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Himitsu no Mahou - alte Version

Alte Version 2004-2008
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Die wahre Bedeutung von „leben“

Die wahre Bedeutung von „leben“
 


 

Die Schrift der Wächter war unheimlich schwer zu schreiben. Aus einen ganz einfachen Grund: Weil sich einfach viel zu viele Details in jedem Zeichen befand. Setzte man nur einen Ring falsch, bedeutete es wieder etwas Anderes. Kanori hatte damit schon immer Schwierigkeiten gehabt und sobald er nur die Gelegenheit dazu hatte, in einer Menschensprache zu schreiben, so nutzte er Diese auch. Denn für jedes Zeichen benötigte er fast eine Minute und manchmal musste er sogar nachgucken, ob er es richtig gemacht hatte.

Daran musste Kanori denken, während er über sein Buch (welches er nicht las) zu White schaute. Ihre Schreibfeder raste nur so über das Papier und sie musste ganz gewiss kein einziges Mal nachschlagen. Sie hatten kein einziges Wort gewechselt, seitdem Kanori rein gekommen war. Sie hatte nur einmal aufgeschaut und sich dann gleich wieder ihrer Arbeit zugewandt. Kanori hätte wissen müssen das sie stur war… Immerhin war Shaginai ihr Vater.

Er sah zur Uhr, was White scheinbar bemerkte.

„Ihr könnt ruhig gehen. Ich benötige Eure Anwesenheit nicht.“ Der Angesprochene wollte am liebsten die Augen verdrehen, ließ es jedoch. White hatte nicht aufgeschaut, während sie dies gesagt hatte und ihre Feder war immer noch fleißig am schreiben.

„Ich bleibe. Es ist immerhin meine Aufgabe als… White-sama? Geht es euch gut?“ White hatte die Feder verloren und die Hand in ihren Pony vergraben. Als Kanori gerade aufstehen wollte, hob sie beruhigend ihre freie Hand.

„Es ist nichts. Ich habe nur ein wenig Kopfschmerzen… Das ist alles.“ Kanori sah immer noch besorgt aus.

„Ihr seht aber ziemlich blass aus…“

„Ich sehe immer blass aus. Das ist nichts Unnormales. Dennoch: Ich werde mich jetzt zurückziehen. Gute Nacht, Kanori-sama.“ Mit diesen Worten stand sie auf und ehe es Kanori überhaupt gelang zu antworten, und ohne ihn einen Blick zu würdigen verschwand White aus der Bibliothek.

Als sie jedoch gerade die Treppen hoch stieg, merkte sie dass sie mehr als nur Kopfschmerzen hatte. White verlor ihre Bücher, die auf die Stufen fielen und sie musste sich am Geländer festhalten um nicht auch auf den Stufen zu landen. Ihre Sicht verschwamm und ihr Herz schlug einen unregelmäßigen, schmerzenden Rhythmus. White konnte nicht länger die Kraft aufbringen, sich am Geländer festzuhalten und fiel in die schwarze Ohmacht…
 

White wurde vom Licht der Sonnenstrahlen geweckt und schwach öffnete sie die Augen. Sofort erkannte sie, dass sie sich in ihrem Zimmer befand. Auf ihrem Nachtschränkchen lagen ihr Diadem und ihre Ohrringe. Die Hikari stützte sich in ihrem Bett ab und setzte sich auf. Erst da bemerkte sie, dass sie nicht alleine war und sie erstarrte:

Kanori lag mit dem Kopf auf ihrem Bett und schlief. Seine Haare waren offen und der Wind spielte zärtlich mit ihnen. Sie wusste nicht warum, aber sie konnte sich einfach nicht von diesem Anblick abwenden und wieder fing ihr Herz an sich zu beschleunigen.

„Guten Morgen, White! Schön, das du wieder wohlauf bist.“ Die Angesprochene zuckte zusammen und drehte sich um. Azai war die Treppen hinauf gekommen und hatte ein freundliches Lächeln auf dem Gesicht. So wie er aussah, hatte er die Nacht durch gemacht.

White stammelte ebenfalls ein „Guten Morgen“.

Azai sah zu Kanori und dann wieder zu White.

„Na endlich ist er eingeschlafen. Als ich das letzte Mal, vor zwei Stunden hier war, saß er noch kerzengerade neben dir und wollte nicht von deiner Seite weichen, egal was ich auch gesagt habe.“ Azai duzte sie immer, wenn sie unter sich waren. Das war mit den Jahren, die sie schon gemeinsam verbracht hatten, einfach so gekommen. Immerhin kannte er sie seit der Geburt. Jedoch wusste niemand etwas davon, was auch seine Gründe hatte. Es gehörte sich einfach nicht eine Hikari ohne Suffix anzusprechen, außer man war verwandt oder vermählt mit ihr.

White errötete weiter.

„Azai-senpai, sag mir jetzt bitte nicht, dass er die die ganze Nacht hier war!?“

„Doch doch! Er war es auch der dich aufgefangen hat und zu mir gebracht hat, wohl bemerkt hatte er dich die ganze Zeit auf dem Arm. Du kannst dir Mizunos Gesicht vorstellen…“ White würde am liebsten das Gesicht in den Händen vergraben, denn das Blut schoss ihr nur so in den Kopf. Azai lachte nur ein wenig und ging dann auf sie zu.

„Zurück zum medizinischen… Hast du noch Schmerzen? Oder sonst irgendwelche Symptome?“ White schüttelte den Kopf und versuchte nicht zu Kanori zu sehen.

„Allerdings…“

„Allerdings, was?“

„Ich glaube ich habe wieder eine neue Krankheit… Denn… also…“ White sah zu Boden und nestelte an ihrem Nachtgewand.

„Raus mit der Sprache, White. Du weißt, du kannst mir alles erzählen.“

„Ja… also… Mein Herz schlägt in letzter Zeit so merkwürdig… beschleunigt sich plötzlich und… mir wird so warm… fast heiß… Dazu kommt das ich rot werde….“ Azai konnte ein Lachen nicht unterdrücken und musste sich abstützen. White verstand nicht was daran so witzig war und Azai entschuldigte sich schnell.

„White, daran merkt man das du trotz allem noch ein Kind bist!“

„Ich kann dir nicht folgen… Ich mache mir ernsthaft Gedanken!“

„Bekommst du diese Symptome wenn du… einen bestimmen…. anschaust?“ Azai schielte zu Kanori, was White einfach mal übersah, dennoch nickte sie zögernd.

„Diese Krankheit… ist unheilbar.“ Azai sah sie ernst an und kam ihrem Gesicht näher.

„Denn wisst ihr was das ist?“ White schüttelte den Kopf.

„Ganz einfach White, man nennt es: Liebe.“ Als White abermals rot wie eine Tomate wurde, lachte Azai wieder. Gerade als White entsetzt antworten wollte, regte sich Kanori und die Hikari erstarrte mitten in der Bewegung zur Salzsäule. Der Windwächter rieb sich den Schlaf aus den Augen, nahm von seiner Umgebung scheinbar keine Notiz. Als er White sah, wurde er jedoch auch rot und stammelte ein „Guten Morgen“. Azai grinste und wand sich dann zum Gehen.

„Ich werde euch beide alleine lassen. Wir sehen uns später, White-sama… Kanori.“ Und mit diesen Worten ging er die Stufen herunter. White linste zu Kanori, der sich damit ablenkte seine Haare wieder zu richten. Lange konnte er sich damit jedoch nicht ablenken und sah dann zu ihr rüber.

Schweigendes Anschauen.

Die Hikari sah wieder weg und zum Fenster.

„…Danke, dass Ihr mich hierher gebracht habt…“

„Das mit gestern tut mir Leid…“ Beide hatten dies im genau denselben Augenblick gesagt und nichts von den jeweils anderen verstanden. Sie sahen sich verwirrt an und Kanori bestand dann darauf, dass sie anfangen sollte.

„…Ich hatte mich bedankt, dafür, dass Ihr mir geholfen habt. Und… das ihr die ganze Nacht neben mir…“ Kanori lächelte und antwortete:

„Dafür braucht Ihr Euch nicht zu bedanken, ich habe das gern getan! Ich habe eben gleich gemerkt dass es Euch nicht so gut ging und bin Euch hinterher. Das mit… das ich die Nacht hier verbracht habe… Naja. Ich bin immerhin Euer Leibwächter!“

„Aber Azai-senpai war doch sicher auch hier…?“

„Öh ja… Es tut mir leid, es hat Euch sicher gestört. Immerhin ist dies Euer privates Zimmer… ich wollte nicht aufdringlich sein!“ White sah ihn zuerst geschockt an, schüttelte dann jedoch den Kopf und lächelte.

„Es war nicht aufdringlich von Euch. Im Gegenteil! Ich finde es sehr lieb von Euch.“ Beide wurden wieder rot und White sah auf ihre Finger, die nervös an ein paar Rüschen nestelten.

„Äh ja… ja… Naja… es ist ja egal ob ich hier oder vor der Tür einschlafe…“ White sah auf.

„Vor der Tür?“ Kanori lachte unsicher und kratze sich am Hinterkopf.

„Ach wisst Ihr…! Ich habe die letzen Tage vor Eurer Tür geschlafen…“ Die Angesprochene sah ihn skeptisch an.

„Warum? Habt Ihr kein Zimmer?“

„Doch doch! Aber das ist im Ost Flügel, also am anderen Ende! Wenn Euch etwas passieren würde, gesundheitlich, dann wäre ich nicht schnell genug da um Euch zu helfen! Aus dem ganz simplen Grund, weil ich es viel zu spät erfahren würde! Viel zu spät!“ White konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken und Kanori wurde wieder rot.

„Kanori-sama… Ich bin wegen meiner Gesundheit abgesichert, magisch gesehen. Sobald ich einen Schwächeanfall bekomme, wird Azai-senpai automatisch und sofort benachrichtigt. Es ist also nicht nötig, dass Ihr im Korridor schläft. Das muss doch furchtbar ungemütlich gewesen sein?“

„Ach, deshalb wusste Azai schon davon als ich bei ihm ankam… und ja, ein wenig ungemütlich war es schon! Aber… wenn ihr nichts dagegen habt…“

„Was?“

„ Habt Ihr etwas dagegen wenn ich… es dennoch weiterhin mache?“ White sah ihn verwirrt an.

„Warum solltet Ihr?“

„Ich fühle mich so einfach wohler, versteht Ihr? Aber wenn Ihr etwas dagegen habt…“

„Ja, in der Tat, ich habe etwas dagegen.“

„Achso… Verzeihung…“

„Ihr missversteht mich. Ich kann es mit meinen Gewissen nicht verantworten, wenn ihr vor meiner Tür verweilt. Ich will Eure Zeit nicht in Anspruch nehmen – das tue ich schon genug. Außerdem werdet Ihr so wohl kaum genug Schlaf bekommen können und die Unbequemlichkeit…“ Kanori sah ein wenig geknickt aus, lächelte dennoch und meinte er habe verstanden und er wolle jetzt zu Hirey gehen, wenn White ihn nicht länger benötigte. Doch gerade als er fast die Treppe erreicht hatte, sagte White:

„Ich besitze ein zweigeteiltes Gemach. Wenn Ihr unbedingt darauf besteht… dann…“ Sie schwieg kurz, sagte dann jedoch:

„Ich hätte nichts dagegen, wenn wir uns das Zimmer teilen würden! Unten ist genug Platz.“ Das Gesicht des Windwächters hellte augenblicklich auf.

„Und Ihr habt nichts dagegen?“

„Nein, solange Ihr es nicht habt!“
 

Der nächste Monat war der wärmste den White je erlebt hatte, aber auch der schönste. Während Hirey sich wie ein kleines Kind über die Hitze freute, man Violet nur noch mit einem Fächer sah und Azai angefleht wurde, die Temperatur zu ändern, freute White sich den ganzen Tag über den Einbruch der Dunkelheit. Denn Kanori und White hatten jeden Abend ein „geheimes Treffen“, in ihren Teil des Zimmers. Sie setzten sich beide auf ihr Bett, eine Kerze zwischen ihnen und etwas zu Knabbern und zu Trinken. Was sie taten? Nicht viel, sie redeten nur bis tief in die Nacht hinein. Da Kanori sich sehr gut in Menschen Geschichte auskannte und White das obendrein auch noch sehr interessierte, war er jeden Abend fleißig am erzählen. Bis jetzt war es noch kein einziges Mal vorgekommen, dass auch nur eine Minute Schweigen zwischen ihnen geherrscht hatte. Einen Abend hatte White ihm, nach seiner Bitte, auch etwas auf ihrer Harfe vorgespielt. Danach hatte er sie angestarrt, als wäre sie ein leibhaftiger Engel. White hatte ihm jedoch anvertraut die sie eine „Abneigung gegen das Harfespielen hegte“, woraufhin er sie lächelnd darauf hin wies, dass sie in seiner Gegenwart ruhig „Ich hasse das Harfespielen“ sagen dürfte, da er mit dieses Gequellte nicht mochte.

Doch egal wie sehr deren Beziehung voran schritt:

Das Suffix blieb...
 

Am Tage von Whites Geburtstag, den 20ten Juli, war sie sehr früh wach. Der Grund dafür war ganz sicher nicht dass sie sich freute. Da sie ihre Weihe mit elf vollzogen hatte, war dieser Geburtstag, wie jeder andere, unwichtig. Ihr Vater hatte obendrein am Vortag, bei einer Kriegsbesprechung, gesagt dass er heute nicht kommen könnte (zur Trauer Violets) und White solle sich einen „freien Tag“ gönnen. Natürlich war so eine Aussage damit begleitet, dass sie auf Gefechtsposition bleiben sollte.

White hörte wie Kanori sich unten umzog und sah zur Uhr. Es war kurz nach sieben, normalerweise war er doch nie um diese Uhrzeit wach. In innerhalb von nur drei Minuten stand er mit einem großen Lächeln, die Arme auf dem Rücken verschränkt, vor ihren Bett und wünschte ihr einen „Herzlichen Glückwunsch“. Die Hikari wurde leicht rot und bedankte sich. Sie hatte irgendwo schon damit gerechnet, dass er daran denken würde. Immerhin war jeder Geburtstag, in seinen Augen, etwas Besonderes.

White hatte sich aufgesetzt und Kanori saß neben ihr. Mittlerweile war es ihr schon egal geworden, ob er sie kurz nach dem Aufstehen und in Nachtgewand sah. Er jedoch trug etwas, was ihre Aufmerksamkeit sofort auf sich zog: Menschenkleidung.

„Warum habt Ihr das an? Wollt Ihr heute Eure Familie besuchen?“ Kanori grinste in sich hinein, winkte mit der Hand ab und sagte:

„Nein, es gibt dafür einen anderen Grund, aber dazu später… Euer Vater hat Euch doch heute „freigegeben“?“

„Äh ja? Mehr oder weniger…“ Sein Grinsen wurde breiter und so langsam wurde White skeptisch.

„Also ich hatte mir Folgendes überlegt… Wir könnten doch den heutigen Tag nutzen um…“

„Um…was?“

„Naja, ich hatte Euch zwar schon so viel über die Menschenwelt erzählt, aber es ist was anderes wenn man sie sieht! Daher würde ich Euch gern ein paar Sehenswürdigkeiten zeigen.“ Lächelnd schwieg er kurz, dann beendete er seinen Vorschlag:

„Und heute Abend könnten wir bei meiner Familie zu Abend essen! Meine menschliche Stiefmutter macht den besten Orangensaft der Welt! Der würde Euch sicherlich gut schmecken. Also.. was haltet Ihr von meinen Vorschlag?“

White war total überrumpelt und konnte nicht anders, als ihn anzustarren. Es erinnerte sie an etwas was ihre Schwester öfter erzählt hatte und unsicher brachte sie heraus:

„Wäre das… nicht ein… „Date“?“ Kanori wurde rot und wand schnell ein:

„So kann man das natürlich auch nennen… und ich kann verstehen, wenn Ihr nicht wollt! Ich hatte nur gedacht… es würde euch Freude bereiten…“ White sah ihn immer noch sprachlos an, blinzelte dann ungläubig und sagte:

„S-So hatte ich das nicht gemeint! Ich.. würde mich sogar sehr freuen… Aber können wir das einfach so machen? Ich muss Irizz Bescheid geben…“ Kanori fiel ein gewaltiger Stein vom Herzen und er atmete auf. Er hätte schon geglaubt, dass sie ablehnen würde… Aber, sie hatte zugesagt! Da hatte es sich gelohnt wach zu liegen und über die Wortwahl nachzudenken.

„Ach das wird schon alles klappen! Immerhin ist heute doch Euer freier Tag und Euren Tempelwächter werde ich gleich Bescheid geben! Er müsste beim Frühstückmachen sein, nehme ich an… Ich lasse Euch denn alleine, damit Ihr Euch fertig machen könnt!“ Und schon war der Kaze aufgesprungen und halb die Stufen runter, als White ihn auffielt:

„Wartet! Ich habe noch eine Bedingung.“ Kanoris Magen zog sich zusammen. Er hätte wissen müssen, dass sich irgendwo ein Haken befand.

„Ja…?“

„Ich bin der Meinung, dass wir beide heute den Suffix vergessen und uns duzen.“ Er sah sie geschockt an und drehte sich nun vollends um.

„D-Das kann ich nicht…“ Sie verschränkte die Arme und sofort wusste Kanori das sie keinen Widerspruch zulassen würde.

„Entweder oder.“ Er seufzte und stemmte dann die Hand in die Hüfte.

„Gut. Aber dann habe auch ich eine Bedingung. Und zwar: Du wirst kein Weiß anhaben.“ Jetzt sah sie ihn geschockt an und sagte genau das gleiche wie er zuvor.

„Entweder oder“, wiederholte er mit einem Grinsen.

„…Ich besitze aber keine andere Farbe.“

„Na. Denn weiß ich ja wo wir als erstes hingehen werden, White!“
 

Dies war wirklich ein Tag, denn White mit keinen anderen vergleichen konnte und zum ersten Mal verstand sie was Violet damit meinte, wenn sie sagte das White nicht „leben“ würde. Auch Kanori verstand jetzt diesen Satz von ihr und musste jedes Mal Lächeln, als White irgendwas, sei es nun Autos oder Schaufenster, wie ein kleines Kind anstarrte und sich nur schwer davon ablenken ließ. Zwar war sie mit ihrer Mutter auch schon ein paar wenige Male in dieser Welt gewesen, doch es war zu lang her und die Erinnerung verblasst. Kanori war erstaunt darüber wie hübsch White eigentlich in anderen Farben aussah. Sie trug ein langes luftiges Kleid, mit kurzen durchsichtigen Ärmeln, welches ein dezentes Violet hatte und um ihren Hals hatte sie sich einen hellblauen Strickpullover gebunden.

Da beide Hunger hatten, war deren erstes Ziel ein kleines Strandrestaurant in Italien gewesen. Woraufhin White erst einmal mit den Füßen ins Meerwasser musste. Das einzige Mal das sie am Meer gewesen war, war als sie in der Nähe eine Schlacht gehabt hatte und da hatte sie sicherlich keine Zeit, sich an den Wellen zu erfreuen. Kanori konnte sich so etwas kaum vorstellen und er erzählte davon, dass er uns Ciel in den Sommerferien, fast jeden Tag am Stand gewesen waren.

Deren nächstes Ziel war die Hagia Sophia in Istanbul. White war von der ehemaligen Kirche fasziniert und lauschte einem Führer gebannt, als dieser, von dem hier stattgefunden Kreuzzug erzählte, während Kanori am einschlafen war. Erst als der Führer davon sprach, das dass Kuppelförmige Dach instabil wäre und früher schon teilweiße eingestürzt war, schrillten bei dem Leibwächter sämtliche Alarmglocken und er zog White, unter Protest, aus der Kirche.

Die Freiheitsstatur durfte bei so einer Führung natürlich nicht ausgelassen werden. Woraufhin die beiden Wächter dann durch die Straßen New Yorks schlenderten. Dort entdeckte Kanori etwas: Das perfekte Geschenk. Ohne dass White etwas davon mitbekam, kaufte er es und verstaute es in seiner Tasche. Da Whites Immunsystem mit der Hitze jedoch nicht klar kam, zogen sie sich im Centralpark in den kühlen Schatten eines Baumes zurück. White schleckte genüsslich an einem Vanilleeis und Kanori saß auf der anderen Seite des Baumes. Sie wusste nicht warum er sich vor ihr versteckte, oder was er dort tat.

„Was machst du da?“

„Ich bin gleich fertig! Gedulde dich noch eine Sekunde, White!“ Es hörte sich in ihren Ohren wundervoll an, dass er sie ohne Suffix ansprach. Keiner der Beiden hatte Schwierigkeiten damit gehabt, denn jeweils Anderen zu duzen. Es war fast so, als ob sie nie etwas anderes getan hätten…

Gerade als White sich umdrehen wollte, um zu sehen was er tat, sagte Kanori entrüstet:

„Nicht gucken!“ White ließ sich wieder ins grüne Gras fallen und wartete bis er hervor kam. Er hatte nichts in den Händen und schien auch sonst nichts getan zu haben. White legte den Kopf schief und sah ihn mit einem großen Fragezeichen an. Kanori schmunzelte und sagte:

„Ich erzähl es dir heute Abend, wenn wir zurück sind, ja? Ich hab dann eine Überraschung!“ Als die Hikari, gerade den Mund öffnete, sagte er:

„Na! Nicht fragen, sonst wäre es ja keine Überraschung!“ Er reichte ihr eine helfende Hand und White nahm sie lächelnd entgegen.

„Und, wo geht es als nächstes hin?“
 

Die Füße der beiden Wächter, waren absolut tot als sie auf dem Weg zu Kanoris Familie waren. Dennoch, beide hatten gute Laune und wollten auf das Teleportieren verzichten – „Ganz auf Menschenart?“ „Ganz auf Menschenart!“ und so gingen sie „ganz auf Menschenart“ auf der gepflasterten Straße. Sie redeten munter über belanglose Dinge und beschwerten sich regelmäßig, dass sie keinen Schritt mehr weiter gehen konnten.

Bis Kanori plötzlich vor einem Geschäft stehen blieb. Da White diese Sprache nicht mächtig war, hatte sie keine Ahnung, um was für eines es sich handelte. Ihr Begleiter wand sich plötzlich grinsend zu ihr um.

„White… Bist du schon einmal Fahrrad gefahren?“

Keine fünf Minuten später saß White hinten auf dem Gepäckträger, klammerte sich panisch an Kanori, während die beiden in einem Wahnsinnstempo einem Berg nach den anderen nieder rasten.

„Nicht so schneeeeeeEEEEEEEEL!“, jammerte White zum Xten Mal, den Tränen nahe.

„Wir werden fallen! Fallen! In Lights Namen!“

„Ach was! Wir werden nichts der gleichen!“ Er fuhr ein wenig langsamer, als sie durch einen Wald fuhren, wegen des holprigen Weges – dachte White. Doch in Wahrheit war es nur die Ruhe vor dem Sturm…

Mit Panik bemerkte sie, dass der Waldpfad steil nach unten abging und sie wurde kreidebleich.

„D-Das ist nicht dein ernst…“

„Und wie das mein ernst ist! Das ist mein Lieblingsfall!“

„KANORI! NEIN! NEIN! NEIN!“

„Ich pass schon auf dich auf! Guuuuut festhalten!“

„KANORIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!“ Ihr angsterfüllter Schrei schreckte mehrere Vögel des Waldes auf – aber zu Whites Verwunderung überlebten sie diese Horrorfahrt, ohne Verletzungen und schon fuhren sie auf einen ebenen Waldpfad. Kanori hatte ihr versprochen das sie sämtliche Hügel hinter sich gelassen hätten und nur noch gerade aus müssten. Dennoch klammerte sie sich an ihn. Kanori lächelte in sich hinein, löste die eine Hand vom Lenker und legte sie über Whites.

„So Schlimm?“ White wurde rot und vergrub ihr Gesicht in sein blaues Oberteil.

„Schlimmer als Schlimm…“ Er wollte gerade antworten, als sie auffuhr.

„Leg deine Hand sofort wieder auf den Lenker! Sonst werden wir wirklich noch um fallen!“ Kanori lachte und tat was sie wollte. Doch sie waren eh schon da und er hielt bei einem kleinen Gartentor an. Hilfsbereit wie er nun einmal war, half er ihr beim Absteigen. White bedankte sich und sah sich das Holzhaus näher an. Er ließ ihr ein bisschen Zeit, dann nahm er sie sanft an der Hand und führte White durch die Gartentür, zur Haustür. Sie wollte gerade noch etwas sagen, als er schon die Klingel betätigte. Sofort hörte man von Innen Schritte und die Tür wurde geöffnet. Whites Gesicht hellte auf.

„Kataron-san!“ Das Gesicht des Angesprochenen fiel aus dem Gleichgewicht als er White sah. Schnell und etwas trottelig, verbeugte er sich, nahm dann ihre freie Hand und sagte überschwänglich:

„White-sama! Das sich Euch hier an diesen Ort wieder sehe! Auf meinen bescheidenen Grundstück! Es ist mir wahrlich eine Ehre Euch hier willkommen zu heißen und…“ Und so fuhr er fort. Kanori verdrehte sie Augen.

„Nette Begrüßung, Vater. Ich war ja nur über einen Monat im Krieg! Ich hätte ja nur sterben können! …Hallo?!“ Sein Vater überhörte ihn, er war immer noch damit beschäftigt White „Willkommen“ zu heißen. Gerade als Kanori ihn endlich stoppen wollte, erblickte er Ciel. Diese war hinter deren Vater aufgetaucht und wollte gerade auf ihren Bruder zustürmen, doch Ciel erstarrte als sie White sah – als sie sah, dass Kanori die Hand Whites hielt. Dennoch trat sie neben Kataron, der anscheinend seine Rede abgeschlossen hatte und seine Hand auf Ciels Kopf legte.

„Darf ich vorstellen, White-sama: Meine Stieftochter Ciel.“ White lächelte, hob ihre Hand und begrüßte sie. Ciel besah sich White von oben bis unten, dann sagte sie:

„Du siehst aus wie eine wandelnde Leiche.“

Es war, als würde der Blitz einschlagen. Einen Moment sagte niemand etwas, dann explodierte Kataron.

„CIEL!“ Ohne weitere Worte, riss sie sich aus seinen Griff los und stürmte die Treppe hoch. Die Tür wurde heftig zugeschlagen, die drei Wächter sahen ihr hinterher. Kataron wand sich schnell wieder an White und verbeugte sich in schneller Folge.

„Ich bitte für meine ungezogene Tochter vielmals um Verziehung! Sie ist ein wenig zickig… und das Alter… Ihr wisst ja… Kinder! Ich bin mir sicher… sie hat es nicht so gemeint! Und!“

„Vater – es reicht. Ich denke White macht es nicht so viel aus, als das du dich hier zum Clown machst. Stimmt’s White?“ Sie drehte sich zu ihm um und sagte mit einem unsicheren Lächeln:

„Kanori hat Recht. So schlimm ist das nicht! Ich bin es ohnehin gewohnt.“ Kanori sah sie mit hochgezogen Augen an.

„Wer hat das gesagt?“

„Ach, Dämonen, schon öfter!“

„Das kann man doch nicht vergleichen! Die sagen auch all möglichen anderen unwahren Schwachsinn! Dämonen lügen wenn sie nur den Mund öffnen. “

„Du… findest also nicht dass ich so aussehe?“

„Nein? Ich finde du siehst recht hübsch aus…“ Kataron sah den beiden mit offnen Mund zu, wie sie deren Gespräch errötet fortfuhren. Erst da fiel es ihm auf: Sie duzten sich. Sie hielten Händchen.

„Kanon? Darf ich dich mal gaaanz kurz sprechen? White-sama, seht Euch ruhig in meinen bescheidenen Haus um… ja?“ Er schloss die Tür hinter den Beiden und während White seinem Wunsch nachging, gingen die beiden Kaze in ein anderes Zimmer.

„Mein Sohn, kannst du mir bitte erklären was hier los ist?“

„Ich weiß: Ich hätte bescheid sagen sollen, wegen dem Essen und den unerwarteten Besuch.“

„Darum geht es doch nicht!“

„Um was dann?“

„Warum duzt ihr euch? Wo ist der Suffix?! Wie kann dir überhaupt in den Sinn kommen, die heilige White-sama so anzusprechen?! Und obendrein: Ihre Hand zu halten!“

„Warum sollte ich nicht?“

„KANON! WIR REDEN HIER VO-……. Nein. Jetzt sag mir doch nicht… IN LIGHTS NAMEN!“ Er packte seinen Sohn an den Schultern und sagte:

„Ich glaube es nicht! Ich hatte zwar damit gerechnet das du eine nette Wächterin als Schwiegertochter mitbringen würdest… aber… das du… so hoch zielst… und gleich eine Hikari nimmst… das hätte ich-“ Kanoris Gesicht hatte sich plötzlich verfinstert.

„Vater. Ich hätte White auch mit hier her genommen, wenn sie eine Tempelwächterin wäre. Es hat NICHTS damit zu tun das sie eine Hikari ist! Und jetzt, entschuldige mich: Ich will ihr das Haus und den Garten zeigen.“
 

Wie Kanori es versprochen hatte, war White hin und weg, von dem Orangensaft seiner Stiefmutter. Die beiden Frauen redeten ohne Punkt und Komma, es war kaum vorstellbar, dass sie nicht der gleichen Rasse angehörten. Doch auch Kataron hielt sich nicht zurück und erzählte White wie er und seine Frau sich kennen gelernt hatten. Zu diesem Zeitpunkt hatte Kanori schon aufgehört zuzuhören, denn diese Geschichte kannte er genauso auswendig wie seine Wächtervorträge. Ciel war die einzige die sich in keinem Gespräch beteiligte. Ohne einen Ton zu sagen, aß sie ihr Essen. Gelegentlich schielte sie zu White rüber.

Warum gerade die? Kanori hatte etwas Besseres verdient. Ciel war es egal, was für einen Rang und Namen sie hatte – diese Frau war nicht gut genug für ihren Bruder. Sie sah eher tot als lebendig aus. Ciel hatte sich für ihren Bruder immer jemand hübsches vorgestellt. Schon öfter hatte sie versucht ihn zu verkuppeln und da sie wusste dass Inzest unter Wächtern normal war, hatte sie auch versucht Yuri mit ihm zu verkuppeln. Sie passte viel besser, als White. Wie konnte Kanori nur so blind sein? Oder war es wirklich um ihn geschehen…?

„Ciel!“ Die Angesprochene schreckte auf, als sie die Stimme ihrer Mutter hörte und sah auf.

„Hilfst du mir bitte, den Tisch abzuräumen?“ Ciel ging der Bitte ihrer Mutter nach und sah aus den Augenwinkeln, dass White auch gerade helfen wollte. Kataron nahm ihr jedoch sofort die Teller ab und sandte Kanori einen vorwurfsvollen Blick, unter dem Motto, wie er es zulassen konnte, das White solch eine Arbeit übernahm.

Nach dem Abwaschen und Abräumen, war jedoch nicht mehr viel Zeit übrig, ehe die beiden Wächter wieder zurück mussten. Ciel hatte sich wieder in ihr Zimmer verzogen. Kanori wollte jedoch nicht zurückkehren ohne sich von ihr verabschiedet zu haben und ging hoch in ihr Zimmer. Ihm öffnete sie natürlich, sagte allerdings nichts.

„Was ist mir dir los?“

„Ich mag sie nicht. Das ist alles.“

„Warum nicht?“

„Du hast jemand besseren verdient… Yuri zum Beispiel…“ Der Windwächter lächelte in sich hinein und sagte.

„Ach, daher weht der Wind… Zerbrich dir bitte nicht meinen Kopf. Ich entscheide so etwas selbst. Ich finde es jedoch süß von dir, dass du dir solche Gedanken um mich machst!“ Ciel schaute über die Schulter hinweg zu ihm.

„Ist es etwa so ernst…?“

„Das kann ich dir nicht sagen. Ich bin mir da selbst nicht so sicher…“ Beide hörten wie Kataron von unten nach seinen Sohn rief. Kanori seufzte und legte seine Hand auf Ciels Kopf.

„Ich verspreche dir, dass ich es dir als erstes verraten werde, wenn ich es weiß, ja?“
 

Als White und Kanori wieder im Tempel ankamen, erstarrten sie. Denn, Derjenige der sie am Haupteingang erwartete, war nicht Whites Tempelwächter Irizz, sondern…

„V-Vater!“ Und beide sahen sofort dass er vor Wut überkochte.

„White! Na das freut mich aber das du…AUCH MAL ZURÜCK KOMMST! WO IN LIGHTS NAMEN HAST DU DICH RUMGETRIEBEN!? UND WAS TRÄGST DU DA?! WIE OFT MUSS ICH DIR EIGENTLICH NOCH SAGEN, DAS ICH SO ETWAS NICHT AN DIR SEHEN WILL!?“

„Shaginai-sama! White-sama hat-“ Doch Kanori kam nicht weit.

„HAB ICH MIT DIR GESPROCHEN, KAZE?! WIE KANNST DU MICH ÜBERHAUPT UNTERBRECHEN! DU HAST NICHT DAS RECHT DAZU! UND AUßERDEM, KANNST DU DEINEN RANG AN DEN NAGEL HÄNGEN! NOCH NIE IST MIR SO EIN UNVERANTWORTLICHER WÄCHTER UNTER DIE AUGEN GEKOMMEN! UND ICH HATTE GEDACHT ICH KÖNNTE DIR DAS WOHL WHITES ANVERTRAUEN! ABER WIE ICH SEHE; SETZT DU IHR NUR FLAUSEN IN DEN KOPF! ES WAR NIE DEINE AUFGABE SIE ZU UNTERHALTEN! SONDERN UM SIE ZU BESCHÜTZEN! ABER SCHEINBAR; IST DIR DAS NICHT GELUNGEN! DU HAST AUF DER GANZEN LINIE VERSAGT UND AB MORGEN KANNST DU WIEDER AN DEINEN ALTEN POSTEN ZURÜCK! DU SOLLTEST DANKBAR SEIN DAS ICH DICH NICHT ZUM TEMPELWÄCHTER DEGRADIERE! DU WIRST NIE WIEDER EINEN FUß HIERHER SETZEN! DU BIST ES NICHT WÜRDIG DEN RANG EINES ELEMENTARWÄCHTERS ZU TRAGEN!“ Kanori ließ dies alles wortlos über sich ergehen, doch White wurde es zu viel und ohne das sie wusste was sie tat, stellte sie sich zwischen den Beiden und rief:

„SEI ENDLICH STILL!“ Sofort erstarrte Shaginai. Noch nie hatte ihn jemand unterbrochen und schon gar nicht White, doch sie war noch nicht fertig:

„Kanori-sama trifft keine Schuld! Ich war es! Da er sehr gute Kenntnisse zur Menschenwelt besitzt, habe ich ihn gebeten sie mir zu zeigen! Ich wollte mehr Informationen um mir meiner Aufgabe als Hikari mehr bewusst zu werden! Kanori-sama hat lediglich einen Befehl ausgeführt, mehr nicht. Wenn du also jemanden den Rang nehmen willst – dann mir.“ Kanori wollte seinen Ohren nicht trauen.

White log für ihn .

Sie log ihren Vater direkt ins Gesicht! WHITE! Sie brach eine der Regeln für ihn und das auch noch vor ihren Vater!

Shaginai war ebenso sprachlos. Nicht weil er merkte das es eine Lüge war, sondern weil es das erste Mal war, dass White ihm widersprach. Er brauchte eine Weile um seine Stimme wieder zu finden.

„Nun gut… Wenn das so ist! Denn habe ich nichts mehr dazu zu sagen.“ Er drehte sich um und hatte schon seinen Schlüssel, zum Jenseits, hervor geholt, als White ihn aufhielt.

„Vater, du musst dich bei Kanori-sama entschuldigen.“ Wutentbrannt schaute er über seine Schulter hinweg und sagte:

„Ich entschuldige mich nicht bei einem Kaze. Nur über meine Leiche!“ Und schon war er verschwunden. Kanori sagte kein Ton, bis White sich mit einem strahlenden Lächeln zu ihm umwand und sagte:

„Zur selben Zeit, am selben Ort, ja?“
 

Mit einem erfreuten Seufzer ließ die Hikari sich auf ihrem Bett fallen, ließ ihre Hausschuhe fallen und sagte:

„Das war der schönste Tag meines Lebens!“ Kanori saß neben ihr. Er war immer noch ein wenig schockiert über das „Gespräch“ mit Shaginai. White blieb das natürlich nicht unbemerkt und sie setzte sich auf.

„Ihr nimmt das doch nicht ernst, was Vater zu Euch gesagt hat, oder?“ Er drehte sich zu ihr um und irgendwie sah der Kaze verletzt und traurig aus.

„“Ihr“? „Euch“? Warum fangen wir wieder damit an… Das duzen hat mir sehr gefallen.“ Whites gute Laune verrauchte und sie sah weg.

„Mir auch… Aber wenn es jemand hören würde, würde man uns für… ein Paar halten.“

„… Wäre das so schlimm? Den ganzen Tag über hat man uns auch dafür gehalten…“ Die Angesprochene antwortete nicht und gerade als er etwas sagen wollte, fiel ihm wieder sein Geschenk ein. Er stand auf, stieg die Stufen runter und kam dann mit einem Kästchen zurück. Ohne einen Ton zu sagen reichte er es ihr und setzte sich wieder. White sah ihn verwundert und leicht rot an.

„Soll ich es aufmachen…?“

„Was denn sonst!“ Mit nervösen Fingern, tat sie was er wollte, löste die Schleife und packte das Geschenk aus. Als die das Geschenk in den Händen hielt, konnte sie nichts sagen, so sprachlos war sie.

„A-Aber Kanori… Das kann ich doch nicht…“

Es war die Spieluhr.

„Kanori genau. Und natürlich kannst du! Oder gefällt sie dir nicht…?“ Geschockt wand sie sich von der Spieluhr ab und sagte:

„D-Doch! Sie gefällt mir… Sogar sehr!“

„Unter ihr steht etwas…“ Der Windwächter wurde rot und wand sich wieder ab, während White die Spieluhr umdrehte und das las was darauf stand:

„An H.A.T.S.W in ewiger Treue E.K.K“

White spürte wie die Tränen in ihr hochkamen und schon umarmte sie ihn stürmisch.

„Oh Kanori! I-Ich weiß gar nicht wie ich dir danken soll…! Das ist ja so lieb von dir… Danke! Ich habe mich noch nie so gefreut…“ Kanori war ein wenig überrumpelt, aber lächelte dann und drückte sie an sich. Er sagte, dass er sich darüber freue, dass sie sich freute. Mit der einen Hand nahm er die Spieluhr und drehte sie weit möglichst auf. Beide lauschten der Melodie, bis White sagte:

„Ich danke dir… nicht nur für die wunderschöne Spieluhr… Sondern für den heutigen Tag. Ich werde ihn nie vergessen… Ich habe mich an deiner Seite sehr…sehr wohl gefühlt…Danke…“ Er legte seinen Kopf auf ihren und antwortete:

„Du musst mir nicht danken… ich habe es gern getan! Es hat mir mit dir zusammen auch sehr gefallen und wenn du willst, können wir das ja irgendwann noch mal machen! Es gibt genug zu sehen…“ White lachte kurz.

„Ja, das glaub ich! Aber es wäre mir auch egal, wenn wir nur einen Baum anschauen würden… Hauptsache du bist bei mir…“ Auch er lachte und stimmte ihr zu. Kurz schwiegen die beiden wieder und nur die Melodie erfüllte den Raum. Dann sagte Kanori:

„Auch ich muss mich bedanken. Wenn du mir vorhin nicht geholfen hättest, hätte Shaginai-sama mich noch zum Tempelwächter entwertet! Stell dir das doch nur mal vor! Ein Grauen! Denn hätte ich statt meinem Katanakaze jetzt ein Tablett in der Hand! Ne… lieber nicht vorstellen…!“ White musste kichern und stimmte ihm zu. Die Melodie erstarb und es war absolut ruhig im Zimmer, unterbrochen von dem Atem der beiden. White war so nah an Kanori das sie sein Herz schlagen hören konnte. Eine ganze Zeit verstrich, in dem White nur seinem Herz lauschte, dann nahm er sie plötzlich an den Schultern und schob sie ein kleines Stückchen von sich weg.

„White. Ich… Ich muss dir etwas sagen. Es ist… sehr… wichtig. Daher… bitte unterbreche mich nicht! Es fällt mir schon schwer genug… oh ich kann nicht glauben was ich hier tue…“ Er erntete sich einen verwirrten Blick, doch sie nickte. Kanori biss sich auf die Unterlippe und holte dann tief Luft.

„Mein Vater hat mir heute unterstellt, ich hätte diesen Tag nur mit dir zusammen verbracht, weil du eine Hikari bist. Ich will klarstellen, dass dem nicht so ist! Meine Gefühle für dich… haben nichts, überhaupt nichts damit zu tun. Ich bin nicht so gern in deiner Nähe, weil du eine Hikari bist! Egal was andere sagen oder glauben… Ich…Ich… Verzeih mir, dass ich dir das jetzt sage… aber ich muss es einfach… gesagt haben!“ Noch einmal holte er tief Luft und sah White direkt in die Augen.

„…Ich liebe dich!“

White blinzelte und zu Kanoris Schrecken, sah sie ihn verzweifelt an. Sofort geriet er in Panik.

„Es tut mir leid! Es tut mir leid! Ich wollte nicht so aufdringlich sein… ich wollte einfach… ehrlich sein! Ich hätte wissen müssen, dass du… nicht so fühlst wie ich…“

„Kanori…“

„Es tut mir wirklich leid! Ich wollte dich mit meinen Gefühlen nicht bedrängen... und wenn du willst…“

„Kanori!“

„…Dann lass ich dich auch in Ruhe und werde Abstand halten…“

„Eien Kaze Kanori!“ Ohne ein weiteres Wort zu sprechen, ergriff White den Kragen des Kaze. Sie zog ihn zu sich und ohne dass er wusste wie ihm geschah, küsste sie ihn sanft, ein wenig unbeholfen, auf den Mund. Ehe er überhaupt reagieren konnte, löste sie sich wieder von ihm und sah mit hochrotem Kopf auf ihre Finger.

„…I-Ich hoffe das war Antwort genug…“ Kanori verhaarte in derselben Pose und brachte nur ein „Eh“ raus. Daher sagte White kaum hörbar:

„…Ich habe niemals angenommen dass du bei mir wärst, weil ich eine Hikari bin… Von der ersten Sekunde an, wusste ich dass du nicht so ein Wächter bist…“

„… White… heißt das… du erwiderst…“ Er brauchte nicht fortzufahren, denn White sah lächelnd, mit Tränen in den Augen auf und nickte.

„Ich liebe dich, Kanori…“
 


 

Hoi!

Jaja… was danach kommt ist euer Fantasie überlassen ÖuÖ Ein GEWISSER jemand, würde hier sagen: “Kanori machte den größten Fehler seines Lebens – Grey.“ *hüstl* JAAAAAA wahrscheinlich ……xD

Egal… in diesen Kapitel ist mir aufgefallen, wie ähnlich sich doch White und Green sind xDD Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm… xD

Hachja die beiden sind so ein süßes pärchen ^u^
 

Also bis zum nächsten kapi x3

Saku



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2008-02-24T15:36:05+00:00 24.02.2008 16:36
kawai ist das süß!!!!!!!

ich wusste es!!! sie lieben sich!! hach muss die liebe schön sein

aber whites vater mag ich irgendwie überhaupt nicht..

mag das kap hamma dollXD

aber er wird streben so viel ist sicher*ggggg* meine kano

hdmdl mari
Von:  Tekuu
2007-08-03T12:13:35+00:00 03.08.2007 14:13
Scheiße...ich will das Kapitel nicht noch einmal lesen...
........*schluck*.........
Und wenn ich dann daran denke, dass ich noch „Bis der Tod uns scheidet Teil Zwei“ kommentieren muss...ich sterbe. Ich kann das nicht lesen...ich kann das hier auch nicht lesen...
...
Ach, White kann ihren Blick einfach nicht von Kanori lösen, der auf ihrem Bett eingeschlafen ist, nachdem er sie ohnmächtig dorthin getragen hat...und ihren Schmuck abgenommen hat...
So niedlich unschuldig.
„Ja… also… Mein Herz schlägt in letzter Zeit so merkwürdig… beschleunigt sich plötzlich und… mir wird so warm… fast heiß… Dazu kommt das ich rot werde….“
Aww, White...das nennt man doch 'Liebe'---waiiii...
Das zweite Gemach...das ist fast, als ob sie sich eine Wohnung teilen würden...
Und dann diese „geheimen Treffen“...fast wie kleine verliebte Schulkinder, nicht?
Das erste 'Date' gleich bei den 'Schwiegereltern'...
Und vorher die Menschenweltstour...
Zusammen Fahrrad-fahren...
White rebelliert gegen die Fesseln ihres strengen Stellung...
Und...
WAS FÜR EIN KUSS ;____________; *wein*
Wie...woah...awww...♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Ich mag dieses Chapter hier soooo gerne ;__;
Aber ich wollte es nie wieder lesen...

Ein GEWISSER jemand, würde hier sagen: “Kanori machte den größten Fehler seines Lebens – Grey.“ *HUST* Meinst du etwa...........MICH?!
xD Stimmt, das hätte ich gesagt, wenn ich mal wieder in meiner gehässigen Grey-baka-sama Stimmung gewesen wäre...aber nein, das bin ich gerade nicht, weil mir Kanori und White so gut gefallen haben. Für heute bist du verschont geblieben – genieße diesen flamefreien Tag, Grey!
Denn...I WILL RETURN.
Und dann stecke ich dich wieder in ein Shinobi-Kostüm...
Und dieses Mal...
...wird es rosa und latex sein.
...hell yes.

Gai & Lee: „KOMM ZU UNS! WIR ZEIGEN DIR DIE BLÜTEZEIT DEINER JUGEND! NICE!“
Grey: „NEIN! DANN LIEBER ZU MEINEM JOINT!!! HILFEEEEEEEEE!!!“
Green: „Photos von Grey in einem rosa Latexanzug...verkaufen sich sicher gut...mwhahaa~“
Silver: „Das hat er so was von verdient.“
Blue: „Das hat keiner verdient. Er ist immerhin Greens Bruder--“ //Echt mal, Brüderchen! Muha!//
Ryô: „...................................“ //Ich will es nicht sehen...ich will es sehen...ich will es nicht sehen--//
Itzumi: „Will jemand Tee? ÖuÖ“

...MUHAHA..
Irizz hat auch Tee serviert...*PRUST*
XDDDDDDDD

Von: MiyaToriaka
2007-08-03T10:06:14+00:00 03.08.2007 12:06
KYAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Kanori und White sind ja SO SÜSS!!!!
Ich mags total wie Kanori White in seine Welt "entführt" und ihr endlich mal zeigen kann, was man außerhalb der Hikari-Welt erLEBEN kann... Echt total sweet. Überhaupt mal auf die Idee zu kommen, ist echt der Wahnsinn!! *liebt Kano-chan*
Nya und ich bin SEHR froh, dass White nicht abgelehnt hat X3 das is ja sowas von cool >o< Sie denkt nicht an ihren Vater, sondern an ihre eigenen Interessen und das is ja auch mega gut so òó Endlich kann sie mal etwas machen, was sie selbst schon immer sehen, erleben, machen wollte. Das nenn ich ma ne mutige White-sama *___*
Ich fands ja schon mega süß diese Diskussion "Dutzen" und "Was anderes anziehen" XD somit steht es 1:1 für White und Kano. (Also eines is schon ma ganz klar: Dieses Pairing gehört zu einem meiner allerliebsten in Himi!! *lovez*)
Mann, so wie die Wächter möchte ich auch ma auf der Erde rum kommen... Die müssen sich nur teleportieren und schon können sie alle Sehenswürdigkeiten der Welt innerhalb eines Tages anschauen *beneid* und sie werden dafür ned ma angezeigt ;___; *sowas von beneid* (Ich meine damit, wenn sie zum Beispiel mitten in der Nacht in Notre Dame sind odda so XD). Und dass Kanori das mit der Spieluhr innerhalb eines Tages geschafft hat, noch dazu ohne dass White etwas bemerkte O__O *redet von den Initalen und so* Echt Respekt, Junge! Du kennst dich aus! *jubel* *applaudier*
DAS WAR EINFACH ZU HEISS wie die dann bei Kano zuhause angekommen sind und der Vater stand da und konnte sein Glück ned fassen XDXD Er wird die heilige Hikari doch wohl nicht zur Schwiegertochter bekommen und mit dem großen Shaginai verkehren, ER!!! So ein bedeutungsloser Offizier XDXDXD Das is einfach zu genial!! Ich liebte diese Szene - auch wenn mir Ciel mega leid tat TT sie is nun mal ein Mensch und hat zuvor noch nie Hikari gesehen, sie kannte das doch nur aus Erzählungen. Das is, wie wenn ein Gläubiger das erste Mal Gott persönlich trifft und es ned merkt... Ich war nur froh, dass Kanos Vater sie da nicht geschlagen hat ;___; davor hatte ich Angst.
Und das Gespräch mit Kano und Ciel war einfach nur süß. "Hast was besseres verdient als ne wandelnde Leiche"... Echt knuffig XD aba arme White ^^° es zählt doch schließlich, dass sie weiß, dass Kanori sie so liebt, wie sie ist...
Nyaha und ich kanns mir richtig vorstellen wie Kanos Mom und White abgegangen sind XDXD Das muss ja n Bild für die Götter gewesen sein *muha*

OMG und dann Shaginai >< Gott der Typ is so skrupellos XD Geht gleich auf seinen Schwiedersohn in spe los und macht ihn zur Schnecke (wo er ja auch n wenig Recht hatte, nä? Von wegen entführt und einer Gefahr ausgesetzt *muha*) und dann - dann - dann lügt White-sama für ihn O____O Das muss doch Beweis genug sein, dass sie ihn liebt! Vater beim Schreien UNTERBROCHEN, gelogen, ohne rot zu werden, eingesetzt für Kanori und mit ihm dann abgehauen. Gut dass Daddy-chanichanchen nicht weiß, dass sie zusammen ein Gemach teilen X3 Kommt noch, erst Grey, dann das Geständnis XDXDXD
Allgemein fand ichs süß, dass sie immer dann zusammen übernachtet haben, sich besser kennen gelernt und bei dem Ausflug endlich geduzt haben... Das Geständnis war ja auch sowas von supersüß T___T° Ich könnt mich imma noch freuen wie n kleines Kind X3
Sowas will ich wie WoBu auch mal bei GxG lesen *___* Ich drück dir die Daumen, Cary-chan X3

DER KUSS WAR EINFACH NUR ZUM DAHINSCHMELZEN UND QUIETSCHEN NIEDLICH!!!!
Ein geniales Ende ;___;
Auf zu Nocti-samachen... ;P

mata ne
Miya
Von: abgemeldet
2007-02-08T15:54:09+00:00 08.02.2007 16:54
OMG WIE SÜß!!!
ich fass es nicht....ich fass es nicht...das war ja einfach mehr als süß >.<
und bei einem muss ich dir zustimmen: white und green sind sich wirklich ganz schön ähnlich!
*nodnod*
naja...ach Mist, ich muss jetzt auch schon wieder (sitz am PC meiner sis, weil ich kein I-net hab >.<)
alla...ich freu mich schon aufs nächste Kapi!
bis denne^^
byebye guarden angel
Von:  RenTao
2007-02-05T18:17:21+00:00 05.02.2007 19:17
Hach das Pitel war sooooooooo süß ;/////;
Besonders der Schluß....
Ja ich finde auch das White Green ziemlich ähnelt und ich finde Kanori könnte auch Gary sein ^//////////^
*Diese Szene zu gern mal mit GxG lesen will`*

WUAAh aber dieses Kapitel war so toll, ich hab mich nur darauf konzentriert ich war rihtig weggeriesen von der Außenwelt...

Das Kapi war eines der schönsten in Himi
Ich glaub ich les es gleich nochmal durch «
MÖCHTE MEHR WxK *sehnsüchtig auf´s neue pitel wart*


*dich durchknddel*

Ren


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