Im Schatten von Majesticsiten (GemeinschaftsFF der Majesticsiten) ================================================================================ Kapitel 1: Wir waren doch so glücklich... ----------------------------------------- Hallo! Diese FF ist eine sogenannte FortsetzungsFF und wurde von den Mitgliedern des Majestics-Fanzirkels geschrieben. Es handelt sich bei diesem Kapitel um einen kurzen Prolog, eine kleine Einführung in die Handlung. ^^ Viel Spaß beim Lesen!^^ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Wir waren doch so glücklich... Es war der Morgen des 23.Augusts und das war für jeden einzelnen der Majestics - auch wenn sie es niemals zugegeben hätten - ein besonderer Tag. Es war der Tag gewesen, an dem sie sich kennen gelernt hatten; auch wenn das schon lange zurücklag. Damals waren sie noch keine Freunde gewesen, sondern harte Rivalen im Wettstreit um den ersten Platz der europäischen Meisterschaften. Sie hatten sich mit den anderen europäischen Bladern und mit sich selbst harte Kämpfe geliefert, bei denen für Freundschaft nur wenig Platz geblieben war. Erst als die Kämpfe vorbei waren, als sie, zum Teil frustriert, zum Teil erfreut, ins Gespräch gekommen waren, hatten sie sich angefreundet. Und zwar an ebenjenem 23.August vor so vielen Jahren. Da sie die Ferien oft zusammen verbrachten, hatten sie auch beschlossen die Zeit, während der die Sommerferien ihrer vier Ländern parallel liefen, auch gemeinsam zu nutzen. Der Morgen eben dieses Tages begann auf jeden Fall mit strahlendem Sonnenschein und selbst Johnny, der es sonst hasste vor zwölf Uhr aufzustehen, hatte dafür, dass es erst neun Uhr war, ausgezeichnete Laune. Oliver hatte ein recht ansehnliches Frühstück zubereitet und Robert erzählte ihnen von einem Ausflug, den sie unternehmen könnten und der unter den Majestics allgemeine Zustimmung fand. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie auch noch nicht geahnt, wie schrecklich der Tag für sie enden würde... Und wenn Enrico sich daran zurückerinnerte, wie gut gelaunt er an ebendiesem Morgen doch gewesen war und wie schön der Tag hätte werden können... Doch im Moment saß er hier, versteckt in einer dreckigen Höhle, verletzt, am ganzen Körper zitternd und hoffte, dass er all das überleben würde und dass es die anderen geschafft hatten zu entkommen. Wie es dazu gekommen war? Nun, es war wohl eine Geschichte, die Enrico, sollte er mit seinem Leben davon kommen, so schnell nicht wieder vergessen würde. Alles hatte mit ebendiesem Ausflug begonnen, den sie gemeinsam hatten unternehmen wollen... Kapitel 2: Der Ausflug ---------------------- Hallo! Diese FF ist eine sogenannte FortsetzungsFF und wurde von den Mitgliedern des Majestics-Fanzirkels geschrieben. Viel Spaß beim Lesen!^^ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Der Ausflug "Hey, seht euch diese Landschaft an! So toll könnte kein Künstler malen..." Begeistert blickte Oliver aus dem Fenster der Limousine, die sie zum Ziel ihres Ausfluges brachte: einer kleinen Hochebene, auf der man prima picknicken und die Landschaft bewundern konnte. Schon der Weg zu diesem Ort war atemberaubend, kam man doch an steilen Schluchten, bewaldeten Hängen und grünen Tälern vorbei. Enrico stimmte Oliver zu und blickte ebenfalls aus dem Fenster, Robert las gelassen in seinem Buch weiter, während Johnny mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen neben ihm saß. Am Anfang der Fahrt hatten Enrico und Oliver immer darauf gehofft, dass der junge Schotte einschlafen würde, damit sie ihn ärgern konnten, aber zu ihrer großen Enttäuschung schlief dieser nicht und fuhr sie jedes mal wütend an, wenn sie versuchten etwas derartiges zu unternehmen. Johnnys plötzliche Stimmungsschwankungen konnte sich keiner der drei übrigen Majestics erklären. Als sie ihre Sachen packen gegangen waren, war er noch erstaunlich guter Dinge gewesen, aber als sie sich wiedergetroffen hatten, war er etwas blass gewesen und kurz darauf hatte sich seine Stimmung immer mehr verschlechtert. Robert hatte das schlichtweg ignoriert und hatte einfach weiterhin in seinem Buch gelesen und auch Enrico und Oliver sahen darin nicht unbedingt ein schlechtes Omen. Seltsames Verhalten war für ihren Freund überhaupt nichts ungewöhnliches. Tatsächlich stoppte die Limousine keine zehn Minuten später vor eben jenem Plateau, das Oliver so sehr bewundert hatte. Sofort stieg der Franzose voller Begeisterung aus und betrachtete die Umgebung. Während Gustav den Picknickkorb holte und alles vorbereitete, zog er seinen Zeichenblock hervor und begann ein paar Skizzen anzufertigen. Er wollte die Zeit nutzen, um mit seinen Freunden Spaß zu haben, aber es sprach nichts dagegen, für spätere Ausarbeitungen Entwürfe anzufertigen. Enrico sah ihm dabei fasziniert zu, während Robert endlich sein Buch wegpackte und Johnny mürrisch aus dem Auto stieg und sich missmutig überall umblickte. Nachdem Gustav letzten Endes die Picknickdecke ausgebreitet und das Essen aufgebaut hatte, setzten sich die vier Jungen zusammen, um erst einmal etwas Nahrhaftes zu sich zu nehmen, wobei sie nun die Gelegenheit nutzten sich etwas zu unterhalten und nicht, wie zuvor, jeder etwas für sich tat und die anderen gar nicht beachtete. "Was ist noch einmal alles für heute geplant?", erkundigte sich Oliver bei seinen Freunden, als er nach einem köstlich aussehenden Sandwich griff. "Hast du vorhin nicht aufgepasst?", fragte Johnny schlecht gelaunt und warf Oliver einen missmutigen Blick zu. "Ich habe doch nur gefragt", meinte Oliver beleidigt und biss in sein Sandwich. Robert stieß ein Seufzen aus und sah Johnny mit mahnendem Blick an. "Warum bist du auf einmal so schlecht gelaunt?" "Das ist meine Sache und geht dich schon mal gar nichts an!", kam die verärgerte Antwort und Oliver blickte ihn skeptisch an. "Oliver hat es mit Sicherheit nicht böse gemeint", beschwichtigte Robert die beiden Streithähne auf seine typisch sachliche Art, "Es ist einfach eine Tatsache, die sofort ins Auge sticht: Du hast seit vorhin miese Laune." Als Johnny den Mund aufmachte um sich zu beschweren, winkte Robert ab. "Vergiss es. Ich will es gar nicht wissen, insofern musst du dich nicht gleich wieder aufregen. Stattdessen sollten wir lieber mal den Tag genießen, nachdem wir uns jetzt schon seit... drei Monaten nicht mehr gesehen hatten." Mit giftigem Blick besah der junge Schotte seinen Teamchef, ehe er nach einem der Sandwichs griff, hineinbiss und alles und jeden in seiner Umgebung erst einmal ignorierte. "Also. Nach dem Picknick wollten wir etwas wandern gehen, dachte ich zumindest", meinte Robert dann nachdenklich, "Danach hatte ich mir überlegt, dass wir eventuell erst einmal die Zelte aufbauen könnten und..." Drei entsetzte Blicke trafen ihn. "Ach? Hatte ich das gar nicht erzählt? Ich habe mir gedacht, dass wir ja mal Campen könnten. Gustav hat alle Sachen eingepackt und..." "Gustav war in meinem Zimmer? Ohne meine Erlaubnis?", fragte Johnny, wobei er verblüffender Weise nicht wütend, sondern eher bleich wirkte. Robert seufzte. "Hört mal, hätte ich euch gefragt, hättet ihr nicht zugestimmt." Enrico schnaubte. "Da hast du sicherlich recht", er zögerte, "Aber wenn wir schon mal so weit sind, ist es sicherlich eine gute Idee." "Nein, ist es nicht", murrte Johnny, "Aber mir wird kaum etwas anderes übrig bleiben, als hier zu bleiben, nicht wahr?" Kapitel 3: Die Wanderung ------------------------ Hallo! Diese FF ist eine sogenannte FortsetzungsFF und wurde von den Mitgliedern des Majestics-Fanzirkels geschrieben. Viel Spaß beim Lesen!^^ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Die Wanderung Robert nickte bestätigend. "Zumindest nicht, wenn du weiterhin im Team bleiben möchtest, Johnny. Es ist tatsächlich so, dass wir als Team nicht sonderlich viel taugen, weil wir nie wirklich zusammenarbeiten. Und das liegt einfach daran, dass wir selten wirklich etwas gemeinsam machen. Vom mangelnden Beybladetraining ganz zu schweigen." Johnny schnaubte und verschränkte seine Arme vor der Brust, sagte jedoch nichts. "Das ist ja alles ganz schön und gut", meinte Enrico und blickte Robert skeptisch an, "aber wie lange soll dieser Spaß hier nun eigentlich dauern?" Der Angesprochene zuckte nur mit den Schultern. "Das werdet ihr schon noch sehen. Ich habe nicht vor, euch den ganzen Spaß zu verderben, indem ihr die Tage abzählt, die ihr noch hier bleiben müsst." Obwohl er in der Mehrzahl gesprochen hatte, hatte Robert Johnny die ganze Zeit über fixiert. Dieser verdrehte genervt die Augen, schwieg jedoch. "Was wir in jedem Fall heute noch erledigen müssten, nachdem wir uns die Gegend ein wenig angesehen und die Zelte aufgebaut haben, wäre Feuerholz zu suchen. Sonst wird es heute Nacht ziemlich kalt werden." "Und? Wo sind die Speere, damit wir etwas Essbares jagen können?!", murrte Johnny mit bissig-sarkastischem Unterton und Robert hob eine Augenbraue. "Ich denke ich habe genügend Essen eingepackt. Falls du dennoch Sorgen um dein leibliches Wohl haben solltest, Jonathan, kannst du gerne ein paar Beeren pflücken gehen", er wandte sich von dem Schotten ab und fuhr mit seiner Erläuterung fort, als sei er nie unterbrochen worden, "Wir sollten uns später dann aufteilen, damit wären wir effektiver." Er bedachte Enrico und Oliver mit nachdenklichem Blick. "Wollt ihr beiden euch lieber um die Zelte oder lieber um das Holz kümmern?" "Ich will nicht mit Enrico in ein Team", platzte es augenblicklich aus Oliver heraus, was ihn einen düsteren Blick des Italieners bescherte. Er zuckte entschuldigend mit den Schultern: "Enrico hockt sich nach einiger Zeit immer irgendwohin und faulenzt und dann darf ich die ganze Arbeit alleine erledigen." Robert hob skeptisch beide Augenbrauen und lehnte sich auf seinen Händen ein wenig zurück. "Dann wäre es wohl sinnvoll, wenn ich mit Enrico in ein Team gehe", er unterbrach sich kurz und nickte in Johnnys Richtung, "Zumindest, sofern es für dich in Ordnung ist, wenn du mit Mister Sonnenschein unterwegs bist." "Ach was!", rief plötzlich Enrico mit einem breiten Grinsen im Gesicht aus, "Ich gehe einfach mit Johnny zusammen Holz suchen. Das wird bestimmt super." Der Schotte warf ihm einen giftigen Blick zu. Jeder der Anwesenden wusste, wie es enden würde, wenn die beiden zusammenarbeiten müssten. "In Ordnung", kommentierte Robert nur und erntete drei entsetzte Blicke, auf die er nur mit einem Schulterzucken reagierte. "Enrico hat es vorgeschlagen, ich finde die Idee nicht schlecht. Oliver und ich bauen die Zelte auf und vielleicht schafft ihr beiden es endlich mal, euch zusammenzuraufen." "Aber Robert! Das kannst du nicht machen! Er macht mich wahnsinnig!", protestierte Johnny lebhaft, doch Robert blickte ihn nur gleichmütig an. "Du wirst das schon überleben. Außerdem ist bis dahin noch etwas Zeit, das heißt du kannst dich schon einmal mental darauf vorbereiten." "Du und deine große Klappe, Giancarlo!", zischte Johnny wütend, doch Enrico hatte sich seiner Situation bereits mit einem Seufzen gefügt (er hatte es ja selbst zu verantworten). Oliver hingegen wirkte recht gut gelaunt. Nachdem sie gegessen hatten (Johnny hatte sich mittlerweile wieder ein wenig beruhigt und sie hatten über anstehende Beyblade-Kämpfe diskutiert), halfen sie Gustav dabei, die Picknicksachen wieder zusammen zu packen und machten sich zum Wandern bereit. Gemeinsam waren die vier noch nie wandern gewesen, vor allem nicht in Deutschland. Die Wälder und kleineren Berge wirkten einladend, wenngleich auch ein wenig abschreckend. In der Hoffnung, dass Robert sich wohl gut genug auskannte und sie wieder aus dem Dickicht herausfinden würden, machten sich die vier Jungen mit Rucksäcken bewaffnet auf den Weg. Eine gemeinsame Wanderung war sicherlich etwas anderes, als ein gemeinsamer Kino- oder Museumsbesuch und für sie alle etwas komplett Ungewohntes. Der erste Teil des Weges war abfallend und führte sie durch hochgewachsene Bäume hindurch. Die Luft war frisch und angenehm kühl und alle vier Jugendlichen waren bester Laune, während sie sich unterhielten und die Landschaft betrachteten. Die Vögel zwitscherten munter und Robert begann damit, einen kleinen Vortrag über Wälder und deren pflanzliche und tierische Bewohner zu halten. "Ein Eichhörnchen!", rief Oliver begeistert aus und Johnny zuckte erschrocken zusammen, was Enrico in schallendes Gelächter ausbrechen ließ. Zumindest, bis Johnny ihn wütend anfuhr und böse anfunkelte. Robert seufzte genervt, während Oliver düster dreinblickte, da der ausgebrochene Streit das kleine Tier verscheucht hatte. "Könnt ihr beiden euch nicht mal wie zivilisierte Menschen benehmen?", murmelte Oliver gereizt und erntete einen düsteren Blick von Johnny. "Und könntest du dich mal deines Alters entsprechend benehmen, statt wie ein kleines Mädchen herum zu quietschen, sobald du ein niedliches Tier siehst?!" "Bitte!", ging Robert dazwischen, "Ich dachte, wir wollten lernen, als Team zu funktionieren." Johnny verschränkte nur mit genervter Miene seine Arme vor der Brust. Kapitel 4: Der Fund ------------------- Hallo! Diese FF ist eine sogenannte FortsetzungsFF und wurde von den Mitgliedern des Majestics-Fanzirkels geschrieben. Viel Spaß beim Lesen!^^ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Der Fund Nachdem Johnny nun endlich wieder einen Grund dazu hatte, wütend zu sein, stellte sich sehr schnell wieder die typische Teamroutine ein. Enrico versuchte, den Schotten noch mehr zu ärgern, Oliver erfreute sich an der Ästhetik der Natur und Robert erläuterte ihnen anhand von Spuren im Boden, welche Abdrücke zu welchen Tieren gehörten. Seine Teamkollegen hörten jedoch nur sehr halbherzig zu. "Und zu welchem Tier gehört der Abdruck?!", kicherte Enrico und zeigte auf einen relativ tiefen Stiefelabdruck im Waldboden. Oliver verdrehte genervt die Augen und seufzte, während Robert seine Stirn in Falten legte. "Seltsam. Der Abdruck ist ziemlich frisch", suchend blickte er sich um, "Aber es fehlt mindestens ein zweiter - wenn nicht noch ein paar mehr." Oliver blickte ihn skeptisch an. "Ein einzelner, frischer Fußabdruck? Wie soll das denn funktionieren?" "Zumindest sehen wir, dass es allem Anschein nach funktioniert", kommentierte Johnny mit verschränkten Armen. Und obwohl seine Bemerkung ein wenig sarkastisch erschien, wirkte er nun sehr angespannt und ein wenig beunruhigt. "Hat Johnny etwa Angst vor Gespenstern?", meinte Enrico mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Doch Johnny schien diesmal nicht bereit zu sein, sich aufziehen zu lassen. Robert wandte sich ob der Ernsthaftigkeit und des untypischen Verhaltens des Schotten irritiert um. "Ist alles in Ordnung, Johnny?" Der Angesprochene schüttelte nur langsam den Kopf und meinte dann: "Ich weiß, was es mit dem Abdruck auf sich hat." Seine drei Begleiter blickten ihn irritiert an. "Der Abdruck heißt, dass hier wohl jemand entlang gekommen ist", scherzte Enrico und klopfte Johnny beiläufig auf die Schulter, der ihn mit einem bösen Blick bedachte, der ihn zum Schweigen brachte. "Ein einzelner Fußabdruck? Das muss doch selbst dir komisch vorkommen, Giancarlo!", knurrte er gereizt den Italiener an. "Das ist purer Zufall und-..." "Lass Johnny ausreden, Enrico!", wies Robert den Italiener zurecht und der zuckte nur mit den Schultern. "Was ist los, Johnny?" Der Schotte verschränkte die Arme vor der Brust und bemühte sich darum, seinen Teamkollegen nicht in die Augen zu sehen, als er langsam erklärte: "Das ist eine Warnung." "Was hat ein Fußabdruck mit einer Warnung zu tun?", fragte Oliver mit skeptischer Miene und er beobachtete, wie Johnny auf seiner Unterlippe kaute. Er überging den Einwand des Franzosen und fuhr fort: "Zunächst einmal sollten wir umdrehen und hier schleunigst verschwinden." "Aber warum?" Johnnys Auskünfte waren so wirr, dass seine drei Freunde zwar deutlich erkennen konnten, dass er sich Sorgen machte, aber nicht wirklich ersichtlich war, wieso ein einfacher Fußabdruck bei dem Schotten eine derartige Reaktion auslöste. Der Angesprochene atmete tief durch, ehe er meinte: "Keine Ahnung, ob ihr jemals etwas von den Grey Alligators gehört habt, aber die Typen sind niemals gute Neuigkeiten und überaus gefährlich. Und das da ist ihr Zeichen." "Grey Alligators? Was soll das sein?", in der Stimme von Oliver schwang deutliche Verwirrung mit. "Eine Untergrundorganisation", erklärte Robert, doch sein Blick ruhte auf Johnny, "Allerdings ist sie in Glasgow ansässig. Ich wüsste nicht, was diese Typen hier in Deutschland machen sollten." Der junge Schotte biss sich auf die Lippen und schien zu überlegen, ob er dem noch etwas hinzufügen wollte. Allmählich wurde Roberts Blick kritisch und auch Enrico begann zu realisieren, dass Scherze wohl dieses Mal nicht angebracht waren. Währenddessen versuchte Oliver Johnny irgendwie zum Reden zu bewegen. "Weißt du etwas darüber Johnny?", mit diesen Worten blickte er seinem Teamkollegen in die Augen, doch dieser wich seinem Blick zur allgemeinen Überraschung aus. Verwundert sah Enrico in die Runde und versuchte sich einen Reim aus Johnnys Schweigen und der Angespanntheit, die das Team ergriffen hatte, zu machen. Johnny war Enricos Meinung nach vieles; ein Hitzkopf, ein Streithahn, ein geeignetes Opfer für Streiche... doch schweigsam?! Das eigentlich eher nicht. Der Wind raschelte durch die Bäume und für einen kurzen Moment herrschte vollkommene Stille. Es hätte idyllisch wirken können, wäre die Beunruhigung des Teams nicht mit jedem Atemzug stärker zu spüren gewesen. Johnnys Augen wanderten unruhig hin und her, so als suche er einen Ausweg aus der momentanen Situation. Doch gerade als es so aussah als wolle Robert etwas sagen, öffnete er den Mund und brach das Schweigen. Seine stimme klang bestimmt und ließ etwas von dem Temperament durchblicken, welches der Junge sein Eigen nennen konnte. "Glaubt mir einfach, wenn ich euch sage, dass wir keine Zeit für Erklärungen haben. Und lasst uns hier verschwinden, solange wir noch die Gelegenheit dazu haben!" Kapitel 5: Erste Schwierigkeiten -------------------------------- Nach der Auseinandersetzung über die Grey Alligators hatten sich die Majestics schweigend auf den Rückweg gemacht und selbst Enrico war die Lust vergangen, Johnny aufzuziehen, denn dieser schien alles andere als auf einen Streit aus zu sein. Sie waren keine hundert Meter gelaufen, da fiel der erste Schuss. Enrico und Oliver wandten sich verwundert um und suchten nach der Quelle des Geräuschs, doch es war niemand zu sehen. Während Robert sich instinktiv duckte und erschrocken herumfuhr, keuchte Johnny laut: "Scheiße!". Fast so, als hätte er damit gerechnet. Doch sie schienen Glück gehabt zu haben, denn es war niemand zu sehen und allem Anschein nach war der Schuss weiter entfernt gewesen. Oliver lachte und seufzte: "Oh man, hab' ich mich erschrocken. Dabei war das bestimmt nur ein Jäger." Allerdings schien Robert, der sich soeben wieder aufgerichtet hatte, nicht dessen Meinung zu sein, denn er schüttelte den Kopf. Er setzte an, um Oliver etwas mitzuteilen, doch scheinbar hatte Johnny - der noch immer stark beunruhigt aussah - momentan die aller größte Freude daran, ihn zu unterbrechen: "Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Kaum hundert Meter von hier sind unzählige ‚Jagen im Waldgebiet verboten’-Schilder aufgestellt." Genau das schien auch Roberts Anliegen gewesen zu sein, denn dieser nickte knapp. Der Italiener der Runde schien davon allerdings nicht besonders überzeugt. "Ach kommt, Leute, ihr wisst doch, Regeln sind zum Brechen da. Es kann ja sein, dass sich da eine Jagdgesellschaft herzlich wenig aus diesem Verbot macht." Diese Vorstellung schien Oliver besser zu gefallen, als Johnnys und Roberts Gedanke denn nun war der junge Franzose es, der Gesagtes mit einem Nicken kommentierte. Robert schluckte, erwiderte dann jedoch mit fester Stimme: "Wie dem auch sei, ob Jagdgesellschaft oder nicht, wir sollten schleunigst weiter gehen und dabei die Augen offen halten!", mit diesen Worten setzte sich der Deutsche auch prompt in Bewegung und auch die anderen folgten ihm aufgrund von Ideenmangel. "...Jagdgesellschaft sicher, aber was die Jagen sind sicher keine Tiere...", es kam Johnny als Murmeln über die Lippen, während sie so vor sich hin trotteten, dennoch verfehlte es seine Wirkung nicht und ein sichtlich beunruhigter Oliver schloss mit großen Schritten zu Enrico auf. Sie liefen eine ganze Weile lang in eiligem Schritt schweigend dorthin zurück, wo sie hergekommen waren, ehe Robert erneut ansetze. Er sprach jedoch leise und bemühte sich darum, dass Enrico und Oliver von dem Gespräch nicht allzu viel mitbekamen. "Ich frage mich wirklich, was die Grey Alligators hier in Deutschland wollen - und wieso du so nervös bist, Jonathan. Bist du in irgendetwas hineingeraten? Dann sag' es besser gleich, ehe wir später das Nachsehen haben!" Johnnys Antwort war ein gereizter Blick. "Ich habe gleich gesagt, dass das mit dem Ausflug eine blöde Idee ist!" "Das ist keine Antwort auf meine Frage! Du weichst aus. Darf ich daraus schließen, dass du in irgendwelche Untergrundaktivitäten verwickelt bist? Du weißt, dass ich das sicherlich nicht gutheißen kann." "Ich habe nichts mit ihnen zu schaffen!", beteuerte Johnny und verschränkte die Arme vor der Brust. Dennoch wirkte er weiterhin sehr aufmerksam und er behielt weiterhin seine Umgebung genau im Auge. "Sie werden ja wohl nicht grundlos hinter dir her sein." "Wer sagt, dass sie hinter mir her sind?!" "Die Tatsache, dass du genau zu wissen scheinst, was hier los ist? Und die Typen kommen aus Glasgow. Also irgendwas musst du ausgefressen haben, dass sie dir bis nach Deutschland folgen." "Das ist nicht-..." "Jonathan, im Ernst, es reicht! Das ist kein Kinderspiel. Was meinst du wird passieren, wenn wir dich hier einfach zurücklassen würden. Dann wären wir die Typen los, oder?" Der Schotte wurde bleich um die Nase und starrte seinen Teamcaptain an. "Das würdet ihr nicht machen, oder?" Der zögerte einen Moment, ehe er mit einem Seufzen meinte: "Nein, natürlich nicht. Was ist los?" "Es ist-...", Johnny schien tatsächlich dazu bereit zu sein, endlich zu sagen, was Sache war, als Enrico ihm ins Wort fiel. "Das wüsste ich jetzt aber auch gerne! Was genau geht hier vor?!" Johnny warf ihm einen düsteren Blick zu und wirkte wieder so verschlossen wie zuvor. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ihm diese Typen bis nach Deutschland folgen würden. Tatsächlich hatte er gehofft, dass er dem Treffen mit seinen Freunden beiwohnen konnte ohne in irgendeine gefährliche Situation zu geraten. Auch wenn er es niemals zugegeben hätte, genoss er die Zeit mit Oliver, Enrico und Robert zumeist sehr und es lag ihm viel an ihnen. Gerade deshalb hatte er sie trotz aller Warnungen nicht enttäuschen wollen und war gekommen. Vielleicht hätte er doch besser auch Chief Inspector Miller hören sollen, dessen Mahnung er mit einem Augenrollen einfach ignoriert hatte, als er nach Deutschland aufgebrochen war. Der tatsächliche Grund war vermutlich gewesen, dass er zu dem Zeitpunkt einfach aus Schottland heraus wollte, um auf andere Gedanken zu kommen und etwas Ablenkung zu erfahren. Nachdem er seither nur schlecht und sehr unruhig geschlafen hatte, hatte er wirklich gehofft fernab der Gefahr etwas Ruhe und Frieden zu finden. Doch als Hauptzeuge in einem Mordprozess gegen den Anführer der Grey Alligators, sollte man vermutlich etwas vorsichtiger sein, als er es bisher gewesen war. Aber er war sich so sicher gewesen, dass das alles ein gutes Ende nehmen würde. Die Typen hatten ihn ja schließlich gar nicht gesehen, oder? Wahrscheinlich wäre es am sinnvollsten, wenn er sich einfach an die Polizei vor Ort wandte und um Schutz bat. Dann wären sie außer Gefahr - hoffentlich. Er hätte seinen Freunden nach dem morgendlichen Telefonat mit Miller, der ihm davon berichtet hatte, dass ein paar Männer, die mit den Grey Alligators in Verbindung zu stehen schienen, nach Deutschland aufgebrochen waren, Bescheid geben müssen, was Sache war. Immerhin war nun auch deren Leben in Gefahr... Vielleicht war es falscher Stolz gewesen, der ihn davon abgehalten hatte - oder einfach die Tatsache, dass er sich keine Predigten von Robert oder Vorwürfe von Oliver hatte anhören wollen. Und wenn er jetzt mit der Sache kam, würde die Reaktion auch nicht wesentlich anders ausfallen. Außer vielleicht ein paar zusätzlichen Bemerkungen ob seines unverantwortlichen Verhaltens - womit sie vermutlich sogar mehr als Recht hatten. Aber er hatte aktuell genug zu verarbeiten, da wollte er nicht auch noch mit derlei Dingen konfrontiert werden. Und so schwieg er weiterhin, während er deutlich die stechenden Blicke seiner Freunde spürte, die auf ihn gerichtet waren. Gedankenverloren zog er sein Handy aus der Hosentasche, nur um festzustellen, dass er kein Netz hatte. Großartig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)