Keiner von Ihnen von Onlyknow3 (Abschied, Heimkehr, Wiedervereinigung) ================================================================================ Kapitel 46: Gedanken eines Uchihas ---------------------------------- Kapitel 46 - Gedanken eines Uchihas Es waren einige Wochen vergangen und es hatte aufgehört zu schneien. Es würde nicht mehr lange dauern und dann würden die Temperaturen wieder steigen und den sie umgebenden Schnee zum Schmelzen bringen. Natürlich hatten sie jederzeit die Möglichkeit durch den Tunnel unter dem Haus dem Schnee und er Kälte zu entfliehen und nach Kaze no Kuni und damit nach Sunagakure zu gelangen, aber in der Regel zogen sie die Dreisamkeit hier am See vor. Auch wenn es für Itachi kein Problem gewesen wäre, trotz der Witterungsbedingungen nach Konoha zurückzukehren, war er geblieben. Das erste Mal seit langer Zeit fühlte er sich einer Familie zugehörig und er hatte die Chance genutzt seinem Bruder wieder näher zu kommen, ohne dass die Augen des gesamten Dorfes auf ihnen ruhten. Tatsächlich hatte sich ihre Beziehung soweit gefestigt und gestärkt, dass Itachi ab und an vergaß, welche Kluft er einst zwischen ihnen geschaffen hatte und wie lang es gedauert hatte, diese wieder zu überwinden. Er genoss es, sich endlich wieder wie ein großer Bruder fühlen und sich ein wenig um Sasuke und Naruto kümmern zu können. Für andere mochte es nichts Besonderes sein, aber für ihn, der solange im Exil verbracht hatte, war selbst das Kochen für geliebte Menschen, etwas, was ihn mit Glücksgefühlen erfüllte. Dennoch lauerte die Schuld, die er empfand, immer dicht unter der Oberfläche. Sie war schon immer Teil seines Wesens gewesen, schon von dem Moment an, als er den Ne beigetreten war und vom Hokage den Auftrag erhalten hatte den eigenen Clan für ihn auszuspähen. Da ihm bewusst gewesen war, dass sein Clan einen Putsch vorbereitete hatte er diesen Auftrag übernommen. Denn sein einziges Interesse lag im Erhalt des Friedens und den sah er durch einen Putsch von seinen Clansleuten in Gefahr. Er hätte das gesamte Dorf gespaltet und in einen Bürgerkrieg gestürzt. Unzählige hätten ihr Leben verloren. Und das galt es zu vermeiden. Also hatte er den Hokage über die Aktivitäten der Uchiha auf dem Laufenden gehalten. Als er dann den Auftrag erhielt seinen Clan auszulöschen war sein Herz zersprungen. Er, der es verabscheute zu töten, dessen einziges Bestreben der Erhalt und das Stiften von dauerhaftem Frieden war, er sollte seinen gesamten Clan ausmerzten. Ausnahmslos. Doch auch diesen Auftrag erfüllte Itachi - wenn gleich er sich von den Dorfältesten gegen einen hohen Preis eine Ausnahme erkaufte: Sasuke! Sasuke würde das Massaker überleben und als Rächer heran gezogen werden. Er sollte ihn jagen und die Ehre der Uchiha wieder herstellen. Aber wie so oft im Leben ging der Plan nicht auf. Nicht nur, dass er seinen geliebten Bruder alleine im Dorf zurücklassen und auf den Schutz durch den Hokage der dritten Generation vertrauen musste,... nein! Er trug die Schuld darüber, dass er seinen Bruder in einen emotionalen Konflikt gestürzt hatte. Dass sich sein Bruder schließlich dazu gezwungen sah sich Orochimaru anzuschließen und dass dieser dann die Gelegenheit hatte sich an Sasuke auszuleben, wozu er bei Itachi nie die Chance gehabt hatte. Ebenso, wie durch seine Schuld Sasuke nicht als strahlender Held und Rächer nach Konoha zurückkehrt war, sondern stattdessen in die manipulativen Fängen von Tobi, der sich später als Uchiha Obito zu erkennen gab, geraten war. Der seinem kleinen Bruder die ganze Wahrheit über seinen Auftrag offenbarte und damit den Hass von Sasuke auf Konohagakure entfesselte. Nur Naruto war es zu verdanken, dass Sasuke seinen Hass nie hatte ausleben können. Der Blonde, der seinen kleinen Bruder seit der Kindheit geliebt und ihn niemals aufgegeben hatte, hatte mit ihm zusammen die Bedrohung durch Kaguya beendet und den Dunkelhaarigen wieder zur Vernunft gebracht. Er hatte ihn nach Konohagakure zurück geholt und seinen Hass verschwinden lassen. Aber nicht nur für Sasuke hatte Naruto so vieles getan. Auch für ihn selbst. Denn nur dem Blonden hatte Itachi es zu verdanken wieder am Leben und wieder in Konohagakure zu sein. Dabei hatte sich der Blonde nicht der Kunst des Kuchiyose: Edo Tensei bedient, die ein lebendes Opfer voraussetzte um eine Seele an den Körper zu binden, sondern die Kraft des Rikudou Sennin verwendet, um ihn zurück aus dem Reich der Toten zu holen und ihm einen gänzlich neuen, eigenen Körper zu erschaffen. Damals hatte es Itachi wahrlich gewundert, dass Naruto das letzte Bisschen dieser ungeheuren Kraft für ihn verwendet hatte. Als er ihn in einem der zahlreichen Gesprächen, die sie immer mal wieder im Laufe der Jahre geführt hatten, danach fragte, meinte der Blonde nur grinsend, dass er damit honorieren wollte, was Itachi in seinem Leben alles für die Ninja-Welt, das Dorf und speziell für Sasuke geopfert hatte ohne jemals zu erwarten, dass jemand davon erfuhr. Zudem sei er ein wichtiger Mensch für Sasuke und er würde sich wünschen, dass die beiden Uchiha-Brüder vereinigt, Seite an Seite ihren Clan wieder aufbauen würden. Schon damals hatte Itachi erkannt, wie sehr Naruto Sasuke liebte. Doch er hatte dahingehend nichts gesagt, denn solche Dinge mussten von den Betroffenen selbst erkannt werden. Nie hätte er geglaubt, dass sein Bruder und Naruto Jahre brauchen würden sich ihre Liebe füreinander einzugestehen. Nachdenklich blickte Itachi aus dem Küchenfenster und konnte Sasuke und Naruto beim Training am See beobachten. Die beiden trainierten jeden Tag, es sei denn, es stürmte. Ihr Training war hart und sie forderten sich immer wieder neu zu Höchstleistungen heraus. Dennoch schienen sie dabei ihren Spaß zu haben. Nur war es Itachi ein Rätsel wofür sie überhaupt trainierten. Immerhin wurden sie derzeit nicht als aktive Ninja geführt und liefen damit auch nicht Gefahr von Aufträgen behelligt zu werden. Auch Itachi hatte sich nach Sasuke's Abreise hier her dazu entschieden sich nicht wieder als aktiver Ninja listen zu lassen. Er hatte das Kämpfen und das Töten schon immer verabscheut und wollte schauen, ob er einen anderen Weg fand, um sein Dorf zu beschützen. Tsunade-sama hatte mehr als nur Verständnis dafür und hatte ihm ein anderes Angebot gemacht: Sie würde ihm einen Mentor zur Seite stellen, der ihn in dem neuen medizinischem Gebiet der Psychologie unterwies und Itachi würde mit Hilfe seiner Illusionen eine Kunst entwickeln, die es traumatisierte Ninja erlaubte sich mit verdrängten oder schmerzhaften Erinnerungen auseinander zu setzen. Ebene jene - neu entwickelte - Kunst hatte Itachi angewandt, um Sasuke zu offenbaren, wovor er selbst davonlief. Natürlich war es keine Musteranwendung gewesen. Er hatte seinen kleinen Bruder ohne ein Vorgespräch oder dessen Einwilligung in die Kunst gezwungen. Aber es ging auch um seinen kleinen Bruder, der litt. Alles was Itachi wollte, war sein Leiden ein Ende zu setzen und dazu musste Sasuke bewusst werden, was ihn quälte. Und es hatte funktioniert. Obwohl Sasuke sich gesträubt und ihm direkt danach eine verpasst hatte, hatte ihm die Aufdeckung seiner verdrängten Erinnerung geholfen seine Albträume in den Griff zu bekommen. Nun ja, zumindest indirekt, denn es gab seinem kleinen Bruder endlich die Möglichkeit mit jemand darüber zu reden und das, was er so lange in sich verborgen getragen hatte, endlich zu verarbeiten. Auch wenn Itachi bedauerte, dass sein Bruder sich nicht ihm anvertrauen wollte. Es ging sogar soweit, dass Sasuke es vermied überhaupt mit Itachi über die Zeit bei Orochimaru zu sprechen! Weniger weil es ihm peinlich gewesen wäre, wie Naruto Itachi in einem ruhigen Augenblick einmal versicherte. Viel mehr wollte Sasuke seinen großen Bruder vor der Grausamkeit, die er erfahren hatte, schützen, denn er wollte nicht, dass Itachi sich mit Schuldgefühlen plagte, für die er nichts konnte. Sein kleiner Bruder wollte ihn also nur schützen! Was für eine verquere Welt! Gerade als sich Itachi abwenden wollte sah er, wie Shirin mit Silver und den Welpen aus dem Fuchsbau kamen. Die Kleinen Füchschen tollten durch den Schnee und schienen ihren Spaß mit dem kristallisierten Wasser zu haben. Immer wieder sprangen sie in die Lüfte und jagten sich gegenseitig, während Shirin ihre Familie immer weiter zum See führte. Als die kleine Familie den See fast erreicht hatte spurtete Silver los und sprang Sasuke entgegen. Der fing den kleinen Fuchs auf und ließ sich mit ihm zusammen in den Schnee fallen. Dann tobte sein jüngerer Bruder mit dem Jungfuchs durch den Schnee und ließ sich von ihm jagen. Immer wieder wich er ihm geschickt aus, gönnte dem Fuchs aber auch das eine oder andere Erfolgserlebnis. Plötzlich vernahm Itachi eine knisternde Stimme neben sich. "Dein Bruder tobt mit meinem Sohn, als hätte er keine Kindheit gehabt und würde nun versuchen, sie ein Stück weit nachzuholen!" sprach Kurama, der sich neben ihn gesellt hatte. "Die hatte er genauso wenig, wie ich!" gestand Itachi ein. "Sasuke's Leben bestand vor dem Fall der Uchiha darin, mir nachzueifern und an den Erwartungen unseres Vaters zu scheitern. Nach dem Fall unseres Clans trainierte er härter und ausdauernder, weil ihm jeder - auch ich - eingebläut hatte, dass er mich jagen und töten müsste, um unsere Leute zu rächen. Dann war er zu Orochimaru gegangen, der ihm eine derart abscheuliche Gewalt angetan hat, dass wir heute froh sein können, dass seine Seele daran nicht zerbrochen ist. Hass, Gewalt, Mord und Totschlag. Als das endete, war er 17 Jahre und alle erwarteten von ihm den reuigen Sünder. Also bemühte er sich so erwachsen wie möglich zu sein und sein Bestes zu geben, um unseren Familiennamen wieder mit Stolz und Ehre zu beseelen." Kurama starrte den älteren Uchiha erschrocken und völlig baff an. Mit einer derartigen Offenheit hatte der Biju ganz offensichtlich nicht gerechnet. Dann wandte der Fuchs seinen Blick wieder in Richtung des Sees. "So könnte Sasuke und Silver in Konoha niemals miteinander spielen!" kam es traurig und nachdenklich von Itachi. "Wie kommst du gerade auf diesen Gedanken?" wollte Kurama wissen. Itachi blickte ihn an. "Bald wird der Schnee schmelzen und ich werde nach Konoha zurückkehren müssen!" kam es bedrückt von dem älteren Uchiha. "Aber bei dem Gedanken, meinen Bruder nicht in meiner Nähe zu haben - jetzt, wo wir uns endlich wieder so nah stehen - schmerzt mein Herz!" Ein Gefühl erwachte in Itachi, dass er in den letzten Wochen vielleicht drei oder vier Mal erlebt hatte. Es war, als würde er sein Gefühl für den eigenen Körper verlieren. Dann erstrahlte die betroffene Stelle in einem merkwürdigen Leuchten. Doch meist schwanden das Leuchten und der Verlust des Gefühls schnell wieder und ließen ihn völlig verwirrt zurück. Dieses Mal schien das Gefühl in seiner Brust zu sitzen und er griff sich instinktiv an sein Hemd. "Ist alles in Ordnung, Itachi?" hakte Kurama nach, der scheinbar spürte, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Dann flaute das Gefühl auch schon wieder ab. "Ja, alles Bestens!" log Itachi den Fuchs an. Dieser beäugte ihn noch einen Moment, bevor er nickte und aufstand. "Ich werde mich mal zu unserer Familie gesellen." Damit ging er zur Tür. "Möchtest du mich begleiten?" Jetzt war es an Itachi, den Fuchs baff anzublicken. Hatte Kurama ihn gerade als Teil seiner Familie bezeichnet? Ein dankbares Lächeln stahl sich auf Itachi's Gesicht als er nickte und dem Biju folgte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)