Keiner von Ihnen von Onlyknow3 (Abschied, Heimkehr, Wiedervereinigung) ================================================================================ Kapitel 39: Leben und Tod ------------------------- Kapitel 39 - Leben und Tod Seit der Geburt der Babies waren fast zwei Wochen vergangen. Überwiegend lagen die noch blinden Füchschen bei ihrer Mutter, tranken wenn sie hungrig waren und begrüßten es mit amüsiertem Fiepen, wenn sie von ihrem großen Bruder oder dem Vater liebkost wurden. Doch heute Morgen hatten die ersten Babies ihre Augen zum ersten Mal geöffnet und waren bereit gewesen die Welt für sich zu entdecken. Sie hatten ordentlich zugenommen und Kräfte gesammelt, um jetzt in der Hütte neugierig umherzutapsen. Von koordinierten Bewegungen konnte man kaum sprechen. Dazu waren sie einfach noch zu unbeholfen. Yuki, der Erstgeborene aus diesem Wurf, hatte trotz des schneeweißen Fells braune Augen bekommen, die in der Hütte schwarz wie Kohle wirkte und an Sasuke's Augen erinnerten. Auch in seinem Wesen glich er dem jungen Sasuke, war er von ruhiger Natur. Shiromimi hatte seine weißen Öhrchen behalten und hinter dem linken Ohr einen weiteren weißen Flecken entwickelt. Seine Augen waren honigfarben und sprühten nur vor Energie. Er kletterte gerne über seine Geschwister und auf seinem Vater herum. Shita, die junge Fuchsdame mit den roten Söckchen, entwickelte sich zu einer Schmusebestie, sehr zum Leidwesen von Silver. Denn sie kuschelte sich oft und lang an ihren großen Bruder und verdammte ihn dazu, liegen bleiben zu müssen, anstatt seinem Bewegungsdrang nachgeben zu können. Yoku, die zweite Fuchsdame, entwickelte sich dagegen zu einem wahren Frechdachs, die gerne an allem möglichen herumknabberte. Manchmal sogar an den Schwänzen ihrer Geschwister, die dem gar nicht so wohlgesonnen gegenüber standen. Wenn sie schlief kam es nicht selten vor, dass sie sogar an ihrem eigenen Schweif nagte. Mitsutama, der Letztegeborene mit den zehn Schwänzen, stellte sich als fürsorglicher Familienfuchs heraus. Sobald die Rasselbande zur Ruhe kam legte er sich mittig über seine Geschwister und deckte sie mit seinen Schweifen zu. Die einzelnen Schwänze des Jüngsten hatten sich mit der Zeit verschiedenfarbig gefärbt und gliechen einem Regenbogen. Manchmal, wenn man ihn beim Schlafen beobachtete, hatte man sogar den Eindruck, dass die Farben immer noch durchwechselten. Die roten Tupfen, die sein graues Fell noch nach der Geburt geziert hatten waren fast gänzlich verblasst. Der einzige im Wurf, der seine Augen nur kurz geöffnet hatte, war Kita. Obwohl er der Zweitgeborene des Wurfes war, war er der Schwächste seiner Geschwister. In dem kurzen Moment, in dem er seine Augen geöffnet hatte strahlten einem grüne Augen mit einem roten Streifen um die Pupille entgegen, bevor er sie wieder schloss und zu seiner Mutter kroch, um ein weiteres Mal zu trinken. Zufrieden betrachtete Naruto, wie Sasuke bei Shirin und den Babies saß. Er hatte seine Scheu gegenüber den Neugeborenen gänzlich verloren, nachdem er erkannt hatte, dass Naruto recht hatte. Wohl auch, weil Kurama und Shirin Naruto's Worte bestätigt hatten. Endlich hatte der Schwarzhaarige erkannt, dass auch er Teil der Fuchsfamilie geworden war. Generell schien sich zwischen seinem Freund und der Füchsin ein besonderes Band entwickelt zu haben. Jedenfalls hatte Naruto diesen Eindruck. Sasuke schien viel mit ihr zu reden und sich hin und wieder Rat einzuholen. Sie sprach ihm immer wieder gut zu und ließ ihn aktiv bei der Aufzucht ihrer Jungen helfen. Vor allem um Kita kümmerte sich Sasuke mit viel Hingabe. Wenn in der Nacht Kita unter Mitsutama's Schweif rauskullerte war Sasuke zur Stelle. Er nahm ihn auf den Arm, schob ihn sich in das eigene Oberteil und wärmte ihn. Als nach den ersten Tagen deutlich wurde, dass Kita nicht so schnell wuchs und kräftiger wurde, wie seine Geschwister machte sich der Schwarzhaarige trotz anhaltenden Schneefall auf den Weg und kam Stunden später mit einer Milchkanne zurück. Mit dieser Milch begann er den kleinsten der Füchse zuzufüttern, in der stummen Hoffnung, dass der kleine so den Rückstand auf seine Geschwister wieder aufholen würde. Sasuke stand sogar mitten in der Nacht mehrmals auf um Kita eine Sonderportion Milch zu geben, während er ihn unter seinem Hemd an die Brust drückte. Doch trotz aller Bemühungen schien sich der Kleine nicht so entwickeln zu wollen, wie er sollte. Naruto und Kurama waren gerade mit einem erlegten Reh auf dem Rückweg, als die Gedanken des Blonden erneut um seinen Freund und den kleinen Fuchs kreisten. "Kurama?" eröffnete Naruto das Gespräch mit seinem Biju. "Ja, Naruto?" kam es gedankenverloren von dem Fuchs. "Kita..." kam es von dem Blonden, der nicht wusste, wie er formulieren sollte, was ihn beschäftigte. Doch scheinbar war das auch nicht notwendig, denn Kurama schien ganz genau zu wissen, was Naruto fragen wollte. "Nein!" kam es leise und traurig von Kurama. "Er wird es nicht schaffen!" "Aber, er strengt sich doch so an und kämpft!" wandte Naruto hoffnungsvoll ein. "Manchmal..." kam es sanftmütig von dem Fuchs, "...reicht das eben nicht!" "Können wir denn gar nichts tun?" hakte Naruto nach, der die Hoffnung noch nicht aufgeben wollte. "Ich denke nicht, dass es etwas gibt, was in unserer Macht liegt!" kam es resigniert von Kurama. Tiefe Traurigkeit überkam Naruto, als ihm bewusst wurde, das Kita wirklich sterben würde. Tränen stiegen in ihm auf und er musste sich mit dem Ärmel über die Augen wischen. "Hör mal Naruto," sprach ihn Kurama nach einem Augenblick ruhig an. "Es gehört zum Leben dazu, dass man jene, die einem wichtig sind, gehen lassen muss! Auch Shirin und Silver spüren, dass das Ende unvermeidbar ist. Das der Kleine überhaupt so lange bei uns war, haben wir alleine Sasuke und seinen Bemühungen zu verdanken!" Sasuke! Naruto blieb wie angewurzelt stehen und blickte geschockt zu Kurama. Zur vorherrschenden Traurigkeit entwickelte sich eine große Sorge um seinen Freund. Der Tod des kleinen Fuchsrüden würde Sasuke tief treffen. Gerade weil er sich so um ihn bemüht hatte und alles getan hatte, ihm zu helfen in dieser Welt zu bestehen. Dann setzten sie schweigend ihren Weg nach Hause fort. Kurama war etwas näher gerückt und Naruto strich ihm sanft über den Kopf. Die Traurigkeit miteinander zu teilen machte es irgendwie leichter zum Unvermeidbaren zurück zu kehren. Sich der Situation daheim zu stellen. Doch die Angst wuchs mit jedem Schritt. Nicht die Angst vor dem nahenden Tod des erst wenige Tage alten Fuchswelpen. Es war die Angst davor, dass der Tod des kleinen Wesens seinen Freund erneut in die ständig lauernde Finsternis stoßen könnte. Da blieb Kurama unvermittelt stehen. "Was ist Kurama?" fragte Naruto aufgeschreckt. "Sasuke..." kam es leise von Kurama. "Er ist auf einmal sehr aufgewühlt!" Mehr brauchte Kurama nicht sagen, da liefen sie gemeinsam los und überwanden die Strecke, die sie von ihrem Zuhause noch trennte, in Windeseile. Naruto warf das Reh vor der Tür ab, bevor sie durch die Tür stürmten und blieben geschockt stehen. Sasuke kniete neben Shirin und hatte Kita auf dem Arm. Entsetzt blickte der Schwarzhaarige zu Naruto auf, der die Tür ins Schloss warf, seine Schuhe abstreifte und sich dann langsam vor Sasuke niederkniete, seine Hand sanft auf dessen Wange legend. "S... sein Herz schlägt kaum noch!" kam es verzweifelt von Sasuke. Naruto blickte zu Kurama. Auch er war heran getreten und berührte seinen schwachen Sohn vorsichtig mit der Nase, bevor er sich neben Shirin setzte. Sasuke wollte mit Kita auf dem Arm aufspringen, wurde aber von Naruto, der seine zweite Hand an dessen Arm gelegt hatte, daran gehindert. "Wir bringen ihn zu einem Arzt!" kam es eifrig von Sasuke. "Nach Konoha werden wir es nicht rechtzeitig schaffen, aber vielleicht können wir in Sunagakure Hilfe finden!" "Sasuke..." kam es sanft, aber resigniert von Naruto. "NEIN!" brüllte Sasuke energisch, nicht bereit aufzugeben. "Er kämpft und wir müssen ihn unterstützen!" Kurama stand auf und schmiegte sich vorsichtig an Sasuke, dem dadurch scheinbar die Ausweglosigkeit bewusst wurde. Tränen quollen aus seinen Augen. Naruto strich sie ihm sanft fort. "Sasuke..." kam es leise von Shirin. "Wir danken dir für all deine Bemühungen. Du hast uns mehr Zeit mit Kita geschenkt, als wir uns erhofft hatten. Aber was jetzt kommt, lässt sich nicht mehr ändern! Lass ihn mit uns friedlich einschlafen... im Kreise seiner Familie!" Auch die Füchsin war aufgestanden und rieb sich sanft an Sasuke, schob mit ihrer Nase eine weitere, große Träne von Sasuke's Wange. Der Schwarzhaarige drückte den kleinen Fuchs noch einmal an sich, bevor er ihn vor Shirin legte. Diese rollte sie um ihn und zog Sasuke's Hand zu sich, so dass sie an Kita's Gesicht ruhte. Kurama hatte sich hinter Shirin gelegt und wieder seinen Kopf auf ihrer Schulter abgelegt, so dass auch er nah an seinem Sohn war. Silver und die anderen Welpen rückten näher und Naruto schmiegte sich eng an Sasuke, legte einen Arm um den Schwarzhaarigen. Dann sog Kita noch einmal Luft und die Gerüche seiner Familie in sich, fiepste ein letztes Mal, als wolle er sich bedanken und von allen verabschieden, und schlief dann friedlich ein. Sie hatten alle noch eine Weile bei Kita gesessen. Sasuke war wie erstarrt. Nur seine Finger strichen nach wie vor über den leblosen Körper des kleinen Fuchses, der sie verlassen hatte. Auf einmal spürte Naruto, wie Sasuke sich anspannte. Der Schwarzhaarige stand auf und ging zur Tür. Naruto wollte ihm hinterher, doch Kurama hielt ihn auf. "Lass ihn!" kam es mit brüchiger Stimme vom Fuchs, dem man seine Trauer und den Schmerz über den Verlust seines Sohnes deutlich anhörte. Trotzdem hatte der Biju noch die Kraft selbst Trost und Verständnis zu spenden und Naruto fragte sich, woher Kurama diese nahm. Doch er folgte dem Rat seines langjährigen Vertrauten. Die gesamte Nacht saßen sie gemeinsam um Kita herum. Betrauerten gemeinsam den Tod des jungen Fuchses und spendeten einander Trost. Nur Sasuke fehlte in ihrer Mitte. Immer wieder blickte Naruto besorgt zur Hüttentür und fragte sich, ob er nicht doch Sasuke nachgehen sollte. Doch Kurama legte seinen Kopf in seinen Schoss und signalisierte ihm damit, dass Sasuke noch nicht soweit war, seine Trauer mit ihnen zu teilen. Am frühen Morgen kam Sasuke wieder zurück. Er war völlig verschwitzt und sah aus, als wäre er die ganze Nacht gerannt. Naruto stand auf und wollte Sasuke in den Arm nehmen. Doch dieser hob nur abwehrend seine schmutzigen und teils blutigen Hände. Was hatte er nur gemacht? Langsam kniete sich Sasuke neben Shirin und blickte sie fragend an. Diese schien zu verstehen, was er sie fragen wollte und nickte nur. Vorsichtig, als würde Kita sonst zerbrechen, hob Sasuke die leere Hülle des kleinen Fuchses an. Dann stand er wieder auf und ging mit ihm wieder nach draußen. Naruto, Kurama und Silver folgten ihm. Shirin blieb mit den anderen Welpen in der Hütte zurück. Sasuke brachte den kleinen Fuchs runter zum See zu einem alleinstehenden Baum. An dessen Stamm war ein Loch ausgehoben. Naruto blieb wie vom Blitz getroffen stehen. Hatte Sasuke etwa das die ganze Nacht gemacht? Mit seinen Händen den hier halb gefrorenen Boden bearbeitet, damit sie Kita beerdigen konnte? Sasuke war stehen geblieben und blickte zu Kurama. Auch er nickte wortlos. Daraufhin kniete sich Sasuke an das Grab und bettet mit aller Vorsicht den kleinen Körper darin. Noch ein letztes Mal strich er über das Fell des kleinen Fuchses, bevor er begann ihn mit der ausgehobenen Erde zuzudecken. Er hatte vielleicht zwei oder drei Hände voll Erde verteilt, als seine Trauer aus ihm heraus brach. Naruto kniete sich hinter Sasuke und schloss seine Arme tröstend um ihn. Sasuke klammerte sich an seine Arme. Seine Tränen tropften in das noch offene Grab und auch Kurama und Silver drückten sich an den Schwarzhaarigen. Es brauchte eine ganze Weile, bis Sasuke sich wieder unter Kontrolle bringen konnte. Gemeinsam füllten sie das Grab mit der Erde, bevor sie in die Hütte zurückkehrten. Während Kurama sich zu seiner Partnerin und ihren Kindern legte, brachte Naruto Sasuke ins Badezimmer. Dort entkleidete er ihn und ging mit ihm unter die Dusche. Als die heißen Tropfen auf sie hinunter rieselte ließ Sasuke locker und seinen Tränen erneut freien Lauf, während er seinen Kopf in den Nacken legte und nach oben stierte. Sanft strich Naruto ihm über die Wangen und platzierte sanft einen Kuss auf seinen Lippen. Doch der andere war dafür nicht empfänglich und blickte gedankenverloren weiter gen Decke. Zur Trauer um Kita begann sich Naruto hilf- und machtlos zu fühlen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)