Liebe hinter Gittern von Blue_XD (RPG) ================================================================================ Kapitel 10: Das Treffen ----------------------- ... "Hey~ Zermartern sie nicht ihren hüb- ihren Kopf...", verbesserte er sich gerade noch so und zog ihn wieder weiter... "Hm...", antwortete Uruha leise und ließ sich weiter mitziehen. Er versuchte seine Gedanken irgendwie zu ordnen und er schloss für einen kurzen Moment die Augen. Nach einem tiefen Durchatmen öffnete die Augen wieder, folgte Sakito und sah wieder zu dem großen Gebäude. Schnell hatten Uruha und Sakito das Gebäude erreicht und ebenso schnell waren sie hineingelangt. Sofort kam ein Wachmann auf sie zu und musterte sie argwöhnisch. "Sind sie der Anwalt?!", herrschte er Sakito an. "Sie erzählten nichts davon, dass sie noch jemanden mitbringen! Was soll das?!" Sakito baute sich vor vor dem Wachmann auf, indem er sich zuerst vor Uruha stellte. "Jetzt regen sie sich bitte nicht so auf, junger Herr! Ja, ich bin der Anwalt. Sakito mein Name und das ist Herr Takashima, ein Freund des jungen Suzukis. Wir möchten ihn sofort sprechen!" Der Wachmann ließ sich nicht einschüchtern, knurrte aber, weil es ihm gar nicht gefiel, wenn ihm jemand Befehle geben wollte. Dennoch musste er sich dem Gesetz beugen. "Dann kommen sie hier entlang. Sie haben eine halbe Stunde. Nicht länger!!" "Schreien sie nicht so, wir sind nicht taub!", entgegnete Sakito leicht aufgebracht, aufgrund dieser Respektlosigkeit ihnen gegenüber. Er hatte Uruha wieder am Handgelenk gepackt, da er nicht wollte, dass dieser zurückblieb. Sie wurden in eine Art Raum gebracht, wo sie sich an einen Tisch setzen und auf Herrn Suzuki warten sollen. Er bugsierte den Blonden zu einem Stuhl hin und lächelte ihn auffordernd zu... Der Wärter war bereits auf dem Weg, um Reita abzuholen... +~+ Reita bemühte sich, aus dem Bett zu kommen. "Aoi..." Es klang als habe er Schmerzen und so stellte Der Blonde seine Bedürfnisse hinten an und näherte sich vorsichtig Aoi. "Aoi...? Hey..." Auch weiterhin flossen seine Tränen, doch als er Reitas Stimme ganz nah bei sich hörte, erschrak er sich etwas, da er nicht wusste, was ihn erwarten würde. Aus Reitas Stimme konnte er deutlichen Schmerz erkennen und es tat ihm alles so unendlich Leid. Nur weil er so schwach war, hatte er ihn nicht retten können... Und wie das schmerzte! Wie ein Stich im Herzen, als hätte man seinen Liebsten zu Tode geführt, mit seinem ganzen Kummer alleine gelassen. Doch was dachte er da? Den Liebsten...? War Reita das geworden? Wenn er genau darüber nachdachte, dann war der Blonde es schon irgendwie... Zumindest ein wichtiger Mensch, den er nie vergessen wollen würde. Und da! Reita, wie er sich zu ihm beugt und besorgt drein blickt. Mit großen verquollenen Augen sah der Schwarzhaarige ihn an, streckte die Hände nach ihm aus und tastete vorsichtig sein Gesicht ab, als wolle er wissen, ob dies nicht nur ein böser Traum war... oder ob er Schmerzen hatte. Er sah ihm in die Augen und wieder durchfuhr ihn ein Stich. "Es tut mir Leid... alles Leid...", murmelte er mit ganz schwacher Stimme, bevor sie ihm versagte. Leicht krampften sich seine Hände in Reitas Hemd und wieder benässten unzählige Tränen das morsche Holz des Bettes. Reita kniete sich neben ihn und umarmte ihn mit der einen gesunden Hand, drückte ihn fest an sich. "Schh... Aoi... Nicht... Es war nicht deine Schuld... Ich will nur nicht, dass dir etwas geschieht... Du bist mir zu wichtig... Hast du starke Schmerzen?" Sanft strich er ihm die Tränen von der Wange, ignorierte die brennenden Schmerzen in seinem Unterleib. Aoi's Blick fiel auf Reita's verletzte Hand und es ließ seinen Atem stocken. Was hatten sie ihm nur angetan?! Trotz dieser Gedanken, schmiegte er sich an seine warme Brust und schluchzte auf. Auf Reitas Worte hin, wollte der Ältere antworten, aber als er den Mund öffnete, kamen keine Worte heraus... Was war mit seiner Stimme los?! Verwirrt über sich selbst, schüttelte er den Kopf auf seine erste Aussage hin und legte seine Hand auf Reita's Brust. //Denke auch mal an dich... Ich bin nicht wichtig.//, dachte er, da er keine Worte herausbekam. Er sah ihn flehend an, hoffte, dass er verstand, was er meinte. Dann nickte er leicht und ließ den Blick sinken, zeigte auf seine Körpermitte und vergrub seine rosa Wangen in Reita's Hemd. Wieder folgten ein paar Tränen, die sich unaufhaltsam einen Weg über seine Wangen bahnten und das Hemd des Blonden durchdrangen. Reita schaffte ein leichtes Lächeln und nickte Aoi zu, dann hielt er ihn einfach tröstend an sich gepresst und wünschte sich sehnlichst, dass er ihm helfen könnte... +~+ Uruha sah sich um als sie das Gebäude betraten und erschauderte leicht. Es war alles andere als gemütlich. Er folgte Sakito schweigend und blieb stehen, als sie dem Wärter begegneten. Während der ganzen Zeit, in der Sakito sich mit dem Wärter rumschlug schwieg Uruha. Er wollte sich lieber nicht einmischen, damit er nicht irgendwas noch komplizierter machte, als es eh schon war. Er ließ sich von Sakito mitziehen, als er das geklärt hatte und sah sich in dem Raum in den sie gebracht wurden ebenfalls um. Er setzte sich und versuchte das Lächeln des Anwalts zu erwidern. Als Uruha sich gesetzt hatte, schob er seinen Stuhl leicht an den Tisch heran und nahm sich selbst auch einen. Diesen stellte er allerdings etwas abseits hin und setzte sich. "Ich bin vorerst nur Beobachter Herr Takashima. Sie sind an der Reihe. Ich gebe ihnen 20 Minuten Zeit, dann rede ich mit ihm." "Ich?", fragte Uruha und sah zu Sakito hinüber. Er nickte ganz leicht und wandte seinen Blick etwas vor sich auf den Boden. Was sollte er Reita überhaupt sagen? Was würde der andere sagen? Wird er ihm Vorwürfe machen? Uruha war so nervös wie noch nie an diesem Tag. Er fummelte an seiner Hose rum und schluckte leicht. Sakito nickte bestätigend und hielt lächelnd den Daumen hoch. Dann holte er seinen Block und einen Stift hervor und wartete auf den Gefangenen. Inzwischen war auch der Wärter an der Zelle von Nummer 1308 und 1309 angekommen. Als er die beiden so eng umschlungen sah, knirschte er mit den Zähnen und bellte: "Nummer 1309! Lass 1308 in Ruhe! Nimm die Finger von ihm und beweg deinen Hintern hier rüber!" Reita stand auf und knurrte. "Sein Name ist Aoi! Hast du das kapiert? A o i! Drei Buchstaben! Geht das nicht in dein Hirn?!" "Halt´s Maul Knirps und jetzt komm her!", knurrte er und war drauf und dann, seine Peitsche zu zücken, aber das würde gerade jetzt nicht gut kommen. Stattdessen hielt er sich zurück, was für seine Verhältnisse wirklich was Besonderes hieß! Aoi hatte sich inzwischen zu einer ganz kleinen Kugel zusammengerollt und krallte sich zitternd in die dünne Decke. Seine ausgemergelten Finger versuchten seine Ohren zuzuhalten. Reita funkelte den Wachmann an und streckte sich. "Was ist los?" knurrte er leise und extrem misstrauisch. Er wollte nicht zeigen, wie viel Angst er hatte. "Du hast verdammten Besuch, also komm endlich her!", knurrte er und funkelte ihn böse an. Reita stutzte. "B... Besuch?" Langsam kam er vor ans Gitter und sah den Wachmann an. War das wieder eine dieser Fallen? Er schluckte, sah den Typen dann aber mutig an. "Na, dann lassen sie mich mal raus." "Jetzt werd´ nicht gleich frech Junge!", murrte er und öffnete widerwillig das Gitter. "Wenn du es wagen solltest mich anzurühren oder fliehen zu wollen, wird dein kleiner Freund hier sterben.", meinte er beiläufig und grinste fies. "Da geht´s lang!", wies er dann an und zeigte in eine Richtung, zückte die Peitsche zum Selbstschutz. Wer weiß schon, wozu der Blonde alles fähig war... "Ich werde nichts tun... Keine Angst..." murmelte Reita und sah nochmal zu Aoi zurück. Was würde jetzt passieren? Der Wächter schnaubte. "Angst... Tze...", lachte er und ließ die Peitsche neben ihm knallen. "Los! Geh da vorne in den Raum!" "Jaja... ist ja gut..." Reita verkniff sich jeden Kommentar. Er hatte große Lust, den Wachmann zu überwältigen, doch er wollte Aoi nicht in Gefahr bringen. Also ging er in den Raum und sah sich um. +~+ Uruha blickte weiterhin zu Boden und schwieg. Hoffentlich ging es Reita gut. Und hoffentlich war er nicht sauer auf ihn. Er wüsste nicht wie er reagieren sollte, wenn der andere ihm Vorwürfe machte. Er war in Gedanken ziemlich durcheinander und schluckte leicht. Er hörte die Türe und blinzelte. Jetzt war es also soweit. Der Brünette schloss für einen kurzen Moment die Augen und sah dann langsam auf. Reita erstarrte. War das wirklich... Uruha...? Verunsichert presste er seinen kaputten Arm eng an seinen ausgemergelten Körper und ging vorsichtig einen Schritt nach vorne. Er wagte nicht zu sprechen, vermutete immer noch eine gemeine Falle hinter allem... "Rei...", murmelte Uruha leise und stand langsam auf. Er bemerkte, dass der andere alles andere als gut aussah und gleich wurden seine Vorwürfe größer. Reita saß nur wegen ihm hier. Uruha sah ihn entschuldigend an und suchte nach den passenden Worten. Reita blieb stehen und sah Uruha wie ein verängstigtes Tier an, bereit zur Flucht oder zur Gegenwehr... Was hatte es zu bedeuten, dass Uruha hier war? Und wer war der gut angezogene junge Mann bei ihm? Reita wagte ein paar weitere Schritte und schaffte es sogar, ein wenig zu lächeln. "Uru... ha..." Seine Stimme klang rau. Er war das viele Sprechen nicht mehr gewohnt, wenn, dann hatte er meist nur geflüstert... Uruha schluckte und versuchte seine Tränen zurückzuhalten. "Reita... es...", murmelte er und er ging einen kleinen Schritt auf ihn zu. So hatte er Reita noch nie gesehen. "... es tut mir so Leid...", flüsterte er und wischte sich kurz über die Augen. "Du bist... hier... Was hat das..." Er räusperte sich. "Was hat das zu bedeuten...? Niemand darf mich besuchen..." Er ging noch näher auf Uruha zu, wurde dann aber von dem Wärter grob daran gehindert... Er senkte den Kopf und erwartete die Schläge. Uruha zuckte leicht zusammen, als der Wärter Reita so unsanft daran hinderte. Er blieb ebenfalls stehen und sah kurz etwas Hilfe suchend zu Sakito, ehe er sich wieder an Reita wandte. "Ich... also... Er ist Anwalt und... ich na ja, er hat mich mitgenommen...", antwortete er und sah Reita noch an. Reita nickte. "Es tut gut... dich zu sehen... Wie geht es dir...?" Er unterdrückte ein Schluchzen und schüttelte den Kopf. "Es ist doch egal wie es mir geht... Wie... geht es dir?", stellte er die Gegenfrage und sah den Blonden an. Natürlich hatte Sakito Uruhas Blick bemerkt und stand auf. Es war nicht das, was er erwartet hätte. Er trat näher und legte eine Hand ruhig auf Reitas Schulter. Freundlich lächelte er ihn an. "Sie können Herrn Suzuki nun loslassen, danke.", sagte er mit etwas Nachdruck in der Stimme und verlor sein Lächeln nicht. "Mein Name ist Sakito und ich werde mich um ihren Fall kümmern. Herr Takeshima hat mir alles erzählt und ich... glaube, dass sie unschuldig sind. Doch davon können sie mich später noch überzeugen. Sie können mit ihrem Freund vorerst reden. Die haben sie ja schlimm zugerichtet.", merkte er an und durchbohrte den Wärter gefährlich mit seinem Blick. "Haben sie keine Angst. Wir sind aus freien Stücken hier.", sagte er wieder an Reita gewandt und lächelte aufmunternd. Der Wächter war widerwillig einen kleinen Schritt zurückgetreten... Reita zuckte zusammen, als Sakito ihn berührte und wich ein kleines bisschen zurück, hörte aber aufmerksam zu. "Sakito-san... Bitte... kümmern Sie sich um Aois Fall... Ein Gefangener, der seit vier Jahren hier ist... Er... braucht Hilfe... Er muss frei kommen... Bitte... Das ist wichtiger als ich..." Er wagte nicht, Uruha dabei anzusehen, doch sein Entschluss stand fest. Zum ersten Mal hatte er die Möglichkeit, Aoi wirklich zu helfen... Und das würde er auch tun, koste es was es wolle... Uruha beobachtete die zwei und blieb still auf seinem Fleck stehen. Er schwieg und rang immer noch mit seinen Tränen. Als Reita Aois Thema ansprach blinzelte Uruha leicht. Das war typisch Reita. Er wollte immer jedem helfen egal wie es ihm dabei erging. Er kaute leicht auf seiner Unterlippe und wischte sich eine Träne weg. Reita sah zu Uruha. Wie gern würde er ihn umarmen und fest halten. Er sah zum Wärter und ging dann auf Uruha zu und nahm ihn fest in den Arm. "Uru... Gomen nasai.." Im ersten Moment wusste Uruha nicht wie er reagieren sollte. Nach wenigen Sekunden schluchzte er leise und schüttelte immer wieder den Kopf. "Iie...", flüsterte er und schniefte leise, "...es ist alles meine Schuld~" "Schh... weine nicht... Bitte... Wird schon alles wieder gut... Keine Sorge..." Er strich ihm sanft über die Wange und lächelte, dann ließ er abrupt los und schrie auf, weil er einen Schlag mit dem Knüppel des Wärters auf seine verletzte Schulter bekommen hatte. Uruha schüttelte erneut den Kopf und wollte gerade was antworten als Reita zusammen zuckte. Vor Schreck zuckte er ebenfalls zusammen und sah den Wärter näher stehen. "Lassen Sie ihn in Ruhe! Er hat doch gar nichts gemacht!" Reita sah hoch und biss die Zähne zusammen. "Schon gut... Ich... lass ihn in Ruhe..." murmelte er zu dem Wärter und lächelte dann wieder leicht. "Ich bin bald wieder draußen... Keine Sorge..." Erneut blickte Uruha zu Reita und nickte leicht. "Hai... Versprochen...", antwortete er und wischte sich nochmal über die Augen. "Habt ihr... etwas neues herausgefunden? Bitte... es ist mir wichtig, dass Aoi frei kommt..." murmelte er so leise, dass nur Uruha es verstehen konnte. "Hm..", murmelte Uruha und schüttelte leicht den Kopf. Er wischte sich nochmal über die Augen und schüttelte erneut den Kopf. "Gomen..." Der Anwalt musste schmunzeln, als er die Worte seines Klienten gehört hatte. Hatte er sich da verhört? //Wichtiger als sich selber raus zu holen?? So denkt kein Mörder... Wer soll dieser Aoi sein? 4 Jahre... Ich würde irre werden in diesen Gemäuern, wenn ich so lange hier drin bleiben müsste.// Während er in seinen Gedanken steckte, lächelte er leicht, da er doch mitbekam, wie der Blonde Herr Takeshima umarmte, doch er erwachte zu spät aus ihnen, als der Wächter mit seinem Knüppel ausschlug. Erzürnt baute er sich vor dem Wärter auf. "Sind sie nicht ganz richtig im Kopf!?", fuhr er ihn an. "Er hat seinen Freund umarmt! Ist das eine Straftat!? Sie haben Herrn Suzuki nicht anzurühren, solange nicht seine Schuld bewiesen wurde! Und wie ich bereits gesehen habe, wurde er anscheinend sehr oft grob angefasst. Wenn ich ihn hier raus bekomme, bekommen sie heftigen Ärger und ich führe eine gründliche Inspektion durch!", drohte er dem Wächter, der ihn daraufhin einfach nur doof anglotzte. Nachdem Sakito Dampf abgelassen hatte, drehte er sich wieder zu den beiden Freunden um. "Wer ist dieser Aoi? Wissen sie warum er hier ist und wie er mit Nachnamen heißt?", fragte er Reita und sah wieder ruhiger drein. Er wollte ihn ja nicht schon wieder erschrecken. Bereits die kleinste Berührung, hatte ihn zurückzucken lassen. Irgendwas war hier doch faul... Er wusste nur noch nicht, was es war... Wieder war er in seinen Gedanken vertieft und bemerkte nicht, was die beiden da redeten. //Ich bin mir sicher... Er ist unschuldig!// Giftig blickte er zum Wärter. "Könnten Sie mir bitte diese Akte von diesem Aoi bringen?!" Es war mehr eine Aufforderung, aber auch er musste sich als Anwalt gepflegt ausdrücken und Haltung bewahren. Reita sah verstört zu dem Anwalt und schüttelte den Kopf, als dieser sich so für ihn stark machte. "Schon gut..." murmelte er leise. "Nein... Ich kenne seinen Nachnamen nicht... Er... heißt Aoi... Mehr weiß ich nicht... Wir haben... nicht viel miteinander geredet.." Reita verbeugte sich vor dem Anwalt und sah dann wieder zu Uruha. "Wie... geht es dir...? Was ist so los? Erzähl mir... von draußen... ja?" Uruha schwieg und ließ die beiden für einen Moment in Ruhe reden. Er blickte kurz zur Seite und wischte sich die Augen trocken. Erst als Reita wieder etwas zu ihm sagte, blickte er zu ihm zurück. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er wusste nicht, wo er anfangen sollte. "Es geht mir gut.", antwortete er damit der andere sich nicht noch zusätzlich Sorgen machen brauchte. "Du lügst... Du zitterst und kämpfst mit den Tränen... Du bist mager geworden und schlafen tust du bestimmt auch nicht mehr viel... Uruha... Du machst dich noch kaputt..." Etwas ertappt senkte Uruha den Blick. Reita kannte ihn wohl einfach zu gut. "Hai...", murmelte Uruha und nickte leicht. "Tut mir Leid..." "Uruha... Ist schon okay... Mach dir keine Vorwürfe... Ich hab´s mir ja selbst ausgesucht... Pass lieber auf dich auf... Da draußen läuft ein Mörder frei herum... Das ist viel gefährlicher..." "Aber... es ist doch irgendwie meine Schuld...", meinte Uruha leise und blickte langsam zu ihm auf. "Du meinst... aber... du glaubst doch nicht, dass... ich mein..." Reita lächelte ein bisschen. "Wie? Ich verstehe dich nicht..." "Na weil du gesagt hast, er läuft noch frei herum... Du meinst doch nicht, dass der nochmal kommt oder...?", fragte Uruha und sah Reita dabei an. "Er hat dich anscheinend nicht gesehen... Trotzdem... Sei bitte vorsichtig... Ich kann dich nicht mehr beschützen... Es tut mir Leid..." "Hm... schon okay~ Ich schaff das schon...", antwortete Uruha und rang sich zu einem leichten Lächeln. "Halt... durch ja?" "Natürlich. Keine Sorge..." Was geschehen war, würde er Uruha niemals sagen können. Aber er war froh, dass der Brünette bei ihm war... Wenigstens kurz... mit seinem Anwalt.. Irrte er sich, oder lief zwischen den beiden was? Zumindest hatte es Uruha dem Anwalt wohl gewaltig angetan... Uruha nickte leicht und wischte sich nochmal kurz über die Wangen. "Verzeih mir bitte...", murmelte Uruha und er umarmte ihn nochmal. "Muss ich nicht... Ich konnte dir ein bisschen helfen, oder? Das reicht völlig, um mich glücklich zu machen..." Auch Sakito verbeugte sich kurz und trat dann etwas zurück, ließ die beiden etwas mehr unter sich, während er beobachtete, wie der Wachmann hinausging, um Aoi´s Akte zu holen. Zufrieden grinste er. Dann sah er auf seine Uhr. "Herr Takeshima, wir haben nicht mehr viel Zeit." "Gomen...", flüsterte er nochmal leise und schloss für einen Moment die Augen. Als Sakito seine Stimme erhob, ließ er Reita langsam los. Er sah den Anwalt an und nickte leicht. "Hai..." Er war noch nicht mal wieder draußen, doch vermisste er Reita jetzt schon. Reita stand verloren in dem Raum, doch seine Augen erhellten sich, als er sah, dass der Anwalt Aois Akte bekommen hatte. Gut... Er lächelte. "Arigatou.. Danke, dass du hier warst... Du hast mir sehr geholfen! Sakito-san? Haben Sie auch vielen Dank." Als er die Akte bekommen hatte, war er schockiert, weil sie so verstaubt und zerfleddert aussah. Vorsichtig pustete er den Staub weg und wollte sie gerade öffnen, als er von Reita angesprochen wurde. Er sah auf und und lauschte seinen Worten. "Dozo. Ich helfe gerne.", sagte er lächelnd und streckte ihm die Hand hin. Hatte keine Angst, da er von seiner Unschuld überzeugt war. Reita ergriff Sakitos Hand zögernd mit der falschen Hand, doch es war seine gesunde. Den kaputten Arm konnte er mittlerweile nicht mehr richtig bewegen. "Sie... holen ihn raus, ja? Bitte... Ich bin mir sicher, dass er unschuldig ist..." Kurz musterte er ihn fragend, bevor er verstand, wen er meinte. "Ich muss mir zuerst die Akte anschauen und dann sehe ich, was ich machen kann. Er wird nicht umsonst 4 Jahre hier drin sein.", sagte er und sah bedrückt aus. "Ich werde sie rausholen, versprochen." Er lächelte sanft und drückte zaghaft seine Hand. "Geht es ihnen gut? Was ist mit dem Arm?" "Ist... nicht so wild... Hören Sie... Das hier ist... schlimmer als die Hölle... Holen Sie ihn raus... Bitte... ich flehe sie an!" Reita wurde von der Wache gepackt. "So, die Zeit ist um!" Der Blonde sah verzweifelt zu Sakito und Uruha, dann wurde er abgeführt. Überrascht sah er ihn an und schmunzelte. Er sah die Verzweiflung in seinen Augen und seine Hand wurde ihm entrissen, als der Wächter ihn packte. "Nicht so grob, sagte ich.", sagte er zu dem Mann, der knurrte. "Die Zeit ist um. Gehen Sie jetzt!", meinte der Wärter und führte Reita zurück in seine Zelle. Auf den Weg dorthin, befahl er eine Wache, Sakito und Uruha hinauszubegleiten. Er wollte ja nicht, dass die beiden sich hier herum schlichen. Er packte Reita wieder härter an und schubste ihn schließlich zurück in die Zelle. "Wehe wir bekommen Ärger wegen dir.", knurrte er und spuckte nach ihm. Dann schloss er die Zellentür und ging. Er war übel gelaunt und ließ es den anderen Gefangenen wissen. Sowohl sein Boss, als auch der Anwalt mit dem Gesetz im Rücken, verboten es ihm, Reita und Aoi allzu großen Schaden anzurichten. //Wir werden ja sehen...// Reita stolperte zurück in die Zelle und sah sofort zu Aoi. Hatten sie ihm etwas getan?? Nein... Er sah nur furchtbar blass aus... "Aoi...? Hey..." Zitternd und verweint drehte der Schwarzhaarige sich um. Er atmete erleichtert aus, als er Reita sah. Er hatte schon mit dem Schlimmsten gerechnet und das Alleinsein hätte er nicht aushalten können... ohne ihn. Doch wieder kam kein Laut über seine Lippen und er senkte beschämt den Kopf. Der Blonde setzte sich zu ihm und lächelte, strich durch seine Haare, als der Wärter endlich gegangen war und hielt seine Hand sanft in seiner eigenen. "Alles okay... Mir geht's gut..." Als wären seine Worte, Worte der Zustimmung gewesen, schmiegte er sich an ihn und versteckte seinen Kopf an seiner Brust. Er sehnte sich nach Zuwendung, nach etwas Liebe, obwohl ihm so weh getan wurde... Zitternd krallte er sich in sein dünnes Hemd und schluchzte. Warum war das Leben so gemein zu ihnen?! Warum mussten sie Reita Schmerzen zufügen? Er hatte das alles nicht verdient... Er, Aoi, hatte ihn nicht verdient... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)