(Un)freiwilliges Zusammensein von Feuchen ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Das ist nicht dein Ernst, oder?!“ Immer noch ziemlich erstaunt und nicht wirklich im Stande, sich groß zu bewegen, starrte Kaito seine Klassenkameradin an, nicht glauben wollend, was sie gerade gesagt hatte! „Doch~“, gab Akako fröhlich von sich, „Aoko-chan hat mir davon erzählt und-“ „Warum glaubst du dann bitte, dass ich das von dir lernen will?!“, zischte Kaito zurück, sicherheitshalber nun doch mal ein, zwei Schritte von der Hexe wegmachend. „Von wem denn sonst?“, lächelte Akako gegen ihre Art sogar recht freundlich zu ihm, „wir sind schließlich noch eine Zeitlang dazu verdonnert hier zusammen zu wohnen... da kann man die Zeit doch auch etwas sinnvoll nutzen?“ „Sinnvoll! Du sagst es! Was ist daran bitte sinnvoll?!“, knurrte Kaito zurück. Mal ganz davon abgesehen, dass er dann mit Akako mehrmals alleine wäre! Das konnte nicht gut gehen! „Na jaaaa~“, lächelte Akako spitz, „ich bring dir was bei?“ „...Das soll ich dir glauben?“, zog Kaito skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. „Ja“, antwortete Akako knapp und ihr Lächeln wurde eine Spur breiter. „...“ Immer noch skeptisch sah Kaito sie an, „was hast du wirklich vor?“ „Habe ich doch gesagt...“, murmelte Akako ruhig, sich aber nicht weiter aufregend, sondern einfach weiterhin versuchend, Geduld zu bewahren. Nachdem sie mit Aoko und Keigo ausgiebig gesprochen hatte, wusste sie einfach, dass sie vielleicht besser mal etwas anderes probieren sollte... „Du glaubst nicht ernsthaft, dass ich dir glaube, dass du nur mit mir Klavierspielen üben willst!“, gab Kaito von sich, während er sie ernst ansah. „Was soll ich denn sonst machen?“, schaute Akako fragend zurück, ernsthaft anfangend zu überlegen und ein nachdenkliches Gesicht machend. „...Stellst du dich jetzt extra dumm, Akako?!“, kam es grummelnd von Kaito, „warum willst du plötzlich geradezu ...nett... sein? Ohne Hintergedanken?“ „Um ein bisschen Zeit mit dir verbringen zu können“, sagte Akako ehrlich lächelnd, „ich mache auch sicher nichts, was du nicht willst!“ Immer noch ziemlich skeptisch sah Kaito ihr einige Zeit in die Augen, seufzte dann aber: „Schön, von mir aus.“ „Danke, dass du mir vertraust...“, meinte Akako lächelnd, „...ich will dir wirklich zeigen, dass ich... auch anders bin, als du mich bis jetzt kennen gelernt hast...“ „Hm, ich will dir mal glauben“, murmelte Kaito. „Danke“, sagte Akako fröhlich, als die Tür aufgestoßen wurde, worauf sie beide ihre Köpfe in die Richtung bewegten. „Akako-chaaaan!“, kam die unverwechselbare Stimme Aokos an ihre Ohren und sie sah fast verzweifelt zu ihrer Freundin, „du musst Aoko uuuunbedingt helfeeeen!“ „Was? Wobei denn? Eigentlich hatte ich gerade-“, wollte Akako anfangen, wurde aber mit einem Grinsen seitens Kaito davon abgehalten, weiter zu sprechen. „Scheint wichtig zu sein, dann halt ab Morgen, hab eh noch was vor“, grinste Kaito, lächelte seine Kindheitsfreundin kurz an und war schnellen Schrittes an Aoko vorbei aus dem Raum verschwunden. „Mouuu! Warum musstest du jetzt kommen, Aoko?!“, murrte Akako und verschränkte die Arme vor der Brust, sah ihre neue Freundin funkelnd an. Wieso hatte sie sich nochmal darauf eingelassen, Aoko als Freundin zu sehen? „Tut mir leid! Aber du musst mir bei was helfen, ist wiiiirkliiiich dringend!“, sagte Aoko und drängte Akako zum losgehen, „komm! Ich erzähle dir alles wichtige unterwegs!“ Ohne das Akako noch irgendwie reagieren konnte, wurde sie einfach mitgeschleppt. Inzwischen kannte sie Aoko eh viel zu gut, als dass sie überhaupt versuchte, gegen sie anzukommen, wenn sie etwas sehr wichtiges brauchte. Oder einfach nur etwas mit ihr unternehmen wollte. Hoffentlich war es wenigstens wirklich wichtig! Immerhin musste sie dafür einen Nachmittag mit Kaito sausen lassen! Das würde sie Aoko nicht verzeihen, wenn es nicht wirklich, wirklich sehr wichtig war!     Drei Uhr nachmittags am nächsten Tag. Sie war stinksauer, lauschte mit einem Ohr Kaito und war nebenbei am überlegen, wie sie es Aoko am besten heimzahlen konnte, dass dieses Mädchen sie einfach wahllos durch die Stadt geschleppt hatte, nur, damit sie Aoko ein wenig beratschlagen konnte! Auch aus diesem Grund konnte Akako sich gerade echt auf nichts anderes konzentrieren, dabei hatte sie doch einen Plan. „Akako? Sag mal, wo bist du mit deinen Gedanken?“, hörte sie Kaito fragen, worauf sie nun doch endlich mal wieder zu ihm blickte. „Bei deiner nervigen Kindheitsfreundin!“, knurrte die junge Hexe und schritt auf ihn zu, „boah, die kann so nervig sein!“ „Hm, ich weiß“, murmelte Kaito und sah ein wenig in dem Zimmer umher, „Aoko kann sehr nervig sein. Was musstest du machen, dass du seit einer halben Stunde nur wutschnaubend hier rumläufst oder stehst, ohne auch nur irgendetwas mitzukriegen?“ Akako blinzelte und sah zu der Uhr, die an der Seite der Zimmerwand hing: „Oh“, gab sie verlegen lächelnd von sich, da sie wirklich nicht gemerkt hatte, wie lang sie sich hier hin zurückgezogen hatten. Diesmal vorsorgend die Tür abgesperrt hatten, damit sie nicht gestört wurden. „Ich... bin wohl wirklich ziemlich...weggetreten...“ „Bist du, Akako“, nickte Kaito zustimmend, „und? Was war? Einkaufen?“ Sein Grinsen zeigte deutlich, dass er bereits ahnen konnte, was Aoko gemacht hatte. „Und wie!“, knurrte die junge Hexe und ließ sich neben Kaito auf dem Bänkchen nieder, „die ist ja schlimm! Du solltest dir echt überlegen, ob du mit der je zusammen leben willst, Kaito!“ Kaito allerdings lachte nur und sah Akako schließlich grinsend an: „Ich will nichts von Aoko-chan. Sie ist eine meiner Freundinnen, aber nicht mehr.“ „Wa--was?“, fragte Akako nach, „verarschst du mich jetzt auch nicht?“ „Warum sollte ich? Ich könnte eh nicht richtig mit ihr zusammen sein...“, seufzte er dann und wandte den Blick zur Seite, Akako nicht ansehend. Die junge Hexe nickte ein wenig verstehend: „Du meinst diese Sache...“, gab sie leise von sich. „Was sonst“, murmelte Kaito leise zurück, „außerdem-“ Bevor er auch nur weiter sprechen konnte, hatte sich Akako über ihn gebeugt und ihn nach hinten gedrückt, so dass sie halb übereinander auf der kleinen Klavierbank lagen, sich einfach in die Augen blickten. Genau dieser Blick hatte Kaito in seinem Satz verstummen lassen, so dass er sie einfach nur anblicken konnte. „Kaito, ich...“, fing sie leise an, stoppte aber und schloss für einen Moment ihre Augen. War das hier wirklich richtig, was sie tat? Ihre Augen öffneten sich wieder und sie blickte sogleich in diese strahlend blauen Augen Kaitos, die sie einfach nur ansahen. Mit etwas Undefinierbarem, was sie nicht zu deuten wusste. „Akako...“, flüsterte Kaito leise, während er aber nicht in der Lage war, etwas zu machen oder weiteres zu sagen. In diesem Augenblick sah er wirklich, wie sehr die junge Hexe ihn liebte, etwas, was er bis jetzt nur bei einer Person wirklich gesehen hatte. Er konnte gerade einfach nichts sagen, was sie verletzte, weswegen er nun ruhig lächelte und seine Hände nach Akakos Gesicht ausstreckte. Sie sanft an den Wangen berührte und mit jeweils einem Finger darüber strich, bevor er ihr Gesicht zu sich herunter zog und ihr einen Kuss aufdrückte, der länger andauerte, als sie wohl beide gedacht hatten. Erst gefühlte Minuten später lösten sie sich wieder voneinander und Akako setzte sich wieder etwas normaler hin, zog den gelegentlichen Meisterdieb mit sich hoch, um ihn anzusehen: „Kaito...wieso...?“ „Wieso ich dich geküsst habe?“, fragte er leise nach, „warum nicht? Gibt es dafür nicht einen bestimmten Grund?“ Er zwinkerte ihr kurz zu, während er charmant lächelte und mit einer kurzen Bewegung eine Rose hervor zauberte und der jungen Hexe hinhielt. Kurz blinzelte Akako, schüttelte dann aber den Kopf: „Spiel mir nichts vor. Ich habe gespürt, dass du mich nicht liebst. Für wen hältst du mich, Kaito?“ „Für eine normale Oberschülerin mit normalen Gefühlen, die einfach mal einen kurzen Moment der Liebe brauchte“, sagte Kaito ehrlich lächelnd und drückte ihr die Rose einfach in die Hand, „ich wollte dich damit sicher nicht verletzen...“ „Kaito...“, flüsterte Akako ein wenig verlegen. „Denk aber nicht, dass ich ab jetzt bei dir unvorsichtiger bin“, grinste er nun wieder und stand gut gelaunt auf, um Richtung Zimmertür zu gehen, „weißt du...du würdest jemanden sehr wütend machen, wenn es klappen würde.“ Akako blinzelte ihm nach, bevor sie kurz lachte: „Das werden wir ja sehen, Kaito...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)