Angels behind the time von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: schmerzlicher Verlust? --------------------------------- Konichi wa erst mal Ich habe mich riesig über die Kommis gefreut und werde auch weiterhin schreiben solange auch nur einer diese FF liest. @ Hiwatari_Kai311: Sie hat nicht den Weiser des Glücks wieder sondern ihre Kette mit dem Amulett-Anhänger (mit den Federn drin^^) Den Weiser des Glücks hat Dark immer noch. @_Dragonly_ DAnköööö @Sayuri_san: Genau das wollte ich erreichen, dass keiner sofort eine Ahnung hat worum es in der Prophezeiung eigentlich geht, sonst könnte man sich den Rest der FF schenken. ^^ °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Mitten in der Nacht wachte Rika auf. Schlaftrunken rieb sie sich über die Augen und setze sich grade im Bett auf. Obwohl es allem Anschein nach still und noch dunkel draußen war, hatte sie irgendetwas geweckt. Sie hatte ein ungutes Gefühl der Gefahr! Neben ihr regte sich Dark, woraufhin Rika leise knurrte. Dieser Macho! Sie hatte darauf bestanden nicht mit ihm in einem Bett zu schlafen und sich neben dem Kamin schlafen zu legen ...oder eben andersrum! Allerdings schien dieser arrogante Mistkerl anders gelaunt zu sein als sie und hatte ihr grinsend gedroht er würde sie holen kommen wenn sie sich nicht hinlegen und vernünftig ausruhen würde. Wie ungerecht diese Welt doch war! Noch dazu musste sie in ihren Kleidern schlafen weil sie, natürlich, nichts anderes bei sich hatte. Wieder erregte etwas ihre Aufmerksamkeit. Neugierig fegte sie die Decke bei Seite und ging zum Fenster. Mit wachsamem Blick durchstreifte sie die Straßen und Häuser, welche still dalagen, als hätte man sie leergefegt. Die Laternen gingen schon langsam aus und flackerten. Anders als in ihrer Welt war hier um diese Zeit war schon längst niemand mehr unterwegs. Nichts. "Du hast es auch bemerkt." Rika schreckte aus ihren Gedanken. Dark stand neben ihr und schaute ebenfalls ernst aus dem Fenster, mit einem Blick, als würde er etwas Schlimmes befürchten. Es klang mehr wie eine Feststellung als nach einer Frage, also antwortete Rika ihm nicht. "Wir müssen weg, so schnell wie möglich!" Ohne auf Rikas fragenden Gesichtsausdruck zu achten wandte er sich seinem mittlerweile trockenen Mantel zu, zog ihn geräuschlos an. Dann schmiß er dem Mädchen ihren eigenen Umhang zu und bedeutete ihr ihn schnell und leise anzuziehen. Rika verstand gar nix mehr. Warum um alles in der Welt, sollte sie mitten in der Nacht aus einem bequemen Bett steigen und sich anziehen? Wollten sie etwa jetzt weiter? Wohin eigentlich? Oder drohte Gefahr? Das Mädchen fühlte sich irgendwie hilflos. Diese Zeit, die Gegend, die Gebräuche, die Gefahren....das alles war ihr so unbekannt. Niemals könnte sie hier alleine klarkommen, das wurde ihr mit einem Mal bewusst. Plötzlich, ähnlich einem erschreckend lauten Blitz, der die tiefste Stille wie ein Schwerthieb durchschnitt, hörte Rika eine Frau aufschreien. Es klang hysterisch, wie in Todesangst doch Rika blieb das Herz erst fast stehen, als diese sofort wieder verstummte. Dann zersplitterte hinter ihnen das Fenster und ein flammendes etwas, dass wie eine brennende Strohkugel aussah flog ins Zimmer und setzte schneller alles in Brand als man reagieren konnte. "LAUF!" Dark packte Rika unsanft am Handgelenk und zog die vor Schreck und Unglauben erstarrte Rika mit sich mit. Sie stolperten mehr als, dass sie liefen den Flur entlang bis zu der Treppe die zu ihrem Entsetzen eingestürzt war. Sie konnten weitere Fenster zersplittern hören, Vor ihnen, im Hintergrund des Treppengeländers brannte der Flur bereits lichterloh. Der beißende Rauch ließ beide husten und ihnen Tränen in die Augen steigen. Es ging ein Funkenschauer auf sie nieder und das Dach über ihnen knarrte bedrohlich. Es würde nicht mehr lange halten. Mit dem Ärmel oder dem Umhang hielten sie sich notdürftig die Nasen zu um nicht einer Rauchvergiftung zu erliegen und hasteten in die andere Richtung. Rika folgte Dark blind. Ihre Augen brannten, der Rauch ließ sie nichts erkennen und sie bezweifelte stark das es dem Dieb neben ihr anders erging. "Warum fliehen wir nicht durchs Fenster?" "Dann wären wir genauso tot wie als würden wir in diesem Haus bleiben", schrie ihr Dark zurück und zerrte wie weiter zu einer anderen Treppe die noch weder in Brand stand noch zusammengebrochen war und sie sprangen drei Stufen auf einmal nehmend herunter. Auch hier fraß sich das Feuer durch den Raum und verteilte dichten Rauch und unerträgliche Hitze. Rikas und Darks Augen waren bereits getrübt, ihre Sinne gelähmt und die Haare etwas versengt. Trotzdem brachte sie der nackte Überlebensinstinkt dazu weiterzulaufen um nach einem Ausgang zu suchen. Die gierigen Flammenzungen begannen schon nach dem Geländer zu lecken und alsbald stürzte hinter ihnen die letzte Treppe ein. "Da ist der Ausgang! Schnell, lauf schneller, gleich sind wir draußen." Rika hörte ihn zwar nicht aber sie verstand trotzdem. Sie brauchten nur noch einen großen Raum zu durchqueren und sie waren in Sicherheit. Ihr Gesicht war rußgeschwärzt und selbst das Gesicht des lilahaarigen wirkte noch dunkler als es ohnehin schon war. Kalter Schweiß stand ihnen in Perlen auf der Stirn ...und diese Hitze! Plötzlich hörte Rika etwas. Nein. Jemanden! Sie blieb stehen und deutete in eine Ecke wo ein kleines Kind, ein Junge von nicht mehr als fünf Jahren unter einem Tisch saß und ängstlich schluchzte. Das Feuer hatte ihn noch nicht erreicht doch es würde nur noch eine winzige Zeit dauern bis die lodernden Flammen auch ihn erreichen würden. Ohne lange nachzudenken riss sich Rika los und rannte, ungeachtet der Gefahr zu dem Kind. Sein Bein war eingeklemmt unter einer Bank die umgestürzt sein musste. Der Tisch war direkt darauf gekippt und machte es den Kräften des Kleinen unmöglich sich zu befreien. Verzweifelt schrie er um Hilfe. In einer anderen Ecke des Raumes stürzte ein Teil der Decke unter gewaltigem Krach zusammen und ließ die Flammen noch um einiges höher steigen. Zu Zweit versuchten Dark und Rika den Tisch hochzustemmen um die Bank wieder aufzurichten unter der der Junge begraben war. Dazu brauchten sie beide Hände was sie zwang den Rauch einzuatmen. Er füllte Rikas Lungen und machte sie benebelt, die Hitze war unerträglich und das Feuer kam bedrohlich näher. Trotzdem zog sie unter gewaltiger Anstrengung an dem Tisch während Dark ihn von unten anzuheben versuchte. Er rührte sich kein Stück. Der Tisch musste am Boden befestigt gewesen sein. Es war unmöglich ihn hochzustemmen. Direkt über ihnen fiel der Teil eines brennenden Balkens von der Decke ab und es knickte ein. Erschrocken schrie der Junge unter Schmerzen und Angst auf und schaute flehend zu Rika hoch. Dann fiel der gesamte Balken nieder und riss die Decke mit sich mit. Das letzte was Rika sah waren die verweinten Augen des Kindes in denen sich das Feuer und seine eigene Todesangst spiegelten und die ausgestreckten Arme die sie zu erreichen versuchten bevor er unter dem brennenden Schutt begraben wurde. "RAUS! Es ist zu spät, renn raus, bevor die Tür auch noch versperrt wird. Beeil dich!" Der Junge war verloren doch sie mussten unbedingt von dort verschwinden und zwar jetzt!!! Ein letztes Mal drehte sich Rika verzweifelt zu der Stelle um an der eben noch das Schreien des Kleinen zu hören gewesen war, dann drehte sie sich um und rannte Dark die letzten, wenigen Meter durch die Tür hinterher ins Freie. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Diese Idioten waren doch zu nichts zu gebrauchen. Was war den so schwer an dem Satz zu verstehen, dem Mädchen soll nichts geschehen? Nichts! Der Blonde grinste dennoch. Er hätte nicht gedacht gerade diese Person wieder zu treffen. Eigentlich war er nur hinter demjenigen her, der ihm dabei half endlich das Versteck der "Schwarzen" zu finden. Er suchte schon so lange und trotzdem war jeder Hinweis dem er bis jetzt gefolgt war ein großer Reinfall gewesen. Erinnerungen überfielen ihn und er ballte die Fäuste. Er hatte geschworen Rache zu nehmen für das was diese feigen Mistkerle getan hatten. Er würde sie genauso quälen wie sie ihn einst gequält hatten. Würde er sie nur finden. Jetzt hatte es aber wieder einer seiner Männer verpatzt um seinen eigenen Spaß zu haben. Natürlich wird er das nie wieder tun nach der Strafe die ihn erwartet aber geschehenes ist geschehen. Sowohl sein verhasster Feind als auch das Mädchen hatte er wieder aus den Augen verloren. Er ließ das Amulett zwischen seinen schmalen, blaßen Finger hin und her gleiten. Sorgen machte er sich keine. Er würde sie schon mit Hilfe des Schmuckstückes finden. Früher ...oder eben später... °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° "Verflucht." Die Frische Luft und die Kälte, die sie vorher als schrecklich empfunden hatten war ihre Rettung. Trotzdem kümmerte sich Rika wenig darum. Die vielen Menschen, die mit ihren primitiven Mitteln versuchten die brennende Gaststätte zu löschen, ließen sie kalt. Selbst aus der Luft schütteten die Menschen mit bereits rußgeschwärzten Flügeln in weiter Höhe das Feuer unter Kontrolle zu halten was hoffnungslos misslang. Sie schlug wütend mit der Faust auf den Boden. Wütend auf sich selbst, weil sie dem unschuldigen Kind nicht hatte helfen können. Und wütend auf den Jungen, weil er ihr Bilder in den Kopf gesetzt hatte, die sie niemals wird vergessen können. Nicht diese Augen, die sie so anstarrten und um Hilfe flehten. Nicht die Angst die darin stand und auch nicht das hilflose Gefühl in ihm Stich gelassen zu haben. Es würde sie noch lange in ihren Träumen verfolgen. Am nächsten Tag war sie ohne Regung aufgestanden. Sie hatten die Nacht bei der Heilerin des Dorfes verbracht, die sich um die Menschen kümmerte, die aus der Gaststätte hatten fliehen können. Viele waren es nicht. Auch ihre leichten Verletzungen waren verarztet worden und sie wurde in ein getrenntes Zimmer für Frauen, Mädchen und Kinder untergebracht. Dark hatte es schlimmer erwischt. Als die Decke über ihnen eingestürzt war, hatte er einen Teil des Balkens vor den Kopf bekommen und höchstwahrscheinlich eine leichte Gehirnerschütterung. Als sie sich am Morgen zum Frühstück in dem kleinen Raum trafen sprachen sie nicht miteinander. Beide wussten von dem jeweils anderen um das Leid, dass in ihnen tobte. Erst abends wurde ihnen erlaubt weiter zuziehen. Beide hatten fast den ganzen Tag über geschlafen und nichts gegessen. Rika hatte ein tiefes Gefühl der Gleichgültigkeit. Wie in Trance packte sie das wenige zusammen, dass sie bei sich hatte und verließ zusammen mit Dark das Haus der Heilerin. Unterwegs kamen sie an den Platz wo nur noch ein Kohlschwarzer Fleck und ein Geröll an Steinen und anderem feuerfesten Baumaterial die schneebedeckten Straßen verunstalteten und daran erinnerte, dass dort vorher ein Gebäude stand. Es war bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Der Dieb hielt sie nicht auf als Rika darauf zuging. Je näher sie dem Geröllhaufen kam umso mehr schien sie wieder das Gefühl, den kleinen Jungen im Stich gelassen zu haben erdrückender. Trotzdem ging sie, gefolgt von Dark, Schritt für Schritt durch die abgebrannten Grundmauern sie noch übrig geblieben waren. Schnell war die Stelle gefunden an dem die Schuldgefühle ihren Höhepunkt erreicht haben und Rika fiel auf die Knie. Ohne Gefühlsregung strich sie über den Boden und legte etwas Geröll frei. Dabei fiel ihr ein Kettchen auf, das sie reglos aufhob. "Das ist eine Namenskette, die jeder bei sich hat als Kind", er beugte sich zu ihr runter und legte ihr die Hand auf die Schulter, "wir konnten nichts tun, wir sind nicht Schuld daran..." Es klang überzeugt, heiterte das blonde Mädchen aber in keinster Weise auf. Im Gegenteil; obwohl sie wusste, dass er Recht hatte drückte sie die Kette in ihrer Hand und sie war überzeugt, sie würde sterben vor Kummer. Was als nächstes geschah, verstand keiner so Recht. Wie als würde die Welt um sie herum sich in Luft auflösen wurde es schwarz. Sie wurden nicht bewusstlos aber es war ihnen, als würden sie aus der normalen Welt mit Gewalt raus gezogen worden. Die Schwärze hielt nicht lange. Im nächsten Augenblick tauchten sie wie in eine Wasseroberfläche. Als Rika die Augen öffnete erblickte sie einen unendlich ausgebreiteten See über dem sie mit Dark zu schweben schien. Nur einige, wenige Millimeter trennten ihre Füße von der schillernden Wasseroberfläche welche eine unendliche Tiefe vermuten ließ. An einigen Stellen schien das Wasser nicht überall gleich tief zu sein. Das sah man deutlich an den verschiedenen hellen bzw. dunklen Blautönen und an einigen Plätzen schimmerte es sogar grünlich. Von Zeit zu Zeit konnte man ein Geräusch hören wie als würde ein einsamer Wassertropfen auf die Wasseroberfläche prallen und leise aber deutliche plätschern. Wellen waren aber nirgends zu sehen. "Wo sind wir?", fragte Rika verwirrt. "In einer Innenwelt. Aber wie wir hier rein geraten sind weiß ich nicht", antwortete Dark. "Innenwelt?" Plötzlich leuchtete etwas unter Rikas Umhang. Sie zog das Amulett mit den sich darin bewegenden Federn hervor welches ein nebliges Licht aussandte. Es blendete sie kurz doch als sie Augen wieder öffneten dachte Rika sie würde glatt durch das Wasser hindurchtauchen. Ungläubig schaute sie auf die dritte Gestalt die wenige Schritte vor ihnen ebenfalls über dem Wasser schwebte und sie anlächelte. Wie war das möglich? Träumte sie? Es war der Junge! Dark hatte einen weniger überraschten Ausdruck. Nein, er lächelte dem Jungen sogar zu als würde er genau wissen was hier grade vor sich ging. Rika jedenfalls dachte wirklich, sie würde nicht mehr richtig ticken. "Ich möchte dir danken Rika." Die Stimme des Jungen kam Rika so merkwürdig fremd vor und trotzdem erkannte sie sie als genau die Stimme mit dem er vor kurzem noch aus Todesangst geweint hatte. Sie war kindlich, hoch aber sanft und nicht etwa vorwurfsvoll. "Woher weißt du meinen Namen?" Der Kleine schaute sie mit großen Augen unschuldig und verwirrt an. Dann lachte er als hätte sie etwas wirklich Witziges gesagt. Rika jedenfalls fühlte sich auf den Arm genommen. "Du bist lustig ich mag dich. Dich auch", er grinste Dark entgegen, "Ihr habt mich gerettet, dafür werde ich euch ewig dankbar sein. Vergesst mich bitte nicht, ja? Und falls du Hilfe brauchst Rika, dann rufe mich." Rika wollte noch was rufen, etwas sagen, etwas fragen aber im nächsten Moment hatte sie ein Gefühl als würde der Film einfach abreißen und genau da wieder weiterlaufen wo sie und Dark vorher noch bei den Trümmerhaufen gestanden hatten. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Reglos schaute der junge Mann mit seinen gelben Augen, die trotz ihrer Farbe eine eisige Kälte ausstrahlte, auf den Kristall des Amuletts. Er hatte sehr wohl die Veränderung wahrgenommen die in dem Stein stattgefunden hatte. Er hatte ohne Zweifel einen Energieschub bekommen. Einen Minimalen aber dennoch vorhanden. Eine zusätzliche, viel kleinere schwarze Feder kreiste nun in dem Kleinod um die anderen beiden größeren Federn. "Sie hat es also schon herausgefunden." Der Mann mit den blonden Haaren grinste hämisch. "Wer sagt´s denn. ER wird also doch noch interessant..." Hosted by Animexx e.V. 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