Love Drug von MangaEngel ================================================================================ Kapitel 2: Luzifer ------------------ Wütend starrte ich auf den unglücksseligen Diener,der mir diese Hiobsbotschaft bringen sollte.Nach und nach schrumpfte seine Shillouette,sein Schrei war schon lange verklungen.Ich wandte mich ab und setzte mich wütend schaubend in meinen Lieblingssessel mit dem Greifenfell.Ich liebte dieses Fell.Seit ich es vor sechzehn Jahren meinem ersten erlegtem Greifen abgezogen hatte,beruhigte mich das Gefühl,mich in es zu setzten.Das kurze Gefühl des Erfolges ließ mich immer wieder für einen kurzen Moment alles vergessen.Doch leider hält dieses Gefühl nie lange an und schon hörte ich die Stimme dieses Dieners.Euer Vater befiehlt,dass ihr mit dem Erzengel gabriel vermählt werdet.Bilder erschienen in meinem Kopf,Bilder von Tod und Zerstörung.Mein Vater,die Wachen,die Priester und Diener.Einfach alle! Ein grausames,zufriedenes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus.Wenn alle tot sind,kann mir keiner mehr befehlen.Entspannt lehnte ich mich zurück und genoß die Bilder meiner Fantasie.Plötzlich sah ich etwas,das mir viel mehr gefiel.Gabriel,dieser ominöse Wunderengel,tot auf dem Boden.Seine weißen Engel vom Blut rotgefärbt,die Augen starr ins Nichts gerichtet.Ich besah mir dieses wunderschöne Bild und plötzlich schien mir der Plan meines Vaters gar nicht mehr so schlecht.Ich würde mich mit diesem Engel vermählen lassen und dann würde er einen Unfall haben.Mein Vater würde es natürlich wissen,aber er hätte keine Beweise.Ich grinste zurfieden und malte mir die schlimmsten Unfälle aus,die meine Fantasie hergab.Doch vorher musste ich wütend werden,sehr wütend.Es wäre zu auffällig,wenn ich mich so schnell damit abfinden würde. Drei Tage lang tobte ich wie ein Racheengel durch mein Zimmer.Zehn Bannzauber sprach mein Vater über dieses,um mich zu bändigen und er verdoppelte die Wachen,die vor der Tür stehen und meine Flüche hören mussten.Dann gab ich mich friedlich,lag nur auf dem Bett und mimte den erschöpften Dämon.Sechs Stunden ließ mich mein Vater warten,ehe er mein Zimmer betrat.Sein altes,besorgte in Falten gelegtes Gesicht verriet mir,das er meinem Schauspiel glaubte.Am liebsten hätte ich über seine Dummheit laut losgelacht,doch ich hielt meine Fassade aufrecht und sah ihn mit fiebrigen Augen an."Das hast du von deinem Jähzorn!" sagte er und das so vorwurfsvoll,das ich Angst hatte,mich durch ein Grinsen zu verraten."Egal,wie sehr du fluchst,die Hochzeit findet statt,ob du du nun willst oder nicht!"Ich sah an ihm vorbei und versuchte,schwach wiederwillig auszusehen.Innerlich freute ich mich schon über die Hochzeit oder besser auf das,was danach geschehen würde.Als er ich jedoch über mich beugte und dazu geheimnisvoll lächelte,verließ mich meine Sicherheit und eine dunkle Ahnung beschlich mich."Ach,und nur,damit du´s weißt..." began er leise und war mir so nah,das ich seinen Atem an meinem Ohr spürte."Deine Kräfte werde ich erstmal für eine Woche versiegeln,nur zur Sicherheit."Ausser mir vor Zorn sprang ich fauchend auf,fiel aber sofort taumelnd wieder zurück.Ich brauchte ein paar Sekunden,bis mir klar war,was mein Vater mit mir getan hatte."Oh,fühlst du dich etwa schwach?"Diese falsche,mitleidige Stimme machte mich wahnsinnig vor Wut und wäre ich nicht so geschwächt,dann wäre ich ihm zweifellos an die Gurgel gesprungen."Gabriel wird gleich in dein Zimmer gebracht.Sei ein Gentleman und benimm dich anständig zu deinem zukünftigen Lebensgefährten."Lachend ignorierte er meine Wutschreie,als er mein Zimmer verließ und mich und meinen Zorn allein zurückließ.Ich lag im Bett und starrte schweigend an die Decke.Ich weiß nicht,wie lange ich so dalag,doch irgendwann war ich es leid und setzte mich in meinen Sessel,wie ich es bei großer Wut immer tat.Als die Tür aufging und ich härte,wie Diener eilig etwas hereintrugen und auf´s Bett legten-mir war natürlich klar,was dieses Etwas war-ließ ich sie ohne ein Wort gehen.Schweigend starrte ich vor mich hin,kraulte das Fell unter meinen Fingern als würde es noch leben.Das Rascheln im Bett ignorierte ich und sah lieber verzweifelt zu,wie meine Pläne zerbrachen wie eine kaputte Glasscheibe.Mehrmals ertappte ich mich,wie ich aus kindlicher Neugierde zum Bett linste,doch immer nur kurz.Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und stand auf,um meine Neugierde nach dieser Waffe zu befriedigen.Ich starrte auf die verbeulte Decke und meine Hand zitterte vor Aufregung,als ich sie wegzog.Sprachlos starrte ich den Engel vor mir an. Er war nicht aussergewöhnlich schön oder häßlich und doch... Ich wich zurück,plötzlich gar nicht mehr stark und selbstsicher.Ich flüchtete in meinen Sessel und begann wieder,ihn zu ignorieren.Als das Rascheln lauter wurde,hätte ich mir am liebsten die Ohren zugehalten,doch diese Schwäche wollte ich mir nicht geben.Ich verkrampfte mich und sank etwas zusammen,als ich hörte,wie Gabriel aufstand.Seine unsicheren,tapsenden Schritte kamen näher und mit jedem wuchs meine unnatürliche Angst vor ihm. "Bleib,wo du bist!" schrie ich in letzter Verzweiflung und genoß den Moment des Erfolges,als Gabriel tat,was ich wollte.Doch das wurde gleich mit einem Moment wieder zerstört,mit nur einem Wort."Verzeihung."In meinem ganzen,zwanzigjährigem Leben hatte ich noch nie eine so zarte,melodische Stimme gehört.Ich wollte sie nochmal hören,doch genau das ließ mich stumm vor mich hin starren.Ich wollte ihn nochmal hören?Ihn?! "Verzeihung?" hörte ich ihn unsicher wiederholen und dann war da wieder dieses tapsende Geräusch.Ich wollte ihn wieder anschreien,wollte nochmal diese erschrockene Stille haben,doch meine Stimme versagte mir den Dienst.Als er in mein Blickfeld trat,drehte ich schnell den Kopf weg.Ich wollte nicht nochmal diese Hilflosigkeit spüren,diesen Drang,entweder zu ihm hin oder von ihm wegzugehen."Geht es ihnen nicht gut?"Das Mitleid in seiner Stimme erschlug mich förmlich,als hätte man alle Verbrechen,die ich bisher getan hatte,auf meine Schultern gelegt und ich konnte ihnen nicht standhalten.Ich rettete mich in ein Schnauben,das ihm ein eingeschüchtertes Säufzen abrang.Er schwieg,doch es erleichterte mich nicht.Im Gegenteil,jetzt,wo ich ihn nicht mehr hörte,wollte ich ihn nochmal sehen.Wieder ertappte ich mich mehrmals,ihn flüchtig anzusehen und auch er schien es zu merken,da er näherrückte.Ich war mir nicht sicher,ob mir das gefallen sollte.Als er vorsichtig vor mir saß und mich,wie es schien,neugierig musterte,konnte ich nicht mehr warten. Nur einen kurzen Blick,nicht mehr sagte ich mir und drehte den Kopf etwas.Doch kurz war der Blick in keinster Weise.Meine Augen schienen magisch von ihm angezogen zu werden.Er war wircklich nicht das,was ich als schön bezeichnen würde.Sein Körper war schmächtig und wirckte auf mich höchst zerbrechlich.Seine Kleidung war schneeweiß wie seine Flügel mir Ausnahme der Goldstickerei an seinem Oberteil.Das kurze,silberne Haar schmiegte sich an seinen Kopf und nur eine lange Strähne hing ihm frech ins Gesicht.Nein,schön hätte ich ihn niemals genannt und doch... Sein Gesicht wirkte wie das einer Porzellanpuppe,ein teures Spielzeug bei den Menschen.Seine Haut war so weiß,das ich zweifelte,ob überhaupt Blut durch seine Adern floss und dennoch wirkte sie rosig.Seine Nase war schön geschwungen und endete knapp über den,für einen Mann so unnatürlich großen Lippen.Sie sahen geradezu verboten aus und erinnerten mich sehr an die Lippen einer Frau.Doch das zweifellos Auffälligste an ihm sind seine Augen.Jede Faser dieser Augen schienen einen anderen Blauton zu haben und erinnerten mich an Wasser.Für einen Moment bildete ich mir sogar ein,seine Augen würden sich bewegen.Doch sie taten es nicht,sondern erwiederten meinen Blick mit unglaublicher Intensität.Jeder Andere hätte meine Wut zu spüren bekommen,wenn er es gewagt hätte,mich so anzustarren,wie er es tat.Wie ich es tat.Als er sich kurz bewegte und so das Band des unbewegten Starrens durchbrach,verlor ich alles.Meine Beherrschung,meinen Willen,mich selbst. Es war nur eine Bewegung,nicht mehr,die diesem Drang ein Ende machte.Ich hatte verloren und bereute es in keinster Weide,als ich seine Lippen auf den meinen spürte,nachdem ich ihn an mich gezerrt hatte.Jetzt wusste ich,warum Gabriel die gefährlichste Waffe Gottes war,wieso mein Vater unsere Vermählung wollte und wieso ich nun bereiter denn je dazu war.Dieser Engel,nein... Dieses Wesen konnte jeden völlig abhängig von sich machen wie eine Droge. Jeden. Und ich war sein erstes und sollte ihr letztes Opfer sein,das für den Rest seines Lebens nur noch einen Wunsch verspüren wird. Ich will ihn! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)