The reason, why... von ShuuShuu ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Sweet like honey "Titius! Vorsicht!" Zadei warf sich schützend vor den Engelsdämon und wurde selbst von dem Angriff des Felsdrachen getroffen. Blut spritzte auf Titius' perfekt weisses Gewand. Er schreckte zurück. "Zadei-sama!" Der General achtete nicht auf ihn, war er doch völlig in den Kampf gegen den Drachen vertieft, der es gewagt hatte seinen Engel anzugreifen. Einige Momente sah Titius wie versteinert zu, unfähig sich zu bewegen, oder auch nur zu denken. Dann schreckte er plötzlich auf und griff wie im Reflex an seinen linken Flügel, suchte einige der besonders giftige Schwungfedern heraus. Noch einmal überprüfend, dass sie auch stark genug waren, verharrte er noch einen Augenblick, dann schleuderte er sie auf den Drachen. Das Tier wurde am Hals getroffen und taumelte. Nur Sekunden später wirkte das Nervengift und es brach noch ein wenig zitternd in sich zusammen. Zadei blickte keuchend auf. Der Kampf gegen Laures hatte ihm alles abverlangt. Trotzdem hatte er erbärmlich verloren, und was noch viel demütigender war: Laures hatte auch noch sein Leben gerettet. Er sackte, halb aus Erniedrigung, halb aus blanker Erschöpfung zu Boden. "Herr Zadei!" Titius stürmte auf ihn zu, bewahrte aber trotzdem einigen Sicherheitsabstand. "Alles in Ordnung? Die Silberranke scheint euch ziemlich zuzusetzen..." Der General nickte nur, froh darüber, dass der Engelsdämon seine Schwäche auf das silbrige Gewächs schob, das hier im Nebelgebirge zu Hauf wuchs. "Nicht schlimm, nur ein Kratzer...", lächelte er müde und blickte an sich herab. Jetzt erst sah Titius die klaffende Wunde an der Brust des Generals. 'Nur, weil er mich schützen wollte...', schoss es ihm durch den Kopf. Titius biss sich auf die Unterlippe. Sekunden später erhob er sich und hieß dem General, weiterzugehen. Sie wanderten schweigend nebeneinander her durch das Gebirge. Doch sehr weit kamen sie nicht: Die Silberranke begann, je weiter sie gingen immer dichter zu wachsen, und Zadei wurde zunehmend schwächer. Schiesslich brach er, obwohl von Titius gestützt, ohnmächtig zusammen. Der Engelsgleiche fing ihn sanft auf und trug ihn weiter, so gut er es mit seinen Kräften vermochte. *+x*+x*+x*+x*+x*+x Nach einiger Zeit erreichte er einen schmalen Höhleneingang. Er trat in die Dunkelheit, schritt vorsichtig voran. Behutsam legte er Zadei zunächst auf den kalten Felsenboden und entfachte ein Feuer in einem offenen Kamin, der in die Wand geschlagen war. Die Steinhalle wurde flackernd erleuchtet, sie wies keinerlei Einrichtung oder ähnliches auf, war einfach in den Stein des Berges geschlagen worden. Titius zog seinen Umhang aus, den er lose um die Schultern trug und bettete Zadei darauf. Er setzte sich neben den ohnmächtigen General. Angst brauchte er vor diesem geschwächten Geschöpf nun wirklich nicht haben, wie er dachte. Die Vereinigung mit dem Titan und der Kampf gegen Laures hatten ihn wohl immens viel Energie gekostet. 'Eine groteske Szene', dachte Titius,'jetzt so mit ihm hier zu sein, nach allem was geschehen ist...' Er seufzte. Sie hatten noch einen weiten Weg zurück zum Dämonenschloss und fliegen konnte er nicht, sein neuer Flügel war noch zu schwach. Um ihn allein zu tragen hätte es wohl ausgereicht, aber nicht für sie beide. Denn, das musste er sich eingestehen, er wollte Zadei nicht allein zurücklassen. Nicht in diesem Zustand. 'Oh verdammt!' Er stütze die Stirn in die Hand. Wieso war er auf einmal so sentimental? Das passte doch gar nicht zu ihm. Laures war sein einziger Herr, nie wollte er einem anderen dienen. Aber woher kamen dann diese Gefühle? Er schüttelte die silbernen Haare nach hinten und seufzte ein weiteres Mal auf. Er blickte durch die düstere Halle. Er war oft hier gewesen, mit einigen anderen Engelsdämonen. Sie waren bis ins Nebelgebirge geflohen, denn die Reindämonen hatten sie verfolgt und getötet. Fast seine ganze Rasse war ausgerottet worden und nichteinmal er hätte überlebt, wenn Laures ihn nicht aufgenommen hätte. Er hatte ihm so viel zu verdanken. Er blickte zu Zadei hinunter, als dieser ein leises Raunen von sich gab. Wenn er so friedlich schlafend dalag sah er gar nicht so bedrohlich aus, wie ihn Titius aus der Eiswüste in Erinnerung hatte. Sein Blick fiel auf die Narbe an seinem Auge. Er konnte sich kaum daran erinnern, wie der Azeel-junge ihm diese Verletzung zugefügt hatte. Die Zeit in der Eiswüste kam ihm so unglaublich lange vor. Ein laut des Erstaunens trat über seine Lippen, als er die Verletzung an der Brust des Generals sah. Wo vor einer Stunde noch eine klaffende Wunde gewesen war, war jetzt nur noch eine feine Narbe zu sehen. 'Erstaunlich, dass er sich so schnell regeneriert, wo er doch so erschöpft ist.' Er lächelte. Vorsichtig zupfte er eine winzige Feder aus seinem Flügel. "Das wird euch wieder auf die Beine bringen, Zadei-sama", flüsterte er, als erwarte er eine Reaktion von Zadei, die jedoch ausblieb. Er legte den Kiel an die Lippen und sog das Heilmittel heraus. Nach einigen Momenten beugte er sich herab und legte seine Lippen auf die des Generals. Vorsichtig, um ihn nur nicht zu wecken, beförderte er die Flüssigkeit in seinen Mund. 'Wenn er jetzt aufwachen würde... er würde alles falsch verstehen...', schoss es ihm durch den Kopf. Fast fluchtartig zog er sich in den hinteren Teil der Höhle zurück. Hier gab es, versteckt hinter einem Felsvorsprung, einen kleinen See, der mit einer heissen Quelle verbunden war. Er zog sein Kleid aus und stieg in das warme Wasser. Endlich wieder ein heißes Bad! Wie hatte er das in der Eiswüste vermisst! *+x*+x*+x*+x*+x*+x Es war totenstill in der Halle. Titius genoss die wohlige Wärme. Als er plötzlich Zadei leise husten hörte, stieg er aus dem Wasser, wickelte sich sein Gewand leicht um die Hüfte und eilte zu dem General. Er kniete sich vor ihn, genau in dem Augenblick, in dem Zadei die Augen öffnete. Er blinzelte einige Male, ließ seinen Blick umher schweifen, bis er Titius erblickte. "Titi, mein engel...", brachte er geschwächt hervor. "Zadei-sama, nennt mich nicht so, ihr wisst genau, dass ich alles andere als ein Engel bin." Die alte Kälte lag in seiner Stimme, die Zadei so sehr hasste. "Ruht euch noch etwas aus, wir müssen morgen noch weit gehen. Ich gehe nach draussen, meine Flügel trainieren." Lautlos erhob er sich und verliess auf federnden Sohlen die Höhle. Die Sonne, die gerade am Horizont versank, tauchte das Land in warmes Licht.Titius breitete die Flügel aus und vollführte einige kraftvolle Schwünge. Sein wiedererlangtes Körperteil schien kräftiger zu sein als gedacht. 'Ich habe ihn Zadei zu verdanken!', schoss es ihm durch den Kopf. Er war es gewesen, der die Macht des Titan dazu genutzt hatte, ihn zu retten und ihm ein neues Leben zu geben, obwohl ihm bewusst gewesen war, dass dies seinen eigenen Tod bedeuten konnte. Titius stand regungslos, wie versteinert da. Und was war das für eine Szene, als sie beiden noch in der Eiswüste gewesen waren: Zadei dachte er würde schlafen, streichelte ihn ungewohnt sanft, küsste ihn so zart wie nie zuvor. War das alles nur gespielt gewesen? Oder war die Liebe des Generals doch echt? Aber wieso hatte er ihn dann immer gezwungen, ihn zu küssen? Er sinnierte einige Momente. 'Weil ich es nie freiwillig getan hätte!' Plötzlich war ihm alles klar. Er wusste jetzt, wieso Zadei das alles getan hatte! Völlig überstürzt rannte er zurück zu dem General. Als Titius erkannte, dass dieser wieder eingeschlafen war, verlangsamte er seinen Lauf, legte ein Holzscheit in die Glut des Kamins und setzte sich neben Zadei auf den Steinboden. Wie hatte er nur so blind sein können? Sein Verhalten, von Anfang an, war ein Wink mit dem Zaunpfahl gewesen, doch er hatte es nicht erkannt.Oder hatte er es nur nicht sehen wollen? Und schliesslich hatte er selbst mit Schuld an dem ganzen Dilemma: Er wollte Zadei nur benutzen, er hatte ihn hintergangen und verletzt. *+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x "Titius, du frierst ja...", wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Das Tuch, in das er sich gewickelt hatte, war ihm von der Schulter gerutscht, er zitterte. Leicht verwirrt blickte er zu Zadei auf. "Komm her." Der General rutschte zur Seite, um Titius Platz auf dem warmen Umhang zu bieten. "Keine Angst.", flüsterte er sanft, wie er es selten tat. Es schauderte ihn, als er auf Titius` Gesicht das Lächeln sah, von dem er sich immer gewünscht hatte, dass es irgendwann ihm gelten würde. Der Engelsgleiche schmiegte sich an den General, bettete seinen Kopf in dessen Halsbeuge. "Tut mir Leid, Zadei-sama." Der Schwarzhaarige schwieg einige Sekunden. Dann flüsterte er: "Nein, du hast keine Schuld." - "Doch. Ich wollte euch von Anfang an nur benutzen. Ich habe euch nie eine Chance gegeben." Minutenlang kein Wort. "Weißt du Titius, es ist immer so mit uns: Wir finden nie die richtigen Worte für den Anderen. Endlich hab ich das begriffen." Er lachte leise. Wieder schweigen. Das Feuer knisterte im Kamin und durchbrach die Stille. Zadei gab einen Laut des Erstaunens von sich, als Titius den Arm um seine Hüfte schlang und mit seinen kalten Fingern über seinen Rücken strich. "Titius, was..." Der Engelsgleiche reckte den Hals und berührte sanft Zadei`s Lippen mit seinen. Der General merkte, dass sein Engel leicht zitterte und löste sich von ihm. Doch bevor er wusste, wie ihm geschah, legte der Engelsgleiche die Hand auf seine Hüfte und zog ihn näher an sich. Mit der andere Hand fuhr er durch das schwarze Haar. Der Kuss schien ewig zu dauern, bis Titius sich löste und sich wieder an Zadei`s Hals schmiegte. Ohne ein weiteres Wort schliefen sie eng umschlungen ein. *+x*+x*+x*+x+*+x*+x Titius erwachte, als Zadei seinen Flügel zur Seite schob, mit dem er ihn zugedeckt hatte. "Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken." Er lächelte schuldbewusst. "Schon gut." Titius erhob sich und hielt das Tuch fest, das drohnte, von seiner Hüfte zu rutschen. Das Feuer war erloschen, in der Höhle war es schummrig, aber nicht völlig dunkel. Der Engelsgleiche erkannte schemenhaft Zadei, der ihn sanft an sich zog und etwas zögerlich küsste. Titius' Tuch flatterte lautlos zu Boden. "Glaubst du, du kannst wieder fliegen?", flüsterte der General in die Stille. Der Engelsdämon löste sich aus der Umarmung und mühte sich, in der Finsternis seine Kleider zu finden. "Ich denke, es wird gehen." Er schlüpfte in seine Robe, legte dann Zadei einen Arm um die Hüfte und schob ihn so nach draussen. Plötzlich streifte etwas seine Hand und liess ihn entsetzt zurückschrecken. Zadei hatte seine schwarzen Flügel beschworen, die bedrohliche Schatten auf Titius warfen. "Titi! Hey, alles Ok?" - "Ähm... ja, es ist nur... etwas ungewohnt." Zadei lächelte und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor er sich in die Luft erhob. Im Flug waren sie schneller, so erreichten sie schon nach wenigen Stunden das Schloss. Diener rannten aufgeregt über den Hof, als sie die beiden kommen sahen. Einer der hohen Bediensteten verneigte sich tief, als Titius landete. "Titius-dono, ein Brief für euch. Er ist von Laures-dono." Titius nahm das Kuvert entgegen und trug es ungeöffnet mit ins Schloss. In seinem Zimmer angekommen riss er ihn unsanft auf und las laut vor: "Mein treuer Titius, nachdem nun endlich alles vorbei ist, werde ich in die Menschenwelt gehen, um mit Hilda ein sterbliches Leben zu führen. Hiermit übertrage ich dir all meine Macht, du wirst ein würdiger Nachfolger werden. Leb wohl." Tränen tropften lautlos auf den roten Teppich. Einige Momente stand Titius still da und starrte auf das Papier in seiner Hand, plötzlich sank er auf die Knie, verbarg das Gesicht in den Händen und liess den Tränen freien Lauf. Zadei, der ihm gefolgt war, eilte zu ihm und umfing ihn sanft. Die zierliche Gestalt in seinen Armen zitterte und bebte unter nie enden wollendem Schluchzen. Zadei redete beruhigend auf ihn ein und seine Worte, vom Inhalt eigentlich völlig bedeutungslos, beruhigten den Engelsdämon. Die heißen Tränen versiegten, trotzdem blieb Titius in Zadei's Armen, genoss seine wohlige Wärme, die ihm von dem General bis dahin völlig unbekannt gewesen war. "Entschuldigt, Zadei-sama. Ich weiss einfach nicht ob ich lachen oder weinen soll..." Er blickte auf und wischte sich die letzten Tränen aus den Augen. "Es wird sich wohl einiges ändern", meinte Zadei nachdenklich. Noch bevor Titius antworten konnte, klopfte ein Diener an die Tür und trat ein. "Titius-dono, es ist Zeit." Er verneigte sich und verliess das Zimmer. Titius blickte Zadei nochmal in die Augen, streichelte ihm mit blassen Fingern über die Wange und folgte dem Bediensteten. Der General blieb alleine in Titius' Zimmer zurück. *+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x Der Thronsaal war kaum wiederzuerkennen. Nicht mehr das dunkle violet, das Laures so sehr gemocht hatte herrschte vor, sondern war einer Farbe wie silbriges Blut gewichen. Titius fröstelte. Von der hohen Decke hingen Wimpel und Baldachine herab, der Saal war über und über voll mit hochrangigen Dämonen, und Bedienstete, die aufgerecht tuschelten. Alles verstummte, als jemand Titius einen blutroten Umhang umlegte, von oben her plötzlich Hörner und Posaunen ertönten. Titius atmete tief, setzte sich dann in Bewegung. Er wusste genau was zu tun war, Laures hatte ihm oft von seiner Krönung erzählt. Titius schüttelte innerlich den Kopf, konnte nicht fassen, was hier passierte. Aber so sollte es sein, Laures wollte es so. Er blickte weder nach rechts, noch nach links, blickte starr auf den Thron, der sich hinter einen sich emporschlängelnden Treppe etwa 3 Meter hoch in die Wand eingelassen befand. Dann hatte er die Treppe beinahe erreicht. Eine Hand an seinem Arm hielt ihn auf. Er blieb stehen und sah weiter geradeaus. Hinter ihm Band ein höhergestellter Diener seine silbrig schimmernden Haare zu einem leichten Zopf zusammen und setzte ine Art Diadem auf seine Stirn. Titus keuchte unbemerkt auf, als nun ausgerechnet Charon vor ihm stand, dann niederkniete und ihm den Ring entgegenhielt, den Laures getragen hatte. Titius erinnerte sich. Er nahm ihn entgegen, verschloss ihn in der Faust, sah dann nochmals hinauf zu Laures'... nein... seinem Thron und erklomm dann mit langsamen, majestätisch anmutenden Schritten die Treppe. Oben angekommen, stellte er sich an die vorderste Kante, spreitzte leicht die schneeweissen Flügel, um so leichter das Gleichgewicht zu halten. Unter ihm eine Masse, die tuschelte, wisperte. Er legte den Ring in eine Handfläche und streckte den Arm schräg nach oben, als segnete er die unten Stehenden. Plötzlich herrschte unheimliche Stille. Der Engelsdämon nahm mit der zweiten Hand den Ring, wobei er die Arme noch immer gestreckt hielt, und steckte ihn sich an den rechten Ringfinger. Er war ein wenig gross, aber für den Moment würde es gehen. Durch die Menge ging ein raunen, dann erhallte Jubeln und Lobpreisen. Die Krönung war hiermit beendet. Der Rest war reine Formsache. Und doch hatte Titius noch ein Anliegen. Er hob einen Arm. Die Menge verstummte augenblicklich. "Bringt mir den General!", donnerte er. Sogleich eilte einer der Bediensteten los. *+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x Titius liess sich seufzend auf dem Thron nieder. Nur einige Sekunden Ausruhen, das alles war bereits viel zu viel für ihn gewesen. Er keuchte auf. Dann öffnete sich das grosse Portal und der Bote kam mit einem Zadei wieder, dem wohl nichts interessanter erschien als das Muster des blutroten Teppichs. Er wurde nach vorne geführt, während er den Blick noch immer gesenkt hielt. 'Hn... Klar... Was will er auch noch mit mir, wenn er doch das ganze Reich zu seinen Füssen hat', schallte er sich selbst. "Komm her", kam es von oben. Gehorsam nickte er, sah nicht auf und stieg die Treppen empor. Dann plötzlich fühlte er eine kalte, zierliche Hand, die ihn am Oberarm weiter zog. Titius stellte ihn mit sanfter Gewalt neben sich, spürte die Aufregung im Körper des Generals, ein starkes Zittern. "Seht her!", donnerte er hinab in die Menge. "Dieser Mann.." Sein Blick schweifte über die wogende Masse. "Dieser Mann, soll euer Herr sein, nicht mehr und nicht weniger als ich. Er soll mein Vertrauter sein, mich beraten und für mich in Schlachten ziehen." Er hob wieder seinen Arm. "Wenn er es will...", flüsterte er für die Menge nicht hörbar Zadei zu. Der war völlig paralysiert, fasste nicht, was er da hörte, nickte dann leicht. "So sei es!", rief Titius und wieder rollte Jubel durch die Dämonen zu ihren Füssen. "So sei es!", kam die Antwort, die es besiegelte. *+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x Titius seufzte, als er in sein Zimmer trat. Er nahm das Diadem und das Haarband ab und legte es auf den Tisch inmitten des Zimmers. Tief atmend schüttelte er sein Haar nach hinten. Hinter sich vernahm er Schritte. "Wieso, Titius?" Er wandte sich um, blickte erstaunt in das Gesicht des schwarzhaarigen Generals. "Wieso was?", fragte er. Zadei senkte leicht den Blick, biss sich auf die Lippe. Nach einigen sekunden erst sah er wieder auf. "Wieso vertraust du mir so sehr?" Titius setzte sich auf sein Bett. "Ich weiss es nicht... Aber..." Er sah Zadei streng in die Augen. "Ich glaube nicht, dass du mich noch einmal verletzt." - "Und wenn ich es doch tue?" - "Wirst du sterben. Selbst mein Befehl würde dann nichts mehr nützen. Sie sind im Grunde wie wilde Tiere, die blind ihrem Herrn folgen. Und wenn irgendjemand diesen Herrn verletzt, kennen sie kein Erbarmen, egal, wie ihr Befehl lautet." - "Ach..." Zadei senkte den Blick. "Du willst nicht bei mir bleiben, hab ich Recht?" Der General reagierte nicht, wusste in diesem Moment nicht, was er tun sollte. Er war dem Engelsdämon ausgeliefert, wie er feststellen musste, und konnte seine Gefühle für ihn plötzlich nicht mehr einordnen. Wo vorher, wie er glaubte brennende, verzehrende Liebe war, war nur noch gähnende Leere und das Gefühl des Gefangenseins. "Geh auf dein Zimmer und überlege es dir. Charon wird dich hinführen. Wenn du dich entschieden hast, lass es mich wissen", herrschte Titius und klingelte Charon herbei, der nach einer tiefen Verbeugung den stummen General nach draussen führte. Der Engelsdämon war wieder allein. Er legte sich im Bett zurück und dachte nach. Wie würde es nun weiter gehen? Würde er es schaffen, ein ganzes Reich zu regieren? Ging es Laures gut? Was war aus Gelm, Rabi und den Anderen geworden? Und was noch viel viel wichtiger war: Was würde Zadei tun? Müde von aller Anstrengung zog er die Bettdecke über sich und schlief mit dem Gedanken an Zadei ein. *+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x Der General lag nachdem er zuerst geduscht hatte, jetzt ebenfalls in seinem Bett und grübelte. Was sollte er tun? Hierbleiben und Titius dienen? Oder gehen, ihn enttäuschen, sich womöglich das gesamte Dämonenreich zum Feind machen? Das wäre wie ein Todesurteil. Was würde geschehen, wenn er bliebe? Würde er wirklich mit Titius regieren, so wie dieser es verkündet hatte? Oder würde er als niederer Diener enden? Würde Titius ihn lieben lernen? Oder ihn fallen lassen, jetzt wo er mächtig war? Wie fühlte Titius überhaupt? Und... wie fühlte er selbst? Aufseufzend wälzte er sich im Bett herum und zog sich die Decke weiter ins Gesicht. Seine Gefühle hatten sich nicht geändert, hatten sich vielmehr nach der Nacht in der Höhle noch verstärkt. Und doch war es anders... Vorher hatte es ihm genügt bei Titius zu sein, seinen Körper zu besitzen. Jetzt dagegen begehrte er vielmehr seine Liebe. Er wollte den Engeldämon ganz besitzen, ihm ebenbürtig sein, und ihn immer an seiner Seite haben. Dafür würde er kämpfen, egal welche Konsequenz es hätte. Entschlossen setzte er sich auf und verliess im Eilschritt sein Zimmer. Dabei ignorierte er vollends dass er nur eine Unterhose trug, was zum Schlafen normalerweise auch genügte. Sekunden später stürmte er ohne zu klopfen in Titius Zimmer. Das lag in Dunkelheit, doch schemenhaft konnte er die schneeweissen Flügel ausmachen. Er schloss die Tür hinter sich und schlich auf das Bett zu. "Titius!? Bist du wach?", flüsterte er. "Ja. Was ist los?" Der Engelsdämon setzte sich auf und sah zu Zadei, der halbnackt vor seinem Bett stand. "Ich...", der General wusste plötzlich nicht mehr, was er sagen sollte. "Ich... wollte mit dir reden... Also... Ich werde hier bleiben... Denke ich..." Titius zog eine Augenbraue nach oben. "Denkst du?" - "Ja.. Ich..." Zadei atmete auf und fand seine Worte wieder. "Ich bleibe, wenn ich bei dir sein kann." Der Engelsdämon lächelte, in der Dunkelheit für Zadei nicht merklich. Einige Sekunden liess er Zadei in Zittern und Bangen, dann hob er die Decke hoch "Dann fang doch gleich mal damit an...", grinste er herausfordernd. Der General sah auf. War das jetzt sein Ernst? Er hatte ja viel erwartet, aber DAS war sicher nicht darunter gewesen... Seelig rutschte er unter die Bettdecke und registrierte erst jetzt wirklich, dass er ausser seiner Unterhose nichts anhatte. Titius schien das hingegen sehr gelegen zu sein. Er kuschelte sich dicht an den warmen Körper des anderen. "Schwörst du mir etwas?" - "Alles was du willst..", antwortete Zadei ohne gross darüber nachzudenken. "Dann..." Titius richtete sich leicht auf und sah Zadei in die bernsteinernen Augen. "Dann möchte ich deine ewige Treue... und deine Liebe. Oder wäre das zu anmassend?" Zadei blickte ihn an. "Nein.. das ist noch viel zu wenig... Aber wenn dir das genügt, dann schwöre ich es." Damit zog er Titius' Kopf zu sich, reckte sich ihm ein wenig entgegen und vereinte ihre Lippen zum Kuss. *+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x Früh am nächsten morgen wachte der General auf. Geweckt durch eine vorwitzige Feder aus Titius schneeweissem Gefieder, die ihn unablässig an der Nase kitzelte. Er nahm sie von seinem Gesicht und drehte sie zwischen den Fingern. Für einige Momente schwelgte er in Gedanken. Die Eiswüste... Er fröstelte, sah auf den seelig schlafenden Engelsdämon neben sich. Nein, das sollte... würde niemals mehr geschehen. Er lächelte seicht und liess die Feder über Titius' nackten Oberkörper gleiten. Zadei genoss die Stille, die so früh morgens herrschte, und die Vertrautheit und Wärme seines.. ja... *seines* Titius. Oder war nicht vielmehr *er* *Titius* Eigentum? Gesenkten Blickes überlegte er hin und her, wollte es weder verneinen, noch akzeptieren. War er denn kein freier Mann mehr? Würde denn nicht alles bleiben, wie es jetzt, genau *jetzt* war? Kühle, schlanke Finger, die seine Wange streichelten holten ihn in die Realität zurück. "Guten morgen, Koibito!", grinste ihn ein noch sichtlich müder Titius an. Zadei musste lächeln. Wie sehr hatte er sich dieses Vertrauen gewünscht, diese Liebe, mit der Titius seine Worte formte, und die nun nur ihm bestimmt war. "Gut geschlafen?", lächelte der General den Engelsgleichen an, dessen Haare leicht zerzaust über die Schultern herabhingen und die schneeweisse Brust halb verdeckten. Ein weiteres Mal war Zedei viel zu fasziniert von dem schönen Körper, sodass er Titius' Antwort gar nicht erst wahrnahm, sollte der überhaupt eine gegeben haben. Wie im Rausch sah er nur diese Körper, diese Haare, die wie flüssiges Silber daran herunterliefen, die schneeweissen Flügel, die keinen Makel aufwiesen und in der Morgendämmerung aus sich selbst heraus zu leuchten schienen und diese himmlisch blauen Augen, die mal strafend, mal liebevoll auf ihn blickten. Und genau in diesem Augenblick taten sie letzteres, wie Zadei mit wohliger Wärme in der Herzgegend feststellte. Titius' perfekt geschwungene, blass purpurne Lippen verformten sich in ein belustigtes Lächeln, und Zadei konnte einfach nicht genug davon bekommen, den hübschen Dämon anzusehen. *+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x Titius dagegen wusste nicht so recht, wie er mit der Situation umgehen sollte. Er kannte diese Blicke nur zu gut, mit denen Zadei ihn musterte. Zu oft hatte er sie sehen müssen, in der Eiswüste. Sah sie stets mit der sicheren Gewissheit, dass der General gleich wieder über ihn herfallen würde, ihn verletzen würde, wie man schlimmer niemanden verletzen konnte. Doch das war vorbei... Oder? Urplötzlich stieg Angst in ihm auf, ohne dass er sie unterdrücken konnte. Was wenn Zadei... Titius biss sich auf die Lippe. Er wollte ja bei Zadei sein, und sicherlich würde er irgendwann auch DAS mit ihm tun. Aber doch nicht jetzt... Der Engelsgleiche senkte den Kopf, um die Tränen vor Zadei zu verbergen. Tränen der Angst, dass der General ihm wieder weh tat, und gleichzeitig der Unfähigkeit, Zadei das zu geben, was der offensichtlich wollte. Er krallte die schlanken Finger tief in das Betttuch, versuchte sein Schluchzen zu unterdrücken. Wieso hatte er soviel Angst vor Zadei? Er liebte ihn doch... Oder hatte er sich getäuscht? War DAS Liebe? Der Engelsdämon wusste es einfach nicht, hatte er doch nie zuvor etwas wie Liebe empfunden... Als er eine Hand an seinem Kinn spürte, zuckte er heftig zusammen. Er kniff die Augen zusammen und verharrte stumm, versuchte die Panik, die ihn erfüllte zurückzudrängen. "Titius... hey, was ist los mit dir!?", fragte der General. "Nichts!", brachte Titius gepresst hervor. Wieder war da die Hand, die nun über seine Wange streichelte. "Du weinst, und willst mir erzählen es wäre nichts?" Einige Zeit schweigen. Titius sah nicht auf, hielt die Augen leidentlich geschlossen. "Verschwinde...", zischte er dann. "Was? Aber.. ich..." - "Ich sagte: Verschwinde!!", wiederholte Titius wesentlich lauter und sah Zadei zornig an. "Ich lasse dich doch nicht alleine, wenn es dir nicht gut..." - "Hau ab oder ich hol eine Wache und lasse dich ins tiefste Verliess werfen!" Blanke Wut spiegelte sich in den irisierend blauen Augen, die Zadei tränenverhangen ansahen. Zadei blickte prüfend, atmete dann tief ein und wieder aus, bevor er wortlos das Zimmer verliess. *+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x Ratlos streifte der General einige Zeit später durch die Gänge des Schlosses. Er hatte sich gewaschen und angezogen, immerwährend grübelnd, was in Titius gefahren war. Hatte er etwas falsches gesagt? Zadei grübelte. Nein, wohl kaum... Und etwas getan, das Titius verschrecken hätte können? Er blieb an der Brüstung des obersten Stockwerkes stehen und blickte hinunter in den Innenhof, wo zahllose Diener wie in einem Ameisenstaat geschäftig hin und her liefen. Was hatte Zadei denn schon getan? In der Nacht noch war Titius es noch gewesen, der sich an ihn geschmiegt hatte, und früh an diesem Morgen war es nicht anders gewesen. Bis... ja... was war dann eigentlich passiert? Ein Diener eilte heran und verbeugte sich tief vor dem General. "Wünschen sie ein Frühstück, Durchlaucht?" - "Nein, danke." - "Erlauben sie eine Frage?" Der Diener sah zu ihm auf, behielt dennoch eine gebückte Haltung. "Schieß los", antwortete Zadei, seine Gedanken immernoch bei Titius. "Was ist mit Herrm Titius? Er ist völlig aufgelöst..." - "Ich weiss es auch nicht!", knurrte Zadei und blickte den Diener zornig an, der eine kurze Verbeugung zustandebrachte und dann eiligst verschwand. Der Schwarzhaarige wandte sich ab und blickte wieder hinunter in den Hof, sinnend. Was war passiert? Was hatte er getan? Denn von selbst war Titius sicher nicht plötzlich in Panik ausgebrochen... 'Wir haben uns einen guten morgen gewünscht... Er hat noch gelächelt, dann... dann... ist er ausgerastet...' Zadei war völlig ratlos. Und nicht nur in Bezug auf die Szene von heute morgen, sondern er war nun auch unsicher, was mit ihm passieren würde. Der General fühlte sich wie in der Schwebe und vollkommen ausgeliefert. Titius konnte ihn ebensogut töten lassen, wenn er es wollte... Zadei seufzte schwer auf und biss sich in die Lippe. Wie hatte er es so weit kommen lassen können, sich so auszuliefern. Gedanklich schlug er sich gegen die Stirn, als er hastig in sein Zimmer ging. *+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x Titius versank in völligem Gefühlschaos. Zum einen war da dieses Gefühl... Liebe!?... das er Zadei ohne Zweifel entgegenbrachte. Aber das war nicht alles. Es mischte sich mit Zweifeln, Unsicherheit, Verwirrung und unbändiger Angst, Zadei könnte ihn wieder verletzen. Das alles überwältigte ihn, liess ihn nichtmehr klar denken, und das Weggehen Laures' und seine eigene Krönung machten das ganze nicht wirklich besser. Was sollte er jetzt tun? Zadei einfach ignorieren? Ihn einsperren zu lassen, damit er sicher vor ihm war? Ihn sogar töten lassen? Und wollte Titius das überhaupt? Sollte es so enden, wo es doch noch garnicht richtig begonnen hatte? Begonnen hatte? Was begonnen hatte? 'Diese Zärtlichkeit...', antwortete eine vorwitzige Stimme in Titius' Kopf, die ihm schon seit Stunden dreinredete, egal welchen Gedanken er fasste. 'Reiss dich zusammen...', schallte der Engelsdämon sich selbst. 'Was willst DU?' Ja... was wollte er eigentlich? Wollte er diese Wärme, die Zadei ihm gab, nochmal missen? Wollte er wieder allein sein? Wollte er auf ZADEI verzichten? Erst nach mehreren Minuten des Grübelns kam er zu einer Antwort: Nein. Doch was sollte er jetzt tun? Das wusste er noch immer nicht. Und war das, was ihn an den General band Liebe? Oder war es nur die Angst vor der Einsamkeit? Was und wieviel wollte er von Zadei? Kopfschüttelnd musste er sich schliesslich eingestehen, dass er es nicht wusste, es einfach nicht einschätzen konnte, nach allem was war. Aber eines wurde ihm mit einem Mal klar: Der Rauswurf am Morgen war nicht fair gewesen. Zadei hatte schliesslich nicht ahnen können, dass Titius gleich in Panik ausbrechen würde, nur weil er ihn ansah, und mehrhatte der General ja nicht getan. *+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x Mühsam erhob sich Titius aus seinem Bett. Sein Frühstück, das ein Diener gegen Mittag gebracht hatte, hatte er kaum angerührt, war er doch viel zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt gewesen. Immernoch trug er nichts als einen langen, weissen Rock, den er zum Schlafen zu tragen pflegte. Dies ignorierend lief er ungestüm los, quer durch den Gang und blieb vor Zadei's Zimmer stehen. Er atmete tief durch und klopfte dann. Nichts war zu hören, also trat er vorsichtig ein. Er sah sich im Zimmer um, entdeckte niemanden, erst dan bemerkte er das prasseln der Dusche im Nebenzimmer. Titius schloss die Zimmertüre hinter sich und trat herein. Zarghaft an die Badtür klopfend rief er: "Zadei... Ich ... ich muss mit dir reden..." Das prasseln ertönte beständig, ohne dass sich eine Regung zeigte. "Zadei!" Er klopfte etwas fester und als wiederum keine Antwort kam, trat er ein. Heisser Wasserdampf tauchte das Badezimmer in leichten Nebel. "Zadei?" Der Engelsdämon lugte um die Duschwand herum. "Titi..?" Ein schwarzer Haarschopf erschien durch den Vorhang, nur wenig darunter ein etwas verwirrtes Gesicht. Titius senkte sogleich den Kopf, zupfte nervös an einer Haarsträhne herum. "Ich... wollte mich entschuldigen... Ich hätte dich nicht einfach davonjagen sollen..." Wieder sammelten sich Tränen in senen Augen. "Schon gut, Titi. Aber... willst du mir nicht sagen, was plötzlich los war? Bin ich schuld daran?" Eine Antwort blieb lange aus, dann seufzte Titius tief und sah kurz zu Zadei auf, nur um den Kopf dann wieder hängen zu lassen. "Komm her Titi...", flüsterte Zadei über das Plätschern des Wassers hinweg. Nur zu gut hatte er die Tränen gesehen, die er so sehr hasste. Der Engelsdämon sah wiederum prüfend auf, tat einen zaghaften Schritt, spürte zugleich die starken Arme des Generals, die ihn in die Dusche zogen - denen er nicht entkommen konnte - die so sanft waren. Nur den Bruchteil eines Augenblicks später krallte er sich fest an die Brust des Generals, klammerte sich in dessen pechschwarzes Haar, suchte Halt an den breiten Schultern, Schutz in dieser Wärme, die er ausstrahlte. Er weinte hemmungslos, flüsterte immer wieder "Tut mir leid" oder "Bitte verzeih mir", bis das Schluchzen nach mehreren Minuten endlich verebbte. *+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x "Verzeih mir, bitte...", flüsterte er noch, verstärkte seinen Griff um Zadei noch ein wenig mehr, wollte nie mehr weggehen. "Ist doch alles in Ordnung Titi...", murmelte Zadi, und hob das Kinn des Engelsgleichen leicht an. Sie lächelten und versanken in einen Kuss, während das heisse Wasser immerwährend auf sie niederregnete. "Aber sag... was war los mit dir?", fragte Zadei, als sie sich voneinander lösten. Titius stockte, bedeutete Zadei dann, erstmal aus der Dusche zu gehen. Schweigend trockneten sie sich ab und wickelten sich jeder ein Handtuch um die Lenden. Dann legte Zadei Titius sanft eine Hand in den Rücken und schob ihn so vorsichtig ins Zimmer hinein, wo sie sich auf dem ausladenden Sofa niederliessen. Ein weiteres Mal atmete der Engelsdämon schwer, bevor er zu erzählen begann: "Ich... es... Weisst du, es war dein Blick. Du hast mich schon früher so angesehen, bevor du..." Er schluckte sichtlich schwer. "Du weisst ja selbst... Ich möchte dir ja gern vertrauen, aber es ist nicht leicht. Ich habe immernoch Angst, verstehst du? Es ist zu viel passiert..und du hast mir zu viel angetan, als dass ich es einfach so vergessen könnte. Ich weiss nicht, wie ich fühle, geschweige denn dass ich deine Gefühle kenne. Ich kann einfach nicht einordnen WAS ich für dich empfinde..." Zadei fing eine Träne an Titius Wange mit einem Finger auf. *+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x Einige Zeit herrschte Stille. "Was erwartest du jetzt von mir?", fragte Zadei leise, mit zittriger Stimme. Titius schüttelte nur den Kopf. "ich weiss es nicht... Ich weiss, was DU von mir willst..." Er sah mit viel sagendem Blick auf in Zadei's Bernsteinaugen. "Aber ich weiss nicht, ob ich dir das geben kann. Jetzt oder später. Das einzige was ich weiss ist, dass ich mich in deiner Nähe irgendwie... geborgen fühle. Sicher und geschützt... Es liegt in deiner Entscheidung, ob dir das reicht." Damit senkte er den Blick wieder, war nicht fähig, Zadei ins Gesicht zu sehen. "Denkst du, dass du mich IRGENDWANN lieben kannst? Dass ich dein Vertrauen gewinnen kann?" Der Engelsdämon nickte nach einiger Zeit. "Vielleicht... mit deiner Hilfe sicherlich...", murmelte er ein Schluchzen unterdrückend, sah dann wieder auf. "Heisst das, du wirst bleiben?" - "Wenn du das willst...!?" Titius lächelte leicht. "Natürlich will ich das..." Damit lehnte er sich wieder in die Arme Zadei's, genoss diese unglaubliche Wärme. Der General schloss sanft die Arme um ihn, zog ihn ein Stück näher an sich. Er lächelte seelig und spielte ein wenig mit Titius' langen silbernen Haarsträhnen. "Ich liebe dich, Titius..." Bei diesen Worten zuckte der Engelsdämon zusammen wie ein geprügelter Hund. "Entschuldige... Ich bin ein Trampel. Aber ich möchte, dass du das weisst. Und, dass ich dich nie wieder verletzen werde. Ich schwöre es dir...", fügte er hinzu streichelte über Titius' Kopf hinweg, hinunter zu seiner Schulter und über den Rücken. Titius nickte nur und hob leicht den Kopf, die Augen halb geschlossen. Der General kam der stummen Aufforderung nur zu gerne nach und küsste den Engelsdämonen. Er spürte, wie eine Gänsehaut den zerbrechlichen Körper durchfuhr, und gleich im nächsten Augenblick wieder verschwunden war. "Willst du bei mir bleiben?", fragte Zadei dann im Flüsterton. "Ja." Erst jetztbemerkte Titius, dass es bereits dunkel geworden war. Federleicht wurde er hochgehoben und sein Handtuch fiel zu Boden. Er errötete, doch war ihm klar, dass Zadei wohl die Person war, vor der er sich diesbezüglich am wenigsten zu schämen brauchte. Zadei trug den Engelsdämon zum Bett und legte ihn dort in die weichen Kissen. Sogleich kuschelte er sich in die Decke und an Zadei, der sich dicht neben ihn gelegt hatte, nachdem er die letzte Kerze gelöscht hatte. Tief sog Titius den Geruch des Generals auf. Wie beruhigend das war... Er seufzte wohlig, und schon Sekunden später glitt er in den Schlaf. Zadei dagegen war hellwach. Er grübelte über das, was Titius gerade gesagt hatte. >>Ich weiss, was DU von mir willst... Aber ich weiss nicht, ob ich dir das geben kann. Jetzt oder später<< Natürlich hatte Titius Angst... Was war auch anderes zu erwarten gewesen. Andererseits schlossen seine Worte auch nichts aus, sodass durchaus Hoffnung zu bestehen schien. >>mit deiner Hilfe sicherlich..<< Zadei streichelte kurz über Titius' Rücken, ruhte dann wieder. Er würde sich einfach zusammenreissen müssen. Dem Engelsdämon beweisen, dass er keine Gefahr mehr für ihn sein wollte. Und mit diesem Entschluss schlief auch er ein. *+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x Als Zadei am nächsten Morgen aufwachte musste er enttäuscht feststellen, dass Titius nicht mehr neben ihm lag. Ganz offensichtlich war er früh aufgestanden, um einigen Amtshandlungen nachzugehen, die nun nach der Krönung zwangsläufig anfielen. Der General seufzte, gähnte und streckte sich wie eine Katze. Dann kuschelte er sich noch ein wenig in die Decke. Sie roch nach Titius. Tief sog er den Duft ein, und nicht lange darauf war er schon wieder eingeschlafen. Titius richtete derweil sein Büro ein, ordnete Akten und Unterlagen und gab einige Befehle, was die Neuordnung des Hofstaates betraf. Keuchend lehnte er sich in seinem Ledersessel zurück und blickte zur Decke. Das alles war sehr viel anstrengender als er gedacht hatte. Aber, so hoffte er, das alles würde sich mit der Zeit beruhigen und dann wie von selbst laufen. Wie bei Laures damals. Laures... Er kam ins Grübeln. 'Was würde Laures jetzt sagen? Würde er mir überhaupt Ratschläge geben? Und was wäre mit Zadei? Hätte er es geduldet? Aber schliesslich hatte er auch das Leben des Generals gerettet, trotz allem, was passiert war.' Hatte Laures geahnt, wie sich Titius' Gefühle verändern würden? Hatten sich seine Gefühle überhaupt verändert? Hatte er denn nicht von Anfang an so gefühlt? Er dachte zurück. Zadei war ihm tatsächlich immer äusserst symphatisch gewesen und er hatte sich zugegebenermassen seit damals zu ihm hingezogen gefühlt. Sein Stolz aber hatte es nicht zugelassen, diese Gefühle nach aussen zu zeigen, geschweige denn, sie auszuleben. Titius hatte Laures die Treue geschworen, und für ihn betrog er sogar Zadei. Und als der ihn dann in die Eiswüste verschleppte... Titius biss sich auf die Lippen und verdrängte die Bilder, die ihm bei diesem Gedanken in den Sinn kamen. Es war viel passiert... Und wenn er es genau betrachtete, war er selbst wohl der Hauptschuldige. Er hatte schliesslich genau von Zadei's Gefühlen gewusst, genau wie er wohl schon Titius' erahnt hatte. Und doch hatte er es unterdrückt, ihn sogar hintergangen, sodass Zadei einfach ausrasten MUSSTE. Dass es ihm allerdings so zugesetzt hatte... Diese Schuld betraf einzig und allein den General. 'Wir haben beide Mist gebaut...', murmelte Titius vor sich her. 'Also wieso kann ich ihm nicht verzeihen?' *+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x Stunden später klopfte es zum x-ten Mal an diesem Tag an Titius's Büro. "Ja bitte!?" Die Tür öffnete sich langsam und ein altbekannter schwarzer Strubbelkopf schob sich herein. "Stör ich?" - "Nein, komm nur rein", lächelte Titius. Seit wann interessierte es den General, ob er störte? Belustigt nahm Titius seine Lesebrille ab und legte ein Bündel Blätter zur Seite. "Was ist los, Zadei?", sprach er den General ruhig an, der um sich blickend an den Schreibtisch herantrat. "Schön hast du's hier..." ER sah hinab in Titius' eisblaue Augen. "Sehr beschäftigt, was!?" - "Ja... Der Anfang der Amtszeit ist am schwersten, hat Laures auch immer gesagt..." Bei der Erwähnung dieses Namens entrann Zadei's Kehle ein leises Knurren, ohne dass er es verhindern konnte. Titius sah ihn bestimmt ruhig an. "Hegst du immernoch einen solchen Groll gegen ihn?" - "Er ist schliesslich derjenige, dem du die Treue geschworen hast. Was kann ich da anderes tun als ihn zu hassen?" - "Ohne ihn, hätte ich dich nie erweckt..." Zadei sah auf die Schreibtischplatte. "Vielleicht wäre das besser gewesen...", presste er bitter hervor. Titius schüttelte leicht den Kopf. "Nein, es war gut so. Glaube ich... Ich denke, wir haben beide unsere Fehler gemacht, und wir sollten endlich anfangen, fair zueinander zu sein." Zadei blickte wieder auf, ungläubig, ob das was er da gehört hatte, real war. Titius begann die Mauer von sich aus einzureissen, die er auch selbst erbaut hatte, um sich vor Zadei und der ganzen restlichen Welt zu schützen. Und das realisierte gerade auch der Engelsdämon selbst, der darauf ruckartig den Kopf abwendete und weiter in einigen Akten wühlte. "Es ist gut so, Titius. Und ich sage das nicht aus Eigennutz. Nicht nur... Wir sehn uns heute abend." Damit verliess der General das Büro und einen Titius der verwirrter und machtloser war als je zuvor. *+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x Titius erwachte aus einem schwarzen, traumlosen Schlaf, und das erste, was er sah war der blendend helle Mond, der hoch am Himmel stand. Er sah sich um. Ganz offensichtlich war er mitten unter der Arbeit eingeschlafen. Der Engelsdämon gähnte, streckte sich. Dann räumte er einige Papiere vom Schreibtisch und erhob sich. Höchste Zeit ins Bett zu gehen... Es musste schon spät sein. Er dachte wieder an Zadei, was er am Nachmittag gesagt hatte: >>Es ist gut so, Titius. Und ich sage das nicht aus Eigennutz<< Fühlte der General es auch? Dass sein Schutzwall brüchig wurde? Würde er diese Schwäche für sich ausnutzen? >>Wir sehn uns heute abend<< 'Oh verdammt!' Ruckartig bog Titius um und lief in eine andere Richtung weiter, seine dunklen Gedanken zurücklassend. Hastig eilte er in den Esssaal, wohin er ein Abendessen bestellt hatte. Zadei war nicht hier, nur der Geruch von Braten lag noch in der Luft. 'Verdammter Mist!', fluchte Titius in Gedanken und lief hinauf zu Zadei's Zimmer. Er klopfte vorsichtig. "Bist du wach, Zadei?" Seine Stimme war ein Flüstern. Wie erwartet keine Antwort. der Engelsdämon seufzte und trat leise ein. Die Türe hinter sich schiessend sah er sich im Zimmer um. Alles lag im silbrigen Halbdunkel, das durch den Mond erzeugt wurde. Auch der General in seinem Bett war wie von einem Schleier bedeckt. Titius trat näher heran und setzte sich auf die Bettkante. Er lächelte und fuhr mit einer Hand sanft durch das strubbelige Haar. Zadei kräuselte im Schlaf die Nase, murmelte etwas und schlief dann ruhig weiter. Der Engelsdämon lächelte kopfschüttelnd, als er sich nun erhob und das Zimmer wieder verliess, genauso leise, wie er es betreten hatte. *+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x Das erste, was Titius am nächsten Morgen fühlte, war Einsamkeit und Kälte. Er kuschelte sich etwas tiefer in seine Kissen, das Gefühl aber blieb. Der Engelsdämon grübelte, woher es wohl so plötzlich kommen mochte. Hatte er sich etwa gestern verkühlt, als er im Büro eingeschlafen war? Oder war es einfach nur zugig in seinem Zimmer? Nein, das alles war es nicht. Was ihm fehlte, war die Wärme des Generals, wie er sich errötend eingestehen musste. Bei ihm wollte er sich ohnehin noch entschuldigen wegen gestern abend. So stand er auf, kämmte flüchtig sein silbriges Haar, schlüpfte in seinen Morgenmantel und huschte über den Gang hinüber zu Zadei's Zimmer. Das lag noch in völliger Stille, als Titius eintrat und die hohe Flügeltüre hinter sich schloss. Leise schlich er zum Bett und setzte sich wieder neben den General. Neckisch kitzelte er mit einer seiner nicht-toxischen Federn dessen Nasespitze, bis der Schwarzhaarige murrend aufwachte. "Hn?", machte er. "Titius? Was..?" - "Entschuldigt, dass ich euch wecke..." Er legte die Feder auf das Nachtkästchen und lächelte verlegen. "Ich wollte mich entschuldigen wegen gestern abend. Ich muss wohl eingeschlafen sein..." Das Lächeln wurde schuldbewusst, als er Zadei in die Bernsteinaugen sah. Der schüttelte nur den Kopf und zog Titius leicht zu sich herunter, um ihn einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Das wiederum nahm Titius zum Anlass, sich zu dem Schwarzhaarigen unter die Decke zu kuscheln. "Titi... du bist ganz kalt... Komm her...", meinte der General, und gehorsam schmiegte sich der Engelsgleiche dicht an ihn, fühlte mit jeder Zelle seines Körpers diese himmlische Wärme. Schnurrend rieb er den Kopf über Zadei's Brust, bis er eine bequeme Position gefunden hatte. "Ich wünschte, ich könnte für immer hier bleiben..." Der General schaute erstaunt auf den Silberschopf herab. "Das hier ist dein Palast, du kannst für immer hier wohnen bleiben, wenn du willst..." Titius lachte leise auf. "Nein Zadei, du verstehst mich schon wieder falsch... Ich will HIER bleiben... Genau hier", flüsterte er und strich mit seinem Zeigefinger über die Brust des Schwarzhaarigen. Dessen Augen weiteten sich für einen Moment auf die Grösse von Teetassen. Dass er das noch erleben durfte. Sanft schloss er die Arme fester um den zerbrechlichen Engelsdämonen und raunte: "Dann bleib doch, an mir soll es nicht liegen." *+x+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x*+x In Titius arbeitete es stark: Da war diese Wärme, dieses unglaublich gute Gefühl, das er bei Zadei hatte. Dagegen standen die Erinnerungen an die Eiswüste, die Angst. Einige Zeit waren sie beide umhüllt von Schweigen, bevor Titius den Kopf hob und Zadei in die Augen sah. Das letzte Stückchen Zweifel abwarf. "Hilfst du mir vergessen, Zadei?" Der General sah ihn verwirrt an, konnte aber aus den himmelblauen Augen erkennen, was Titius meinte. Er schluckte schwer. "Denkst du, das ist eine gute Idee?" - "Wie soll ich sonst jemals darüber hinwegkommen?" Darauf fiel Zadei nun auch nichts wirklich sinnvolles ein. "Versprich mir, dass du mir nicht wehtust", flüsterte Titius in das Ohr des Schwarzhaarigen. "Nie wieder", entgegnete der kopfschüttelnd und zog Titius' Gesicht sanft zu sich um ihn hingenbungsvoll zu küssen. Der Engelsdämon löste sich nach einiger Zeit und verliess das Bett für einen Moment. Er streifte den Morgenmantel ab und liess den Schlafrock zu Boden gleiten, sodass er nun völlig nackt den gierenden Blicken des Generals ausgesetzt war. Tränen sammelten sich in seinen Augen. "ich gehöre dir...", raunte er sanft und stieg wieder auf die Matratze, um den Kuss mit gleicher Hingabe fortzusetzen. Kapitel 2: ----------- Zadei genoss das ganze im Moment weit weniger als der hübsche Engelsdämon. Es verlangte ihm alle Selbstbeherrschung ab, nicht auf der Stelle über der Silberhaarigen herzufallen. Titius bemerkte das leichte Zittern, das durch Zadei's Körper fuhr. Er sah auf und in die Augen des Generals. Er verstand. "Du musst dich nicht zurückhalten...", nuschelte er vor sich hin. Zadei sah ihn an, und streichelte sanft seine Wange. "Ich will es aber." Damit zog er ihn zurück und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Dann rollte er sich mitsamt Titius herum, sodass er jetzt über diesem kniete. Er betrachtete seinen Engel von oben bis unten, während seine Klaue zart über die makellose, bleiche Brust des anderen Streichelte. Versonnen lächelte er. Dieser Gesichtsausdruck löste ein mulmiges Gefühl in Titius aus, da er ihn bei dem maskulinen General noch nie gesehen hatte und nicht wusste, was er zu bedeuten hatte. Leicht erschauderte er unter en Berührungen Zadeis die wie zufällig immer näher an seinen Unterleib wanderten. Titius erschrak selbst über das leise Stöhnen, das seiner Kehle entwich, hatte er solche Gefühle doch noch nie empfunden. Auch Zadei bemerkte das leichte beben des blassen körpers und sah von der Brust des Engelsdämonen auf, die er gerade mit seinen Lippen zu erkunden gedachte. "Alles in Ordnung, Titi..?" Seine Stimme klang etwas heiser, ein Hauchen. Titius spürte Tränen in seinen Augen. Wieso? Wieso war er nur so? Hatte er das hier nicht eben noch gewollt? Hatte er nicht selbst Zadei darum gebeten? Wieso zweifelte er also? Leicht biss er sich auf die Zunge, blickte in Zadeis Gesicht. Der General hatte ihm doch versprochen, ihn nicht zu verletzten, und doch... "Ich... habe Angst, Zadei...", gab er leise zu und erschrak über dieses Geständnis, das er doch besser verschwiegen hätte. Doch du seinem Erstaunen lächelte der Schwarzhaarige nur sanft, küsste ihn leicht auf die Lippen. "Also... ich wüsste da was.." Damit drehte er sich mit seinem Engel wieder herum, sodass dieser etwas verdutzt über seiner Hüfte kniend landete. Verwundert sah er den anderen an, wusste nicht, was dieser meinte. Zadei bemerkte das und setzte sich auf, Titius etwas an sich drückend und küsste ihn leicht. "Geh nur soweit, wie du es für richtig hälst...", flüsterte er, doch seine Stimme verriet, dass es ihm keinesfalls leicht fallen würde, Titius gehen zu lassen, wenn der es wollte. Einige Sekunden starrte der Engelsdämon nur in die unergründlich funkelnden Bernstein, dan nickte er leicht und beugte sich herab. Schüchtern küsste er die Lippen des Generals, seinen Hals, seine durch den pochenden Herzschlag bebende Brust. Seine blassen Hände strichen zittrig über die sonnengebräunte Haut. Genau betrachtete er jede Reaktion des anderen, was Zadei vor Erregung aufkeuchen liess. Seinen Engel nackt und mit gespreizten Beinen auf sich sitzen zu haben war schon Herrausforderung genug, aber diese brennenden Blicke auf sich zu spüren brachte ihn um den verstand. Mühsam zwang er sich ruhig zu bleiben und beschränkte sich darauf, die Oberschenkel und die seiten seines Engels zart zu streicheln. Der war noch etwas unsicher, was er nun tun sollte, entschloss sich dann - sich selbst Mut zusprechend - ersteinmal die Hose des Generals loszuwerden. Zittrig nestelte er am Verschluss, aber erst mit Zadeis Hilfe gelang es, das lästige Kleidungsstück zu beseitigen. Zögerlich setze sich Titius wieder auf die Hüfte des Generals, schluckte als er die Grösse bemerkte, mit der ihm Zadeis Glied entgegenragte. Er biss sich leicht auf die Lippe, konnte den Blick nur mühsam losreissen. Zögerlich griff er nach zedeis Hand, küsste die Fingerspitzen und legte sie dann auf seine Brust und sah den General bittend an. Der verstand und begann, die weiche Haut und die Brustwarzen zu liebkosen, während Titius noch etwas zurückhaltend sein Becken an Zedei rieb. Verhalten stöhnte der Engelsdämon auf, sein blick wurde langsam glasig. Zadei bemerkte das und ging nun behutsam einen Schritt weiter. Vorsichtig liess er eine Hand zu Titis Hintern wandern, wo streichelnde Finger sanfft nach seinem Eingang suchten. Titius verzog leicht das Gesicht, als Zadei mit einem Finger in ihn eindrang, denn es tat ein wenig weh. Dennoch streckte er sich dem Finger schon bald entgegen, sodass diesem rasch ein Zweiter folgte. Er versuchte krampfhaft sein Stöhnen zu unterdrücken, schämte sich für diese Laute, die er von sich gab, doch er konnte sein Keuchen nicht verhindern. Da spürte er auch schon, wie sich die neckenden Finger aus ihm zurückzogen. Er sah zu Zadei auf, der seinem Blick auffordernd entgegnete. Eine unnatürliche Röte zierte die Wangen des Engelsdämonen, teils von der anhaltenden Scham, teils von seiner stetig wachsenden Erregung herrührend. Etwas ungeschickt hob er sein Becken an und versuchte, sich über Zadeis Glied zu positionieren. Mit etwas Hilfe des Generals liess er sich stöhnend, sich selbst auf die Lippe beissend auf dem Schwarzhaarigen nieder. Es tat nicht sehr weh, so begann Titius bereits nach wenigen Sekunden des verweilens, sich zurückhaltend zu bewegen. Zadei hingegen hielt es nun nicht mehr aus und legte die Hände an Titius Hüfte, um seinem geliebten Engel seinen Takt vorzugeben und ein wenig die Schüchternheit zu nehmen. Nicht lange, und Titius glaubte, vor Erregung zu bersten. Mit einem lauten Keuchen kam er und riss Zadei mit sich, als seine inneren Muskeln sich krampfartig zusammenzogen und den General so einkerkerten. Einige Sekunden verharrten sie, genossen dieses kribbelnde Gefühl des abklingenden Orgasmus, dann erhob sich Titius und kuschelte sich etwas erschöpft an den General. Für einige Minuten herrschte Schweigen. Keine zwanghafte, bedrückende Stille, sondern vielmehr friedliche Ruhe kehrte ein. "Wird es immer so sein, Zadei?" Der General überlegte scheinbar gut, denn seine Antwort kam erst nach einiger Zeit. "Wenn du es willst...?!" Glücklich lächelnd kuschelte Titius sich an die warme, weiche Brust... ~~~Ente~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)