Perfect Girlfriend von abgemeldet (ItaDei, inc. Sidepairings) ================================================================================ Kapitel 15: Perfect Preparation ------------------------------- Deidara begleitete Itachi aus der Schulaula. Eigentlich hatte er vorgehabt, diese unselige Party noch mal zur Sprache zu bringen, doch ihm fiel einfach nichts ein. Wahrscheinlich hatte Itachi Recht und sie sollten als ganz normales Paar hingehen, als wäre nichts dabei. Dennoch beunruhigte es ihn. Was, wenn einer von ihnen sich verplapperte? Itachi schien sich darum keine Sorgen zu machen. Beziehungsweise, er schien ganz andere Sorgen zu haben. "Schon wieder Einkaufen gehen..." "Un?" Itachi seufzte und faltete seine Requisitenliste zusammen. "Meine Garderobe ist noch nicht sonderlich umfangreich, und jetzt das." "Du gehst Einkaufen, un?" "Ja-haaa, das sagte ich." Im Bruchteil einer Sekunde stellte Deidaras Laune sich wieder her. "Kann ich mitkommen, un?" Itachi legte verwirrt die Stirn in Falten und spielte mit dem Tragegurt seiner Tasche. "Meinetwegen, aber-" "Dann lass uns Einkaufen gehen, un!" Deidara packte sein Handgelenk und zerrte ihn nach draußen. Für ihn war das ein absoluter Traum. Er fand Einkaufen toll, und Mode hatte ihn schon immer interessiert. In Ermangelung einer Schwester war er ebenfalls nie mit einem Mädchen Einkaufen gegangen. Und Sasori war nicht recht dafür zu begeistern. Wie auch immer, das war die Wende. Itachi brauchte sowieso ein paar weibliche Eigenschaften, und Deidara wollte wesentlich lieber mit ihm shoppen als mit Nasame. Mit diesem Mädchen einzukaufen war ein Vorgeschmack auf die Hölle. Deidara erwies sich als äußerst kreativ und unerschöpflich energiegeladen, was das Einkaufen anbelangte. Er zerrte Itachi im Einkaufszentrum durch jedes Bekleidungsgeschäft, und er war nicht im geringsten bereit, sich von irgendjemand reinreden zu lassen. Jede noch so tüchtige Verkäuferin fand, was Beratung betraf, unerwartet ihren Meister. Deidara hatte an allem etwas auszusetzen. Itachi hatte es aufgegeben, seine Meinung einbringen zu wollen, und irgendwann hörte er auch auf, sich zu beschweren. Stillschweigend sammelte er seine Kräfte, um die Füße in den Boden zu stemmen und keinen Schritt mehr zu tun. Und, wohlgemerkt, Deidaras Versuchen zu widerstehen, ihn vom Fleck zu bewegen. Ihre stolze Ausbeute belief sich bisher auf zwei versilberte Haarnadeln, weil Deidara darauf bestand, dass Itachi sein Haar aufsteckte, und ordinären Halbsandalen, die so nichtssagend waren, dass sie zu allem passten. Deidara hatte sich in den Kopf gesetzt, etwas Zweiteiliges zu finden, konnte sich aber sonst nicht richtig entscheiden und fand die Kompositionen jedes Mal schlecht. Für ihn war das ein Riesenspaß. Mädchen hatten so viel weniger Tabus zu beachten als Jungen! Sie konnten eng geschnittene Hosen tragen, ohne gleich als schwul bzw. lesbisch zu gelten, und es gab keine wirklich unweiblichen Farben. Die Schnitte waren allgemein wesentlich vielfältiger. In seinem nächsten Leben wollte er ein Mädchen werden! Kritisch musterte er eine neue Auslage. Itachi nutzte den Moment der Freiheit und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Sein Handgelenk hatte rote Druckstellen, wo Deidara ihn durch die Läden gezerrt hatte. Seine Füße taten weh, und er war müde. Im Gegensatz zu Deidara wollte er weder in diesem noch in irgendeinem Leben ein Mädchen sein. Dieser dämliche Fummel brachte ihn um! Jungen konnten sich glücklich schätzen, so verhältnismäßig wenig Auswahl zu haben. "Wie lange willst du-" Deidara hörte gar nicht zu. Er hatte schon wieder etwas gefunden. Hochzufrieden hielt er Itachi ein zusammengefaltetes Oberteil entgegen. Missmutig verzog Itachi das Gesicht. "Rot ist nicht meine Farbe." "Es passt per-fekt. Probier's an, un." Itachi seufzte und stand widerwillig auf. Kannte Deidara denn gar keine Erschöpfung? Sie rannten hier schon seit Ewigkeiten rum! Dennoch stellte er fest, dass der Schnitt günstig war. Der kirschrote Baumwollstoff war um die Zwerchfellregion etwas enger und dafür oben weiter. Das kaschierte Itachis fehlende Proportionen. Die Ärmel bestanden aus zwei sehr grob zusammengenähten Stoffstreifen, die noch vor den Armbeugen endeten. Deidara präsentierte ihm wenig später einen schlichten, knielangen Faltenrock in Schwarz und eine zusätzliche Strumpfhose in derselben Farbe. Itachi fühlte sich nicht recht wohl, doch das tat er in Mädchenkleidung generell nie. Sasuke würde tot umfallen, wenn er wüsste... Die Preise hielten sich glücklicherweise in Grenzen, auch wenn Itachi darauf nicht achtete. Geld war das mindeste Problem. Er war unruhig, selbst hier, wo ihm nichts passieren konnte. Diese alte Frau, Deidaras Vermieterin... Sie hatte ihn daran erinnert, wie dünn das Eis unter seinen Füßen war. Es war von Anfang viel zu riskant gewesen, und jetzt musste er mindestens bis zum Halbjahrsende durchhalten. Und dann? Der Gedanke erfüllte ihn mit Verzweifelung. Er stand mit dem Rücken zur Wand, und dieses verwünschte Theaterprojekt kam ihm überhaupt nicht recht. Noch hatte er Glück, nicht einmal Deidara ahnte etwas. Trotzdem, selbst wenn er das außer Acht ließ... Sein Gewissen bereitete ihm Höllenqualen. "Itachi? Huhu, Itachi, un!" Itachi zuckte zusammen und sah sich hastig um. "Bist du wahnsinnig?! Wir sind nicht allein!", fuhr er ihn an. Deidara war sichtlich überrascht darüber. "Auf den anderen Namen hast du nicht reagiert, un...", murmelte er verlegen und blickte schuldbewusst zu Boden. Itachi erkannte, dass heute nichts mehr mit ihm selbst anzufangen war. Er kannte die Launen, die ihm sein Gewissen bescherte, und sie an Deidara auszulassen war weder besonders intelligent noch besonders fair. "Ich muss gehen..." Itachi ließ seinen Blick unstet umherschweifen. Sein Herz hämmerte, und seine Handflächen waren schweißnass. "Okay, ich bring' dich nach Hause, un." Nach Hause... Itachis Kopf ruckte hoch. "Nein!" Deidara musterte ihn verwirrt. Was war so plötzlich in Itachi gefahren? "Ich... ich muss noch..." "Wenn du noch woanders hin willst, kann ich dich fahren, oder nicht, un?", erbot sich Deidara. "Nein, schon okay..." "Wieso, du hast dich vorhin beschwert, dass du müde bist, un." "Das war nicht... Bis morgen." Ohne ein weiteres Wort drehte Itachi sich um und verschwand im nächstbesten Bus, bevor sich die Türen schlossen. Deidara erwog, ob er hinterher rennen sollte, ließ es jedoch. Warum war Itachi so aufgekratzt gewesen? Gerade so, als erwartete er, von jemandem verfolgt zu werden. Er nahm sich vor, später bei Itachi anzurufen und nachzufragen. Auch, wenn er nicht das Gefühl hatte, dabei irgendetwas zu erfahren. Bei besagtem Anruf meldete sich Itachis kleiner Bruder. Er sagte, Itachi sei noch nicht zurückgekommen, und er wisse nicht, wo er noch sei. Dabei klang er ein wenig zu... locker. Itachi hatte nicht den Eindruck eines Menschen gemacht, der gern allein durch die Stadt streifte, außerdem wurde es allmählich dunkel. Es war etwas seltsam, so lässig zu klingen, wenn der eigene Bruder (selbst, wenn es der ältere war) nach der Dämmerung irgendwo in Konoha herumrannte und nicht mal die Person, mit der er zuletzt zusammengewesen war, eine Ahnung hatte, wo er sich herumtrieb. Sasuke log, aber Deidara hakte nicht nach und beendete das Telefonat. Itachi war so seltsam. Er machte den Eindruck eines Menschen, der unter großen psychischem Druck stand, deshalb seine panischen Reaktionen zu manchen Dingen. Er hatte Deidara eine Erklärung für seine Maskerade geliefert, die fast noch unbefriedigender war als gar keine. Seine Handlungen ergaben keinen Sinn. Wieso hatte er diese Entführung vorgetäuscht, und warum war er sosehr darum bemüht, unauffällig zu sein? Deidara konnte sich nicht vorstellen, dass Itachi irgendein Verbrechen begangen hatte. Vielleicht war er vor jemandem auf der Flucht. Was allerdings nicht erklärte, warum er dann nicht von Konoha wegzog und stattdessen seine Identität wechselte. Deidara seufzte. Itachi würde ihm darauf keine Antwort geben. Er konnte Baa-san fragen, ob sie etwas über den Fall wusste. Das barg allerdings das Risiko, Itachi ziemlich zu verärgern, wenn er ihn damit konfrontierte. 'Damit', falls er überhaupt etwas herausfand. Deidara schüttelte entschieden den Kopf. Nein, keine Hinter-dem-Rücken-Aktionen, das war einfach nicht fair. Er würde Itachi bei Gelegenheit fragen. Bestimmt gab es für alles eine ganz simple Erklärung. Die Gelegenheit ließ auf sich warten. Deidara hatte es nicht wirklich eilig, das Thema so unverblümt anzuschneiden, und er verbrachte die Pausen mit Sasori. Apropos, letzterer und Itachi schienen sich zu meiden wie die Pest. Bis jetzt hatten sie sich kein einziges Mal wirklich in Deidaras Gegenwart getroffen (dieses Dodgeballspiel zählte nicht), und das lag wohl kaum daran, dass sie die Gerüchteküche nicht inspirieren wollten oder Sasoris Oma es tatsächlich geschafft hatte, ihrem Enkel die Frau als personifiziertes Übel zu prägen. Später bot sich kein Moment mehr an. Itachi brachte wegen gestern keine Erklärung vor, und er schien sich fast davor zu fürchten, dass Deidara fragte. Also tat er es nicht. Unter Ankos Anleitung entwickelte sich die Planung des Schultheaters gut. Sie zwang einige Schüler, sich zu beteiligen, und verwandelte mit ihren ständigen gebrüllten Instruktionen von der Bühne aus die ganze Aula in einen Bienenstock. Kisame verpasste ihr daraufhin hinter ihrem Rücken einen neuen Slogan: Der Teufel trägt Jeans. Und ein integriertes Megaphon, fand Deidara. Anko hatte jeden irgendwie drangekriegt. Orochimaru tauchte zwischenzeitlich auf und hämmerte jedem unwissenden Schüler mit unerbittlicher Härte ein, wie die irischen Namen auszusprechen waren. Das hieß, dass sich jeder alle Namen zu merken hatte, ob er nun Schauspieler oder Bühnenbildner war. Für Deidara war es immer noch präsent... 'Daredra, nicht Deide! Du wirst es lernen, Tayuya!' Mann, jemand musste diesen Menschen genervt haben. Letztendlich schaffte Anko es auch, die Zwillinge aus ihrem Sportkurs zu zerren, und zwang ihnen wenig textreiche Rollen auf, damit es keinen Fluchtweg mehr gab. Nicht zu vergessen Rollen, in denen man sie nicht dauernd miteinander verwechseln konnte, denn das war die folgende Rache. Die Schülerzeitung war natürlich anwesend und überwachte die Aula mit Argusaugen. Da Anko keine Zeit für ein Interview fand und es sich keiner traute, darauf näher einzugehen, wuselten die Reporterinnen überall herum. Itachi verzog sich daraufhin in den Umkleideraum und schloss die Tür hinter sich ab. Feigling, elender. "Uh, wie bescheuert! Ich bin der Typ, der sich freut, wenn seine Soldaten verrecken und den König anzickt!", beschwerte sich Sakon, während er mit weit ausgebreiteten Armen und säuerlichem Gesichtsausdruck vor der Bühne stand. Deidara zog eine Grimasse, während er mit einem weißen Stift die Rüstung auf den Stoff skizzierte, den er Sakon umgehängt hatte. In der Tat, der Text war zum Schießen (beim letzten Wort keine Tippfehler erlaubt). "Das ist nichts gegen 'Mein Herz' als Anrede für Kimimaro und 'süße kleine Deirdre' für Tayuya!" Kidoumaru blätterte in seinem Textbuch herum und grinste. "Hey, warum konnten wir nicht die zweite Wahl nehmen und 'Persephone und Hades' performen?! Das ist einfach, Orochimaru-sensei nimmt Tayuya und kickt sie ins nächstbeste Höllenloch, um sie da für ein Drittel des Jahres rauszulassen und sein Leben wieder zu genießen." Deidara sah sich verstohlen um. Wenn Orochimaru das gehört hatte, würde er hier wen anders kicken... "So ist es doch auch nicht schlecht...", murmelte Aoi bei dem sinnlosen Versuch, die Atmosphäre zu entspannen. Irgendwie schien es hier Aggressionen gegen Tayuya zu geben. Deidara war dieser Klatsch herrlich egal, er mochte Tayuya nicht mal besonders. Offensichtlich hatte sie sich nach dem Schulball mit Sakon verkracht, letzterer danach noch mit seinem Bruder, was dazu führte, dass sie nicht in der Schule erschien und Ukon eine erzwungene Allianz zu Kimimaro aufbaute. Überhaupt... Wie hatte Anko es geschafft, Kimimaro die Hauptrolle als Geliebter seiner Exfreundin anzudrehen? Und das, obwohl der Kaguya... nicht gerade aussah wie ein irischer Kriegsheld, um es mal schonend zu formulieren. Und Naoises leidenschaftliche Liebensbeteuerungen wollten so gar nicht zu dem in sich gekehrten Jungen passen. Wo war in diesem Mist die Logik?! "Hier wird nicht getratscht, ihr Tussen! Und was soll das Geheule, ihr sollt ja nur so tun, als hättet ihr einen Funken Talent." Anko baute sich vor den Jungen auf und musterte sie mit dem Blick, den sie immer hatte, wenn es hieß 'Und in der roten Ecke für die Konoha High kämpft...'. Das war der Punkt, an dem einer ihrer zahlreichen Spitznamen genannt wurde, die irgendein pflichtbewusster Amateurkommentator irgendwo backstage aufgeschnappt hatte. Dieser Moment war stets kritisch – ein unschmeichelhafter Name, und Anko nahm bittere Rache. "Niemand erwartet von euch, dass ihr die Bühne aufmischt und 'Sex In The Club' singt, und der Rest eurer Handlungsoptionen ist ja schon annähernd sinnvoll. Und kommt ja nicht auf den Gedanken, euren Text bei der Aufführung zu kürzen..." Ihre Stimme glich einem tieften Donnergrollen. Dann warf sie frustriert die Hände in die Luft. "Sakon, Ukon, wer auch immer du bist, pfeif' deinen dämlichen Bruder ran. Ihr Knalltüten habt Asuma-sensei nicht mitgebracht." Sie funkelte Sakon vernichtend an. Dieser duckte sich bloß ein winziges bisschen... was genug war, um Deidaras Stift verrutschen zu lassen. "Halt' still, verdammt, un!" Anko grinste spöttisch, und Sakon setzte eine finstere Miene auf. Jetzt konnte Anko sich ein Ei drauf pellen, dass sie einen der Zwillinge eingeschüchtert hatte, egal welchen. "Ist doch beschissen, warum sollte Asuma-sensei schon freiwillig Tayuyas Groupie spielen? Da kann er sich seine Flamme ja gleich abschminken!" Ein wahres Wort, aber Anko hatte momentan sehr wenig übrig für die Wahrheit. Sie bedachte Sakon mit einem mörderischen Blick. "Ergo soll ich Kakashi-sensei einspannen, damit hier irgendein wechseljährig pubertierender Kettenraucher Spaß mit seiner Importschlampe haben kann, ja?" Okay, so hatte das noch keiner ausgedrückt. Anko mochte Asuma nicht, und sie kannte seine Flamme nicht, sonst hätte sie sich etwas gewählter ausgedrückt. Mit Kurenai war nicht zu Spaßen, und nach Ankos Meinung brauchte die Welt dringend mehr Frauen von diesem Typ. Deidara seufzte und klemmte sich den Stift hinters Ohr. Das würde eine ganz bezaubernde Party geben, wenn sich alle so anfeindeten. Und Kakashi würde so schnell keine Ordnung in sein Privatleben kriegen. Zum Teufel, wenn Kakashi tatsächlich Conachùr spielte, mussten sie dringend etwas am Drehbuch ändern. Hatten sich je so viele Ereignisse auf eine so blöde Party konzentriert? Sicher nicht. Dieses Kapitel ist der letzte Funke eines schlechten Gewissens, so was funktioniert nie wieder. Die betreffende Person fühlt sich hoffentlich angesprochen... Aber die Rache ist, dass in diesem Kapitel so gut wie nichts Interessantes passiert und nur zum Teil Probe gelesen ist. Dafür geht es im nächsten endlich mit dieser ach-so-verheißungsvollen Party los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)