Taelia's Story von tarnaeffchen (Oder: Nachtelfen und Trolle?) ================================================================================ Kapitel 2: Menschen, Zwerge und andere Gestalten ------------------------------------------------ Nach zwei Tagen ununterbrochener Reise war das Schiff endlich am Ziel seiner Reise angelangt. Der neue Hafen von Sturmwind. Taelia betrachtete den Hafen und den Eingang zur Stadt einige Minuten. Sturmwind war von hohen Mauern geschützt. Viele Wachen standen auf diesen Mauern und in den Türmen. Wie mag wohl die Hauptstadt der Menschen sein, wenn dieser Hafen schon so kalt wirkt?, dachte Taelia im Stillen. HIer schien es keine Wiesen und Felder zu geben. Sie sah nur Mauern, eine kalte Festung. Schließlich entschied sie sich, die Stadt ein wenig zu erkunden und Auskünfte über Darnassus' Schlacht ein zu holen. Die schöne Elfen-Jägerin zog einige Blicke auf sich. Ein Zwerg, der an der Tür zu einem Schusswaffengeschäft lehnte, rief: "Man, guck dir dieses Langohr an!" Er warf ihr ausziehende Blicke zu. Taelia erwiderte den Blick biestig und ignorierte letzten Endes die Sprüche der nach Alkohol stinkenden Zwerge in der Umgebung. Sie schienen ein ordinäres Volk Kleinwüchsiger mit keiner Art Anstand zu sein. Reges Treiben herrschte in der Stadt. Viele Nachtelfen hatten sich hier einquartiert und schaulustige Menschen und Zwerge hatten sich versammelt. Es war das erste mal, dass Taelia einer solchen Zusammenkunft verschiedenster Völker zu sehen bekam. Sie hatte schon nach wenigen Stunden genug von der Stadt. Es waren zu viele neugierige Menschen, zu viele lüsterne Zwerge und zu viele aufgeregte Flüchtlinge hier. Jeder erzählte andere Gerüchte über die Schlacht in Darnassus, welche, laut Aussagen, wohl eher einer Massenhinrichtung glich, als einer wirklichen Schlacht. Sie hatte sich informiert wo ihr Reittier untergebracht war und erfuhr von dem Dorf Goldhain, was gleich vor der Stadt lag. Sie machte sich auf den Weg dorthin um etwas Ruhe zu finden. Hier, vor den Toren der Stadt, befand sich ein Wald. Sie fühlte sich beinahe etwas heimisch und konnte, in dieser Stille, den grausamen Gerüchten über den Verbleib ihrer Heimat entgehen. Sie wollte Fakten. Sie wollte wissen, was wirklich geschehen war. Keine Gerüchte die immer schlimmer und grausamer wurden. Vor der Taverne in Goldhain sah sie ihren Nachtsäbler und strich ihm sanft über den Kopf. Er lehnte sich gegen ihre Hand und genoss die Zärtlichkeit. Dann betrat sie die Taverne. Eine Gruppe von drei Männern und zwei Frauen saßen an dem größten Tisch des Gasthauses und warfen ihr einen abwertenden Blick zu. "Seht euch die an! Erst belagern sie unsere Hauptstadt und jetzt kommen sie auch noch in unsere bescheidenen Gasthäuser", flüsterte eine der Frauen, gerade noch laut genug, dass Taelia es hören konnte. Die andere nickte: "Ja, nirgens kann man mehr seine Ruhe haben!" Bevor noch irgendjemand etwas sagen konnte, flog plötzlich ein Pfeil quer durch den Raum. Taelia duckte sich gerade noch rechtzeitig. Dann sprang sie auf und pfiff einmal kräftig. Eine Bande vermummter Menschen, die sich wohl Defias nannte, hatte die Taverne betreten und verursachte Ärger. Jackie, Taelias folgsamer Nachtsäbler, der auf ihren Pfiff hin sofort reagierte, sprang der Bande in den Rücken. Die Nachtelfin spannte ihren Bogen und ein Schuss folgte dem anderen. Die Defias waren schnell geflüchtet, nachdem sie Widerstand bei der Plünderung erhalten hatten. Anscheinend hatten sie mit einem einfachen Raubzug gerechnet, jetzt wo die meisten Kämpfer sich in Eisenschmiede aufhielten. Die Leute in der Taverne klatschten Beifall für Taelia. Sie stand noch immer, mit ihrem Bogen in der Hand, auf die Tür starrend da. Dann wandte sie den Blick zu den klatschenden Menschen. Zu denen, die sich soeben noch über ihre Ankunft geärgert hatten und nun froh zu sein schienen, dass sie ihnen vielleicht gerade das Leben gerettet hatte. Taelia schnaufte, schickte Jackie wieder hinaus, nachdem sie ihm erneut über den Kopf gestrichen hatte und ging zur Theke um sich ein kühles Glas Milch zu bestelellen. Nachdem ihre Gedanken abgekühlt waren ging sie hinaus zu ihrem Nachtsäbler, sattelte ihn und stieg auf. Sie schaute noch einmal zurück zur Taverne und schüttelte den Kopf. Die Menschen sind ein leicht zu beeindruckendes Volk, dachte sie. Ob sie sich im Kampf genauso ungeschickt anstellen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)