Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 66: Einen Schritt der Akzeptanz --------------------------------------- Im Wagen herrscht eine ungewohnte Stille. Eine unangenehme Stille. Ich kann Seto's innere Unruhe und seine Angst spüren. Sie ist fast greifbar. Er weiß, dass ich nicht dumm bin und dass ich längst eins und eins zusammen gezählt habe. Fragt sich sicherlich, ob ich wütend bin. Bin ich wütend? Sobald ich mir selbst darüber im Klaren bin, werde ich es ihm sagen! Da ist ein wenig Wut in mir. Wut darüber, dass die beiden versuchen mich zu täuschen und denken, dass ich es nicht merke. Warum wollen sie mich auch darüber täuschen, wie mein Vater an diese geile Bude gekommen ist? Meinen sie wirklich, ich kauf die Story ab, dass der Therapeut meines Vaters ihm die Wohnung vermittelt hat? Selbst wenn es so gewesen wäre, wie hätte mein Vater die Kaution und erste Miete aufbringen sollen? Er war faktisch mittellos bevor er die Therapie angefangen hat und dass er während dieser irgendwo gejobbt hat, schließe ich mal grob aus. Und dann das Mobiliar. Die Ausstattung der Wohnung gehörte schon zum gehobenen Preissegment. Das Haus hat sogar einen Portier. Wenn das nicht schon aussagekräftig genug ist, weiß ich auch nicht. Die Wohnung liegt in einem noch recht jungen Gebäude in einem vor kurzem erst erschlossenen, mittelständigen Wohngebiet mit hoher Wohndichte. Mein Vater hätte sich so eine Wohnung mit seinen derzeitigen Mittel auf gar keinen Fall leisten können. Dann die nicht ganz so subtil ausgetauschten Blicke zwischen ihm und meinem Drachen. Echt jetzt Leute, glaubt ihr wirklich, die wären mir jetzt entgangen? Bin ich neuerdings blind und oder blöd? Ihr habt nicht wirklich gedacht, dass ich das nicht bemerken würde oder? Aber okay... ich hab dazu nichts gesagt. Ich... freu mich für meinen Vater, dass er endlich aus diesem schäbigen Umfeld rausgekommen ist. Und wenn er kein Problem damit hat die Hilfe meines Drachens anzunehmen... dann sollte ich auch keines haben. Auch wenn ein fahler Nachgeschmack bei mir übrig bleibt! Dennoch ärgere ich mich darüber, dass die beiden ein solches Theater abziehen! Vorsichtig nehm ich die Hand meines Drachens in meine eigene und streiche sanft mit dem Daumen über seinen Handrücken. Er blickt zu mir auf und ich lächle ihn sanft an, bevor ich mich zu ihm beuge und sanft meine Lippen auf die seinen lege. Meine zweite Hand findet ihren Platz auf seiner Wange, während er sich meinem Kuss ganz hingibt. Ich spüre, wie seine Hand in mein Haar fährt und wie sein Verlangen auf einmal aufflammt. Als Fuguta sich wiederholt räuspert und wir es endlich schaffen uns voneinander zu lösen stellen wir überrascht fest, dass wir bereits vor der Villa stehen. Auf Fuguta's Wangen hat sich eine gewisse Röte gebildet und ich muss verlegen Grinsen, bevor ich ihm fürs Fahren danke und ihm einen schönen Abend wünsche. Auch Seto dankt seinem Fahrer und folgt mir zum Haus. Als wir in das Haus reinkommen schlägt uns eine ohrenbetäubende Lautstärke aus dem Wohnzimmer entgegen. Wir entledigen uns unseren Schuhen und den Mäntel, bevor wir dann zum Wohnzimmer gehen. In ihm sitzt Mokuba auf der Couch. Auf der Mattscheibe des großen Wandfernsehers flimmert irgendein Musikvideo in grellen Farben und wahnsinnigem Beat. Seto nimmt die Fernbedienung und mutet den Ton. Erschrocken blickt Mokuba erst zu mir und dann zu seinem Bruder auf. Er versucht zu Lächeln, aber man sieht ihm deutlich an, dass ihn etwas beschäftigt. Wir setzen uns links und rechts neben den Jüngsten und Seto fragt, was er hat. Etwas in Mokuba's Blick wird trotzig bevor er die Arme vor seiner Brust verschränkt und ein 'nichts' von sich gibt. Sanft legt Seto seine Hand an Mokuba's Wange, der sich ihm aber noch trotziger entzieht. Der Kleine will schon aufspringen, als ich meine Hand auf seinen Arm lege und ihn sanft anschaue. Die Trotzigkeit verschwindet ein wenig aus seiner Mimik. Er seufzt schwer und blickt wieder zu meinem Drachen. Ich weiß, was ihm auf der Seele brennt. Er möchte mit seinem großen Bruder über den vergangenen Samstag sprechen. Er hatte es schon mehrmals versucht, doch mein Drache war ihm ausgewichen. Seto wird auch jetzt wieder ausweichen, wenn Mokuba ansetzt. Das weiß er auch. Doch anstatt etwas zu sagen umarmt er seinen großen Bruder nur feste. Der blickt kurz überrascht zu mir, bevor er seine Arme um den Kleinen legt. Dann hör ich den Jüngsten flüstern, dass er seinen Bruder lieb habe und dass er ihn auch in Zukunft - egal was kommen wird - lieben würde. Wieder blicht Seto zu mir auf und weiß nicht so recht, wie er darauf reagieren soll. Also erwidert er nur ein 'dito'. Jap, das ist mein Drache! Gefühle überfordern ihn immer noch. Egal, ob es seine eigenen oder die von anderen sind. Ihm fällt es sehr schwer sie richtig zu erkennen und einzuschätzen. Aber ist das wirklich ein Wunder? Er muss das, was andere sich eigentlich in ihrer Kindheit aneignen, erst langsam nach und nach lernen. Selbstvertrauen in Sachen Gefühlen aufbauen. Aber das wird schon werden. Mit der Leidenschaft klappt es schließlich auch schon recht gut. Auch wenn er hier und da noch enorme Scheu und Hemmungen hat. Schließlich trennen sie sich von einander, Mokuba lächelt uns beide glücklich an und springt dann auf. Er meint, er müsse noch Hausaufgaben machen und rennt dann aus dem Zimmer. Geschickt, Kleiner! Wirklich geschickt gemacht! Ich rücke zu meinem Drachen auf, der Mokuba noch hinterher schaut. Dann angel ich wieder nach seiner Hand und verschränke unsere Finger. Neugierig schaut er mich mit großen Augen an. Ich schau in seine azurblauen Augen und könnte in ihnen versinken. Dieses unglaubliche Blau faszinierte mich vom ersten Tag an. Wie sie immer wach und aufmerksam alles beobachtet und wahrgenommen haben. Heute weiß ich, dass Seto immer nur so aufmerksam gewesen war, weil er den Drang hatte seine Umgebung jederzeit zu kontrollieren und auf alles gefasst zu sein, damit seine Fassade nicht durch Angst oder Panik einen Riss bekam. Sanft lehn ich meinen Kopf an seine Schulter, schließe die Augen und atme tief ein. Nehme den Geruch meines Drachens wahr. Seine Wärme. Seine Atmung. Sein Herzschlag. Auch er lehnt sich entspannt mit seinem Kopf an meinen. Ich weiß er tut es mir gleich. Hat die Augen geschlossen und konzentriert sich auf seine Wahrnehmung mit dem Fokus auf mich. Dann danke ich ihm! Ich spüre, wie er seinen Kopf etwas aufrichtet und vermute, dass er mich nun verwirrt anschaut. Noch ehe er etwas sagen muss, sag ich ihm, dass ich ihm für die Hilfe mit der Wohnung dankbar bin. Sicherlich schaut er jetzt verlegen vor sich, als ihm klar wird, dass ich sie längst durchschaut habe. Er sieht so süß aus, wenn er diesen Blick hat. Den möchte ich mir nicht entgehen lassen, also öffne ich meine Augen und schau zu ihm. Und tatsächlich... er erfüllt vollständig meine Erwartungen und hat sogar eine seichte Röte im Gesicht. Ich muss schmunzeln. Sanft leg ich meine Hand an seine Wange und wende seinen Blick zu mir. Langsam schieb ich mich zu ihm hoch und lege meine Lippen auf die seine. Sofort steigt er bereitwillig in den Kuss ein und ich kann spürten, wie in ihm sein Verlangen erneut auflodert. Auch er legt wieder seine Hand an meine Wange und schiebt seine langen, geschickten Finger in meinen Haaransatz. Ein wohliger Schauer geht mir über den Rücken. Langsam lass ich mich nach hinten auf die Sitzfläche gleiten und zieh ihn mit mir, so dass er schlussendlich auf mir und zwischen meinen Beinen liegt. Aber er ist so in unserem Kuss gefangen und versunken, dass er das gar nicht merkt. Ich muss ein wenig in den Kuss schmunzeln. Solange ihm manche Dinge nicht bewusst sind, hat er damit kein Problem. Wenn sie ihm dann auffallen kann ich gut damit kontern, dass es doch schon die ganze Zeit so ist. So verliert er nach und nach seine Scheu und mit den Jahren aufgebauten Hemmungen. Durch Worte alleine, würde ich das nicht erreichen. Nicht bei meinem Drachen. Man muss ihn ganz langsam an alles heran führen und damit vertraut machen. Schließlich lass ich unseren Kuss ganz langsam ausklingen und als ich zu ihm aufschau kann ich seine Lust deutlich in den Augen erkennen. Die Lust nach mehr. Sanft streich ich ihm eine Strähne hinter das Ohr. Er beugt sich wieder zu mir herunter und initiiert einen neuen Kuss. Einen leidenschaftlicheren, als der vorige. Oh ja, in meinem Drachen ist Verlangen erwacht. Das ist nicht mehr zu übersehen. Er beginnt sich im Kuss immer wieder ein Stück hoch zu schieben und dann wieder runter rutschen zu lassen. Die Reibung zwischen meinen Schenkel facht auch meine Lust weiter an. Doch scheinbar ist es meinem Drachen gar nicht bewusst, was für eine Bewegung er da gerade munter immer wieder wiederholt. Schließlich keuch ich erregt in den Kuss hinein und schling meinen Arm um seinen Oberkörper, um ihn noch näher an mich zu ziehen. Seine Bewegungen fachen meine Lust immer weiter an und ich spüre, wie der Platz in meiner Hose immer knapper wird. Vorsichtig schieb ich meine Hand unter den Bund seiner Hose und streich über seinen bloßen Hintern. Der Kuss gewinnt an Intensität. Als ich erneut in den Kuss stöhne hält meine Drache plötzlich inne. Erschrocken schaut er erst mich und dann unsere Position an, bevor er ruckartig nach hinten zurückweicht. Völlig atemlos und erregte setze auch ich mich wieder auf. Sein Gesicht ist so rot, dass man ihn für eine Tomate halten könnte. Verlegen blickt er mich von unten herauf an. Sanft leg ich meine Hand an seine Wange und sag ihm, dass alles in Ordnung ist. Das ihm diese Position Angst macht, ist für mich kein Wunder. Er kennt diese Position nur aus der Perspektive, in der ich mich eben befunden habe. Verbindet sie mit Zwang, Ekel und Schmerz. Sich plötzlich in der Position wiederzufinden, die sonst seine Häscher und Peiniger eingenommen haben, hat ihn erschreckt und aufgewühlt. Vorsichtig leg ich ihm eine Hand auf die Brust. Sein Herz wummert unglaublich stark. Leise sag ich ihm, dass es mir gefallen hat, wie wir eben dalagen. Er auf mir. Zwischen meinen Schenkel. Mit dieser seichten Bewegung. Entsetzt blickt er mich an und kann mir gar nicht glauben. Doch ich schmunzle nur sanft. Nicke noch einmal bestätigend. Kann sehen, wie er sich fragt, wie jemandem diese Position gefallen kann. Es wird noch dauern, bis ich seine ganzen Assoziationen, die er aus seiner schrecklichen Kindheit mitbringt, gelöst und neu verknüpft habe. Aber wir haben Zeit! Das muss nicht Hals über Kopf passieren. Schritt für Schritt! Also stehe ich auf, nehm seine Hand und zieh ihn mit mir. Raus aus dem Wohnzimmer. Die Treppe hinauf. In unser Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)