Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 11: Keinen Schritt in die gewünschte Richtung ----------------------------------------------------- Langsam werde ich wach. Ein Schnarchen dringt an meine Ohren und irgendwie tut mir der Nacken weh. Als ich die Augen aufmache stell ich fest, dass ich gar nicht in meinem Bett liege, sondern auf der Couch im Wohnzimmer. Und ich bin nicht alleine! Um mich und quer über und unter mir liegen die anderen Jungs, die ich über das Wochenende zu uns eingeladen habe. Irgendwie so halb über mir liegt Yugi, während ich irgendwie auf Bakura-kun hänge. Otogi- und Honda-kun liegen vor der Couch auf dem Teppich. Auch auf eine sehr eigentümliche Art und Weise, denn sie liegen beide halb übereinander ohne sich was zu nehmen. Honda-kun schnarcht! Otogi-kun hat im Schlaf seine Hand über das Gesicht des Brünetten gelegt. Wahrscheinlich ein unbewusster Versuch das störende Geräusch abzuschalten. Keine Chance. Ein Wunder, dass Honda-kun nicht erstickt ist. Ich kicher. Warum hab ich sowas nicht schon viel früher mal angeleiert? Weil Seto es mir nie erlaubt hätte! Aber er hat es mir doch dieses Mal auch erlaubt... Es ist zu früh, um über so etwas zu sinnieren. Ich muss auf's Klo! Also schieb ich Yugi sanft von mir, der sich irgendwann aufrichtet, mich kurz völlig neben sich stehend anblickt und schließlich zur anderen Seite wieder auf die Couch fällt. Er schläft einfach weiter, als wäre nichts gewesen. Hatte Yugi da gerade einen Sabberfaden am Mundwinkel? ZVI! Zu. Viele. Informationen. Wieder muss ich kichern. Vorsichtig stemm ich mich hoch, darauf bedacht Bakura-kun nicht aufzuwecken. Dessen Haare stehen völlig wirr in alle Richtung. Ein Gesicht kann ich nicht erkennen. Dafür hängen seine langen, weiße Haare einfach zu wild überall herum. Er erinnert mich an ein Haarmonster, dessen Haare ein Eigenleben haben könnte. Dann fällt mein Blick wieder auf Honda- und Otogi-kun, die vor der Couch auf dem Boden liegen. Da komm ich nie durch ohne über einen oder beide zu stolpern. Behutsam stemm ich mich an der Rückenlehen nach oben und halte kurz inne. Wieso vorne rum gehen, wenn ich einfach über die Lehne steigen kann. Gute Idee! Also steig ich drüber, bleib aber mit dem Fuß zwischen den Sitzkissen hängen und verliere das Gleichgewicht. Laut fall ich über die Lehne und lande kopfüber auf dem Boden hinter der Couch. Meine Position erinnert mich an die Yoga-Figur 'Pflug'. Ich verharre in dieser eigentümlichen Position und lausche. Hab ich jemanden geweckt? Scheinbar nicht! Meine Beine fallen endlich aus ihrer senkrechten Position über mich und ich kann mich aufrappeln. Wacklig komme ich zum Stehen. Das könnte ja schon fast als Sport am frühen Morgen durchgehen. Egal. Ich bin frei... FREI... wieder kichere ich in mich hinein. Ich fühl mich irgendwie total gut. Uuuh, aber ich muss auf Toilette! Ich eile barfuß durch die Eingangshalle zur Treppe, die ich im Eilschritt nehme. Schnellen Schrittes lauf ich durch den Flur zu meinem Zimmer. Früher lag mein Zimmer auf der anderen Seite des Hauses. Doch als ER verschwunden war bin ich umgezogen. Ich wollte näher bei meinem großen Bruder sein. Daher liegen unsere Zimmer jetzt einander gegenüber. So bekomm ich auch immer mit, wann Seto heim kommt. Die Tür zu meinem Zimmer wird achtlos von mir aufgestoßen und endlich... erreich ich mein Ziel: Mein Badezimmer. Erst als der Druck nachlässt schlag ich mir gegen die Stirn. Ich hätte auch das WC im Erdgeschoss nehmen können. Daran hab ich gar nicht mehr gedacht! Ja... es ist halt noch... na ja uhrzeittechnisch ist 'früh' nicht der richtige Begriff, aber es fühlt sich so an. Gerade als ich gemütlich wieder zurück zu den anderen gehen möchte geht Seto's Zimmertür auf und Jou-kun tritt dicht gefolgt von Seto auf den Gang. Mir klappt die Kinnlade runter. Jonouchi war bei Seto im Zimmer? Das duldet Seto selbst bei mir nur, wenn ich einen Albtraum hatte und bei ihm Schutz suche. Ansonsten darf ich keine Fuß in sein Zimmer setzen. Jou-kun's Haare stehen wirr ab. O. M. G. Kann es sein, dass der Blonde bei Seto... übernachtet hat? Der Blonde begrüßt mich sanft lächelnd, während er mir über das Haar wuschelt. Dann geht er vor zur Treppe. Ich blick ihm hinterher und dann zu Seto auf, der bei mir stehen geblieben ist. Irgendwas ist an Seto anders. Er... wirkt nicht so unnahbar wie sonst. Also nicht, dass er mich so weit von sich hält, wie andere... aber richtig nah sein kann ich ihm nicht. Sind Seto's Wangen rot? 'Du und Jou-kun?' rutscht es mir raus und sofort kassier ich einen entsetzten Blick von meinem großen Bruder und sein Gesicht wird knallrot. Er winkt ab. Es ist nicht wie es scheint, murmelt Seto und setzt sich langsam auch in Bewegung. Ach nein? Nicht so, wie es scheint? Wie ist es denn dann? Ich lass nicht locker und hake immer wieder freudig und aufgeregt nach. Schließlich erreichen wir sein Hausbüro und er stellt sich in die Tür. Er versucht mich streng anzufunkeln. Aber das klappt nicht! Ich grinse nur breit und erwartungsvoll. Dann meint er nur, ich soll mich um meine Gäste kümmern und schließt die Tür hinter sich. Huh? Was war das denn jetzt? Mein Blick wandert den Flur entlang zur Eingangshalle und ich überlege ob Jou-kun gesprächiger sein wird? Ein Versuch ist es wert. Also spring ich in freudiger Erwartung den Gang entlang und in die Küche, in der Jou sich an die Frühstückszubereitung gemacht hat. Als er sich zu mir dreht erstarrt er kurz und erwidert mein Grinsen sanft. 'Du und Seto? kommt es in einem ganz unschuldigen Ton von mir und mein Grinsen wird noch breiter. Jetzt röten sich auch die Wangen des Blonden, bevor er sich verlegen am Hinterkopf kratzt. Auch von ihm kommt ein 'So ist das nicht!'. Ja, wie denn dann? Warum erzählt denn niemand, was denn jetzt war? Ich wühl mir durch meine Haare und verliere die Geduld. Energisch fordere ich Antworten. Haben die beiden nun die Nacht zusammen verbracht oder nicht? Und wenn sie haben, in welcher Art und Weise? Heißt das, dass die beiden endlich eingesehen haben, dass sie gut zusammen passen? Oder was ist nun? Verlegen blickt mich Jou-kun an und meint nur, dass er nicht darüber sprechen kann. Er möchte Seto nicht in Verlegenheit bringen, aber alles wäre ganz harmlos und platonisch gewesen. Was jetzt? Das war's? Mehr nicht? Was zum... Ich will schon protestieren und Einzelheiten fordern, als er mich bittet die anderen zu wecken. Ich grummel kurz, bevor ich seiner Bitte nachkomme und die Küche verlasse. Das war jetzt nicht die Antwort, die ich erwartet oder gewollt habe. Zwei, die eigentlich so gut zusammen passen, zu verkuppeln ist echt schwerer, als ich gedacht habe. Vielleicht, ... brauch ich doch Hilfe dabei! Dann geh ich mal die anderen wecken und auf meinem Gesicht zeichnet sich ein breites, diabolisches Grinsen ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)