Chiisana LOVE-STORIES von Ditsch (Die ultimative Anime-Crossover-Dating-Fanfic) ================================================================================ Kapitel 18: Yukihito und Chibi-Usa - Zukunftsträume --------------------------------------------------- Von So, jetzt bin ich wieder dran^.^ Bei diesem Pairing hatten wir wieder eine Bedingung: helle Haare. Dieser Begriff ist ziemlich dehnbar. Ich habe mir Yukihito Yashiro ausgesucht und Jitsch hat sich für Chibi-Usa entschieden. Yashiros Vorname stellte ein kleines Problem dar. Da haben die Übersetzer irgendwie Mist gebaut-.- Bei der Charakterbeschreibung zu Yashiro im Manga stand eindeutig Yukihito. Aber in einer späteren Folge war ein kleiner Pfeil zu Yashiro und da stand Kouichi. Im Nachhinein haben wir festgestellt, dass das im Grunde genommen dasselbe ist, weil beides mit den gleichen Schriftzeichen geschrieben wird, nämlich „Schnee“ und „Eins“. Bei dem mit dem Pfeil wird wahrscheinlich nicht drübergestanden haben, wie man die Schriftzeichen ausspricht... Mit dem Alter war das schon wieder ein Problem, weil Chibi-Usa acht ist und Yukihito fünfundzwanzig. Aber auch dieses Problem haben wir gelöst! Und an alle die Ren kennen: Chibi-Usas Sicht von Ren entspricht nicht meiner. Sie hat halt keine Ahnung... Na ja, egal! Jetzt geht's los mit Yukihito und Chibi-Usa in: Zukunftsträume Chibi-Usa räkelte sich auf dem gemütlichen Sofa und starrte gelangweilt auf den flimmernden Bildschirm des Fernsehers. Gerade standen ein Mann und eine Frau am Strand, von der untergehenden Sonne in ein orange-rotes Licht getaucht und bewegten ihre Lippen aufeinander zu. Chibi-Usa betätigte die Fernbedienung. Die beiden verschwanden. Jetzt erschien ein steinalter Nachrichtensprecher und erzählte mit ernster Miene von irgendwelchen belanglosen Dingen, die auf der Welt geschahen. Erneut schaltete Chibi-Usa weiter. Das Gesicht eines jungen Mannes, vielleicht zwanzig Jahre alt, füllte jetzt den Bildschirm. Dieses wahr sehr schmal. Braune Augen sahen Chibi-Usa an und ein unglaublich gekünsteltes Lächeln ließ sie zusammenzucken. Was ist das denn für einer?, fragte Chibi-Usa sich und wollte gerade weiterschalten, als ein anderer Mann neben dem Schmalgesichtigen auftauchte. Er hatte rotblondes Haar, das ihm widerspenstig ins Gesicht fiel. Seine braunen Augen blitzten hinter der Brille, die ihn sehr intelligent aussehen ließ, interessiert auf. Chibi-Usa betrachtete diesen Mann. Er sieht sogar noch besser aus als Mamoru!, stelle sie fasziniert fest. Eine weibliche Stimme, anscheinend eine Interviewerin, sagte: „Nun, Tsuruga-san, ich hörte, Sie seien ein sehr selbstständiger Mensch. Brauchen Sie überhaupt einen Manager wie Yukihito Yashiro?“ Der Schmalgesichtige schenkte seinem gut aussehenden Begleiter ein Lächeln und sagte: „Selbstverständlich. Yashiro-san kümmert sich um meine Termine und sorgt auch sonst für alles, was ich überhaupt nicht schaffen kann. Ohne einen fleißigen, ruhigen und geordneten Manager wie ihn wäre ich bestimmt nie so weit gekommen.“ Chibi-Usa, die nur noch auf den rotblonden starrte, stellte fest, dass er bei diesen Worten ein wenig rot wurde. „Yukihito...“, murmelte Chibi-Usa. Dann sprang sie auf. Einer plötzlichen Idee folgend lief sie zu Usagis Zimmer hoch und riss die Tür auf. „Luna!“, rief sie. Die schwarze Katze mit dem Halbmond auf der Stirn hatte bis eben noch auf der mit Sternen und Monden verzierten Bettdecke gedöst. Jetzt fuhr sie erschrocken hoch. „Luna! Ich muss dich unbedingt was fragen!“, sagte Chibi-Usa aufgeregt. „Was ist denn los?“, fragte Luna schläfrig. Chibi-Usa sprang auf das Bett und setzte sich neben Luna. „Du guckst doch den ganzen Tag fern -“ „Tu ich gar nicht!“ Chibi-Usa ging gar nicht auf sie ein, sondern fragte: „Kennst du einen Tsuruga? Das ist irgend so ein schmalgesichtiger Typ, der...“ Luna hob die Augenbrauen und fragte: „Redest du von Ren Tsuruga, dem beliebtesten Mann Japans? Er ist Schauspieler.“ „Bei welcher Agentur?“, fragte Chibi-Usa begierig. „Und kennst du seinen Manager? Er heißt Yukihito Yashiro.“ Luna überlegte kurz. Dann antwortete sie: „Soweit ich weiß ist er bei LME. Seinen Manager kenne ich glaub ich nicht.“ Chibi-Usas Augen begannen zu leuchten. „Luna... weißt du, wo das Firmengebäude von LME ist?“ Luna sah sie misstrauisch an. „Ich glaube, das ist hier in Tokyo. Aber warum -“ „Danke!“, rief Chibi-Usa, sprang auf und verließ rennend das Zimmer. Luna sah ihr verwundert nach. Chibi-Usa schnappte sich Luna-P, den schwarzen Katzenkopf mit dem Halbmond auf der Stirn, der sich in alles Mögliche verwandeln konnte, und schlich dann zur Haustür. Außer Luna war zwar nur ihre Mutter Ikuko zu Hause, aber die hatte Ohren wie ein Luchs. Chibi-Usa zog schnell ihre Hausschuhe aus und schlüpfte in ihre Straßenschuhe. Langsam streckte sie die Hand nach der Türklinke aus und drückte sie runter. „Chibi-Usa! Wo willst du hin?“, fragte da Ikukos strenge Stimme hinter ihr. Chibi-Usa wirbelte herum und sah zu der blauhaarigen Frau hinauf. „Ähm... ich wollte spielen gehen“, log sie. Ikuko hob die Augenbrauen und sagte: „Das Mittagessen ist bald fertig. Wenn Shingo und Usagi nach Hause kommen, essen wir.“ Blitzschnell überlegte Chibi-Usa sich, was sie sagen konnte, um sich loszueisen. „Aber ich hab mich mit Momoko verabredet.“ Ikuko seufzte, doch dann sagte sie: „In Ordnung. Aber komm bald zurück.“ Chibi-Usa grinste über das ganze Gesicht und sagte: „Klar doch, Mama!“ Dann öffnete sie die Tür und lief hinaus. Es war sehr warm heute, schließlich war es mitten im Sommer. Die Bienen summten und die Grillen zirpten munter. Chibi-Usa vergewisserte sich, dass niemand zusah, dann warf sie Luna-P in die Luft und rief: „Luna-P! Verwandle dich!“ Sofort wurde der Katzenkopf zu einem blinkenden roten Pfeil, der sich langsam nach vorne entfernte. Er würde ihr den Weg zum LME-Gebäude zeigen. Chibi-Usa lief ihm fröhlich hinterher. Nach etwa zehn Minuten, sie waren jetzt mitten in der Innenstadt von Tokyo, blieb Chibi-Usa keuchend stehen. Auch der rote Pfeil, dem sie gefolgt war, hielt inne. Sie war zwar eigentlich recht gut in Sport, aber länger konnte sie in diesem Tempo auf keinen Fall durchhalten. Da kam ihr eine Idee. Hier würde sie bestimmt jemanden finden, der ihr den Weg zum Firmengebäude zeigen konnte. Und dann konnte sie Luna-P in etwas anderes verwandeln... „Du, Onkel, weißt du, wo das Gebäude von LME ist?“, sprach sie einen älteren Herrn im Indianerkostüm an, der gerade auf einem prächtigen braunen Pferd an ihr vorbeiritt. Er lenkte seinen Blick auf das kleine Mädchen mit den rosa Haaren, das zu ihm aufsah. Lächelnd sagte er: „Selbstverständlich weiß ich das, kleine Lady. Steig auf.“ Chibi-Usa, die diesen Mann auf Anhieb sympathisch fand, schnappte sich Luna-P, verwandelte sie unter den erstaunten Blicken der Umstehenden zurück und trat dann neben das Pferd. Sie war ungefähr so hoch wie seine Beine. „Ich komm nicht hoch. Dein Pferd ist zu groß“, maulte sie. Der freundliche Mann reichte ihr seine Hand und zog sie hoch. Er setzte sie vor sich und sagte: „Halt dich fest, Prinzesschen.“ Sie konnte sich gerade noch in der schwarzen Mähne festkrallen, als das Pferd auch schon losgaloppierte, mitten durch die belebte Innenstadt von Tokyo. „Wie heißt du?“, fragte der Mann nach einer Weile. „Chibi-Usa“, murmelte sie. Es bereitete ihr Mühe, bei dieser Geschwindigkeit nicht vom Pferd zu fallen. „Und wer bist du?“ „Lory Takarada, Präsident von LME“, stellte er sich mit stolzer Stimme vor. „Nett dich kennenzulernen, Chibi-Usa.“ „Du? Echt? Hätte ich nicht gedacht!“, stieß Chibi-Usa aus. Vor Erstaunen hätte sie fast vergessen, sich festzuhalten. Vor einem großen Gebäude mit mindestens acht Stockwerken und vielen Fenstern brachte Lory sein Pferd schließlich zum Stehen. Er half Chibi-Usa beim Absteigen. Sie sagte: „Danke fürs Mitnehmen, Lory!“ „Gern geschehen, kleine Lady“, erwiderte er, ließ sein Pferd umdrehen und galoppierte davon. Chibi-Usa sah ihm nach, bis er hinter dem nächsten Haus verschwunden war, dann drehte sie sich zu dem Gebäude um. Durch eine große Glastür sah sie in eine gewaltige Eingangshalle, durch die ein paar beschäftigt aussehende Leute eilten. Chibi-Usa stieß die Tür auf und lief quer durch die Halle auf eine Art Rezeption zu, hinter der eine junge Frau gerade etwas in einen Computer eintippte. „Kannst du mir helfen?“, fragte Chibi-Usa sie geradeheraus. Die Frau löste ihren Blick vom Bildschirm des Computers und musterte Chibi-Usa, die kaum über den Tisch gucken konnte. „Wen suchst du denn?“, fragte sie. „Yukihito Yashiro!“, erwiderte Chibi-Usa. „Das ist der Manager von irgend so einem schmalgesichtigen -“ Doch die Frau unterbrach sie mit schriller Stimme: „Schmalgesichtig? Schämst du dich denn nicht, Ren Tsuruga so zu beleidigen?“ Chibi-Usa schüttelte erstaunt den Kopf und sagte: „Der sieht doch nun wirklich nicht gut aus. Aber ich will zu Yukihito!“ Die Frau schüttelte den Kopf und sagte dann eine Spur zu grob: „Das geht nicht. Yashiro-san ist beschäftigt. Wo kämen wir denn hin, wenn ich jeden zu seinem Idol ließe? Die müssen arbeiten. Und jetzt geh zu deiner Mama zurück und lass mich in Ruhe.“ Chibi-Usa sah sie ungläubig an, dann begann sie laut zu heulen. „Pssst!“, zischte die Frau ihr wütend zu, doch Chibi-Usa schrie nur noch lauter. Ein paar Leute drehten sich empört zu ihr um. Ein großer dunkelhaariger Mann durchquerte mit langen Schritten die Eingangshalle. Als er die schreiende und weinende Chibi-Usa vor der vor Zorn erröteten Empfangsdame sah, setzte er sein freundlichstes Lächeln auf und kam zu ihr. Er ging neben ihr in die Hocke und fragte mit sanfter Stimme: „Na, Kleine? Hast du deine Mama verloren?“ Chibi-Usa sah ihn zweifelnd an und sagte dann trocken: „Du bist doof.“ Den Mann schien diese simple Feststellung ein wenig zu verwirren, denn er sagte nichts mehr. Chibi-Usa schien jetzt erst zu bemerken, dass sie diesen Mann ja kannte. „Bist du nicht dieser komische Schauspieler? Mit Yukihito Yashiro als Manager?“ Er, der anscheinend noch nie erlebt hatte, wie jemand so etwas zu ihm sagte, schwieg kurz. Dann antwortete er, sein freundliches Lächeln wieder aufgesetzt.: „Ja, der bin ich. Warum fragst du?“ Chibi-Usa erwiderte: „Ich will Yukihito treffen, aber die blöde Tante da“, sie zeigte auf die Empfangsdame, „lässt mich nicht. Aber du kannst mir doch helfen, oder?“ Sie sah ihn hoffnungsvoll an. Ren schien zu zweifeln, ob er jemandem helfen sollte, der ihn als doof und als komischen Schauspieler bezeichnet hatte, da trat plötzlich eine andere Person auf die Bildfläche. Chibi-Usa sprang auf und lief auf ihn zu. „Yukihitooo!“, kreischte sie und sprang ihm um den Hals. Er stolperte ein paar Schritte rückwärts, traute sich aber nicht, etwas zu sagen. Als Chibi-Usa sich einigermaßen wieder beruhigt hatte, gelang es ihm, sie auf den Boden vor sich zu stellen. Doch noch immer blickte sie ihn mit großen leuchtenden Augen an, was ihn ein wenig beunruhigte. Er öffnete gerade den Mund, als es aus Chibi-Usa herausplatzte: „Die sind alle so gemein zu mir! Diese... diese blöde Frau wollte mich nicht zu dir lassen und dieser schmalgesichtiger Heini da hinten“, sie zeigte mit dem Finger auf Ren, der langsam auf sie zukam, „behandelt mich wie ein kleines Kind!“ Jetzt wusste Yukihito wirklich nicht mehr, was er sagen sollte. Ren, der jetzt hinter ihr stand, fragte: „Was willst du überhaupt von Yashiro-san?“ Chibi-Usa drehte sich zu ihm um und streckte ihm, den Kopf in den Nacken gelegt, die Zunge raus. „Das sag ich dir doch nicht!“, sagte sie mit trotziger Stimme. Dann drehte sie sich wieder zu Yukihito um und sagte: „Heirate mich, Yukihito!“ Dieser blickte sie überrascht an, dann sah er Hilfe suchend zu Ren auf. Doch dieser grinste nur, sagte: „Ich muss jetzt zum Dreh“, und verließ die Eingangshalle. Yukihito schien nicht so genau zu wissen, was er sagen sollte. Er zögerte kurz, wobei es Chibi-Usa einiges an Anstrengung kostete, still stehen zu bleiben, und erwiderte dann: „Ich werde es mir überlegen, in Ordnung? Aber wie heißt du überhaupt?“ „Chibi-Usa!“, antwortete sie strahlend. Yukihito sah sie einen Moment zögernd an, dann erklärte er: „Hör mal, Chibi-Usa, ich muss jetzt arbeiten. Kannst du nicht -“ „Ich komm mit!“, unterbrach sie ihn. Er startete noch ein paar Versuche, ihr diese Idee auszutreiben, aber es wollte ihm nicht gelingen. Also musste er letzten Endes seufzend nachgeben und die beiden gingen auf die Tür zu, durch die Ren eben verschwunden war. „Wie alt bist du?“, fragte Chibi-Usa und sah Yukihito über ihre Schulter an. Sie saß auf seinem Schoß, während sie der aktuellen Szene des Drehs zuschauten und unterhielt sich mit ihm – genau genommen fragte sie ihn alles, was sie wissen wollte und er antwortete ihr in knappen Sätzen. „Fünfundzwanzig. Sag mal, Chibi-Usa, deine Mutter wartet doch bestimmt zu Hause mit dem Essen auf dich, oder?“ „Stimmt. Ich sollte sie anrufen und ihr sagen, dass ich bei Momoko bin.“ Sie sprang von seinem Schoß und schnappte sich Luna-P. Doch das hatte Yukihito eigentlich nicht beabsichtigt. „Ähm... hast du kein schlechtes Gewissen dabei, deine Mutter anzulügen?“ „Ach was, sie ist ja gar nicht meine richtige Mutter und außerdem würde sie mir sowieso nicht glauben, dass ich bei einem soooo berühmten Mann bin!“ „Ach so. Ja. Dann ruf sie mal an.“ Chibi-Usa verließ mit Luna-P in der Hand den Raum. Draußen verwandelte sie den Katzenkopf in ein Handy und überzeugte ihre Mutter, dass sie bis zum Abend bei Momoko bleiben durfte. Wieder zurück im Raum setzte sie sich wieder auf Yukihitos Schoß und fuhr mit ihrer Fragerei fort: „Wie lange bist du schon der Manager von diesem Typen?“ „Noch nicht lange, vielleicht ein oder zwei Jahre.“ „Magst du ihn?“ „... Was soll ich dazu sagen? Er ist manchmal wie ein kleiner Bruder für mich, manchmal wie ein Sohn und manchmal einfach wie ein Arbeitskollege. Kommt drauf an, wie er gerade drauf ist. Und natürlich kommt es drauf an, was Kyouko gerade wieder getan hat.“ „Wer ist Kyouko? Seine Freundin?“ Yukihito seufzte und strich über ihr von dem Ritt mit Lory etwas durcheinander geratenes Haar. „Tja, wenn das so einfach wäre... Ich bin mir sicher, dass die beiden sich sehr gerne haben, aber sie wollen es einfach nicht zugeben.“ „Sind die denn blöd? Liebe ist doch was Tolles, dafür braucht man sich doch nicht zu schämen!“ Das zauberte ein Lächeln auf seine Lippen. „Ja, das hast du eigentlich völlig Recht. Aber sag das mal Ren Tsuruga, dem berühmten Schauspieler, der nichts tun will, was seiner Karriere irgendwie im Wege stehen könnte.“ „Aber warum sollte sie ihm im Wege stehen? Ist sie denn blöd?“ Yukihito musste lachen. „Nein, das verstehst du falsch. Kyouko ist ein sehr liebes Mädchen. Sie ist auch hier bei LME. Und bei ihrem schauspielerischen Talent wird sie es bestimmt bald schaffen, auf sein Niveau zu kommen und dann wird er sie endlich anerkennen und die beiden werden ein wunderschönes Pärchen werden.“ Bei den letzten Worten war der Blonde in einen träumerischen Ton verfallen. „Und wenn du damit fertig bist, dir irgendwelche zweifelhaften Geschichten über mich auszudenken, kann ich dich dann was fragen?“, fragte eine höfliche Stimme neben ihnen. Erschrocken fuhren sie beide herum. Ren stand dort, sein übliches Gentlemanlächeln aufgesetzt. Was ist das denn für ein mieses, fieses, ekliges Lächeln? Mit so was kann der doch keinen reinlegen!“, dachte Chibi-Usa bei diesem Anblick. Auch Yukihito schien zu merken, dass Ren nicht sehr begeistert von dem war, was er gerade gesagt hatte. Doch er überging es einfach und sagte: „Klar kannst du das. Worum geht es?“ Ren sagte: „Wir sind fertig mit dem Dreh. Und jetzt müssen wir noch woanders hin, also solltest du die Kleine am besten nach Hause schicken.“ Er deutete mit dem Kopf auf Chibi-Usa, die protestierte: „Ich bin nicht klein und ich will auch nicht nach Hause. Ich bleibe für immer bei Yukihito! Ich werde ihn nämlich heiraten!“ Ren hob belustigt die Augenbrauen und fragte: „Ach ja?“ Yukihito setzte genervt Chibi-Usa auf den Boden, stand auf und sagte: „Ich habe gesagt, ich werde es mir überlegen. Und jetzt geh bitte nach Hause, ich habe heute noch eine Menge zu tun.“ Damit wandte er sich von der Rosahaarigen ab und verließ den Raum. Chibi-Usa sah ihm hinterher. Sie war den Tränen nahe. Er war doch nur so gemein zu mir, weil er vor diesem blöden Ren nicht zugeben wollte, dass er mich eigentlich total gern hat und mich heiraten will!, sagte sie sich. Das munterte sie ein wenig auf und weil Yukihito es ihr gesagt hatte, ging sie jetzt auch nach Hause. „Hallo, Chibi-Usa! Wolltest du nicht bis zum Abend bei Momoko bleiben?“, begrüßte ihre Mutter sie überrascht, als sie ihrer Tochter die Tür öffnete. „Eigentlich schon“, sagte Chibi-Usa abwesend und betrat das Haus. Nachdem sie in ihre Hausschuhe geschlüpft war, maulte sie: „Ich hab Hunger!“ Ihre Mutter sah sie erstaunt an. „Hast du nicht bei Momokos Familie gegessen?“ „Die wollten heute essen gehen, darum bin ich auch schon wieder da.“ „In der Küche steht noch was. Holst du dir das selber? Ich muss noch Papas neue Hemden waschen und bügeln.“ „Geht klar, Mama!“, rief Chibi-Usa und lief in die Küche. An diesem Abend lag Chibi-Usa noch lange wach im Bett und starrte an die Decke. Sie dachte an Yukihito. So einen wunderbaren Menschen hatte sie noch nie getroffen. Er war intelligent (so sah er zumindest aus), freundlich, nicht zu alt und sah besser aus als jeder andere Mensch auf dieser Welt. Sie selbst war klein, vorlaut und sah ihrer Meinung nach auch nicht so toll aus. Und eigentlich war sie zwar schon um die neunhundert Jahre alt, aber sie hatte mit acht aufgehört zu altern. Wie sollten zwei so verschiedene Personen jemals zueinander finden? Es schien vollkommen unmöglich zu sein. Dennoch – nie zuvor hatte Chibi-Usa etwas so sehr gewollt wie Yukihito. Chibi-Usa erwachte davon, dass leise Stimmen durch die Bodenluke, die zu dem Dachzimmer führte, drangen. Es war Samstag, sie musste heute nicht zur Schule. Normalerweise hätte sie sich jetzt einfach umgedreht und weitergeschlafen, aber sie konnte nicht ruhig liegen bleiben, denn Yukihitos lächelndes Gesicht erschien vor ihrem geistigen Auge und ihr Herz begann wie wild zu hüpfen. Schläfrig öffnete sie die Augen und schälte sich aus ihrer rosa Häschenbettwäsche. Sie richtete sich auf, schlüpfte in ihre Hauspantoffeln und schlurfte die Treppe hinab in die Küche. Sie wollte Yukihito unbedingt sehen. Sie wollte an seiner Seite sein. Aber was konnte sie dafür tun? Nachdem sie ausgiebig gefrühstückt hatte, stand ihr Entschluss fest. Sie würde noch einmal zu LME gehen, auch wenn sie heute vielleicht nicht das Glück hatte, dass er gerade durch die Eingangshalle lief. Aber wenn sie ihn heute nicht traf, dann musste sie eben morgen wiederkommen. Der Weg zum LME-Gebäude war noch genau so lang wie am Vortag. Doch heute begegnete sie keinem freundlichen Herrn auf einem Pferd, der sie mitnehmen konnte. Natürlich hätte sie Luna-P in etwas verwandeln können, was ihr half, aber das kam ihr plötzlich total kindisch vor. Als sie endlich keuchend vor dem großen Gebäude stand, begann es gerade zu regnen. Schnell trat sie ein. In der Eingangshalle herrschte ein wenig mehr Betrieb als am Vortag. Was sollte sie jetzt tun? Die gemeine Frau am Empfang würde sie bestimmt nicht zu Yukihito bringen und die anderen Leute sahen viel zu beschäftigt aus. Hatte er vielleicht gestern irgendwas erwähnt, was er heute vorhatte? Chibi-Usa konnte sich nicht erinnern. Und nun stand sie da, Luna-P fest umklammert, in der großen Halle. Die Leute, die an ihr vorbeiliefen, würdigten sie nicht mal eines Blickes. Erneut war Chibi-Usa den Tränen nahe. Sie wollte sich gerade wieder zur Tür umdrehen und einfach wieder nach Hause gehen, als ihr durch den Kopf schoss: Ich darf doch jetzt noch nicht aufgeben! Ich muss alles versuchen, um Yukihito zu treffen! Fest entschlossen lief sie quer durch die Eingangshalle direkt auf den Empfang zu. Zu ihrer Erleichterung stelle sie fest, dass heute eine andere Frau dort saß, die viel freundlicher aussah als die von gestern. „Hallo“, sagte Chibi-Usa höflich. „Hallo!“, erwiderte die Frau überrascht. Es schien nicht an der Tagesordnung zu sein, dass kleine rosahaarige Mädchen mit großen runden Katzenköpfen in der Hand zu LME kamen. „Können Sie mir bitte helfen?“, fragte Chibi-Usa lieb. Sie hatte lange darüber nachgedacht, wie sie die Frau ansprechen sollte und war zu dem Ergebnis gekommen, dass Höflichkeit wohl der beste Weg war, um ihr Ziel zu erreichen. „Hast du deine Mama verloren?“, fragte die Frau mit einem verständnisvollen Lächeln. Chibi-Usa ärgerte sich über diese Frage. Wann immer sie alleine irgendwo auftauchte, jeder fragte sie nur, ob sie ihre Mutter verloren habe. Doch heute würde sie genau das ausnutzen. „Ja“, sagte Chibi-Usa, „sie ist Schauspielerin und arbeitet glaube ich gerade an einem Film mit diesem Tsuruga. Wissen Sie zufällig, wo dieser Dreh stattfindet?“ Die Frau musterte sie von oben bis unten. Dann sagte sie: „Du bist doch bestimmt nur auf ein Autogramm von Ren aus. Und jetzt tu nicht so, ich merke, wenn jemand mich anlügt.“ Chibi-Usa rief: „Das ist gemein!“ „Psst!“, sagte die Frau erschrocken. In leiserem Ton fuhr sie fort: „Es tut mir wirklich leid. Ich hätte auch gerne ein Autogramm von Ren, aber ich darf dich nicht einfach zu ihm lassen.“ Doch Chibi-Usa sah das nicht ein und schrie: „Ich will kein Autogramm von diesem Blödmann! Ich will nur zu meinem Yukihito!!!“ „Was ist denn hier los?“, fragte eine tiefe, sanfte Stimme hinter Chibi-Usa. Sie drehte sich um. Vor ihr stand ein großer Mann mit breiten Schultern. Ein schwarzes Kopftuch mit einem weißen Totenkopf darauf bedeckte den größten Teil seiner schwarzen Haare und an seinen Ohren hingen große, golden glänzende Creolen. Seine Klamotten waren größtenteils zerfranst, doch an seinem Gürtel hing ein prächtiger Säbel, dessen Schaft mit Edelsteinen in allen Regenbogenfarben verziert war. Aber am meisten sprang Chibi-Usa der bunte Papagei ins Auge, der auf der Schulter des Mannes saß und sie mit schief gelegtem Kopf musterte. Er sah aus als wäre er in einen Farbtopf gefallen: Sein Kopf war marineblau mit einer hellblauen Struktur darin, der Schnabel hatte die Farbe glühenden Eisens. Über seinen roten Bauch zogen sich schwarze Streifen, wie bei einem Tiger. Die Flügel und der Schwanz waren sattgrün. Zwischen den Leopardenflecken auf den Beinen des Tieres waren die Federn neongelb. Und selbst zwischen diesen vielen kräftigen Farben stachen die feurig roten Augen des Vogels noch hervor. „Chibi-Usa!“, sagte der Mann und lächelte sie freundlich an. Er kam ihr irgendwoher bekannt vor. „Wer bist du denn?“, fragte Chibi-Usa. „Erkennst du mich nicht?“ „Nee“ „Dabei haben wir uns doch gestern erst kennen gelernt. Ich bin...“ Doch jetzt fiel es Chibi-Usa wieder ein. „Lory!“, rief sie begeistert und strahlte über das ganze Gesicht. „Lory!“, krächzte der Vogel auf der Schulter des Präsidenten von LME. Lory selbst nickte nur. „Wo ist Yukihito?“, fragte Chibi-Usa gleich. Sie konnte nicht länger warten. „Yukihito!“, rief der Papagei begeistert. Lory ließ sich von ihm nicht irritieren und fragte: „Meinst du Yukihito Yashiro?“ Chibi-Usa nickte und sah ihn aus großen Augen an. Er lächelte und sagte: „Komm mit.“ Das LME-Gebäude war wirklich gigantisch. Es gab tausende Räume und Gänge, die für Chibi-Usa alle gleich aussahen. Nur die Aufschriften an den vielen Türen waren verschieden. Einige der Schriftzeichen waren sehr kompliziert und Chibi-Usa hätte sich gerne genauer erkundigt, was sich dahinter verbarg, wenn sie nicht auf dem Weg zu Yukihito gewesen wäre. Denn Yukihito war ihr wichtiger als alles andere, auch wenn sie ihn erst seit dem Vortag kannte. So etwas hatte sie noch nie erlebt! „Wir sind da. Hier ist Ren Tsuruga gerade dabei, seinen neusten Film zu drehen“, schreckte Lorys tiefe Stimme sie aus ihren Gedanken. „Ren! Ren!“, krächzte der Papagei. „Wen kümmert denn Ren Tsuruga? Ich will zu Yukihito!“ „Yukihito!“, rief der bunte Vogel ebenso empört. Lory schmunzelte bei diesen Worten. Dieses Kind war wirklich etwas Besonderes! Er hockte sich hin, um sie besser ansehen zu können und sagte: „Aber du musst mir versprechen, dass du den Dreh nicht behindern und Yashiro-san nicht bei seiner Arbeit stören wirst, in Ordnung?“ Chibi-Usa nickte. Sie würde Lory alles versprechen, was es auch sei, um Yukihito auch nur sehen zu dürfen. Lory sah sie noch einmal prüfend an. Dann stand er auf, verabschiedete sich schnell von ihr, da er noch etwas Wichtiges zu tun hatte, und ging davon. Chibi-Usa ging auf die Tür zu, vor der Lory stehen geblieben war. Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals. Langsam drückte sie die Klinke runter und öffnete die Tür einen Spaltbreit. Anscheinend waren sie gerade mitten in einer Szene. Zwei Schauspieler, einer von ihnen Ren Tsuruga, standen sich gegenüber und führten eine hitzige Diskussion über etwas, was Chibi-Usa nicht so genau verstand. Ren war seinem Gegenüber zwar körperlich eindeutig überlegen (er überragte ihn um mindestens einen Kopf), dennoch schien er nicht als Sieger aus diesem Streit hervorzugehen, denn nach einiger Zeit schnappte er empört nach Luft. Er schien noch etwas sagen zu wollen, doch dann wandte er sich um und verließ mit großen Schritten den Raum. Die Tür knallte laut hinter ihm zu. Leise schlich Chibi-Usa, die sich beim Anblick dieser Szene nicht gerührt hatte, in den Raum und schloss die Tür hinter sich. Sie sah sich um – und ein paar Meter rechts von sich entdeckte sie tatsächlich Yukihito, der mit ernster Miene auf einem Stuhl am Rand des Raumes saß. Bei seinem Anblick konnte Chibi-Usa nicht mehr an sich halten. Schnell lief sie auf ihn zu. Als er sie bemerkte, drehte er seinen Kopf zu ihr um. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Chibi-Usa grinste ihn an. Doch sie sagte nichts, denn dann würde sie womöglich noch den Dreh behindern. „Hallo, Chibi-Usa!“, sagte Yukihito. „Hallo, Yukihito!“, rief Chibi-Usa lauter als beabsichtigt. Alle im Raum drehten sich zu ihr um. Als ihr das bewusst wurde, sagte sie kleinlaut: „Entschuldigung.“ Doch niemand schien es ihr übel zu nehmen, denn ein Mann, der der Regisseur zu sein schien, kam mit freudigem Gesicht auf Chibi-Usa zu, hockte sich vor sie hin und sagte: „Hallo! Wie heißt du?“ „Chibi-Usa“ „Wie alt bist du denn?“ „Acht“ „Hättest du vielleicht Lust, in einem Film mitzuspielen?“ Chibi-Usas Augen weiteten sich. „Ich?“ Der Mann nickte. Dann erklärte er: „In dem Film, den wir gerade drehen, spielt ein Mädchen etwa in deinem Alter mit. Die ursprüngliche Schauspielerin für diese Rolle hat sich leider eine schwere Erkältung eingefangen. Und ich glaube, du wärst die perfekte Besetzung.“ „Ich kann mir aber nie einen Text merken“, gab Chibi-Usa zu. Der Regisseur lachte und sagte: „Das ist kein Problem. Du musst nur ein oder zwei Sätze sagen. Das wirst du wohl schaffen, oder?“ Chibi-Usa nickte. Er fragte: „Also machst du mit?“ Chibi-Usa überlegte blitzschnell. Dann sagte sie: „Nur für einen Kuss von Yukihito!“ Sein erstaunter Blick wanderte von ihr zu Yashiro, der steif auf seinem Stuhl saß. „Nun, Yashiro-san, was meinen Sie?“ „In Ordnung. Ich will ja schließlich den Dreh nicht behindern.“ Der Regisseur lächelte und erhob sich wieder. Dann sagte er: „Du brauchst noch eine Perücke. Rosa Haare wirken nicht sehr authentisch.“ „Okay!“, sagte Chibi-Usa. Ihr Herz klopfte wie wild. Sie würde in einem Film mitspielen, auch wenn es nur eine kleine Rolle war, und sie würde einen Kuss von Yukihito bekommen! Das Glück schien ihr wirklich hold zu sein an diesem Tag! Das Mädchen stand mitten in der Innenstadt von Tokyo. Um sie herum drängten sich Menschen mit ernsten Gesichtern. Und trotzdem war sie völlig allein. Es war niemand da, der ihre kleine Hand hielt, niemand, der sie tröstete, niemand der ihr ein Lächeln schenkte... Ein großer Mann mit langen Beinen und einem schmalen Gesicht kam direkt auf sie zu. Er schien sie überhaupt nicht zu bemerken. Deshalb sagte sie: „Du, Onkel, kannst du mir helfen?“ Er beachtete sie nicht. Sie krallte sich in den kratzigen Stoff seiner Hose. „Bitte, ich -“ „Lass mich in Ruhe!“, schnauzte er und schubste sie zu Boden. Dann eilte er weiter ohne sie auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen. Auch die anderen Passanten schenkten ihr keine weitere Beachtung. Sie traten auf das lockige engelgleiche Haar des Mädchens ohne es weiter zu beachten. Tränen des Schmerzes und der Verzweiflung traten in ihre Augen. „Cuuut!“, rief der Regisseur. Sofort bewegte der Mann, der eben noch auf Chibi-Usas Perücke getreten hatte, sich einen Schritt zurück. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und stand grinsend auf. „Du warst super“, sagte der Regisseur begeistert, „echt ein Naturtalent. Ich hätte nicht gedacht, dass du das mit den Tränen so gut hinkriegst. Es sah sehr realistisch aus.“ „Danke!“, sagte Chibi-Usa. Sie verriet nicht, dass sie einfach nur daran gedacht hatte, dass Yukihito sie nicht heiraten würde. Dann trabte sie auf Yukihito zu, der sich auf einem Stuhl am Rand des Drehplatzes niedergelassen hatte und forderte: „Jetzt musst du mich aber küssen!“ Yukihito lächelte und sagte: „Natürlich.“ Er beugte sich zu ihr runter. Chibi-Usa hob ihr Kinn ein wenig, schloss die Augen und spitzte die Lippen. Es war wie ein Traum. So wunderbar konnte sich das wahre Leben gar nicht anfühlen. Es musste ein Traum sein. Bestimmt würde sie gleich aufwachen. Aber dies war der schönste Traum, den sie je gehabt hatte. Denn ihr geliebter Yukihito Yashiro würde sie küssen. Etwas Warmes berührte zart ihre Stirn. Sofort öffnete sie die Augen. Yukihito streichelte über ihren Kopf. Enttäuscht sah sie ihn an. Er hatte sie nur auf die Stirn geküsst. „Warum küsst du mich nicht auf den Mund?“, fragte sie geradeheraus. Er lachte kurz auf. Dann sagte er: „Es war nur die Rede von einem Kuss.“ Er schien es nicht für nötig zu halten, sein Verhalten genauer zu erklären. Das kränkte Chibi-Usa ziemlich. „Und was ist mit dem Heiraten? Hast du es dir inzwischen überlegt?“, fragte sie und sah ihn fast flehend an. Noch eine Enttäuschung wollte sie nicht erleben. „Weißt du, Chibi-Usa, du bist einfach zu jung. Du bist acht und ich bin fünfundzwanzig. Das ist einfach ein zu großer Unterschied. Wenn du größer wärst, würde ich dich bestimmt heiraten. Aber warum suchst du dir nicht einen Jungen in deinem Alter?“ Fassungslos sah Chibi-Usa ihn an. Ihr vermeintlich wunderbarer Traum hatte sich in wenigen Augenblicken in einen Alptraum verwandelt. Sie würde Yukihito nicht heiraten, Yukihito Yashiro, den Mann, den sie liebte. Yukihito schloss die Augen und lehnte sich in dem weichen Sitz des Autos weiter zurück. Ren, der neben ihm auf dem Fahrersitz saß, sah konzentriert auf die Straße. Eigentlich war es Yukihitos Aufgabe als Manager, das Auto zu fahren, aber er war einfach zu müde und erschöpft. Am vorigen Abend hatte er noch lange wachgelegen und an dieses Mädchen, Chibi-Usa gedacht. War es wirklich richtig gewesen, so etwas zu ihr zu sagen? Er hatte Tränen in ihren Augen gesehen, bevor sie sich umgedreht hatte und so schnell sie konnte weggelaufen war. War er vielleicht zu direkt gewesen? Hätte er etwas anderes sagen müssen? Yukihito seufzte. „Was hast du, Yashiro-san?“, fragte Ren, während er geschickt das Auto in eine enge Parklücke auf dem Parkplatz hinter dem LME-Gebäude manövrierte. „Es ist nichts“, sagte Yukihito und seufzte erneut. Ren nahm ihm das nicht ab und fragte, während er die Tür öffnete und ausstieg: „Worum geht es? Ich merke doch, dass etwas nicht stimmt.“ „Es geht um Chibi-Usa“, gab Yukihito zu. Rens Mundwinkel verzogen sich. „Mach dir wegen der Kleinen keine Sorgen. Die ist bestimmt schon darüber hinweg. Das war doch sowieso nicht mehr als eine Schwärmerei.“ Yukihito seufzte ein drittes Mal, stieg dann ebenfalls aus und sagte: „Das meinst du doch nur, weil sie dich als schmalgesichtigen Heini bezeichnet hat.“ Ren zeigte ihm sein freundlichstes Gentlemanlächeln und sagte: „Wie kommst du denn darauf?“ Er öffnete den Kofferraum und zog Yukihitos Tasche hervor, die er dann seinem Manager gab. Yukihito sagte: „Es schien ihr mit dem Heiraten sehr ernst gewesen zu sein. Vielleicht hätte ich sie doch nicht so einfach abweisen sollen...“ Rens Gesicht wurde wieder ernst. Er schlug den Kofferraum mit einem Knall zu. „Jetzt mach aber mal halb lang! Sie ist erst acht. Du willst sie doch nicht ernsthaft heiraten, oder?“ „Sie erinnert mich ein wenig an Maria-chan. Und die sorgt dafür, dass keine Frau dir zu nahe kommt.“ Er sprach von der Enkelin des Präsidenten, die Ren abgöttisch liebte. „Maria-chan hat dank ihrem Großvater die Möglichkeit, sich frei in der Agentur zu bewegen“, erklärte Ren, während er sich mit Yukihito auf den Weg zum Haupteingang machte, da der Nebeneingang nicht passierbar war (niemand wusste genau warum, aber es gab die wildesten Gerüchte, nach denen das Lieblingskamel des Präsidenten dort einen Tollwut-Anfall bekommen hatte). „Chibi-Usa hat es nicht so leicht. Ihr wird es wahrscheinlich schon schwer fallen, dich überhaupt zu finden. Außerdem wirkte sie nicht so hartnäckig wie Maria-chan. Ich bin mir sicher, du wirst sie nie wiedersehen.“ Sie betraten die Eingangshalle und gingen schnellen Schrittes auf eine Tür am anderen Ende zu. „Glaubst du etwa, sie kommt jetzt zufällig zur Tür rein, oder was?“ Unwillkürlich wandte Yukihito sich zum Eingang. Gerade wurden die Glastüren aufgestoßen und eine Frau betrat das Gebäude. Yukihito schnappte nach Luft. Der Anblick dieser Frau raubte ihm den Atem. Zwei knielange hellrosa Zöpfe wehten sacht im Wind, der von draußen hereinkam. Der schlanke anmutige Körper der Frau war in ein langes Kleid in sanftem Himmelblau gekleidet. Ihre zierlichen Hände schlangen sich um den Griff einer kleinen Handtasche. Mit einem schüchternen Lächeln sah sie sich in der Halle um, als wäre es ein Ort, an dem sie vor vielen Jahren schon einmal gewesen war und mit dem sie einige freudige Erinnerungen verband. Und dann sah sie Yukihito. Mit schnellen Schritten – jedenfalls so schnell, wie es mit ihren hochhackigen Sandalen möglich war - kam sie auf ihn zu. Die roten Augen glänzten wie Sterne in dem Gesicht, das weiß war wie der Mond. Und diese wunderschönen Augen dieser wunderschönen Frau sahen ihn direkt an, ihn, Yukihito Yashiro. Und auch er konnte seinen Blick nicht von ihr wenden. Als sie ein paar Meter vor ihm stand, blieb sie stehen, betrachtete ihn ein paar Augenblicke lang fasziniert und sagte dann leise: „Hallo, Yukihito. Wir haben uns lange nicht gesehen.“ Yukihito nahm ihre Worte kaum wahr, denn er war noch immer wie gebannt von ihrer Schönheit. Doch Ren fragte höflich: „Wer sind Sie?“ „Chibi-Usa Tsukino“, antwortete sie. Yukihito starrte sie an. Diese schöne erwachsene Frau sollte das kleine Mädchen vom Vortag sein? Das war unmöglich! „Was hast du, Yukihito? Warum sagst du nichts? Erkennst du mich nicht?“, fragte die Frau besorgt. Da Yukihito nicht in der Lage zu sein schien, ihr zu antworten, tat Ren dies: „Er hat vorgestern ein kleines Mädchen namens Chibi-Usa kennen gelernt. Wahrscheinlich denkt er jetzt, Sie wären dieses Mädchen, was aber völlig unmöglich ist. Woher kennen Sie ihn denn?“ „Ich bin das Mädchen. Ich bin die Chibi-Usa, die Yukihito heiraten wollte. Und mein Wunsch hat sich bis heute nicht geändert. Bitte, Yukihito, heirate mich.“ Endlich fand der rotblonde Manager seine Sprache wieder und sagte: „Ich kenne Sie doch gar nicht. Ich -“ „Natürlich kennst du mich! Du hast doch gestern noch mit mir gesprochen, oder nicht? Ich habe dich keinen Tag vergessen können!“ Ren zog die Augenbrauen hoch und sagte: „Was Sie sagen, widerspricht sich. Wenn sie behaupten, Chibi-Usa zu sein und noch gestern hier gewesen zu sein, können Sie doch nicht sagen, Sie hätten ihn keinen Tag vergessen. Das klingt ja fast, als ob -“ „Als ob ich viele Jahre gewartet hätte!“, unterbrach sie ihn. „Und so ist es auch! Zehn Jahre lang habe ich ungeduldig auf den Tag gewartet, an dem ich dich wiedersehen würde, Yukihito. Und du hast mich an einem einzigen Tag vergessen? Hör zu, es gibt nichts, was ich mehr möchte, als dich heiraten. Du bist alles, wofür ich all diese langen Jahre gelebt habe! Du hast gesagt, du würdest mich heiraten, wenn ich größer wäre!“ Bei den letzten Worten war ihre Stimme lauter und aufgebrachter geworden, aber auch verzweifelter. Yukihito sah sie lange an. Er schwieg. Ren und Chibi-Usa ebenso. Sie bemerkten, dass er nachdachte. „Ich glaube dir nicht, dass du das kleine Mädchen von gestern bist“, sagte er. Sie biss sich auf die Lippe. Ihre Augen glänzten verdächtig. „Aber ich möchte dich dennoch heiraten.“ Jetzt konnte Chibi-Usa die Tränen nicht mehr zurückhalten. Doch es waren Tränen der Freude. Ohne etwas dagegen tun zu können, fiel sie ihm um den Hals. Nachdem Yukihito sie abgewiesen hatte, hatte sie sich lange mit Luna, Artemis und Usagi unterhalten. Und dann hatte sie einen Entschluss gefasst. Noch an demselben Tag hatte sie ihren Raum- und Zeitschlüssel herausgezogen, den sie von ihrer Freundin Sailor Pluto bekommen hatte, und war ein Jahrtausend in die Zukunft gereist, nach Hause. Denn Chibi-Usa war die Tochter der Neokönigin Serenity, die in der Zukunft über Kristalltokyo herrschte. Und in dieser Zeit angekommen hatte sie gewartet. Und wie durch ein Wunder war sie gealtert. Neunhundert Jahre lang hatte sie im Körper einer achtjährigen leben müssen. Aber nun war sie wirklich gewachsen und gealtert. Und das zehn Jahre lang. Ein paar Tage nach ihrem achtzehnten Geburtstag(oder ihrem neunhundertachtzehnten, wenn man es genau nimmt) war sie dann in die Gegenwart zurückgekehrt. Und jetzt war sie hier und so glücklich wie nie zuvor. „Bist du dir sicher, dass du das einfach so sagen kannst? Du kennst sie doch gar nicht. So eine Entscheidung muss wohl überlegt sein“, gab Ren mit skeptischer Stimme zu bedenken. Wütend starrte Chibi-Usa ihn an. Sie wusste genau, warum sie diesen Menschen nicht leiden konnte. Doch Yukihito lächelte nur und sagte: „Das weiß ich. Aber ich bin mir sicher, dass sie die Richtige ist.“ Ren hob nur die Augenbrauen und sagte nichts mehr. „Weißt du was, Ren?“, sagte Yukihito plötzlich. „Ich lade dich nur zur Hochezit ein, wenn du Kyouko deine Liebe gestehst.“ „Wie bitte?“, fragte Ren mit höflicher Stimme und einem freundlichen Gentlemanlächeln. „Du musst Kyouko deine Liebe gestehen. Sonst darfst du nicht zur Hochzeit kommen“, wiederholte Yukihito mit einem schelmischen Lächeln. „Ich lüge keine Leute an.“ „Es ist ja auch keine Lüge.“ „Es ist nicht immer so, wie du denkst.“ „Nicht immer, aber in diesem Fall schon. Das merkt man doch.“ „Das ist Erpressung.“ „Ich weiß.“ Mit erstauntem Blick verfolgte Chibi-Usa das Gespräch der beiden. Rens Worte klangen empört und wütend, aber seine Stimme blieb noch immer freundlich und er ließ sein Lächeln nicht fallen. Ein paar Augenblicke sahen sie sich fest in die Augen, Chibi-Usa bemerkte, wie die Luft zwischen ihnen knisterte vor Anspannung. Dann sah Yukihito über Rens Schulter hinweg zu der Uhr auf, die an der Wand über dem Empfang hing. „Wir haben nur noch fünf Minuten!“, stieß er da aus. Ren hob erschrocken seinen Arm und sah auf die goldene Armbanduhr daran. „Du hast Recht!“ „Wo müsst ihr denn hin?“, fragte Chibi-Usa vorsichtig. „Wir müssen ans andere Ende des Gebäudes. Und der Hauptgang ist gesperrt, weil es einen Rohrbruch gab und der Gang überflutet ist. Durch die Nebengänge brauchen wir mindestens zehn Minuten!“, erklärte Yukihito. Chibi-Usa hatte sofort eine Idee. Sie öffnete ihre Handtasche und zog einen schwarzen golfballgroßen Katzenkopf heraus. Dieses warf sie auf den Boden und sagte: „Luna-P, verwandle dich!“ Es gab einen Knall, eine Rauchwolke stieg auf, und als sich diese wieder verzogen hatte, stand ein großes schwarzes Motorrad zwischen den dreien. Einen Moment lang waren Ren und Yukihito erstaunt darüber, doch dann schwang der Schauspieler sich darauf und sein Manager setzte sich hinter ihn. „Auf Wiedersehen!“, rief Yukihito Chibi-Usa über den Lärm der Maschine hinweg, die Ren gerade in Gang gesetzt hatte. „Bis später!“, rief Chibi-Usa und winkte ihnen lächelnd hinterher, bis sie hinter der nächsten Ecke verschwunden waren. Ein paar Leute sahen ihnen verwundert nach, doch die meisten schienen solche Überraschungen gewohnt zu sein, da der Präsident manchmal auf einem Kamel oder einem Pferd durch das Gebäude ritt. Die beiden Männer sprangen vom Motorrad und betraten den Raum, in dem schon alles für das bevorstehende Fotoshooting vorbereitet war. Sofort kam ein etwa vierzigjähriger Mann mit einem wettergegerbten Gesicht und kleinen Augen auf sie zu. „Ach, gut dass sie da sind, Tsuruga-san. Wir haben Sie schon erwartet. Wenn Sie mir bitte folgen würden...“ Er drehte sich wieder um und führte Ren in einen anderen Raum. Yukihito stellte sich an die Wand und wartete. Als Ren wieder herauskam, umgezogen und komplett gestylt, ging er sofort zum Fotografen, der gerade die Scheinwerfer ein wenig zurechtrückte. Der andere Mann hingegen kam auf Yukihito zu und streckte ihm die Hand hin. „Herzlichen Glückwunsch, Yashiro-san!“, sagte er lächelnd, wobei man seine schiefen gelben Zähne sah. „Woher wissen Sie denn, dass ich heirate?“, fragte Yukihito verwirrt. „Sie haben doch heute Geburtstag, oder nicht?“ „Oh, ja, ganz vergessen...“ Der Mann grinste noch breiter und sagte: „Ja, ja, die Liebe... Aber ich wusste gar nicht, dass Sie eine Freundin haben.“ „Ich... das geht Sie nun wirklich nichts an.“ Nach dem Fotoshooting verließ Ren ziemlich schnell den Raum. Yukihito war noch in eine Unterhaltung vertieft, auch wenn seine Gedanken andauernd vom Thema abschweiften. Er musste immer an Chibi-Usa denken. Doch Rens Verhalten fiel ihm dennoch sofort auf. Und da er auch bald den nächsten Termin hatte, kam er ihm hinterher. Natürlich unbemerkt, denn es interessierte ihn auch, was er vorhatte. Ren durchquerte das halbe LME-Gebäude, stieg dann eine Treppe hoch und kam schließlich auf einen Trakt, der Yukihito bekannt vorkam. Es war der Trakt der Schauspielakademie. Gerade öffnete sich eine Tür und ein paar junge Frauen kamen heraus. Unter ihnen waren auch zwei in schreiend ätz-pinken Overalls: die Love-Me-Praktikantinnen. Zur Love-Me-Section gehörten Leute, die zwar das Potenzial zum Star hatten, denen aber das Herz fehlte. Sie mussten mit kleinen Arbeiten lernen, zu lieben und geliebt werden zu wollen. Die bisher einzigen Praktikantinnen dieser Section waren Kyouko Mogami und Kanae Kotonami. Ren kam direkt auf Kyouko zu und sagte: „Hallo, Kyouko. Ich muss mit dir sprechen.“ Yukihito spitzte die Ohren, da sein Versteck hinter einer Ecke ein paar Meter entfernt war. Ren wollte doch nicht etwa wirklich...? Kyouko sah erst den Schauspieler und dann ihre Kollegin erstaunt an. Dann nickte sie und folgte Ren, der sie in einen benachbarten Raum führte. Yukihito schlich zur Tür und legte sein Ohr daran. Dieses Ereignis durfte er um nichts auf der Welt verpassen! „Sind Sie nicht der Manager von Tsuruga-san?“, fragte da plötzlich eine Frauenstimme hinter ihm. Er wirbelte herum und entdeckte Kanae. „Psst!“, machte er und wandte sich wieder der Tür zu. Sie hockte sich neben ihn. „Worüber wollen Sie mit mir sprechen, Tsuruga-san?“, hörten sie Kyoukos Stimme aus dem Zimmer. „Es geht um Yashiro-san.“ Yukihito zuckte zusammen. Was sollte das werden? „Was ist mit ihm?“ „Er wird heiraten.“ „Wen denn? Ich wusste gar nicht, dass er eine Freundin hat!“ Ren schnaubte verächtlich. „Hat er auch nicht. Diese Frau kam uns heute in der Eingangshalle entgegen und fragte Yashiro-san, ob er sie heiraten wollte. Sie behauptete, ein Mädchen zu sein, dass er vorgestern kennen gelernt hatte. Sie meinte, sie hätte zehn Jahre gewartet. Yashiro-san hat ihr das natürlich nicht geglaubt, aber er hat trotzdem zugesagt sie zu heiraten.“ „Ehrlich? Ich wusste gar nicht, dass er so ein spontaner Mensch ist. Und ich hätte nicht gedacht, dass er sich für Frauen interessiert. Und, dass er es gleich so eilig hat...“ Yukihito errötete leicht, als Kanae ihm nach diesen Worten einen überraschten Blick von der Seite zuwarf. „Hätte ich auch nicht gedacht“, fuhr Ren fort, „wahrscheinlich hat sie ihn mit ihrer Schönheit bezaubert.“ „Eine Märchenprinzessin!“ „Das glaube ich nicht. Aber darum geht es eigentlich gar nicht. Yashiro-san hat mir gesagt, ich dürfte nur zu seiner Hochzeit kommen, wenn ich dir meine Liebe gestehe.“ „Was? Sie ... wie kommt er darauf? Liebe? Sie ...“ „Was natürlich völliger Schwachsinn ist. Aber jetzt habe ich es gesagt und wenn Yashiro-san dich danach fragt, weißt du Bescheid, in Ordnung?“ „Äh... ja.“ Yukihito schüttelte nur den Kopf. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Ren schien wirklich keine Ahnung von den Gefühlen eines Mädchens zu haben. „Sie glauben, dass Tsuruga-san in Kyouko verliebt ist?“, fragte Kanae ungläubig. „Ich glaube es nicht, ich weiß es“, erwiderte er niedergeschlagen. Die Orgel spielte ein feierliches Lied, während der Mann und die Frau langsam zwischen den Bänken hindurchschritten. Die Kirchenbesucher sahen das Paar mit großen Augen an. Denn sie sahen wirklich wunderbar zusammen aus. Sie trug, wie es üblich war, ein langes weißes Kleid, das ihre Füße komplett verdeckte. Der Rock hatte viele verschieden lange Lagen und kleine Accessoires. Lange weiße Handschuhe bedeckten ihre schlanken Finger. Eine Perlenkette war um ihren graziösen Hals gelegt. Ihre langen rosa Haare hingen lockig an ihr herab. Er trug einen hellblauen Anzug und eine weiße Krawatte. Seine rotblonden Haare waren ordentlich gescheitelt und seine braunen Augen blitzten aufgeregt hinter der Brille. Chibi-Usa und Yukihito traten vor den Altar. Sie sahen sich an. Ein Lächeln erschien auf ihren Lippen. Als das Orgelstück vorbei war, drehte der Priester der vor ihnen stand, sich um und sprach mit einem freundlichen Lächeln ein Grußwort an die Gäste und das Brautpaar. „Tauschen Sie jetzt die Ringe aus“, sagte der Pastor mit freudiger Stimme, nach seiner Predigt. Yukihito nahm den goldenen Ring mit dem Rubin darauf von dem blauen Samtkissen, das auf dem Altar lag. Er nahm den Handschuh von Chibi-Usas Hand und legte ihn zur Seite. Dann steckte er ihr den Ring auf, wobei er ihr fest in die Augen sah. Sie tat es ihm gleich. „Sie dürfen sich jetzt küssen.“ Chibi-Usa sah Yukihito an. Und Yukihito sah Chibi-Usa an. Dann küssten sie sich. Ihre Augen wurden feucht vor Freude. Obwohl dies der schönste Moment ihres Lebens war, waren doch nicht alle Augen auf sie gerichtet: Die anwesenden Fernsehsender schienen sich trotz dieser Szene nur für Ren Tsuruga zu interessieren, der neben Yukihitos älterem Bruder in der ersten Reihe saß. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)