Chiisana LOVE-STORIES von Ditsch (Die ultimative Anime-Crossover-Dating-Fanfic) ================================================================================ Kapitel 14: Satoshi und Miyako - Rocky, oh, Rocky ------------------------------------------------- Von Dieses ist mal wieder ein "normales" Pairing. Es gab also keine Bedingungen. Jitsch hat sich Satoshi ausgesucht und ich mir Miyako. Da meine letzten Chiisana LOVE-STORIES viel zu kurz waren, werde ich mir bei dieser hier mal wieder richtig Mühe geben! Bei den letzten hatte ich immer gesagt: "Ich mach das schnell fertig, das liest sowieso keiner."-.- Hoffentlich verirrt sich ja doch noch mal jemand hierher und schreibt uns Kommis^.^ Damit ihr bei den ganzen japanischen Namen in der Geschichte nicht den Überblick verliert, habe ich hier mal kurz aufgeschrieben, wer von den auftauchenden Personen im Japanischen wie heißt (lasst euch aber nicht davon abschrecken, dass es so viele sind!! Die meisten kommen sowieso nicht so oft vor): Satoshi: Ash Haruka: Maike Masato: Max Takeshi: Rocko Laplace: Lapras Minamo City: Seegrasulb City Kimori: Geckarbor Mukashi: Jessie Kojirou: James Nyarth: Mauzi Gardie: Fukano Tokusane City: Moosbach City Kaina City: Graphitport City Fuen Town: Bad Lavastadt So, jetzt geht's endlich mit dem Kapitel los, Satoshi und Miyako in: Rocky, oh, Rocky Die Sonne tauchte das endlos scheinende Meer in ein wunderschönes Orangerot, als Laplace nach einer langen Reise endlich den Strand von Minamo City erreichte. Vier Pokémon-Trainer sprangen von seinem Rücken in den weichen Sand. "Mist! Jetzt hab ich Sand in den Schuhen!", begann Haruka sogleich zu fluchen. "Sei still! Wir sind genauso müde wie du!", maulte Masato, ihr kleiner Bruder sie an. "Ich bin nicht müde!", fauchte Haruka. "Ich habe nur Sand in den Schuhen!" "Wir haben alle Sand in den Schuhen, Haruka-chan", redete Takeshi beruhigend auf das Mädchen ein. "Ihr habt aber nicht solche zarten Füße wie ich!", schnauzte Haruka ihn an. Satoshi seufzte und ließ Laplace in seinem Pokéball verschwinden. "Pika Pika!", rief Pikachu auf seiner Schulter. Sein Besitzer streichelte ihm über den Kopf und sagte: "Gut, dass wenigstens du gut gelaunt bist, Pikachu." "Und was machen wir jetzt? Sollen wir etwa hier am Strand schlafen?", zeterte Haruka. Takeshi erwiderte: "Wo denkst du hin? Hier in Minamo City gibt es ein wunderschönes Hotel mit Meerblick." "Den Meerblick kannst du dir sonstwohin stecken! Vom Meer hab ich erst mal genug!", beschwerte Haruka sich. Dann stapfte sie wütend auf die Treppe zu, die über den kleinen Deich nach Minamo City führte, wobei noch mehr Sand den Weg in ihre Schuhe fand. Die drei Jungs sahen ihr verdattert nach, doch da sie auch nicht ewig hier stehen bleiben wollten, folgten sie ihr. Die Stadt war wunderschön, besonders durch die Anstrahlung der aufgehenden Sonne: viele kleine blaue Häuschen drängten sich aneinander, zwischendurch mal zwei- oder dreistöckige Gebäude, und in der Mitte ein Hochhaus mit einer blauen Kuppel auf den groß "Pokémarkt" geschrieben war. "Wow!", staunte Masato. Auch die anderen waren stark beeindruckt von dieser Großstadt. "Was steht ihr da so blöd rum? Ich will endlich schlafen!", rief Haruka ihnen von unten zu. "Dann geh doch!", sagte Masato genervt. "Ich weiß aber rein zufällig den Weg nicht, du Schlaumeier!" Takeshi, Masato und Satoshi warfen sich vielsagende Blicke zu, dann rannten sie die Treppe hinunter und Satoshi rief, etwas weniger enthusiastisch als sonst: "Auf in ein neues Abenteuer!" "Pika Pikachu!", stimmte sein kleiner Freund ihm zu. Nach einigem Herumirren und Herumfragen hatten sie endlich das Pokéhotel gefunden. Es stand am anderen Ende des Strandes. Durch eine elektrische Glastür, wie sie hier fast jedes Gebäude hatte, betraten sie das Pokéhotel. "Herzlich Willkommen im Pokéhotel Minamo City!", wurden sie sogleich von der bildhübschen jungen Frau hinter der Rezeption begrüßt. Takeshi verbeugte sich tief und sagte: "Guten Morgen" Dann fragte er: "Haben Sie heute Abend schon etwas vor? Wollen Sie nicht mit mir..." "Wir hätten gerne zwei Zimmer. Wir sind müde, also beeilen Sie sich.", unterbrach Haruka ihn, die inzwischen neben ihn getreten war. Im ersten Moment sah die Frau sie verwirrt an, doch dann fasste sie sich wieder, setzte ihr freundlichstes Lächeln auf und erkundigte sich dann: "Für wie viele Personen dürfen die Zimmer denn jeweils sein?" "Ich nehm ein Einzelzimmer und die Jungs und Pikachu teilen sich zu viert eins", erklärte Haruka schlecht gelaunt. "Wie lange möchten Sie denn bleiben?", wollte die Frau wissen. "Bis morgen früh. Kriegen wir jetzt endlich unsere Zimmer? Ich bin müde", sagte Haruka gereizt. Die Frau rollte mit ihrem Stuhl vor den Computer und tippte ein paar Sachen ein. "Beeilen Sie sich gefälligst! Ich habe fast sechzehn Stunden mit drei Leuten auf einem engen Laplace-Rücken gesessen und keinen Bock mir hier noch stundenlang die Beine in den Bauch zu stehen!", schnauzte Haruka sie an. Takeshi legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter und sagte: "Lass deine schlechte Laune bitte nicht an der armen Frau aus, Haruka-chan. Sie kann doch auch nichts dafür, dass der Weg von Tokusane City bis Minamo City so weit ist." "Das ist mir völlig egal!", schrie Haruka wütend und schlug Takeshis Hand von ihrer Schulter. "Ähm... Könnten Sie bitte etwas leiser sein? Einige unserer Gäste schlafen noch", merkte die Frau hinter der Rezeption zurückhaltend an. "Wenn Sie nicht so lahm wären, könnte ich auch schon schlafen!", zeterte Haruka. Endlich stand die Frau auf, nahm zwei Schlüssel von dem Schlüsselbrett hinter sich und übergab sie Haruka. Dazu sagte sie: "Zimmer drei ist das Einzelzimmer. Erster Stock, zweite Tür links. Das Dreierzimmer ist im zweiten Stock." Wortlos schnappte Haruka sich die Schlüssel und ging direkt auf die Treppe zu. "Könntest du uns bitte unseren Schlüssel geben, Haruka-chan?", bat Satoshi. "Fang!", sagte sie und schleuderte ihm einen der Schlüssel vor die Füße. Seufzend hob er ihn auf und ging ebenfalls zur Treppe. Masato folgte ihm. "Kommst du, Takeshi-kun?", fragte er. Doch das hatte sich nach einem Blick zur Rezeption erledigt; Takeshi hatte die Hände der Frau ergriffen und überhäufte sie gerade mit Komplimenten. "Wir haben Zimmer fünfzehn!", rief Satoshi ihm nach einem Blick auf den Schlüssel zu. Dann machten er und Masato sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. In ihrem Zimmer warfen sich Satoshi und Masato sofort auf ihre Betten und schliefen auch schon bald ein. Pikachu ging zum Fenster und schloss die Vorhänge, damit die Morgensonne nicht in das Zimmer eindringen konnte. Dann zog es die Decke unter Satoshis Körper hervor, breitete sie über ihm aus und rollte sich dann neben ihm zusammen. Gegen drei Uhr am Nachmittag wurde Pikachu davon geweckt, dass es aus dem Bett fiel. Es sprang auf und sah Satoshi erstaunt an. Es hatte ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend, aber es konnte nicht sagen, was es bedeutete. "Wer hat dir erlaubt, in meinem Bett zu schlafen, Pikachu? Schlaf gefälligst auf dem Boden!", sagte Satoshi wütend. "Pika Pika!", protestierte Pikachu. "Das hast du sonst auch gemacht? Na und, ich habe endlich eingesehen, dass Pokémon wie du nicht das Recht dazu haben, wie Menschen behandelt zu werden. Warum verschwindest du nicht in deinem Pokéball, wie alle anderen Pokémon auch? Glaubst du, du bist etwas besonderes?" "Pika...", machte Pikachu leise und sah zu Boden. "Für mich bist du jedenfalls nichts besonderes! Ich bin nicht auf dich angewiesen! Wenn ich will, kann ich mir jederzeit ein Pikachu fangen, das pflegeleichter ist als du, du eingebildetes Vieh!" Jetzt blieb Pikachu das "Pika" im Halse stecken. Verletzt sah es zu Boden und ging langsam zur Tür. "Ja! Verschwinde nur! Ohne dich ist das Leben viel leichter!", rief Satoshi. Wenn Pokémon weinen könnten, hätte Pikachu das jetzt sicherlich getan. Was war bloß mit Satoshi los? Er war doch sonst immer so freundlich und liebevoll zu ihm. Konnte ein Mensch sich über ein paar Stunden so sehr verändern? Plötzlich wurde Pikachu von einer scharfen Papierkante am Hinterkopf getroffen. "Pika!", rief es erschrocken und drehte sich um. Eine kleine weiße Karte mit goldenem Rand lag vor ihm auf dem Boden. Darauf stand: Warnung an Satoshi: Heute Abend werde ich deiner Mütze die Schönheit nehmen. Kaitou Jeanne Erschrocken sah Pikachu erst zu Satoshi, dann wieder auf die Karte. "Was hast du da?", fragte Satoshi misstrauisch. "Und was guckst du mich so blöd an?" Pikachu hüpfte neben ihm aufs Bett und hielt ihm zitternd die Karte hin. Satoshi schnappte sie sich und sagte dann zu Pikachu: "Wolltest du nicht verschwinden?" Pikachu senkte den Kopf, sprang wieder vom Bett und verließ dann das Zimmer. Nachdem es sorgfältig die Tür wieder hinter sich verschlossen hatte, sah es sich um. Wo sollte es jetzt hingehen, jetzt, wo Satoshi es nicht mehr haben wollte? "Pikachu! Was machst du denn hier?", fragte Haruka. Sie kam gerade den Flur entlang, anscheinend wollte sie zu Satoshi. Aufgeregt sprang Pikachu auf sie zu. "Pika! Pika Pika Pikachu!", rief es. "Was hast du denn?", fragte Haruka und beugte sich zu dem Pokémon herunter. "Pika!", sagte Pikachu und zeigte auf die Tür von Satoshis Zimmer. "Ich soll da rein gehen?", fragte Haruka. Pikachu nickte. Haruka stand auf und legte ihre Hand auf die Türklinke. Als sie sah, dass Pikachu in die andere Richtung ging, fragte sie: "Willst du nicht mitkommen?" Traurig schüttelte es den Kopf. "Habt ihr euch gestritten?", erkundigte sie sich. Pikachu nickte. "Komm doch mit rein. Du wirst dich schon wieder mit ihm vertragen." "Pika?", fragte Pikachu hoffnungsvoll und sah sie mit großen Augen an. "Ja. Komm mit", sagte Haruka und öffnete die Tür. Schüchtern folgte Pikachu ihr. Satoshi funkelte die beiden wütend an. "Was willst du denn schon wieder hier?", knurrte Satoshi. Pikachu versteckte sich schnell hinter Haruka. Empört stemmte diese die Hände in die Hüften und beschwerte sich: "Was ist nur mit dir los, Satoshi-kun? Ist Pikachu nicht dein bester Freund?" "Ha", sagte er hochnäsig, "das war mal. Dieses Vieh macht mir doch nichts als Ärger! Ich war doch echt bescheuert, dass ich es die ganze Zeit mit mir rumgeschleppt habe!" Entsetzt sah Haruka ihn an. Dann hob sie Pikachu hoch und fragte: "Und warum wolltest du jetzt, dass ich hier reingehe?" Pikachu sprang auf Satoshis Bett, was ihm einen bösen Blick von seinem ehemalig besten Freund einbrachte, und hob die Warnung von Kaitou Jeanne hoch. Haruka kam zu ihm und nahm ihm die kleine Karte ab. Pikachu sprang schnell auf den Boden zurück und versteckte sich wieder hinter Harukas schlanken Beinen. "Eine Warnung von Jeanne?" Takeshi sah Haruka erschrocken an. Die vier Freunde hatten sich in ein kleines Café in der Nähe des Hotels gesetzt, weil Haruka ihnen von der Warnung erzählen wollte. Haruka nickte ernst. "Wer ist Jeanne?", erkundigte Masato sich. Haruka schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. Takeshi erklärte ihrem kleinen Bruder: "Jeanne ist eine berüchtigte Kunstdiebin. Sie ist schon lange unterwegs, aber die Polizei hat es noch nicht geschafft, sie zu fassen. Sie soll sehr schön sein und-" "Danke, das reicht mir", unterbrach Masato ihn. "Und was machen wir jetzt?" Haruka sah fragend in die Runde. "Wir machen sie alleine fertig und liefern sie der Polizei aus", war Satoshis Vorschlag. Er hatte die Arme verschränkt und das Kinn erhoben. Takeshi, der Älteste und Vernünftigste unter ihnen, widersprach: "Nein, das ist zu gefährlich. Wir sollten zur Rockystation gehen." Satoshi grinste fies. "Dann werden die aber vielleicht Jeanne fangen und du bekommst sie nicht zu Gesicht." "Vielleicht sollten wie sie doch selber erledigen", änderte Takeshi plötzlich seine Meinung. "Takeshi-kun!!!", riefen Haruka und Masato im Chor. "Ja, ja, schon gut!" Er erhob abwehrend die Hände. Plötzlich stand Satoshi auf, wobei sein Plastikstuhl nach hinten kippte und sagte barsch: "Ich gehe ins Hotel zurück. Eure Gesellschaft nervt mich echt an." Dann verließ er schnellen Schrittes das Café. Seine drei Freunde sahen ihm entgeistert nach. "Ist der jetzt völlig übergeschnappt?", sprach Masato ihrer aller Gedanken aus. Miyako saß in ihrem Büro und spielte mit ihrem Kugelschreiber herum. Sie langweilte sich. Seit über einer Stunde hatte sie nichts mehr zu tun und wartete nur darauf, dass irgendwelche Touristen mit ihren Beschwerden ankamen. Miyako war die Rocky in dieser Stadt, sie sorgte für Recht und Ordnung auf den Straßen von Minamo City. Nur leider war in letzter Zeit ziemlich wenig losgewesen. Die meisten Touristen zogen inzwischen Kaina City mit seinem riesigen Sandstrand und dem berühmten Markt Minamo City vor. Und die Einwohner von Minamo City kamen auch alleine zurecht. Plötzlich klopfte es an der Tür. Schnell nahm Miyako die Füße vom Tisch, legte den Stift, mit dem sie rumgespielt hatte, zur Seite und setzte sich gerade hin. Dann rief sie: "Herein?" Drei Jugendliche betraten den Raum: ein etwa achtjähriger Junge mit Brille und dunkelblauen Haaren, ein etwas ältereres Mädchen mit braunen Haaren und ein sehr erwachsen aussehender dunkelhäutiger Junge mit schwarzen Haaren. Letzterer stürmte bei ihrem Anblick sofort zu ihrem Schreibtisch und heulte ihr vor: "Ach, Rocky, wir sind so verzweifelt! Sie müssen uns helfen! Alleine schaffen wir es nicht!" Die Braunhaarige versetzte ihm einen harten Schlag auf den Kopf und erklärte dann sachlich ihre Lage. Als Miyako den Namen ihrer Lieblingsfeindin hörte, musste sie unwillkürlich grinsen. Danke, Jeanne! Ohne deine Hilfe wäre ich hier gestorben vor Langeweile! Miyako und die drei Freunde gingen die Straße entlang. "Sagt mal, hat sich Satoshi-kun in letzter Zeit vielleicht irgendwie seltsam benommen?", wollte Miyako wissen. Haruka sah sie erstaunt an und antwortete: "Ja, woher weißt du das?" Miyako erklärte: "Alle Leute, die von Jeanne beklaut werden, benehmen sich vorher seltsam. Und wenn Jeanne ihnen dann etwas gestohlen hat, sind sie wieder normal." Haruka seufzte. "Hoffentlich wird das bei Satoshi genauso sein. Er hat heute nämlich sein Pikachu angeschrieen, obwohl die beiden eigentlich seit mehreren Jahren die besten Freunde sind. Und er hat uns gesagt, unsere Gesellschaft nerve ihn an." Miyako legte ihr den Arm über die Schulter und sagte: "Das wird schon wieder." Haruka nickte nur stumm. Als sie im Hotel ankamen, gingen sie zuerst in Harukas Zimmer, weil Pikachu dort wartete und sie es nicht so lange allein lassen wollten, nachdem Satoshi so gemein zu ihm gewesen war. Pikachu war überglücklich, als Miyako ihm erklärte, dass Satoshi schon bald wieder er selbst sein würde. Zu fünft gingen sie dann einen Stock höher und dort in das Zimmer von Satoshi, Takeshi und Masato. "Wer ist das denn?", fragte Satoshi mürrisch, als Miyako hinter den anderen das Zimmer betrat. Miyako verbeugte sich und sagte: "Ich heiße Miyako Toudaiji und bin die wachthabende Rocky hier in Minamo City. Deine Freunde haben mir gesagt, du hättest eine Warnung von Kaitou Jeanne bekommen?" "Das stimmt", knurrte Satoshi, "aber du kannst gleich wieder verschwinden. Ich werde Jeanne alleine besiegen. Wie ich hörte, ist sie dir schon einige Male durch die Lappen gegangen." "Das ist wahr", sagte Miyako. Doch dann setzte sie ein siegessicheres Lächeln auf und rief: "Doch diesmal werde ich sie fangen! Und zwar mit dem "Miyako Spezial" Part vierundvierzig!" "Und was ist das?", fragte Masato interessiert. Miyako legte den Finger an den Mund und flüsterte: "Das ist meine Geheimfalle für Jeanne." "Und wie funktioniert die?", wollte Haruka wissen. "Geheim", sagte Miyako nur. Takeshi schlug vor: "Sollten wir nicht das Gebäude umstellen lassen?" Miyako schüttelte den Kopf und erklärte: "Jeanne soll denken, dass ich nicht hier bin. Dann ist sie unvorsichtig und -Plopp!- schon haben wir sie!" Begeistert sah sie in die Runde. "Das könnte klappen", sagte Haruka vorsichtig. "Das könnte nicht klappen, das wird klappen!", widersprach Miyako ihr. "Das kannst du dir abschminken. Ich habe gesagt, du sollst verschwinden", keifte Satoshi sie an. "Tut mir Leid, Satoshi-kun, aber die Gelegenheit, endlich Jeanne zu fangen, lasse ich mir nicht entgehen. Außerdem würde mir auf der Wache nur wieder langweilig sein", setzte Miyako entgegen, "Und womit willst du Jeanne überhaupt fangen?", erkundigte sie sich. "Mit meinen Pokémon natürlich", sagte er überheblich. Mit einem Seitenblick auf Pikachu fügte er noch hinzu: "Natürlich nur mit denen von meinen Pokémon, die sich nicht einbilden, sie seien etwas Besonderes." Haruka sagte erbost: "Wie kannst du sowas sagen! Alle deine Pokémon sind auf ihre persönliche Art etwas ganz Besonderes!" Dankbar sah Pikachu sie an. Nachdem Miyako alles für ihre Geheimfalle vorbereitet hatte - wobei sie die ganze Zeit von Satoshi angemotzt wurde - , setzte sie sich erst einmal erschöpft auf eins der Betten. "So, jetzt müssen wir nur noch auf Jeanne warten", stellte Takeshi fest, "Wollen wir nicht solange an den Strand gehen, Miyako-chan?" "Takeshi-kun!", brüllten Haruka und Masato. Masato zog den Vorhang ein Stück zur Seite und sah aus dem Fenster. Ein dunkler Schatten bewegte sich über die Straße. Schnell schloss er den Vorhang wieder und flüsterte: "Ich glaube, sie kommt." Wie verabredet schob Haruka einen kleinen Zettel unter der Tür durch, damit Miyako auch Bescheid wusste. Sie wollte sich nicht zeigen, damit Jeanne unvorsichtig wurde. Plötzlich zersplitterte die Fensterscheibe in tausende Scherben. "Bonjour!", rief Jeanne fröhlich und sprang in die Mitte des Raumes, wo Miyako Satoshis Mütze platziert hatte. "Jetzt!", schrieen Haruka und Masato. Eigentlich sollte jetzt ein Netz für Jeanne aus einer Falltür in der Decke kommen, aber nichts passierte. "Wo ist diese verdammte Fernbedienung?!", brüllte Miyako vor der Tür. "Tja, Miyako-chan, das war wohl wieder nichts. Anscheinend hat mein Schutzengel mir mal wieder geholfen!", rief Jeanne grinsend und wollte gerade ihren Pin auf die Mütze schleudern, als ein Kimori vor ihr Ziel sprang. "Rasierblatt!", brüllte Satoshi. Doch die Diebin hatte urplötzlich eine Sprayflasche in der Hand und spühte deren Inhalt in Kimoris Gesicht. "Kimori...", sagte das Pflanzen-Pokémon, taumelte ein wenig und fiel dann um. "Tackle, Gardie!", rief Miyako, die gerade in den Raum stürmte, ihrem Hunde-Pokémon zu. Doch auch dieses Pokémon wurde von Jeannes Spray außer Gefecht gesetzt. "Was ist das?", fragte Miyako entsetzt. "Bloß Schlafgas", erklärte Jeanne mit einem Augenzwinkern. Dann warf sie endlich ihren Pin auf Satoshis Mütze und verschwand dann durch das Fenster. "Warte gefälligst, Jeanne!", brüllte Miyako ihr hinterher, doch sie hörte natürlich nicht. "Satoshi-kun! Was hast du?", fragte Masato und rüttelte Satoshi an den Schultern. Dieser war nämlich zu Boden gefallen, nachdem Jeanne den Pin auf seine Mütze geschleudert hatte. "Das ist normal", erklärte Miyako, "Alle Opfer von Jeanne fallen in Ohnmacht, wenn sie beklaut wurden." "Ach so", sagte Masato. Miyako half ihm und Haruka, Satoshi auf sein Bett zu heben. Pikachu sprang neben ihn aufs Bett. Langsam öffnete Satoshi die Augen. Miyako hatte sich besorgt über ihn gebeugt. "Geht es dir gut?", fragte sie. "Wer... Wer bist du?", wollte er wissen. Erst sah sie ihn überrascht an. Doch dann lächelte sie und stellte sich ihm erneut vor. Sie erklärte ihm auch, was passiert war, da er das anscheinend auch vergessen hatte. "Es tut mir Leid", sagte sie und sah zu Boden. "Was tut dir Leid?", fragte Satoshi. "Na... dass ich Jeanne nicht aufhalten konnte..." Satoshi grinste und sagte: "Das ist doch kein Problem. Die Mütze war sowieso schon alt." "Danke, dass du mir verzeihst", flüsterte Miyako und stand auf. "Was ist mit Kimori?", erkundigte Satoshi sich. "Es liegt dort auf Masato-kuns Bett", sagte Miyako. Satoshi stand auf und ging zu seinem grünen Pokémon. Erschrocken stellte er fest: "Ich glaube, es geht ihm nicht gut!" "Warum?", fragte Miyako. Satoshi zeigte nur wortlos auf das schlafende Pokémon. Miyako hockte sich neben das Bett. Kimori atmete schwer und schwitzte am ganzen Körper. Miyako und Satoshi sahen sich alarmiert an. Dann wickelte sie es schnell in Masatos Decke ein und hob es hoch. "Wir müssen es sofort in ein Pokémon-Center bringen!" Satoshi nickte. Also verließen die beiden mit dem kranken Pokémon das Hotel und machten sich auf den Weg zum nächsten Pokémon-Center. Dort angekommen wurde Kimori sofort von einer freundlichen Schwester Joy entgegengenommen und in ein Behandlungszimmer gebracht. Miyako und Satoshi setzten sich ins Wartezimmer. Satoshi sah zu Boden und fragte leise: "Was ist, wenn Kimori jetzt nicht wieder gesund wird...?" Miyako legte ihm den Arm um die Schultern und sagte: "Das wird schon wieder, Satoshi-kun. Die Joys aus dieser Stadt sind alle sehr gut ausgebildet. Bis jetzt haben sie jedes Pokémon wieder hingekriegt. Und viele von denen waren dem Tod noch viel näher." "Du hast Recht. Ich sollte mich nicht verrückt machen", sagte Satoshi. Ein Lächeln umspielte seine Züge. Schon wenige Minuten später kam eine Joy aus dem Behandlungsraum und sagte lächelnd: "Kimori ist jetzt auf jeden Fall außer Lebensgefahr. Wir werden es aber zur Beobachtung noch ein wenig hierbehalten. Wir werden Sie benachrichtigen, wenn Sie es abholen können." Satoshi nickte ihr dankbar zu. Dann verließ er mit Miyako das Center. Wieder im Hotel wurden sie schon wieder mit einem neuen Problem konfrontiert: Sie konnten knapp die Rechnung für eine Nacht im Pokéhotel bezahlen, aber für eine weitere Nacht würde es auf keinen Fall reichen." "Ähm... vielleicht könntet ihr ja bei mir übernachten, bis Kimori wieder gesund ist...", schlug Miyako vor. "Das wäre super!", sagte Takeshi. "Okay, dann wäre das ja geklärt", stellte Haruka fest. "Geht das denn in Ordnung? Ich meine... solltest du nicht zuerst deine Eltern fragen?", fragte Satoshi und sah zu Boden. Miyako sagte lachend: "Das ist kein Problem. Ich lebe alleine. Meine Eltern wohnen in Fuen Town." "Ach so...", sagte Satoshi. Sie sah ihn misstrauisch an. "Willst du nicht bei mir übernachten oder was ist los?" "Doch, doch!", wehrte Satoshi ab "Ich... ich will dir nur keine Umstände machen." Miyako lächelte und sagte: "Das ist doch kein Problem. Ich freue mich immer auf Besuch." Jetzt lächelte auch Satoshi wieder. "In Ordnung." Miyako wohnte in einem kleinen Haus inmitten der Innenstadt von Minamo City. Das Haus war blau, wie alle anderen Häuser hier auch. Es stand zwischen zwei großen Hochhäusern eingeklemmt an der Hauptstraße. In dem Haus gab es nur vier Räume und einen Dachboden, der aber mit allen möglichen Kartons vollgestellt war. Miyako bot Haruka an, bei ihr im Zimmer zu schlafen, was diese dankend annahm. Die Jungen mussten im Wohnzimmer schlafen. Doch sie waren zufrieden damit, immerhin hatten sie überhaupt einen Platz zum Schlafen. Es war gegen elf Uhr in der Nacht, Satoshi lag auf dem Sofa und starrte in die Finsternis des Zimmers. Er konnte nicht schlafen. Masato und Takeshi waren schon vor fast einer Stunde eingeschlafen. Etwas später hatte Masato angefangen zu schnarchen. Und jetzt begann Takeshi auch noch "Schwester Joy" zu murmeln. Genervt drehte Satoshi sich auf die Seite. Pikachu neben ihm schlief natürlich auch schon längst. Es lächelte selig. Warum konnten alle schlafen, nur er wieder nicht? Plötzlich hörte er ein Flüstern: "Sei leise! Sonst hören sie uns noch." Eine andere Stimme erwiderte: "Sei selber still!" "Wer ist da?", fragte Satoshi erschrocken. "Na toll! Jetzt hast du ihn aufgeweckt! Warum musst du uns immer alles verderben, Kojirou-kun?" "Ich war sowieso schon wach", erklärte Satoshi. "Na gut, dann nehm ich es zurück. Wir sind doch ein Team, oder?", sagte die Stimme von eben. Satoshi sprang vom Sofa und rief: "Verschwindet!" "Jetzt können wir doch auch das Licht anschalten, oder? Er hat uns doch sowieso bemerkt", ertönte eine quietschige Stimme. "Hast Recht, Nyarth", stimmte die Stimme von eben zu. Also schaltete einer von ihnen das Licht an. "Team Rocket!", rief Satoshi überrascht. "Halt die Schnauze! Wir müssen uns erst vorstellen!", keifte Mukashi ihn an. "Jetzt gibt's Ärger..." "...und es kommt noch härter!" "Wir wollen über die Erde regieren..." "...und unseren eigenen Staat kreieren!" "Liebe und Wahrheit verurteilen wir!" "Mehr und mehr Macht, das wollen wir!" "Mukashi..." "...und Kojirou!" "Team Rocket, so schnell wie das Licht!" "Gebt lieber auf und bekämpft uns nicht!" "Miauz, genau!" Als sie endlich fertig waren, lief Nyarth schnell auf das schlafende Pikachu zu, schnappte es sich und steckte unter eine Glaskuppel, die Mukashi ihm zuwarf. "Pikachu!", rief Satoshi. Doch Pikachu regte sich nicht. Kojirou hatte sich derweil Satoshis Jeans unter den Nagel gerissen, die über der Sofalehne gehangen hatte. "Hey! Was machst du mit meiner Hose?", fragte Satoshi aufgebracht. Kojirou steckte die Pokébälle, die an der Hose befestigt gewesen waren, in einen kleinen Beutel. Dann warf er Satoshi die Hose zu, mit den Worten: "Die brauch ich nicht. Es ging mir nur um die Pokémon." "Du gemeiner Kerl! Gib mir meine Pokémon zurück!", rief Satoshi aufgebracht. "Was ist denn hier los?", fragte Miyako verschlafen und kam langsam in den Raum. "Team Rocket hat alle meine Pokémon geklaut und Pikachu in diesen Behälter eingesperrt!" Miyako verschaffte sich schnell einen Überblick über die Lage. Dann stürmte sie auf das schlafende Pikachu zu und zertrümmerte mit einem gezielten Tritt die Glasglocke. "Pika?", sagte Pikachu müde und öffnete langsam die Augen. "Pikachu!", rief Satoshi überglücklich und schloss es in die Arme. Doch das Pokémon entschlüpfte ihm gleich wieder und trippelte auf Team Rocket zu. "Piiiiikaaaachuuuuuuu!!!", brüllte Pikachu und ein Blitz traf Team Rocket. Diese wurden durch das Fenster geschleudert. "Das war mal wieder ein Schuss in den Oooofeeeeen..." "Danke, Miyako, dass du Pikachu gerettet hast", sagte Satoshi. Miyako lächelte verlegen und sagte: "Das war doch kein Problem. Außerdem ist es ja mein Job, Verbrechern das Handwerk zu legen." "Stimmt...", meinte Satoshi. Sie schwiegen eine Weile. Pikachu sah die beiden überrascht an. Dann sprang es Miyako auf die Schulter. "Huch? Was machst du da Pikachu?", fragte Satoshi. Pikachu stupste Miyako mit seiner nassen Nase gegen die Wange. Dann sprang es auf den Boden zurück und legte sich wieder hin. "Ich geh dann mal wieder ins Bett...", sagte Miyako und verließ langsam den Raum. Satoshi sah ihr verträumt nach. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, legte er sich wieder auf sein Sofa. Plötzlich fiel ihm etwas auf. "Pikachu... Warum hast du mir nicht gesagt, dass ich die ganze Zeit nur Boxershorts anhatte?" Pikachu kicherte nur leise. Etwa eine halbe Stunde später, Satoshi konnte schon wieder nicht schlafen, fragte er: "Pikachu? Bist du noch wach?" "Chuu?", kam als Antwort. Satoshi drehte sich auf den Rücken und fragte: "Findest du nicht auch, dass Miyako total süß ist?" "Pika Pika!" "Sie ist so freundlich und so stark..." "Pikachu!" "Und sie hat alles versucht, um meine Mütze zu retten..." "Pika Pika..." "Wast hast du denn?" "Pika Pika, Pikachu, Pika Chuu!" "Du meinst, das hat sie nur getan, weil das ihr Job ist und, weil ihr sonst sowieso langweilig war?" "Pika!" "Nein, das glaube ich nicht. Ich glaube, sie mag mich auch ein bisschen." "Chuu?" "Vielleicht auch ein bisschen mehr..." "Pika..." "Du glaubst, das bilde ich mir nur ein?" "Pika Pika!" "Ich dachte, wir sind Freunde!" "Chuu, Pikachu Pika, Pikachuu!" "Du willst nur das Beste für mich? Warum lässt du mir dann nicht meine Träume!" "Pika, Pikachu, Chuu!!" "Ja, Pokémonmeister werden ist auch ein Traum von mir, und den werde ich bestimmt nicht aufgeben, aber Miyako bedeutet mir auch sehr viel... Kann ich nicht mit Miyako zusammen sein und Pokémonmeister werden." "Chuu, Chuu!" "Nicht? Schade..." "Pikachu!" "Du hast Recht, ich sollte mich durch nichts von meinem Traum ablenken lassen!" "Pika Pika!" "Aber ich glaube, ich werde sie nicht vergessen können..." "Pika!" "Weißt du was, Pikachu? Ich glaube, ich habe mich zum ersten Mal in meinem Leben verliebt..." "Pikachu..." "Gönnst du mir das etwa nicht?" "Chuu, chuu." "Du bist gemein, Pikachu. Ich rede nicht mehr mit dir." "Chuu?" "Das war doch nur ein Scherz. Du bist doch schließlich mein bester Freund." "Chuu!" Satoshi wurde davon geweckt, dass ihn etwas Kaltes an der Wange berührte. Er schlug die Augen auf. Ein fröhliches "Kimori!" ertönte. Sofort richtete er sich auf und umarmte sein Pokémon. "Kimori! Schön, dass du wieder da bist!" "Kimori!" "Huch? Was ist das für eine Mütze?", fragte Satoshi plötzlich. Erst jetzt hatte er bemerkt, dass auf Kimoris grünem Kopf eine Mütze saß. "Kimori!", sagte es und gab Satoshi die Mütze. Dieser nahm sie erstaunt an. "Die habe ich dir gekauft, nachdem wir Kimori aus dem Pokémon-Center abgeholt hatten, weil Jeanne doch deine alte geklaut hatte", erklärte Miyako, die - wie Satoshi erst jetzt merkte - im Türrahmen stand. Satoshi sah sie überrascht an. "Danke! Aber das wäre doch nicht nötig gewesen! Ich meine, ich habe doch gesagt, es macht mir nichts aus..." Miyako lächelte traurig und sagte: "Vielleicht ist es ja auch ein Abschiedsgeschenk..." "Wieso Abschiedsgeschenk?", fragte Satoshi. Miyako erwiderte: "Kimori ist doch jetzt wieder da. Ihr könnt wieder losziehen. Die anderen haben schon ein paar Sachen für eure weitere Reise gekauft." "Ach so", sagte Satoshi leise und sah zu Boden. "Weißt du... diese Mütze, sie sieht genauso aus wie die, die ich früher mal hatte." "Echt?", fragte Miyako erstaunt. Satoshi nickte. Dann schwiegen sie wieder. "Ja... dann werden wir jetzt wohl gehen, oder?", sagte Satoshi und sah seine Freunde an. Diese nickten. Satoshi drehte sich noch einmal zu Miyako um. Er ging zu ihr und drückte ihr kurzerhand einen Kuss auf die Wange. "Auf Wiedersehen", sagte er und drehte sich langsam um. Er kämpfte mit den Tränen. Doch das sollte Miyako nicht sehen. "Auf Wiedersehen, Satoshi-kun...", flüsterte sie. Satoshi ging zu seinen Freunden und die vier machten sich auf Weg. Warum musste das Leben so grausam sein? Er wollte Miyako nicht einfach so verlassen. Er wollte bei ihr sein! Sofort machte er kehrt und rannte zu Miyako zurück. Diese war zuerst ziemlich überrascht. Doch dann lächelte sie breit und Glückstränen flossen ihre Wangen herab. Satoshi fiel ihr um den Hals. Sie schlang seine Arme um ihn. Für einen kurzen Moment sahen sie sich in die Augen und hatten das Gefühl, die Zeit sei für sie stehen geblieben. Satoshi, dem inzwischen auch die Tränen gekommen waren, flüsterte: "Ich will bei dir sein, Miyako-chan. Lass mich nicht allein." Sie erwiderte: "Das werde ich nicht, Satoshi-kun. Ich komme mit euch. Ich werde als Rocky kündigen und mit dir deinen Weg gehen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)