Um den höchsten Einsatz! - War of Worlds... von Venka ================================================================================ Prolog: 23 Jahre später... -------------------------- Hiho! Venka is back und wie angedroht und teilweise auch gewünscht beginne ich hier mit der Fortsetzung von "Um den höchsten Einsatz! - Designed for war..." Mit zwei zusätzlichen neuen Serien, die ich jetzt noch mit in den Pool hereinwerfe, neuen Fahrzeugen und neuen Locations (aus diversen Filmen, Spielen und Serien) versuche ich mal, euch eine relativ logische und interessante Story hinzubasteln. Wolln doch mal sehen, obs mir gelingt ^^() Na ja... Anyways: Im wesentlichen dreht sichs wieder um die NT und XP sowie ihre vier Piloten, die Ende des letzten Teils ins All geschossen wurden. Also lasst euch überraschen und von meinen verrückten Gedanken in eine verrückte Welt entführen. Hier ist "Um den höchsten Einsatz! - War of Worlds..." Viel Spaß! Venka -------------------------------- Prolog Aufmerksam betrachtete die blonde junge Frau das riesige Display vor ihr, dass einen Planeten zeigte; die Erde. Ein kleiner blauer Planet, begleitet von seinem Mond auf seiner kontinuierlichen Umlaufbahn um die Sonne, von innen heraus gesehen der dritte der insgesamt neun Planeten in diesem Sonnensystem. Ein Bild, das von einer weit entfernten Kamera hätte aufgenommen worden sein können oder ein Bild, dass der Fantasie eines Künstlers hätte entsprungen sein können. Doch das, was das Display zeigte, war keine Aufnahme sondern Realität und eben jenes Display ein energiegestütztes Fenster, dass den Blick aus dem sich der Erde nähernden Raumschiff ins All gewährte. "Wie lange ist das her?" wollte ein junger Mann mit langen grünlichen Haaren von ihr wissen. Er stand hinter ihr und hatte sie schon eine Weile lang beobachtet. "23 Jahre... - Und eigentlich habe ich keine große Lust hier wieder her zu kommen..." Der junge Mann lachte. "Und wenn dich Prinzessin Asrial darum bittet..." Ein verzogenes Gesicht, ein paar leicht angelegte Ohren und ein unwillig zuckender Tigerschwanz waren die Antwort. "Befehl ist Befehl..." "Immer noch sauer? - Selbst nach 23 Jahren?" "8 um genau zu sein, weil wir ja 15 verschlafen haben... - Und ja, ich bin noch sauer... - Ich kann, wie du weißt, recht nachtragend sein und kann deshalb nicht verstehen, dass sie es so einfach vergessen!" Der junge Mann seufzte. "Sie haben es nicht vergessen... - Keiner von ihnen... - Aber sie wissen auch, dass Menschen launisch sind und dass man sie für einen Fehler, den sie einmal gemacht hat nicht ewig bestrafen kann..." Die junge Frau legte den Kopf schief und lächelte verschmitzt. "Weißt du, die Ausbildungszeit in diesen Gardens hat dir die Denkweise unserer Gastgeber gehörig eingetrichtert... - Und die Aufnahme in den Pantherclan hat dir dann den Rest gegeben..." "Das würde ich so nicht sagen... - Aber wenn man irgendwo zu Gast ist, sollte man sich anpassen. - Und sie waren sehr gastfreundlich. Wenn man bedenkt, was wir bei der Landung angerichtet haben..." "Für uns war ne sprichwörtliche Bruchlandung im Paradies, kann ich da nur sagen..." Ein Lächeln war die Antwort, als das bordinterne Lautsprechersystem ansprang. >>Die Teishous Garland und Marie bitte sofort auf die Brücke! Ich wiederhole: Die Teishous Garland und Marie bitte sofort auf die Brücke!<< "Das war eindeutig." lachte Garland. Marie nickte. "Komm gehen wir, bevor die Prinzessin noch ungeduldig wird!" Während die beiden den Gang, der von ihrem Zimmer zum Hauptaufzug zur Brücke des Schiffes führte, entlang liefen, schossen der jungen Frau immer wieder Bilder aus den vergangenen Jahren durch den Kopf. Die Erde war einmal ihre Heimat gewesen, doch das war nun schon 23 Jahre her. Dass sie sich jetzt mit einem Raumschiff von einem anderen Planeten im Anflug auf ihre ehemalige Heimat befand, hatte alles vor jenen 23 Jahren mit einem überstürzten Aufbruch begonnen. Und ein unvorstellbares Abenteuer hatte 15 Jahre später mit einer Bruchlandung auf einem fremden Planeten seinen Lauf genommen. -------------------------------- Typisch ich... Der Prolog sagt nun wieder SEEEHR viel aus... OK, Chapter 1 kommt so schnell als möglich nach! Bis dahin! Venka Kapitel 1: Bruchlandung im Paradies? ------------------------------------ Hi! Ohne Umschweife präsentier ich euch gleich mal das neue Chapter! Viel Spaß! Venka ----------------------------------- I Gähnend streckte sich Marie und rieb sich verschlafen die Augen, bevor sie sich mit einem theatralischen Blick den Rücken rieb. "Mannometer, also von so einer Vereinigung wie der Biovolt hätte ich wenigstens erwartet, dass die Sitze in diesem Ding etwas bequemer sein würden..." "Ihr Westeuropäer müsst immer alles bequem haben..." brummte Bryan. "Ich nenn das Verweichlichung..." "Hey, gegen einen bequemen Sitz ist doch wirklich nichts einzuwenden..." mischte sich Mariam ein. "Schließlich ist das doch hier..." Sie brach ab und blickte sich dann etwas irritiert um. "Sagt mal, wo sind wir eigentlich, was ist das und was machen wir hier?" Der blasslilahaarige Junge grinste sie an. "Daedalus ist ein Raumschiff und ob sie fliegen kann, wusste bisher niemand... - Nun, fliegen tut sie, das haben wir ja wohl bewiesen..." "Ja, nur wohin wissen wir nicht..." murmelte Garland, während er die Computeranlage überprüfte. "Wir sind meilenweit von irgendwas entfernt, was der Rechner als bekannt ansieht..." "Bedenkt man die Tatsache, dass wir uns scheinbar irgendwo im Weltall befinden, dann könnte es sich durchaus um mehrere hunderttausend Meilen handeln..." gab Marie nach einem Blick aus dem Fenster zurück. "Der Weltraum... - Unendliche Weiten..." witzelte Bryan. Die Blonde verzog das Gesicht. "Sehr komisch, kannst du auch mal ernst bleiben?" "Kann ich schon... - Was willst du denn wissen?" "Welches Datum haben wir?" wollte Mariam wissen. "Warte, gleich..." gab Bryan zurück und wandte sich einem der Computerbildschirme zu. "Ich glaub ich spinne..." murmelte er, nachdem er die Anzeige mehrere Male überprüft hatte. "Na?" forderte die Blauhaarige erneut. Der Angesprochene verzog das Gesicht. "Also entweder spinne ich, der Computer oder die Anzeige stimmt..." "Jetzt sag schon..." "Nun laut der Anzeige hier haben wir den 28.Juli 2020..." "Wie bitte???" tönte es gleichzeitig von den anderen Dreien. Bryan verzog das Gesicht. "Ihr seht aus wie aufgescheuchte Hühner... - Ja, der blöde Computer zeigt mir dieses Datum, aber vielleicht ist dieses Ding auch nicht weltraumtauglich und spinnt daher herum oder wir..." vermutete er laut, doch Garland unterbrach die angestellten Überlegungen seines Mitreisenden. "Jetzt seht euch bloß mal DAS an..." Wie auf Kommando fuhren die drei Anderen herum und blickten staunend durch die Frontscheibe des Shuttles. Mehrere riesige Raumschiffe, welche die kühnsten Vorstellungen eines jeden Star-Wars-Fans bei weitem übertrafen, waren vor ihnen aufgetaucht. Sie lagen an einer Art meteorähnlichen Insel mitten im Nirgendwo und die unterschiedlichen Zeichen auf ihren Breitseiten deuteten auf verschiedene Nationalitäten und Schiffsklassen hin. Offenbar war eben diese "Insel" eine Art Weltraumhafen, der technisch allerdings so weit fortgeschritten war, dass die, im Vergleich zu diesen Schiffen ohnehin winzig wirkende Daedalus wie ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit aussah. "Himmel bitte kneif mich einer, ich glaube ich bin im falschen Film..." murmelte Mariam. Marie sah von ihrer Computerkonsole auf und seufzte. "Wir sind weder im falschen Film, noch spinnt der Rechner oder sonst irgendwas. Wir haben nur die letzten 15 Jahre in einer Art Tiefschlaf verbracht, sind deshalb nicht gealtert und... - Na ja, mittlerweile sind wir mehrere Millionen Kilometer von der Erde entfernt. - Keine Ahnung, wie wir das in der kurzen Zeit geschafft haben..." "Wie bitte?" "Ich kann dich gerne auch noch kneifen, wenn du mir nicht glaubst..." Ein gemurrtes "Danke vielmals, ich verzichte..." war die knappe Antwort. "Ist das nicht schön? - Zankende Mädels..." stellte Bryan amüsiert fest, worauf Garland den Kopf schief legte. "Das dürfte wohl grade unser kleinstes Problem sein..." "Wieso?" "Bemerkt ihrs nicht? - Ich meine, man kann doch deutlich spüren, dass unser Schiff mehr und mehr seitlich gezogen wird oder?" "Wie durch einen Traktorstrahl?" "Du hast zu viel Star Trek gesehen..." erwiderte der Grünhaarige auf den kurzen Einwurf seitens Mariam. "Nein, das muss das Magnetfeld dieses Planeten da rechts von uns sein... - Wir sind denke ich zu nahe dran und jetzt zieht's uns runter... - Bryan sieh zu, dass du uns hier wegbringst..." Der Angesprochene nickte, nahm vor seiner Konsole Platz und begann, einige Steuerbefehle in den Rechner einzugeben. "Die Steuerraketen zünden nicht!" meldete er nach ein paar erfolglosen Versuchen. "Na klasse... - Anschnallen und hinsetzen! - Ich kann nur hoffen, unsere Hitzeschilde sind auch nach 15 Jahren noch zu etwas zu gebrauchen..." "Sonst was?" wollte Marie wissen. Garland grinste frech. "Dann geht's uns wie Grillhähnchen... - Theoretisch können wir froh sein, dass uns nicht schon eher was passiert ist..." gab er zurück. "Setzt euch hin und schnallt euch an! Das wird eine schöne wilde Fahrt!" Kaum dass er diese Worte ausgesprochen hatte, begann Deadalus sich aufzubäumen und das Shuttle wurde von vorn bis hinten durchgeschüttelt. "Festhalten..." knurrte Garland während er mehr erfolglos versuchte, das Shuttle mit Hilfe des Computers zu stabilisieren. "JETZT geht der Tanz richtig los..." Eine schwarze Rauchfahne hinter sich her ziehend jagte Deadalus glühend durch die Atmosphäre des fremden Planeten. Die mehr als 15 Jahre alten Hitzeschilde hielten der enormen Reibungswärme stand; wie lange noch das stand jedoch sprichwörtlich in den Sternen. Das Glühen verschwand, kaum dass das Shuttle im Bereich der weniger dichten atmosphärischen Schichten kam, doch dadurch beschleunigte das Absturztempo nur noch weiter. "Verflucht, ich kann die Mühle nicht halten!!!" knurrte Bryan. "Mariam! Wie ist die Bodenhöhe?" "Die was?" "Höhe über Boden!" "Ach so..." gab sie zurück und drehte sich zu den Computeranzeigen herum. "Äh... - Ach da ist es ja! Aktuelle Höhe ist 23.400 Meter und fallend! - 23.350! - 23.300! - 23.250!" "Wir sinken viel zu schnell..." "Kein kontrollierter Absturz?" mischte sich Marie ein. "Nicht ohne Triebwerke... - Garland?" Der Angesprochene verzog das Gesicht. "Du weißt, dass der Alternativantrieb über die Energien der Bit-Beasts innerhalb der Atmosphäre noch nie getestet wurde und Flüssigtreibstoff haben wir keinen an Bord." "Dann mach es wie beim Start des Schiffes und teste ihn jetzt, er hat schließlich 15 Jahre lang im All funktioniert warum also sollte er jetzt den Geist aufgeben?" "Also ich weiß nicht..." "Machs endlich!!!" fauchte Bryan wütend. "Oder willst du als Pfannkuchen enden?" "Natürlich nicht..." war die gemurrte Rückantwort, woraufhin sich Garland umdrehte und über den Computer die Triebwerke startete. "Steuerbord eins und zwei laufen an! Backbord eins läuft an, Backbord zwei reagiert nicht!" Bryan knurrte etwas unverständliches, was sehr nach >War ja klar...< klang. "Gib mir Backbord und Steuerbord eins!" kommandierte er. "Alles klar... - Aber dir ist schon bewusst, dass das hier kein Kampfjet ist, oder?" "Ja, das ist mir schon klar... - Das hier ist n fliegender Betonklotz..." "Meinst du das Ernst?" war Mariams entsetzte Rückfrage. Bryan lächelte schwach. "Ich hoffe nicht..." Fühlbar wurde die Sinkrate durch das Anstellen der Triebwerke gemildert doch den Absturz verhindern konnten sie nicht. "Ist euch mal was aufgefallen?" fragte Marie plötzlich. "Was? Dass wir abstürzen?" war Garlands sarkastische Rückfrage. "Ja, das ist mir klar, nur die Frage ist, ob ihr wisst, wohin wir abstürzen..." "Nein?" "Dann macht mal die Augen auf... - Vor uns ist eine Stadt... - Wenn man das so nennen kann..." "Oh Shit..." murmelte Bryan, als er die fremdartigen Gebäude sehen konnte. "Na da kann man nur hoffen, dass diejenigen, die da unten wohnen auch wissen, wie man ganz schnell wegrennt... - Bremsen kann ich das Ding nicht..." Begleitet von einem unheimlichen Heulen jagte das Shuttle in direkter Linie auf die Stadt zu. Donnernd bahnte es sich seinen Weg quer durch etwas, was wohl so eine Art Tafel mit fremdartigen Schriftzeichen war. Es war das absolute Glück der Insassen, dass sich auf ihrer unfreiwillig gewählten Einflugschneise nichts befand, was als ernsthaftes Hindernis für das Schiff gesehen werden konnte. Allerdings befand sich am Ende der breiten Straße ein schlossähnlicher Bau und es war abzusehen, dass Daedalus genau an dieser Stelle niedergehen oder zumindest zum halten kommen würde. Und genau das geschah. Unter einem ekelhaften metallischen Kreischen setzte das Heck der Daedalus als erstes auf der Straße und das Shuttle legte sich im selben Moment krachend auf die breite Promenade. Damit war die Gefahr aber noch nicht gebannt. Unaufhaltsam zog das ramponierte Schiff eine tiefe Furche in den glatten Straßenbelag, während es weiter und weiter auf das Schloss zurutschte. Krachend durchbrach es schließlich die Außenmauer, die den Schlosshof abgrenzte und kam unter ohrenbetäubendem Getöse auf dem Hof zum Liegen. Nachdem sich der Staub gelegt hatte, war minutenlang trügerische Ruhe auf dem Hof. Wie trügerisch diese Ruhe war, stellte sich ein paar Sekunden später heraus, als das Shuttle urplötzlich umstellt war, die Tür aufgerissen wurde und sich die vier Jugendlichen in sekundenschnelle auf dem Hof wieder fanden; umringt von einerseits menschlich wirkenden Kriegern und andererseits von Wesen mit Fell, die zwar menschliche Statur aber gleichzeitig auch deutliche Merkmale von Dachsen aufwiesen. Und natürlich waren sämtliche Krieger, wie hätte es auch anders sein können, bis an die Zähne bewaffnet. "Irgendwie glaube ich, dass das nicht so ganz das ist, was wir erreichen wollten..." flüsterte Mariam. "Ich auch nicht..." gab Bryan zurück, als ein paar der Krieger zurücktraten und zwei anscheinend höher gestellte Personen auf die Gruppe zukamen. "Jetzt gibt's Stress..." murmelte er kaum hörbar. "Na das müsstet ihr Demolition-Boys doch gewöhnt sein..." gab Marie zurück. Mariam nickte. "Ja, du hast dem Namen deines Teams mal wieder alle Ehre gemacht..." "Oh vielen Dank! Entschuldigt, dass ich das Ding wenigstens einigermaßen ordentlich gelandet habe..." Garland sah sich auf dem mit Wrackteilen und Resten der Mauer übersäten Hof um um. "Na ja, wie man's nimmt..." "Jetzt fang du nicht auch noch an, das ist doch wohl..." zischte der Blasslilahaarige, doch eine herrische Stimme schnitt ihm das Wort ab. "Ruhe!" Die vier Jugendlichen zuckten zusammen. "Ich weiß nicht, wer ihr seid und aus welchem Grund ihr hier hereinplatzt aber was ihr auch vorhabt, es wird euch nicht gelingen!" gab das befellte Wesen der beiden jetzt vor den Jugendlichen stehenden Personen zu verstehen, bevor es sich an seinen Begleiter wandte: "Prinzessin Lorna, diese Wesen sind eurer Rasse recht ähnlich..." "In der Tat, König Jerka... - In der Tat... - Doch ich kann euch versichern, dass wir mit diesem feigen Anschlag nichts zu tun haben!" gab die Prinzessin unter Andeutung einer Verbeugung zurück. Das mit >König Jerka< angesprochene, befellte Wesen wandte sich den Jugendlichen zu und musterte sie scharf. "Was soll das werden? - Ein Angriff auf unsere Friedensverhandlungen wird wohl kaum zum Erfolg haben, dass das salusianische Konglomerat und das Königreich von Zardon die Verhandlungen abbrechen..." "Aber wir..." begann Mariam, doch sie wurde unterbrochen. "Halt den Mund, wenn unser König spricht!" zischte ein neben ihr stehender Soldat. "Es ist mir unbegreiflich, wie ihr es an unseren Sicherheitseinrichtungen vorbei geschafft habt..." fuhr der König fort. "König Jerka, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf... - Die im Orbit stationierten Sicherheitskräfte werden diese Antiquität wohl kaum als eine Bedrohung angesehen haben... - Mit so etwas fliegt man doch schon seit ein paar Jahrhunderten nicht mehr... - Dieser Schrotthaufen ist ja nicht mal bewaffnet..." "In der Tat, Prinzessin... - Das wäre durchaus im Bereich des Möglichen... - Wir werden uns später um sie kümmern! - Sperrt sie ein und schafft diese Antiquität vom Hof!" "Ja, Hoheit!!!" tönte es geschlossen von den Untergebenen des salusianischen Königs. Unter Andeutung mit den Waffen wurden Marie, Mariam, Garland und Bryan dazu aufgefordert, den Kriegern zu folgen. Die Salusianer legten keine Hand an, vertrauten darauf, dass sich ihre 4 Gefangenen von allein dazu entschlossen, die Anweisung zu befolgen. Die vier waren in der Tat klug genug die Anweisungen angesichts ihrer Gegner zu befolgen. Krachend fiel die Tür der Gefängniszelle im Keller des Palastes ins Schloss. "Super..." knurrte Bryan. "Wir wissen nicht mal wo wir sind, sitzen aber schon im Knast..." "Lasst ja eure Finger von dem Inhalt unseres Schiffes, der geht euch gar nichts an!!!" rief Marie einem der Soldaten hinterher, erhielt aber keine Antwort. "Lass mal, wenn die den ZX entdecken, dann lachen die sich eher tot über dieses Ding..." brummte Garland. "Um den geht's mir nicht mal!" gab die Blonde zurück. "Denkt mal dran, was da noch drin ist..." "Sind doch Passwortgeschützt... - Zumindest gegen die Aktivierung..." "Hm... - Was bedeutet, dass sie uns hier auch nicht rausholen können..." murmelte Mariam. "Warten wir's doch erst mal ab... - Vielleicht wird alles gar nicht so schlimm, wie wir uns das jetzt vorstellen..." gab Bryan zurück. Marie verzog das Gesicht. "Ja... - Und vielleicht wird's noch schlimmer..." Kapitel 2: Vom Regen in die Traufe... ------------------------------------- Sodala! Schneller als gedacht kann ich euch Kapitel 2 liefern! Ich hoffe ihr mögts! @ Lavanja: Ja, es wird definitiv noch verraten, wieso die die Sprache der Salusianer verstehen können! - Aber das erfahrt ihr nur, wenn ihr weiterlest! Viel Spaß! Venka -------------------------------- II Mehrere Wachwechsel zwischen Salusianern und Zardoniern später hatten die Jugendlichen vollkommen jedes Zeitgefühl verloren. "Und ich sage euch, wir sind geliefert..." murrte Bryan. "Ich wusste nicht, dass ihr so einfach aufgebt..." gab Mariam zurück. "Was machst du ihn an? Was willst du denn tun?" fragte Garland, als dumpfe Aufschläge und mehrere Detonationen das Schloss, was Marie dazu brachte, von ihrem Sitz aufzuspringen. "Was ist denn jetzt los?" Garland verzog das Gesicht. "Wahrscheinlich die echten Angreifer, die diese Konferenz in die Luft jagen wollten..." "Und was nun?" "Wir warten ab..." gab Bryan auf Maries erneute Frage zurück. "Vielleicht sind es ja diejenigen, die uns hier rausholen werden..." "Ja klar und von was träumst du noch?" Der Blasslilahaarige schenkte ihr einen undefinierbaren Blick. "Wenigstens habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben." murrte er, als der zardonische Wachposten vor der Zelle plötzlich in sich zusammenbrach. Automatisch blickten die 4 Jugendlichen zur Tür der Zelle. "Von der Tür weg..." tönte es leise. "Wie bitte?!" "Wir haben jetzt keine Zeit für lange Diskussionen! Wenn ihr da wieder raus wollt dann geht zur Seite von der Tür weg!!!" forderte eine zweite Stimme energischer, worauf die 4 Zelleninsassen einander zunickten und gehorsam seitlich zurücktraten. "3... - 2... - 1..." "Nein! Nicht..." rief jemand doch im selben Moment krachte es ohrenbetäubend und die stabile Metalltür donnerte gegen die hintere Zellenwand. "Ging es nicht noch lauter?" wollte die erste der beiden Stimmen wissen. "Was willst du? Offen ist offen..." "Ja, aber auf welche Weise..." "Offen ist offen..." "Typisch du... - Los ihr 4 kommt da raus, man hat uns wahrscheinlich im ganzen Schloss gehört!" Die zweite Stimme lachte. "Na als ob das noch großartig eine Rolle spielen würde..." Mariam machte einen Schritt nach vorn in Richtung der Zellentür, vor der sie dann aber zwei bewaffnete Salusianerinnen erkannte und wieder zurückzuckte. "Keine Angst! - Wir haben ganz andere Probleme als euch! Und wenn ihr uns jetzt aus der Patsche helft, dann könnte unser Vater die Anklage fallen lassen. - Wie sieht's aus?" "Euer Vater?" "Ja, König Jerka von Salusia... - Also?" "Na das lass ich mir doch nicht zweimal sagen! Ich hab keinen Bock drauf, hier noch länger drin zu schmoren!" gab Garland zurück. "Ich hab zwar keinen Schimmer, was hier eigentlich abgeht, aber wenn's auch uns hilft, dann helfen wir euch bei der Beseitigung eures Problems." fügte Bryan hinzu. Die blonde Salusianerin nickte. "OK! - Zuerst müssen wir euch ausrüsten! - Kommt, folgt uns!" "Die Luft ist rein! - Beeilt euch!" Gefolgt von den vier Jugendlichen und ihrer älteren Schwester lief die blauhaarige Prinzessin zielstrebig durch die verworrenen Gänge, bis sie schließlich eine Waffenkammer erreichte und diese öffnete. "Bitte, bedient euch!" Schusswaffennarr Bryan gingen beim Anblick des Inhaltes der Waffenkammer die Augen über. Laserschusswaffen aller Arten und Größen, die einem jeden Star Trek oder Star Wars Film alle Ehre gemacht hätten. Nur mit einem einzigen Unterschied: sie waren aufgeladen und vor allem echt. "Die langläufigen Waffen sind für präzise und durchbrechende Schüsse da. - Scharfschützenwaffen, wenn ihr so wollt... - Die kleineren mit den kurzen Läufen sind Schnellschusswaffen, also Waffen für den Hausgebrauch und die Handfeuerwaffen für Nahverteidigung, da man sie sehr stabil sind und man sie auch als Schlagringe verwenden kann." erklärte die Blauhaarige, als wäre es das normalste der Welt. Aber auf diesem Planeten konnte das durchaus normal sein, wer wusste das schon. Bryan grinste breit, während er sich einige Waffen ansah und dann von jeder Sorte eine nahm. "So mag ich das schon lieber!" Garland grinste. "War klar!" "Dann kommt!" rief die Blauhaarige und rannte vor, während Marie und Mariam nur die Köpfe schüttelten, sich aber trotz allem jede zwei Waffen schnappten um der Prinzessin dann zu folgen. Außerhalb der Palastmauern tobte derweil das Chaos. Die zardonischen Truppen versuchten mit aller Macht den bereits eingenommenen Königspalast vor den nunmehr attackierenden Salusianern zu verteidigen, was bisher auch erfolgreich gelungen war. Wie die beiden Prinzessinnen es geschafft hatten bei den ganzen im Schloss herumlaufenden Zardoniern unbemerkt bis zur Zelle der Jugendlichen vorzudringen war zunächst unklar, aber auch nicht unbedingt relevant. "Himmel sieh sich einer das Chaos an..." murmelte Marie, kaum dass sie ihren Blick über den einem Schlachtfeld gleichenden Hof hatte schweifen lassen. "Und wir mitten drin... - Definitiv nicht unser Tag heute..." gab Mariam zurück, als die blauhaarige Salusianerin genug hatte. "Hey ihr feigen Cretins! Wer sich versteckt, der kriegt doppelt aufs Dach!" schrie sie, bevor sie sich von der Balkonbrüstung abstieß und mit einem lauten "YIIIIIIIIHAAA!!!" ins Kampfgetümmel stürzte. "Solora! - Verdammt! SOLORAAA!!! - Mist..." Die blonde Prinzessin drehte sich um und lief hastig die Stufen hinunter, während Bryan staunend beobachtete, wie Prinzessin Solora noch im Landen 4 Zardonier umriss, sich dann auf die nächsten stürzte und auch diese ins Reich der Träume schickte. "Na bei der ist nicht viel mit >Einsame Prinzessin wartet auf Prinzen<, was?" "Definitiv nicht..." stimmte Garland dem Blasslilahaarigen zu. "Die Frage ist nur... - WIE können wir denen überhaupt aus der Patsche helfen? Die sind uns doch kampftechnisch alle meilenweit überlegen." "Tja..." gab Bryan etwas ratlos zurück und kratzte sich am Kopf. In diesem Moment hatte Marie einen Geistesblitz. "Das Passwort!" "Was für'n Passwort?" fragte Garland. "Wir sind gleich zurück! - Komm mit, Garland! - Ihr zwei anderen helft den Salusianerinnen!" "Und wie?" wollte Mariam wissen. "Lasst euch halt was einfallen!" Damit verschwanden sie und Garland wieder im Schloss; Mariam und Bryan nickten einander zu verzogen sich aber dennoch erst einmal in sichere Deckung um zu überlegen, wie man den Salusianern am besten helfen konnte. "Was hast du vor?" wollte Garland wissen, während er Marie durch die Palasthallen folgte. Marie antwortete nicht; warf statt dessen einen Blick aus dem Fenster und lief dann den nächsten Treppenabsatz hinunter. Krachend stieß sie die Tür auf. Zu Garlands Überraschung standen die beiden vor der unter einem Tarnschild versteckten und bisher unberührten Daedalus. Keuchend blieben die beiden im Frachtraum 1 stehen und Marie begann hastig, etwas in die Computerkonsole einzugeben. Mit leisen klingenden Geräuschen schalteten an einigen der Kapseln die Anzeigen auf grün. "Jetzt du!" "Hm?" "Jeder von uns kennt ein Codewort um sie zu erwecken, das habe ich während des Anfluges im Computer gesehen! Mariam und ich je für 5 NT du 5 und Bryan je für 5 XP! Bei mir war es der Name meines BitBeasts, also wird's bei dir nicht anders sein und nun mach schon!" "OK... - Wenn du meinst... - Aber wollten wir sie nicht nie wieder..." "Garland? Willst du dich braten lassen?" "Nein!" "Dann mach! Wir können sie zumindest fragen ob sie es machen! Wenn nicht haben wir halt Pech gehabt!" "OK!" Mit gemischten Gefühlen tippte der Junge den Namen seines BitBeasts als Passwort in den Rechner. An 5 XP-Kapseln wechselte die Anzeige auf grün. >>Aktivierung bestätigt!<< blinkte es auf dem Bildschirm auf. "Es klappt!" "Ja, scheint so..." Langsam schlugen Kai, Tala, Yuki, Salima und Yuri auf Seiten der NT sowie Julia, Mystel, MingMing, Brooklyn und Queen bei den XP die Augen auf. Etwas verwirrt vom ungewohnten Umfeld verließen die 10 Blader die Kapseln und sahen sich verständnislos an. "Wo sind wir?" wollte Salima wissen, als ein ohrenbetäubendes Krachen alle zusammenzucken ließ. Kais Kopf zuckte herum. "Was war das?" Marie sah den Grauhaarigen an. "Na ja, weißt du..." begann sie, doch sie wurde unterbrochen, als die blonde Salusianerin in das Versteck stürmte. "Hier seid ihr! Wir brauchen... - Wa... - Was ist das denn?" brachte sie erschrocken hervor. "Unsere Schiffsladung. Die, von der ihr unbedingt die Finger lassen solltet..." murmelte Garland. "Ihr transportiert Wesen eurer eigenen Rasse in Kapseln?" war die verständnislose Rückfrage. "Na ja, wir..." "WAS ist hier los?" mischte sich Kai ein. "Krieg!" gab die Salusianerin zurück. "Prinzessin Lorna von Zardon hat das Friedensabkommen gebrochen und uns statt dessen angegriffen. Wir stehen ihren Truppen machtlos gegenüber..." "Krieg? - Prinzessin Lorna von Zardon? - Also wenn das n Witz sein soll, dann..." Eine schnelle Handbewegung seitens Brooklyn brachte Mystel zum Schweigen. "Grundlegende Frage: Auf wessen Seite stehen wir?" wollte er wissen, woraufhin Marie auf Asrial deutete. "Sehen alle Mitglieder deines Volkes so aus wie du?" wandte sich der XP an die blonde Salusianerin. "Äh... - Ja..." "Und die des anderen Volkes? Die Gefolgsleute dieser >Prinzessin Lorna von ZardonAdvanced< --- "Prinzessin Asrial?" Die Angesprochene blickte zu Jetta hinüber und sah diese fragend an. "Ja?" "Wir befinden uns jetzt in Reichweite des Planeten Erde!" gab die Werwölfin zurück. Asrial nickte ihr zu. "Sehr gut! - Auf den Schirm!" Wenige Augenblicke später tauchte das Abbild des blauen Planeten auf den Frontschirmen auf. "Bitte sehr, Prinzessin... - Der Planet Erde..." Die blonde Salusianerin legte den Kopf schief und betrachtete das Bild mit verengten Augen. "Was ist das?" wollte sie schließlich wissen. "Den Daten nach zu urteilen und nach den Koordinaten die wir bekommen haben ist das eindeutig die Erde. Aber so, wie die alten Daten im Rechner es ausweisen und nach dem, was ich hier durch die Abtastungen bekomme, haben in den vergangenen Jahren hier massive Veränderungen stattgefunden, die nicht unbedingt natürlichen Ursprungs sind." gab sie zurück, während sie erneut die Computerdaten überprüfte. Dann zuckte sie hilflos mit den Schultern. "Erklären kann ich das aber nicht... - Es ist mir unbegreiflich, selbst wenn die Menschen Raubbau an ihrer Umwelt betreiben... - So schnell kann das nun wirklich nicht gehen, das ist überhaupt nicht logisch!" sagte sie entschuldigend. Asrial lächelte. "Schon gut... - Cyan? Die Wercheeta sprang von ihrem Sitz auf. "Ja?" "Hol mir Kai!" befahl Asrial. "Vielleicht hat er eine Erklärung für das ganze Theater!" fügte sie mit verengten Augen hinzu. Cyan nickte. "Aye!" gab sie zurück und lief dann aus dem Raum. Keine 10 Minuten später betrat sie, gefolgt von Kai, erneut die Brücke des Raumschiffes. "Was gibt's, Asrial?" wollte der Grauhaarige wissen. "Ich möchte, dass du dir was ansiehst..." gab sie zurück und deutete auf den Bildschirm. "Was denkst du, was da passiert ist?" Die Augen des Gefragten weiteten sich erstaunt, als er auf das Abbild seiner ehemaligen Heimat blickte und feststellen musste, dass sich das Verhältnis von Ozeanen und Kontinenten noch weiter in Richtung Meeresplanet entwickelt hatte; Kontinente waren scheinbar geschrumpft, die tiefer liegenden Flächen vollkommen überflutet. "Wo... wow..." Mehr brachte er nicht heraus. "Ich deute das mal dahingehend, dass du auch keine Ahnung hast, was hier los ist?" mischte sich Solora ein. "Da deutest du richtig... - Von dem was ich da sehe würde ich sagen, das >>The Day after tomorrow...<< wahr geworden ist..." "Hältst du das für möglich?" wollte die Blauhaarige wissen. "Immerhin ist das nur ein irdischer Film..." "Nun ja... - Ich halte das für möglich, jedenfalls in Bezug auf das Schmelzen der Polkappen... - Ich meine wo soll sonst das ganze Wasser herkommen?" "Was schlägst du vor?" wollte Asrial wissen. Kai zuckte mit den Schultern. "Landen und nachsehen... - Was anderes fällt mir nicht ein..." "Und wo?" "Mal nachsehen..." murmelte er, ging zum Bordcomputer und gab ein paar Daten ein. "Hm... - Da ist nur Wasser... - Ein paar Bergspitzen und ansonsten nur Wasser... - OK, Jetta?" "Hm?" "Du kannst da landen! Das ist vollkommen unbewohnt..." erklärte er, während er die Koordinaten auf dem Bildschirm erscheinen ließ. "Leg das Schiff auf die Unterwasserriffe, so dass es einen sicheren Liegeplatz hat. Dann sehen wir weiter..." "OK! Mach ich..." bestätigte die Werwölfin die Anordnung, nachdem Asrial zustimmend genickt hatte. Dann leitete sie den Landeanflug ein. Ein kurzes Rucken ging durch das mächtige Schiff, als es von der Erdschwerkraft erfasst wurde und in die Atmosphäre eintrat. Mit glühenden Hitzeschilden jagte die Protector durch die Atmosphäre; von außen wirkte es, als würde das Schiff in einem Ball aus Feuer schweben. Diese Erscheinung verschwand, als Jetta das Schiff abbremste und es sicher zu den angegebenen Koordinaten lenkte. Zischend verdampfte das Meerwasser in weisen Rauchwolken als das Schiff nach seinem kontrollierten Atmosphärenflug über den angegebenen Koordinaten im Wasser aufsetzte und bis zum ablösbaren Oberdeck versank, bevor es auf den Unterwasserfelsen zum Liegen kam. "Landung erfolgreich, Protector liegt sicher im Wasser... - Schiff ist dicht, kein Wassereinbruch!" meldete sie, nachdem das Schiff sicher in seinem Versteck lag. "Perfekt!" lobte Asrial. "Es gibt keine bessere Pilotin als dich!" "Danke, euer Hoheit! - Was jetzt?" "Wo sind wir eigentlich?" wollte Solora wissen. "Cyan! Außenbordkameras am Bauch des Schiffes aktivieren! Verschafft mir Bilder vom Untergrund! - Azalea! Wassertiefe messen! - Sai! Scann die Umgebung ab! Ich will nicht, dass uns jemand überrascht! - Solora! Tarnung aktivieren!" "Aye!!!" bestätigten die Angesprochenen Asrials Anweisungen. Keine 5 Minuten später waren die angeforderten Ergebnisse vorhanden. "Wassertiefe 68,39 Meter! - Das scheint so ne Art Unterwasserbucht zu sein!" meldete Azalea. "Ich bestätige das!" tönte es von Cyan. "Unter uns sind Gebäudereste! Eine Art Hafen... - Irdische Schiffe! - OK, Schiffswracks..." "Was ist das?" fragte Asrial nachdenklich. "Wenn ich die Koordinaten und die Aufnahmen der Außenbordkameras richtig deute, dann ist das Pearl Harbor... - Der Perlenhafen..." gab Solora zurück. "Gut aufgepasst, was irdische Geschichte angeht, Solora..." Solora lächelte Kai an. "Wie ihr bei uns so wir bei euch... - Ich empfinde das als fair und äußerst lehrreich... - Aus den Fehlern der Geschichte lernen wir für die Zukunft..." erklärte sie, worauf Kai ihr zunickte. "Warum hier?" erkundigte sich die blonde Prinzessin. "Es erschien mir der sicherste Ort... - Niemand wird an diesem Punkt, der nur noch ein paar aus dem Wasser rasende Felsen und ein paar Schiffswracks besteht, nach einem Raumschiff suchen..." Asrial nickte kurz. "Ausgezeichnet! - Und nun?" "Mit Verlaub, das beste Verkehrsmittel um diesen überfluteten Planeten zu untersuchen ist deine Nautilus, Schwesterchen. Ich bleibe mit der Infinity hier und bilde dein Backup, wenn du in Schwierigkeiten kommst, OK?" "Eine exzellente Idee, Solora! - OK! Kai, Cyan, Jetta! - Ihr kommt mit mir!" Die blonde Salusianerin verließ, gefolgt von den drei Angesprochenen die Brücke und lief mit ihnen in den Bauch des mächtigen Raumkreuzers. Mehrere Wericos machten unterdessen das im Bauch der Protector ruhende, legendäre "Schwert des Ozeans", die Nautilus, klar zum Auslaufen. Beides, sowohl Protector als auch Nautilus waren von Menschen als Requisiten für Filme entwickelt worden. Die technikbegeisterten Salusianer hingegen waren fasziniert von der Fantasie der Menschen, was technische Gerätschaften anging. Kurzerhand hatten sie mehrere dieser technischen Wunderwerke, die sie dank den NT und XP in irdischen Filmen gesehen hatten, so nachgebaut, dass diese auch wirklich funktionierten und alle ihre im Film dargestellten Funktionen auch tatsächlich besaßen. So war der sogenannte >EXPLORER< Nautilus, nachgebaut aus einer Comicadaption der 90er Jahre, das perfekte Gerät um überflutete Planeten zu untersuchen. An Bord der Protector >Advanced<, einem schnellen und vor allem wendigen Raumschiff, in dass sich beide Salusianerinnen bei einem Film namens "Galaxy Quest" auf den ersten Blick förmlich verliebt hatten, befand sich jedoch nicht nur das nachgebaute U-Boot Nautilus sondern auch der >LANDER< Infinity, ein recht großes aber dennoch wendiges Schiff, welches als mobile Basis bei der Erkundung eines Planeten eingesetzt werden konnte. Entgegen zu Nautilus und Protector entstammte es keinem Film sondern einem Videospiel und es hatte lange gedauert, einigen der Garden von Asrial und Solora begreiflich zu machen, dass es weder Bestia noch das Volk der Al-Bhed auf der Erde wirklich gab. Die Infinity war ein Flugschiff, dass problemlos auch kurze Strecken im All zurücklegen konnte, so dass die Protector nicht zwangsläufig landen musste sondern statt dessen in der Umlaufbahn verbleiben konnte, was sich vor allem bei kleineren Planeten anbot. Zur Standartausrüstung von sowohl Infinity als auch Nautilus zählten die sogenannten Wölfe. Sie waren technisch extrem verfeinerte Kopien des ZX-01 >Airwolf< welcher mittlerweile in einem Museum der salusianischen Hauptstadt "Bevelle" stand und dort seltsamerweise die Hauptattraktion war. Wer als Pilot für einen Wolf ausgewählt wurde, galt im gesamten Konglomerat als Volksheld. Und das nicht unbedingt unberechtigt, denn der Umgang mit einem Helikopter war nicht so einfach, wie sich das manche Salusianer gedacht hatten, denn die rotorengetriebenen Maschinen besaßen nicht den sonst üblichen Antigravitationsantrieb sondern waren von den aeronautischen Kenntnissen ihrer Piloten abhängig. So befanden sich letzten Endes nur Eliteeinheiten bei den Prinzessinnen. Skyfire-02, Skybolt, Skywave und Skydancer an Bord der Infinity sowie Airwolf-02 an Bord der Nautilus und Airfox und Airstriker an Bord von Protector. Protector selbst hatte außerdem schnelle Jäger an Bord, die nach Vorbild der MiG-29 gebaut waren. Die unter dem Name >Agressor< bekannte Flugzeuggattung war durch ihre Form und ihren Aufbau sowohl als Raumjäger als auch als Erkundungsflugzeuge hervorragend zu gebrauchen. Alles in allem gerechnet war Protector sowohl in der Lage, einen Planeten im Alleingang zu erkunden und auch zu verteidigen oder zu erobern. Von Menschen erdachte Waffen bekamen in den Händen eines technisch hoch entwickelten Volkes plötzlich eine ganz andere Auswirkung und übertrafen die Wirkung ihrer Filmvorbilder bei weitem. Asrial hingegen kümmerte sich nicht darum, was für eine Gefahr von dem von ihr befehligten Schiff ausging; ihr stand der Sinn nicht nach Eroberungen und Krieg. Sie war auf die Erde gekommen, um diesen Planeten kennen zu lernen; um ihren Wissensdurst über die Kultur eines ihr fremden Volkes zu stillen und um neue Erfahrungen im Leben zu sammeln. Als sie zusammen mit ihren Vertrauten Cyan und Jetta, Marie und Bryan sowie den NT Kai, Tala, Yuki, Salima und Yuri und den XP Julia, Mystel, MingMing, Brooklyn und Queen an Bord des U-Bootes ging, ahnte sie nicht, in was sie geradewegs hineinschlittern würde. "Nautilus tauchklar?" Die Stimme der blonden Prinzessin hallte durch den Brückenraum des Schiffes. "U-Boot klar zum Tauchen!" antwortete ein Werpuma namens Priss, die das U-Boot auf diesem Tauchgang steuern würde. Sie war, trotz dass sie die Nautilus schon mehrfach gesteuert hatte, extrem nervös, denn sie kannte weder den Planeten, noch die natürlichen Gegebenheiten, die hier vorherrschten. Und an Kais Reaktion auf der Brücke hatte sie erkennen können, dass auch die, die normalerweise wussten, was hier vor sich ging, keine Ahnung hatten, was hier während der letzten Jahre vorgefallen war. "Alle Schotten dicht!" meldete Jetta. "Dock ist geflutet..." "Untere Dockklappe ist geöffnet, Leinen gelöst, Nautilus ist frei." tönten die Meldungen durch den Brückenraum. Asrial nickte, als sie die Bestätigungen erhalten hatte. "Tauchen!" Langsam versank das mächtige, schneeweiße U-Boot in den Fluten des Docks, kam unter der Protector frei und blieb einige Sekunden auf dieser Position stehen. "Alles klar?" wollte die blonde Prinzessin wissen und als Priss nickte, hob sie ihren Kopf und rief: "Volle Kraft Voraus!!!" Auf der Brücke der Protector beobachtete Soloras Gruppe die Nautilus beim Auslaufen. "Nautilus verlässt das Dock!" meldete Kisenia. Solora nickte. "Gut... - Seht zu, dass ihr das Signal nicht verliert! - Rega! Auf die Brücke!" Die gerufene, eine junge grünhaarige Salusianerin, tauchte nur wenige Minuten später auf der Brücke auf. "Aye!" "Sollten wir wider Erwarten hinter denen her müssen, dann übernimmst du hier das Kommando auf dem Schiff!" "Aye, Prinzessin Solora!" gab sie pflichtbewusst zurück. "Sehr gut... - Kisenia! Verfolge den Kurs der Nautilus und verlier ihn ja nicht aus den Augen! - Ich will immer genau wissen, wo sich meine Schwester befindet!" "Ja, Prinzessin!" Solora seufzte. "Na hoffentlich geht das gut... Datum: Erdenjahr 2020 Ort: Planet Salusia, Hauptstadt Bevelle, königliches Schloss, zwei Wochen nach der "Landung" --- "Mir is langweilig..." brummte Bryan. "Wieso? Weil du nicht rumballern kannst?" fragte Mariam trocken. "Wieso denkt immer alle Welt, dass ich ein vollkommen verrückter Waffenfetischist bin?" "Weil du es bist, das wissen alle..." gab Garland trocken zurück. Bryan verzog das Gesicht. "Danke..." "Wie steht es bei dir mit waffenloser Kampfkunst?" wollte die hinter den dreien auf einer Mauer sitzende Jetta wissen. Bryan schüttelte den Kopf. "Nicht wirklich, ich meine, ich habe ein paar Grundkenntnisse aber ich wurde im Umgang mit Blades und Handfeuerwaffen ausgebildet..." Die Augen der Werwölfin weiteten sich erstaunt. "Nicht? - Von was für einem Planeten kommt denn ihr?" Bryan ignorierte die Frage unhöflicherweise und schoss zurück: "Na so wie ich es gesehen habe habt ihr doch auch mehr als genug Gerätschaften zum rumballern..." "Das ist wohl wahr doch bevorzugen wir die waffenlose Kampfkunst entgegen der hier entwickelten Waffentechnologie..." "Ach?" "Ja, wir lassen unsere jungen Krieger und Kriegerinnen in unseren Gardens ausbilden." mischte sich Asrial, die gerade den Palast verließ. "Gardens?" "Kommt mit, ich zeige es euch sehr gern!" rief sie und führte die kleine Gruppe zu ihrem Skyraider, einem sechsitzigen Antigravitationsfahrzeug. Einen kurzen Flug quer durch eine unwirtschaftlich wirkende Wüste tauchte ein in hellblau, silber und gold schimmerndes Gebäude auf. Es hatte eine kreisrunde Form und lief über mehrere Abstufungen spitz nach oben zu, wie eine Pyramide. Über der Spitze der Pyramide schwebe ein goldfarbener Ring vom dem aus sich ein hellblau schimmerndes Dach über den gesamten Komplex zog. Um die Bodenplatte waren zwei breite goldene Ringe in den Boden eingelassen. "Was ist das?" fragte Marie neugierig. "Das ist Galbadia... - Die Ausbildungsstätte, die unser Vater mir zum Geburtstag geschenkt hat." sagte Asrial und lächelte dann. "Dort werden meine Garde-Krieger ausgebildet! - Und dort werden auch Waffensysteme und Fahr- und Flugzeuge gebaut, die ich erforschen lasse." "Für Kriege?" wollte Mariam wissen. "Nein... - Die Waffen dienen der Verteidigung, die Fahr- und Flugzeuge sind Spielereien, damit mir nicht langweilig wird." "Du hast eine seltsame Art von Hobby..." "Na ja... - Mit irgendwas muss man sich ja beschäftigen..." gab sie zurück, bevor sie das Luftfahrzeug wendete und über eine Hügelkette flog. Direkt hinter der Kette tauchte ein weiteres Gebäude auf. Es war ebenso rund, doch wesentlich flacher als der ebenso heller wirkende Galbadia-Garden. Die bronzefarbenen Gebäude hatten im Gegenzug dazu eine wesentlich größere Grundfläche und waren wie ein Ring aufgebaut, in dessen Mitte ein hoher Mast als Halterung für das ebenso an einem Schwebering befestigte Dach diente. Auch hier waren rund um die Bodenplatte zwei goldene Ringe im Boden eingelassen. "Balamb..." sagte Asrial knapp. "Der Garden meiner Schwester. Er dient ebenso wie mein eigener Garden als Ausbildungsstätte für die Garden Soloras und außerdem als Entwicklungslabor für die Wahrmachung ihrer verrückten Ideen." "Diese Gebäude sind der Wahnsinn!" Asrial lächelte. "Wollt ihr Galbadia oder Balamb sehen?" "Gern!" Asrial lächelte wieder. "Es gibt nur eine einzige Möglichkeit die Gardens von innen zu sehen ist es, eine Ausbildung in ihnen zu absolvieren. Skeptisch hob Garland eine Augenbraue. "Wie meinen Sie das, Prinzessin?" "Na ja, euch war doch langweilig... - Und ich dachte, ich kann euch dieses Angebot ruhigen Gewissens machen. - Es ist eure Entscheidung." "Eine Ausbildung in diesen Gardens wäre eine gute Möglichkeit, sich in eure Gesellschaft einzufügen, oder?" wollte Marie wissen. "Wenn ihr wollt schon..." nickte Jetta. "Die Wahrheit ist... - Solora und ich wollten je zwei von euch bitten, unseren Garden beizutreten. - Als Freunde, Berater und Verbündete..." gab Asrial zu. "Ich weiß nicht..." murmelte Mariam Bryan grinste. "Ich würde es machen!" "Das war so klar..." brummte Garland. "Ich mache es auch!" nickte Marie. Asrial sah die beiden erwartungsvoll an. "Und wo?" "Galbadia!" antworteten die beiden einen kurzen Blicktausch später. "Dann bleibt für Garland und mich wohl nur Balamb, hm?" wollte Mariam wissen "Na ihr müsst ja nicht." war Bryans trockene Rückantwort. Garland seufzte. "WENN dann machen wir es alle..." "Gut! Vielen Dank! - Und eure Freunde die NT und XP?" wollte die blonde Prinzessin neugierig wissen. Mariam winkte ab. "Die brauchen keine Ausbildung... - Die haben ihren eigenen Kampfstil, den man in keinem Garden des Universums lernen kann..." Sie bekam ein Lächeln als Antwort. "Ich freue mich sehr, dass ihr dem Vorschlag zustimmt! - Willkommen in unserem Volk!" ---------------- Das war hoffentlich nicht wieder zu schnell oder zu unverständlich was die Zeitsprünge und Techniken angeht... Diesbezüglich könnt ihr auch unten bei den Charabeschreibungen nachsehen, die technischen Sachen stehen dann auch da irgendwo dabei ^^ Kapitel 5: Tücken der (irdischen) Technik... -------------------------------------------- Tja... Ich mach dann hier auch mal weiter. Erwartet von dem Kapitel bitte nicht zu viel ^^() Es ist mehr als Lückenfüller gedacht, aber vielleicht habt ihr ja doch Spaß dran, wenn die Salusianerinnen eine Begegnung mit einem weiteren Stück irdischer Technik haben. Bis zum nächsten Chap! Venka --------------------- V Unterdessen am Palast. Mittlerweile waren alle 20 der Roboter aus ihrer Stasis erweckt worden und erkundeten auf eigene Faust die Stadt und die umliegenden Gefilde. Müdigkeit kannten sie nicht und so waren sie 24 Stunden am Tag unterwegs. Zwar enthielt ihre Programmierung auch eine Stasisfunktion, die dem Schlaf bei Menschen nachempfunden war, doch wenn man nicht vortäuschen musste, lebendig zu sein, musste man auch nicht schlafen. Und wenn man ganze 15 Jahre verschlafen hatte und dann auch noch auf einem fremden Planeten gelandet war, dann schon gar nicht. Während ihrer Reparaturen von Voltaire waren auch ihre Antriebe und Energiequellen umgestellt worden, so dass die Stasisfunktion, die eigentlich auch zum kurzzeitigen Abschalten und Auskühlen der Antriebe genutzt wurde, gar nicht mehr von Nöten war. Waren früher Plasma-Reaktoren als Energiequelle in den Körpern der Roboter eingesetzt gewesen, war es nunmehr die Energie ihrer Bit-Beasts, die es ihnen ermöglichte, sich frei zu bewegen. Die heiligen Wesen hatten eine unerschöpfliche Energiemenge und würden ihren Trägern damit ein sehr langes Leben bescheinigen. Das Problem hatte nur darin bestanden, dass Yuki, Salima, Kane, Alexander und Gordo nicht über eigene Bit-Beasts verfügten. So hatte dann, auf Voltaires Anweisung, Kais kleine Schwester Yuki den >Frostic Dranzer<, einen blausilber schimmernden Phoenix bekommen. Er galt als Biovolts neueste Entwicklung, war aber in Wirklichkeit der Zwilling zu Kais Dranzer und keinesfalls künstlich sondern lebendig wie sein Feuer-Gegenstück. Salima hingegen hatte den aus Dranzer und Frostic Dranzer entwickelten >Black Dranzer< bekommen, da das Bit-Beast auch nach mehreren Tests positiv, ja beinahe verliebt auf die Rothaarige reagiert hatte. Kane komplettierte das Phoenix-Quartett indem er den von Dr. Zagart reaktivierten und von der Biovolt perfektionierten >Cyber Dranzer< als Antriebsquelle nutzte. Dr. Zagart kümmerte sich auch um die neuen Antriebsquellen für Alexander (XP-06) und Gordo (XP-00). >Burning Cerberus< und >Blazing Ortrus< waren die frisch aus einem Stein extrahierten Bit-Beasts, die in zwei Bits verfrachtet und den beiden XP als Antriebsquelle beigegeben wurden. Auf diese Weise, so hoffte der Biovolt-Präsident, würde den Robotern ein weitaus unabhängigeres Leben als bisher beschieden sein. Er ahnte jedoch nicht, wie recht er damit hatte und was für eine gewaltige Zusatzkraft er den metallenen Kriegern mitgegeben hatte. Vorerst ruhte diese Kraft jedoch, denn es gab im Moment noch keinen Grund, sie einzusetzen. "Was machst du denn da?" wollte Mariah neugierig wissen, während sie Kai dabei beobachtete, wie er mit Rays und Talas Hilfe etwas Großes, mit einem gigantisch wirkenden Tuch Verpacktes aus dem hinteren Laderaum der Daedalus auf den Schlosshof verfrachtete. "Sehen ob das Ding noch funktioniert..." gab der Grauhaarige zurück, bevor er sich aufrichtete und die mittlerweile recht nervig gewordenen langen Haare erneut mit einem Band hinter seinen Kopf verbannte. Mariah lächelte, als sie die etwas ungeschickten Bewegungen bemerkte. "Komm, ich helf dir!" "Danke..." murmelte Kai während die Rosahaarige ihm einen fest und sicher sitzenden Pferdeschwanz zurechtmachte. "Was ist das eigentlich?" fragte sie neugierig, als sie sich wieder dem verhüllten Gebilde zuwandte. Statt eine Antwort zu geben, zog Tala die Plane herunter. Zum Vorschein kam ein vollkommen intakt wirkender ZX-01. Der unter dem Namen >Airwolf< von der BBA in Dienst gestellte Helikopter hatte in all den Jahren nicht gelitten und auch den Absturz schien die schwarze Maschine ohne größere Schäden überstanden zu haben. "Wow... - Er ist auch nach 15 Jahren immer noch schön... - Mir ist es als wäre es gestern gewesen..." Ray blickte Mariah an. "Ist es für uns theoretisch schon... - Na ja, mehr oder weniger... - Die Frage ist nur: was machen wir jetzt mit dem Ding?" Der Grauhaarige antwortete ihm nicht auf die gestellte Frage; er öffnete statt dessen das Cockpit und ließ sich auf den Pilotensitz fallen. "Hm... - Mal sehen..." murmelte er, während er die Kontrollen überprüfte. "OK... - Hier also..." Rays Kopf zuckte zum Helikopter herum, als in diesen plötzlich Leben kam. Es knackte einmal kurz und dann setzte sich der mächtige Toprotor in Bewegung; der Heckrotor folgte nur den Bruchteil einer Sekunde später. "Kai! Was machst du da? - Du kannst nicht..." begann er als ihn Tala an der Schulter packte und ein Stück zurückzog. "Du kennst Kai so gut wie ich!" schrie er gegen den steigenden Lärm an, den die anlaufenden Rotoren verursachten. "Wenn er sich was in den Kopf gesetzt hat, lässt er sich nicht aufhalten!" "Aber er kann nicht... - Das Ding ist 15 Jahre lang nicht geflogen und wer weiß was..." protestierte Ray, doch die in ihrer Bewegung immer schneller werdenden Rotoren machten deutlich, was Kai vorhatte. Er würde dem Wolf das Fliegen beibringen. "Was ist denn hier los?" Mariah fuhr herum. Solora stand auf der Empore hinter ihnen und betrachtete den startenden Helikopter mit großen Augen. So etwas hatte die blauhaarige Salusianerin noch nie gesehen. Der durch die Rotoren entstehende Luftwirbel wurde stärker und stärker, bis der >Airwolf< seine Räder schließlich vom Boden abhob und langsam im Schlosshof höher und höher stieg. Die Räder klappten ein, Kai ließ die Nase ein Stück nach vorn kippen und der Helikopter flog über die Schlossmauer in die Stadt hinein. "Und was jetzt?" fragte Mariah. "Wir müssen ihm nach! Der weiß nicht mal ob der Helikopter nach all den Jahren noch in Ordnung ist! - Was wenn der mit dem Ding ne Bruchlandung baut?" "Kommt mit! Wir nehmen meinen Skyraider! Dem Ding muss ich nach!" rief Solora von oben und nur knappe 2 Minuten später flog Soloras sechssitziges Luftfahrzeug hinter dem schwarzen Helikopter her. Dieser flog inzwischen die große Promenade entlang, begleitet von den misstrauischen, erstaunten und neugierigen Blicken der Stadtbewohner. So etwas wie die schlanke schwarze Maschine hatte von ihnen noch niemand gesehen und Luftfahrzeuge mit Rotorantrieb flog man auf ihrem Planeten schon lange nicht mehr. Soloras Skyraider hatte den >Airwolf< fast eingeholt, als dieser die Stadtgrenze passierte und Kai sich entschied, die Funktionalität der in der Maschine installierten Turbos zu testen. Diese waren in der Lage, den Helikopter bis auf 1,5-fache Schallgeschwindigkeit zu bringen. Die Turbinen heulten auf und ein charakteristischer Knall war zu hören, als der Helikopter von einer Sekunde auf die andere enorm beschleunigte und dem Skyraider beinahe mühelos davonzog. Soloras Augen wurden mit einem Schlag groß wie Suppenteller. "Was zum... - Aber warte! So leicht mache ich es dir nicht!" knurrte sie und trat das Gaspedal ihres Fahrzeuges durch. Die Hochleistungsmotoren des Fahrzeuges reagierten und dieses jagte nicht minder schnell hinter dem Helikopter her. Unterdessen hatten Asrial und ihre Begleiter die Gegend um die Gardens verlassen, als ein seltsames Heulen ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. "Was ist denn das? - Das habe ich noch nie gehört..." murmelte Asrial. "Das kommt von da drüben, Prinzessin!" rief Jetta und deutete auf den sich schnell nähernden schwarzen Punkt. Asrial blickte in die angegebene Richtung und sah den ZX heranjagen. "Was um alles in der Welt..." "Unser ZX!" entfuhr es Bryan. "Aber wie...? "Euer was...?" wollte Jetta wissen, als der schwarze Helikopter an dem Skyraider vorbeidonnerte und diesen erst einmal gehörig ins Schwanken brachte. "Man nennt das Helikopter! Er wurde auf der Erde gebaut, er war hinten in unserem Raumschiff verstaut!" Staunend verfolgte die Werwölfin die Flugbahn. "Das ist auf eurem Planeten gebaut?" "Ja..." war Garlands knappe Rückantwort. "Wow..." Mehr brachte Jetta nicht heraus. "Den kriegen wir!" meinte Asrial und trat das Gaspedal durch. Der Skyraider reagierte sofort und schoss dem Helikopter nach, als im selben Moment Soloras Fahrzeug aufschloss. "Wie ist das passiert?" wollte Asrial wissen. "Wir haben den Erdlingen versprochen, die Finger von ihrem Raumschiff und dessen Inhalt zu lassen!" "Das wart ihr nicht!" gab Ray zurück. "Wir haben den ZX aus dem Schiff geholt und dann ist Kai eingestiegen und hat ihn gestartet! Einfach so! Ohne was zu sagen!" "Wo will er mit dem Ding hin?" "Das wissen wir nicht!" gab Tala zurück, als der ZX im nächsten Moment eine scharfe Rechtskurve flog und auf diese Weise einen Kreis um die Skyraider zog. >>Hey Tala...<< "Kai?" >>Ja... - Was denkst du... - Soll ich unseren salusianischen Gastgebern mal zeigen, was das Baby noch drauf hat?<< "Sei du bloß vorsichtig..." >>Geht klar... - OK, dann los...<< Ein kurzes Tippen am Steuerhebel seitens Kai folgte; der ZX kippte seitlich ab und fiel wie ein Stein zu Boden. Auf ein Zeichen Talas hielten beide Salusianerinnen ihre Skyraider an und beobachteten mehr als interessiert die Manöver des schwarzen Helikopters. Kai ließ ihn einen engen Bogen dicht über dem Boden fliegen, so dass der Rotor denselben fast berührte, bevor er ihn in einen senkrechten Steigflug gehen ließ. Anschließend folgte ein kurzer Sturzflug und eine enge Schleife um die beiden Skyraider, so dass Jetta meinte, den Rotor berühren zu können, wenn sie nur die Hand ausstreckte. "Angeber..." murmelte Mariah. Solora schüttelte den Kopf. "Das Ding ist ja der Wahnsinn! - Oh Mann! Das Teil würde ich auch gerne mal fliegen!" >>Das will gelernt sein, Prinzessin Solora...<< gab Kai über die Außenlautsprecher zurück und hielt den Airwolf im Schwebeflug vor den beiden Skyraidern. Solora verzog das Gesicht. "Glaubst du nicht, dass ich das lernen könnte? - Du sprichst hier mit einer Salusianerin und ich kann alles fliegen, was einen Antigravitationsantrieb hat." Kai lachte auf. >>Interessant... - Na mal sehen, Prinzessin Solora... - Ich werde auf der Ebene da landen... - Dann reden wir weiter...<< gab er zurück und ließ den Helikopter in Richtung der Ebene abdrehen. Die beiden Skyraider folgten. Knappe 10 Minuten später standen die beiden Salusianerinnen und die Werwölfin vor der schlanken Maschine. "Also dann... - Wer zuerst?" wollte Kai wissen. "Ich!" rief Solora und öffnete die Tür der Pilotenkanzel. "Wie viele kann das Ding befördern?" "Drei..." beantwortete Kai knapp Asrials Frage. "Pilot, Co-Pilot und einen Computerspezialisten für die Waffenleitsysteme." "Das Ding ist bewaffnet?" wollte Jetta neugierig wissen. "Ja, aber die Waffen seht ihr wahrscheinlich nur als Musspritzen an, denn die können eurer überlegenen Technik kaum das Wasser reichen... - Egal... - Einen Wolf der Lüfte muss man erst mal bezwingen, wehrhaft ist er allemal..." "Wolf? - Hey, das gefällt mir!" lächelte die Werwölfin. Tala nickte. "Das beste, was die Technik der Gegenseite zu bieten hat." "Also eine BBA-Maschine." entfuhr es der Blauhaarigen, die die Geschichte der Erde aus den Erzählungen ihrer neuen Freunde sehr gut kannte. "Dann will ich sie gleich noch mal so gerne ausprobieren! - Also los!" Kai schüttelte den Kopf. "Los, rein mit dir, Solora!" murmelte er und schloss dann die Tür seiner Seite der Pilotenkanzel. Solora tat es ihm gleich. "Und jetzt?" "Bleib ganz ruhig... - Ich starte ihn erst mal... - Wenn wir in der Luft sind übernimmst du..." "OK..." Mit dröhnenden Rotoren hob der Helikopter vom Boden ab. In der Luft, über einem der Canyons übergab der Grauhaarige die Kontrolle des Choppers und schon begann das Desaster. Da der auf der Erde gebaute Helikopter über keinerlei Antigravitationsvorrichtung verfügte und profunde aeronautische Kenntnisse notwendig um die Maschine zu fliegen, dauerte es nicht lange und die Nase des Helikopters kippte nach unten. Solora reagierte mit einem entsetzten Aufschrei und ihrem Co-Piloten gelang es nur mit Mühe, die Maschine wieder abzufangen. Drei erfolglose Versuche später ließ Kai den Helikopter wieder auf dem Plateau landen. "Hilfe, dieses Teufelsding ist doch nicht kontrollierbar..." war die einhellige Meinung der blauhaarigen salusianischen Prinzessin. "Jetzt ich!" rief Asrial, erreichte aber auch nur, dass sie den Helikopter dreimal fast mit der Nase in den Boden bohrte. "Wie könnt ihr damit umgehen?" fragte sie, als sie wieder auf festem Boden stand. "Das ist ganz einfach. Mann muss nur ein paar aeronautische Regeln kennen und wissen wie man mit einer Rotorenmaschine umgehen muss." "Darf ich auch mal?" fragte Jetta vorsichtig. Kai nickte. "Nur zu!" "Viel Glück!" rief Solora während Jetta einstieg und die Tür zum Cockpit schloss. "Ja, du machst das!" stimmte Asrial zu und murmelte: "Zumindest hoffe ich das..." Ihre kleine Schwester nickte. "Das Teufelsteil ist wirklich schwer zu kontrollieren." Mit dröhnenden Rotoren hob der Airwolf vom Boden ab. Jetta schluckte trocken, beobachtete Kai aber neugierig bei den Manövern, die er benötigte um die Maschine sicher in die Luft zu bekommen. "Hand an den Steuerknüppel! Geh locker die Bewegungen mit damit du ein Gefühl für ihn bekommst... - Ich mache es vor, du machst es nach, OK?" sagte der Grauhaarige ruhig, nachdem der Chopper in der Luft über einem Canyon stand. "Ja, OK...?" gab sie zurück und legte ihre Hand an den Steuerknüppel. Langsam ließ Kai den Helikopter weiter aufsteigen und führte dabei leichte Manöver nach links und rechts aus. "OK und jetzt übernimm du..." "Was muss ich tun?" wollte sie wissen, nachdem sie das Kommando über den in der Luft stehenden Wolf übernommen hatte und den Steuerknüppel ruhig in Mittelstellung hielt. "Er wird ruhig in der Luft stehen bleiben, wenn du ihn so hältst wie er jetzt steht. Wenn du den Hebel leicht nach vorn drückst wird er sich vorwärts bewegen, aber nicht zu stark sonst geht er in den Sturzflug runter. Hebel zu dir ziehen und er steigt auf, links oder rechts und er wird jedem deiner Kommandos folgen." "Gut..." "Keine hektischen Bewegungen er reagiert auf jede Bewegung..." Jetta nickte und Kai lächelte ihr noch einmal zu. "Ich bin hier... - Und ich kann im Notfall übernehmen. Also keine Absturzängste.." Die Werwölfin nickte noch einmal kurz und drückte dann den Steuerknüppel leicht nach vorn. Beinahe sanft legte sich der Helikopter leicht nach vorn und setzte sich in Bewegung. Ein paar sanfte Testkurven später blickte Jetta Kai an. "Darf ich...?" Der Grauhaarige hielt ihr einen Helm hin. "Setz den auf... - Er ist an den Bordcomputer angeschlossen. So ist es einfacher..." gab er ruhig zurück bevor er grinste. "Spielen wir..." Jetta lachte, während sie sich den Helm über den Kopf zog. "Gern!" Dann drückte sie den Hebel nach vorn und ließ den Helikopter Richtung Boden stürzen. Staunend beobachteten die auf dem Plateau stehenden den rasanten Sturzflug des schwarzen Hubschraubers, bevor er knapp über dem Boden abgefangen wurde und in einem der Canyons verschwand. "Kai legt's drauf an, dass Jetta schlecht wird..." murmelte Mariam, als der ZX-01 beinahe im senkrechten Steigflug an einer anderen Stelle wieder aus dem Canyon schoss und dann auf der Seite durch eine schmale Passage jagte. "Wahnsinn... - Ich würde Kai gern mal an Bord eines unserer Karyon-Fighter sehen... - Ich wette der würde aus diesen Maschinen das allerletzte rausholen." Asrial nickte zu Soloras Kommentar. "Ja, ich glaube er könnte sich sogar mit Jetta messen..." "Jetta ist Pilotin?" erkundigte sich Ray neugierig. Solora nickte. "Die Beste, die wir haben!" Der Schwarzhaarige nickte gedankenverloren und aktivierte dann sein Funkgerät. "Kai?" >>Ja?<< "Was machst du grade?" >>Ich genieße den Flug...<< "Verstehe..." "Was verstehst du?" Ray legte den Kopf schief und blickte Solora an. Erneut donnerte der Helikopter über ihre Köpfe und verhinderte Rays Antwort. Nur einen Moment später setzte die Maschine vor ihnen auf dem Plateau auf und die beiden Insassen stiegen aus. "Waaaahnsinn!!!" jubelte die junge Werwölfin, während sie sich den Helm wieder abnahm und ihre Haare ordnete. "Dieses Ding ist so was von genial! - Alt aber echt genial! - Prinzessin Asrial, so was brauchen wir unbedingt! Nur noch einen Antischwerkraftgenerator einbauen, damit die Maschine nicht gleich abstürzt, wenn man die Rotoren beschädigt aber ansonsten müsst ihr unbedingt ein paar von den Dingern bauen lassen!" "Bist du dir sicher? - Ich meine sie sind unheimlich schwer zu kontrollieren." gab die blonde Prinzessin zurück. Jetta zuckte mit den Schultern. "Wenn man den Dreh einmal raus hat, dann ist es ganz einfach!" "Was meinst du damit?" erkundigte sich Solora. Kai zuckte kurz mit den Schultern und meinte: "In Sachen Stunts kann sie zwar noch ein paar Nachhilfestunden gebrauchen aber fürs erste Mal war das gar nicht schlecht!" Asrial legte den Kopf schief. "Jetta hat..." "Ja..." gab Kai zurück, während Jetta ihre Hand über das schwarze Metall streifen ließ. "Er ist wunderschön... - Er ist schnell... - Er ist wendig... - Und wenn wir ihn mit unserer Technik noch ein bisschen aufpeppen, dann ist er das perfekte Luftgefährt für eure Leibgarde, Prinzessin Asrial!" "Aber wir haben keine Konstruktionspläne von ihm..." "Habt ihr..." gab Mariam zurück. "Die Konstruktionspläne für die ZX sind im Bordcomputer der Daedalus gespeichert." Asrial legte den Kopf leicht schief und seufzte. "OK Jetta... - Ich lasse probeweise einen für dich bauen! - Aber erst einmal nur den einen! - Wollen doch mal sehen, was dieses Ding drauf hat, wenn es aufgepeppt ist!" -------------------- Und im nächsten Kapitel gehts wieder zurück auf die Erde. Mal sehen, was unsere Freunde da noch alles vorfinden. Bis dann! Kapitel 6: Amerika 2028... -------------------------- Jaaaaaaaaa.... Und jetzt gehts auch hier in UdhE - Wow... weiter... Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen! Venka -------------------- VI Datum: 28. November 2028 Ort: Planet Erde, Pazifischer Ozean, Brücke der Nautilus "Wie ist unser derzeitiger Kurs?" "Ich habe keinerlei Ahnung, Prinzessin Asrial. Kai hat den Kurs in den Bordcomputer eingegeben, ich passe nur auf, dass uns nichts in die Quere kommt..." Die Prinzessin nickte. "Kai?" fragte sie an den Grauhaarigen gewandt. "Der Kurs geht genau zum alten BBA-Center..." gab der Gefragte zurück. Julia sah von ihren computergestützten Karten auf. "Kai, der liegt viel zu tief, bei den momentanen Wasserständen steht der metertief im Wasser..." "Laut den Computerberichten gibt es an dieser Stelle Leben!" widersprach Jetta. "Wir haben alles abgetastet..." "Und du meinst..." begann Brooklyn zögerlich. Kai nickte. "Ich hoffe das zumindest..." Etwa vier Stunden später wandte sich Jetta erneut an Kai. "Ich habe Land auf den Schirmen..." Der Grauhaarige nickte. "Ich komme..." gab er zurück und warf dann einen Blick auf die Schirme. "Amerika..." sagte er knapp. "Um uns herum sind seltsame Gebilde!" meldete Priss aufgeregt. Asrials Kopf zuckte zu ihr herum. "Außenbordkameras an!" "Das ist L.A..." murmelte Tala, nachdem er das Bild auf den Außenbordmonitoren gesehen hatte. Die neben ihm stehende Salima berichtigte seine Aussage jedoch trocken mit den Worten: "Korrigiere, Rotschopf... - Das WAR L.A...." "L.A.?" fragte Asrial leicht irritiert. "Die Stadt der Engel, auch genannt Los Angeles, eine der ehemals größten Städte der amerikanischen Westküste..." erklärte Kai knapp. "Jetta, sei so gut und richte die Außenbordkameras auf den Meeresboden unter uns." Die Werwölfin nickte. "Sehr gern!" Von ihrer Konsole aus aktivierte sie die Kameras und auf dem Meeresboden erschien eine Geisterstadt unter Wasser. Asrial zuckte zusammen. "Wo... wow..." "Habt ihr auf eurem Planeten Wasser-Wericos oder warum baut ihr Städte unter Wasser...?" wollte Priss wissen. Kai lächelte bitter. "Als ich das letzte Mal hier war, war das hier noch Festland..." "Was?" Der Grauhaarige nickte Jetta zu. "Ja..." "Priss! Wie ist die Wassertiefe?" "23,8 Meter, euer Hoheit! Ziemlich uneben durch die verschiedenen Gebäude! Getaucht laufen wir Gefahr irgendwas zu rammen!" gab das Werpumamädchen zurück. Die blonde Prinzessin nickte. "Auftauchen! Wir fahren an der Oberfläche weiter!" "Aye!" Augenblicklich wurde aus der langsam vorwärts gerichteten Bewegung der Nautilus eine Aufwärtsbewegung und das schneeweiße U-Boot durchbrach zischend die Wasseroberfläche bevor es in der aus dem Wasser herausragenden Skyline von L.A. zum Halten kam. Gemeinsam mit Kai, Brooklyn und Jetta betrat Asrial die offene Turmbrücke des Schiffes und sah sich um. Über die Bordlautsprecher meldete sich erneut Priss. >>Ich habe einen Wasserweg gefunden! 20 Meter tief! Er führt ins Landesinnere und wir können ihn aufgetaucht bequem befahren.<< "Na dann los!" >>OK! Halbe Kraft voraus!<< bestätigte Priss den Befehl. Langsam bahnte sich die Nautilus einen Weg durch den engen Durchgang ins ehemalige Landesinnere. Aufmerksam blickte Asrial sich um. "Ich wünschte ich hätte das hier gesehen, als es noch Land war..." Kai seufzte. "Es war wunderschön... - Mehr kann ich dir dazu auch nicht sagen..." Ein kurzes Lächeln war die Antwort. "Ich kann es mir vorstellen... - Ich habe es zumindest in euren Erinnerungen sehen dürfen. Ich danke euch dafür, dass ihr diese Erinnerungen mit uns geteilt habt..." "Kein Problem..." war die knappe Rückantwort, bevor Kai seinen Kopf leicht zur Seite drehte und auf die vorbeiziehenden Landspitzen blickte. Die blonde Prinzessin beobachtete ihn kurz und wandte dann ihre Aufmerksamkeit wieder der Landschaft des für sie fremden Planeten zu. ,Ich denke, ich weiß, was du jetzt fühlst...' dachte sie. ,Es muss schwer sein zu wissen, dass die eigenen Erinnerungen nicht mehr zu sein scheinen als Daten, die auf einem Speichermedium festgehalten werden...' Zwei weitere Stunden später weitete sich der Canyon in einen mehrere Kilometer breiten ehemaligen Talkessel aus, in dem der ehemalige Center der BBA wie eine Insel aus Metall aus dem Wasser ragte. Mehrere metallene Brücken gingen Armen gleich zu künstlichen Inseln und formten so eine Metallstadt inmitten eines riesigen Salzwassersees. "Wow... - Seht euch das an..." flüsterte Jetta atemlos. Kai nickte und lächelte dann erleichtert. "Ich hatte gehofft, dass er noch steht..." "Ja und was machen wir nun?" wollte Brooklyn wissen. "Wir können doch da nicht einfach reinmarschieren! - Wer weiß wer oder was uns da jetzt erwartet!" "Aber genau das tun wir..." gab der Grauhaarige zurück. "WAS???" entfuhr es Yuri. "Richtig gehört..." "Kai, hier ist nichts mehr, wie es mal war!" versuchte es Brooklyn. "Wir wissen nicht, was da unten ist, das Ding kann uns zusammenbrechen während wir drin sind..." Kai grinste cool. "Angst?" "NEIN!" protestierte der Dunkelblonde energisch. "Gut... - Asrial?" "Ja?" "Die Insel da drüben hat einen Lander." erklärte der Grauhaarige und deutete auf eine der Metallinseln. "Kann die Nautilus da andocken?" Ein knappes Nicken war die Antwort. "Sicher doch! - Priss?" Die Gerufene meldete sich per Lautsprecher: "Hab schon gehört! Ich steuere den Lander an!" "Danke..." Fühlbar drehte das mächtige weiße U-Boot in dem Talkessel an und steuerte beinahe lautlos auf die Insel zu um dort anzudocken. Langsam kam es an der Metallinsel längsseits und blieb schließlich ruhig neben dem Lander liegen ohne diesen zu berühren. "Sehr gut Priss... - OK Kai... - Und nun?" "Könnt ihr den Komplex abscannen?" wollte der Gefragte wissen. "Ja, können..." begann die Prinzessin, doch Yumeis Stimme aus dem Lautsprechersystem unterbrach sie. "Achtung! Bewegungen auf der Nachbarinsel!" "Rein! Schnell!" war der wie aus der Pistole geschossene Befehl. "Priss! Abtauchen!!!" Die Vier auf der Außenbrücke glitten durch die Luke und Brooklyn, der als Letzter die Brücke verließ, schlug diese dicht, als das U-Boot bereits im Abtauchen war. Der bis zum Umfallen eingedrillte Ablauf eines Alarmtauchens funktionierte perfekt. Binnen nicht einmal einer halben Minute war die Nautilus von der Oberfläche verschwunden und nur ein bisschen unruhiges Wasser zeugen von der Anwesenheit des Schiffes. Asrial kam gleich darauf auf die Brücke gerannt. "Yumei! Abhören! Schnell! - Und äußerste Ruhe im Schiff!!!" "Aye!" Schlagartig trat im gesamten Boot eine Totenstille ein, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Durch die Lautsprecher ertönte das Gespräch derjenigen, die sich auf der benachbarten Insel befanden. Den Stimmen nach zu urteilen mehrere Männer; mindestens drei. >>Habt ihr alles?<< >>Ja! - Die machen hier keinen Ärger mehr!<< >>Dieses Ding ist eigentlich ideal als Knast... - Lasst ein paar Männer hier! Wir werden das hier als Gefängnis benutzen!<< >>Klar!<< Man konnte seltsame Geräusche hören, die klangen, als gingen Leute über Metall und eine Leiter hinunter. Es folgte ein anlaufender Motor und anschließend folgten abklingende Motorengeräusche im Wasser. Dann war herrschte nur noch Stille. "Weg..." flüsterte Kai. Asrial nickte sichtbar erleichtert. "Ja und sie haben uns nicht bemerkt... - Was jetzt?" "Sehen wir es uns an... - Denke ich..." schlug Tala vor. "Da bin ich dafür! Gehen wir rein und sehen nach, was los ist!" stimmte Julia zu. Kai nickte und seine nächste Reaktion folgte ohne nachzudenken: "Brooklyn, Tala, Julia, Asrial! Ihr kommt mit! Marie und Sai, Garland und Jetta, ihr bildet zwei Backup-Truppen und kommt uns notfalls zu Hilfe! - Klar?" "Äh... - Ja..." stotterte Marie, während Sai und Garland den Grauhaarigen nur verwirrt anblickten. "Aber..." "Aye..." tönte es hingegen von Asrial. Kai wurde in diesem Moment bewusst, was er eigentlich gesagt hatte. "Ups..." "Ist schon in Ordnung. Für die Erde seid ihr die Experten! - Ich möchte nur vorschlagen in unserer Gruppe noch Cyan und Priss mitzunehmen." Der Grauhaarige nickte. "Wer-Cheeta und Wer-Puma... - Schnell und geschickt... - Einverstanden! - In die Rüstungen, wir gehen sofort!" Und mit diesen Worten verließ er, gefolgt von den anderen, die Brücke. Die 7-köpfige Gruppe verließ die Nautilus, die sich sogleich nach dem Absetzen der Gruppe wieder unter die Wasseroberfläche verzog. Über die Metallbrücke, welche die Insel mit dem Centergebäude verband kamen die 7 ungesehen auf den Hauptturm. Nachdem sie hinter einigen herumstehenden Kisten Deckung gesucht hatten, beobachteten sie nähere Umgebung. Niemand war zu sehen, niemand zeigte sich, so dass man annehmen musste, dass die Gruppe bisher unbemerkt geblieben war. "Der Eingang ist unbewacht!" flüsterte Priss. "Los, gehen wir!" Julia hielt sie zurück. "Hier ist nie etwas unbewacht! - Ich teste das!" Sie schwang sich auf eine der Kisten und wirbelte mit ein paar schnellen Flickflacks am Eingang vorbei. Als sich daraufhin nichts tat stand Kai auf. "OK... - Los kommt!" Damit rannte er auf den Eingang zu, stieß diesen auf und alle verschwanden im Inneren des Centers. Staunend sahen sich die Gäste von Salusia in dem irdischen Gebäude um. "Und nun?" wollte Asrial wissen. Kai nickte ihr zu und funkte dann die Nautilus an. "Marie?" >>Ja?<< "Wo müssen wir lang?" >>Warte... - Sektor 77-C...<< Kai grinste. "Den Weg dahin kenn ich gut! Da war ich schon mal... - Mir nach!" Mit diesen Worten rannte er vor; lief gefolgt von den anderen zielsicher die Gänge hinunter, bis er schließlich stehen blieb. "Wartet!" "Was ist?" flüsterte die blonde Prinzessin. "Da ist wer... - Überlasst den mir..." Er fuhr den Visor an seinem Helm herunter und ging dann um die Ecke, wo ihm jemand gegenüberstand, der seiner Uniform nach zu einer Art Privatarmee gehörte. "Hi!" Der vor ihm stehende Typ fuhr zu ihm herum. "Was???" Als er den NT in voller Montur vor sich stehen sah, nahm er sein Maschinengewehr in den Anschlag und feuerte. Kai legte den Kopf schief, als die Kugeln von der stabilen Panzerung seiner Rüstung abprallten. Dann seufzte er, verzog das Gesicht leicht und drückte ihm die Waffe beiseite. "War's das jetzt?" Der Typ wurde sichtbar blasser. "Was bist du???" Kai schüttelte leicht den Kopf bevor er ausholte und den Typen mit einem Faustschlag niederstreckte. "Ich? - Ich bin kompliziert..." Dann wandte er sich an die anderen. "Kann weitergehen, Problem gelöst..." Asrial kam gleich darauf um die Ecke und sah den am Boden liegenden Typen an. "Also ich muss schon sagen Kai... - Ich bin von der durchschlagenden Wirkung deiner Argumente immer wieder überzeugt..." stellte sie trocken fest. "Wir müssen weiter unten echt aufpassen, was wir machen... - Sektor 77-C liegt unter der Wasserlinie, wenn wir Mist machen, säuft hier alles ab!" warnte der Angesprochene, während er den Gang weiter hinunterging. Dann deutete er auf einen Punkt an der metallenen Wand. "Hier ist die Wasserlinie... - Also aufpassen, was ihr macht!" "Also keine Laserwaffen?" vergewisserte sich Priss. "Hier unten gar keine Schusswaffen... - Alles viel zu sensibel..." "Laserschwerter?" wollte Brooklyn wissen. "Und Krallen?" fragte Priss erneut. Kai nickte. "Das ist in diesem Fall beides die perfekte Lösung... - Los, weiter!" Inzwischen einige Stockwerke tiefer, im Sektor 77-C. Emily und Michael, die den Center eigentlich verwalten sollten, waren durch den plötzlichen Überfall nun Gefangene im Untergeschoss ihrer eigenen Einrichtung. "38 Jahre und kein bisschen weise..." Michaels Antwort war ein kurzes Knurren. "Halt den Mund..." "Ich rede nicht nur von dir, sondern auch von mir..." gab die Dunkelblonde zurück. "Wir sollten beide auf den Center aufpassen und was ist passiert? Wir sitzen hier unten fest... - Gott, ich hasse es... - Ich hasse diesen verdammten Kleinkrieg! Dass man sich nicht mal nach so einer Naturkatastrophe am Riemen reißen kann!" "Da sind wir genau so mit dran schuld, wie der Rest der Menschheit! - Wenn es sich denn um eine natürliche Katastrophe handelt. Denn das steht ja immer noch in Frage und ist nicht einwandfrei geklärt!" "Was? Die Ursache der Naturkatastrophe oder die Ursache des Krieges?" "Beides und das weißt du auch..." Emily antwortete nicht. "Früher wäre uns im Nu was eingefallen, wie wir uns hier rausgeboxt hätten!" "Michael! Hör auf damit! Es ist nicht mehr wie früher... - Schon lange nicht mehr... - Und das weißt du genau so gut wie ich!" "Es wäre vielleicht anders verlaufen, wenn SIE hier gewesen wären." "Sie? - Kai und seine Verrückten?" "Sie sind nicht verrückt und du weißt das! - Womöglich hätten sie uns da raus helfen können! Denn dass diesmal nicht Boris unser Gegner ist, wissen wir mehr als genau!" Emily seufzte. "Keiner weiß das genau!" "Aber dann wären sie nur noch mehr in ihrem Verdacht bestätigt worden, dass wir sie nur als Kampfmaschinen gesehen haben..." "Wie dachtest du denn darüber?" wollte sie wissen. Michael seufzte. "Nun, zuerst dachte ich nicht anders, aber..." "Aber?" "Mir fiel das viel zu spät auf! Aber keine Kampfmaschine hat lebendige Augen..." gab er zurück und starrte an die Decke. "Kein seelenloses Wesen wie es ein normaler Roboter wäre, kennt Freude oder Trauer... - ...oder kann lachen... - Ich wünschte, ich könnte mich entschuldigen..." "Ich auch... - Aber ich schätze diese Chance haben wir uns verbaut..." "Ja... - Und jetzt können wir hier nur noch warten, bis wir hier in dieser hübschen Zelle versauern..." "Bist du unter die Optimisten gegangen?" Michael seufzte auf. "Emily... - Denk mal logisch... - Wer sollte uns denn hier rausholen? - Judy? - Die hat bei Gott ganz andere Probleme..." "Aber..." "Sieh es ein, Emily... - Wir sitzen hier fest!" Kapitel 7: Auf und davon... --------------------------- Und zur Abwechslung mal hier das neue Chapter! Viel Spaß! PS: Der Kapiteltitel ist echt klasse -.-() Aber was besseres viel mir nicht ein... VII Eine Stimme über das Beycom riss Emily und Michael nur einen Augenblick nach Michaels äußerst positiv eingestellten Feststellung aus ihrer hochgeistigen Unterhaltung. >>Pst! Ihr zwei da drin in der Zelle, darf ich mal stören?<< Emily blickte sich suchend um. "W... was? - Was war das?" >>Gut, ihr könnt mich hören...<< ertönte die Stimme wieder. >>Wir holen euch da gleich raus, nur noch einen Moment!<< "O... OK?" Einer der vor der Tür stehenden Wachen drehte sich zu den beiden um und sah durch das Gitter in der Tür. "Was redet ihr da? - Euch wird keiner mehr helfen können! - Ihr sitzt hier fest bis zum St. Nimmerleinstag..." Emily wollte noch etwas sagen, als im selben Augenblick Asrial vor den beiden Wachen auftauchte. "Entschuldigen sie, meine Herren..." begann sie mit unschuldigem Augenaufschlag. "Also der Komplex hier ist dermaßen groß, da kann man ja... - Ich hab mich verirrt, können sie mir sagen, wo ich den Ausgang finde?" Die beiden Wachen blickten die blonde Salusianerprinzessin einige Augenblicke lang nur fassungslos an bevor sie sich wieder fingen. "Was... was bist denn du? "Kostümfest ist aber hier nicht angesagt, du Fellknäuel!" Eine der Wachen richtete seine Waffe auf die Salusianerin. "Wer oder was bist du?" Asrial hingegen tat auf unschuldig. "Aber... - Ich hab doch gar nicht..." stotterte sie bevor sie ihre kleine Vorstellung auf den Höhepunkt trieb und laut aufkreischte. "IIIEEEEHHH! Der bedroht mich mit einer Waffe!!!" Für diese nahezu oskarverdächtige Vorstellung kassierte sie einen schrägen Blick der einen Wache, während nun auch der andere seine Waffe in den Anschlag nahm. Zum Reagieren kam allerdings keiner von Beiden mehr. Kai und Tala kamen urplötzlich aus Richtung der Decke und ließen sich auf die beiden drauffallen. Nur einen Augenblick später lagen die beiden unverletzt aber KO auf dem Boden. "Schämt euch was! Mit Waffen zeigt man nicht auf Frauen!" stellte Tala kopfschüttelnd fest. "Schon gar nicht auf Prinzessinnen! Keine Erziehung manche Leute..." war Kais trockener Kommentar. Asrial fesselte die beiden mit einem Laserseil. "Und das Fellknäuel war sehr, sehr unhöflich! - Gute Arbeit Jungs!" Tala nickte. "Immer doch!" >>Keiner in eurer Nähe, ich sag euch dann Bescheid!<< "Alles klar!" beantwortete Julia Maries kurzen Funkspruch. "Hey ihr zwei da drin! Weg von der Tür!" wandte sich Brooklyn an Emily und Michael in der Zelle. Die beiden reagierten sofort und taten wie ihnen geheißen worden war, während Brooklyn die Tür mit einer raschen Bewegung seines Cyberschwertes zerhackte. Michael hielt sich eine Hand vor Augen und versuchte, etwas durch den Staub zu erkennen. "Also ehrlich..." ertönte Kais belustigte Stimme. "Man kann euch keine Minute aus den Augen lassen... - Von 23 Jahren ganz zu schweigen..." Tala lehnte am Türrahmen. "Was hast du erwartet? Dass diese unausgebildeten Möchtegernblader sich in einem Krieg behaupten können?" "Hööööchst unglaubwürdig..." stimmte Brooklyn. "Hört auf ihr zwei, das reicht jetzt..." Kais bestimmt klingende Worte ließen Brooklyn und Tala verstummen. Michael bekam unterdessen große Augen. "Das... das kann nicht sein! Das gibt's nicht!!!" Emily blickte ihren Kameraden verwirrt an. "Was ist?" "Hm... - Sieht auf jeden Fall nicht so aus, als ob man uns vergessen hätte..." stellte Julia fest, als sie die Zelle betrat und die verwirrten Gesichter von Emily und Michael sehen konnte. >>Ihr bekommt Besuch!<< meldete sich Marie erneut. >>Vier Wärmepunkte! - Nähern sich schnell!<< "Verstanden!" gab Kai zurück, machte im selben Moment einen Schritt auf Michael zu und packte ihn an der Hand. "Hör auf zu starren! Wir sind es wirklich und Fragen könnt ihr später stellen!" "Äh... - Ja..." war die perplexe Antwort des dunkelblonden Amerikaners. "Kai?" flüsterte Emily fassungslos. Kai ignorierte sie. Schon im Loslaufen rief er den anderen den Fluchtplan zu. "Nicht einschlafen! Wir nehmen den Weg über die Feuertreppe!" "Geht klar!" gab Asrial zurück. "Geht's?" wandte sich indes Priss an Michael während sie ihn stützte. Der Amerikaner blickte die Werpumalady erstaunt an. "Ja..." gab er zurück, da er mehr nicht heraus bekam. "Gut!" gab sie lächelnd zurück. "Was ist das hier? Wer sind die?" wollte Emily wissen. "Ich denke, wir haben später genug Zeit zum Frage-und-Antwort-Spielen!" murrte Tala, während Julia die Tür zur Feuertreppe wegsprengte und dann feststellte, dass diese nicht mehr da war. "Mist! Die ist weg!" "Jetpacks!" rief Brooklyn. "Wir tragen euch!" "Dafür sind wir einer zu viel!" protestierte Emily. Priss grinste. "Kein Problem! - Cyan!" "Ja!" bestätigte die Angesprochene und beide gingen von ihren halbmenschlichen Körpern auf ihre Tierformen, in Priss' Falle ein Puma und ein Cyans Fall ein Gepard - beide im handlicheren Format - über und Julia fing die beiden Katzen auf, bevor sie sich nach oben abstieß. Tala schnappte sich Emily; Brooklyn hob ohne zu zögern Michael hoch. "Festhalten Asrial!" kommandierte Kai, bevor er die Blonde hochhob und diese sich mit den Worten: "Bei dir immer wieder gern!" an ihm festhielt. Nur einen Augenblick später schossen die vier Roboter den senkrechten Schacht nach oben und Asrial feuerte mittels ihrer Laserwaffe ein Loch ins Dach des Centers. Vier leuchtenden Sternen gleich schossen die NT und XP mit ihren Passagieren aus dem Loch hinaus und landeten auf dem Centertop. Cyan und Priss verwandelten sich zurück augenblicklich zurück in ihre Hybridformen. Kai rappelte sich auf. "Los! Lauft!" "Ich bin zu alt für den Scheiß..." knurrte Michael, was ihm einen rügenden Blick seitens Julia eintrug. "Meckern kannst du später!" gab sie trocken zurück. "Nautilus! Auftauchen!!!" schrie Tala förmlich in sein Funkgerät, was das ohnehin herrschende Chaos und Unverständnis nur noch größer machte. "Hä? - Was..." begann Emily, brach aber ab, als das weiße U-Boot rauschend wieder neben der Seiteninsel auftauchte. Michael riss seine Augen auf. "Was in Dreiteufelsnamen..." Staunend blieb er einen kurzen Moment stehen, während Brooklyn und Julia bereits über die Brücke zur Insel hinüberrannten. "Schlaf nicht ein!" blaffte Emily ihn an und wandte sich dann an die anderen. "Wo kommt ihr eigentlich auf einmal her und was sind das für Leute?" Tala, der vor ihr über den Steg rannte, antwortete: "Freunde von außerhalb - Und jetzt lauft dahin!" "Ja, von sehr weit außerhalb..." bestätigte Asrial. Im selben Moment peitschten hinter ihnen Maschinengewehrsalven über die Brücke und die Gruppe war gezwungen, sich auf die Brücke zu legen um direkten Treffern zu entgehen. "Klasse... - Und nun?" murrte Michael. Brooklyn ballte eine Hand zur Faust. "Wenn die schießen, schießen wir zurück!" "Ganz deiner Meinung!" gab Kai zurück und seine Stimme klang mehr als angefressen. "Ich lass mich doch von den Schießbudenfiguren da nicht zum Afen machen! - Die Waffen auf Betäubung!" "Roger!" - "Klar!" - "Bereit!" bestätigten Tala, Brooklyn und Julia. Kai nickte. "Und LOS!!!" Die vier Roboter stießen sich von der Brücke ab und flogen mittels der Jetpacks auf die Angreifer zu. "NEIN!!!" schrie Michael doch Asrial lachte nur. "Lass sie..." Auf den unintelligenten Blick seitens des Amerikaners fügte sie hinzu: "Lass sie sich austoben, das brauchen sie ab und an. - Und wir sollten das ausnutzen! Los!" Während zwischen den Schüssen der Maschinengewehre ihrer Gegner immer wieder die charakteristischen Schüsse aus den aus den Waffen der NT und XP herauszuhören waren, rannten Asrial, Emily, Michael, Priss und Cyan zur bereits wartenden Nautilus. Kaum dass sie an Bord waren, legte das weiße U-Boot ab, drehte bei und strebte dann mit voller Kraft auf den Canyon zu durch den es gekommen war. Kai drehte sich um und sag das U-Boot auf den Canyon zufahren. "OK Leute, die Party ist vorbei! - Verschwinden wir!" "Ganz deiner Meinung... - S wird ohnehin langweilig mit diesen Flaschen als Gegnern!" stimmte Tala zu, worauf die vier sich zur Nautilus zurückzogen, die nur einen Augenblick später im Canyon verschwand. Die Soldaten der seltsamen Privatarmee blickten dem davonlaufenden U-Boot nach bis es im Canyon verschwunden war. "Und was sagen wir dem Boss? - Dass wir unsere Gefangenen an ein paar verrückte in Katzenkostümen verloren haben und das die dann mit einem Film-U-Boot aus einem Film der 90-er, der noch dazu ne Comic-Adaption gewesen ist, verschwunden sind?" Ein zweiter schüttelte den Kopf. "Nein, das kauft die uns nie ab..." "Das wird sie... - Die Kameras haben alles aufgezeichnet..." murmelte der scheinbare Anführer der Gruppe. Unterdessen auf der Brücke der Nautilus. Asrial kam durch die Tür gestürmt und rief: "Yumei! Anrufen Protector! Sofort! - Jetta! Tauchen!" "Wassertiefe nicht ausreichend für Tauchgang! Wir würden aufsitzen!" negierte Jetta ihren Befehl. "Protector antwortet nicht!" war Yumeis Antwort. Asrial wandte sich zu beiden um. "Dann macht es sobald es geht! - Cyan! Volle Kraft voraus!" "Aye!" war die dreistimmige Antwort und sofort wurde die Vibration im Schiff durch die schneller laufenden Maschinen deutlich. "Sehr gut..." gab Asrial zurück und drehte sich dann zu Emily und Michael um. Michael blickte sich unterdessen neugierig auf der Brücke des Schiffes um. "Wow..." Bryan stand von seinem Sitz auf, kam auf ihn zu und grinste. "Na? So was habt ihr zwei noch nie gesehen, was?" "Doch, vor mehr als 20 Jahren im Kino." gab Emily schnippisch zurück. "Ah..." machte Bryan und Maria, die wie Bryan auch eine traditionelle salusianische Uniform trug, begann zu lachen. "Wo... - ...kommt ihr denn her?" stotterte Michael. "Später..." gab Bryan zurück, als Brooklyn, Kai, Tala und Julia ohne Rüstungen die Brücke betraten. "Na? Spaß gehabt?" wollte der Blasslilahaarige von den hereinkommenden Freunden wissen. Brooklyn zuckte mit den Schultern. "Wie man's nimmt..." "Wir sind besseres gewöhnt... - Das weißt du doch am besten, oder?" fügte Kai hinzu und streckte sich. "Etwas mehr Widerstand hätte schon sein dürfen..." stimmte Julia augenzwinkernd zu. "Aber das ist hier wohl üblich..." murrte Tala und Kai musste lachen. "Typisch..." seufzte Asrial, bevor sie sich umwandte und sich an Sai wandte. "Wie ist der Stand?" "Keine Verfolger... - Wir sind allein..." gab die Rakshasa zurück und wandte sich zum Checken noch mal zu ihrem Monitor um. "Ja... - Wir sind vollkommen allein auf weiter Flur... - ...äh... - ...im Wasser..." Die blonde Prinzessin lächelte. "Perfekt!" Dann wandte sie sich Michael und Emily zu. "Ich heiße euch an Bord der Nautilus willkommen, Erdlinge. Mein Name ist Prinzessin Asrial Si-Van von Salusia. Darf ich eure werten Namen erfahren?" "M... - Michael Parker..." "Ich bin Emily... - Emily Johnson..." "Wenn ich mich recht entsinne, stammt ihr aus dem Team All-Starz, Amerika, richtig?" "J... - Ja! - Aber wie..." begann Michael und blickte dann in Richtung von Kai. "Ja, klar... - Ich verstehe..." Kai grinste. "Ihr bekommt eure Erklärung, so viel ist sicher, aber erst möchte ich wissen, was hier los ist?" "Nun... - Wo soll ich da anfangen... - Es begann einige Jahre nachdem ihr wegwart... - Dass Boris keine Ruhe geben würde, das wussten wir von Anfang an. Und dass seine Handlanger versuchen würden, ihn aus diesem Gefängnis, in das wir ihn gesteckt hatten, zu befreien. - Aber dann... - Irgendwie... - Erst wurden die Versuche Boris zu befreien immer heftiger und immer ausgefallenere Waffen wurden benutzt. - Geschafft haben sie es trotzdem nicht." Emily nickte. "Er ist auch nicht unser Gegner... - Aber dann kam diese seltsame Naturkatastrophe in der von einem Tag auf den anderen ohne Vorwarnung plötzlich die Polkappen anfingen zu schmelzen und der Meeresspiegel begann zu steigen. Im Nu standen tiefer liegende Flächen unter Wasser, bald auch der Center und wir beide wurden als Verwalter da eingesetzt. - Den Rest kennt ihr ja..." "Ich verstehe..." gab Brooklyn zurück. "Wann genau war das?" wollte Kai wissen. "Die Naturkatastrophe?" fragte Michael nach und als der Grauhaarige nickte, überlegte er kurz und sagte dann. "Das muss jetzt in etwa 7 Jahre her sein..." Asrial ging zum Funkgerät. "Hier ist Nautilus für Protector! Protector, kommen!" >>Protector hört!<< tönte eine weibliche Stimme aus dem Funkgerät. "Rega?" >>Aye, Prinzessin Asrial! - Rega Tai-Si am Funkgerät...<< "Wo ist Solora?" >>Folgt einem Notrufsignal von einem "Europa" genannten Kontinent!<< "Verstanden! - Protector bereitmachen für Aufnehmen Nautilus, wir kommen zurück!" >>Aye!<< "Gut..." murmelte die Blonde und drehte sich dann Michael und Emily zu. "Habt ihr Fragen?" Der dunkelblonde Amerikaner zuckte mehr oder minder hilflos mit den Schultern. "Es... - Es ist alles so viel auf einmal. - Die NT und XP... - Marie... - Bryan... - Ich verstehe das alles nicht..." "Das ist verständlich... - Komm mit... - Ich erkläre dir alles, während wir unterwegs sind..." gab Kai zurück und deutete den beiden Amerikanern an, ihm zu folgen. Emily und Michael folgten dem NT in einen der Aufenthaltsräume. Asrial blickte ihnen nach. "Ich verstehe sie gut... - Es ist alles schon irgendwie unglaublich... - Selbst für uns ist es das..." "Was genau schlägst du vor, Asrial?" fragte Bryan, der neben Kai und Marie der einzige war, der es sich wagte, Prinzessin Asrial zu duzen, nach. "Lass sofort die Aggressor fertig machen... - Ich werde die Erdlinge nicht mit an Bord der Protector nehmen... - Sie sollen mit der Maschine zu ihrem eigenen Stützpunkt zurückkehren..." "Die Maschine ist in ein paar Minuten aufgetankt und startklar..." gab der Blasslilahaarige zurück und verließ dann die Kommandobrücke um sowohl Katapult als auch den Jet startklar machen zu lassen. Eine Stunde später stand die MiG-29 startbereit auf ihrem Katapult am hinteren Oberdeck der Nautilus, welche ruhig, mit gestopptem Antrieb, im Wasser lag. "Glaubst du, du kommst mit der Mühle klar?" wollte Kai wissen. Michael nickte. "Das ist ne modifizierte 29-er, nicht? - Also ne MiG?" "Ja... - Modifiziert nach Art unserer Freunde von außerhalb... - Aber im Groben immer noch so wie früher..." Der Amerikaner lächelte. "Dann komme ich mit dem Ding klar... - Die Frage ist, wo sind wir?" "Wir haben den Bordcomputer mit unserem bisherigen Kurs eingeimpft. Du hast unseren jetzigen Standpunkt und eine Verbindung zu sämtlichen, diesen Planten umkreisenden Satelliten. Es wird, denke ich, so kein Problem sein, euch zu orientieren..." war die prompte Rückantwort. "Danke..." gab Michael zurück, während er vor Emily ins Cockpit der MiG kletterte. "Sehen wir uns irgendwann und irgendwie wieder?" wollte er wissen. Kai zuckte mit den Schultern. "Wird sich zeigen, denke ich... - Du solltest es nicht an die große Glocke hängen, dass hier ein Schiff mit nicht irdischen Lebensformen gelandet ist. - Es ist weder die Absicht von Prinzessin Asrial noch die von Prinzessin Solora, hier eine Massenpanik auszulösen... - Also würde ich euch beide einfach mal bitten..." "Schon klar..." war die knappe Antwort. "Wir sagen nichts..." Emily nickte. "Ihr habt uns das Leben gerettet! Also ist versprochen auch versprochen!" sagte sie mit fester Stimme. "Gut..." Damit trat der Grauhaarige einige Schritte zurück und die automatische Zündung der Triebwerke setzte im selben Moment ein wie sich die Pilotenkanzel schloss. Dann reagierte das Katapult und schleuderte den schnellen Jet schräg vom U-Boot weg in den Himmel. Michael fing ihn ab, drehte eine Runde um die Nautilus und dann schoss die Maschine in nordöstlicher Richtung davon. Asrial erschien im selben Moment hinter Kai und sah ihn dann an. "War das richtig?" fragte sie?" Der Grauhaarige nickte. "Es war OK und sie haben es auch verstanden... - Vor 23 Jahren hätte ich unter den gegebenen Umständen auch anders gehandelt aber jetzt? - So ist es schon besser..." "Ich würde vorschlagen, wir gehen wieder runter... - Wir sollten zur Protector zurück... - Bevor uns hier jemand entdeckt..." murmelte die Blonde, während die Motoren des U-Bootes wieder ansprangen. Noch während der NT und die Salusianerin die Brücke wieder betraten, begann das U-Boot zu tauchen und war nur wenige Augenblicke später unter der Wasseroberfläche verschwunden. Kapitel 8: Nur ein kleines Problem... ------------------------------------- So! Ich bin wieder da, nachdem ich zwei Wochen krank war! Und bring gleich mal ein Update mit! Wir verlassen mal unsere Außerirdischen Besucher und sehen mal nach, was die Erdlinge so treiben, nicht? Viel Spaß Venka ----------------------- VIII Datum: 29. November 2028 Ort: Planet Erde, Pazifischer Ozean, Kommandozentrale Substation U 9 6, Midway Islands Zur selben Zeit herrschte in der Unterwasserbasis, welche der BBA unterstand, geschäftiges Treiben zur Vorbereitung des Starts der dort stationierten X-71 mit Namen Freedom, was übersetzt Freiheit bedeutete. "Wie sieht es aus?" "Sehr gut, Judy, wir haben grün für Start, das Katapult ist bereit, Freedom fertig zum Start." "Danke... - Freedom, kommen!" >>Freedom hört!<< tönte Miguels Stimme aus dem Lautsprecher. "Ihr seid grün für Start! - Eine hübsche Mondumrundung und seht mal zu, ob ihr landen könnt. - Das wäre doch mal was neues!" >>Verstanden Judy! - Sollen wir noch n paar Steinchen von da oben mitbringen?<< "Oh warum nicht?" >>Freedom hat verstanden. - Wir melden uns, wenn wir klar zum Start sind...<< "OK, wir warten..." gab Judy zurück und drehte sich dann um. "Öffnet den Katapultkorridor! - Die K-19 soll Stellung im Patroulliengebiet beziehen." "K-19 ist bereit und in Position." gab Oliver zurück. "Judy! - Ich finde immer noch, dass wir das lassen sollen! Freedom ist nicht in der Lage eine solche Mission noch erfolgreich durchzuführen. - Sie schafft es bis zum Mond aber wie weit sie danach noch kommt kann und will ich dir nicht sagen, weil ich mich nicht in die Nesseln setzen will! - Ich sag dir nur eines, wenn wir sie da oben verlieren oder uns irgendwas kaputt geht, dann war es das! Wir bekommen sie da nie wieder runter!" Die blonde Frau winkte ab. "Jetzt mach dir mal keine Gedanken Ian... - Freedom ist alt aber durchaus zuverlässig, die schafft das schon..." "Gut, wenn du das meinst... - Auf deine Verantwortung... - Ich habe dir meine Meinung gesagt und ab jetzt halte ich mich raus..." >>Freedom ist startklar, wir sind bereit!<< "Gut..." "Judy, wir haben auf dem Starkorridor eine einkommende Maschine. Sie funkt unser Erkennungssignal. - Was jetzt?" tönte es von dem schräg hinter Judy sitzenden Jonny. "Ich habe verstanden. - Funkzentrale?" >>Funkzentrale hört!<< "Funkt dieses Flugzeug an. Ich will wissen, was die gerade jetzt da zu suchen haben..." >>Wir stehen seit mehreren Minuten mit denen in Kontakt. - Der Pilot der Maschine ist Michael! - Wir holen ihn über den Landekorridor der Freedom rein. - Gib uns 5 Minuten!<< "Verstanden... - Freedom? - Ihr müsst euch noch kurz gedulden. - Wir holen erst den Jet rein." >>Ist OK. - Wir warten...<< "Funkzentrale?" >>Wir bestätigen Einflug! Landung in 120 Sekunden! - Ihr könnt mit dem Startvorgang fortfahren!<< "Danke. - Freedom?" >>Freedom hört!<< "Wir beginnen Startsequenz jetzt!" >>Roger!<< "Katapult frei?" "Katapult ist frei!" "Countdown?" "Initiiere Countdown! T -2 Minuten!" gab Ian zurück. "Triebwerke?" "Triebwerke bereit!" >>Funkzentrale hier! Der Jet ist gelandet!<< "Verstanden! - Startsequenz T -1 Minute." "Triebwerke zünden! Katapult vorspannen!" "T - 30 Sekunden! Triebwerke vorgezündet!" "Katapult bereit! - Wir sind startklar!" "T -15 Sekunden!" Judy lächelte Ian an. "Sieht doch gut aus..." Der Russe jedoch schüttelte nur den Kopf, fuhr aber unbeirrt mit dem Countdown fort. "T -10 Sekunden... - 9! - 8! - 7! - 6! - 5! - 4! - 3! - 2! - 1! - Und los!" Mit diesen Worten betätigte er den Hebel für den Katapultauslöser. Die gesamte Basis erzitterte wie unter einem Faustschlag und nur einen Moment später schoss die X-71 senkrecht in den Himmel. "Freedom ist frei. - Kurs liegt gut. - Ich denke nicht, dass wir Probleme bekommen werden..." meldete Jonny knapp. Judy nickte. "Ich bin unten in der Flugzeughalle. - Ich will sehen, was Michael hier macht, wo er doch auf den Center aufpassen sollte..." Und damit verschwand sie aus dem Kommandoraum. Jonny drehte sich um und sah Ian kurz an. "Mal unter uns... - Meintest du das vorhin ernst?" "Was? - Dass ich nicht glaube, das Freedom diese Mission inklusive Mondlandung durchhält?" fragte er worauf der Schotte nickte. "Meinst du ich mach damit Scherzchen?" "Also..." Der Russe schüttelte den Kopf. "Nein... - Aber wir werden sehen... - Vielleicht irre ich mich ja..." "Hoffen wir es..." "Allerdings..." Fast zur gleichen Zeit kam Judy unten in der Flugzeughalle an und betrachtete staunend den schnellen Jet, der jetzt in der Mitte der Halle stand. "Schönes Gerät, nicht?" tönte es von Michael. "Wo habt ihr das denn her? - Und noch interessanter ist die Frage wo ihr jetzt herkommt! Ihr solltet doch auf den Center aufpassen!" Der dunkelblonde Amerikaner zuckte etwas hilflos mit den Schultern. "Den Center sind wir los, Judy... - Wir konnten beide nur mit Mühe entkommen. Wir hatten Hilfe, die haben uns auch diesen Jet geliehen, aber mehr kann ich dir dazu auch nicht sagen." "Wieso nicht?" "Weil ich's versprochen habe..." "Emily?" Die Amerikanerin schüttelte den Kopf. "Ich kann dazu auch nichts sagen..." "Versprochen, was?" "Genau... - Vielleicht später irgendwann..." "Verstehe... - Also ist der Center weg?" "Er war für uns beiden allein nicht zu halten... - Streich den... - Aber zumindest kennen wir alle seine Schwachstellen für den Fall, dass wir ihn ganz niedermachen müssen..." musste Michael zugeben. "Na ja... - Da kann man leider nichts machen... - Zum Glück war da nichts wirklich wichtiges mehr drin..." "Das ist wahr... - Aber sagt mal, was ist hier eigentlich los? - Was war das für ein Krach grade?" Judy lächelte. "Wir haben Freedom gestartet, sie ist jetzt auf dem Weg zum Mond..." "Aus was für einem Grund?" fragte Emily nach. "Wir wollten versuchen eine Landung auf dem Mond zu machen. - Nichts weiter..." war die prompte Rückantwort. "Wollten wir damit nicht warten, bis Independence wieder einsatzklar ist? - War Freedom nicht..." Judy verdrehte ihre Augen. "Fang nicht an wie Ian, Emily... - Er hat auch schon rumgeunkt... - Habt doch mal ein bisschen Vertrauen in die Freedom..." Datum: 01. Dezember 2028, kurz vor Mitternacht Ort: Planet Erde, Pazifischer Ozean, Kommandozentrale Substation U 9 6, Midway Islands Kopfschüttelnd sah Ian von den Computerbildschirmen auf und ließ seinen Blick durch den leeren Kommandoraum schweifen. "Ich mag das nicht... - Die Anzeige müsste doch..." "Was hast du?" wollte Michael, der eben den Raum betrat, wissen. "Ist was nicht in Ordnung?" "Nein, alles klar... - Nur eine kleine Anomalie in den Anzeigen..." war die knappe Rückantwort. "Schlimm?" "Nein, noch nicht... - Die Temperatur der Shuttle-Kabine und in den Computeranlagen sind etwas niedriger als sie es sein müssten... - Nichts weiter..." "Beeinträchtig das irgendwas?" "Das versuche ich grade herauszufinden... - Kannst du mir mal die Maximaltiefe für die Temperatur bei der die im Shuttle eingebauten Rechner noch laufen, geben?" "Klar, gleich... - Hier..." Ian verengte nachdenklich seine Augen. "Hm... - Wenn uns die Heizungsstäbe nicht ausfallen, dann besteht für den Computer keine Gefahr... - Aber wenn die Heizstäbe bei der Umrundung des Mondes versagen und uns dann ausfallen, wenn sie im Kälteschatten des Mondes sind, dann bricht die gesamte Computeranlage zusammen und das Shuttle gibt da oben den Geist auf." Michael erbleichte. "Wie lange, bis du überprüft hast, ob das eintreffen könnte?" "Ob das eintreffen könnte? - Michael! Das Shuttle ist 17 Jahre alt! - Normalerweise würde ich mich trotz meiner Nationalität nicht mal in ein 17 Jahre altes Flugzeug setzen! - OK, wenn man Freedom an ihren Flugstunden misst, ist sie, verglichen mit einem Jet, erst 5 Jahre alt, aber sie ist eine Raumfähre und kein Flugzeug und bewegt sich in ganz anderen Sphären... - Ich habe Judy versucht zu warnen..." "Ich weiß... - Die Anzeigen sprechen doch für sich... - Ich habe hier auch eine gewisse Befehlsgewalt und wenn du mir sagst, da ist was im Busch, dann sage ich: hol sie zurück!" Ian schüttelte den Kopf. "Um sie jetzt zurückzuholen müssten wir sie aus der Mondanziehungskraft rausbekommen... - Und das würde heißen..." "...sie um den Mond herumfliegen zu lassen um sie wie auf einem Katapult zurückzuschleudern... - Einfache Physik, so wie damals zu Zeiten von Apollo 13..." knurrte Michael. Der Russe nickte. "Und damit wären wir wieder da angekommen, wo das eigentliche Problem liegt... - Denn wenn uns der Computer auf einem eingestellten Kurs, so wie er es jetzt ist, hängen bleibt, wird das Schiff stur weiter dem letzten Kurs folgen... - Und das ist eine stabile Mondumlaufbahn..." "Also können wir nur warten?" "Genau... - Apollo 13... - Was für ein äußerst gesundes Vergleichsbeispiel..." "Wie lange noch..." "9 Stunden 34 Minuten und 18 Sekunden..." "Klasse... - Sag mal, wieso ist denn hier eigentlich keiner?" Ian lehnte sich zurück und rieb sich die Augen. "Volcano Island hat die Überwachung übernommen, nachdem an K-19 wieder irgendwas gestreikt hat und jetzt alle unten im Trockendock sind... - Das U-Boot ist auch nicht mehr das jüngste..." Michael schüttelte den Kopf. "Nichts funktioniert... - Freedom ist genau so überaltert wie die K-19..." Ein knappes Schulterzucken war die Antwort. "Und? Was willst du machen?" "Nichts... - Ich kann nichts machen... - Nur warten..." Besagte neuneinhalb Stunden später befanden sich alle im Hauptkontrollraum der U 9 6. "Wie geht's euch da oben?" >>Bestens Judy!<< gab Miguel zurück. >>Der Ausblick ist so was von gigantisch! - Wir sind bereit für Mondumlaufbahn!<< fügte Raoul hinzu. "Einschwenken..." gab Judy zurück und nur einen Moment später zeichnete sich die Kursänderung auf den Hauptmonitoren an. Langsam und beinahe behäbig schwenkte die Freedom in die Mondumlaufbahn ein. >>Wir sehen uns auf der anderen Seite!<< "Roger!" Im nächsten Moment verloschen sämtliche Anzeigen, als die Freedom im Funkschatten des Mondes verschwand. Ungewollt bekreuzigte sich Ian, was aber nur Michael bemerkte. Jetzt hieß es Daumen drücken. Datum: 02. Dezember 2028, 08:41 Uhr HST (Hawaian Standart Time) Ort: Spaceshuttle X-71 "Freedom", Mondumlaufbahn "Wie sieht es aus?" "Gut, wie auch sonst?" Hilary verzog das Gesicht. "Ich weiß ja nicht, wie es bei dir aussieht aber mich macht die Tatsache, dass wir in einem 17 Jahre alten Shuttle gerade zu einer Mondumrundung ansetzen, nicht gerade glücklich..." Raoul verzog das Gesicht. "Warum bist du dann überhaupt mitgekommen?" "Ich bin Wissenschaftlerin du Genie! Mich interessiert nicht der Flug sondern nur die Landung..." "Na dann lehn dich zurück und genieß den Flug!" gab Miguel zurück und bestätigte dann das Einschwenken in die Umlaufbahn. "OK wir sind unterwegs..." Gut fühlbar drehte sich das große Shuttle in die Umlaufbahn ein. "Wir haben jetzt gute 6 Minuten keinen Funkkontakt und dann sind wir genau auf Kurs..." sagte der Blonde, während das Schiff langsam im Schatten des Mondes verschwand. Keine zwei Minuten durchzuckte ein feiner Knall den Rumpf des Schiffes und das Shuttle bäumte sich kurzzeitig auf. Raoul zuckte zusammen. "Was war das?" "Keine Ahnung... - Ich checke das..." gab Miguel zurück und gab einige Befehle in den Computer ein. "Was zum..." "Was ist?" "Der Computer reagiert nicht... - Ich kann keine Daten abrufen und keine mehr eingeben... - Warte, ich werde das System neu starten..." murmelte er und bereitete den Computer für einen Neustart vor. Der Rechner fuhr herunter, doch beim Neustart funkte es in der gesamten Konsole und mit einem Mal sprangen Dutzende von Warnleuchten an. "Was soll das, was hast du gemacht???" fluchte Raoul, der Mühe hatte, die bockende Maschine zu kontrollieren. "Nichts, ich..." gab der Blonde zurück, während er versuchte, den Rechner wieder in Gang zu bekommen. "Mach was Miguel, ich kann die Mühle nicht mehr lange halten! Sie rollt mir weg!" "Der Rechner läuft wieder! - Oh Mann, was ist denn das?" "Was?" "Das ist... - Das sieht nicht gut aus!" Raoul verdrehte seine Augen. "Wie sind die Kontrollen? - Wie viele Warnleuchten siehst du?" "Ich sehe zwei, drei, nein, vier, fünf... - Treibstoff, Kurs, Navigation, Sauerstoffversorgung, Funkgeräte... - Verdammt n ganzer Christbaum leuchtet hier..." "Was soll das heißen?" fragte Hilary entsetzt. "Das der Computer uns gerade die Kurse eingefroren hat. - Ich kann nichts mehr an der Navigation ändern... - Der Autopilot hat das Schiff übernommen..." "Soll heißen?" "Wir hängen in der Mondumlaufbahn fest..." "Das ist nicht dein Ernst oder?" wollte das Mädchen wissen, als das Shuttle im selben Moment aus dem Funkschatten heraustrat. "Substation U 9 6! - Kommen U 9 6!" Ein Rauschen in der Funkleitung war die Antwort. "Was soll das, was ist hier los? - Wieso antworten die nicht???" "Gib es auf, Raoul..." gab Miguel zurück. "Die Funkgeräte sind außer Funktion... - Da geht nichts mehr..." Hilary schluckte. "Und was soll das bitte heißen?" "Was das heißen soll? - Die Funkgeräte sind tot und der Autopilot hält uns in einer stabilen Mondumlaufbahn... - Kurz gesagt geht es uns wie Apollo 13... - Wir haben ein Problem..." Datum: 02. Dezember 2028, 08:50 Uhr HST Ort: Planet Erde, Pazifischer Ozean, Kommandozentrale Substation U 9 6, Midway Islands Im selben Moment wie die Warnleuchten auf der Freedom ansprangen, leuchtete der sprichwörtliche Christbaum auch im Kontrollraum der U 9 6 auf. "Was ist das???" rief Zeo. "Seht euch diesen Scheiß an..." "Ich checke das!" gab Kenny zurück und ließ einen kompletten Computercheck durchlaufen. >>Auf dem Shuttle gibt es ein Problem, Chef...<< meldete sich Dizzy, bevor der Angesprochene aschfahl wurde. "Holt Judy... - Schnell... - Wir haben ein Problem..." --------- Erinnert mich an "Houston! Wir haben ein Problem..." Kapitel 9: Go, set, capture... ------------------------------ Was lange dauert... ...wird hoffentlich gut... Viel Spaß! Venka ---------------- IX Datum: 02. Dezember 2028 Ort: Planet Erde, Pazifischer Ozean, Kommandozentrale Substation U 9 6, Midway Islands Keine 5 Minuten nach dem ersten Alarmsignal betrat die blonde Frau den Kommandoraum. „OK Leute, was ist hier los?“ „Der Funkkontakt mit der Freedom ist abgerissen und wie du ja selber sehen kannst geht’s dem Shuttle mehr als dreckig...“ gab Ian zur Auskunft und deutete auf die Bildschirme auf denen Dutzende von Warnleuchten blinkten. „Uns ist die Computeranlage ausgefallen und jetzt sitzt das Schiff auf dem letzten eingegebenen Kurs fest... „Was zum Teufel soll das heißen?“ „Es gibt nichts an Bord der Freedom, das noch funktioniert, Judy!“ gab der Gefragte zurück. Die blonde Frau fuhr zu ihm herum. „Wir haben das Projekt X-71 nun mittlerweile seit 18 Jahren am Laufen! Freedom ist ein zuverlässiges Raumschiff und ich kann mir keinen Grund vorstellen, der zu solchen Systemabstürzen führen könnte! Überprüft das! So lange ich hier verantwortlich bin, bleibt kein Shuttle da oben! „Die Freedom ist tot! – Da geht nichts mehr!“ wiederholte der Russe geduldig und deutete erneut auf die Monitore. „Aus, Ende, fertig...“ „Warum schicken wir nicht Independence zu Bergungszwecken hinterher?“ wollte Spike wissen. „Die hat gerade einen Totalcheck...“ „Wie lange bis Independence einsatzbereit ist?“ fragte Spike erneut, diesmal aber mit deutlich härterer Stimme. Ian seufzte und schaltete dann einen Bildschirm an. Ein Blick in eine Halle und ein sich darin befindendes, in seine Bestandteile zerlegtes Shuttle wurde sichtbar. „Wenn ich sage Totalcheck, dann meine ich das auch so... – Es dauert exakt 32 Tage 6 Stunden und 39 Minuten bis sie wieder einsatzbereit ist, gesetzt den Fall wir fangen gleich mit dem Zusammenbau an! – Das ist eine Zeitspanne, die wir nicht zur Verfügung haben.“ gab der Russe zurück. „Und sei ehrlich! Ich habe euch mehrfach gewarnt, Freedom in ihrem Zustand auf eine solche Mission zu schicken!“ Spike nickte. „Das ist wahr... – Ian sagte: Wenn sie uns beim Start nicht schon auseinander fällt, schafft sie es bis zum Mond aber ob sie wieder zurückkommt, ist fraglich...“ „Genau und jetzt haben wir den Salat! Die Kälte hat die überalterten Bordcomputer, die bei der jüngeren Independence gerade ausgewechselt werden, bei der Mondumrundung vollkommen lahmgelegt! Selbst wenn wir sie jetzt aus der Mondumlaufbahn raus und bis an die Erde rankriegen, werden die sich die computergestützten Hitzekacheln nicht herumschwenken lassen und es reißt uns das Shuttle noch während dem Eintritt in die Erdatmosphäre in seine Einzelteile so wie damals 2001 das US-Shuttle Columbia! – Warum konnten wir nicht warten, bis Independence runderneuert wurde und dann sie schicken?“ „Ich weiß, ich weiß...“ murmelte Judy. „Aber sagt mal... – Was ist mit Aquarius und Odyssee?“ Ian verzog erneut das Gesicht. „Die Folge-Projekte X-73 Aquarius und X-72 Odyssee wurden von höheren Kreisen aus abgeschmettert... – Sie sind zwar durchgeplant und die Rumpfkonstruktionen sowie die Bordcomputer sind bereits fertig...“ „Aber?“ „Erstens stehen sie unten im Konstruktionsbunker am Herrenhaus, was bedeutet, dass sie erst einmal auf eine der Rampen geschafft werden müssten und da wir keinen Transportjet haben, der da landen kann, müssten wir sie erst zu einem Hafen schaffen und dann per Flugzeugträger hierher oder nach Volcano Island... - Zweitens haben sie keine Triebwerke... – Die beiden Vögel sind tot, sie durften nie zu Ende gebaut werden... – Und so tot wie die beiden ist auch die Freedom! Denn die bekommen wir nicht heil wieder runter!“ „Wie lange kann Freedom in der Mondumlaufbahn warten, bis Hilfe kommt?“ Ian hob skeptisch eine Augenbraue und blickte Michael fragend an. „Wie lange sie warten kann, bis Hilfe kommt?“ „Ja... – Wie lange kann sie unseren Leuten in ihrem Zustand das Überleben noch ermöglichen?“ „Einen, maximal zwei Tage... – Die Lebenserhaltung ist von unserer Seite aus vollkommen zusammengebrochen... – Keinen Schimmer wie es da oben aussieht...“ „OK, das reicht mir! – Auf welcher Funkfrequenz senden sie?“ „Wahrscheinlich nur noch Kurzwelle, wir haben keinerlei Kontakt zu ihnen... – Warum willst du das alles wissen?“ „Wenn ich nahe genug rankomme, dann kann ich mit denen da oben reden?“ „Wie willst du denn...“ „Ja oder nein?“ „Ich nehme es an... – Genau sagen kann ich es dir nicht...“ „Gut... – Judy, ich bin ab sofort im Funkraum! – Ich hole die Freedom runter! Und wenn nicht die Freedom, dann zumindest ihre Besatzung...“ Und mit diesen Worten verschwand er aus dem Kommandoraum. Judy sah ihm überrascht hinterher. „Die Freedom zurückholen? Und wenn nicht sie, dann ihre Besatzung? – Was hat er denn nun schon wieder vor?“ Krachend stieß Michael die Tür zur Funkzentrale auf und stieß dann einen der Funker von seinem Sitz. „Schaltet mir sämtliche Hochfrequenzkanäle frei! – Ich brauche alles, was über der CV-Linie liegt!“ „Wen willst du anfunken? – E.T.?“ wollte Zeo, der Michael in die Funkzentrale gefolgt war, wissen. Der Amerikaner reagierte nicht. „Funkkanäle oberhalb CV-Linie sind offen! Du bist klar!“ tönte es von Mathilda, welcher die Zentrale unterstand. „Danke!“ murmelte Michael und nahm sich ein Headset. Dann atmete er tief durch. „Achtung! Hier ist Substation U 9 6 für Nautilus! – Ich wieder hole! Hier ist Substation U 9 6 für Nautilus! – Nautilus, könnt ihr mich hören?“ Trotz mehrfacher Versuche bekam er keine Antwort. „Was soll das bringen?“ wollte Mathilda wissen. „Du funkst ein Fantasie-U-Boot an? – Michael... – Die Situation ist...“ Sie brach ab, als es im Lautsprecher der Funkzentrale knackte. „Was war das?“ >>Achtung, Achtung! Substation U 9 6! – Kommen, U 9 6!<< tönte die Stimme einer jungen Frau aus dem Lautsprecher. „U 9 6 hört!“ antwortete Michael. „U 9 6 ruft unbekannten Kontakt! Kommen!“ >>Verstanden, U 9 6!<< „U 9 6! Anfrage! – Identifizieren sie sich!“ >>Verstanden, U 9 6! Identifikation N.S.E.A. Protector! Kommen!<< „Verstanden Protector! – Anfrage: Funkername zur besseren Kommunikation! – Kommen!“ >>Protector hat verstanden! – Name Funker: Tai-Si, Rega! – Frage erwidert! – Kommen!<< „Parker, Michael...“ Weiter kam er nicht. Man konnte im Hintergrund etwas hören, das klang wie >Weg da, Rega! Ich übernehme!< dann meldete sich eine andere weibliche Stimme. >>Michael? – Jetta hier!<< Der Amerikaner seufzte gut hörbar auf. „Ich dachte schon, ich erwisch euch nie...“ >>Die Nautilus ist abgeschottet im Trockendock der Protector... – Da kannst du sie nicht erreichen... – Wir haben erst gedacht, da will uns einer verklapsen, als wir die Nachricht bekommen haben, weswegen wir auch so lange mit der Antwort gezögert haben... – Egal, was gibt’s denn so dringendes, dass du ne Blindsendung durch sämtliche Hypercom-Kanäle jagst.<< „Wir haben ein Problem... – Eines unserer Shuttles hängt in der Mondumlaufbahn fest und wir können von hier aus nichts mehr tun, um sie da wieder runter zu holen...“ >>Verstehe... – Kannst du mir einen Lagebericht rüberschicken?<< „Wie denn? Soll ich dir den e-mailen?“ >>Nein, nicht nötig... – Sanya! Klink dich in ihren Hauptrechner ein und such nach dem Schiff...<< >>Klar!<< tönte es aus dem Hintergrund. >>Ich weise mein Signal als Protec aus!<< >>Michael, hast du verstanden?<< „Habe ich... – Zeo, sag Judy, sie soll die Kanäle zu den Daten der Freedom für ein mit Protec ausgewiesenes Signal frei schalten!“ „Warum?“ „Frag nicht lange, tu es einfach!“ „OK...“ murrte der Angefahrene und verschwand aus dem Raum. „Jetta? – Unsere Computersysteme sind klar!“ >>Roger... – Was erwartest du von uns?<< „Könnt ihr sie da runter holen?“ >>Das ganze Shuttle?<< „Na ja, wenn nicht das... – Zumindest die Besatzung?“ >>Wir können es ja mal versuchen... – Aber ich sag dir gleich, ich garantiere für gar nichts...<< >>Datentransfer läuft, Jetta!<< >>OK Michael... – Ich melde mich wieder, wenn wir die Daten analysiert haben... – Bleib auf Standby... – Bis dann...<< Und damit schaltete sie ab. Michael nickte. „Ja... – Bis dann...“ Mathilda und Zeo blickten den Amerikaner erstaunt an. „Wer war das denn?“ Michael lächelte schwach. „Freunde von außerhalb...“ gab er zurück, bevor er an die Decke des Raumes blickte. „Von sehr weit außerhalb...“ Datum: 04. Dezember 2028 Ort: Brücke der N.S.E.A. Protector >Advanced< „Was sagst du...?“ Keth schüttelte den Kopf. „Mit den Schäden? – Keine Chance... – Die kriegen mit der Mühle nicht mal mehr eine gescheite Mondlandung hin... – Geschweige denn eine Landung auf einem Planeten, der über eine Atmosphäre wie die Erde verfügt...“ „Sind die Schäden reparabel?“ „Schwer zu sagen... – Anhand dieser Computerbilder sieht es schlecht aus aber Computerbilder sehen immer schlechter aus als die Realität... – Ich kann es dir genauer sagen, wenn ich mir den Schaden vor Ort ansehen kann...“ Kai wiegte bedenklich seinen Kopf. „Du hast die Anzeigen gesehen... – Das wird nichts... – So viel Zeit haben wir nicht...“ „Also? – Vorschläge?“ „Wir könnten mit der Infinity raufgehen und uns an das Shuttle ankoppeln!“ schlug Solora vor. Keth schüttelte den Kopf. „Wir können nicht ankoppeln, da die Andockvorrichtungen nicht aneinander passen. Keine Chance, Freedom auf die Art und Weise zu retten...“ „Was bleibt sonst?“ „Eigentlich nur eines...“ gab Kai zurück und sah die beiden Prinzessinnen an. „Wir müssen sie einfangen...“ „Ein...“ „...fangen?“ Der Grauhaarige nickte und sein Blick zeigte gewisse Belustigung über die seltsamen Gesichtsausdrücke der beiden Salusianerinnen, bevor er sich wieder fing. „Wir wissen nicht, wie es da oben aussieht und wie schwer das Shuttle beschädigt ist. Aber Keth ist sich sicher, dass die Freedom nicht mal auf dem Mond landen kann. Also schafft sie es sicher auch nicht runter auf die Erde, selbst dann nicht, wenn wir sie bis ran führen. – Reparieren können wir auch nicht, da wir nicht wissen wie... – Also schlage ich vor, wir gehen mit der Protector hoch und fangen das Shuttle im Topdeck ein.“ „Wie groß ist dieses Schiff?“ „Nicht mal halb so groß wie die Infinity, Prinzessin Solora.“ gab Keth zur Auskunft. Die Blauhaarige legte die Hand unter ihr Kinn. „Ist der Schutzschirm über der Bucht stabilisiert?“ „Natürlich!“ bestätigte Reika. „Wir können Infinity und auch die Nautilus beruhigt hier in der Bucht an ihrem Ankerpunkt lassen.“ „Wie lange, bis die Protector für eine solche Rettungsmission startklar ist?“ wollte Asrial wissen. „Etwa 12 Stunden, Prinzessin! – Wir müssen erst die Infinity ausladen und dann das Topdeck erst für das Einfangen des Shuttles bereitmachen...“ „Wie lange, bis die Freedom...“ „Nicht mehr als 36 Stunden...“ gab Kai ruhig zurück und unterbrach Asrials Worte. Die blonde Prinzessin nickte. „Also haben wir nicht sehr viel Zeit! An die Arbeit und beeilt euch! Alle unwichtigen Startvorgänge überspringt ihr! – LOS!!!“ Datum: 05. Dezember 2028, 22:43 Uhr HST Ort: Substation U 9 6, Midway Islands „Hier ist die U 9 6 für Protector! – Protector, könnt ihr mich hören?“ >>Protector hört! – Michael, bist das du?<< „Ja, ich bin es... – Was habt ihr herausgefunden?“ >>Wir gehen rauf... – Wir haben keine andere Chance. – Wir versuchen, sie wieder runter zu holen.<< „Ihr... – Ihr geht rauf?“ >>Die Vorbereitungen laufen. – Wir starten in 2 Stunden. – Es wird verdammt eng, aber wir können es rechtzeitig schaffen...<< „Jetta?“ >>Ja?<< „Wie ist Plan B?“ >>Für den reicht die Zeit nicht... – Protector Ende...<< Ein Rauschen in der Leitung kündigte die Trennung des Gespräches an. Michael lehnte sich in dem Funkersitz zurück. „Na gut... – Dann halt ohne Plan B...“ murmelte er. „Michael? – Was war das gerade eben?“ ertönte eine vertraute weibliche Stimme. „Das, was ich versprochen habe... – Ich versuche, die da oben runterzuholen...“ „Wie?“ „Das ist eine längere Geschichte... – Aber leider unsere einzige Chance...“ Judy nickte. „Ich nehme an, das hat etwas damit zu tun, wie du und Emily aus dem Center rausgekommen seid und wie ihr zu diesem Prachtstück von Jet gekommen seid.“ „Ja... – Aber das erklären wir euch, sobald die Freedom wieder sicher am Boden ist...“ Judy nickte wieder. „Einverstanden...“ Datum: 05. Dezember 2028, 04:31 Uhr HST Ort: Spaceshuttle X-71 >Freedom<; Mondumlaufbahn Zitternd hockte Hilary auf ihrem Sitz in der Kommandozentrale der Freedom, die immer noch auf einer stabilen Umlaufbahn den Mond umkreiste. „Ich verstehe nicht, wie der in so einer Situation schlafen kann...“ murmelte sie mit Blick auf Raoul, der im Pilotensitz des Shuttles lag und friedlich zu schlafen schien. Wenn man ihn so sah, konnte man nicht denken, dass es überhaupt Probleme an Bord des Raumschiffes gab. Miguel gähnte und streckte sich. „Wir brauchen auch mal ne Pause...“ gab er murrig zurück. Hilary verzog das Gesicht. „Bald machen wir alle für immer Pause, wenn denen da unten nicht noch was einfällt, wie sie unseren Vogel hier wieder runter bringen können...“ „Gibst du etwa schon auf?“ fragte er. Die Braunhaarige zuckte mit den Schultern. „Was soll ich denn sonst machen? – Du weißt doch genau, dass wir hier oben in diesem lädierten Ding nur wenig Überlebenschancen haben...“ „Hatten die drei in dieser Apollo-Kapsel auch...“ nuschelte Raoul. „Die sind auch wieder runter gekommen...“ „Ja, nur mit dem Unterschied, dass die nicht in der Mondumlaufbahn festgehangen haben... – Das könnte man in unserem Fall erschwerende Umstände nennen...“ „Hm...“ machte der Rothaarige, als sich Miguels Augen erstaunt weiteten und er zum Fenster ging um besser sehen zu können. „Oh Mann...“ tönte es von dem Blassblonden. „Habt ihr so was schon mal gesehen?“ „Was? – Die Erde im Fenster?“ gab Raoul schläfrig zurück. „So in etwa 40 Mal jetzt...“ „Nein... – So ein... – ...Raumschiff...“ „Raumschiff?“ Hilary war mit einem Satz auf den Beinen und blickte aus dem Fenster neben Miguels. Was sie sah, verschlug ihr die Sprache. Langsam und majestätisch erhob sich ein silbergrau glänzendes Raumschiff aus der Erdatmosphäre und nahm dann gut sichtbar Kurs auf den Mond. Es war schlank und zylinderförmig gebaut; im hinteren Drittel waren zwei weit ausladende, bogenförmig geschwungene Ausleger angebracht, an deren Ansätzen und hinteren Ende die vier Triebwerke befestigt waren, die in diesem Moment blau aufglänzten und das Schiff in Bewegung setzten. Langsam, aber doch deutlich sichtbar, kam das silberglänzende Schiff näher. „Raoul! Das musst du dir ansehen! – Dieses Ding... - ...ist gigantisch...“ flüsterte Hilary begeistert. Murrend erhob sich der Rothaarige von seinem Sitz. „Habt ihr zwei jetzt einen Weltraumkoller? Wo soll denn das auf...“ ...einmal herkommen? hatte er fragen wollen, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken, als er die dunkle Aufschrift an der Seite des jetzt rasch näher kommenden Schiffes lesen konnte. >N.S.E.A. Protector< stand in riesigen Buchstaben an dem gigantischen Schiffsrumpf, gegen den die Freedom aussah wie eine Maus neben einer Katze. „Kneift mich mal, ich glaube ich träume... – AUH!“ Leise fluchend sah Raoul zuerst Miguel und dann Hilary an, doch beide starrten nur gebannt nach draußen und beobachteten staunend, wie das Oberdeck der Protector aufklappte und das Schiff sich langsam unter das havarierte Shuttle schob. Nur einen Augenblick später fuhren metallene Greifarme aus, welche sich das Shuttle griffen und es ins Innere des großen Schiffes zogen. Dann versiegelten die herumklappenden Luken das komplette Topdeck und ließen die Freedom und ihre Besatzung in vollkommener Dunkelheit zurück. Kapitel 10: Ein kleines Licht im Dunklen... ------------------------------------------- Ja, ja... ^^() Wer mich kennt, der weiß, dass abgebrochene FF's hier auf Mexx nicht lange abgebrochen bleiben. Ich mach hier weiter, wens interessiert, der soll es lesen, ich freu mich, wenn ihr das tut! Venka ------------------------ X Datum: 06. Dezember 2028 Ort: Spaceshuttle X-71 >Freedom<; Erdumlaufbahn, Topdeck der Protector --- Mit skeptischem Blick standen Jetta und Azalea vor der in den großen Greifarmen hängenden Freedom. „Na das ist doch kein Wunder, dass es diese Mühle nicht sonderlich viel aushält...“, gab Keth zur Auskunft, als sie sich das Shuttle angesehen hatte. „Das wird eine Weile dauern, bis wir das wieder hinbekommen haben...“ „Dann schlage ich vor, laden wir doch mal unsere Gäste aus, was meint ihr?“, schlug Kisenia vor, während sie eine Art Gangway heranschob. „Seid vorsichtig mit der Luke...“, murmelte Keth, als die beiden Wercheeta Kisenia und Cyan die Gangway hinaufkletterten und die Luke genauer in Betrachtung zogen. „Ich will die nicht auch noch reparieren müssen...“ „Für was hältst du uns? – Für Barbaren?“ „Nein, lediglich für übereifrig...“, gab die Werfüchsin zurück, woraufhin ihr Cyan die Zunge herausstreckte. Nur einen Augenblick später ertönte ein zischendes Geräusch und die Luke des Shuttles öffnete sich. Neugierig streckte Kisenia ihren Kopf ins Innere des Shuttles und nur einen Augenblick später ertönte ein markerschütternder Schrei. Die drei im Inneren der Freedom hatten sich in die Mitte ihrer Kommandozentrale zurückgezogen, als das Shuttle in den Greifern zu Liegen gekommen war. „Was jetzt?“, wollte Hilary wissen, als ein leises >Klong< ertönte, nachdem Kisenia die Gangway herangefahren hatte. Gleich darauf konnten die drei hören, wie sich jemand an der Außenluke zu schaffen machte, die gleich darauf zischend nachgab. „Oh Mann, da draußen sind Aliens... – Echte Aliens...“, murmelte die braunhaarige Frau. Raoul verzog das Gesicht. „Erinnere mich das nächste Mal dran, dass ich Judy absage, wenn sie mich das nächste Mal fragt, ob ich einen kleinen Ausflug zum Mond unternehmen will...“ Miguel verzog das Gesicht. „Wenn du noch mal dazu kommst, von ihr gefragt zu werden...“ Im selben Moment öffnete sich die Luke und Kisenia streckte ihren Kopf in die Kommandozentrale. „Hi!“, sagte sie noch, bevor Hilary sich aus ihrer anfänglichen Überraschung fing und einen markerschütternden Schrei ausstieß. Dieser traf Kisenia vollkommen unvorbereitet und sie machte vor Überraschung einen Satz rückwärts wobei sie beinahe rücklings die Gangway heruntergefallen wäre. Es war Cyans Geistesgegenwart zu verdanken, dass sie ihre Clanschwester gerade noch so festhalten konnte. „Na das war ja so was von klar...“, ertönte Keths Stimme. „Ich hab euch doch gesagt, dass ihr die armen Menschen nicht so erschrecken könnt! – Habt ihr euch bei den Filmen, die wir gesehen haben, denn nur amüsiert oder habt ihr daraus auch was gelernt?“ „Besserwisser...“, murrte Kisenia. „Aber recht habe ich...“, gab die Werfüchsin zurück und die Insassen des Shuttles konnten hören, wie sie die Gangway hinaufkam. „So und jetzt lasst ihr es mich mal versuchen und wartet unten...“ Die beiden Wercheeta verließen die Gangway und Keth wandte sich an drei Menschen im Shuttle. „OK, ihr da drin... – Mein Name ist Keth. Es mag für euch vielleicht komisch klingen, aber wir sind von einem Freund von euch über eure Raumschiffpanne informiert worden und sind jetzt hier um euch zu helfen.“ „OK?“, gab Miguel weniger überzeugt zurück. „Ich würde euch gern an Bord unseres Schiffes begrüßen, wie es bei uns Tradition ist. – Wenn ihr also nichts dagegen habt, werde ich jetzt zu euch reinkommen... – Einverstanden?“ Die drei sahen einander fragend an, bevor sie schließlich beschlossen, auf den Vorschlag der Werfüchsin einzugehen. „OK... – Du kannst reinkommen...“, rief Raoul. „Sehr gut, danke!“, war die Antwort und gleich darauf betrat die schlanke Werfüchsin die Kommandokabine. „Keine Angst...“, sagte sie beschwichtigend, als sie die verwirrten Blicke der drei Menschen bemerkte, als sie sich auf einen der Kommandostühle setzte und die drei ansah. In gewisser Weise wirkte die schlanke Außerirdische wie ein real gewordenes Kuscheltier. Eine Füchsin in menschlicher Gestalt; braunes Fell, schwarze, kurz geschnittene Haare und ein langer Fuchsschwanz mit einer weißen Spitze. Sie trug ein enges, bauchfreies Top mit dem Logo der Protector auf der Brust und ein paar passende Shorts sowie knöchelhohe Stiefel, alles in mattem Grün gehalten. Während sie die Menschen mit straff gespitzten Ohren ansah, wirkte sie nicht im geringsten kriegerisch, auch wenn die Schusswaffe an ihrem Gürtel und das Messer an ihrem Oberschenkel in eine ganz andere Richtung deuteten. „Ihr müsst vor mir keine Angst haben. – Nicht alle Außerirdischen sind so veranlagt, dass sie mit der Maßgabe hierher kommen, euren Planeten erobern zu wollen...“ „U... – Und weshalb seid ihr dann hier?“, fragte Raoul nach kurzem Zögern. „Wir sind Touristen. – Uns interessiert euer Planet, nur deshalb sind wir hier.“ „Woher dieses Interesse?“, wollte Miguel wissen. Keth legte den Kopf leicht schief. „Nun... – Wir haben viel von eurem Planeten gehört und teilweise auch schon gesehen. Deshalb sind wir hergekommen, um das alles einmal in Natura zu sehen.“, erklärte sie, als ihr Funkgerät piepte. „Ja?“ »Keth, Asrial und Solora wünschen unsere Gäste zu sehen. – Meinst du, du bekommst sie da raus?« „Sicher doch, kein Problem.“, gab sie zurück und steckte ihr Funkgerät an den Gürtel zurück. „Unsere Anführerinnen wünschen die Gäste an Bord ihres Schiffes zu sehen. – Wenn ihr dann bitte mitkommt?“ „Und was passiert dann?“, wollte Raoul wissen. „Wir lassen derweil euer Schiff reparieren und sobald dieses wieder einsatzbereit ist, könnt ihr mit dem Shuttle wieder auf die Erde zurückkehren.“ Miguel legte den Kopf schief und man sah ihm deutlich an, dass er dem Frieden, den diese Wesen offenbar gewillt waren einzuhalten, nicht ganz über den Weg traute. „Warum tut ihr das?“ Keth lächelte. „Wie gesagt, wir wurden von einem Freund von euch gebeten, euch in eurer Situation unter die Arme zu greifen. Aber das werdet ihr besser verstehen, wenn ihr mit unseren Anführerinnen gesprochen habt. – Wenn ich dann bitten dürfte?“, sagte sie und erhob sich aus ihrem Stuhl. Zögerlich folgten die drei Menschen der Werfüchsin, als diese durch die Luke kletterte und die Gangway hinunterging. Miguel kam als erster und sah sich staunend in dem riesigen Hangar um. Mehrere Wericos standen bereits mit allerlei technischem Gerät bereit um sich um das Shuttle zu kümmern. Sie schienen aus dem gesamten Tierreich zu kommen, manche besaßen Fell, andere hatten Schuppen oder Federn, aber sie alle grüßten die Menschen freundlich, fast so als wären diese nichts besonderes für sie. Umgekehrt aber hatten die drei Menschen so etwas noch nie gesehen. „Woher kommt ihr?“, wollte Hilary wissen, nachdem die kleine Gruppe den Hangar durch einen weit ausladenden Gang verlassen hatte. Die Braunhaarige konnte es nicht wirklich fassen, dass sie sich in einem Raumschiff befand und mit einer Bewohnerin von einem fremden Planeten sprach.. „Geduld...“, gab Keth zurück. „Ihr werdet in wenigen Minuten alles erfahren...“, fügte sie hinzu, während sie die 3 Erwachsenen in einen Versammlungsraum führte und anwies Platz zu nehmen. Verstohlen sahen sich die drei um, als die vordere Tür aufging und eine junge Werwölfin als erste hereinkam. „Willkommen an Bord der N.S.E.A. Protector >Advanced<, Erdlinge!“, sagte sie bevor sie erneut zur Tür blickte. „Ihre königlichen Hoheiten Prinzessin Asrial Si-Van von Salusia und Prinzessin Solora Ja-Kell von Lunar Neun!“ Die beiden Prinzessinnen betraten den Raum und die drei Besucher von der Erde bekamen sprichwörtlich große Augen. In ihren beinahe hautengen kurzärmeligen Uniformen und mit den schwarzen Fellen wirkten die beiden jungen Frauen eher als wären sie auf Sommerurlaub und nicht an Bord eines Raumschiffes. Ihr Anblick war ungewöhnlich für die drei Besucher von der Erde aber an Bord dieses Schiffes war einiges anders als sie es von der Erde gewöhnt waren. Und im Moment überwog die Neugierde deutlich gegenüber der Angst. Es blieb Miguel, Raoul und Hilary ohnehin nichts anderes übrig als den außerirdischen Besuchern zu vertrauen. Ohne sie würden die drei niemals wieder zur Erde zurückkommen, also hieß es erst einmal abwarten. „Wir begrüßen euch an Bord unseres Raumschiffes. – Mein Name ist Asrial und das ist meine kleine Schwester Solora.“, begann die Blonde der beiden Prinzessinnen, während sie ihren Waffengürtel ablegte und ebenso wie Solora diesen an einen Werhusky weiterreichte. Das Mädchen verließ gemeinsam mit der Werwölfin den Raum und nahm die Waffen der Salusianerinnen mit sich, während sich die beiden an den Tisch setzten. „Wir danken euch, eure Hoheiten. Wenn ich unsererseits vorstellen darf: Das ist Hilary, sein Name ist Miguel und ich bin Raoul.“ „Sehr erfreut. – Aber bitte erzählt uns doch, was der Grund dafür war, dass ihr mit diesem Shuttle zu eurem Mond geflogen seid.“ Raoul sah seine beiden Begleiter an, bevor er anfing zu sprechen. „Forschungszwecke, eure Hoheit. Wir sollten untersuchen, ob es möglich ist, auf dem Mond eine stabile Basis einzurichten, damit wir von da aus Forschungen über die Beschaffenheit des Mondes und eine eventuelle Besiedlung machen können.“ „Ich verstehe...“, gab Solora zurück. „War das ein Auftrag eurer Regierungen? – Oder gar der Auftrag der Vereinten Nationen?“, wollte sie wissen. Die drei Besucher sahen einander erstaunt an. Für jemanden, der das erste Mal auf der Erde war, wusste Solora augenscheinlich sehr gut Bescheid über die Zusammenhänge auf der Erde. „Nein, euer Hoheit. – Es war eine gemeinschaftliche Mission von BBA und Biovolt.“, antwortete Miguel wahrheitsgemäß. Asrial nickte. „Wie bereits gedacht... – Die beiden Vereinigungen haben sich wieder zusammengeschlossen...“, sagte sie nachdenklich, bevor sie sich an ihre Schwester wandte. „Ich fürchte, wir müssen in eine andere Richtung überlegen... – Daher kann die Planetenüberflutung nicht kommen...“ „Planetenüberflutung? – Andere Richtung? – Entschuldigen sie bitte, aber könnten sie uns vielleicht aufklären, was genau hier los ist?“, erkundigte sich Hilary verwirrt. Asrial nickte ernst. „Sehr gern sogar. – Wie ihr wisst kommen wir von einem weit entfernten Planeten. Wir kamen als Touristen um uns euren Planeten anzusehen. Wenn alles geklappt hätte, wären wir als Menschen getarnt herumgelaufen und niemand hätte uns je bemerkt.“, sagte sie. „Aber als wir hierher kamen, mussten wir feststellen, dass der gesamte Planet einer massiven Veränderung unterlegen hatte. Von eurem Freund wissen wir, dass der Anstieg der Meeresspiegel vor etwa 7 Jahren plötzlich und ohne jedes Vorzeichen begann. Wir erstellten nach der Landung eine Computersimulation und kamen zu dem Schluss dass dieser Umstand keinen natürlichen Ursprung haben kann.“, setzte Solora fort. „Wir haben das immer auf die globale Erwärmung geschoben...“, begann Raoul vorsichtig, nachdem er das Statement der beiden Prinzessinnen einigermaßen verdaut hatte. Solora schüttelte den Kopf. „Das wäre eine Möglichkeit aber das passt nicht zusammen. Um diesen Wasserspiegel zu erreichen hätte das Schmelzen der Pole bereits vor 50 Jahren einsetzen müssen und das massiv, oder die zweite Möglichkeit ist, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. – Ich persönlich tippe auf Variante zwei, da der Anstieg im Moment still steht.“ „Wir haben ein paar Satelliten von euch angezapft. – Auf den Bildern, die wir erhielten, zeichnen sich an den Polen seltsame Muster ab, die wir noch nicht deuten konnten. Wir arbeiten aber dran.“ „Und so habt ihr gedacht, ihr schiebt das ganze mal auf die Biovolt, woher ihr auch immer wisst, dass es diese Vereinigung hier auf der Erde gibt...“ Asrial strich sich eine ihrer blonden Strähnen aus dem Gesicht. „Wir wissen, dass BBA und Biovolt bis zu einem kleinen Entscheidungskampf vor 23 nicht unbedingt die besten Freunde waren...“ „So kann man es auch ausdrücken...“, murmelte Hilary. „Woher wisst ihr denn davon?“, forderte Raoul zu wissen. Die Salusianerinnen lächelten. „Aus aller erster Quelle...“, gab Solora zurück und deutete auf die Wand über den drei Besuchern. Die drei drehten sich um und was sie sahen, ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren. Über ihnen spannte sich eine Flagge von zwei Metern Breite und 1,50 Metern Höhe, wie sie in jedem Schiff, dass entweder BBA oder Biovolt gehörte, Standart war. Auf ihr war das Emblem des jeweiligen Schiffes abgebildet sowie der Name und das Logo der entsprechenden Vereinigung. >BURAN-SHUTTLE DAEDALUS< stand in geschwungenen Buchstaben auf der Flagge unter dem den drei Erdenbewohnern so bekannten Logo und in den vier Ecken der Flagge prangten verkleinerte Versionen des Biovolt-Logos. „Die Standarte der Daedalus! – Woher habt ihr diese Flagge?“, entfuhr es Raoul. „Aus dem Shuttle, woher denn sonst...?“ Miguel zuckte kurz zusammen und sah sich dann suchend nach der ihm so bekannten Stimme um. Sein Blick blieb schließlich an einer im Schatten der Wand stehenden Gestalt hängen. Der blonde Mann verengte seine Augen, um besser zu erkennen, wer da bei ihnen im Zimmer war. Asrial erhob sich und ging auf denjenigen zu. „Ich hatte schon gedacht, du sagst gar nichts mehr.“ „Verzeiht, euer Hoheit, aber ich wollte, dass unsere Freunde von der Erde unvoreingenommen in dieses Gespräch gehen.“, gab Kai zurück und trat schließlich ins Licht. Er trug die komplette Rüstung des NT, der er war, allerdings hatte er auf den Helm verzichtet und die langen Haare mit einem Band zurückgebunden. Für wenige Augenblicke herrschte eine fast greifbare Stille in dem Versammlungsraum. Raoul fasste sich als erster. „Kai?“, fragte er unsicher. „Das kann doch nicht...“ „Es ist wahr. – Auch wenn die ganze Geschichte jetzt zu erzählen den Zeitrahmen sprengen würde. Bevor wir nicht herausgefunden haben, was hier schief gegangen ist, haben wir keinerlei Gelegenheit für Smalltalk.“ Hilary lächelte schwach. „Du hast dich nicht verändert.“ „Ich hatte dazu auch keinen Grund.“ Solora grinste. „Unser kleiner Eisblock taut immer nur dann auf, wenn die Lage sehr entspannt ist...“ „Und das ist sie nicht.“, gab Kai zurück, bevor er ein 3-D-Modell der Erde aufrief. „Wie Solora schon sagte hat der Anstieg des Meeresspiegels keinen so natürlichen Ursprung, wie ihr das dachtet. – Was für eine Art Fremdeinwirkung dafür verantwortlich ist, können wir nicht sagen, so lange die Spuren an den Polen noch nicht ausgewertet sind.“, erklärte er. Miguel verbiss sich die Neugier und die sich ihm aufdrängenden Fragen über das, was diejenigen, die vor 23 Jahren von der Erde aus ins All geschossen wurden, in der Zwischenzeit erlebt hatten, aber er ahnte, dass sich wohl alle Besatzungsmitgliedern der Daedalus auf diesem Alien-Schiff befanden. „Wenn ihr es wisst, was werdet ihr dann tun?“ „Die Ursache werden wir wenn es möglich ist abstellen und dann, insofern noch möglich schadensbegrenzende Maßnahmen vornehmen.“, antwortete die blonde Salusianerin. Raoul nickte nachdenklich zu den gehörten, während sich die Salusianerinnen offenbar in ihrer Heimatsprache über etwas abstimmten. „Tagungsraum 2 an Brücke!“ »Brücke hört!«, ertönte Regas Stimme. „Schickt mir Lakisa runter! Sie soll sich um unsere Gäste und ihr Wohlergehen kümmern!“ »Sofort euer Hoheit. – Wird sofort erledigt!« Nur wenige Augenblicke betrat die schlanke Werlöwin den Raum. „Zu Diensten euer Hoheit.“ „Geleite unsere Gäste bitte in einen der Aufenthaltsräume und sorge dafür, dass es ihnen an nichts fehlt. – Ich lasse euch rufen, wenn die Reparaturen am Shuttle abgeschlossen sind.“ „Selbstverständlich, Prinzessin Asrial!“, antwortete das Löwenmädchen. „Wenn ihr mir bitte folgen würdet?“, sagte sie an Miguel, Raoul und Hilary gewandt und führte die drei Erdenbewohner dann aus dem Tagungsraum. Kaum dass sich die Tür wieder geschlossen hatte, wandte sich Kai an die beiden Prinzessinnen. „So... – Wir sind uns also jetzt alle einig, dass das hier nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Die Frage ist nur: Was ist passiert und können wir es stoppen oder Teile der Auswirkungen rückgängig machen?“ Solora schüttelte den Kopf. „Letzteres wohl kaum oder nur sehr schwer. – Aber wenn wir die Ursache von den seltsamen Spuren unten an den Polen finden, dann sind wir schon einen ganzen Schritt weiter.“ Unterdessen im Reparaturdeck. Etwas ratlos stand Keth neben dem halb auseinander gebauten Shuttle, als Cyan neben ihr auftauchte. „Du siehst so ratlos aus...“, stellte die junge Wercheeta fest. Die Füchsin drehte sich zu ihrer Kameradin um und seufzte. „Ich weiß auch nicht... – Dieses Teil hat mehr funktionsgestörte Teile als ich letztens in dem abgestürzten Karyon-Fighter gesehen habe. – Ich habe keinen Schimmer, wie ich das wieder hinbekommen soll...“ gab sie zurück, während sie sich die Stirn rieb. Cyan verzog das Gesicht. „Du bist n Perfektionist! – Ich meine was muss die Kiste denn noch schaffen? – Sie muss die Atmosphäre überstehen, das bedeutet sie braucht intakte Hitzeschilde. – Sie muss ausrollen und bremsen können, also braucht sie intakte Fahrwerke und Bremsfallschirme. – Ein bisschen Computer, der das Ding stabilisiert und das war’s...“ „Das bisschen Computer ist unser größtes Problem... – Ich verstehe diese Programmiersprache nicht... – Ich steige einfach nicht dahinter...“, gab Keth hilflos zu. „Kann ich helfen?“, fragte jemand. Cyan strahlte. „Kannst du! – Keth ich hab dir MingMing geholt! Vom Hacken und von Computersprache versteht sie ne ganze Ecke mehr als wir.“ MingMing nickte der Werfüchsin zu. „Kümmer du dich darum, dass die mechanischen Parts alle in Ordnung sind und ich kümmere mich um den Computer.“ Keth nickte dankbar während sich das XP-Mädchen neben ihr an die Konsole setzte. „Also dann mal los!“ Datum: 08. Dezember 2028 Ort: N.S.E.A. Protector >Advanced<; Mondumlaufbahn, Reparaturdeck B --- Staunend standen Raoul, Miguel und Hilary vor der wieder aufgebauten >Freedom<. Dank der Technik und dem Wissen der Salusianer kombiniert mit der Unermüdlichkeit der NT und XP hatte es nur knappe zwei Tage gedauert um das beschädigte Shuttle wieder flott zu machen. „Und was ist, wenn doch was passiert?“, wollte Hilary nervös wissen. Solora lächelte beruhigend. „Vier unserer Aggressor werden euch auf dem Weg zu eurem Zielflughafen begleiten. Es ist also vollkommen sicher.“ „Als Landeflughafen ist die U-9-6 allerdings nicht anwählbar.“, murmelte Miguel. „Die haben sicher keinen Schimmer, dass wir überhaupt noch leben und demzufolge ist die Rampe nicht vorbereitet...“ „Auch daran wurde gedacht.“, sagte die blauhaarige Salusianerin. „Zielpunkt ist die Privatlandebahn am Herrenhaus. – Sie ist einsatzklar, das haben wir heute morgen überprüft.“ Raoul nickte dankend und verneigte sich dann vor der außerirdischen Prinzessin. „Eure Hoheit, wir wissen gar nicht, wie wir euch danken sollen. – Ihr habt uns das Leben gerettet.“ „Wir sehen uns wieder und dann reden wir gern noch mal darüber. – Jetzt solltet ihr euch allerdings beeilen, damit ihr euren Freunden da unten nicht noch mehr Sorgen macht.“ Die drei nickten und stiegen dann wieder zurück in die Freedom. Cyan und Kisenia verriegelten die Luke und fuhren dann die Gangway weg, bevor sich die Anwesenden aus dem Topdeck zurückzogen. Raoul beobachtete, wie sich zuerst die riesigen Tore des Oberdecks öffneten und anschließend, nach Herstellung des Druckausgleiches auch der Energieschild geöffnet wurde. Langsam hoben die Greifarme das auf ihnen ruhende Shuttle nach oben, während sich das Mutterschiff unter ihm wegdrehte. Einen kurzen Ruck später hatte sich die >Freedom< von ihrem Reparaturschiff gelöst und der sanfte Schups, den sie bekommen hatte, reichte aus um sie als erstes in eine sichere Erdumlaufbahn zu bringen. Fasziniert beobachteten die drei an Bord des Shuttles, wie die Protector auf die Erde zudrehte und in mit glühenden Schutzschilden in der Atmosphäre verschwand. Hilary lächelte, als sie die vier schnellen Jäger bemerkte, die das Shuttle flankierten. „Unsere neuen Freunde haben Wort gehalten!“, sagte sie. Raoul nickte. „Scheint so. – Ich werde mal unsere Basis anfunken und denen sagen, dass wir heimkommen... – Wenn auch mit Verspätung.“ Miguel lachte. „Ich glaube das sehen sie uns nach!“ Datum: 08. Dezember 2028 Ort: Substation U-9-6, Midway Islands, Funkraum --- Nachdenklich starrte Ian an die Wand, die er vor sich hatte. Wie auch die Tage zuvor herrschte in der gesamten Station eine gespenstige Ruhe. Seit bekannt war, dass die Freedom verloren war, hatten sich fast alle Mitglieder des Operation-Teams in ihre Zimmer zurückgezogen. Jeder gab sich selbst am meisten Schuld an dem Desaster, auch wenn niemand wirklich zu 100% Schuld war. „Ian?“ Der Russe sah auf und erblickte Emily, die direkt vor ihm stand. „Komm... – Das hat doch keinen Sinn...“ murmelte die Amerikanerin. Ian nickte und die beiden wollten gerade den Funkraum verlassen, als es in den Lautsprechern auf einmal zu rauschen begann. „Was ist das denn?“ Kopfschüttelnd ging Ian zu einem der Panels, dass sich offenbar selbst aktiviert hatte. Er hatte schon die Hand am Regler um das Panel abzuschalten, als aus den Lautsprechern plötzlich Raouls vertraute Stimme ertönte. »Hier ist Shuttle Freedom für Substation U-9-6! – Bitte kommen, U-9-6!« Emily und Ian blickten einander an, als hätten sie eben den Leibhaftigen gesehen. „Hab ich das...“ „...etwa geträumt?“; vollendete Emily Ians angefangenen Satz. „Das kann doch nicht...“ murmelte der Russe, als im selben Moment die Durchsage wiederholt wurde. »Hier ist Shuttle Freedom für Substation U-9-6! – Bitte Kommen, U-9-6!« Diesmal reagierte der Russe. „Substation U-9-6! Wir hören, Freedom!“ schrie er schon fast in das auf dem Panel angebrachte Mikrophon. »Na endlich, wir dachten schon, ihr schlaft!« witzelte Raoul. »Ich hoffe doch, dass ihr uns noch nicht zu weit abgeschrieben habt!« „Ja... – Ich meine NEIN! – Wo seid ihr? – Ihr dürftet gar nicht mehr leben, laut den Anzeigen hier ist das Shuttle tot!“ »Das erklären wir euch, wenn wir wieder festen Boden unter den Füßen haben. Im Moment befinden wir uns in einer stabilen Erdumlaufbahn und beginnen demnächst mit dem Wiedereintritt, denn wir haben vom Weltall erst mal alle die Nase gestrichen voll. Planmäßiger Landepunkt ist die Piste am Herrenhaus. – Wir melden uns wieder, wenn wir gelandet sind! – Freedom aus!« Ian drehte sich um und blickte Emily verwirrt an. „Hast du das gehört? Die Amerikanerin nickte. „Habe ich... – Aber irgendwie kann ich es nicht glauben...“ ---------------- So damit kommen wir der Begegnung näher. Und ich muss sie schreiben T.T Kapitel 11: Coming Home? ------------------------ Und nach laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanger Zeit gibts auch mal hier was neues. Dank gilt hierbei ShadowKage und Alphawoelfin5, denn die beiden haben mir mit ihren Kommis gezeigt, dass die Story nicht so schlecht sein kann, dass man sie abbrechen muss. Ich danke euch beiden und natürlich auch dir Row-chan! Allen anderen viel Spaß! Venka ------------------------ XI Datum: 08. Dezember 2028 Ort: Substation U-9-6, Midway Islands, Funkraum --- Noch immer sahen sich Emily und Ian leicht verwirrt an, während der Russe mit einer Hand nach dem Schalter für die basisinterne Lautsprecheranlage suchte um Judy ausrufen zu lassen, damit sie die gerade eingetroffenen guten Nachrichten als Erste zu hören bekam. „Sag mal, was machst du denn da?“, wollte die dunkelblonde Amerikanerin neben ihm schließlich wissen, nachdem sie seine unkoordinierten Bewegungen bemerkt und einige Augenblicke lang beobachtet hatte. „Wenn du Judy ausrufen lassen willst, dann kann ich dir gleich sagen, dass das sinnlos ist. – Sie hat sich zusammen mit Juliana ins Herrenhaus zurückgezogen um Abstand von der ganzen Sache hier zu gewinnen.“ Ian zuckte leicht zusammen, als er das Statement hörte. „Judy ist im Herrenhaus? – Aber genau dahin ist doch die Freedom jetzt unterwegs oder etwa nicht?“, wollte er wissen und nachdem seine Begleiterin genickt hatte, wandte er sich erneut der Computeranlage zu. „De’Idre?“ »Ja?«, tönte die Stimme des Bit-Beasts aus dem Lautsprecher. „Was meinst du, wie lange wird es dauern, bis die Freedom am Herrenhaus landet?“ »Moment... – Ich muss das eben...«, ...nachrechnen, hatte die Harpyie sagen wollen, doch eine Stimme aus dem Lautsprecher der Funkanlage unterbrach sie. Es war Zeo, der das Gespräch der Leitstelle mit der augenscheinlich von den Toten wieder auferstandenen Freedom mitverfolgt hatte und sich nun erkundigen wollte, ob da vielleicht jemand gedachte, die noch anwesende Besatzung der U-9-6 zu verklapsen. „Ich glaube eher weniger, dass uns hier einer veralbern will. Niemand, außer uns, kennt die Frequenzen auf denen die Basis mit den Schiffen kommuniziert...“, gab der Russe zurück. „Für mich klang das hier mehr als echt, auch wenn ich immer noch nicht so ganz verstehe, was da gerade passiert und wie so etwas überhaupt möglich ist!“ »Hast du Judy schon darüber informiert, dass unsere Bruchpiloten anscheinend doch noch heimkommen?«, wollte der Grünhaarige wissen. „Nein... – Aber sie ist jetzt genau da, wo die Freedom hin will...“ »Dann solltest du sie schleunigst anfunken und darauf vorbereiten, damit die da nicht einen Herzanfall kriegen, wenn unser Unglücksschiff landet.«, schlug er Ian vor, der diesen Rat gleich in die Tat umsetzen wollte. Emily jedoch schüttelte den Kopf und entschloss sich, sich in das Gespräch der beiden Männer einzumischen. „Ich bin ja der festen Ansicht, dass es die bessere Lösung ist, wenn wir da hinfliegen und ihr persönlich sagen, dass unser Shuttle auf dem Heimweg ist.“, stellte sie fest. Ian nickte nachdenklich, bevor er sich wieder an die Harpyie wandte. „De’Idre? – Wie lange...“ »12 Stunden, 53 Minuten und 18 Sekunden!«, war die wie aus der Pistole geschossene Antwort. »Wenn du möchtest rechne ich es dir auch gern noch mal durch, nur um sicher zu stellen, dass ich keinen Fehler gemacht habe.« Ian musste grinsen. „Nein danke De’Idre. Wir wissen doch, dass du meistens recht hast.“ »Meistens ist aber nicht immer!«, war die prompte Rückantwort des Bit-Beasts. Emily jedoch nickte zufrieden, als sie die Zeitangabe vernommen hatte. „Das ist mehr als genug Zeit! Mit dem Jet, den Michael und ich bekommen haben, sowie mit einer der Jagdmaschinen, die unten im Hangar stehen, schaffen wir es in ein paar Stunden bis zum Herrenhaus. Wir sind definitiv schneller da als die Freedom.“ Ian nickte. „Na worauf warten wir dann jetzt noch?“ Datum: 09. Dezember 2028 Ort: Herrenhaus am Baikalsee, Russland, Europa --- Unruhig blickte Ian nun schon zum wiederholten Male innerhalb weniger Minuten zum Himmel. Noch war das Shuttle, das laut seinen Worten innerhalb der Viertelstunde am Herrenhaus landen sollte, nicht gezeigt und seine Nerven als auch die der anderen Wartenden waren bis zum Zerreißen gespannt. Emily und er waren gleich nach der Meldung des Shuttles gemeinsam mit Michael und Zeo in zwei Jets, einmal der Maschine, die Michael an Bord der Nautilus bekommen hatte und zusätzlich dazu mit einem umgerüsteten Starfighter, aufgebrochen und 4 Stunden vor der geplanten Landungszeit der Freedom am Herrenhaus angekommen. Zunächst wollte ihnen niemand die verrückte Geschichte von der wundersamen Rettung der Freedom abkaufen, aber mit viel Geschick hatten sie die dort Anwesenden doch noch davon überzeugen können, dass sich das havarierte Raumschiff tatsächlich auf dem Rückflug zur Erde befand. So warteten alle gespannt auf das Auftauchen des Shuttles, das sich aber, trotz das die Landezeit allmählich heran war, nicht am Himmel zeigen wollte. Und nun war die angegebene Landezeit bereits um eine halbe Stunde überschritten und von der Freedom war weit und breit immer noch nichts zu sehen. Als sich auch die nächsten Minuten nichts zeigte, wollte sich Judy schon wieder geknickt und enttäuscht über die augenscheinliche Fehlmeldung ins Herrenhaus zurückziehen, doch ein Ausruf seitens Michael ließ sie herumfahren. Er hatte einen Punkt am Himmel ausmachen können und hielt es nun für angebracht, die anderen Anwesenden über seine Entdeckung in Kenntnis zu setzen. „Da kommt was! Ian hat die Wahrheit gesagt!“ Der Kopf der blonden Frau zuckte herum, um das zu sehen, auf das Michael sie aufmerksam machen wollte und sie wurde nicht enttäuscht. Der sich nähernde dunkle Punkt am Himmel wurde rasch größer und nahm bald die Form eines Shuttles an, dass sich im Landeanflug auf die Bahn neben dem Herrenhaus befand. Der Anblick der Freedom, deren aus vier Jets bestehende Eskorte nun auch für die am Boden Wartenden sichtbar wurde, ließ Tränen der Freude und der Erleichterung in Judys Augen aufsteigen und in ihrer Freude drückte sie ihre neben ihr stehende Tochter Juliana fest an sich. Die Vierzehnjährige musste lächeln, als sie die Umarmung ihrer Mutter spürte und war froh, dass sich nun alles wieder zum Guten zu wenden schien. „Ich war nie gläubig, aber ich danke dir, Gott im Himmel...“, murmelte Judy, während sie sich die Tränen aus den Augenwinkeln wischte. Begleitet von den Blicken derer, die sie so sehnsüchtig erwarteten, schwebte die Freedom einem großen unbeholfenen Vogel gleich auf einer vorher berechneten Bahn in Richtung ihres Aufsetzpunktes. Ohne dass sie es wussten hatten MingMing und Keth ganze Arbeit mit der Reparatur des überalterten Computers geleistet und dieser steuerte das Shuttle ganz allein und ohne das Zutun seiner Piloten auf die Erde zurück. Langsam und behäbig setzte das havarierte Shuttle schließlich am äußersten Rand der Bahn auf und benötigte schließlich die volle Länge der asphaltierten Landebahn, um ohne den Einsatz des beschädigten und daher nicht einsatzbereiten Bremsfallschirmes sicher zum Stehen zu kommen. Danach trat erst einmal eine erdrückende Stille ein, so man das denn so nennen konnte, denn die 4 Jets umkreisten den Landeplatz des Shuttles weiträumig in einer Art Warte- und Überwachungsposition. Sie hatten den Befehl erhalten, erst dann zu landen, wenn die Umgebung um das Herrenhaus als sicher klassifiziert war und keinerlei Entdeckungsgefahr für das Shuttle oder die Jets und ihre Besatzungen bestand. Immerhin waren die Mitglieder des außerirdischen Volkes darauf bedacht, dass sie nicht bevor die richtige Zeit gekommen war entdeckt wurden. Als sich schließlich die vordere Ausstiegsluke der Freedom öffnete und die Notrutsche entfaltet wurde, war auch der Erkundungsflug beendet und die die Piloten der Jets entschieden, das es nun sicher genug war und sie ihre Maschinen gefahrlos landen lassen konnten. Dennoch verhielten sie sich ruhig und warteten erneut in den Maschinen sitzend ab, bis ein Jeep und ein Krankenwagen neben dem Shuttle zum Stehen gekommen war, um die drei Unglücksflieger zuerst zum durchchecken in die medizinische Abteilung zu bringen. Die vier noch auf dem Rollfeld stehenden Jets wurden, sehr zur Freude ihrer Piloten zunächst mehr oder minder missachtet, was ihnen die Chance gab, sich über ihre nächsten Schritte im Klaren zu werden. Michael jedoch wusste ganz genau, wem er die Rettung seiner drei Kameraden zu verdanken hatte. Mit einem zweiten Jeep fuhr er zum Landepunkt der 4 Jets und blieb dann dort stehen um abzuwarten, bis sich in den Maschinen etwas regte. Es waren schließlich Jetta, Priss, Yumei und Cyan, die aus den inzwischen geöffneten Cockpits sprangen und dann vor dem Amerikaner landeten. „Zufrieden mit uns?“, wollte die Werwölfin wissen und man konnte den Stolz über die rechtzeitige Rettung des Shuttles deutlich am Klang ihrer Stimme hören. Ein kurzes Nicken und ein warmes Lächeln waren die Antwort auf ihre Frage. „Voll und ganz! – Ich meine, wie könnte ich nicht mit dem Ergebnis eurer Hilfe zufrieden sein. Ihr wart wirklich die Retter in der Not... – Ohne euch wären für die da oben die Lichter ausgegangen.“ Yumei winkte ab. „Wir helfen gern, wenn es in unserer Macht steht. Das ist eine Eigenart der Bewohner des salusianischen Konglomerats. Aber wir haben vielleicht einige nicht so schöne Nachrichten bezüglich des Wasserstandes hier auf eurem Planeten. – Wir vermuten, dass dieser keine natürliche Ursache hat, sondern künstlich herbeigeführt wurde.“ „Ihr vermutet was?“, war die überraschte Rückfrage. „Wir haben an den Polen seltsame Spuren gefunden, die weder natürlichen, noch menschlichen Ursprungs sein können und wir nehmen an, das die Ursache für das Schmelzen der Pole und der damit verbundene Anstieg des Wasserspiegels in diesen Spuren zu suchen sind!“ erwiderte Jetta und reichte dem vollkommen überraschten Michael einige Fotografien, welche die Techniker der Protector mit Hilfe eines gekaperten Satelliten gemacht hatten. „Ihr müsst uns gestatten, mit eurem Anführer darüber zu sprechen! Es ist sehr wichtig, dass wir das tun, bevor es noch schlimmer wird und selbst wir euch am Ende nicht mehr helfen können!“ Michael nickte. „Ich verstehe... – Eure Entdeckung klingt nicht gerade vertrauenerweckend und kann natürlich nicht warten...“, sagte er, während er sich nachdenklich mit einer Hand am Kinn rieb. „Wir wären dir sehr verbunden, wenn du uns so schnell als möglich die Chance geben würdest, unsere Entdeckung vorzubringen! Mit jeder Minute die verstreicht verlieren wir kostbare Zeit! Außerdem warten unsere an Bord der Protector verbliebenen Prinzessinnen auf eine schnelle Rückmeldung unsererseits“ Erneut war ein Nicken des Amerikaners die Antwort auf Yumeis Bitte. „Ich verstehe. Nun leider kann ich aber nicht alle von euch zu ihr bringen. Zwei von euch kommen mit mir! – Der Rest wartet hier.“ Jetta legte den Kopf leicht schief. „Dann werde ich mitkommen um mit eurer Anführerin zu sprechen! – Ich bin die Ranghöchste von uns und daher eine direkte Botin Prinzessin Asrials und Prinzessin Soloras! – Wie sieht es aus? – Begleitest du mich?“ „Natürlich...“, gab eine Stimme aus Richtung des Cockpits zurück. „Ich kann dich doch da schlecht alleine hingehen lassen...“ Michael atmete einmal tief durch, während er sich auf den Fahrersitz des Jeeps gleiten ließ. „Steigt ein. Ich fahre euch hin.“, sagte er, während er mit gemischten Gefühlen an die bevorstehende Begegnung dachte. Immerhin brachte man seiner ehemaligen Trainerin nicht alle Tage eine Außerirdische Kriegerin und ihren Begleiter zu Besuch. Unterdessen hatte im Inneren des Herrenhauses auf der Krankenstation ein schneller Check der drei Bruchpiloten gezeigt, dass sie keine Schänden von ihrem unfreiwillig verlängerten Aufenthalt im All davongetragen hatten Allerdings wusste auf der Erde auch niemand, dass sie sich zwischendurch in einem hochentwickelten Raumschiff befunden hatten, wo man alles getan hatte, damit sich die Besucher wohl und außerhalb jeder Gefahr fühlten. Natürlich hatte man sie auch in der medizinischen Abteilung der Protector gründlich untersucht, jedoch ebenso nichts Beunruhigendes gefunden. „Raoul! Miguel! Hilary!“, entfuhr es Judy glücklich, als sie in das Untersuchungszimmer stürmte und die drei Passagiere der unglücksseligen Raumfähre wieder gesund und munter vor sich hatte. „Ich bin ja so froh, dass euch dreien nichts passiert ist! Aber ich verstehe nicht, wie ihr das geschafft habt, mit diesen Schäden am Shuttle...“ „Wir hatten Hilfe...“, gab Raoul zurück. „Allein hätten wir das wohl niemals geschafft. Die Beschädigungen an der Freedom waren immens und wären mit Bordmitteln keinesfalls zu beseitigen gewesen.“ Hilary nickte. „Ja, er hat vollkommen Recht, allein wären wir da oben draufgegangen! Judy, ob du es uns nun glaubst oder nicht, aber wir wurden da oben von echten Aliens gerettet!“ „Ihr wurdet von echten Aliens gerettet?“, war die ungläubige Rückfrage, welche die drei beinahe erwartet hatten. „Ich würde unsere Lebensretter eher als hochentwickelte Außerirdische bezeichnen und nicht als Aliens. Das klingt nämlich irgendwie abwertend.“, meinte Miguel trocken auf Hilary Aussage hin. „Und ihr technischer Stand ist allem, was wir kennen oder wo wir dabei sind es zu erforschen, meilenweit überlegen. Wir können uns glücklich schätzen, wenn wir ihren technischen Stand in ein paar Jahrhunderten erreicht haben.“ Raoul verzog das Gesicht. „Ja, wenn es unseren Planeten dann noch gibt...“ Ein Nicken seitens der braunhaarigen Frau war die Antwort noch bevor Judy etwas sagen konnte. „Du hast Recht Miguel.“, wandte sie sich an den Blonden, während sie den Seitenkommentar des Spaniers vollkommen ignorierte. „Und wir wollen nicht abwertend von unseren Rettern sprechen, nicht wahr?“, fragte sie und der Angesprochene schüttelte bestätigend seinen Kopf. Judy folgte dem Gespräch der drei Piloten mit sichtbarem Interesse, auch wenn sie die Geschichte über die Außerirdischen noch nicht so ganz glauben mochte. „Das ist alles hochinteressant! – Ihr müsst mir alles haarklein erzählen!“, forderte die blonde Frau, als es hinter ihr an der Tür klopfte und sich Michael gut hörbar räusperte. Etwas erschrocken von dem unerwarteten Geräusch, fuhr Judy herum und sah den Dunkelblonden erstaunt an, fast so als sähe sie ihn das erste Mal. „Was gibt es denn, Michael?“ „Ich finde du solltest den Dreien jetzt erst einmal Ruhe gönnen und unsere Freunde von außerhalb lieber selbst all das fragen, was dir auf der Zunge brennt.“, gab der Angesprochene zurück. „Sie selbst fragen? – Aber wie...?“ „Ihre Gesandten erwarten dich im Nachbarraum...“, gab er betont ruhig zurück und ein kurzes Kopfnicken deutete ihr an, dass sie ihm folgen sollte. Ein erstaunter Blick war die Antwort und man konnte Judy deutlich ansehen, dass sie nicht wirklich glaubte, was Michael ihr da zu erzählen versuchte. Außerirdische auf der Erde? – Na klar... – Und im nächsten Quartal würde die Menschheit mit der Besiedelung des Mars beginnen. Das war in etwa genau so wahrscheinlich. „Ihre Gesandten erwarten mich?“, fragte sie deshalb sicherheitshalber noch einmal nach, während sie Michael bis vor die verschlossene Tür des großen Salonzimmers folgte. Ein erneutes Nicken war die Antwort und Judy betrat, neugierig geworden, das angrenzende Zimmer. Zuerst erblickte sie Jetta. Die junge Werwölfin saß im Schneidersitz auf dem Tisch in der Mitte des Raumes und beobachtete die hereinkommende blonde Frau aus ihren bernsteinfarbenen Augen. Ihrem Körperbau nach war sie definitiv humanoid, auch wenn die tierischen, in diesem Fall die wölfischen, Merkmale an ihrem Körper nur schwer zu übersehen waren. Da sie sich jedoch nicht rührte und nichts tat, außer den Menschen vor ihr anzusehen, ging Judy nicht davon aus, dass ihr das seltsam anmutende Wesen gefährlich werden würde. So langsam geriet allerdings ihr Gedankengang bezüglich der Landung des außerirdischen Schiffes ins Wanken. Denn das Wesen vor ihr stammte definitiv nicht von der Erde. Und wenn doch, dann musste es aus einem sehr schrägen Forschungslabor entwischt sein. Nach ein paar Sekunden des gegenseitigen Ansehens entschloss sie sich dann aber doch, die Werwölfin anzusprechen. „Ich bin Dr. Judy Tate und ich bin inzwischen die Leiterin der BBA. Zurzeit habe ich hier auf diesem Stützpunkt das Kommando! Zunächst einmal möchte ich euch von ganzem Herzen danken, dass ihr unsere in Not geratene Raumschiffbesatzung gerettet habt.“ Jetta nickte der blonden Frau zu. „Es wahr uns eine Ehre und ein Bedürfnis, euch zu helfen. Wir würden unsere Hilfe niemandem versagen, der in eine Notlage geraten ist. Danken sie Michael, dass er uns noch rechtzeitig informiert hat.“, gab sie mit ihrer sanft aber dennoch fest klingenden Stimme zurück. „Ich werde es ihm ausrichten... – Aber... – Ihr... – Du... – ...wolltest mit mir sprechen?“, fragte Judy, nachdem sie die unerwartete Antwort einigermaßen verkraftet hatte. „Das war unsere Intension, deshalb baten wir bei Michael um eine Gelegenheit um mit Ihnen zu sprechen.“ „Um was genau geht es? Wie kann ich euch helfen?“, verlangte die blonde Frau zu wissen, doch sie erhielt ihre Antwort nicht von der fremden Kriegerin vor sich sondern von einer Jungenstimme, die sie vor 23 Jahren das letzte Mal gehört und die sich in diesen 23 Jahren nicht im Geringsten verändert hatte. „Ja, Judy... – Wir wollten mit dir reden... – Aber die Frage steht hier nicht, wie ihr uns helfen könnt sondern eher wie wir euch helfen können, so ihr denn unsere Hilfe und Unterstützung auch wirklich wollt...“ Die blonde Frau stutzte, als sich hinter der Werwölfin eine schlanke Jungengestalt aus dem Schatten der Wand löste und sie gleich darauf in ein paar von grauen Haaren halb verhangener, rubinroter Augen, die das in ihrem Besitzer wohnende Feuer keinesfalls verloren hatten, blickte. Judy kniff die Augen zusammen und versuchte, das sich ihr bietende Bild aus ihrem Kopf zu verbannen, doch es wollte ihr nicht gelingen. Selbst nachdem sie sich in die Hand gekniffen hatte, um sich davon zu überzeugen, dass sie nicht schlief sondern hellwach war, verschwand der junge Mann vor ihr nicht. Er war so real wie die auf dem Tisch sitzende Werwölfin, die das Schauspiel, trotz das sie sich die Reaktion hatte ausmalen können, leicht belustigt beobachtete. „Heilige Mariah, Mutter Gottes...“, murmelte Judy schließlich, nachdem sie sich einigermaßen gefangen hatte. „K... – Kai?“ ----------------------- DAS Gesicht von Judy will ich sehen XD Kapitel 12: Des Rätsels Lösung? ------------------------------- So... Lange ist es her, dass sich hier was getan hat, aber es tut sich wieder mal was! Ich wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Chapter von "War of Worlds" Bis demnächst! Venka ----------------------------- 12 „Heilige Mariah, Mutter Gottes...“, murmelte Judy schließlich, nachdem sie sich einigermaßen gefangen hatte. „K... – Kai?“ Der Angesprochene nickte knapp. „Aber wie... – Woher...“ „Fragen kannst du auch später stellen!“, unterbrach er ihre Versuche, herauszufinden, wie es möglich war, dass er nach 23 Jahren auf einmal wieder auf der Erde auftauchte, obwohl sie genau wusste, dass er zusammen mit den anderen NT und XP in den Weltraum geschossen worden war. „Wir haben jetzt ganz andere Probleme. – Jetta?“ Die Werwölfin nickte ihrem Partner zu und verengte dann ihre Augen. „Wie wir euren Kameraden an Bord unseres Raumschiffes bereits gesagt haben, vermuten wir, dass die momentane Situation, die auf eurem Planeten herrscht, keinen natürlichen Ursprung haben kann.“ Judy verzog das Gesicht leicht. „Das wissen wir. Wir Menschen haben unsere Umwelt schließlich lange genug malträtiert. Jetzt bekommen wir dafür die Rechnung präsentiert.“ „Das meine ich nicht, das würde bei mir unter die natürlichen Ursprünge fallen. Und selbst wenn ihr, wie du selbst sagst, Raubbau an eurer Umwelt betrieben habt, so ist das keine Erklärung dafür, dass der Meeresspiegel so schnell angestiegen ist. Laut der von uns erstellten Computersimulation müssen die Pole innerhalb von nur sieben Jahren geschmolzen sein. Das deckt sich auch mit der Aussage, die Michael getroffen hat, nachdem wir ihn und seine Freundin aus dem Center befreit haben.“ „Das wart auch ihr?“ Ein Nicken seitens Kai folgte. „Wir sind schon ein paar Tage hier... – Allerdings mussten wir feststellen, dass man euch anscheinend nicht alleine lassen kann...“ „Warum habt ihr euch dann nicht eher gezeigt, wenn ihr schon...“ Judy brach ab, als sie Kais Blick bemerkte. „Ich glaube, das kannst du dir selber denken, oder nicht?“, wollte er wissen. „Tut mir leid... – Ich...“ „Ich unterbreche nur ungern, aber das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um sich über so etwas zu unterhalten.“, mischte sich Jetta ein, noch bevor Kai dazu kam, noch etwas zu sagen. Sie wusste, wie er auf diese Art Fragen reagierte und so hielt sie es für besser, ihn auszubremsen, so lange sie noch die Gelegenheit dazu hatte. Wenn er sich in etwas hineinsteigerte, war er nur sehr schwer aufzuhalten. „Wohl wahr...“, musste der Grauhaarige zugeben, bevor er Judy die Fotografien gab, die Jetta vorher schon Michael gezeigt hatte. „Das hier belegt, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht...“ Die blonde Frau besah sich die hoch aufgelösten Fotografien eine Weile und blickte dann zu ihren beiden Besuchern. „Was sind das für seltsame Spuren?“, wollte sie wissen. „Das sieht aus, als habe da jemand mit Absicht etwas in den Boden gebrannt...“ „Das entzieht sich leider unserer Kenntnis. Zurzeit versuchen wir noch herauszufinden, um was es sich bei den Spuren handelt.“ gab Jetta zurück. „Vielleicht waren wir auch die ganze Zeit blind und haben den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen...“ Mit fragendem Blick wandte sich die junge Werwölfin an Kai. „Wie meinst du das?“ Der Grauhaarige antwortete nicht sondern nahm stattdessen Judy die Fotografien weg und betrachtete sie einige Minuten lang gedankenverloren. „Jetta... – Was denkst du... – Um Stein so zuzurichten, was würde man dazu brauchen?“ Die Gefragte legte den Kopf schief. „Einen Laser mit einer enormen Brennleistung... – Aber dann wären Einschnitte und keine so massiven Brandspuren vorhanden.“ „Aber nicht, wenn sich der Laser vorher durch eine Eisschicht fressen muss...“, gab der Grauhaarige zurück. Judy nickte. „Bedenkt man das könnte das Eis wie ein Brennglas gewirkt haben und das würde dann die seltsamen Brandspuren erklären...“ stellte sie fest. „Und das bringt uns wieder zu unserer Ausgangsfrage... – Wer und warum?“ Inzwischen draußen an den Jets. Vor wenigen Augenblicken war ein Funkspruch von der Protector eingegangen und Yumei, die ihn entgegen genommen hatte, notierte gerade mit ungläubigen Blicken die Daten, die ihr Azalea am anderen Ende durchgab. Mit der knappen Frage „Ist das auch sicher?“, ließ sie sich die erhaltenen Daten noch einmal bestätigen, bevor sie gewandt aus dem Cockpit sprang. „Was ist los?“, wollte Julia, ihre Partnerin wissen. „Rega und ihrem Technikerstab ist es gelungen, die Spuren an den Polen zu identifizieren.“, gab die junge Zardonierin zur Auskunft. „Und?“ „Dem, was Azalea mir grade gesagt hat, zufolge handelt es sich um Laserbrandspuren, die durch das wie ein Brennglas wirkende Eis diese Spuren hinterlassen haben.“ Mystel legte den Kopf schief. „Weißt du, was du da sagst? – Die einzigen, die solche Art Laserwaffen besitzen sind doch wir, oder?“ Yumei schüttelte den Kopf. „Nein... – Azalea war da etwas präziser. – Es handelt sich ihren Aussagen nach um Laserwaffen der Klasse 8 oder höher. – Stark genug um auch aus dem All diesen Schaden anzurichten.“ „Ich wusste nicht, dass sich die Erdlinge mit ihrer zurückgebliebenen Technik irgendwelche Feinde gemacht haben könnten.“ gab Priss zurück. „Die kommen doch gar nicht weit genug um irgendwelches intelligentes Leben zu finden.“ „Sag das nicht...“ entgegnete Keth, während sie auf die drei XP deutete. Die Wergepardin verzog ihr Gesicht. „Aber in diesem Falle müssten ja wir die Schuldigen sein... – Und ich kann mich nicht erinnern, dass... – Moment mal!“ „Hast du es?“ wollte Yumei wissen. „Zardonier? – Hier? – Aber...“ „Laut Azalea ist es definitiv! – Sie haben bei einer genaueren Überprüfung der Fotos einen Schatten im Wasser entdeckt. – Es handelt sich dabei um die Ragnarok, das Privatschlachtschiff von Prinzessin Lorna... – Ich gehe das besser mal Jetta melden!“, gab die Schwarzhaarige auf Priss’ ungläubige Frage zurück und lief dann über die Wiese in Richtung des Herrenhauses davon. Mystel sah ihr nachdenklich hinterher. „Klasse...“, murrte er. „Was hast du denn? – Ist doch alles wunderbar... – Jedenfalls bis die Zardonier mitbekommen, dass wir hier sind. Dann bricht hier ne Katastrophe aus...“, gab Julia zurück. Max nickte zustimmend. „Und das auf diesem kleinen, ohnehin schon gebeutelten Planeten. – Wie hieß es mal so schön? Einen dritten Weltkrieg hält die Erde nicht mehr aus?“ „Schon gar nicht mit der Waffentechnologie. – Aber gesetzt den Fall das dies der Wahrheit entspricht... – Was wollen die hier? Hier gibt es für die nichts zu holen.“ Mystel legte den Kopf in den Nacken. „Kannst sie ja bei Gelegenheit mal fragen, vielleicht sagen sie’s dir...“, gab er auf Julias eigentlich rein rhetorische Frage zurück. Diese verdrehte sichtbar genervt ihre Augen. „Mystel?“ „Ja?“ „Lass es einfach, OK?“ Unterdessen hatte Yumei den Eingang zum Herrenhaus erreicht und sah sich nun vorsichtig um. Es war Tyson, der die etwas ratlos wirkende Zardonierin bemerkte und zu ihr ging, um sich zu erkundigen, wie er ihr denn helfen könne. Ihre Antwort überraschte ihn allerdings. „Ich suche nach Kai, der muss hier irgendwo sein.“ „Da kommst du 23 Jahre zu spät, der ist leider nicht mehr hier.“, gab der inzwischen 39-jährige in der festen Ansicht, Yumei wolle ihn aufziehen, zurück. Die Schwarzhaarige blickte ihn zunächst nur etwas ratlos an, bevor sie sich wieder fing. „Du musst Tyson sein, richtig?“ „Äh ja... – Woher... – Kennen wir uns?“, brachte der Blauhaarige überrascht hervor und man konnte förmlich sehen, dass er nachdachte, woher er die junge Frau vor sich kennen konnte. „Noch nicht. – Aber ich habe schon genug über dich gehört. – Könntest du mir jetzt bitte sagen, wo ich Kai finde?“ „Der ist mit Judy im Salonzimmer. Den Gang da runter und dann die dritte Tür links.“, mischte sich Michael ein, noch bevor Tyson erneut versuchen konnte, der Zardonierin zu erklären, dass Kai seit 23 Jahren nicht mehr auf der Erde weilte. Yumei nickte ihm zu und verschwand dann in die angegebene Richtung, während Tyson den neben ihm stehenden Amerikaner ansah, als würde er an dessen geistigen Zustand zweifeln. „Sag mal ist dir die Sonne nicht bekommen?“, fragte er. „Kai ist seit 23 Jahren nicht mehr hier und wenn Voltaire keinen zweiten NT mit seinen Erinnerungen hat bauen lassen, dann ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass er hier wieder auftaucht!“ „Tyson, wie erklärst du dir die Rettung der Freedom?“ „Äh... – Glück? – Aber Moment mal! – Willst du mir hier etwa sagen, dass...“ Der Dunkelblonde nickte. „Sie sind wieder da, Tyson. Und sie sind nicht allein gekommen.“ Von einem Klopfen an der soliden Holztür wurden Kai, Judy und Jetta aus ihrer Unterhaltung gerissen. Auf die Aufforderung seitens der blonden Frau betrat Yumei das Zimmer und salutierte erst einmal vor Jetta, die in diesem Moment ihre Vorgesetzte war. „Wir haben Meldung von der Protector erhalten und glauben nunmehr zu wissen, woher die Spuren an den Polen kommen.“ gab die Schwarzhaarige zur Auskunft. „Und?“ „Laut Azalea handelt es sich um Spuren von Laserwaffen, die benutzt worden um das Eis direkt vom All aus schmelzen zu lassen.“ „Dazu benötigt man Laserwaffen der Klasse 5 oder höher! – So etwas gibt es auf der Erde noch lange nicht.“ Yumei legte den Kopf schief. „Auf der Erde nicht aber auf Zardon schon.“ Kai verengte seine Augen. Was hat denn bitte Zardon damit zu tun?“ wollte er wissen. Die Gefragte atmete einmal tief durch, bevor sie weitersprach. „Azalea und Rega haben in der Nähe des südlichen Pols einen seltsamen Schatten im Wasser entdeckt. – Dieser Schatten wurde inzwischen zweifelsfrei als die Ragnarok identifiziert." ------------------- Die zweite Seite ist nicht nicht lesbar sondern leer, das is n Mexx-Fehler ^^() Kapitel 13: Eine neue Spur -------------------------- Ich weiß... Manchmal sind Kapiteltitel einfach nicht meine Stärke... Aber es geht ja auch um den Inhalt! Viel Spaß! Venka ----------------------- 13 „Noch mal langsam und zum mitschreiben, nur damit ich das auch richtig verstehe...“, wollte Kai mit verengten Augen wissen. „Der Schatten am Nordpol wurde als WAS identifiziert?“ „Die Ragnarok. Das Privatschlachtschiff von Prinzessin Lorna von Zardon. – Zu was dieses Schiff allein fähig ist, weißt du ja...“, gab die Gefragte zurück. „Leider ja...“ Jetta legte den Kopf leicht schief. „Wie kommen die denn hier her? Für ein kriegstreiberisches Volk wie die Zardonier gibt es doch hier gar nichts zu holen... – Und wenn sie wirklich für das verantwortlich sind, was hier geschehen ist, dann müssten sie mehr als 7 Jahre vor uns hier angekommen sein, sonst stimmt unsere bisherige Zeitrechnung nicht... – Zu diesem Zeitpunkt hatten selbst wir nur eine vage Ahnung von dem, was es hier gibt. Woher also sollten sie es wissen?“ „Hm... – Ich habe nicht die blasseste Ahnung...“ war die knappe die Rückantwort seitens Kai. In seinem Kopf baute sich gerade ein Bild zusammen, das ihm gar nicht gefallen wollte. Aber noch war er sich nicht sicher, ob er richtig lag und behielt daher seinen geplanten Kommentar erst einmal für sich. „Entschuldigt bitte?“, mischte sich Judy ein. „Ich möchte euch wirklich nicht stören, aber...“ Jetta wandte sich zu der sie ansprechenden blonden Frau um. „Ja bitte?“ „Es mag vielleicht ein bisschen am Thema vorbei sein, aber... – Diese Abzeichen auf euren Uniformen... – Was genau stellen die dar?“ „Offiziersrangabzeichen der salusianischen Garde. Das Symbol in der Mitte ist das Zeichen des salusianischen Konglomerats und das untere stellt den Status und den Rang des jeweiligen Offiziers dar. – Warum fragt ihr?“ „Ich habe diese Zeichen schon einmal gesehen.“ Jetta nickte. „Das Hauptzeichen befindet sich auch auf dem Jet, den wir Michael ausgeliehen haben.“, gab sie zurück. Die blonde Frau schüttelte den Kopf. „Nein, das meine ich nicht. – Ich habe dieses Zeichen schon einmal hier auf der Erde gesehen. – Und zwar schon vor geraumer Zeit...“ Kais Augen verengten sich, als er die Worte Judys vernahm. „Wo?“, wollte er wissen. „Das müsstest du doch ganz genau wissen, schließlich ist dein Team zusammen mit den All-Starz dort gewesen. – Oder nicht?“ Der Grauhaarige legte den Kopf in den Nacken und schien kurz zu überlegen. „... – Griechenland... – Tysons Vater hat sie bei Ausgrabungen in den Ruinen von Mykene auf mehreren Säulen in den Grabräumen und den Palästen gefunden... – Aber er konnte sich nicht erklären, woher diese Zeichen stammten, da es etwas ähnliches auf dem gesamten Landstrich nicht gab.“, stellte er nachdenklich fest. Judy nickte. „Genau... – Soweit ich weiß, hat er immer noch keine Ahnung, woher diese Zeichen stammen könnten.“ „Die Blütezeit von Mykene war in etwa zwischen 1400 und 1200 vor dem, was die Menschen als normale Zeitrechnung ansehen. Der Beginn dieser Hochzeit ist jetzt in etwa 3400 Jahre her...“ murmelte er, bevor sich seine Augen weiteten. “Verflucht! – Mir kommt da gerade ein Gedanke, der mir gar nicht gefallen will. – Jetta?“ Die Werwölfin hob den Kopf und sah den Grauhaarigen neugierig an. „Ja?“ „Wir fliegen sofort zur Protector zurück und informieren Asrial, damit sie uns ein Team gibt, mit dem wir diese Ruinenstadt mal ganz genau unter die Lupe nehmen können. – Yumei! – Ihr bleibt hier und passt auf, dass hier nicht noch irgendwelche krummen Dinger laufen. – Noch mehr Probleme können wir weiß Gott nicht gebrauchen!“ Die Schwarzhaarige salutierte und bestätigte damit den empfangenen Befehl. „Natürlich!“ „Dann los!“ Damit wandte sich der Grauhaarige zum Gehen. „Kai! Bitte warte!“, rief Judy und hielt ihn am Arm fest. Jetzt, da er einmal wieder da war und ihr Erklärungen über die seltsamen Vorkommnisse liefern konnte, wollte sie ihn nicht wieder gehen lassen, auch wenn sie ahnte, dass er sich nur schwer würde aufhalten lassen. „Was ist hier eigentlich los?“ „Ich dachte ich hätte eine Spur und könnte euch sagen, was auf eurem Planeten vor sich geht, aber diese kleine Spur weitet sich gerade in ungeahntem Maße aus. – Und das will mir gerade so gar nicht gefallen. – Wir halten euch soweit es geht auf dem Laufenden. – Komm, Jetta!“ Judy ließ ihn los, kaum dass sie die unheimliche Schärfe in seiner Stimme bemerkt hatte. Er war wie immer; er duldete keinen Widerspruch und schon gar nicht vor jemandem, der ihm ganz offenbar unterstellt war. So musste sie mit ansehen, wie er, gefolgt von der jungen Werwölfin, das Zimmer verließ und dann durch den langen Gang nach draußen verschwand. „Du hast dich nicht verändert...“, murmelte sie, ohne jedoch darauf zu achten, dass sich Yumei noch immer im Raum befand. Sie wurde erst wieder auf die schwarzhaarige Zardonierin aufmerksam, als sich diese zu Wort meldete. „Er ist sonst nicht so...“, sagte sie. „Aber da ich weiß, was passiert ist, glaube ich, dass er nur viel Zeit braucht, um wieder Vertrauen fassen zu können.“ Judy lächelte die Schwarzhaarige schwach an. "Ich glaube, du hast recht...“ Derweil draußen an den Jets. „Was genau hast du eigentlich vor?“, wollte Max wissen, während er Kai und Jetta dabei beobachtete, wie sie in die Aggressor kletterten und die junge Werwölfin die schnelle Maschine mit einigen wenigen Handgriffen startklar machte. Surrend begannen die großen Turbinen warmzulaufen und der Geräuschpegel nahm rasch zu. „Ich will etwas nachsehen. Hoffen wir, dass ich falsch liege, was ich allerdings kaum glaube.“, war die knappe Rückantwort. Der Blonde verzog das Gesicht. „Das ist typisch du, der Satz sagt alles und nichts... – Irgendwelche Befehle für uns, großer Anführer?“ „Vorerst keine. Genießt die freie Zeit auf Erden und wenn möglich rauft euch mit den Menschen zusammen, denn wenn hier wirklich noch andere Zardonier außer Yumei rumlaufen, dann ist es bald vorbei mit der Gemütlichkeit!“ Max fiel zu dieser Aussage nichts Besseres ein, als den Kopf zu schütteln. ‚Mit den Menschen zusammenraufen... – Wie sollen gerade wir denn das anstellen?’, schoss es ihm durch den Kopf aber er sagte nichts. Kai würde schon in der Lage sein, seine Gedanken zu erraten. Oder hatte er ihm gerade deswegen diese Anweisung gegeben? Wer wusste das schon. Auf ein Kopfnicken seitens seines Gruppenführers jedoch trat er zurück, so dass die schlanke Maschine freikam und zur Startbahn rollen konnte. Nur einen Augenblick später schoss der schnelle Jet die Betonpiste vor dem Herrenhaus herunter und verschwand nach dem Abheben rasch am mit Wolken verhangenen Himmel. „Sag mal Leute...“, begann Max und blickte dann seine Freunde an. „Bin ich es oder ist Kai mal wieder sehr seltsam drauf?“ Julia schüttelte den Kopf. „Du kennst ihn doch. Der ist doch meistens so drauf als hätte er einen Clown gefrühstückt...“, gab sie zurück, worauf Mystel grinsen musste. „DAS lass ihn aber besser nicht hören, es könnte ihn extremst gegen dich aufbringen.“ „Na und?“, wollte die Spanierin wissen. „Ist er hier? Hat er mich gehört“ Max verzog das Gesicht. „Wo du recht hast... – Aber was machen wir denn jetzt? – Ich meine wir sitzen hier da fest, wo wir vor 23 Jahren kurz vor der großen Schlacht gewesen sind... – OK, zumindest ich...“, berichtigte sich der NT selbst, nachdem er den Blick der beiden XP bemerkt hatte. „Will damit nur sagen: Wir sind hier meilenweit von irgendwas entfernt, was Spaß machen könnte, weil es hier im Umkreis einfach nichts gibt...“ „Sieh es doch mal positiv.“, mischte sich Priss, die es sich auf einem der Flugzeuge bequem gemacht hatte und nun wirkte wie eine übergroße, faulenzende Katze. „So entdeckt man uns nicht so früh...“ Cyan nickte. „Ja... – Und mit den Fragen der hier Anwesenden werden wir noch fertig.“ Max seufzte leise. „Ihr vielleicht schon...“ Nachdenklich betrachtete die junge Werwölfin die unter dem Flugzeug hinwegziehende Landschaft, bevor sie sich doch entschloss den vor ihr sitzenden Androiden anzusprechen. „Sag mal... – Was war denn das vorhin für eine Nummer?“ „Was meinst du?“, war die prompte Rückfrage und Jetta konnte den angespannten Tonfall in seiner Stimme hören. So zögerte sie einen Augenblick bevor sie ihn doch wieder ansprach. „Du hast vorhin so seltsam reagiert, als Judy gesagt hat, dass sie das Zeichen auf unserem Uniformen schon einmal hier auf der Erde gesehen hat. – Auch wenn ich mir nicht erklären kann, wo das herkommen soll...“ „Ich weiß es auch noch nicht... – Bisher rate ich nur...“, war die einsilbig klingende Rückantwort. „Kai? – Wir arbeiten nun schon einige Jahre als Team und du weißt dass ich für gewöhnlich bemerke, wenn du mich anlügst. Auch wenn Roboter nach euren Aussagen nicht lügen können, glaube ich, dass du es doch kannst. – Auch wenn du dabei nicht immer der Geschickteste bist.“ Für einige Minuten herrschte Schweigen in der Maschine und nur das Surren der Turbinen durchbrach das Stille im Cockpit. Jetta konnte sehen, wie er eine Hand vom Steuerknüppel löste und sich eine seiner grauen Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. Offenbar wollte er etwas sagen, aber es schien ihm nicht leicht zu fallen. Dann jedoch atmete er gut hörbar durch. „Wie du sicher weißt hat uns Asrial damals gestattet, die Geschichte eures Konglomerates genauestens zu studieren.“ „Ja?“ „Ich habe das sehr intensiv getan, um mich vor eventuellen Überraschungen zu schützen.“, sagte er. „Also weiß ich auch, dass die Salusianer nicht immer das friedliebende Volk waren, als das sie jetzt vor dem Rest des Universums auftreten. – Das ist schon mehr als 3500 Jahre her.“ Jetta nickte. „Jeder weiß das. Dieses dunkle Kapitel in der Geschichte dieser intergalaktischen Institution gilt als Mahnmal, dass sich die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen.“ „Asrial sagte das auch und ich glaube ihr. Sie ist keine Kriegstreiberin. – Das beste Zeichen für die in meinen Augen ehrliche Wandlung ist, das sie sämtliche von anderen Planeten geholten Sklaven auf unterschiedlichsten Planeten des Nachbarsystems freigelassen haben und ihnen die Technologien zum Überleben gegeben haben.“ „Ah ja? – Das wusste ich noch gar nicht... – Und was hat das jetzt mit... – Oh sag jetzt nicht...“ „Ich fürchte wir haben hier zwei hausgemachte Probleme am Hals, aber ich bin mir darüber wie gesagt noch nicht so ganz sicher... – Aber eines weiß ich mit Sicherheit: Die Zardonier sind eines dieser Völker, denen das salusianische Konglomerat einen Neustart in einem benachbarten Sonnensystem einen Neustart ermöglicht hat.“, erklärte Kai, während er den Jet in eine weite Schleife zog um ihn auf den Kurs zum derzeitigen Liegepunkt der Protector zu bringen. „... – Das wissen wir... – Aber was meinst du mit zwei hausgemachten Problemen?“ „Denk mal genau nach... – Ich glaube wir haben gerade den Grund gefunden, warum sich Zardonier und Menschen zum Verwechseln ähnlich sehen...“ --------------- Noch mal als Hinweis: Jetta und Kai haben nichts miteinander, sie sind wirklich nur Partner bei der "Arbeit" Kapitel 14: Alte Wunden... -------------------------- OK... Ich mache hier nicht viel große Worte ich hoffe ja heute auch noch DbS fertig zu bekommen! Viel Spaß! Venka --------------------- 14 Mit fauchenden Düsen jagte das schlanke Flugzeug durch den strahlend blauen Himmel. Bisher war die unter dem Codenamen Redstar operierende Maschine in großer Höhe über den unter ihnen wegziehenden Landmassen geflogen doch nun, da sie die Grenze zum offenen Ozean überschritten hatten, ließ Kai die Maschine tiefer gehen und dicht über der Wasseroberfläche in Richtung seines Bestimmungsort weiterfliegen. Eine weiße Wasserwand hinter sich herziehend, jagte der Jet nur ein paar Zentimeter über der Wasseroberfläche in Richtung Pearl Harbor. „Hältst du das für klug, so tief zu fliegen? – Ich meine mit unserer Radartarnung erkennen die irdischen Radarsysteme nicht, egal in welcher Höhe wir fliegen.“ wollte Jetta wissen. Ihr war sichtlich nicht wohl bei der Sache und sie hegte die Befürchtung, dass sie entdeckt werden konnten, wenn sie sich nicht vorsahen. „Vor denen wären wir sicher geschützt aber da wir damit rechnen müssen, dass wir hier auch andere Technologien haben, sichere ich mich lieber ab. – Ich verwische unseren Radarschatten.“ Die Werwölfin nickte. „Einfach aber dennoch sehr effektiv, aber auch nicht ungefährlich weil es das ganze Können des Piloten erfordert. – Aber dann denkst du wirklich...“ „Ich vermute es... – Wir sollten sehen, dass wir so schnell als möglich zur Protector zurück kommen. Vielleicht erfahren wir dann mehr.“ „Wie lange schätzt du?“ „Wenn uns nichts dazwischen kommt, sind wir in etwa 3 Stunden da.“ Noch während die Maschine weiter in Richtung Pearl Harbor strebte, stellte sich am Herrenhaus langsam aber sicher Langeweile ein und die sechs, die auf Befehl von Kai zurückgeblieben waren wussten schon nach wenigen Minuten nicht mehr, was sie mit ihrer freien Zeit anfangen sollten. „Sag mal Max...“ Der Blonde hob den Kopf und sah seine Partnerin Cyan an. „Ja?“, wollte er wissen. „Du warst doch schon mal hier. Gibt es nicht irgendwas, was du uns vielleicht zeigen kannst?“ Priss gähnte wie zur Bestätigung. „Allerdings, es ist irgendwie langweilig hier an den Maschinen rumzustehen und nichts zu machen...“ Eine abwinkende Handbewegung war die Antwort. „Nein... – Nicht wirklich. Da kann ich euch leider nicht helfen“ „Ach Max, das ist doch Quatsch! – Sieh mal, Kai hat doch gesagt, er habe vorhin deine Mutter getroffen. Stell sie den Wericos doch mal vor!“ Kaum dass sie diese Worte ausgesprochen hatte, bereute die Androidin der Gattung XP sie auch schon wieder, denn ein eiskalter Blick sowie die folgenden Worte waren die Antwort: „Julia, wie soll ich es dir beibringen? – Ich bin ein Androide, ich habe keine Mutter!“ Die Spanierin zuckte zurück, als sie den eiskalten Blick in den blauen Augen sah, bevor er sich umdrehte und in Richtung der noch immer auf der Landebahn stehenden Freedom davonging. „Ups...“ „Du bist ein Trampel, Blondschopf...“, war Mystels trockener Kommentar. Priss verzog das Gesicht. „Besonders geschickt war das nicht, da muss ich Mystel recht geben...“ Julia seufzte. „Keine Sorge, das weiß ich auch... – Ich dachte nur...“ „Falsch gedacht.“, gab Cyan zurück und man konnte ihr anhören, dass sie über die Tatsache von Julias verbale Ungeschicktheit nicht besonders glücklich war. „Ich rede mit ihm...“, fügte sie hinzu und lief dem Jungen dann nach. Was beide jedoch nicht bemerkten war, dass Judy zusammen mit Spike ebenso an das beschädigte Raumschiff gegangen war, um die genaue Unfallursache herauszufinden. Dennoch bemerkten die beiden Erdenbewohner die Werico und den Androiden nicht sofort. Das war allerdings auch umgekehrt der Fall und die junge Kriegerin benötigte einige Minuten, bis sie ihren Kampfpartner schließlich wiedergefunden hatte. „Max?“ „Lass mich allein, Cyan...“ „Das werde ich nicht!“, gab sie bestimmt zurück und setzte sich dann hinter den Blonden, der unterhalb der Antriebsdüsen auf der Betonbahn hockte. „Julia war wieder mal sehr geschickt, was?“ Max schüttelte den Kopf. „Ist schon OK, ich weiß, dass sie nicht immer nachdenkt, bevor sie redet. Ich nehme es ihr nicht mal übel, auch wenn sie vielleicht recht hat... – Aber ich kann es nicht...“ „Was kannst du nicht?“, wollte sie wissen. „Nein, sag nichts... – Ich kann mir denken, was du sagen willst und es ist gut. Das ist deine eigene Entscheidung. – Immerhin ist sie deine Mutter. Und ich glaube, dass du trotz deiner abwehrenden Haltung diese Tatsache trotz allem akzeptierst.“ Der Blondschopf musste lachen. „Dir kann man nichts verheimlichen, oder?“ „Nun ihr alle, ob nun NT oder XP, seid sehr emotional, das ist etwas, dass ich wahnsinnig faszinierend finde, weil ihr ja...“ Sie brach ab und biss sich auf die Lippen. „Sag es ruhig. – Wir sind nun mal künstlich. Das lässt sich nicht ändern.“ Cyan senkte den Kopf ein Stück, da sie wusste, dass Max diese Tatsache doch nicht ganz so egal war, wie er das jetzt an dieser Stelle vorgab. Also versuchte sie es anders: „Na ja, jedenfalls wollte ich nur sagen, dass man in eure Körpersprache genau so lesen kann, wie bei uns. – Und ich fände es schade, wenn wir diesen Planeten wieder verlassen müssten und ich deine Mutter nicht kennen gelernt habe.“ „Wir werden sehen, Cyan...“, sagte er, bevor er etwas bemerkte, dann aufsprang und herumwirbelte. „Wer ist da? – Komm raus!“ Ein blondes, etwa 15-jähriges Mädchen trat hinter dem linken Fahrwerk, hinter dem sie sich bisher verborgen hatte, hervor und musterte die Wercheeta und den Androiden mit einer Mischung aus Angst und Neugier. Schließlich sah man nicht jeden Tag eine Raubkatze auf zwei Beinen und einen in eine enge Metallpanzerung gekleideten Roboter, die einen beide dann auch noch beim Lauschen und spionieren erwischten. „Was willst du?“, fuhr er das Mädchen, das bei der Härte, die in seiner Stimme lag, sofort zusammenzuckte, an, fing sich aber dafür einen rügenden Blick von Cyan ein. „Du musst ihn entschuldigen. – Manchmal, wenn er sich bei etwas ertappt fühlt, reagiert er etwas über.“, sagte die Werico mit beruhigender Stimme. „Seid ihr die Außerirdischen?“, wollte sie wissen. Cyan nickte. „Ich ja, er nicht. – Aber sag, wie heißt du und können wir dir irgendwie helfen?“ „Mein Name ist Juliana Maximilia. – Ich bin auf der Suche nach meiner Mutter, sie soll hier am Shuttle sein... – Ich sah euch und da dachte ich dass ihr vielleicht wissen könntet, wo sie ist...“ „Deine Mutter?“, fragte die Cheeta und wollte im nächsten Moment nachfragen, wer denn die Mutter der Jugendlichen war, als ihr die unübersehbare Ähnlichkeit zwischen dem neben ihr stehenden Androiden und dem blonden Mädchen auffiel. „Aber...“ „Sag nichts Cyan... – Sag jetzt bitte nichts. – Nein Kleine... – Wir wissen nicht wo deine Mutter ist. Und ehrlich gesagt will ich es auch gar nicht wissen.“ Das war wiederum der eigentlich sehr sanftmütigen Kriegerin zuviel. „Max! Ist dir eigentlich klar, dass du dich wie die Axt im Wald aufführst? Sie hat schließlich nur was gefragt!“ Das wiederum lenkte die Aufmerksamkeit der jungen Blonden auf den Androiden, den sie gleich darauf mit großen Augen ansah. „Max? – Max Tate etwa?“ „Und wenn das so wäre, was dann?“, war die gelangweilt klingende Rückfrage. „Das würde auch nichts ändern. – Ich sag dir was Cyan, ich kann es kaum erwarten, wieder von hier zu verschwinden!“, murrte er, bevor er sich umdrehte und in Richtung der Flugzeuge davonging. „Warte! – Geh nicht!“, rief das Mädchen und wollte dem Androiden nach. Cyan jedoch hielt sie zurück. „Was soll das?“ „Folge ihm nicht. – Er wird kommen, wenn er soweit ist.“ „Aber...“ „Die fremde Kriegerin hat recht, Juliana...“, mischte sich eine weitere Stimme ein. „Er muss von allein zu uns kommen und es kann sein, dass er dies niemals tun wird.“ Cyan drehte sich um. „Da sie eine ähnlich positive Einschätzung der Situation haben, müssen sie Judy Tate sein. – Richtig?“ Die Angesprochene nickte. „Und sie sind sicher eine von unseren außerirdischen Besuchern.“ Die Wercheeta salutierte vor der ihr nur aus Erzählungen bekannten Erdbewohnerin, die einen recht hohen Rang bekleidete und daher die Ehrung verdiente. „Jawohl! Mein Name ist Cyan Djanés, ich bin Mitglied der engeren Leibgarde von Prinzessin Asrial von Salusia.“ „Verstehe...“, gab Judy zurück, obwohl sie ganz offensichtlich gar nichts verstand. „Ich würde gern mit dir... – Ihnen...“ „Das kann ich durchaus verstehen, aber wir sind nicht zum Plaudern gekommen. – Auch ich habe Anweisungen, denen ich folgen muss... – Und außerdem spreche ich nicht hinter dem Rücken von Personen über sie.“ Damit drehte sie sich um und ging zu den drei auf dem Rollfeld stehenden Jets zurück, verfolgt von den fragenden und auch sehnsüchtigen Blicken von Judy und ihrer Tochter. Einige Stunden später über dem Pazifischen Ozean. „Kontrolle, hier ist Redstar. – Kommen Kontrolle!“, funkte Jetta an die Leitstelle im Inneren der nun wieder in Pearl Harbor liegenden Protector. »Redstar, hier Kontrolle! – Wir hören euch?« „Und wir hören euch.“ gab Kai zurück und er war sichtbar froh, dass sich bisher auf dem Flug keinerlei Zwischenfälle ereignet hatten. »Redstar, was ist der Grund für eure alleinige Rückkehr?« „Wir haben Neuigkeiten für ihre königlichen Hoheiten.“ »Redstar, Rega hier. – Das hättet ihr nicht per Funk machen können?« „Negativ. – Wir kommen rein, Kontrolle. Landung in 10 Minuten!“ »Roger, Redstar. – Landung in 10 Minuten...« Damit schaltete Jetta das Funkgerät ab und atmete tief durch. Nun würde sich zeigen, wie inwieweit Kai mit seiner Vermutung recht hatte. Besagte 10 Minuten später landete der zum Senkrechtstarter aufgerüstete Jet auf einer provisorischen Landungsinsel. Kaum dass Kai und Jetta aus dem Cockpit der schlanken Maschine kletterten, waren Asrial und Solora schon bei den beiden Piloten. „Was ist so dringend, dass ihr allein zurückkommt?“, wollte die Ältere der beiden Schwestern wissen. Der Gefragte verzog das Gesicht. „Kurze Gegenfrage: Ist das Auftauchen eines zardonischen Schlachtschiffes nicht dringend genug?“ Die blonde Salusianerin schüttelte den Kopf. „Kai, bitte!“ „Schon gut... – Ist es möglich dass die Salusianer schon einmal auf der Erde waren?“ „Rein theoretisch schon... – Unsere Vorfahren waren fast überall im Universum.“, gab Solora zurück. „Verzeiht mir meine Vermessenheit, eure Hoheiten. – Könnte es sein, dass es sich beim zardonischen Volk um jene Menschen handelt, die damals als Sklaven von der Erde mitgenommen wurden?“ Verwundert legte Asrial den Kopf schief. „Woher habt ihr denn das?“ „Wir haben eins und eins zusammengezählt, eure Hoheiten. – Aber wirklich genau wissen müssen wir nach Mykene.“, war Kais Antwort. „Mykene?“ „Eine Ruinenstadt im alten Griechenland. – Laut Kai gibt es dort Hinweise auf eine Alienlandung.“, gab Jetta zurück. „Welcher Art?“, wollte Solora wissen. „Die Zeichen auf unseren Uniformen sollen dort schon einmal gesehen worden sein.“ Solora nickte. „Die Infinity ist in wenigen Minuten startklar!“ rief sie und war sichtbar froh, dass nach dem U-Boot ihrer Schwester auch ihr Lander seinen großen Auftritt haben würde. Mit einem beinahe kindlich zufriedenen Lächeln drehte sie sich um und rannte zum Liegeplatz des großen Schiffes. Asrial blickte ihr nachdenklich hinter ihr her. „Kai, so du denn recht hast mit deiner Vermutung... – Was glaubst du, wollen sie hier? – Ich glaube nicht, dass sie hier nur ihre Wurzeln ehren wollen.“ Der Grauhaarige schüttelte den Kopf. „Nein... – Dann hätten sie nicht so einen Aufriss mit den Polkappen gemacht... – Da steckt was anderes dahinter. – Aber vielleicht finden wir ja in Mykene ein paar brauchbare Spuren.“ „Wollen wir es hoffen...“ ------------------- Ich schaffe es auch irgendwie immer wieder die Szene weiter un weiter hinauszuzögern -.- Max avanciert grade zum Ekel aber irgendwie kann ich es ihm nicht verdenken... Kapitel 15: Mit der Infinity nach Mykene ---------------------------------------- Hi... Ich mag irgendwie grade keinen Einletungstext schreiben. Lest einfach los... Venka ---------------------- 15 Datum: 10. Dezember 2028 Ort: Brücke der Infinity, irgendwo über dem Mittelmeer --- „Wie weit noch?“, wollte Asrial wissen, während sie ihre Blicke über die Karte schweifen ließ, welche in der Mitte des Steuerstandes des großen Flugschiffes projiziert wurde. „Etwa 250 Meilen bis zum anhand der alten Angaben berechneten Zielpunkt. – Jedenfalls wenn diese Karte und die Lage der Ruinen auch wirklich stimmen. Sollten wir in einem größeren Gebiet suchen müssen, dann wird es natürlich schwer. An dieser Küste wimmelt es nur so von Hinweisen auf frühere Kulturen.“, gab Azalea, welche an der Computernavigation stand, zurück. „Wie hoch stehen eigentlich die Chancen, dass diese Ruinen nicht schon überflutet sind?“, fragte Solora. „Die Bewohner der alten Welt hatten vielleicht noch nicht die technischen Standarts aber sie waren nicht dumm. Sie wussten, dass ihnen das Wasser des Meeres bei Stürmen gefährlich werden kann. Ich denke, dass wir mit Sicherheit auch etwas finden, was noch trocken liegt. – Und wenn nicht, habt ihr immer noch uns. Es gibt nichts, wo wir nicht reinkommen und ertrinken können wir auch nicht.“, stellte Kai trocken fest. „Das mag sein aber ich möchte euch nicht unnötig in Gefahr bringen. Das Letzte was ich will ist, das euch etwas passiert. Immerhin seid ihr keine Werkzeuge, die man einfach so benutzen kann.“ Brooklyn musste lachen, als er den ernsten Ausdruck in den blauen Augen von Asrial sehen konnte. „Keine Sorge. Wir sind unverwüstlich, das müsstest du doch eigentlich wissen! – Azalea?“, wandte er sich an die Werwölfin ohne sich weiter um die blonde Prinzessin und ihren leicht genervt-besorgten Gesichtsausdruck zu kümmern. Er war ihr Partner im Kampf, er kannte sie mehr als genau und wusste genau wie er sie zu nehmen hatte Der Kopf der Werwölfin zuckte nach oben. „Ja?“ „Was sagt die Rundpeilung?“ „Wir haben einige Kontakte, aber ich denke nicht, die uns gefährlich werden. Ein paar Meilen westlich von uns befindet sich ein relativ großes, aber unbewaffnetes Schiff. – Zu viel Glas und eine zu labile Bauweise um ein ernsthaftes Hindernis darzustellen.“ Ray grinste. „Muss ein Kreuzfahrer sein.“ „Ich dachte die Kreuzzüge wären längst vorbei...“, stellte Yumei über den Kommentar verwirrt fest. Ein Lachen seitens des Schwarzhaarigen mit der blauen Rüstung war die Antwort. „Das war so doch nicht gemeint. – Als Kreuzfahrer bezeichnet man auch Schiffe, die kreuz und quer auf dem Wasser herumfahren ohne dabei eine feste Route zu haben. – Also ein Kreuzfahrtschiff.“ „Verstehe...“ „Was hast du noch, Azalea?“, wandte sich Kai wieder an die Werwölfin. „Einen Verband Kriegsschiffe. Ein Träger, zwei Kreuzer und zwei U-Boote. – Sie befinden sich 178 Seemeilen südwestlich von uns. Sie haben keine Jäger in der Luft und ich denke nicht, dass sie uns entdecken.“ Kai nickte. „Sehr gut. Achtet auf unsere Schirme! Ihre Radare dürften uns nicht erfassen und ohne Jäger stellen sie auch keinen Sichtkontakt zu uns her. – Was sagt der Scanner?“ „Nichts Extraterrestrisches in unserer näheren Umgebung. – Sollten sie sich allerdings so getarnt haben, dass unsere Scanner sie nicht erfassen können, dann...“ „Darüber denken wir erst mal nicht nach.“, mischte sich Solora ein. „Wir haben ganz andere Probleme...“ Inzwischen unten in einem der Mannschaftsräume der Infinity. Keth und MingMing hatten die vier Freelancer, also jene der beiden NT und jene beiden XP, die für gewöhnlich allein und ohne Partner aus den Reihen der beiden Prinzessinnen arbeiteten, zusammengerufen. Ihren eigenen Aussagen nach wollten sie Yuri, Tala, Alexander und King etwas vollkommen Neues überreichen. „Ich bin ja mal gespannt, was ihr schönes für uns habt, wenn ihr uns schon nur uns vier hier runterlockt.“, meinte King, während er sich auf einem Tisch niederließ. „Wir haben ein bisschen gebastelt. – Zeig es ihnen, Ming!“, lachte die junge Werfüchsin als Antwort. Die Angesprochene nickte und hob dann eine von vier großen Holzkisten vom Boden auf und stellte sie auf den Tisch. „Wir haben uns gedacht, dass ihr nicht immer alleine arbeiten solltet. Zu schnell kann mal was passieren und wenn dann der Funk ausfällt, solltet ihr uns doch schnellstens informieren können. Dafür bekommt ihr jetzt das hier!“, erläuterte sie, während sie die Box öffnete. Zum Vorschein kam ein wanderfalkenähnlicher Roboter, der ebenso wie die NT und XP lebensecht wirkte, auch wenn man seine silberne Panzerung über einigen der Körperteile deutlich sehen konnte. Der Rest seines Körpers, die Brust und ein Teil des Kopfes waren mit täuschend echt wirkendem, braunem Federkleid besetzt. „Das ist Tally Hawk!“ „Wow!“, rief Yuri erstaunt. „Habt ihr den gebaut?“ MingMing nickte. „Ja, mit ein bisschen Pioniergeist und unter Ausnutzung unserer eigenen Pläne. – Passt auf. Sie können allein agieren, aber notfalls kann man sie auch fernsteuern. Und zwar damit!“, gab sie auf die Frage zurück und hielt einen schmalen Armreif hoch. „Die tragt ihr in eurer menschlichen Form ums Handgelenk, wenn ihr die Rüstungen anlegt, integrieren sie sich dann auch darin.“ Tala legte den Kopf leicht schief. „Aber es ist nur einer. – Sollen wir uns den teilen?“, wollte er wissen. Keth schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht! Wie du vielleicht bemerkt hast, sprachen wir in der Mehrzahl. – Das sind Star Shadow, Northern Cross und Southern Light!“, sagte sie, während sie die anderen Boxen auf den Tisch stellte und öffnete. Zum Vorschein kamen ein schwarzsilberner Adler, ein rotgoldener Bussard und ein blaugraugoldener Turmfalke. „Na? Was sagt ihr? – Sie sind noch nicht voreingestellt, ihr könnt euch gerne einen aussuchen. Sie dürften auf der Quest durch die Ruinen Mykenes eine gute Unterstützung sein! – Nur unter Wasser nützen sie euch nichts.“, scherzte sie. Yuri grinste. „Ich glaube das sähe auch ein bisschen komisch aus! – Wir danken euch!“ MingMing nickte. „Dafür sind wir Bastelgenies doch schließlich da!“ Etwa eine halbe Stunde später drehte das große Flugschiff in einer eleganten Schleife über einem Punkt ein, an dem sich auf dem ersten Blick nur ein paar Felsen und einige verwitterte aber dennoch von Menschenhand bearbeitete Steine befanden. „Ist es das?“, wollte Solora von Kai wissen, als die Bilder auf dem Monitor auftauchten. „Den Koordinaten nach das hier und der umliegende Quadratkilometer.“, gab er zurück. „Wir befinden uns hier etwa im Zentrum der Anlage.“ „Das würde bedeuten unser Suchkreis liegt zur Hälfte im Trockenen, zur anderen Hälfte auf dem Land...“, stellte Asrial fest. „Das macht es nicht wirklich einfacher. – Ich würde vorschlagen wir bilden drei Teams. Die vier Freelancer sollen sich an den Eckpunkten des Suchgebietes postieren und dann im Uhrzeigersinn die Seiten abgehen. Die Wericos sollen sich die Festlandseite des Suchgebietes vornehmen und die NT und XP kümmern sich um den Wasserteil.“ Solora nickte. „Exzellente Idee, Schwesterchen, aber wo landen wir? – Ich kann hier weit und breit nichts entdecken, wo man die Infinity sicher auflegen könnte und einen mobilen Landungsmast um die Nase des Schiffes darauf abzustützen haben wir nicht mitgenommen...“ „Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte, Prinzessin Solora?“, mischte sich Sai, eine der beiden Rakshasa ein. Rakshasa waren eine seltene Rasse, die es aufgrund ihrer formwandlerischen Fähigkeiten perfekt verstanden, sich unter jeder beliebigen Rasse zu verstecken. Mittlerweile wusste man nicht einmal mehr, wie viele es von ihnen noch gab, da sie mit der Form auch das Alter ihres Körpers beeinflussen konnten. Die Raskshasa-Zwillinge Sai und Sanya hatten sich aus Neugier und somit freien Stücken den beiden Prinzessinnen offenbart und sich deren Garden angeschlossen. So hatte Sai ihre Ausbildung in Galbadia abgeschlossen, während Sanya die ihre in Balamb absolviert hatte. Beide hatten damit den Rang einer vollwertigen Garde ersten Ranges und ihre Meinungen zählten ebenso wie auch die der anderen Werico-Garden. „Ich höre, Sai?“, wandte sich die Blauhaarige nach einem kurzen Blick in die Augen der Kriegerin an diese. Die Zwillinge sahen sich so ähnlich, dass man sich nur nach einem genauen Blick in deren Augen sicher sein konnte, ob man Sai mit ihren lavendelfarbenen Augen oder Sanya mit ihren hellen bernsteinfarbenen Augen vor sich hatte. „Während ihr zu dieser Rettungsaktion im Weltall unterwegs wart, hatten Sanya und ich zusammen mit den zurückgebliebenen Technikern den letzten Schliff an der Infinity vorgenommen. – Jetta?“ „Ja?“ „Setz sie einfach so auf, wie eine normale Aggressor.“ Die Werwölfin stutzte. „Aber ich kann doch einen tonnenschweren Brocken wie die Infinity nicht wie einen Jet landen, der dagegen leicht und beweglich wie eine Feder ist.“, stellte sie empört fest. Sanya lächelte „Versuch es einfach. Du wirst feststellen, wie leicht es geht.“ Immer noch zweifelnd wandte sich die junge Kriegerin zu den beiden Prinzessinnen um. >Soll ich wirklich?< schien ihr Blick zu sagen. Die Schwestern wechselten einen knappen Blick, bevor sie einander zunickten. „Tu es! Mal sehen, mit was Sai und Sanya uns überraschen wollen!“ Die Werwölfin zuckte mit den Schultern. „Na dann...“, murmelte sie, während sie das Schiff abbremste und es in einen Schwebeflug brachte, bei dem es schließlich auf der Stelle stehen blieb. Sich langsam um sich selbst drehend ging die Infinity tiefer, bis ein langgezogenes Surren gefolgt von einem kurzen Ruck durch den Schiffskörper lief. Sanya grinste. „Und schon sind wir unten. – Zuviel versprochen?“ „Das ist... – Was habt ihr gemacht?“ „Wir haben einen automatischen Landinggear bestehend aus vier einklappbaren Stützen eingebaut. Bei einer Senkrechtlandung fährt er automatisch aus und ermöglicht ein sanftes und leichtes Aufsetzen.“, gab Sai zur Auskunft. „Respekt... – Was nun Prinzessin Asrial?“ „Wie besprochen! Drei Gruppen! – Die Freelancer and den Eckpunkten, die NT und XP in der Wasserzone und wir anderen auf dem Land rund um die Infinity.“ Solora nickte. „Also los geht’s!“ »Alle in Position?« Tala musste lachen, als er die Anfrage seitens Kai hören konnte. „Du hörst dich an, wie ein Army-General, der seine Truppe zum Angriff vorbereitet.“, gab er zurück. „Aber um deiner Frage Genüge zu tun... – NT Forte und Star Shadow sind in Position an der nördlichen Ecke des Suchgebietes.“ »Es war also doch nicht Northern Cross sondern Star Shadow, auf den deine Wahl gefallen ist... – Tja dann habe ich die Wette wohl verloren... – Ich hätte wetten können du ziehst den Turmfalken dem Adler vor.« „Du kennst mich wohl doch nicht so gut wie du dachtest. – Können wir dann?“ »Du kennst doch deine Aufgabe. – Leg los!« „Verstanden! – Dann los, Star Shadow!“ Kraftvoll stieß sich der mechanische Vogel von Talas mit schwarzer Rüstung bekleidetem Arm ab und schoss mit einem herrischen Schrei in den blauen Himmel hinauf. „Flieg, mein Freund. – Genieße deinen Jungfernflug, während ich einen ausgedehnten Spaziergang unternehme...“, murmelte er, während er seinen internen Kompass auf Südwesten einstellte, damit er die direkte Linie zum westlichen Eckpunkt, auf dem Yuri jetzt ebenso mit der Erkundung der ihr zugeteilten Linie begann, bekam. „Also dann...“, murmelte er, während er das Visier, welches die untere Hälfte seines Gesichtes abschirmte, verschloss, bevor er losging. Er war jedoch noch keine 20 Meter weit gekommen, als ihn eine weibliche Stimme zusammenfahren ließ. „Keinen Schritt weiter!“ Tala blieb stehen und sah sich um. Sehen konnte er niemanden, dennoch zeigten seine Sensoren an, dass sich ein Lebewesen in seiner Nähe befand. „Sonst was?“, fragte er, als er hören konnte, wie eine Waffe entsichert wurde. „OK... – Schon klar...“ „Dreh dich um!“ Da er nicht wusste, was für eine Art Waffe gerade auf ihn gerichtet war und wie gefährlich sie ihm werden konnte. Zu seinem Erstaunen erblickte er eine Werfüchsin mit rotgoldenem Fell und einer Uniform, die er nicht gleich einordnen konnte, die mit einer ziemlich durchschlagskräftig aussehenden, langläufigen Laserkanone auf ihn zielte. Der schwarz gekleidete NT stutzte. „Moment mal! – Du bist eine Werico!“ „Ja... – Und?“, fragte sie mit verengten Augen. „Wir sind doch auf einer Seite! Auch ich arbeite für die Kronprinzessinnen von Salusia und Lunar 9!“ Die Werfüchsin verzog ihr Gesicht zu einem hämischen Lächeln und spielte mit den Fingern am Abzug der Waffe herum. „Und genau deswegen sind wir nicht auf einer Seite, mein Freund...“ ---------------------- Enter: Duenia ^^ Ich hoffe ich verwirre euch jetzt nicht noch mehr. Das gibt bald einen Sinn, keine Sorge Kapitel 16: Being spied... -------------------------- So! Und da ist das neue Chapter von "UdhE 2" @ ShadowKage: Ich hab mich wirklich beeilt und es ist auch n bisl länge geworden als sonst, aber jetzt ist aber erst mal DbS dran. ^^ Viel Spaß Venka --------------------------- 16 „Und genau aus diesem Grund sind wir nicht auf ein und derselben Seite, mein Freund...“ Tala zuckte zurück, kaum dass er die ihn doch erstaunenden Worte der Werfüchsin gehört hatte. Sein Instinkt sagte ihm, dass hier etwas ganz gewaltig nicht stimmte, auch wenn er nicht auf Anhieb sagen konnte, was das genau war. Es war schon seltsam genug, dass er eine Werico vor sich stehen hatte, die ihn mit einer nicht ungefährlich aussehenden Waffe bedrohte und die von sich behauptete, dass sie nicht auf seiner Seite sei, obwohl doch alle ihm bekannten Werico entweder mit den Salusianern in friedlichem Einvernehmen zusammenlebten oder sogar zu deren Garden gehörten. Und nun tauchte diese fremde Kriegerin hier vor ihm auf und bedrohte ihn, das war etwas, das in seinen Augen nicht wirklich mit seinen eigenen Erfahrungen zusammenpasste. „So, so... – Du bist also einer dieser berühmt berüchtigten Kampfroboter, die in den Diensten der Salusianerprinzessinnen stehen.“ Tala knirschte mit den Zähnen. Offenbar hatten die Zardonier doch gründlicher recherchiert, als sie alle sich das vorgestellt hatten. „Und wenn ich wirklich einer von jenen Kriegern wäre, was dann?“, wollte er wissen, während er versuchte, das sich vor seinem geistigen Auge aufbauende und nichts Gutes verheißende Szenario zu ignorieren. Seine Gegenüber blickte ihn prüfend an, fast so als könne sie nicht glauben, dass er den Satz von gerade eben wirklich ernst gemeint hatte. „Nun sagen wir es so...“, begann sie leicht zögernd, fand dann aber schnell ihr Selbstvertrauen und die Kraft in ihrer Stimme wieder. „Als ich das erste Mal von euch gehört habe, da habe ich mir euch etwas... – ...furchteinflößender und kräftiger vorgestellt. – So wie du aussiehst, würde ich sagen, dass du keine Minute gegen einen zardonischen BattleBorg 3000 durchhältst...“ ‚Unterschätz du mich bloß nicht, Herzblatt! Wenn ich wollte und wenn ich nicht diesem Kodex unterliegen würde, dass ich keine lebenden Wesen verletzen darf, würde ich, wenn es sein müsste, Hackfleisch aus dir...’, dachte der Rothaarige, bevor er einen Geistesblitz hatte. ‚Aber Moment mal... – Vielleicht ist es gar keine schlechte Idee, wenn du meine Fähigkeiten unterschätzt...’, fügte er in Gedanken hinzu. Sie jdeoch zuckte nur knapp mit den Schultern. „Wie dem auch sei... – Wenn sich die beiden Salusianerinnen in Gegenwart von solchen augenscheinlichen Schwächlingen wie euch sicher vor der zardonischen Föderation fühlen, dann muss an der Sache doch mehr dran sein, als ich dachte...“ Der Rothaarige hob skeptisch eine Augenbraue. „Und dann kommst du allein zu mir?“ „Ich bin nicht so allein, wie du das vielleicht denkst... – Wir Zardonier sichern uns gern ab, wenn wir vorhaben, eine Aktion erfolgreich durchzuführen...“ Tala konnte ein Auflachen nicht verhindern. „Ihr sichert euch also gern ab, ja? – Etwa so ungefähr wie bei dem Überfall auf die Salusianer vor knapp acht Jahren?“ Ein säuerliches Lächeln war die Antwort. „Dieser Überfall, auf den du da anspielst, hätte mehr als nur gut funktioniert, aber ihr musstet ja mit eurer museumsreifen Schrottschüssel dazwischenplatzen und uns einen Strich durch die Rechnung machen!“ „Ah ja... – So kann man das natürlich auch sehen.“, war die ernst klingende aber keinesfalls ernst gemeinte Antwort des NT. „Würdest du dann auch bitte die Güte haben, mir mal zu sagen, mit wem ich jetzt eigentlich die Ehre habe?“ „Mein Name ist nicht wichtig, aber wenn er dich wirklich interessiert: Ich bin Oberleutnant Duenia Lu’Echen von der zardonischen Föderation.“ „Gut, nachdem wir das also geklärt haben... – Was willst du von mir?“ Er bekam zunächst keine Antwort, fast so als würde sie über eine geeignete Antwort, die sie ihm geben könnte, nachdenken. Dann jedoch sagte sie: „Das wird dir Prinzessin Lorna persönlich erklären. – Wenn du dann die Güte hättest, mir zu folgen?“ „Und wenn ich nicht kooperiere, Oberleutnant Duenia Lu’Echen?“ „Dann werden wir dich eben in Einzelteilen zu Prinzessin Lorna bringen müssen. – Und das willst du doch nicht oder?“, wollte sie wissen. Tala schüttelte den Kopf. „Da könntest du allerdings recht haben... – Wie es aussieht habe ich wohl keine andere Wahl... – Dann bring mich mal zu deiner ach so tollen Prinzessin...“, sagte er und man konnte unterschwellig heraushören, dass er vor den zardonischen Kriegern nicht wirklich den Respekt hatte, den er zu haben vorgab. Die Kriegerin vor ihm verengte ihre Augen, bevor sie zwei ihrer Untergebenen, die den Androiden mittlerweile auch sichtbar umringt hatten, ein Zeichen gab. „Bringt ihn zum Schiff und seht zu, dass wir hier wegkommen, ohne dass uns diese Salusianerinnen erwischen. Soweit ich sehen konnte, ist ihr Kampfschiff stärker bewaffnet und unserer Drohne damit weit überlegen.“ Die beiden zardonischen Soldaten salutierten pflichtbewusst und richteten dann ihre Waffen auf den NT in der schwarzen Rüstung. „Selbstverständlich, Oberleutnant Duenia! – Und du komm mit!“ „Ja, ja, ich weiß schon... – Sonst bringt ihr mich in Einzelteilen zu Prinzessin Lorna... – Ich hab schon verstanden...“, gab Tala zurück, während er sich von den beiden zardonischen Kriegern zu der unter einer mit Erde bedeckten Schutzkuppel versteckten Drohne führen ließ. Duenia blickte ihnen noch einen Augenblick lang nach, bevor sie ihre Augen verengte. „Shandry?“, wandte sie sich an eine neben ihr stehende, rothaarige Kriegerin. „Zu euren Diensten, Oberleutnant Duenia! – Was kann ich für euch tun?“ „Du übernimmst den Befehl über die Einheit und eskortierst unseren Gast umgehend zur Ragnarok. – Ich bleibe noch ein bisschen in der Nähe der Salusianer, vielleicht kann ich noch das eine oder andere herausfinden...“ „Natürlich, Oberleutnant! Wir werden euch den Phoenix unter der Kuppel hier lassen.“, gab Shandry salutierend zurück, bevor sie sich umdrehte. „Ihr habt den Oberleutnant gehört! – Wir rücken ab!“, befahl sie den Soldaten, die sich sofort in Richtung des versteckten Schiffes zurückzogen. Es lag ein Stück außerhalb der Suchzone, welche die Salusianer zu dieser Zeit nach Hinweisen auf eine Landung von extraterrestrischem Leben absuchten, so dass die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung des zardonischen Schiffes relativ gering war. Schließlich konzentrierten sich die Mitglieder des Konglomerats, die sich außerhalb der Infinity befanden, gerade auf ganz andere Sachen als auf sich eventuell in der Nähe befindende zardonische Einheiten und die Sensoren des Schiffes, welche die Gegend gerade nach irdischen und nicht irdischen Schiffen im direkten Umkreis absuchten, waren nicht darauf eingestell, nach Dingen zu suchen, die sich unter dem Erdboden befanden. Duenia beobachtete zufrieden, wie ihre Leute leise und ohne Aufsehen zu erregen unter der Schutzkuppel verschwanden. Kein Zweifel, auch die Krieger der Föderation verstanden ihr Handwerk, was Tala ihnen neidlos anerkennen musste. Nachdem sie das, was Shandry vorher als den Phoenix bezeichnet hatte, aus der Drohne in die Höhle gebracht hatten, verließ die Drohne über einen vom Meer zu der Schutzkuppel führenden Tunnel ihr sicheres Versteck, bevor sie unter Wasser in Richtung ihres Bestimmungsortes flog. Als sich die Piloten des zardonischen Schiffes sicher waren, dass sie von den Abtastern der Infinity nicht mehr erreicht werden konnten, verließ die Drohne das Mittelmeer und verschwand am wolkenverhangegen Himmel. Duenia selbst wandte sich den Ruinen zu und näherte sich vorsichtig denen, die sie auszuspionieren gedachte. Die Werfüchsin, die trotz ihrer Abstammung in den Diensten der zardonischen Föderation stand und daher ihr eigentliches Volk mit derselben Abscheu betrachtete wie die, zu denen sie sich jetzt zählte, war zwar unter ihr Fremden aufgewachsen aber sie hatte dennoch ihre natürlichen Instinkte und Körperbeherrschung nicht vergessen. Schließlich lag es ihr im Blut und das war etwas, was keine fremde Erziehung sie vergessen lassen konnte. Dass sie allerdings nicht auf ihrem Heimatplaneten sondern auf Zardon aufgewachsen war, lag vorrangig daran, dass sie eine der beiden einzigen Überlebenden eines Überfalles auf ein salusianisches Transportschiff gewesen war. Nachdem sie und ein Wertigerjunges in der einzigen unbeschädigten Rettungskapsel von einem der zardonischen Kreuzer aufgesammelt worden waren, hatte man sie nach Zardon in die Hauptstadt Zanarkand gebracht und dort nach den Lebensregeln des für sie normalerweise fremden Volkes erzogen. Damit unterschieden sich Duenia und Tirga, die persönliche Leibwächterin von Prinzessin Lorna, in ihrem Werdegang gravierend von Yumei und Reika, die beide auf Salusia gestrandet waren, nachdem auch die junge Zardonierin, die bei der Landung auf dem fremden und eigentlich verfeindeten Planeten acht Jahre alt gewesen war, über den Zustand zwischen den beiden Großmächten Bescheid gewusst hatte. Waren Yumei und Reika durch die Gastfreundschaft der Salusianer von der Lebensweise dieses Volkes überzeugt worden und schließlich freiwillig im Konglomerat geblieben, hatten Duenia und Tirga diese Wahl nie gehabt. Da sie vollständig nach den Regeln der Zardonier erzogen worden waren, kannten sie nichts anderes als deren Denkweise. Daher galten die Salusianer als diejenigen, welche die Völker der Werico versklavt hatten und diese nun als billige Arbeitskräfte und Krieger in ihren gnadenlosen Eroberungszügen nutzten. Nun durchstreifte die junge Füchsin mit den pechschwarzen Haaren karge Vegetation zwischen den Ruinen in ihrer tierischen Form und auch wenn diese Tierart in diesen Regionen nicht gerade heimisch war, so bot das rotgoldene Fell dem Sand nicht viel Kontrast; die kleine Gestalt fand zwischen den Ruinen jede Menge Orte, an denen sie sich verstecken konnte. Es dauerte nicht lange und Duenia hatte Sichtkontakt mit denen hergestellt, die zu belauschen sie zurückgeblieben war. Sie legte ihre Ohren an den Kopf und schlich sich dann im Schutz einiger Ruinenreste vorsichtig näher heran. Als sie näher an die überall auf den Ruinen verstreuten salusianischen Einheiten herankam, stellte sich heraus, dass diese viel zu sehr damit beschäftigt waren, auf den herumliegenden Steinen nach einem bestimmten Zeichen zu suchen, als dass sie darauf achteten, was um sie herum geschah. Auf den ersten Blick ergab das Ganze nur den Sinn einer archäologischen Expedition aber der Grund dafür blieb Duenia zu diesem Zeitpunkt noch verborgen. Sie und ihre Einheit waren bei einem Routinekontrollflug zufällig über die Infinity gestolpert. Zunächst hatten sie sich nur in deren Windschatten gehängt und waren dem definitiv weder irdischen noch zardonischen Schiff einfach nur gefolgt um herauszufinden, wohin es wollte. Nachdem sich aber herausgestellt hatte, dass es sich um die nicht gerade geliebten Gegenspieler handelte, wollte Duenia ihnen unbedingt zuvor kommen, bei was auch immer sie vorhatten. Ihre Techniker hatten also den Bordcomputer der Infinity angezapft, was auf dem größeren Schiff zum Glück für die Besatzung der Drohne niemand bemerkt hatte. So war die Schwarzhaarige in den Besitz der Flugpläne gekommen und die Drohne konnte dank ihrer überlegenen Geschwindigkeit zuerst in den Ruinen von Mykene ankommen. Dort musste sich ihre Besatzung nur noch auf die Lauer legen und abwarten, bis ihre Gegner ebenso dort ankamen. Nur der Grund für den Ausflug der Salusianer in die Ruinenstadt war Duenia bisher ein Rätsel und auch deshalb hatte sie sich entschlossen, zurückzubleiben um zu spionieren. Der Zufall wollte es, dass die junge Werfüchsin gerade unter einer Steinplatte versteckte, die Azalea und Sai gerade untersuchen wollten. Offenbar hatten die Beiden genau das gefunden, nach dem die ganze Gruppe auf der Suche war, aber um was genau es sich handelte, konnte die junge Füchsin noch nicht sagen. So blieb ihr nichts anderes übrig, als ruhig zur Kugel zusammengerollt liegen zu bleiben, da in eben diesem Moment auch noch die beiden Salusianerprinzessinnen hinzukamen. Flach atmend vermied sie jedes Geräusch und jede Bewegung, damit sie sich nicht gerade in diesem Moment verriet. Das hätte mit Sicherheit weder auf die Salusianerinnen noch auf Prinzessin Lorna einen guten Eindruck gemacht, wenn man sich fangen ließ, trotz dass man kaum entdeckt werden konnte. Da sie aber unter der massiven Steinplatte lag, drangen die Worte der vier Kriegerinnen nur gedämpft an ihre feinen Ohren. Dennoch bekam sie genug von dem Gespräch mit um zu verstehen, dass es sich dabei um ein Symbol, dessen Reste man auf der Steinplatte wohl sehen konnte und die Landung eines außerirdischen Volkes auf der Erde drehte. Zu gern wäre sie aus ihrem Versteck gekommen und hätte sich das angesehen, über was die Salusianer so lebhaft diskutierten, aber die Ruhe und Selbstbeherrschung der Kriegerin dominierte und so wartete sie ab, was noch passieren würde. Es schien förmlich eine Ewigkeit zu dauern und immer wieder flammte eine neue Diskussion auf, bis sich die beiden Prinzessinnen und ihre Untergebenen endlich einig zu sein schienen. Dann jedoch geriet die Gruppe von einer Sekunde auf die andere wieder in helle Aufruhr. Offenbar hatte man mittlerweile mitbekommen, dass ein Mitglied der Gruppe nicht mehr da war, wo man es vermutete. Duenia verzog den ihr Gesicht leicht, als sie hören konnte, dass der fehlende NT offenbar von zardonischen Streitkräften entführt wurde. Irgendetwas namens Star Shadow hatte der Gruppe wohl verraten, wer für die Entführung verantwortlich war. Das war schon recht seltsam, denn soweit sie sich erinnerte, war der Roboter allein gewesen, als sie ihm aufgelauert hatte. Die Gruppe hielt sich diesmal allerdings nicht lange mit Diskussionen auf. Man beschloss gemeinsam zum Stützpunkt zurückzukehren und dann zu beratschlagen, was weiterhin zu tun war. Die immer noch in ihrem Versteck liegende Werfüchsin lauschte auf die Geräusche, welche nur wenig später von den mächtigen Antriebsaggregaten der Infinity zu ihr drangen; dann hob das mächtige Schiff ab und verschwand in Richtung Meer. „Endlich...“, murrte Duenia, während sie unter der Steinplatte hervorkrabbelte und sich dann den Sand aus dem weichen Fell schüttelte. „Ich dachte schon, die wollen hier Wurzeln schlagen...“, fügte sie nicht weniger knurrig hinzu, bevor sie sich in ihre Hybridgestalt zurückverwandelte. „Na dann wollen wir doch mal sehen...“ Mit prüfendem Blick wandte sie sich zu der Steintafel, unter der sie sich vorher versteckt hatte, um. Mit bloßem Auge war nicht viel zu erkennen, doch als sie ihre Finger über den Stein gleiten ließ, konnte sie zwischen den ganzen Verwitterungsrillen etwas mit ihr sehr bekannten Umrissen erfühlen. Duenia verengte ihre Augen, erhob sich und ging zum nahen Wasser hinunter. Als sie dann ein paar Tropfen des salzigen Nass auf die Tafel fallen ließ, wurde das Symbol sichtbar und ihre Augen weiteten sich erstaunt. „Das Zeichen des Konglomerats... – Hier? – Aber...“, murmelte sie, bevor sie ihre Augen verengte. „Das muss ich sofort Prinzessin Lorna berichten!“ Damit drehte sie sich auf dem Absatz um und lief in Richtung der Kuppel, unter der ihr Transportmittel auf sie wartete. ------------------------------- So... Das war das Ganze erst mal aus Duenias Sicht. - Nächstes Chapter begleiten wir dann wieder die Salusianerinnen ^^ Kapitel 17: Unnahbar... ----------------------- ... Ich weiß irgendwie nicht, was ich sagen soll... Ich hab euch doch tatsächlich ganze 5 Monate schmoren lassen. Tut mir ehrlich leid, ich hoffe ihr verzeiht mir das noch mal. Anyways ich hoffe euch entschädigt es ein wenig, dass das Kapitel diesmal etwas mehr als 3000 Wörter hat. Viel Spaß beim Lesen! Eure Venka PS: Jetzt nervt mich der Kapiteltitel... - Wenn jemand n besseren Vorschlag hat, nur her damit! --------------------- 17 Datum: 10. Dezember 2028 Ort: Brücke der N.S.E.A. Protector >ADVANCED< --- „Habt ihr die Flugrichtung der Drohe bestimmen können?“, wollte Solora wissen, nachdem das zardonische Fluggerät außerhalb der Reichweite für das Kurzstreckenradar war. Sanya, die am Monitor für das Satellitenüberwachungsnetz saß, nickte knapp. „Klar und deutlich. Ich habe die Maschine noch immer auf meinem Monitor. So wie es aussieht, fliegt sie genau da hin, wo wir den Liegeplatz der Ragnarok vermuten.“, gab sie zurück. Asrial legte, kaum dass sie dieses Statement gehört hatte, den Kopf schief und sah ihre jüngere Schwester an. „Dann hast du also geplant, dass die Zardonier entdecken, dass wir hier sind und hast ihnen Tala förmlich in die Hände gespielt, ja?“ „Ja...“ „Wusstest du, dass die Zardonier auch in Mykene sein würden?“ „Ja. Ich habe die Infinity für mehrere Minuten ohne Schutzschirm fliegen lassen, so dass sie das Schiff zwangsläufig entdecken mussten. Ich habe den Schirm deaktiviert, nachdem Tala und ich durch Zufall die Drohne entdeckt hatten.“ Die Blonde seufzte und schüttelte dann den Kopf. „Gibt es sonst noch etwas, dass du mir noch nicht gesagt hast?“ „Dass es zum Beispiel nicht meine, sondern Talas Idee war, sich da einzuschleusen. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass er sich sonst so leicht von den Zardoniern wegbringen lassen hätte, oder?“ Kai verengte seine hinter dem schwarzen Visor verborgenen Augen, während er dem Gespräch zwischen den beiden Prinzessinnen aufmerksam zuhörte. „Nein...“, sagte er dann knapp. „Aber verrückt genug um so was allein auszukochen und dann niemandem was zu sagen, wäre er allemal... – Wenn er sich mal bloß dabei den Hals nicht bricht...“ „Glaubst du nicht, dass er in der Lage wäre, sich selber zu befreien, wenn es ganz eng wird?“, wollte Salima wissen. „Gegen einen Haufen Menschen hätte er sicherlich keinerlei Probleme, aber gegen die hoch entwickelten Zardonier wird das mit Sicherheit nicht so einfach werden...“ „Hoffen wir, dass er weiß was er da tut.“ Kai nahm sich den Helm ab und setzte eine nachdenkliche Miene auf. „Das hoffe ich auch Asrial, das hoffe ich auch.“ Die Blonde blickte ihn an und meinte dann: „Das bringt mich auf einen ganz anderen Punkt. – Habt ihr nun eigentlich das finden können, was ihr gesucht habt? – Wir haben zwar ein paar verblasste Spuren gefunden, die darauf hindeuten, dass wir recht haben könnten, aber nichts Eindeutiges.“ Ein erneutes Nicken war die Antwort. „Haben wir allerdings. Die Spuren in den Unterwasserruinen waren sehr viel deutlicher und wir haben auch einen fast unberührten und sogar fast trockenen Raum gefunden... – Es ist tatsächlich so, wie wir bereits vermutet haben. Vor etwa 3400 Jahren ist schon einmal ein salusianisches Schiff hier gelandet. Damals, so wissen wir aus eurer Geschichte, habt ihr von Planeten, die ihr nicht als eroberungswürdig angesehen habt, Sklaven mitgenommen, die ihr dann einige hundert Jahre später, genauer gesagt nach der Revolution im Konglomerat auf ihnen neu zugeteilten Planeten freigelassen habt, damit sie sich dort eine eigene Kultur aufbauen konnten. – Aus den Menschen von hier hat sich das Volk der Zardonier entwickelt. – Und mit denen haben wir jetzt Schwierigkeiten.“ Solora legte den Kopf schief und blickte den Androiden an. „Denkst du, Prinzessin Lorna weiß, auf was für einem Planeten sie und ihre Leute sich in diesem Moment befinden?“ „Ich denke nicht. – Besser gesagt, noch nicht, denn dass wir belauscht worden sind, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Es wird also nicht mehr lange dauern, bis sie es weiß.“ „Hast du jemanden bemerkt?“, wollte Asrial wissen. „Nein, aber das will nicht unbedingt etwas heißen. – Schließlich wissen wir nicht, mit was sie uns noch überraschen. – Bisher waren sie ja laut euren Aussagen zwar immer bis zu einem gewissen Grad berechenbar aber dennoch immer wieder für eine Überraschung gut.“ Synchrones Aufseufzen der beiden Prinzessinnen war die Antwort. „Leider ja...“ „Und was machen wir jetzt?“, erkundigte sich Jetta, die am Steuer des Luftschiffes auf Anweisungen wartete. „Ich würde vorschlagen, dass wir uns mit unseren irdischen Verbündeten treffen. Wir müssen uns dringend mit ihnen über das weitere Vorgehen absprechen.“ Solora salutierte, als sie die Worte ihrer Schwester vernommen hatte. „Aye, aye! – Jetta! Kurswechsel in Richtung des Herrenhauses am Baikalsee!“ Salima schüttelte leicht den Kopf. „Na ob die uns nicht in Ohnmacht fallen, wenn wir mit diesem Schiff da niedergehen?“ Kai zuckte mit den Schultern. „Shit happens...“ Mehr sagte er nicht. ***Rückblende*** Datum: 09. Dezember 2028 Ort: Herrenhaus am Baikalsee --- Mittlerweile hatte sich die Sonne gesenkt und die Dämmerung hatte eingesetzt. Über dem Herrenhaus lag noch immer eine trügerische Ruhe, die auf den ersten Blick nicht vermuten ließ, in was für einer Gefahr sich der Planet Erde zu diesem Zeitpunkt befand. Aber es war besser so, als wenn auf einem der wenigen, nach dem Verlust des Centers noch verblieben Stützpunkte von BBA und Biovolt das Chaos ausgebrochen wäre. Ebenso hatten sich die noch am Herrenhaus verbliebenen Besatzungen der drei Jets in die Trainingshalle zurückgezogen, da die Nächte im winterlichen Russland doch mehr als nur kalt waren. Die Kälte störte zwar die drei Roboter herzlich wenig, aber ihre beiden Werico-Begleiterinnen waren trotz ihrer Felle und der Fliegeruniformen nicht ganz so kälteresistent und Yumei als felllose Zardonierin ohnehin nicht. Da sie sich aus verschiedenen Gründen aber nicht wirklich zu den Menschen in dem Wohnhaus hingezogen fühlten, hatten sie die beheizte Trainingshalle als vorläufigen Aufenthaltsort gewählt. Kaum dort angekommen, zogen sich Cyan, Priss und Yumei die Fliegeruniformen aus und begannen mit der Erkundung der Sporthalle, während es sich ihre drei Begleiter auf einem Mattenstapel gemütlich machten. Und es dauerte auch nicht lange, da hatten die in den Boden eingelassenen Tableaus die Aufmerksamkeit der drei außerirdischen jungen Frauen auf sich gezogen. Zunächst entschieden sich Julia, Max und Mystel dazu, nichts zu sagen und die drei über den Zweck dieser überdimensionierten Schüsseln nachdenken zu lassen. Es zeichnete sich jedoch rasch ab, dass sie diese nicht als einfache Trainingstableaus erkannten, da sie in den Erinnerungen der Roboter überwiegend die doch recht kunstvoll gestalteten Wettkampftableaus gesehen hatten. Kaum dass Julia sich erhoben hatte, um den dreien bei der Lösung des Rätsels zu helfen, öffnete sich die Tür, welche Halle und Herrenhaus miteinander verband und nacheinander drei Männer mittleren Alters betraten die Halle. Überrascht von dem sich ihnen bietenden Anblick der drei Außerirdischen prallten zwei von ihnen zurück, während der dritte, bei dem es sich um Michael handelte, auf die jungen Frauen zukam und diese begrüßte, als wären sie alte Bekannte. Schweigend beobachteten die drei Androiden im Raum, wie Michael seinen beiden Begleitern, Julias Bruder Raoul und Tyson die drei Garden vorstellte, was sich allerdings als leicht problematisch herausstellte, da er ja eigentlich nur Cyan flüchtig und die beiden Anderen gar nicht kannte. „Wenn man sie sich so ansieht, wird einem doch erst richtig bewusst, wie viel Zeit vergangen ist, seit wir diese Kugel verlassen haben...“, stellte Max leise fest. „Damals waren wir vom Aussehen her alle gleich alt und nun sind sie erwachsen, während wir noch immer so aussehen, wie vor 23 Jahren...“ Mystel und Julia nickten zur stummen Bestätigung der Worte von Tysons ehemaligem besten Freund. „Ja...“, gab die Spanierin zurück. „Und es wird einem auch sehr deutlich bewusst, dass die Zeit an sich für uns keinerlei Bedeutung hat. – Sollten wir nicht ernsthaft beschädigt oder zerstört werden, gibt es für unsere Lebensdauer nicht zuletzt aufgrund unsere nie versiegenden Energiequellen keine Grenze...“, fügte sie hinzu und es klang nicht, als wäre sie darüber sonderlich glücklich. Ein leises Murren seitens des blonden XP war die Antwort. „Wem sagst du das? – Ich meine klar hat uns der alte Voltaire damit nur einen Gefallen tun wollen aber...“ Max lachte leise. „Schalte dich doch einfach ab, wenn es dir zuviel wird.“ „Klar... – Und irgendwann in ein paar Jahrzehnten kommt irgendein Trottel und schaltet mich wieder an. Na da habe ich aber was gekonnt.“ „Dann bleibt dir immer noch der Selbstzerstörungsmechanismus, mein lieber Mystel...“ Der Angesprochene verzog sein Gesicht. „Sonst geht es dir aber danke, was?“, wollte er von dem vor ihm sitzenden und ihn ernst ansehenden NT wissen. „Nein, aber einerseits meckerst du, weil du ewig lebst und andererseits willst du dich auch nicht selber zerstören. – Meine Frage ist damit berechtigt, aber weißt du, was du wirklich willst?“, fragte er erneut, als Cyan zu der kleinen Gruppe herüberkam. „Entschuldigt, darf man euer hochgeistiges Gespräch unterbrechen?“, wollte sie unsicher wissen. Max sah auf und nickte seiner Kampfpartnerin dann zu. „Was gibt es denn, Cyan?“ „Die Erdlinge lassen anfragen, ob wir uns über die Nacht hin nicht zu ihnen ins Haus gesellen wollen. Es wäre da gemütlicher und sie würden uns gern ihre Gastfreundschaft anbieten.“ Bevor er es verhindern konnte, entfuhr dem blonden NT ein verächtliches Schnauben, woraufhin Mystel und Julia einen raschen Blick wechselten. „Es sieht für mich nicht so aus, als würde dein Vorschlag bei Max großen Anklang finden...“, gab die Spanierin zurück, bevor sie leise hinzufügte: „Bei mir auch nicht wirklich. Ich kann es einfach nicht ertragen zu sehen, dass mein Zwillingsbruder plötzlich so... – So alt aussieht. Ich weiß, dass es normal ist, dass er altert, aber es ist irgendwie so sureal.“ Die junge Wercheeta nickte bestätigend. „Mir steht der Sinn auch nicht danach, jetzt in dieses Haus zu gehen und wenn ich es könnte, würde ich die Nacht lieber draußen im Jet verbringen, oder gleich zur Protector zurückfliegen. Aber letzteres lässt der Befehl nicht zu und ersteres würde zu Erfrierungen führen.“ Yumei, die zusammen mit Priss inzwischen auch bei der Gruppe stand, konnte dem nur zustimmen. „Ich kann mir vorstellen, wie das läuft, wenn wir jetzt in das Haus gehen. Wir werden von oben bis unten gelöchert und haben keine ruhige Minute. – Dieser Moment des Fragenbeantwortens kommt noch früh genug aber das sollen Asrial und Solora übernehmen, dazu sind sie schließlich die Prinzessinnen.“ Cyan nickte, warf dann noch einmal einen Blick in die Runde und nachdem alle noch einmal kurz bestätigt hatten, erhob sie sich aus ihrer knienden Position und ging zu den drei wartenden Menschen hinüber. „Und?“, war die knappe Frage, mit der sie von Michael begrüßt wurde. „Nichts zu machen. – Wie ich bereits vermutet habe, wollen unsere Freunde im Moment jeden Kontakt vermeiden. Wir werden daher hier bleiben und abwarten, bis unsere Anführer wieder hier sind.“ Tyson verzog das Gesicht. „Das hier ist ne Trainingshalle! Hier kann man unmöglich die Nacht verbringen!“ Priss, die Cyan gefolgt war, verzog ihr katzenartiges Gesicht. „Jetzt hör sich einer den an! – So einer will Sportler sein, der angeblich mit jeder Situation klarkommt!“ „Wer hat das behauptet?“, war die prompte Rückfrage seitens des Blauhaarigen. „Du selbst!“, gab die Werpumalady zurück. „Du hast früher einmal von dir behauptet, du würdest mit jeder Situation und jeder Umgebung klar kommen. – Aber deine lose aufgestellten und offenbar nicht den Tatsachen entsprechenden Behauptungen sollen nicht mein Problem sein. Wir sind Kriegerinnen des salusianischen Konglomerats und wir wurden darauf trainiert, mit extremen Situationen zurechtzukommen. – Würdest du unsere Trainingscamps kennen, dann würde dir das hier vorkommen wie ein Urlaubsparadies!“, fügte sie fauchend hinzu, so dass Raoul und Tyson aus Reflex einen Schritt zurückwichen. „Ruhig Priss!“, forderte Cyan sie auf, während sie ihr die Hand auf die Schulter legte, was die aufgebrachte Pumalady mit einem leisen Knurren quittierte. Sie wusste, dass sie überreagiert hatte, aber Maßregelungen und seien sie auch noch so klein, konnte sie auf den Tod nicht ausstehen. Schon gar nicht von Cyan und dann auch noch vor Fremden. „Allerdings hat sie recht.“, hob die Wercheeta erneut an zu sprechen. „Wir benötigen nichts. Richtet euren Anführern unseren Dank aus.“ „Nicht mal was zu essen?“, wollte Roul misstrauisch wissen. Cyan lächelte. „Die uns begleitenden Androiden benötigen, wie ihr vielleicht noch wisst, keine Nahrung und Priss und ich sind Raubkatzen, mein Freund... – Glaubst du denn wirklich, wir wären von eurer Nahrungsversorgung abhängig?“ Michael schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, wohl nicht... – Ich sorge dafür, dass ihr ungestört bleibt. Wenn ihr doch rüberkommen wollt, die Tür steht euch jederzeit offen.“ Die beiden Werico verneigten sich leicht. „Vielen Dank. Sollten wir es benötigen, werden wir darauf zurückkommen.“, gab sie zurück und dann beobachtete sie, wie die drei Menschen die Halle verließen. Man war noch einmal um das unvermeidbare Zusammentreffen herumgekommen. Vorerst... Datum: 09. Dezember 2028, 15:31 Uhr Ortszeit Ort: Herrenhaus am Baikalsee --- Erneut neigte sich die Sonne über dem Horizont nach unten und läutete damit das Ende eines relativ ereignislos verstrichenen Tages ein. Ereignislos allerdings nur, wenn man vom Standpunkt des Herrenhauses ausging, hatte sich doch auf der sich dem Stützpunkt nähernden Infinity einiges getan, was Grund zu der Annahme gab, dass sich eine Konfrontation mit den Zardoniern nicht mehr lange hinauszögern ließ. Es blieb aber auch immer noch zu klären, wer vor einigen Tagen den Center hatte einnehmen lassen und warum derjenige das getan hatte. Denn eine Parallele zum Auftauchen der Zardonier hatte man bisher nicht finden können und die Tatsache, dass nicht mit höher entwickelten Waffen auf die Nautilus geschossen worden war, ließ auch zu dem Schluss kommen, dass es sich um zwei vollkommen verschiedene und nur durch Zufall gleichzeitig agierende Gruppen handelte. Blieb immer noch die Frage: Wer und Warum? Ein Rätsel, vor dem man nicht nur an Bord der Infinity sondern auch am Herrenhaus stand. Doch die Überlegungen der Anwesenden wurden jäh unterbrochen, als sie plötzlich ein einem Donnern recht ähnliches, langsam lauter werdendes Geräusch wahrnehmen konnten. Ein blick aus dem Fenster sagte Ian sofort, dass er sich nicht verhört hatte. Es näherte sich tatsächlich ein Helikopter dem Herrenhaus und setzte dann leicht wie eine Feder auf dem Vorplatz auf. Aber es war nicht irgendein Helikopter. Es war das exakte Ebenbild des ZX-01 Airwolf. Nur dass die Farbe des Bauches der Maschine nicht weiß sondern rot war. Der Russe schluckte trocken und drehte sich dann zu Judy um. „Was ist da?“ wollte sie wissen. „Das musst du dir ansehen.“, gab er zurück. „Wenn ich es dir sage glaubst du mir das ja doch nicht...“ Für einen Moment legte sich eine beinahe greifbare Stille über die Umgebung des Herrenhauses. Lediglich die ausdrehenden Rotoren des soeben gelandeten Helikopters durchbrachen die Stille des schwindenden Tages. Zischend öffnete sich die Cockpittür und Azalea, die mit dem ZX Redwolf für die Infinity als Scout vorausgeflogen war, betrat den verschneiten Rasen. Augenblicklich durchfuhr ein Zittern ihren Körper und an ihrem Wolfsschwanz sträubten sich die langen Fellhaare. „Ist das kalt!“, murrte sie, als sie von Rays Stimme aus dem Cockpit unterbrochen wurde. „Verdächtig ruhig hier… - Findest du nicht?“ Azalea nickte. „Kannst du aber laut sagen…“ gab sie zurück und drehte sich dann zum Herrenhaus um. „Hey ihr da! Wir kommen nicht in feindlicher Absicht! Wir sind hier um euch zu helfen, also keine Angst!“ Ray hob skeptisch eine Augenbraue. „Meinst du das bringt was?“ Die brauhaarige Werwölfin zuckte mit den Schultern. „Ich dachte eigentlich schon, da unsere Vorhut schon ne Weile hier ist aber dem ist wohl nicht so.“ Der NT lachte leise. „Ich denke nicht, dass das an dir liegt, die werden eher überrascht sein, dass wir mit dem ZX hier auftauchen. Außerirdische und Rotorenmaschine passt für die wohl kaum zusammen.“ „Ist ja eigentlich auch egal... – Da kommen die Anderen!“ stellte sie fest, während sie auf die drei Androiden und die drei Garden deutete, die eben auf den Helikopter zu rannten. Ray nickte erneut und griff dann nach seinem Funkgerät. „Hier ist Redwolf für Infinity! Infinity bitte kommen!“ »Infinity hört!« „Wir haben die Gegend gecheckt und unseren Freunden, die wir hier gelassen haben, geht es auch noch gut. Ihr könnt problemlos landen, es besteht keinerlei Gefahr mehr.“ »Verstanden Redwolf, wir kommen runter!« „OK, sie werden gleich hier sein.“ gab er kurz zur Auskunft. „Ja und dann?“ wollte die inzwischen herangekommene Priss wissen. Sie konnte sich denken, dass mit sie die beiden Prinzessinnen gemeint waren. „Dann sehen wir weiter…“ meinte der NT trocken und stieg dann ebenso aus dem Helikopter aus. Azalea nickte zustimmend. „Behaltet die Nerven Leute. In ein paar Minuten wissen wir mehr.“ Derweil im Herrenhaus. Noch während Ian, Judy und Michael die seltsamen Vorkommnisse draußen auf der verschneiten Wiese beobachteten, betraten Spike und sein jüngerer Bruder Tyson den benachbarten Raum. Beide schienen die drei im Zimmer nebenan trotz offener Zwischentür nicht zu bemerken sondern voll auf ihre hitzige Diskussion konzentriert zu sein. Eine Diskussion, die jeder der Anwesenden auswendig kannte. Schließlich kam es mindestens einmal in zwei Monaten zu genau diesem Punkt. Auslöser schien diesmal dass von den unbekannten Feinden eroberte Center zu sein. „...guck nicht so Spike, ich habe niemandem die Pläne gegeben, ich hatte sie ja nicht mal und wie soll ich was weitergeben, dass ich nicht habe? Ich habe zudem damals für Voltaire gearbeitet, nicht für Boris und auch nicht für sonst wen anders!“, beendete Tyson gerade seinen mit deutlichem Nachdruck vorgebrachten Satz. „Ich habe nichts gesagt…“ „Nein aber gedacht!“ „Was ist hier denn los?“ Die Brüder drehten sich um und blickten auf Zeo, der soeben den Raum durch eine andere Tür betrat. Judy, Ian und Michael waren allerdings noch von keinem der Drei für voll genommen worden. „Diskutiert ihr schon wieder über die unglückselige Sache von damals?“ wollte der Grünhaarige wissen. Spike nickte kurz. „Ich habe eine Vermutung angestellt und er hat es mal wieder falsch verstanden…“ Zeo verdrehte seine Augen. „Seit 23 Jahren macht ihr euch gegenseitig Vorwürfe und gegenseitig für diesen Zustand hier verantwortlich! Findet ihr nicht, dass es langsam mal reicht?“ Als er keine Antwort erhielt sprach er weiter. „Fehlendes Vertrauen und voreilige Schlüsse haben uns vor 23 Jahren 24 wertvolle Freunde gekostet! Soll das jetzt noch mal passieren? Wollen wir uns so lange streiten, bis gar keiner mehr dem Anderen vertraut?“ „Natürlich nicht…“ gab Spike zurück. „Aber…“ „KEIN Aber! Wisst ihr, bei euch frage ich mich manchmal ob ihr hinter eurem Reifeprozess zurückgeblieben seid oder wer älter ist… - Ihr oder ich…“ Mit diesen Worten verschwand er kopfschüttelnd im Nachbarzimmer, aus dem im selben Moment ein erschrockener Aufschrei ertönte. „Herr im Himmel steh uns bei! Was ist das denn?“ „Was ist los, Ian?“ ertönte Zeos Stimme. „Sieh dir das an!!!“ Man konnte Zeo zur Fensterfront gehen hören. „Wow… - Gigantisch… - Spike, Tyson, kommt her! Das müsst ihr euch ansehen!“ Die beiden Gerufenen betraten den Nachbarraum und sahen aus dem Fenster, auf das Zeo soeben zeigte. Kaum dass sie das, was den sonst so besonnenen Ian gerade aus der Fassung gebracht hatte, sehen konnten, verschlug es auch ihnen die Sprache. Ein im Vergleich zu dem auf der Wiese stehenden Wolf riesig wirkendes Flugobjekt, größtenteils in warmen Lila- und Goldtönen gehalten drehte über dem Vorplatz vor dem Herrenhaus eine enge und doch elegante Schleife und kam langsam tiefer und tiefer an den Boden heran. Zischend klappte der neu eingebaute Landinggear aus dem hinteren Teil des Rumpfes heraus, dann setzte das riesige Schiff sanft wie eine Feder auf dem gefrorenen Boden auf, die mächtigen Motoren wurden gestoppt und das Flugobjekt kam zur Ruhe. Nur einen Augenblick später öffnete sich am Bauch des Schiffes eine Klappe und eine breite Gangway wurde ausgefahren. Dann legte sich erneut eine nahezu gespenstige Stille über den Vorplatz. „Wow…“ Mehr brachte Tyson nicht heraus. „Was machen wir jetzt?“ wollte Ian wissen. Spike drehte sich um. „Ich gehe raus… - Ich will wissen, wer das ist und was die hier wollen.“ Michael nickte. „Ich wette das sind noch mehr von unseren außerirdischen Besuchern.“ „Dann sollten wir rausgehen und nachfragen, was sie nun genau von uns wollen. Denn wie es aussieht, haben sie uns dieses Mal nicht nur ihre Abgesandten geschickt...“ --------------------- PS: Ich weiß jetzt auch, wieso ich das Kapitel so lange nicht freigeben konnte. Ich hatte mir ein Plothole von einem ganzen Tag reingebastelt. Heute beim nochmal lesen fiel mir auf, dass ich denen am Herrenhaus beinahe den gesamten 09. Dezember unterschlagen hätte. ^^() Na ja, so gefällts mir viel besser! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)