Blind! von Shirokko (HP:DM) ================================================================================ Erschreckende Erkenntnis ------------------------ Titel: Erschreckende Erkenntnis Autor: Shirokko Pairing: Harry Potter / Draco Malfoy Disclaimer: Nicht meins, nur verwurstet, durch den Fleischwolf gedreht, zusammengemischt und neu verarbeitet. Alle Charas gehören J. K. Rowling, beschwert euch bei ihr, wenn ihr wen nicht mögt. ^^ ... ich verdiene damit also kein Geld, was wirklich schade ist! Kommentare: Diese Geschichte spielt nach dem vierten Band, die drei zuletzt erschienen Bände werden nicht berücksichtigt. Ansonsten... Vergebt mir meine Schwafelei! Warnungen: Diese Geschichte enthält Shonen-Ai und Yaoi!!! Wem das nicht gefällt, der soll einfach umdrehen! Andererseits... Man soll immer offen sein für seine Umwelt und neue Dinge kennen lernen... Aber jetzt geht's los. Viel Spaß beim Lesen. Kapitel 40: Erschreckende Erkenntnis Am nächsten Morgen war Harry der erste, der wach war. Es war noch dunkel draußen und trotzdem konnte er nicht mehr schlafen. Er war unruhig, innerlich aufgewühlt. Kikuileh war ebenfalls wach und Harry fragte sich, warum. War heute irgendetwas Besonderes und er hatte es nur vergessen? Vorsichtig stieg er aus dem Bett und zog sich mit einem lautlosen Wink seines Zauberstabes an, bevor er langsam begann, Kikuilehs Worten durch die Dunkelheit zu folgen. Durch die Tür, über den Flur, die Treppe hinab, Stufe um Stufe. Die sechste knarrte, auf der fünfzehnten lag etwas. Harrys Fuß blieb hängen, er spürte, wie er hakte, keuchte erschrocken auf und schon purzelte er polternd die letzten Stufen hinunter. Schmerzen explodierten in seinem Körper, doch bevor er diese auch nur durch ein Keuchen äußern konnte, ertönte das reißende Geräusch zurückgleitender Vorhänge und dann brach ein Geschimpfe los, das sich gewaschen hatte. Noch während Harry sich stöhnend aufrichtete, wurde dieses Keifen von weiteren Stimmen ergänzt und bekräftigt und die Eingangshalle dröhnte in heillosem aggressiven Geschnatter und Durcheinander. Harry hatte das akute Bedürfnis zu fliehen, doch Kikuileh konnte ihm nicht mehr helfen. Sie war verängstigt und hatte in seinem Kragen und unter seinem langen Haar Schutz gesucht. Dann verstummte die lauteste Stimme plötzlich und mit ihr vor Überraschung alle anderen. Entgeistert hielt sie für Sekunden inne, bevor sie in die Stille hineinfragte: „Ein Mädchen in meinem Haus?“ Harry drehte sich in ihre Richtung. Dort, so hatte er sich zusammengereimt, hing das Bild von Sirius’ Mutter. War sie es, die da zu ihm sprach? „Bist du… seine Freundin?“ Angeekelt klang sie, richtiggehend abschätzig. Harry schüttelte den Kopf. „Ich bin sein Patensohn.“ Sie starrte ihn an. Harry konnte es fühlen und Kikuileh bestätigte seinen Verdacht, als sie einen mutigen Blick hinter seinem Nacken hervortat. „Du bist… Potters Sohn? Harry Potter?“ „Ja.“ Das zu bestätigen war der größte Fehler gewesen, den er hätte machen können, denn das Bildnis der hässlichen – wie Kikuileh abfällig bemerkte – Frau legte nun erst richtig los. Sie schimpfte auf ihn, der den Lord verraten hatte, auf seine Arroganz, mit der er hier aufzutauchen wagte und vor ihrer Nase herumstolzierte, über seinen missratenen Vater, der ihren Sohn verdorben hatte, über seine Dreistigkeit, auf die Welt im Allgemeinen, die Voldemort verkannte, und und und. Harry wurde mit jedem ihrer geifernden Worte wütender. Seine Augen wurden enger, seine Nasenflügel blähten sich, sein Gesicht wurde eine Maske reinen Abscheus, während er sich aufrichtete, als wäre er eine Katze mit gesträubtem Nackenfell. „Nun halt mal die Luft an!“, fauchte er ihr entgegen, als sie wieder zur Schlechtigkeit ihres Sohnes kam. Sein Tonfall brachte die schimpfenden Bilder tatsächlich zum Verstummen. „Du bist nur ein Bild! Nur ein gottverdammtes Bild, das durch einen bescheuerten Unfall sprechen kann! Du hast kein Gehirn! Du hast nicht mal die Möglichkeit, dich frei zu bewegen, um dir eine Meinung zu bilden von der Situation da draußen! Du hast nicht das Recht, hier so eine Scheiße zu labern! Ein Bild sollte überhaupt nicht sprechen können! Schon gar nicht so einen Mist! Verstanden? Also halt gefälligst deine bösartige, große Klappe!“ Sie hatte die Augen weit aufgerissen und war sichtlich fassungslos. So hatte zuvor noch keiner mit ihr gesprochen. Nie! Das war… Ungeheuerlich war das! Und… Sie holte Luft, um etwas zu erwidern, legte sich die Worte im Mund zurecht, da hatte der Junge vor ihr schon den Zauberstab in der Hand. „Ich kann dich eh nicht leiden.“, deklarierte Harry hasserfüllt. „Du bist eine Todesserin!“ Er spuckte das Wort regelrecht aus. „Du bist tot und trotzdem tyrannisierst du Sirius weiter. Er hasst dich! Er kann dich nicht leiden! Verstanden? Du erinnerst ihn an Dinge, die er nicht mehr wissen will, an Demütigung und Qual. Du bist das Allerletzte, weil du nicht einmal nach deinem Tod den Frieden hier einkehren lässt!“ Der Schwarzhaarige holte tief Luft, ließ zitternd die Anspannung aus seinem Bauch entweichen, bevor er weiter sprach. „Ich verabscheue dich. Verschwinde von hier. Mach, dass du wegkommst! Oder schweig!“ Der Zauberstab bewegte sich fließend in komplizierter Reihenfolge, Magie legte sich über die Halle, erfüllte die Luft mit einem leisen, sirrenden Ton jenseits des hörbaren, ließ die Kerzen in ihren staubigen Armleuchtern heller flackern. Verängstigte, unsichere Blicke trafen ihn, irrten durch die Halle auf der Suche nach dem Ursprung dieser seltsamen spannungsgeladenen Atmosphäre. Dann ließ der Druck über ihnen urplötzlich nach. Das Bild vor Harry brauchte nur eine Sekunde, um die Unterbrechung zu verdauen. Die Frau holte tief Luft, um ihrer Empörung Ausdruck zu verleihen, setzte zu einer ausführlichen Schimpftirade an, wie sie das Haus noch nicht gesehen hatte, doch es kam nichts. Nicht ein Ton verließ die schlaffen, runzeligen Lippen. Entsetzen in den trüben Augen versuchte sie es erneut – mit gleichem Erfolg. Harry hatte ihr buchstäblich die Sprache verschlagen. Kikuileh kam aus ihrem Versteck und begann schrill und heftig auf das Bild einzureden, das tatsächlich nahe der Panik stand, doch Harry fischte seine Freundin aus der Luft und machte, dass er aus der Eingangshalle kam. Die hasserfüllten Blicke dort waren in diesem Moment einfach zuviel für ihn. Er konnte sie nicht ertragen! Noch auf dem hastig zurückgelegten Weg hinauf und zurück in sein Zimmer wirkte Harry den Vergessenszauber über sich. Warum war er nur aufgestanden? Warum war er hinuntergegangen? Das ergab doch keinen Sinn! Ihm war eiskalt, als er zurück ins Bett kroch und die Decke um die Schultern zog. Das Feuer im Kamin neben ihm loderte hoch, doch es vermochte Harry nicht zu wärmen. Die Kälte kam aus seinem Inneren. Als Sirius ihn eine Stunde später wecken kam, fand er ihn genauso vor. Zitternd am ganzen Körper, mit blauen Lippen und bleichen Schatten unter den Augen. Alarmiert wollte er Remus rufen, doch Harrys leise Stimme hielt ihn im ersten Moment davon ab. Er wollte was? „Ich habe dich nicht verstanden...“ Vorsichtig kam er näher, krabbelte halb auf das Bett und lauschte Harrys wiederholten Worten. „Geh nicht weg.“ Schmale Hände griffen nach seinem Ärmel, streiften dabei seine Haut. Sie waren eisig. Das kannte er doch schon. Sirius seufzte leise und schüttelte sachte den Kopf, während er begann in seinen Taschen zu wühlen, bis er die Phiole mit der blutroten Flüssigkeit fand „Hey. Trink das.“, sagte er sanft und hielt seinem Patensohn die Flasche unter die Nase. Harry tat widerstandslos, was er sagte, wehrte sich nicht, als er ihm die Öffnung an die Lippen setzte und die Flüssigkeit in seinen Mund laufen ließ. „Was hast du nur gezaubert, dass du soviel Energie verbraucht hast?“ Er bekam keine Antwort. Harry schmiegte sich nur ganz dicht an ihn und schloss die Augen. Seine Hände zogen seinen Arm am Ärmel noch ein Stückchen näher. Es war eindeutig, dass er Wärme bei ihm suchte. „Sie beobachten mich alle…“, wisperte er schließlich leise. Beinahe hätte Sirius es überhört. „Beobachten? Wer?“ „So… viele Bilder…“ Kikuileh hockte sich auf Sirius’ Schulter und war ganz bedrückt. Sie schien nicht zu verstehen, warum Harry plötzlich so komisch war. Sie klingelte ihm in seine Ohren und er wünschte, er könnte sie auch verstehen, damit er erfuhr, was geschehen war. „Sie schauen immer.“, begann Harry wieder leise. „Immer und immer.“ Sirius seufzte. „Daran musst du dich gewöhnen. Sie haben doch sonst nichts, was sie tun können.“ Harry nickte, dann seufzte er. Sirius konnte spüren, wie er wärmer wurde, und musste erkennen, dass es ihm wirklich Sorgen gemacht hatte. Offenbar hatte Mme Pomfrey doch Recht gehabt. Harrys Verhältnis mit seiner Magie lag noch immer im Argen. Er drückte Harry enger an sich. „Ich habe gestern etwas vergessen.“, erhob er erneut die Stimme und griff im gleichen Atemzug hinter Harry. „Damals, als James begonnen hat, Lilly imponieren zu wollen, hat er alles weggeworfen, was ihn an das Kindsein fesselte. Der hier… Den habe ich gerettet. Ich habe ihn mir gekrallt, weil ich nicht wollte, dass er weggeworfen wird. Er hat ein so nettes Gesicht…“ Harrys Hände hoben sich, tasteten über den Bären, glitten über das struppige, angeklatschte Fell. Auf seine Lippen legte sich ein zaghaftes Lächeln, als er den Teddy entgegennahm und ihn an sich drückte. Wieder etwas von seinem Dad… „Danke.“, flüsterte er und kuschelte sich näher. „Danke.“ Sirius lächelte nur. Irgendwie konnte er ihn verstehen. An diesem Tag begann Remus mit der Lehre der Okklumentik. Es war eine Kunst, die generell ohne Zauberstab ausgeführt wurde, weil es kein wirklicher Zauber war. Und es war ausschließlich Verteidigung. Es war die Verteidigung gegen Legilimentik, die Kunst, in Gedanken zu lesen. Man musste mit Willenskraft den eindringenden Geist vertreiben. Das Training wurde noch an diesem Tag wieder beendet, denn trotz mehrfacher Versuche konnte er nicht in Harrys Gedanken eintauchen. Der Junge verschloss sich effektiv gegen jeglichen Besucher. Es lief darauf hinaus, dass Remus Harry wieder Angriffe und Verteidigungen zeigte, die die halbe Wand in die Luft jagten. An diesem Abend flog Harry wieder und diesmal hatte er seine Brille dabei. In den nächsten Tagen machte Remus gleich zwei Entdeckungen. Zum ersten war das die Tatsache, dass Harry trotz erheblicher Anstrengungen keinerlei Fortschritte in der Beherrschung seiner magischen Energie machte. Der Junge konzentrierte sich, aber trotzdem waren die Auswirkungen jedes Mal fatal, und langsam aber sicher ließ ihn diese Tatsache in Verzweiflung geraten, was sich wiederum negativ auf das Training auswirkte. Zum zweiten war ihm aufgefallen, was die plötzliche Erblindung Harrys verursachen könnte. Der Junge hatte ihm erzählt, dass er auf Seidenschnabels Rücken immer sehen konnte, und wenn man die anderen Situationen bedachte, von denen ihm Sirius erzählt hatte… Beim Abendessen eröffnete er das Gespräch. „Ich habe nachgedacht, über deine plötzliche Blindheit.“, teilte er Harry mit. Er legte seine Gabel auf den leeren Teller und musterte ihn. „Weißt du, ich habe das Gefühl, dass das mit deinen Maguskräften übereinstimmen könnte.“ „Inwiefern?“, warf Sirius ein, Harry schwieg und wartete. „Na ja. Ich meine… Seine Kräfte sind stark genug, um in ganz Hogwarts ein Blitzlichtgewitter auszulösen, obwohl das eigentlich vollkommen unmöglich sein müsste. Also… Was wäre, wenn er irgendetwas nicht sehen will?“ Sekunden herrschte absolute Stille auf diese Eröffnung hin, dann polterte Sirius los. „Warum sollte er das denn tun?“, fragte er verständnislos. „Das ergibt doch keinen Sinn!“ „Ist das so, Harry?“, fragte Remus, beachtete den schwarzhaarigen Mann gar nicht, hatte stattdessen Harry fixiert, dessen Blick einfach geradeaus ging. Er wirkte geschockt. „Harry?“ Der Junge blickte ihn an, ohne wirklich zu treffen, fast schon apathisch. Er war vollkommen orientierungslos, aber gerade dadurch vermittelte Erkenntnis. Es war Remus Antwort genug. Seine Theorie stimmte. „Weißt du, warum du nichts sehen willst?“ Wie mechanisiert schüttelte Harry den Kopf. „Ist es vielleicht so, dass du etwas oder jemanden bestimmtes nicht sehen willst?“ Kurz überlegte Harry, dann zuckte er mit den Schultern. Er wirkte leicht verzweifelt. „Genau das sollten wir aber herausfinden, denn nur dann kannst du dagegen arbeiten.“, stellte der Werwolf klar und brachte die aufbegehrende Tonks mit einem mahnenden Blick zum Schweigen. „Denk nach. Was hat dich so abgeschreckt, dass…“ Er brach ab, denn plötzlich wussten es alle. Es gab nur eine Antwort auf diese Frage. Harry senkte den Kopf, so dass ihm seine schwarzen Haare ins Gesicht fielen. „Cedrics Tod.“, hauchte er gepresst. „Ich will nicht… Ich… Ich kann… will nicht noch jemanden sterben sehen…“ Er wirkte plötzlich so klein, dass es Remus regelrecht das Herz zusammenzog. „Ich habe es mir gewünscht… so fest gewünscht…“ Wieder verstummte er, zitterte leicht, als ihm bewusst wurde, dass er sich das tatsächlich in einem albernen Gedanken zum Geburtstag gewünscht hatte. Und ohne es zu wissen, hatte er sich diesen Wunsch selbst erfüllt. Remus lächelte mitleidig. „Das habe ich mir schon gedacht…“, murmelte er ebenso leise wie Harry zuvor. „Aber wo liegt denn da der Sinn?“ Sirius konnte es nicht fassen. „Das ist doch… Die Menschen sterben doch auch so…“ Remus’ Hand brachte ihn mit einer einzigen Geste zum Schweigen, seine braunen Augen beschworen ihn, nichts Falsches zu sagen. Dann erst wandte er sich wieder Harry zu. „Jedes Mal, wenn du abgelenkt warst, hat es diese Angst in den Hintergrund gedrängt. Und das auch nur, wenn du mit ganzer Konzentration bei der Sache warst, nicht wahr?“ Langsam nickte Harry. Jetzt, wo Remus es so einfach sagte, war es klar. Nichts war ihm je klarer gewesen. Er war selbst Schuld daran, dass er nichts sehen konnte. Weil er Angst hatte. Weil er nichts sehen wollte… „Das bedeutet, du musst diese Angst beherrschen lernen. Du musst es schaffen, sie soweit in den Hintergrund drängen, dass dein Unterbewusstsein deine Magie nicht mehr steuern kann.“ Harry nickte nur wieder. Er sah in diesem Moment aus wie ein geprügelter Hund. Remus lachte leise und lehnte sich über den Tisch hinweg, um Harry durch die Haare zu wuscheln. „Hey, das ist doch nicht deine Schuld.“ Ihn traf ein gequältes Lächeln. „Ach nein? Ihr habt vollkommen Recht. Ich kann meine Magie tatsächlich nicht beherrschen. Und es wird doch immer nur noch schlimmer! Keiner von euch kann noch gegen mich antreten. Das…“ „Aber das ist doch nicht deine Schuld! Es ist die Energie des…“ „Sirius!“ Remus’ laute Stimme klang harsch durch den Raum. „Du redest Unsinn!“ Betroffen blickte der Schwarzhaarige ihn an. Fast hätte er sich verplappert. Dumbledore hatte ihnen unmissverständlich klar gemacht, dass Harry niemals von seiner energetischen Verbindung zu Voldemort erfahren durfte. Und er hatte dieses Gebot beinahe missachtet. „Entschuldigung.“, sagte er zerknirscht. „Aber Harry, du bist nicht schuld, okay? Du kannst nichts dafür. Du willst es doch nicht mal.“ Harry lächelte freudlos und lehnte sich gegen Sirius auf seiner Linken, versteckte das Gesicht im Stoff des graublauen Pullovers, den dieser trug. „Ich weiß doch. Aber es macht es nicht leichter. Schließlich muss ich es in den Griff kriegen, was ich nicht schaffe…“ Ein lautes Krachen ließ sie alle zusammenfahren. Tonks hatte mit beiden Händen flach auf den Tisch geschlagen und war aufgesprungen. „Red nicht so einen Quatsch, Harry Potter!“, fauchte sie aufgebracht. „Hunderte von Zauberern zählen auf dich, vertrauen dir, halten dich für einen der begabtesten Zauberer überhaupt! Du hast den Unnennbaren bereits mehr als einmal aufgehalten, als er versucht hat, wieder zurückzukommen. Du! Niemand sonst, weil es außer dir niemanden gegeben hat! Keiner hat verstanden, was los war, bis alles vorbei war! Also red hier nicht so einen Blödsinn, weil du gerade ein paar Probleme hast!“ Ihre Stimme wurde ruhiger, freundlicher. „Das Leben ist schließlich traurig genug.“ Dann lachte sie. „Und immerhin hast du uns schließlich noch nicht alle in die Luft gesprengt, auch wenn du es schon versucht hast.“ Harry musste widerwillig auch lachen. Sie war einfach ansteckend in ihrer Überzeugung. Dieser Ausbruch war so heftig, so niederschmetternd ehrlich gewesen… „Versprich mir, dass du nie wieder in Selbstmitleid versinkst! Das ist echt das Allerletzte!“ „Okay.“ Harry hob endlich den Kopf. Er lächelte in ihre Richtung. „Okay. Ich verspreche es. Und wenn ich es vergesse, dann musst du mich einfach noch mal daran erinnern.“ „Wird erledigt, Knuffelchen!“ Und man konnte direkt hören, dass sie ihn durchgeknuddelt hätte, säße sie neben ihm. Remus grinste seine Freundin an, dankbar für diese Hilfe, zog sie dann näher und gab ihr einen weichen Kuss auf die Wange. „Und? Heute Abend wieder Training für Seidenschnabel?“ Sirius grinste. Tonks’ Predigt war niedlich gewesen, vor allem, weil ihr Gesicht ganz rot geworden war und ihre Haare die Farbe von giftgrünem Feuer angenommen hatten. Harrys Lächeln jetzt war auch herrlich. So eine Mischung aus geknickt und zerknirscht und happy. Er brauchte wohl einfach ab und zu mal jemanden, der ihm sagte, wo es langging. „Klar. Gerne.“ Dann ruckte sein Kopf plötzlich zu dem Werwolf hinüber. „Remus, würdest du mir die Haare schneiden? Wie bei Sirius?“ „Du willst Sirius’ Frisur?“ Remus war entgeistert und das Lächeln wie aus seinem Gesicht gewischt, denn das Bild, das die Vorstellungskraft in sein Gehirn projizierte, war nahezu gruselig. „Du willst deine Haare abschneiden lassen?“ Tonks war nicht minder entsetzt. Ihr gefielen diese Haare sehr. „Wieso?“, kam es von allen dreien unisono. Harrys Lächeln wurde breiter. „Mir würde es genügen, hätte ich meine alte Frisur wieder.“, wandte er ein. „Die langen Zotteln nerven und es tut weh, sie zu kämmen.“ Remus nickte verstehend, während Tonks und Sirius sich einen Blick zuwarfen, der Verstehen und Bedauern zeigte. Kikuileh schwirrte vor Harry herum und versuchte diese Wendung der Dinge aufzuhalten. Keine langen Haare mehr, bedeutete für sie Langeweile und würde ganz fürchterlich aussehen! Harry ließ sie jammern, aber diesmal ließ er sich nicht umstimmen. Remus jedenfalls erklärte sich mit einem simplen „Okay.“ dazu bereit. Und so flog Harry wenig später mit wieder struppigwirren Haaren auf Seidenschnabel davon. Seine kleine Familie war Zeuge davon geworden, wie jede der abgeschnittenen langen, glatten Strähnen sofort wieder ein Eigenleben führte und sich unvorhersehbar aufstellte, kringelte oder aufteilte. Sirius’ Kommentar dazu war gewesen: „Ich liebe diesen Wuschelkopf! Wie James!“ Tonks hatte eigentlich die Haare aufheben wollen, doch war Remus aus Sicherheitsgründen dagegen gewesen und hatte sie allesamt verbrannt. Harry war jedenfalls glücklich mit seiner neu gewonnenen Freiheit, auch wenn es ihm für Draco Leid tat, der die Haare wirklich gemocht hatte. Aber er würde es sicherlich verstehen. ----------------------- Ich habe eine Frage. Rein interessehalber… Was glaubt ihr, was zu Harry passt? Als Animagus, meine ich. Ich meine, ich bin mir relativ sicher, was ich aus ihm machen werde, aber es interessiert mich, was ihr euch vorstellt, ob meine Idee nicht vielleicht doch nicht etwas zu abstrus ist. Wäre zumindest lieb. ^^ Bis dann! Hab euch lieb ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)