Blind! von Shirokko (HP:DM) ================================================================================ Das geheime Zimmer ------------------ Titel: Das geheime Zimmer Autor: Shirokko Pairing: Harry Potter / Draco Malfoy Disclaimer: nicht meins, nur verwurstet, durch den Fleischwolf gedreht, zusammengemischt und neu verarbeitet. Alle Charas gehören J. K. Rowling, beschwert euch bei ihr, wenn ihr wen nicht mögt. ^^ ... ich verdiene damit also kein Geld, was wirklich schade ist! Kommentare: Diese Geschichte spielt nach dem vierten Band, die beiden zuletzt erschienenen, sowie der noch ausstehende Band werden nicht berücksichtigt. Ansonsten... Vergebt mir meine Schwafelei! Warnungen: Diese Geschichte enthält Shonen-Ai und Yaoi!!! Wem das nicht gefällt, der soll einfach umdrehen! Andererseits... Man soll immer offen sein für seine Umwelt und neue Dinge kennen lernen... Aber jetzt geht's los. Viel Spaß beim Lesen. Kapitel 33: Das geheime Zimmer Im Grunde hatte Draco wohl vorgehabt, Harry zu küssen, doch es gab jemanden, der das effektiv zu verhindern wusste. Die Aufregung der Feen war um ein Vielfaches angewachsen und sie drängten sie weiter, ein Stückchen nach Rechts, wo eine Leiter zu einer Deckenluke führte. Ein kleines Loch ließ schummrig warmes Licht hindurch. „Scheint, als würde hier jemand wohnen…“ Harry hob den Kopf. „Die Feen?“ „Ich weiß nicht… Ich weiß nicht, wie Feen leben. Ho, ho, Vorsicht!“ Draco kämpfte um sein Gleichgewicht, als zwanzig winzige Wesen an ihm zogen, ihn beinahe von den Füßen hoben. „Ich kann alleine gehen!“ Lachen. Harry streckte die Hände vor und griff weich nach Dracos Umhang. „Nicht weglaufen, ja?“ „Sag das mal denen!“ „Ich will es sehen!“ Draco sah ihn an. Tja, das war das Problem. Inzwischen konnte er ja zumindest sagen, dass Harry nicht wegen Sex wieder sehen konnte, aber das machte es nicht einfacher. Snape konnte es sich schließlich auch nicht erklären. Manchmal ging es, manchmal nicht. „Ich…“, begann er, wurde aber von Harry unterbrochen. „Beschreib es mir, ja?“ Wehmütig lächelnd nickte Draco. „Über uns, an der Decke, da ist eine Holzklappe. Eine Leiter führt hinauf. Man kann sie recht gut erkennen, weil Licht drauf fällt.“ „Sind die Kerzen noch da?“ Im ersten Moment fragte sich Draco, woher Harry davon wusste, dass die Kerzen sie umschwebten, aber er erinnerte sich praktisch sofort daran, dass er es Harry bei ihrem ersten Besuch in diesem Turm erzählt hatte. „Ja. Und aus der Klappe kommt auch Licht. Die Feen verschwinden darin.“ „Lass uns hinterher, ja? Kikuileh sagt, wir sollen.“ Draco zog ihn vorwärts. „Dann geh ich aber vor. Ich sehe Gefahren wenigstens, wenn es welche gibt.“ Er konnte sehen, dass Harry einverstanden war, und legte die Hand seines Freundes gegen die Leitersprossen, bevor er hinaufkletterte. Hoch war es und als er die Luke erreichte, sah er nach unten. Harry stand lauschend da und schien darauf zu warten, dass er ihm Bescheid gab. Oder vielleicht auch nicht? In der schmalen, weißen Hand konnte er den Zauberstab erkennen. Er begann zu lächeln. Da wachte er doch tatsächlich über ihn. Kaum zu glauben. Dabei war er es doch, der ihn schützen wollte! „Ich bin oben.“, teilte er ihm leise mit. „Ich werde versuchen, die Luke zu öffnen.“ Eine Antwort wartete er gar nicht erst ab, als er die Holztür hochschob. Mehr Licht fiel durch den entstehenden Spalt, beleuchtete die tanzenden Staubkörner in der Luft. Von drinnen ertönte leise, altmodische Musik, welche allerdings ganz plötzlich abbrach, als Draco mit Schwung die Klappe aufstieß, so dass sie krachend oben aufschlug. Stille durchflutete den Raum und Draco steckte vorsichtig den Kopf durch das Loch. Was er sah, sprengte alle seine Erwartungen, angefangen bei Folterkammer bis hin zu grünem Feengarten. Was er sah, war ein Zimmer. Ein altmodisch eingerichtetes, kreisrundes Zimmer. Ein Himmelbett stand schräg rechts von ihm, recht groß mit uralten, bernsteinfarbenem Brokatstoff behangen. Der Stuhl daneben war mit ebensolchen Schnörkeln verziert wie dieses große Möbelstück und aus mächtigem, schwarzem Holz. Die Waschschüssel war aus Olivenholz gefertigt und ebenfalls rustikal mit feinsten Ornamenten. Draco stieg höher, Faszination fesselte ihn und ließ ihn jeder Vorsicht entbehren. Er fühlte sich in der Zeit zurückversetzt, hinein ins Mittelalter oder noch weiter zurück. Der Blick auf schwere, rote Vorhänge wurde frei, auf einen Tisch, auf dem Schachfiguren auf einem Brett in einer unvollendeten Partie vor sich hindösten und auf den nächsten Zug warteten. Zwei schwere, thronähnliche Stühle standen sich daran gegenüber, ähnlich dem ersten, gepolstert in rot und golden. Als er sich ein wenig drehte, kam ein mächtiger Schrank in Sicht, blank polierte Kupferspiegel an den Türen, Löwenpranken als Füße und eine Krone aus ziseliertem Holz. Und jeder winzigste Winkel dieses pompösen Zimmers war von dem Licht tausender dünner Kerzen erleuchtet und verliehen dem Raum eine Atmosphäre von verstaubter Ewigkeit. Dann erstarrte er, denn auf dem die Runde abschließenden Plüschsofa saßen zwei Männer. Ältere Männer. Alte Männer. Und sie starrten ihn an, wie er sie wahrscheinlich anstarrte: ungläubig, überrascht, fassungslos. Keine Partei konnte sich bewegen, nur die Feen schwirrten durcheinander, verbreiteten Unruhe und ein wenig verwaschene Farbe in dem nahezu königlich einfarbigen Raum, aber sie vermochten die Starre nicht zu lösen. „Dray? Was ist los?“ Der Blonde zuckte ob Harrys leiser Frage zusammen und ein schüchternes, für ihn vollkommen ungewohntes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Entschuldigen Sie, ich wollte nicht…“ Er machte Anstalten, sich zurückzuziehen, als von den beiden Männern noch immer nichts kam und sie ihn weiter anstarrten, als wäre er ein halber Geist mit Katzenschwanz, da stürzten sie unisono auf ihn zu. „Nicht! Bleib da!“, rief der eine. „Geh nicht!“ Draco hielt inne und sah sie an. Was war das denn? Was wollten sie? Er hatte gedacht, er hätte sie bei etwas Wichtigem unterbrochen oder so… „Ich… äh…“ ‚Sehr geistreich.’, schimpfte er sich und riss sich zusammen. „Guten Tag.“ ‚Immerhin etwas mehr Eloquenz…’ Von unten kam ein leises Kichern und er blickte hinunter. Harry lachte. „Hey, was ist so lustig?“ „Ist da noch einer?“ Der eine mit dem Bart schien erstaunt. Der blonde Junge lächelte, nun ehrlich. „Ja. Harry ist noch da unten!“ „Wer ist da?“, erklang wieder Harrys Stimme von unten. „Das ist unglaublich!“ „Wie sind sie hierher gekommen?“ „Ich weiß das auch nicht! Normal dürften sie nicht herkommen können!“ „Ich versteh das nicht!“ Draco blickte zwischen den beiden aufgeregten Herren hin und her. Er war etwas irritiert, denn im Moment hatte er wieder das Gefühl zu stören, aber gerade hatten sie noch gesagt, er solle bleiben… „Sollen wir wieder gehen?“ „Nein!“ Sie hatten ihre Meinung wohl nicht geändert. „Auf keinen Fall! Kommt herein! Lasst euch nieder! Lasst uns reden!“ „Ja, erzählt uns alles!“ „Kommt, kommt nur!“ „Tee? Gebäck?“ „Wasser?“ „Bonbons?“ Wieder kam ein helles Lachen von unten und Draco sah hinab. Er lächelte breit über das Amüsement seines Freundes. „Na, hast du Lust?“ Irgendwie wollte er diesen beiden ihren Wunsch nicht abschlagen. Zumal er wissen wollte, wer das war, der so abseits in einem geheimen Zimmer dieses riesigen Schlosses wohnte. Harrys Antwort bestand darin, dass er begann hochzuklettern, und so kletterte Draco aus der Luke, was bei den beiden Alten einen Jubelruf hervorrief. Schnell half er dem Schwarzhaarigen hinauf. „Du bist hier in…“, begann er zu erläutern, da sah er Kikuileh, die Harrys Ohr abknuddelte, und ein leichter Druck an seiner Hand bedeutete ihm, dass es okay war. Kikuileh würde die Situation schon ausreichend genau darlegen können. Er wandte sich an die beiden Männer, unterbrach sie in ihrem aufgelegten Palaver. „Darf ich vorstellen? Harry Potter. Mein Name ist Draco Malfoy.“ Die Alten wechselten einen Blick, dann ging der eine, der mit dem kurzen, weißen Vollbart, zu Harry und strich ihm die Haare zurück, so dass er die Narbe freilegte. „Salazar… Er ist es wirklich. Das ist der Junge, der deinen missratenen Nachfahren Tom kurzzeitig ins politische Aus befördert hat.“ Draco blinzelte. Gerade eben… Hatte er sich das nur eingebildet oder hatte er das wirklich gehört? Salazar? Nachfahre aufgehalten? Wer war Tom? „Was…?“ In dem Moment trat der andere Mann auf Harry zu und zog ihn urplötzlich und vollkommen überraschend in die Arme. „Danke!“, sagte er, sichtlich ehrlich und mit einer Mischung aus Glück und Erleichterung und Trauer. „Danke dafür!“ Harry schien die Welt nicht mehr zu verstehen und die Umarmung schien ihm unangenehm. „Bitte, Sir, ich…“ „Ach ja, ich vergaß… Wie unhöflich von uns. Da habt ihr euch so nett vorgestellt und wir versäumen das. Entschuldigt bitte. Mein Name ist Salazar Slytherin, mein Freund und Partner ist Godric Gryffindor. Aber ich bin sicher, ihr kennt uns bereits, tragt ihr doch die Farben der beiden Häuser, deren Paten wir einst waren und wohl noch immer sind nach all den Jahren.“ Ungläubig starrte Draco ihn an. „Slytherin? Gryffindor?“ Das war ja wohl ein Witz. Sein Blick wurde abschätzig. “Aber sicher.” Und dann angriffslustig. „Die sind seit fast genau tausend Jahren tot!“, empörte er sich. Er fühlte sich verarscht und er hasste es wie die Pest, wenn fremde Menschen ihn nicht ernst nahmen. „Genau datiert, würde ich sagen, es sind nur neunhundertsiebenundneunzig Jahre, aber generell hast du Recht, Draco Malfoy.“, stimmte ihm der Mann zu, der sich für Gryffindor hielt. „Allerdings sind wir damals nicht gestorben, auch wenn die Zaubererwelt dank der beiden zuvorkommenden Damen seit Jahrhunderten diesem Irrglauben aufgesessen ist.“ „Ach, und was soll das heißen?“ Harry kam leise lachend zu ihm, nahm seinen Arm und hielt sich daran fest. Das Misstrauen seines Freundes war schon amüsant. Aber wäre Kikuileh nicht da und hätte ihm das ohne zu zögern bestätigt, vielleicht hätte er das auch für Schwindel gehalten. „Das bedeutet…“, begann Gryffindor, doch er wurde unterbrochen. Salazar wurschtelte zwischen ihnen hindurch. „Setzen wir uns doch erstmal. Im Stehen kann man doch gar nicht richtig reden. Was wollt ihr trinken?“ Und an Godric gewand: „Hol die Stühle, ich setze Wasser auf!“ Und schon spritzten sie auseinander, um nur ein paar Augenblicke darauf schon wieder zurück zu sein. Ohne dass sie wüssten, wie ihnen geschah, fanden sich Harry und Draco auf dem kleinen Sofa wieder, den alten Männern auf ihren Stühlen gegenüber, ausreichend eingedeckt mit Tee, Gebäck und Bonbons. Es war erstaunlich, wie agil sie noch immer waren, trotz ihres hohen Alters… Draco fühlte sich ein wenig unwohl. Sie waren hier jetzt förmlich eingesperrt. Eingesperrt von zwei irren Alten, die sich zwischen ihnen und der Luke positioniert hatten. Und er hatte die abartige Gewissheit, dass sie etwas von ihm erwarteten. Von ihnen beiden. Und das war ihm noch unangenehmer. Harry hatte genug auf der Seele, man sollte ihm nicht noch mehr auflasten! Er beschloss, was es auch war, seinen Freund davor zu bewahren, noch mehr Verantwortung auf den Schultern zu haben also ohnehin schon. „Was also wollten Sie gerade erklären? Warum halten Sie sich für die Gründerväter von Hogwarts Salazar Slytherin und Godric Gryffindor persönlich?“ Der, der als Gryffindor vorgestellt worden war, war sofort wieder Feuer und Flamme. „Wir halten uns nicht dafür. Wir sind es!“, begann er erneut und Draco verzog den Mund. „Man hat uns einen Fluch auf den Hals gehetzt, um uns von einer Krankheit zu heilen, die vollkommen normal und alltäglich ist.“ „Ihr müsst wissen, zu unserer Zeit waren die Dinge noch nicht so einfach wie heutzutage.“ „Rowina hat gewettert wie einer ihrer geliebten Hähne.“ „Und meine Eltern hätten mir am liebsten den Hals umgedreht, als sie es begriffen haben.“ „Sie hatten für ihn bereits eine gute Partie ausgesucht und ihn zur Hochzeit gezwungen.“ „Es war nicht einfach zu verhehlen, dass ich an ihr nicht interessiert war.“ „Sie hatten zusammen einen Sohn, aber letztendlich hat Sal sich doch für mich entschieden.“ Draco klappte die Kinnlade herunter. Wie bitte? Die beiden… Die beiden waren auch…? „Sie haben es herausbekommen und uns vor Gericht gestellt. Ehebruch. Ansteckende Krankheit. Uneinsichtigkeit. Vermutlich können wir froh sein, dass sie uns nicht einfach gesteinigt haben. Und weil sie mich für den Verführer hielten, weil Sal ja verheiratet war und dort angeblich glücklich, wurde ich schließlich in dieses Zimmer hier verbannt.“, fuhr Godric fort. Salazar übernahm. „Sie wollten auch mich festsetzen, doch das gelang ihnen nicht. Ich entließ den Basilisken, dessen Existenz Eindringlinge und Raubritter fernhalten sollte, und versteckte mich in der großen Grotte.“ Harry erschauderte und Draco legte ihm den Arm um die Schultern „Dann war der Basilisk nicht für Halbblütige und Muggelgeborene gedacht?“ Seine Stimme zitterte. Seufzend schüttelte Salazar den Kopf, lächelte allerdings. „Ursprünglich sicherlich. Meine Familie bestand seit jeher darauf, dass wir jene ‚Unreinen’ vernichteten, aber ich hielt das für Unsinn.“ Harry war ganz kleinlaut. „Ich… habe ihn umgebracht…“, murmelte er, was Salazar zum Lachen brachte. „Das weiß ich und ich kann nicht behaupten, dass ich es toll finde. Dennoch, nachdem, was du mit ihm erlebt hast… Aber noch mal zu den Ansichten meiner Familie: Die Zeit hat, denke ich, ganz gut gezeigt, dass sehr begabte Zauberer Halbblüter oder Muggelgeborene sind. Mein Nachfahre doch ebenso.“ „Was?“ Draco starrte den alten Mann entgeistert an. „Der Unnennbare soll…?“ Harry lächelte bitter. „Sein Vater war Muggel.“, sagte er leise. „Woher…?“ „Er hat es mir selbst gesagt. Zweimal. Das letzte Mal im Sommer.“ „Aber das…“ Draco bekam den Mund nicht mehr zu. „Wenn er doch Halbblut ist, dann… Warum sieht er jene als Unrein an? Warum hetzt er alle gegen die Halbblüter auf?“ Harry lehnte sich seufzend gegen ihn. „Weil er seinen Vater gehasst hat.“ „Er wurde im Waisenhaus groß.“, begann Salazar wieder zu erzählen. „Damals war es seine Mutter, die einem Muggel einen Liebestrank einflößte, damit er ihr verfiel. Sie konnte damit nicht umgehen, dass er sie nur wegen des Trankes liebte und wollte sich und ihrem Bruder beweisen, dass es nicht so war. Er verließ sie, als er mitbekam, dass sie eine Hexe war. Sie starb direkt nach Toms Geburt an Liebeskummer und Blutverlust, so dass er in ein Heim kam. Er hasste es dort und begann seinen Muggelvater für das zu hassen, was dieser ihm damit antat, dass er ihn nicht wollte.“ „Er hat ihn umgebracht. Einfach so.“, ergänzte Harry schwach. „Weil er sich gegen die Magie entschieden hat.“ „Und deswegen hasst er die Muggel so sehr. Muggelgeborene Zauberer und auch diejenigen, die nur zur Hälfte Muggel sind, sind in seinen Augen verwerflich und nicht lebensberechtigt. Er hasst seine eigene Muggelhälfte so sehr, dass er einmal versucht hat, sie aus seinem Blut zu tilgen.“ Salazar seufzte. „Es gab unzählige böse Menschen in meiner Familie. Ich schätz, die Reaktion auf diese Nichtachtung seiner kindlichen Bedürfnisse lag ihm einfach im Blut.“ Draco hatte aufmerksam gelauscht. Diese Offenbarung… Würden die Todesser davon wissen und es glauben, dann wäre in Zukunft die Hölle los unter den Gefolgsleuten des bösen Meisters. Wäre doch mal eine Idee, ihnen das irgendwie unauffällig zu stecken. Er sollte das bei Gelegenheit ruhig mal tun. … Oder auch nicht. Schließlich würde man ihn ohne Beweise ganz schnell als Verräter an Voldemort beschuldigen, dann wäre seine ganze Geheimhaltung für die Katz. Dann würde sein Vater schon dafür sorgen, dass er den nächsten Tag nicht überlebte, und das wollte er nicht. Er wollte nicht sterben. Er wollte bei Harry bleiben. Für immer! „Alles okay?“, fragte Harry, als Draco noch immer nichts sagte. Dieser nickte nur. Die Neuigkeit war einfach nur ungeheuerlich. „Das Problem ist nur…“, meldete sich Godric plötzlich wieder zu Wort. „…Tom wird sich nicht nur mit den Muggel zufrieden geben, weil er in jedem starken Magier einen Konkurrenten sieht. Jeden, der ihm annähernd ebenbürtig werden könnte, wird er ebenfalls auslöschen.“ „Das hat man ja gesehen, als er dich angegriffen hat. Ein Baby. Noch nicht stark genug, um überhaupt zu stehen.“ Salazar lachte verächtlich. „Weil ihm eine Prophezeiung zu Ohren gekommen ist. Lächerlich!“ Harry blinzelte und presste die Lippen aufeinander. „Aber stell dir vor, er hätte es nicht getan.“, fuhr Salazar fort. „Was er der Welt angetan hätte, wäre er auf diese Prophezeiung nicht eingegangen und hätte sich nicht selbst ins Bein gebissen.“ „Soll das heißen, es war gut, dass er meine Eltern umgebracht hat?“, fuhr Harry auf. Seine Augenbrauen trafen sich auf seiner Stirn und tiefe Furchen bildeten sich dort. „Wollen Sie mir das sagen?“ Seine Haare knisterten wie ein Reisigfeuer. „Aber nicht doch.“ Godric schüttelte abwehrend den Kopf, beobachtete zufrieden, wie Draco seinen aufgebrachten Freund beruhigend wieder zu sich herunterzog. „Für dich war es sicherlich eine Katastrophe, die dein Leben zerstört hat, aber für die Sache im Allgemeinen war es erforderlich, dass er aufgehalten wurde. Es wäre wirklich verheerend gewesen, hätte er all seine Pläne durchführen können.“ „Und es wird verheerend sein!“, fauchte Harry böse. „Vielleicht haben Sie es noch nicht mitbekommen, aber…“ „Wir wissen, dass er zurück ist.“, nahm ihm Salazar das Wort aus dem Mund. „Lilithi hat uns ausführlich geschildert, was an jenem Tag geschehen ist.“, sachte strich er einer roten Fee über das buschige Köpfchen. Harry versteifte sich sichtlich. „Warum habt ihr Harry dann nicht geholfen?“ Draco war fassungslos. „Ich meine…“ „Wir können diesen Raum nicht verlassen. Der Fluch bindet uns.“ „Uns? Ich dachte, er wäre nur über Gryffindor…“ „Ich konnte seine Strafe mittels Zauber zur Hälfe übernehmen…“ „Aber die Hälfte der Ewigkeit ist nicht weniger, nicht wahr?“, zwinkerte ihnen der Bärtige zu. „Und warum hat sie ihm nicht helfen können?“ Anklagend deutete Draco auf die kleine rote Fee. „Kikuileh hat uns auch vor…“ „Sie hat einem Minotaurus eine Seele gegeben, das wissen wir. Nur ist Kikuileh eine der stärksten ihrer Art und hat aus Liebe und dem festen Willen helfen können. Lilithi ist zu einer solchen Kunst nicht in der Lage.“ Draco biss die Zähne zusammen. „Wozu war sie dann da?“, fragte er ungehalten. Harry in seinen Armen war steif wie ein Brett und er konnte nachvollziehen, dass er angespannt war, weshalb man gewusst hatte, was geschah, und nichts dagegen getan hatte. „Draco Malfoy, dass dieser impertinente kleine Idiot Tom eine solche Untat plant, das konnten wir beim besten Willen nicht vorhersehen. Wir haben über ganz Großbritannien Feen gesandt, die uns alles berichten, was vor sich geht. Es war Lilithi, die auf dem Friedhof war, weil sie dort jemanden bewacht, der ihr viel bedeutet hat. Was geschehen ist, ist tragisch, aber nicht zu ändern. Aber aus diesem Grund finde ich – und ich denke, ich spreche für uns beide – es beruhigend, dass Kikuileh beschlossen hat, an eurer Seite zu bleiben.“ Im nächsten Moment knuddelte das kleine blaue Wesen stürmisch Harrys Ohr ab und bekundete lauthals Stolz und Zuneigung. Sie brachte Harrys Lächeln zurück. „Könntest du denn nicht einfach Voldemort eine Seele geben?“, fragte er leise. „So eine, wie dem Minotaurus?“ Draco starrte ihn entgeistert an. Die Idee… Das… Das war genial! Wenn das ging, dann wäre auf einen Schlag alles gut und all ihre Probleme waren gelöst! Salazar zerstörte die aufkeimende Freude sofort. „Das geht nicht. Ein Wesen ohne Seele kann eine bekommen, aber ein Wesen, dessen Seele schwarz oder gar weggeschlossen ist, dem kann sie keine geben. Ansonsten würde es bald keine bösen Menschen mehr geben.“ Seufzend lehnte sich der Blonde zurück. Schade. Wirklich schade… Er hatte kurzzeitig wirklich Hoffnung gehabt - die Hoffnung, dass Voldemort an einem schlechten Gewissen zugrunde gehen würde. Harry zog er näher an sich. Dessen Enttäuschung konnte er förmlich spüren. „Der Unnennbare ist also Halbblut und unheilbar böse.“, fasste er leise zusammen. Salazar lächelte weich. „Du solltest ihn beim Namen nennen.“, sagte er freundlich. „Voldemort. Oder Tom, wenn dir jener lächerliche Namen nicht über die Lippen kommt. Tom Riddle.“ Draco nickte nur, schwieg dann. Und das Schweigen hielt an. Keiner der vier sagte auch nur ein Wort, die Feen hatten aufgehört zu fliegen, saßen still auf den Möbeln, beobachteten schweigend. Jeder hing seinen Gedanken nach und es herrschte eine wirklich eigenartige Stimmung. Ein wenig melancholisch, beinahe trostlos. Der blonde Junge hatte das Gefühl, gleich losweinen zu müssen, fühlte innerlich Schwäche und Hoffnungslosigkeit. Und dieses Gefühl war so stark, dass er daran fast erstickte. Erschrocken blickte er auf, als Godric seufzte. Er sah nicht besser aus. Die Falten auf seinem Gesicht ließen ihn plötzlich um einiges älter aussehen. Und Salazar ging es wohl ebenso. Tiefe Trauer hing zwischen ihnen. „Harry Potter. Du solltest deine Kräfte besser kontrollieren.“, murmelte Godric irgendwann. „Trauer, die ansteckt, ist etwas Schreckliches, weil man schnell vergisst, dass es nicht die eigene ist.“ Draco blickte fast erschrocken zu seinem Freund. Der Junge sah gar nicht so aus als wäre er traurig. Er wirkte so normal, ruhig, wie immer… Allerdings krallten sich seine Hände derartig fest in seinen Umhang, dass er wusste, dass es wieder einmal eine Maske war. Godric hatte es auch erkannt. Und die Hand konnte der nicht sehen… „Bist du das wirklich?“, fragte Draco leise und griff nach der weißen Hand, um die verkrampften Finger zu lösen. „Warum bist du so traurig?“ Harry zuckte mit den Schultern. „Weil ich nicht drum herum komme, irgendwann gegen ihn zu kämpfen.“ Draco nickte verstehend. Da sagte er was. Wenn er es recht bedachte, dann suchte Harry tatsächlich nur nach einer anderen Möglichkeit, diesen Kampf zu beenden. Immer wieder. Aber es lief genauso jedes Mal darauf hinaus, dass es keine andere Möglichkeit gab. Er zog ihn in die Arme. Da wunderte es ihn nicht, dass Harry traurig war. Wäre er auch. … Oder auch nicht. Wenn er ehrlich war und in Harrys Position wäre, wenn es die Schuld einer einzigen Person wäre, dass sein ganzes Leben immer nur ein einziger Scherbenhaufen war und blieb, dann würde er diese eine Person mit Freuden vernichten. „Mach dir keine Sorgen.“, flüsterte er schließlich. „Wir kriegen das schon hin. Ich lass dich nicht allein.“ Harry schmiegte sich nur ein wenig enger an ihn. „Ich will aber nicht, dass du stirbst.“, murmelte er. „Ich war immer allein bei ihm. Alle anderen waren immer verletzt oder tot. Ich will dich nicht verlieren.“ Lächelnd drückte Draco Harry ganz kurz fest an sich, schob ihn dann aber von sich. „Dann sorgen wir eben dafür, dass du diesmal nicht allein bist. Ich werde nicht zulassen, dass dieser Mistkerl dir weiter so grausame Dinge antut!“ „Du bist süß.“, lächelte Harry leise, lehnte sich wieder gegen ihn, aber Draco war sich nicht ganz sicher, ob er es wirklich begriffen hatte, was er ihm hatte sagen wollen. Ganz egal, was er dagegen zu sagen hatte - wenn es soweit war, dass der Unnennbare Harry in die Schlacht rief, dann würde er an seiner Seite sein. Ohne Wenn und Aber! Langsam schwand das beklemmende Gefühl aus seinem Herzen. Draco sah endlich wieder auf. Und prompt zogen sich seine Augenbrauen zusammen, dass sie sich auf seiner Stirn trafen. Die beiden Alten… sie… Sie amüsierten sich doch tatsächlich über diese Situation! War denn das zu fassen? Wegschauen sollten sie! Nicht auch noch spannen! „Was ist?“, knurrte er und das Grinsen wurde noch breiter. „Ihr seid herzig.“, erklärte Godric glücklich. „Wahrhaftig.“, stimmte Salazar ein. „Schwört euch Treue.“ „Und dann ist Harry Potter auch noch ein Magus.“ „Mächige Kraft. Damit sollte ein Kampf kein Prob…“ „Aber Sal. Wie dir sicherlich aufgefallen ist, hat er diese Kraft kaum unter Kontrolle. Wenn er so mit Tom kämpft, wird er verlieren. Er ist zu instabil.“ Salazar blickte nachdenklich zu ihm und nickte dann. „Aber wenn er noch ein paar Monate trainiert, dann würde es gehen.“ „Ja, sicher, dann geht das.“ Godric lachte, dann blinzelte er einmal, bevor er sie gespannt ansah. „Erzählt mal. Aus eurer Sicht. Was ist draußen los? Wie ist das Schülerleben? Wie sind eure Freunde? Wie gehen sie mit eurer Liebe um? Was haben die Muggel Neues entdeckt? Was sind eure Hobbys und die Regeln beim Quidditch? Haben die sich in den letzten Jahrhunderten geändert?“ Draco musste sich angesichts dieses Fragenkatalogs regelrecht das Lachen verbeißen. Diese Neugier… Und dann fragte er ja wirklich die Richtigen. Einen Jungen, von dem er doch eh alles wusste, und einen, der von Todessern erzogen worden war. Und dennoch; nachdem auch Salazar Interesse bekundet hatte und zu erzählen begann, wie sie zu seiner Zeit Lehrmeister suchen mussten, mit denen sie dann durch die Lande gezogen waren, um das Zaubern zu erlernen, stieg er irgendwann darauf ein und berichtete von seinen Erlebnissen, soweit er sie Preis geben wollte. Harry hielt sich sehr zurück, lächelte die ganze Zeit und hielt Dracos Hand. Wie der Blonde auftaute, wie er plötzlich begeistert davon berichtete, wie er das Tränkebrauen empfand und für sich entdeckt hatte, wie er erzählte, dass er vor kurzem einen gemeistert hatte, der allgemein als schwierig galt, das freute ihn. Der Blonde kam aus sich heraus, lachte plötzlich vollkommen befreit auf, als Salazar staunend beichtete, dass Alchemie so gar nicht sein Fall war und die Kessel, die über Wasser heißmachen hinaus dienen sollten, jedes Mal vollkommen zerstört in einer Ecke gelandet waren, nachdem sie in einer heftigen Explosion ihren Inhalt gleichmäßig im ganzen Raum verteilt hatten, so dass sein Meister es ihm schließlich verboten hatte. Daraufhin begann Draco zu überlegen, was er falsch gemacht haben könnte, verfiel in eine Fachsimpelsprache, auf die Godric beinahe sofort begeistert einstieg. Salazars Mimik wurde verzweifelt, als er versuchte, dem Gespräch ab diesem Punkt weiter zu folgen, und Harry begann zu lachen, was sie alle schlagartig verstummen ließ. Dieser Ausdruck auf dem alten Gesicht war einfach Gold wert! Er blickte zu Draco hin, der ihn entgeistert ansah, und das Lachen wurde schlimmer, steckte Godric an, der glücklich Salazar auf die Schulter schlug und ihm erklärte, dass er einfach akzeptieren sollte, dass er davon nichts verstand. In dem Moment fing Draco Harrys Gesicht ein und sah ihm in die Augen. Grün. Unendlich tief und leuchtend wie ein Tropfen Tau im Morgenlicht. Und in der Mitte ein schwarzer Fleck, der die Untiefe noch verstärkte. Harry konnte wieder sehen. Einfach so. Ohne erfindlichen Grund. Sachte küsste er ihn auf die Lippen. „Wie machst du das nur?“, fragte er glücklich. „Jetzt sind die Pupillen wieder da.“ Harry zuckte nur mit den Achseln. „Alles deine Schuld. Weil du so glücklich bist.“ „Ich bin…“ Der Slytherin überlegte kurz, dann nickte er entschieden. „Da hast du Recht. Das hier ist toll!“ „Oh ja!“ Salazar war sofort Feuer und Flamme. „Ihr müsst unbedingt wiederkommen! Dann spielen wir Schach! Ich liebe Schach!“ Godric rollte mit den Augen. Dass Salazar Schach liebte, war eine starke Untertreibung. Und Harry seufzte. „Ich kann kein Schach.“, sagte er. „Das ist mir zu hoch.“ „Das ist gar nicht so schwer. Ich kann es dir beibringen.“, lachte Draco. Harry blickte ihn an. „Ich verzichte.“, sagte er trocken. „Schlechte Erfahrungen… Frag doch Ron, der kann das gut.“ „Hm?“ „Erzähl ich dir später mal. Jetzt ist es irgendwie zu…“ Er verstummte entsetzt und auch die anderen drei starrten ihn betroffen an, als seine Augen langsam heller und heller wurden, bis die Blindheit das Grün schlagartig verdunkelte. „Harry…“ Draco zog ihn wieder in die Arme. „Mach dir nichts draus. Wir kriegen das schon noch hin.“ Der Schwarzhaarige nickte nur. „Das ist ja wirklich seltsam.“, murmelte Godric nachdenklich. „Ist das ein Fluch?“ Die beiden Jungen zuckten nur mit den Schultern. „Das weiß keiner so genau.“, erklärte Draco leise. „Viele haben schon versucht, das wegzumachen, aber irgendwie hat es keiner geschafft.“ Harry seufzte. „Aber man bekommt doch mit, wenn man verflucht wird…“, meinte Salazar verständnislos. „Vielleicht ist es ja auch einfach kein Fluch.“ Godric tippte in Gedanken versunken gegen seine Nase. „Aber nach einer Krankheit sieht es nicht aus. Von einer solchen habe ich zumindest noch nie was gehört. Wirklich eigenartig.“ Harry senkte schweigend den Kopf und lehnte sich vertrauensvoll gegen seinen Freund. „Ist doch völlig egal.“, murrte er. „Ich finde das seltsam.“, meinte Draco. „Du kannst immer sehen, bis dich jemand darauf anspricht oder du selbst es bemerkst. Oder liegt es daran doch nicht, dass du wieder blind wirst?“ „Ich… als ich so wütend war…“ Er stockte beschämt. „Da war es länger.“ „Aber da haben wir dich auch nicht darauf angesprochen.“, hakte Draco nach. „Sonst jemand?“ Harry zuckte die Schultern und schüttelte den Kopf. „Können wir das Thema wechseln? Es ist deprimierend.“ „Natürlich.“ Salazar hatte eigentlich noch etwas dazu sagen wollen, aber jetzt hielt er die Fragen zurück. Stattdessen brach wieder das Schweigen über sie herein. Keiner wusste mehr, was er sagen sollte, und irgendwann schlug im Hintergrund eine Uhr acht. „Ihr solltet zum Abendessen gehen, bevor es vorbei ist.“, sagte Godric leise. Salazar nickte nur. „Auch weil ihr unten sicherlich vermisst werdet.“ Harry zuckte nur mit den Schultern. „Snape weiß immer, wo ich bin. Er hat da irgendeinen Zauber, der ihm das verrät.“, meinte er leichthin. „Deswegen.“ Draco atmete erleichtert auf. „Ich hatte mich schon gewundert, warum er so ruhig war, als du gegangen bist, wo er doch gar nicht wissen konnte, dass du tust, was er sagte.“ Leise lächelte Harry. „Er ist wohl sehr besorgt, dass ich einfach fliehen könnte. Er ist immer da, wenn was Außergewöhnliches passiert.“ Draco nickte lachend. „Neugieriges Wesen eben. So war er schon immer.“ „Ja. Macht fasziniert ihn wohl nach wie vor.“, stimmte Godric augenzwinkernd zu. „Apropos Macht. Harry, du bist kein gewöhnlicher Zauberer.“ Salazar lächelte. „Du kannst ohne Zauberstab Magie einsetzen.“ Der Junge nickte desinteressiert. Das war eine vollkommen sinnlose Feststellung, schließlich war es für keinen hier etwas Neues. „Ein Magus hat viel Verantwortung.“, erklärte Godric, was Salazar meinte. „Früher, noch vor unserer Zeit, als die Menschen noch keine Zauberstäbe kannten, da waren nur die Magier in der Lage zu zaubern und sie waren sehr mächtig. Von ihren Launen hingen die Geschicke der Menschen ab; sie zu verärgern konnte tödlich sein, auch weil die Macht schwer zu beherrschen war. Heutzutage müssen gerade die Magier darauf achten, was sie tun, denn sie werden gefürchtet. Die Menschen haben Angst vor ihnen und fühlen sich bedroht und am Ende werden Magier verbannt oder eingesperrt. Pass also gut auf, wem du diese Fähigkeit offenbarst und wer was mit dieser Information anfängt. Auch Neid kann zu großem Unglück führen.“ „Ich weiß.“ Ernst starrte der schwarzhaarige Junge ins Leere. „Es wissen aber schon zu viele. Viel zu viele.“ Salazar seufzte. „So ist es meistens. Bevor man seine Kräfte verstecken kann, weiß es die halbe Welt. Aber du, Harry Potter, hast einen Vorteil: Du hast einen Mann an deiner Seite, der darauf achtet, was mit dir passiert. Albus Dumbledore ist ebenfalls ein Magus und von ihm weiß es eigentlich nur der Orden des Phönix und die behalten selbst unter Folter noch Geheimnisse für sich.“ „Sie haben es eh vergessen.“, antwortete Harry daraufhin. „Der Zauber, den…“ Er stockte, dann wurde er misstrauisch. „Wieso können Sie beide mich eigentlich noch sehen?“ „Warum sollten wir nicht?“, wollte Godric amüsiert wissen. „Schließlich bist du ja hier.“ „Aber der Zauber ist noch da.“ „Welcher Zauber?“ „Der, der die Menschen vergessen lässt, dass ich existiere.“ Harry wirkte aufgeregt, doch Salazar schüttelte nur lachend den Kopf. „Hier wirken kaum irgendwelche Zauber. Im Grunde nur solche, die einfach sind und für den Haushalt gedacht sind. Und selbst diese wirken begrenzt.“ „Der ganze Turm ist mit Silberranke überwuchert.“, fügte Godric unterstützend an. „Ihr kennt diese Pflanze doch sicherlich?“ Die beiden Jungen nickten beklommen. „Silberranke wächst in hohen, dunklen Schluchten. Dieser Turm ist wie geschaffen dafür.“ „Aber… ich habe unten keine dieser Pflanzen gesehen!“ Draco war ein wenig verwirrt. Seines Wissens nach wuchsen auch diese Pflanzen auf dem Boden. „Bist du dir da sicher?“ „Harry konnte einen Lumos wirken, als wir das erste Mal hier waren. Ich bin sicher! Wenn der ganze Turm damit bewuchert ist, dann…“ „Er hat Recht. Mag ja sein, dass ich ein Armband überlisten kann, aber eine ganze Pflanze…“ Ein Blick wurde zwischen den beiden Männern gewechselt. „Kann es denn sein, dass die Pflanze abgestorben ist nach all der Zeit?“ Salazar zuckte die Schultern. „Wenn ja, dann müssten sich die Türen eigentlich auch von uns öffnen lassen, oder?“ „Ja, das wäre in einem solchen Fall tatsächlich in Erwägung zu ziehen.“ Sie begannen zu grinsen. „Kommt auf einen Versuch an.“ „Ja, das sollten wir wirklich probieren. Den Fluchbrecher, oder?“ „Ich würde schon sagen.“ „Lumos ist ein leichter Zauber.“, murmelte Harry, als die beiden ihren Spruch sprachen. „Es ist so wenig Energie, dass die Pflanze nicht einmal versucht, die Energie zu fressen…“ „Lass sie doch.“ Draco küsste Harry auf die Schläfe. „Sie sind schon so lange hier drin. Ist doch klar, dass sie raus wollen.“ Harry nickte nur und schwieg. Am Ende wirkte der Befreiungszauber der beiden Männer nicht und man konnte ihre Enttäuschung hinter den amüsierten Worten erkennen. Sie versuchten lediglich davon abzulenken. Harry taten sie leid und er beschloss, dass er, wenn erstmal alles vorbei war, den beiden helfen würde. Wenn er stark genug dafür war, den Zauber zu lernen, der dafür nötig war. „Sagen Sie mal, warum kann Hogwarts überhaupt zaubern, wenn in seiner Mitte ein Turm voller Silberranke steht?“, unterbrach Draco plötzlich das Gespräch der Männer. Sie sahen ihn aus dem Konzept gerissen an, dann begann Salazar zu lächeln. „Weil dieser Turm außerhalb eurer Dimension liegt. Nur wenige Wesen haben die Macht, ihn zu betreten. Dass ihr das könnt, liegt wohl auch nur an eurer Liebe, die die verfeindeten Häuser verbundne hat, so dass die beiden Wächter euch durchgelassen haben. Das Gemälde unten bei der Treppe. Ihr habt es doch gesehen?“ Draco nickte. Das war es also. Das erklärte das Bild unten und es erklärte, warum keiner von diesem Turm wusste. Und es erklärte, warum Kikuileh ihn den Turm, den es nicht gibt, genannt hatte. -----------------.------------------------.------------- *grins* Na ja. Falls sich einer von euch fragt, warum Shirokko auf die dämliche Idee gekommen ist, die Gründerväter mit rein zu bringen, dann lasst euch gesagt sein, dass sie eine essentielle Rolle bekommen werde. Nicht wundern also. ^^° Was sagt ihr zu dem Kapitel? Lückenfüller, aber irgendwie mag ich die beiden Alten. Sie wirken ein wenig wie die Zwillinge, aber das liegt hauptsächlich daran, dass sie schon so lange zusammen wohnen. ^^ Ansonsten… Danke fürs Lesen und für die kommenden Kommentare! Bis bald! Mau! >^-^< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)