Ewiger Alptraum von abranka ================================================================================ Kapitel 1: Ewiger Alptraum -------------------------- Sie erwachte mit einem lauten Aufschrei. Schlagartig setzte sie sich in ihrem Bett auf und wischte sich das schweißnasse, aschblonde Haar aus dem Gesicht. Sie stand auf und trat an das kleine Fenster. Draußen gab es auch nur Dunkelheit. Genauso wie in ihrem Inneren. Wenigstens funkelten einige Sterne am nahen Himmel. Sie seufzte leise und fuhr sich wieder durch die kurzen Haare. Das lange Hemd und die kurzen Hosen, in denen sie geschlafen hatte, klebten an ihrem schmalen Körper. Verwirrt bemerkte sie, dass ihr beides eigentlich viel zu groß war... Sie schob den aufkeimenden Gedanken wieder bei Seite und versuchte sich an ihren Traum zu erinnern. Er kam immer wieder, dieser Traum. Sie hatte ihn ständig. Jedes Mal kostete es sie mehr Kraft aus diesem Alptraum zu erwachen. Sie fürchtete, dass sie irgendwann nicht mehr aufwachen würde. Dass sie in dem Traum gefangen sein würde... Sie schüttelte wieder den Kopf und begann im Zimmer auf und ab zu laufen. Mit knapp drei Schritten hatte sie das Zimmer in seiner Breite durchmessen. Für die Längsseite brauchte sie gerade mal fünf Schritte. Was träumte sie eigentlich immer? Vor allem an das Lachen erinnerte sie sich. Ein grässliches Lachen. Alptraumerregend. Ein wahnsinniges Lachen. Ja, es war eindeutig wahnsinnig. Wer so lachte, war nicht mehr normal. Sicher nicht. Was sonst noch? Die Augen. Durchdringende rote Augen, die sie aus dem Spiegel anstarrten. Aus ihren eigenen Augen. Der Feind war in ihr. Irgendwo in ihrem Inneren verbarg er sich. Im Moment mochte er zwar schlafen, doch sobald er wieder erwachte, würde er sie wieder bei Seite wischen. Ohne irgendeine Anstrengung. Sie würde wieder kämpfen und erneut verlieren. Was konnte sie tun? Gab es irgend etwas? Vermisste sie irgendjemand? Suchte sie vielleicht jemand? Wer? Wer könnte da draußen sein, der sie kannte? Der sie vielleicht sogar ehrlich vermisste? Dem sie fehlte? Ein Bild schoss in ihre Gedanken. Ein blonder Junge. Mit unendlich tiefen blauen Augen. Augen, in denen sie so gerne versunken war. Ein Freund. Ihr Bruder... Sie glaubte seine Stimme zu hören. "Serena..." Ein leises Flüstern in der Tiefe der Nacht. "Wo bist du?" flüsterte sie leise. "Wo bist du, Bruder?" Sie trat wieder ans Fenster und starrte in die Dunkelheit. Plötzlich klopfte es und die Tür sprang auf. Ein warmer Lichtschein fiel in den kargen Raum. "General Dilandau? Es wird Zeit." Serena spürte, wie der Wahnsinn aus der Tiefe emporkam. Verzweifelt wehrte sie sich, doch sie spürte, wie sie wieder unterlag. Unaufhaltsam wurde sie in den Alptraum zurückgedrängt. In die Tiefe gezogen. Das wahnsinnige Lachen mit den roten Augen siegte wieder. Die schmale Gestalt wurde breiter, das Haar wechselte seine Farbe zu grau und die blauen Augen nahmen einen roten Glanz an. "Ich komme," knurrte Dilandau und stieß sich mit Kraft vom Fenster ab. In der Tür blieb er noch einmal stehen und blickte zum Fenster zurück. Wie war er dort nur hingekommen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)