Broken von DARK_Jeanne ================================================================================ Kapitel 1: Broken ----------------- Broken Ziellos und ohne Sinn laufe ich durch die Straßen. In der tiefen Dunkelheit sind die einzigen Geräusch, die man vernehmen kann, meine Füße auf dem Asphalt und mein rasender Atem. Man war mir hinterhergerannt, hatte mir etwas zugerufen, doch ich wollte allein sein... Will es immer noch. Aber warum hatte das alles nur geschehen müssen? Nur, damit ich diesen unsäglichen Schmerz spüre? Als würde mir jemand das Herz zerreißen oder mir für immer die Luft abschnüren. Es wird nie wieder so sein wie früher, es ist alles verloren. Das einzige, woran sich meine verzweifelte und geschundene Seele hatte klammern können war nun fort. War einfach so gegangen, ohne auch nur einen Gedanken mehr an mich zu verschwenden... Jeden Tag wurde mir durch dein strahlendes Lächeln, durch deine Geduld und überhaupt deine ganze Präsenz, jedes mal gewann ich wieder etwas an Hoffnung, obwohl ich gedacht hatte, nie wieder welche zu haben. Aus der tiefsten Verzweiflung hast du mich gerissen, mich zurück in das Licht geholt. Mir gezeigt, dass es sich zu leben lohnt. Doch nun muss ich feststellen, dass das alles eine einzige Lüge war, keins deiner Worte war wahr. Man soll sein Leben schätzen, hast du mich gelehrt, doch hast du dich selbst nicht daran gehalten. Wie kannst du es also von MIR erwarten? Wo ich doch schon vor so langem hatte aufgeben wollen... Fröhlich, unbeschwert und immer glücklich, so war die Maske, die du dir aufgesetzt hattest. Niemandem hast du deine Probleme, Ängste und Sorgen anvertraut, doch hast du allen anderen zugehört und geholfen. Warum nur? Wieso konntest du nicht einmal mit mir deinen Schmerz teilen? Vertrautest du mir nicht genug? Auch nicht im entferntesten hatte ich gedacht, dass dein Innerstes genauso zerstört und zerschmettert war wie das meine. Aber auch wenn du es nicht geschafft hast, andere in deine Seele blicken zu lassen, so hast du doch immer gekämpft, nicht aufgegeben.... und am Ende verloren. Konntest den Teufel, der deine Seele auffraß, nicht vertreiben. Deine Augen hatten immer gestrahlt, hatten ein brennendes Feuer beinhaltet, welches den Mut, die Leidenschaft und die Hoffnung in deinem Herzen signalisierten. Doch in den Tagen, bevor du deinen letzten Atemzug getan hast, da war dieser besondere Funken in deinem Blick verschwunden. Zeigte, dass du aufgegeben hattest... Der lodernden Flamme war ein bodenloses Loch gewichen, welches jedes Glück verschlang und nie wieder zum Vorschein bringen wird. Ich laufe immer noch. Schon seit mehreren Stunden renne ich so schnell ich kann durch die vielen Gassen und Straßen dieser Stadt. Mein Körper ist erschöpft, ich kann kaum noch atmen, doch ich bleibe nicht stehen. Anzuhalten würde bedeuten, dass all meine Verzweiflung mich einholen könnte und wenn sie mich erreichen würde, könnte ich ihr nicht mehr entkommen. Auf deiner Beerdigung, auf der ich vorhin gewesen war, wollte jeder von mir den Grund für deinen Tod erfahren, jeder erwartete, dass ich es wusste... Doch ich weiß es nicht, kann es nicht verstehen. Wieso hast du dich umgebracht? Bist ohne dich zu verabschieden aus dem Leben getreten. Man wollte, dass ich vor allen über dich und meine Erinnerungen an dich erzähle, aber ich konnte es nicht. Konnte wildfremden Menschen nicht mein trauerndes Herz offenbaren. Mit jeder Minute, in der ich deinen Sarg sehen musste, wurde der Schmerz größer, bis ich es nicht mehr aushalten konnte... Da bin ich aus der Kirche geflüchtet und habe meine Flucht begonnen. Meine Augen sind zwar geöffnet, aber ich erkenne nichts um mich herum, sehe immer nur dein lächelndes Gesicht vor mir.... Wie konntest du so lächeln, wenn du so verzweifelt warst? So sehr, dass du dir einfach das Leben genommen hast. Plötzlich falle ich hin, bewege mich nicht mehr von der Stelle, da ich es nicht kann. Mein Körper ist so ermüdet, dass er mich nicht mehr weiterfliehen lässt. Wo bin ich hier? Zum ersten mal, seit über vier Stunden, nehme ich wieder die Umgebung um mich herum wahr. Was für eine Ironie. Hier, auf genau dieser Brücke, hast du dich vor einer Woche in den Tod gestürzt. Bis gesprungen, mindestens fünfzig Meter tief. An diesem Ort habe ich dich zum ersten mal getroffen und dich auch verloren. Damals , als ich vollkommen allein, verzweifelt und vor Schmerz taub war, bin ich hier zusammengebrochen, so wie jetzt. Habe darüber nachgedacht, einfach auf die Straße zu gehen und zu warten, bis mich ein Auto erwischen würde. Als ich schon die Scheinwerfer direkt vor mir sah und mich von der Welt verabschiedete, da kamst du. Du hast mich einfach von der Straße gezerrt und mich in die Arme genommen. Mir Halt gegeben. Nie hast du nach meinen Gründen für diese fast gelungene Tat gefragt und dafür war ich dir dankbar. Ohne zu zögern hast du mich in deine Obhut genommen, sodass ich nicht mehr in Einsamkeit ertrank. Immer hast du mich aufgemuntert, mir Mut gemacht, mich geliebt.... Doch nun ist dies alles vorbei und nun stehe ich wieder vollkommen allein dar. Habe keine Familie, keine Freunde. Lohnt es sich überhaupt noch für mich? Wozu bin ich denn gut? Für gar nichts... Bin einfach nur jedem lästig. Vielleicht ist es ja Schicksal, dass ich genau hier meine Kraft zum Laufen verloren habe. Langsam stehe ich wieder auf und nähere mich dem Geländer der Brücke, blicke hinab in die Schlucht, die sich unter mir ausbreitet. Dies war also das Letzte, was du erblickt hast, vollkommene Dunkelheit. Doch dieses Dunkele tröstet einen auch irgendwie, denn es ist so düster, dass man die Schmerzen der Welt nicht mehr sehen kann. Es zieht mich an, lockt mich zu sich. Sogar der Wind weht in Richtung der Finsternis. Meine letzte Kraft nehme ich zusammen und klettere auf das Geländer hinauf. Nur ein Schritt, ein kleiner Schritt nach vorne, trennt mich noch von meinem Tod, von dir. Meine Seele, mein Herz, einfach meine ganze Existenz schreit danach dich wiederzusehen. Es gibt nur einen Weg, zu dir zu gelangen: ich muss dir folgen. Ohne noch einmal zu zögern gehe ich diesen letzten Schritt und stürze in die entgültige Finsternis, hoffe auf meine Erlösung.... <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<< So, das ist das Ende... Ist es mir gelungen, es traurig zu machen? War nämlich so spontan zu dieser Kurzstory inspiriert und habe nicht viel darüber nachgedacht, was ich schreiben werde. Tja, ich hab halt einfach versucht mich in so eine Lege zu versetzen und habe dann die Gefühle niedergeschrieben, die ich empfinden würde... aber ich würde mich eher nicht von einer Brücke schmeißen. Das ist mein aller erster Drama-Versuch, also weiß ich nicht, ob es mir gelungen ist... Ich hätte sogar eine Idee für eine Fortsetzung, doch die mache ich nur, wenn ich genug Kommis kriege und die Leser das auch wollen.^^ Würde aber etwas dauern, da ich momentan echt viel zu tun habe und bald weg fahre... Bye! DarkJeanne Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)