Die Weiße Schlange von MorgainePendragon ================================================================================ Kapitel 4: Waffenstillstand --------------------------- Am nächsten Morgen brauchte Madoka Hilfe beim Anziehen des Kimonos. Nie zuvor hatte sie ein solches Kleidungsstück getragen. Sie hatte - nachdem sie die enge Einschnürung und Wickelei über sich ergehen lassen musste - einen höllischen Respekt vor den Damen dieses Zeitalters, die beinahe AUSSCHLIEßLICH im Kimono einhergegangen waren. Kein Wunder, dass ihre Haltung immer sehr gerade und beinahe graziös aussah. Nicht einmal richtig bücken konnte man sich. Zumindest Madoka nicht. Sie hatte erhebliche Probleme. Hinzu kam, das der Stoff des Kimonos sehr steif und wenig anschmiegsam war. Sie fühlte sich ein wenig, als würde sie eine gusseiserne Glocke um die Beine herum tragen. Die Dienerinnen fummelten anschließend auch noch eine ganze Weile an ihrem Haar herum. Madoka war noch viel zu müde, um Einwände zu erheben. Morgen würde sie sich durchsetzen und um andere, westlich geartete Kleidung bitten - wenn es nicht anders ging würde sie sogar Männerkleidung tragen. Diese Schnürerei engte sie zu sehr ein. Zum Schluss wurde ihr eine weiße Lilie in das Haar gesteckt. Da es nirgendwo einen Spiegel gab, konnte sie nicht sehen, was die Damen aus dem unausgeschlafenen, verheulten Mädchen mit den völlig wirren Haaren gemacht hatten, das heute Morgen um kurz nach fünf Uhr geweckt wurde. Anhand der Reaktion der anwesenden - vor allem der männlichen - Gäste konnte Madoka jedoch erahnen, dass sie wohl gute Arbeit geleistet haben mussten. Wahrscheinlich hätte sie sich selbst nicht wiedererkannt, wie sie so in dem safrangelben und weißen Kimono den Frühstücksraum betrat. Der große Raum war angefüllt mit flachen Tischen. Um sie herum gruppierten sich zahlreiche Sitzkissen, auf denen bereits ein paar Männer (tatsächlich NUR Männer) am Boden Platz genommen hatten und speisten. An einem der hinteren Tische erkannte sie den breiten Rücken von Shido. Die Dienerin, die Madoka hierher geleitet hatte, verneigte sich und bedeutete ihr, sich einen Platz zu suchen. Sie verschwand - wahrscheinlich um das Essen zu bestellen. Madoka ging langsam auf den Tisch zu, an welchem Shido saß und das Essen nur so in sich hinein schaufelte. (Anders konnte man das nicht nennen. Sie hatte noch nie einen solch gesunden Appetit gesehen...) Köpfe drehten sich nach ihr herum, als sie vorüberging. Und Blicke, die sie lieber ignorierte, wurden ihr nachgeworfen. Als sie den Tisch erreichte und Shido aufsah fiel ihm beinahe das Essen aus dem Gesicht. Er starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an. Eine Nudel hing ihm lang aus dem linken Mundwinkel. "Ist hier noch frei?", fragte Madoka leise. Fast mechanisch nickte der junge Mann und räumte hastig seine Schüsseln zusammen, um Platz zu schaffen. Endlich kam er dazu auszukauen. Er schluckte lautstark. Dann sah er sie erneut, diesmal noch eingehender an. "Du siehst... anders aus.", krächzte er - und räusperte sich heftig. Anders... Das war die Untertreibung des Jahrhunderts. "Ja... Aber ich fühle mich nicht sonderlich wohl in dieser Kleidung.", sagte sie wahrheitsgemäß, während sie sich umständlich ihm gegenüber niederließ. "Das mag ja sein... Aber... Wahnsinn! Du bist wunderschön! Weißt du, dass du unglaubliche Ähnlichkeit mit der Tochter des obersten Daimyo von Kyoto hast?" Das verschlug Madoka nun doch die Sprache. Shido nickte heftig. "Doch, im Ernst.", sagte er dann, als hätte sie etwas erwidert. "Ich habe sie mal gesehen. Ich..." Er unterbrach sich, als ihr das Essen gebracht wurde. Bratnudeln mit gebackenem Fisch und gedünstetem Gemüse. Wenn es so etwas schon am Morgen zu essen gab, was gab es dann mittags? Madoka hatte kaum Appetit. Zum einen, weil der Kimono so eng war und zum anderen aus dem ganz banalen Grund, dass sie Fisch nicht sonderlich mochte - vor allem nicht zum Frühstück. Sie aß nur ganz wenig. Die ganze Zeit verspürte sie Kanzaki-sans bewundernde Blicke auf sich ruhen und wurde verlegen. Er hatte kein Wort mehr gesagt, blieb aber noch lange nachdem er sein Mahl beendet hatte bei ihr sitzen. Sie fühlte sich beobachtet. Sie wusste, dass er es nicht böse meinte, aber sie konnte keinen Bissen runterbringen unter diesem Blick. Sie war beinahe erleichtert, als jemand an ihren Tisch trat. Wohl die Dienerin, um das Geschirr abzuräumen. Aber sie täuschte sich. Lord Sayan höchstpersönlich stand neben ihrem Tisch. Er wirkte... beunruhigt. Was ihn jedoch nicht davon abhielt, Madoka ebenfalls einen bewundernden, überraschten Blick zuzuwerfen. Er verneigte sich höflich in ihre Richtung, wandte sich dann jedoch ohne Kommentar (wofür sie ihm im Stillen sehr dankbar war) an Shido-san. "Es gibt... Probleme. Yamazaki-san. Er lässt sich einfach nicht behandeln. Weder durch meinen Leibarzt, noch durch irgendjemanden sonst. Er.." Er unterbrach sich und warf Madoka einen kurzen, undeutbaren Seitenblick zu. "Er ist bereits wieder aufgestanden." "Er ist WAS?", fragte Shido empört. "Wieso hat man ihn nicht daran gehindert? Ahhh... Sagen sie nichts. Ich weiß schon. Es ist sehr schwer diesen sturen Bock von irgendetwas abzubringen. Ich kümmere mich selbst darum." Der junge Mann erhob sich rasch und auch Madoka stand nun auf. "Wie kann er bei solch schweren Verletzungen überhaupt aufstehen?", fragte sie besorgt. "Darf ich sie begleiten?" Shigeru sah sie abschätzend an. "Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Er ist nicht gut auf sie zu sprechen - aus was für Gründen auch immer." Madoka erwiderte seinen Blick entschlossen. "Ich würde dennoch gern mitkommen. Ich möchte mich persönlich auch bei ihm für meine Rettung bedanken. Das ist wohl das Mindeste, was ich tun kann." "Nun, dann folgt mir." Shigeru ging voran und Madoka und Shido-san folgten ihm in jene Gemächer im hinteren Teil des Hauses, die der Lord gestern Abend schon aufgesucht hatte. Doch als sie Takeos Zimmer betraten war der junge Schwertkämpfer nirgends zu sehen. Die Decken auf dem Futon waren zerwühlt und zeugten davon, dass er hier gelegen haben musste. Die Türläden waren weit geöffnet. Als sie alle hinaustraten , konnten sie Takeo auf der Veranda stehen sehen, das Heft seines Katana mit beiden Händen hoch über seinen Kopf erhoben, die Augen konzentriert geschlossen. Das lange, glutrote Haar flutete lang und offen über seinen Rücken. Sein nackter Oberköper war beinahe komplett unter mit hellrotem Blut getränkten Verbänden verschwunden. Das Schwert zitterte nicht, er stand so fest wie ein Felsen, ein leichter Windhauch bauschte das Haar um ihn herum. Sowohl Madoka als auch ihre Begleiter standen einige geschlagene Sekunden einfach nur da und starrten ihn an. Kanzaki überwandt seine Überraschung als erster. Wütend lief er auf seinen Freund zu. "Was, zum Teufel, glaubst du, was du da tust?" Er griff nach Takeos Arm, doch dieser ließ im selben Moment und in einer so unglaublich schnellen Bewegung, dass Madoka ihr mit bloßem Auge kaum folgen konnte, die Klinge heraubsausen, drehte sich halb um die eigene Achse und ging gleichzeitig leicht in die Knie. Plötzlich lag die im Licht gleißende Schneide an Shido-sans Kehle, ritzte sie jedoch nicht einmal. Dennoch hielt der Hüne erschrocken die Luft an; die Hand immer noch halb erhoben blieb er wie erstarrt stehen. "Was..." "Ich trainiere. Was glaubst du denn, was ich tue?", fragte der junge Schwertkämpfer ruhig. Madoka sog erschrocken die Luft ein. Eine oder mehrere seiner Wunden mussten wieder aufgebrochen sein. Beängstigend schnell wechselte die Farbe der Bandage um seiner Brust von einem hellen in einen sehr dunklen Rot-Ton, als frisches Blut den Stoff tränkte. Yamazaki wandte ihr das Gesicht zu und trat endlich einen Schritt von Shido zurück. "Was macht sie noch hier?" Nicht gerade freundlich wies er mit der Spitze des Katana in Madokas Richtung. "Sie kann hier nicht bleiben. Das weißt du, Sayan-san." Madoka zuckte unter dem kalten Ton zusammen, erwiderte jedoch stur den undeutbaren Blick aus den dunkelblauen Augen. Shigeru setzte zu einer scharfen Antwort an, doch Kanzaki-san kam ihm zuvor. "Das ist doch jetzt völlig nebensächlich, Takeo! Du verblutest ja! Was willst du denn beweisen? Kurier dich gefälligst aus!" Shido trat entschlossen neben seinen Freund. "Wenn du das tust vergesse ich vielleicht die kleine Szene von gerade eben." Takeo sah ihn schräg von unten an. Wie er da so neben seinem hünenhaften Freund stand wirkte er klein und zerbrechlich. Neben Shido-san sah jedoch wahrscheinlich die Hälfte aller Männer der Welt zierlich aus. "Ich bin nicht so leicht umzubringen." "Das weiß ich doch. Aber du solltest deine Grenzen kennen, mein Freund." Es war Shigeru, nicht Shido-san, der nun sehr ruhig antwortete. Takeos Blick schoss in seine Richtung. "Ich habe keine ZEIT mich auszukurieren... Unsere Verfolgung war weiß Gott nicht unauffällig gewesen! Sie müssten schon blind und taub sein, um zwei und zwei nicht zusammenzählen zu können! Spätestens bei Einbruch der Nacht ist hier der Teufel los, Shigeru! Du kennst sie! Sie werden alles niederbrennen, wenn sie auch nur den VERDACHT hegen, dass wir hier sind!" Madoka verstand kaum ein Wort von dem, was er gesagt hatte, wohl aber, dass sie ihre Verfolger NICHT abgeschüttelt hatten. "Sie... kommen hierher? Diese... Krieger von gestern?" Plötzlich hatte sie wieder Angst. Takeo sah ihr direkt in die Augen. "Shido-san. Könntest du das Mädchen in die nächste Stadt bringen? Hier ist sie nicht sicher. Genauso wenig wie alle anderen. Aber es gibt wichtige Dokumente hier, die es zu verteidigen gilt. Das ganze Anwesen gilt es zu verteidigen. Ich schlage vor, dass die Männer hier bleiben und eine Verteidigung organisieren. Die Mädchen und Dienerinnen sollen alle von Shido-san in die Stadt geleitet werden." Die Art wie er sprach machte deutlich, dass er es gewohnt war zu befehlen. Madoka war wütend, dass er von ihr sprach, als würde sie nicht da sein, vermied es jedoch aus naheliegenden Gründen einen entsprechenden Kommentar abzugeben. "Du solltest auch nicht hier bleiben, Takeo-san. Deine Verletzungen sind diesmal zu schwer.", sagte Shigeru bestimmt. "Ich halte es für klüger, wenn DU die Damen in die Stadt begleitest. Shido kann hier mit mir die Verteidigung - wenn denn eine notwendig sein sollte - organisieren." Shido seufzte. "Das ist prinzipiell genau das, was ich auch vorgeschlagen hätte. Aber... nun, wir kennen den guten Takeo..." Er sah seinen Freund schräg an. Takeo hatte die Lippen zu einem blutleeren Strich zusammengepresst. Madoka hielt es für klüger nichts zu sagen, obwohl sie die Meinung von Shido-kun und Shigeru-sama teilte. "Ich werde hier bleiben." Takeo sah Shigeru fest an. "Wir haben dich in diese Lage gebracht. Wir haben dein Haus in Gefahr gebracht, vielleicht dein Leben. Ich werde hier bleiben und kämpfen. Das ist das Mindeste, was ich tun kann." "Du bist so ein sturer Hund, weißt du das?", knurrte Shido. "Ja.", sagte Takeo toternst. "Ernsthaft, Takeo. Ich bitte dich in die Stadt zu gehen. Nimm Madoka mit. Ihr könntet sicher bei Kanoe unterkommen, bis das alles hier vorbei ist." Shigeru blieb hartnäckig. "Außerdem wüsste ich keinen besseren Krieger, um die Leben der jungen Frauen zu verteidigen, sollte plötzlich ein Trupp der Shinsengumi auftauchen." Ein unangenehmes Schweigen breitete sich aus. Madoka konnte nicht mehr an sich halten. "Ich möchte euch nicht zur Last fallen. Ich werde mich auch irgendwie allein bis zur Stadt durchschlagen können. Ich bin manchmal zäher - und sturer - als ich aussehe. Sagt mir nur die Richtung und wie weit es ist. Ich..." "Das ist doch kompletter Unsinn, Madoka-chan.", fiel ihr Shido harsch ins Wort. "Wenn du wirklich nicht von hier kommst, dann kannst du nicht wissen, wie gefährlich es zur Zeit in den Wäldern ist. Plünderer und Banditen lauern überall. Takeo-kun WIRD dich begleiten. Ich lege ihn übers Knie, wenn er's nicht tut." Takeo schnaubte abfällig. "Du?" "Ja, ich. Dass du so angeschlagen bist müsste ich glatt mal ausnutzen um dir ein wenig Respekt vor anderen Personen einzubläuen." Shigeru schritt nun ein. "Ich werde keine weiteren Diskussionen zulassen. Takeo, du wirst die Mädchen nach Kyoto begleiten. Kanzaki, ich erwarte dich in einer halben Stunde in meinem Zimmer." Er drehte sich würdevoll herum und ging ins Haus zurück. Takeo wollte auffahren, aber Shido hielt ihn am Arm zurück. "Jetzt reg dich nicht künstlich auf. Als wenn das nun so schlimm wäre ein paar äußerst hinreißende Damen zu beschützen." Er warf einen bezeichnenden Blick in Madokas Richtung. "Ich mache dich persönlich verantwortlich, wenn der Kleinen etwas passiert." Takeo war ausmanövriert worden. Blitze schossen aus seinen dunklen, blauen Augen. "Na schön...", meinte er wütend. "Ganz wie ihr wollt." Er wollte herumfahren und ins Haus laufen, doch Madoka stellte sich ihm in den Weg. Nicht minder wütend fauchte sie: "Genau: Na schön! Ich habe dich nicht darum gebeten mich nach Kyoto zu bringen. Da es aber nun mal so sein soll, möchte ich dich doch bitten, nicht die ganze Zeit deinen Frust an mir oder den anderen Frauen auszulassen! Darauf können wir verzichten, denke ich. Es..." Sie war immer leiser geworden und verstummte, als Takeo sich herumgedreht hatte und ihr beinahe gelassen in die Augen sah. Sein Zorn schien so schnell verraucht zu sein, wie er entstanden war. Madokas Augen weiteten sich. Was war... in sie gefahren? Sie schlug die Hand vor den Mund. Sie hatte nicht das Recht... "Und?", fragte er in provozierend gelangweiltem Ton. "Ich... Ich meine..." Sie kam sich mit einem Mal unglaublich dumm vor. Was dachte sie sich eigentlich dabei, diesen Leuten Vorhaltungen zu machen? Sie KANNTE sie ja nicht einmal. Entschuldigend versuchte sie zu lächeln - was kläglich misslang. "Gomennasai..." Verlegen sah sie auf ihre Füße hinab. "Eigentlich bin ich hier hergekommen, um... mich bei dir zu bedanken. Du... ihr habt mir das Leben gerettet. Gestern, meine ich..." Sie stotterte und brach ab. "Sei lieb zu ihr, Takeo-kun!", ertönte Shidos Stimme hinter ihnen. "Oder ich versohle dir den Hintern." Zu Madokas grenzenloser Überraschung bemühte sich der junge Mann tatsächlich. Ein verkniffenes Lächeln umspielte seine nun doch sichtlich vor Schmerz zusammengepressten Lippen. Und auch wenn es dadurch reichlich verunglückt wirkte, so konnte sie doch die positive Absicht dahinter erkennen. Sie war sprachlos. Wie hypnotisiert starrte sie auf seine Lippen und konnte nicht glauben, was sie da sah. Das Lächeln erreichte seine Augen. (UN-GLAUB-LICH!) "Genug geschaut?" "Wie...?" Madoka blinzelte verwirrt, als würde sie aus einem Traum erwachen - und wurde sofort (und wieder einmal) rot, als sie bemerkte, dass sie ihn angestarrt hatte. "Oh! Tut mir Leid. Ich wollte nicht unhöflich..." Er winkte ab und ging an ihr vorbei zur Tür. "Wir werden wohl eine Weile miteinander auskommen müssen und in einem Punkt stimme ich dir zu: Es hat wenig Sinn die ganze Zeit zu streiten. Ich will niemanden vor den Kopf stoßen..." Madoka war erneut und noch nachhaltiger überrascht. Hatte das gerade wirklich jener rothaarige Teufel gesagt, der auf seinem nachtschwarzen Dämonenpferd wie ein Orkan über jene Lichtung hereingebrochen war? Jener rothaarige Krieger, der gerade eben noch so abfällig über ihre Anwesenheit gesprochen hatte? Jener junge Mann, dessen Blut sie auf ihrer Haut gespürt und dessen verletzten Körper sie im Arm gehalten hatte... Und wieder war es so, als würde ein Hauch aus der Vergangenheit, aus einem anderen Leben, über ihre Seele streichen. Es fühlte sich so vertraut an in seiner Nähe zu sein, obwohl sie Takeo bis gestern nie zuvor gesehen hatte. Eine leichte Gänsehaut überzog ihre Arme, ließ die feinen Haare in ihrem Nacken kräuseln. Er war in der Verandatür stehen geblieben und streckte ihr nun die Hand entgegen. "Nenn mich Takeo.", murmelte er leise. Er hatte sich vielleicht dafür entschieden, das Kriegsbeil zu begraben - das bedeutete aber wohl nicht zwangsläufig, dass es im LEICHT fiel freundlich zu sein... "M... Madoka.", antwortete sie - nicht weniger befangen. Und sie legte ihre Hand in seine. Sie spürte, wie sich die langen, schlanken Finger warm um ihre schlossen und es war... wie ein Schock, der durch alle ihre Nerven jagte, wie eine Antwort auf die Stimme ihres Herzens und ihrer Seele. Es war wie das Ankommen an einem Ziel nach langer und ermüdender Reise. Noch wusste sie nicht genau, wie dieses Ziel wirklich aussah, das nun zum Greifen nahe vor ihr lag. Doch sie war bereit, es herauszufinden. Zaghaft erwiderte sie den Händedruck. Immer noch ungläubig schaute sie auf. "Na schön, Madoka. Dann sollten wir uns für die Reise bereitmachen. Bitte sage den Damen Bescheid. Sie sollen das Nötigste zusammenpacken. Ich werde den Koch bitten uns Proviant für zehn Leute und für mindestens drei Tage einzupacken. Ich will in spätestens einer halben Stunde hier fort sein, damit wir noch ein gutes Stück des Weges schaffen, bevor es dunkel wird." Es kam beinahe einer Flucht gleich, so hastig ließ er ihre Hand plötzlich los und stürmte in sein Zimmer hinein. Als hätte er sich verbrannt. Madoka sah ihm fassungslos nach. Und dann begann sie leicht zu lächeln... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)