Butterfly Love von ShatielOforia ================================================================================ Butterfly Love -------------- Minako wurde mittlerweile halb wahnsinnig. Seit ein paar Wochen schlief sie nicht mehr richtig und aß irgendwie noch mehr Süßigkeiten, als sie es sowieso schon tat. Artemis hatte schon angefangen, ihr zu erzählen, dass sie Speckröllchen bekommen hätte. Aber das konnte natürlich nicht sein, so viel Sport, wie sie immer machte. Immer dieser Stress! Und das, obwohl schon seit einiger Zeit keine Feinde mehr aufgetaucht waren. An diesem Tag war es wieder einmal so heiß, dass man es ohne einen schattigen Raum und eine Klimaanlage nicht aushalten konnte. Zum Glück waren im Moment Sommerferien. In der Schule würde man bei solchen Temperaturen ja eingehen... Sie freute sich schon darauf, heute mit Usagi und Ami den halben Tag in der Eisdiele zu verbringen. Wobei es in der Kühltruhe wahrscheinlich noch angenehmer gewesen wäre. Aber mit Eis konnte man leben. Es war schon spät, also beeilte sie sich, ihre Haare zu richten. Dann stopfte sie Artemis achtlos in einen Korb. >>Argh, pass doch auf! Ich bin doch kein Stofftier!<<, schimpfte er laut, doch sie drückte den Deckel einfach zu. >>Auaaaaa!<< >>Stell dich nicht so an! Immerhin bist du ein Kater. Ich könnte dich auch einfach hier lassen. Normale Leute nehmen ihre Haustiere nicht mit zum Eis essen und lassen sich womöglich noch die Hälfte von ihnen wegfressen.<< Aus dem Korb drang nur noch ein Murren, also beließ sie es dabei. Sie schlüpfte in ihre Flipflops und setzte ihren geliebten Strohhut auf. Als sie gerade gehen wollte, fiel ihr ein Schmetterling auf, der Freiheit suchend an ihrem Fenster auf und ab flog. Sie öffnete schnell das Fenster, um ihn freizulassen, dann verließ sie das Haus und lief die 5 Minuten bis in die Stadt. An der Eisdiele wartete Ami bereits auf sie. Obwohl Minako sich um ganze 10 Minuten verspätet hatte, war Usagi natürlich immer noch nicht da. >>Hey Mina-chan!<<, begrüßte sie Ami fröhlich. Minako erwiderte den Gruß und sie umarmten sich. In dem Augenblick, als sie sich umarmten, flog wieder ein Schmetterling vor ihrer Nase entlang. Irritiert stellte Mina fest, dass es wohl der gleiche war, dem sie gerade die Freiheit geschenkt hatte. Aber sie beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken. >>Bunny kommt wohl wie immer zu spät<<, kommentierte sie und grinste. >>Wie sollte es auch anders sein! Ich für meinen Teil habe die letzten 10 Minuten genutzt, und direkt noch ein paar arabische Vokabeln auswendig gelernt!<<, sagte Ami stolz und zeigte auf ihr wahrscheinlich vor 5 Minuten neu erworbenes Taschenwörterbuch. >>Du bist echt gestört, pack das dumme Wörterbuch weg!<<, schimpfte Minako und grinste. Dann steckte auch Artemis seinen Kopf aus dem Korb und meinte tadelnd: >>Ami ist wenigstens pflichtbewusst, im Gegensatz zu dir...<< Er konnte nicht ausreden, denn Mina verpasste ihm eine Kopfnuss. >>Sei still, du bist doch selbst die Dummheit in Person!<< >>Warum bist du immer so gemein zu mir? Ich bin doch nur ein armes kleines Kätzchen...<< >>Du könntest so rumjammern, wenn ich vorhätte, dich mit einem Küchenmesser zu kastrieren. Bevor du weiterredest, solltest du wissen, dass ich es als angemessene Strafe für aufmüpfige Mondkatzen ansehe...<<, drohte Mina ihm und versuchte ein böses Lachen zu spielen. Ami musste plötzlich laut lachen. >>Euch beide müsste man filmen und das ganze ans Fernsehen schicken! Das wäre internationale Unterhaltung!<< >>Ich bin doch allein schon internationale Unterhaltung, wenn ich singe!<<, meinte Mina empört. Artemis verkniff sich sichtlich einen spitzen Kommentar dazu. Im selben Moment kam Usagi um die Ecke gerannt. >>Halloooooooooooo!<<, schrie sie schon von weitem. >>Tut mir leid, aber ich habe Mamo-chan an der Spielhalle getroffen! Ist doch nicht...<<, weiter kam sie nicht, denn sie rutschte prompt auf einem Eis aus, das ein Kind vor wenigen Minuten hatte fallen lassen. Zuerst schaute sie nur verdutzt drein, dann fing sie lauthals an zu heulen. >>Das gibts doch nicht! Sie schafft es immer wieder!<<, meinte Artemis, und Minako und Ami verfielen in lautes Gelächter. Dann halfen sie Usagi, wieder aufzustehen und gingen dann gemeinsam ins Café. >>Wo hast du denn Luna gelassen?<<, fragte Artemis enttäuscht. >>Tut mir leid, sie wollte irgendwas erledigen... keine Ahnung, das ist mir zu hoch!<<, antwortete Usagi und stopfte sich einen großen Löffel Erdbeer-Eis in den Mund. >>Es kann doch nicht angehen, dass dir immer alles zu hoch ist, Bunny!<<, meinte Ami ernst und begann, ihr einen Vortrag zu halten. Mina war aber viel zu müde um sich wirklich darauf zu konzentrieren, was Ami da redete. Nach einigen Momenten erwischte sie sich dabei, dass sie Ami unentwegt anstarrte. Sie konnte aber nicht wegsehen. Ihre ganze Gestik fesselte sie irgendwie, und die Stimme ihrer Freundin klang in Minas Ohren besser als der Gesang eines tropischen Vogels. Plötzlich begann sie zu fantasieren. Sie stellte sich vor, was sie alles mit Ami anstellen würde, wenn sie nur 10 Minuten mit ihr allein wäre... dann schüttelte sie den Kopf. Das geht doch nicht! Vielleicht war ihr ja einfach nur langweilig... >>Was hast du, Mina?<<, wollte Ami wissen. Scheinbar hatte sie gemerkt, dass die Blondine nicht ganz bei der Sache gewesen war. >>Ach, nichts nichts...<<, antwortete sie und schlürfte demonstrativ an ihrem Eiskaffee. >>Wenn du meinst...<<, antwortete Ami skeptisch. >>Ach, unsere Minako ist doch immer super drauf!<<, quäkte Usagi. >>Die weiß doch gar nicht, was schlechte Laune ist!<< Sie lachte. Der Rest des Tages verlief ebenfalls relativ unspektakulär. Sie gingen noch zu dritt shoppen und hielten Usagi in dieser Zeit mehrfach davon ab, sich sündhaft teure Schuhe zu kaufen. Irgendwann ging sie dann, mit der Begründung, sich noch mit Mamoru treffen zu wollen. Mina und Ami setzten sich dann noch eine Weile in den Park. Irgendwie schien aber keine von beiden wirklich etwas zu sagen zu haben, denn sie saßen bestimmt eine halbe Stunde nebeneinander, ohne dass eine von ihnen ein Wort über die Lippen brachte. Es passte so gar nicht in Minas Art, so unglaublich still zu sein. Normalerweise hätte sie reden müssen wie ein Wasserfall. Doch Ami fiel nichts dergleichen auf, sie hatte inzwischen sogar wieder ihr Wörterbuch rausgekramt und schaute konzentriert hinein. Wieder waren überall Schmetterlinge. Dieser Anblick und dazu der Geruch der vielen Blumen und des frisch gemähten Rasens wirkten irgendwie berauschend. Mina erwischte sich immer wieder dabei, dass sie sich fragte, was Ami wohl für Unterwäsche trug, und sie konnte sich gegen diese Gedanken nicht wehren. Sie fragte sich auch, wie ihr all die Jahre nicht hatte auffallen können, wie sexy Ami wirklich war. Ihre Figur war annähernd perfekt. Sie war super schlank, wirkte aber nicht knochig, sondern gut trainiert. Wahrscheinlich, weil sie immer so viel zum Schwimmen ging. Ihr Busen war nicht zu klein, aber auch nicht zu groß. Auch ihr Hintern... wah! Plötzlich hob Ami den Blick und sie registrierte sichtlich, dass Mina ihr auf die Brust gestarrt hatte. Sie wurde rot, sagte aber nichts. >>Das... äh... ist nicht so, wie du...<<, stammelte Mina und knirschte nervös mit den Zähnen. So etwas durfte ihr nicht noch mal passieren. Am Ende denkt sie noch, dass du vom anderen Ufer bist! Oh Gott... Um abzulenken, begann sie darüber zu spekulieren, was Mamoru und Usagi wohl gerade machten. Daraus entwickelte sich tatsächlich ein relativ sinnloses, aber ausgelassenes Gespräch, mit dem sie noch einige Zeit beschäftigt waren. Schließlich begann es, dunkel zu werden und Ami beschloss, heim zu gehen. Artemis war in seinem Korb inzwischen eingeschlafen. Man hörte es aus dem geschlossenen Deckel laut schnarchen. Die beiden Mädchen standen auf und verabschiedeten sich. >>Wir sehen uns. Ich wünsche dir eine gute Nacht!<<, sagte Ami. >>Schlaf gut!<<, erwiderte Mina. Dann drehte Ami sich um und ging. Als sie um die nächste Ecke verschwunden war, stand Mina immer noch vor der Parkbank und starrte ihr nach. Ihr Herz raste wie wild. In diesem Moment wurde sie gewahr, warum sie immer nicht hatte schlafen können... warum sie sich immer so mit Süßem voll stopfte... warum sie immer so unruhig war. Sie hatte es nur nicht wahrhaben wollen. Sie würde auch heute nacht nicht einfach einschlafen, nicht, wenn sie wieder allein war, das wusste sie. Sie ließ den Korb mit Artemis für den Moment einfach stehen und rannte Ami hinterher. Fügung des Schicksals oder Zufall - sie erwischte ihre Freundin gerade noch, bevor sie in den Bus einsteigen konnte. >>Ami!<<, rief sie. Die Blauhaarige drehte sich um und starrte sie erstaunt an. >>Was ist?<< >>Ich muss unbedingt mit dir reden!<<, erwiderte Mina. Am besten bin ich einfach direkt, dann ist es raus... sie wird mich wohl nicht gleich hassen... Gemeinsam gingen sie ein Stückchen in den Park zurück, an eine Stelle, wo sie auch ganz bestimmt niemand belauschen würde - wie zum Beispiel ein neugieriger Kater, der ja inzwischen aufgewacht sein könnte. >>Hör zu Ami-chan - ich will nicht um den heißen Brei herumreden, daher sage ich es ganz offen. Ich kann nur hoffen, dass du mich nicht gleich hasst. Ich... ich glaube, ich hab mich in dich verknallt.<< Verlegen scharrte Mina mit dem Fuß über das Gras. Ami schwieg. Nach ein paar Sekunden hob Mina den Kopf und sah, dass ihre Freundin schon wieder knallrot angelaufen war. >>Ha-hast du... mich... vorhin deswegen so angestarrt?<<, stotterte sie. Das Mädchen war sichtlich nervös. >>Ich denke schon...<<, meinte Mina und versuchte zu lächeln. >>Wenn... wenn du nicht so fühlst oder es dich sogar anekelt, dann sag es und ich vergesse das ganze so schnell wie möglich wieder... Ich will dich nicht verlieren!<< >>Nein, aber... auf keinen Fall, nein!...<<, druckste Ami herum. Die Blonde schaute sie verständnislos an. >>Du musst schon deutlich sagen, was du denkst... bitte... die Situation ist doch peinlich genug! Wenn du nichts sagst, beende ich dieses Gespräch ganz anders.<<, fügte Mina hinzu und schaute Ami erwartungsvoll an. Doch diese sagte immer noch nichts. Nach ein paar Momenten hielt Mina es einfach nicht mehr aus. Sie griff nach Amis Arm, zog sie zu sich heran und küsste sie - in der Erwartung, direkt eine Ohrfeige zu bekommen. Doch nichts passierte. Im Gegenteil, ziemlich bald sogar begann Ami, ihren Kuss zu erwidern. Nach einigen Momenten musste Mina sie sogar von sich schieben. >>Ähm... gilt das... als Antwort?<<, fragte Ami schüchtern. >>Fürs erste ja!<<, entgegnete Minako. >>Aber bald werde ich einfordern, was mir zusteht!<< Hämisch grinsend drehte sie sich um und wollte gehen, doch diesmal war es Ami, die sie zurückhielt. >>Du... du kannst doch jetzt nicht einfach abhauen!<< >>Nein? Kann ich nicht?<< Mina grinste immer noch. >>Nein, kannst du nicht! Sonst zwinge ich dich, auch Arabisch-Vokabeln zu pauken!<<, Ami scherzte nun auch. >>Also gut. Ich will heute nacht schließlich nicht allein sein...<<, meinte Mina und griff Ami bei der Hand. Sie holten noch den Korb mit dem zum Glück immer noch schlafenden Artemis und gingen auch weiter Hand in Hand zu Mina nach Hause. Den Korb mit Artemis ließen sie einfach in der Küche stehen. Mina schob ihre Freundin sofort in ihr Zimmer und warf sie aufs Bett. Was passiert jetzt? Wird jetzt all das wahr, wovon ich heute dauernd fantasiert habe?... Sie legte sich neben Ami und strich ihr sanft durchs Haar. Es war so weich, und es roch gut. Nach Pfirsich vielleicht? Gedankenverloren starrte Mina die 17jährige an und streichelte ihre Wange. Ami begann unter ihrer Berührung zu zittern. Hatte sie angst? Wäre verständlich, oder? Bis vor ein paar Stunden hätte sie sich selbst nicht vorstellen können, so etwas zu tun... Schließlich zog sie Ami näher zu sich heran und küsste sie erneut. Ihre Lippen zitterten mit ihr. Dazu spürte Mina auch den Atem ihrer Freundin auf ihrem Gesicht. Das Gefühl verwirrte ihre Sinne, sie konnte nicht mehr klar denken. Langsam wurde der Kuss immer leidenschaftlicher, und obwohl Ami definitiv angst hatte, zog sie sich nicht zurück - im Gegenteil. Sie war es sogar, die als erste vorsichtig ihren Mund öffnete und Mina erlaubte, ihre Zunge sanft mit ihrer zu streicheln. Mina konnte sich bald aber einfach nicht mehr beherrschen. Mittlerweile begehrte sie ihre Freundin so sehr, dass sie halb verrückt wurde. So begann sie, Amis lockeres T-Shirt einfach hochzuschieben. Zuerst streichelte sie nur ihren Bauch, dann tastete sie sanft über ihren - in Minas Augen perfekten - Busen. Spitzenunterwäsche. Als die Blauhaarige sich nicht wehrte, erlaubte Mina sich, ihrer Berührung ein wenig mehr Nachdruck zu verleihen. Zu ihrer Verwunderung begann Ami nun sogar, heftiger zu atmen. Mina zog ihr das Shirt vollends aus und küsste jetzt ihren Bauch, streichelte weiter ihren Busen. Als sie jedoch dann ihre andere Hand unter Amis Rock schieben wollte, protestierte diese. >>Nein... bitte, das geht mir zu schnell!<<, bat Ami schüchtern. Mina lächelte nur. >>Das ist schon okay. Wir haben alle Zeit der Welt, mein Engel.<<, flüsterte Minako. Sie umarmte Ami fest und drückte sie an sich. Die 17jährige erwiderte ihre Umarmung. >>Danke.<< >>Dafür will ich aber jetzt hören, was du vorhin nicht über die Lippen bekommen hast!<<, meinte Mina und kicherte. >>Äh... wa-was denn?<<, Ami wurde nun wieder nervös. >>Du weißt schon... die drei besonderen Worte!<<, entgegnete Mina erwartungsvoll. Einige Momente lang schwiegen beide. Dann sagte Ami plötzlich ganz leise: >>Ich... liebe dich auch.<< Mina lächelte. Die beiden küssten sich innig. >>Bleib heute Nacht einfach bei mir, okay?<< >>Okay.<< Schließlich entledigten die beiden sich doch noch ihrer gesamten Kleidung, dann gingen sie schlafen. Mittlerweile schien das Sternenlicht durch das Fenster hinein. Nackt kuschelten sie sich eng aneinander. Mina konnte gar nicht glauben, was heute alles passiert war. Sie würde noch oft darüber nachdenken müssen. Ihr Leben hatte sich schlagartig verändert. Und auf der äußeren Seite des Fensters ließ sich in diesem Moment ein Nachtfalter nieder. Ein Zeichen? Hosted by Animexx e.V. 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