All you need is love! von Prinz-Takeru (Love Adventures in Tokyo) ================================================================================ Kapitel 1: Shinzô und Nakanusu ------------------------------ So, hallo erst mal! (August 2006) Hier kommt eine neue Version von All you need is Love! Ich habe die alten, sehr chaotischen Versionen überabeitet und neu geschrieben. Noch handelt es sich bei den Kapiteln um ROHFASSUNGEN, das heißt Grammatik-, Rechtschreib- und Formfehler können vorkommen! Doch nun viel Spaß beim lesen und Kommentare wären nett! Kapitel 1 - Shinzô und Nakanusu Meine Geschichte beginnt an einem sonnigen Dezembertag. Ich heiße Nakanusu Akamatsu und bin 16 Jahre alt. Zurzeit besuche ich die erste Klasse einer privaten Oberschule in Tokyo. Meine Eltern ließen sich vor zwei Jahren scheiden und so lebe ich seit dieser Zeit mit meiner Mutter in einem kleinen Appartement in Shibuya-ku, im Zentrum Tokyos. Meine Schule liegt keine 10 Minuten entfernt und auch meine besten Freunde - Kôtaro Hayashi und Kamui Tatsuya, beide zwei Jahre älter als ich - kann ich bequem zu Fuß erreichen. Im Moment trage ich mein Haar relativ kurz. Nur oben sind sie etwa 2 Zentimeter lang und stehen meist wild durcheinander, als käme ich direkt aus einem Sturm. Meine Augen sind, typisch wie bei allen Japanern, braun. Dazu trage ich, falls ich nicht gerade meine Schuluniform anhabe, schlichte Jeans und T-Shirts der verschiedensten Marken. Seit ich mich erinnern kann bestand mein Leben aus drei Dingen, einer Interesse für moderne Techniken und Dinge wie der Playstation und dem Computer, der Liebe zur klassischen Musik - Ich spiele Klavier - und einer Vorliebe für traditionelle Künste. So habe ich in meiner Kindheit zum Beispiel Aikido und Kendô ausgeübt. Heutzutage bleibt mir leider kaum noch Zeit für meine Hobbies. Hauptsächlich bin ich mit dem Lernen beschäftigt. Nebenbei treffe ich noch meine Freunde und lese Mangas. Seit kurzer Zeit interessiere ich mich auch für Mädchen, um genau zu sein für eines aus meiner Klasse… Ich bin also ein ganz normaler Sechszehnjähriger. Wir schreiben den 8. Dezember: Ich war gerade bei Kôtaro zuhause und wir spielten auf der Playstation 2 herum. Kôtaro ist einer meiner besten Freunde und zwei Jahre älter als ich. Er redet gern und viel, macht keinen Hehl aus seiner zugegeben schon fast krankhaften Sucht nach neuen Videospielen und Mangas. Dazu kommt, dass er fast alles kommentieren muss, ob witzig oder nicht ist ihm meist egal. Doch trotz seiner Sturheit ist es wirklich immer lustig mit ihm unterwegs zu sein. Seine kleine Schwester Hinôto geht mit mir in dieselbe Klasse. Sie ist sehr klein, nur etwa 150 cm groß und gilt eher als Mauerblümchen. Sie redet im Gegensatz zu ihrem Bruder wenig, allerdings darf man sie nicht unterschätzen. Sie ist eine der intelligentesten Personen der Schule, hat nur gute Noten und weiß auf fast alles eine Antwort. Ihr Haar trägt sie meist kurz und sie hat es mit einem sanft rötlichen Schimmer coloriert. Manchmal allerdings kann man sie beim Tagträumen beobachten. Sie aus diesen Träumen zu reißen ist schwer, es sei denn Shinzô kommt vorbei und die beiden wollen shoppen gehen. Shinzô ist ihre beste Freundin und eigentlich das Gegenteil von ihr. Sie ist quirlig, nicht schüchtern und hat Temperament. Etwas hat das ganze wohl auch schon auf Hinôto abgefärbt, denn wenn sie mit Shinzô zusammen ist schwindet ihre ruhige Art und sie wird zu einem typischen Girly. Shinzô ist auch mein heimlicher Schwarm. Seit etwa sechs Monaten interessiere ich mich nun für sie. Sie ist etwa 165 cm groß und trägt ihr Haar etwa hüftlang, indem sich vereinzelt blonde Strähnchen finden. Ihre Augen sind, so denke ich, das wohlgeformteste und schönste der Welt. Sie sehen einen mit einem Blick an, dem man nicht entgehen kann. Dazu kommt ein kleiner süß lächelnder Mund und eine Traumfigur. So weit ich das einschätzen kann wiegt sie etwa 60 Kilogramm und hat eine stolze Oberweite. Sie ist also alles in allem eine Traumfrau… Doch richtig angesprochen habe ich sie bis heute nicht. So oft sehen wir uns im Unterricht oder bei Party’s schüchtern an doch wirklich angesprochen habe ich sie noch nie. Es ist schwer zum vorstellen, doch wenn ich ihr auch nur für kurze Zeit in die Augen sehe verlässt mein Mut mich innerhalb eines Sekundenbruchteils und ich bekomme weiche Knie. Dazu noch die Gedanken, ob sie mich denn überhaupt liebt…. Bevor ich ihr auch nur Nahe kommen kann, mache ich kehrt und wanke nach Hause. Doch ich plane das zu ändern! Ich habe mir gedacht, dass ich Kôtaro’s Schwester Hinôto doch mal fragen könne wegen dieser einen Sache… ob sie eine Ahnung hätte ob es was werden könnte zwischen mir und Shinzô. Doch zurück zu unsere Situation. Wir saßen in der Wohnung der Familie Hayashi, also Kôtaro’s Familie. Wir waren gerade im Wohnzimmer Playstation spielen, Hinôto war in ihrem Zimmer und tat… nun ja ich denke Mädchenkram. „Naki! Haha!! Jetzt hast du schon wieder verloren!“, lachte mich Kôtaro aus. „Ja wie… ist doch klar wenn du nur wild auf die Knöpfe haust!“ Wir waren gerade beim Tekken 5 spielen, ich hatte fünf mal hintereinander verloren und beschloss kurz raus zu gehen. „Was machst du?“ „Was zu trinken holen… Schließlich gewinnst du ja doch immer!“ „Das nennt man KÖNNEN Naki!“ „Wohl eher Glück im Spiel!“ Und so tappte ich in die Küche um mir etwas zu trinken zu holen. Hinôto war gerade am Kochen und ich sah dies als meine Chance an, sie auf das Thema Shinzô anzusprechen. Ich nahm mir gerade ein Glas, leerte mir etwas Cola rein und wollte gerade meinen Mund aufmachen als sie anfing: „Du, Nakanusu?“ Ich war überrascht, was sie denn wollte und antwortete: „J-ja?“ „Kommst du bitte mal?“ „Okay…“ Ich folgte ihr in ihr Zimmer, in dem ich zugegebener Maßen gerade das erste mal war und sie setzte sich auf ihr Bett und begann zu reden: „Du… ähm… es gibt da so eine Sache wegen der ich gerne mit dir reden würde.“ „Und die wäre?“ Ich war wirklich etwas perplex, was sie denn nun von mir wolle, da eigentlich ich etwas mit ihr bereden wollte. „Es geht da um… etwas…“ „Etwas?“ „Ein… ein Mädchen… würde gerne wissen was du von ihr… hältst…“, sagte sie plötzlich ganz schüchtern. „Hmm… ich wollte dich das selbe fragen! Aber sag mir du erst mal um wem’s geht!“ „Es geht um… Ach… rate doch mal! Wen würdest du dir wünschen als Freundin zu haben…“ „Ähm… Suzuki Shinzô!“, brachte ich plötzlich ganz schnell aus mir raus und wurde knallrot, „Aber… s-sag ihr nichts okay!“ „Naki?“ „J-ja…“ „Genau von ihr aus sollte ich dich fragen…“ „Hm?“ „Nun ja… eben ob du sie nett findest…“ „Wirklich?“, ich war in dem Moment ziemlich überrascht und fast schon wollte ich der Situation entfliehen, doch ich riss mich dann zusammen und sagte: „Um Ehrlich zu sein wollte ich dich heute fragen, was sie von mir hält…“ „Achso! Hey ist ja cool! Dann werd ich ihr nichts sagen und du sprichst sie mal an okay?“ „Wieso soll ich sie…“ „Naki, sie ist in dich verliebt!“ Ich wurde tomatenrot und plötzlich ganz schüchtern, da sagte ich nurmehr: „Gut dann sprech ich sie an…“ Es war kaum zu glauben! Das Mädchen, dem ich seit sechs Monaten hinterherrannte schien in mich verliebt zu sein! Gerade wollte ich ihre beste Freundin darauf ansprechen kam sie zu mir und fragte mich die Fragen, die ich ihr eigentlich stellen wollte. Ich fühlte mich wie im siebten Himmel und nahm mir Fest vor, Shinzô in zwei Tagen – am kommenden Montag nach der Schule – anzusprechen. Glücklich ging ich zurück zu Kôtaro mit einem Glas Cola in der Hand. „Das hat aber lang gedauert hm?“ „Naja… ich und deine Schwester hatten was zu bere-“ „Schmeiß dich ja nicht an meiner Schwester ran!“, mahnte mich Kôtaro. „Jaja, keine Sorge… Take it Easy! Es ging um wen anderen!” „Naki??“ Er wurde plötzlich neugierig und seine Ohren schienen immer größer zu werden. „Weiß ich das was nicht??“ „Nein nein, es ging nur um… Hausaufgaben… für die… Schule!“ „Ahja…“, fügte er noch in einem etwas unglaubwürdigen Ton hinzu ehe wir zu fernsehen begannen. Auch Hinôto kam herein und das Chaos war vorprogammiert. Sie wollte „L-eider I-mmer E-ine B-ittere E-rfahrung“ sehen, Kôtaro „Die Rückkehr der drei Weisen“ und mir wars eigentlich egal. Im Endeffekt sahen wir eine Comedyshow und der Abend klang langsam aus. Zwei Tage später, 10. Dezember, in der Schule: Die Schule hatte noch nicht viel mitbekommen von der Sache mit Shinzô und mir. So konnte ich schön ungestört darüber nachdenken, wie ich sie am besten ansprechen konnte - Während einer langweiligen Mathestunde kam mir die schließlich Idee ein Zettelchen zu schreiben: „Hallo Shinzô, findest du’s auch gerade so langweilig? Wie wär es wenn wir nach der Schule ein wenig shoppen oder so gehen würden? Liebe Grüße, Nakanusu“ Als sie das Zettelchen von Hinôto bekam, sah sie kurz zu mir herüber, kicherte und prompt bekam ich eine Antwort. „Hallo Nakanusu, ja es ist unendlich langweilig! Gerne gehe ich nachher mit dir shoppen! Wo treffen wir uns? Viel liebere Grüße, Shinzô“ Ich überlegte nicht lange, da schrieb ich wieder auf einen Zettel: „Wie wär’s beim Haupteingang der Schule? Um 16:00 Uhr?“ Sie wollte gerade antworten, da bemerkte der Lehrer unsere Schreiberei und forderte uns auf, das bitte zu unterlassen, da wir ansonsten freiwillig die Klasse putzen sollen. Es blieb dabei, sie sah mir kurz in die Augen, wurde dabei scheinbar rot und nickte mir schnell zu, ehe wir uns wieder dem Unterricht widmeten. Zwei Stunden später wartete sie bereits auf mich. Sie stand vor dem Haupteingang unserer Schule zwischen zwei tot wirkenden Kirschbäumen. Sie trug, wie es nicht anders zu erwarten war, die Winteruniform unserer Schule, die sich aus den Tönen Braun und Rot zusammensetzte. Als ich dort ankam begrüßte ich sie mit einem „Hallo Shinzo! Wartest du schon lange?“ Sie antwortete, etwas rot im Geschicht: „H-hallo Nakanusu! Nein, ich bin gerade erst gekommen!“ [Ausrede No1! XD] „Was wollen wir machen?“ „Weiß nicht… in ein Café gehen und dort etwas reden?“ „Ja warum nicht! Kennst du ein gutes? Ich wüsste eins, dass in Shinjuku liegt und im obersten Geschoss einen wunderbaren Ausblick bietet! Wollen wir dahin?“ „Klingt gut.“ So gingen wir durch das in Winterstimmung versunkene Tokyo von unserer Schule (, die überigens im Herzen Shibuya’s liegt) zur nächsten U-Bahn-Station und fuhren mit der U-Bahn zur Haltestelle Shinjuku-ku. Dort angekommen führte ich sie am Studio ALTA (einem bekannten Treffpunkt) vorbei zu einem Hochhaus in der Seitenstraße in das Café „Rumble“. Es war ungefähr 250 Meter über dem Boden gelegen ein ruhiges, europäisch eingerichtetes Café mit Bedienungen in prachtvollen europäischen Kleidern. Wir setzten uns an einen Tisch in der Ecke und genossen die fabelhafte Aussicht auf Tokyo. „Ist es nicht schön hier?“, fragte ich. „Ja und wie! Danke, dafür, dass du mich hierher ausführst!“, bedankte sie sich. Wir starteten darauf ein längeres Gespräch indem wir etwas über uns erzählten, über unsere Familien, Pläne, Hobbies und Freunde. Und darüber, dass unsere besten Freunde Geschwister seien. Die Zeit verging wie im Flug und als ich das nächste Mal auf die Uhr sah, war es bereits 20 Uhr geworden. „Du, so blöd sich das jetzt vielleicht anhört, aber ich sollte in einer halben Stunde zuhause sein…“, sagte ich und versuchte es möglichst ruhig rüberzubringen. „Was, wie spät ist es denn? Ich seh mal auf die… Was?? Schon 20 Uhr?“ Sie war etwas perplex und fing zu kichern an. „Ich sollte auch um 19 Uhr zu Hause sein, also denk dir nichts!“ „Na dann ist ja gut!“, kicherte ich. Als ich das sagte, trafen sich für einen kurzen Moment unsere Augen, allerdings sah sie, genau wie ich, sofort schüchtern weg. „Frau Kellnerin! Die Rechnung bitte!“ „Bitte sehr. Zahlen sie zusammen oder getrennt?“ „Getr-“, wollte Shinzo gerade sagen als ich einwarf: „Nein, alles auf mich.“ „Da-danke Nakanusu!“ „Ach nichts zu danken! Du darfst mich übrigens ruhig Naki nennen!“ „Okay Naki“, kicherte sie erneut. Wir verließen das Lokal und gingen zur U-Bahnstation. Da wir beide im selben Viertel wohnten, mussten wir eh bis zur selben Station fahren. Am Weg durch das winterliche Tokyo nahm sie plötzlich meine Hand und sah mich grinsend an. Erneut fühlte ich mich, als wäre ich im siebten Himmel… Als wir an einer Gabelung ankamen, trennten sich unsere Wege. „Also, ich muss dann hier…“, fing sie an. „Schon okay. Danke für den schönen Tag Shinzô!“ „Ach nichts zu danken, ich habe dir zu danken!“ „Ach was… Könnte ich… vielleicht deine Handynummer haben?“ „Sicher doch!“ Wir tauschten unsere Nummern aus und standen noch eine Weile regungslos an der Weggabelung. „Ähem…“, fing ich ganz leise an, „Wenn du meine Hand loslässt könnte ich gehen.“ Sie fing schüchtern zu lachen an, sah mir in die Augen und meinte nur: „Achso stimmt! Entschuldigung!“ Da drehte sie sich um und rannte den Weg davon, ich machte mich auch auf den Weg zu meiner Wohnung. Irgendwie kaum zu glauben, das wir uns so gut verstanden! Da bringe ich es sechs Monate nicht zusammen sie anzusprechen und innerhalb von zwei Tagen passiert fast alles… ich bin mir sicher, sie ist mindestens genau so in mich verknallt! Das merkt man wohl an der Sache mit der Hand gerade eben… Zuhause angekommen machte ich meine Hausaufgaben, las einen Manga und legte mich ins Bett. So gegen 23 Uhr bekam ich eine SMS: „Hey Naki, es war wirklich schön heute! Wollen wir morgen shoppen fahren? Shinzô“ Ich war überglücklich, dass sie sich gemeldet hatte und freute mich darauf, mit ihr morgen einen erneut so schönen Tag zu verbringen! Und zudem hatte ich noch das Glück in der Schule neben ihr zu sitzen… Mein Leben war einfach nur wunderbar!! Der nächste Tag, 11. Dezember, in der Schule (Japanisch-Unterricht): Einige Leute schienen bereits zu ahnen was zwischen uns passierte. Wir sahen uns im Unterricht mittlerweile ziemlich auffällig an und bekamen so fast gar nicht mehr mit, was um uns passierte. Im Japanisch-Unterricht ging das Zettelchen schreiben wieder los, wir machten uns wieder für 16 Uhr einen Treffpunkt aus und hatten daraufhin Probleme mit unserem strengen Lehrer. Er drohte uns zehn Seiten Extraaufgaben an, wenn wir nicht augenblicklich damit aufhörten. So vertrieb ich mir den darauffolgenden Sportunterricht noch mit einem Warten auf das Läuten. Nach endloser Zeit war es dann endlich so weit!! Ich rannte schnell zum Haupteingang um vor Shinzô dort zu sein. Tatsächlich kam sie erst um zehn nach Vier mit der Entschludigung noch telefoniert müssen zu haben. Aber die zehn Minuten waren mir ziemlich egal. Wir gingen fast schon stillschweigend zur U-Bahnstation und beschlossen in die Ginza (=Einkaufsviertel in Tokyo, sehr sehr teuer!) zu fahren. Das kann teuer werden… In der Ginza angekommen überraschte uns ein riesiger Weihnachtsbaum und ein dagegen fast schon kümmerlich wirkender Weihnachtsmann, der uns Werbezettelchen für ein neu eröffnetes Einkaufszentrum gab. „Wo wollen wir denn hingehen?“, brach ich das Eis. „Naja… wie wärs mit einem Bummel in Kleidungsgeschäftern?“ „Hmm… na wenn du meinst!“, sagte ich mit verstellter, fröhlich wirkender Stimme. Es war nicht unbedingt mein Hobby stundenlang in solchen Geschäften zu stehen und zu warten… und zu warten… und dann wieder einen Kommentar wie „Das sieht gut aus!“ abzugeben. Darauf meint sie „Ach was… gefällt dir das nicht besser“ und ich „Wenn du meinst“… Ihr wisst schon, die üblichen Streitereien wenn es um Kleidung geht… Mädls halt! Aber zurück zur Geschichte. In dem vom Weihnachtsmann beworbenen Geschäft angekommen drückte mir Shinzô ihre Handtasche in die Hand und sagte: „Du, Naki, ich geh anprobieren!“ „Okay...“, dachte ich mir, „Das muss ich jetzt tapfer durchstehen.“ Während sie ein Teil um das andere probierte machte ich einen kurzen Blick in ihre Handtasche. Ich sah einen Briefumschlag mit einem Herzchen drauf… „Für wen der wohl ist?“, dachte ich. Ehe ich näheres ansehen konnte kam sie wieder, diesmal mit einem weihnachtlichen Kleid im Santa-Claus-Style. Mir verschlug es fast den Atem und ich brachte nur ein „Sieht verdammt gut aus!“ heraus. Sie darauf: „Meinst du?“ Und ich wieder: „Ja, meine ich. Es sieht fabelhaft aus!“ „Hmm… Danke!“, lächelte sie, „Aber das hier könnte vielleicht besser aussehen!“ Und so verschwand sie wieder… Nach drei Stunden waren wir endlich fertig mit dem Bummel und sie fragte wo wir als nächstes hinsollen. Von wegen ich solle was vorschlagen. Also ging ich in ein Geschäft, welches auf Videospiele spezialisiert war und kaufte mir dort ein Playstation-Spiel. „Haha Naki… es ist doch irgendwie typisch!“ „Was?“, wollte ich wissen. „Wir Mädls bummeln stundenlang in Mode- und Schuhgeschäftern, ihr Jungs geht’s sofort in ein Geschäft für Videospiele oder Mangas!“ „Da könntest du Recht haben!“, grinste ich, „Wie wär’s wenn wir etwas essen gehen?“ „Ja gerne, wohin denn?“ „Ich kenn da eine sehr gute Sobabude nicht weit von unseren Wohnungen entfernt!“ „Okay“ Auf dem Weg dorthin nahm sie erneut meine Hand… Ich möchte wissen wie ich ausgesehen habe, jedoch denke ich, ich habe wirklich gestrahlt bis über beide Ohren. Wahnsinn war ich in diese Shinzô verliebt! In einer Seitenstraße in Shibuya näherten wir uns einem unscheinbar wirkenden, japanisch gehaltenen, Eingangs in das von mir angesprochene „Restaurant“: „Takashi’s Soba Bude“ „Irasshaimase!“, begrüßte uns der freundliche, etwa 50 Jahre alte Takashi hinter dem Tresen, „Nakanusu, lange nicht mehr gesehen! Wie geht’s dir? Und wer ist diese hübsche Dame an deiner Seite?“ „Das ist Suzuki Shinzô, sie ist mit mir in einer Klasse!“ „Sehr erfreut sie kennen zu lernen Herr…“ „Kakeru Takashi. Die Freude ist ganz meinerseits! Nun was wollt ihr zwei denn?“ „Also ich nehme das übliche!“, bestellte ich meine Schüssel, in der neben etwas Rindfleisch noch Karotten, Tofu und Algen drin waren. „Tja… ich nehme einmal Yaki-Soba mit Huhn!“ „Geht in Ordnung!“ Wir setzten uns an einen Platz in die Ecke und fingen wieder etwas zu quatschen an. Wir quatschten etwas über unsere Hobbies und über Hinôto. Sie wollte wissen, ob mir Hinôto etwas gesagt hatte, doch ich log sie an und antwortete ihr mit einem „Nein. Ich war in letzter Zeit nie bei Kotaro, da er gerade Schulstress hat!“ Daraufhin wollte Shinzô, dass ich es einfach vergessen solle, da es mittlerweile eh erledigt sei. Takashi brachte uns unsere Nudeln und wir fingen zu Essen an. „Erledigt ist ein falsches Wort dafür…“, dachte ich, „Erledigen werde ich es morgen!“ Ich hatte geplant Shinzô zu einem kleinen Schrein auf einem Hügel im Ueno-Park zu führen und ihr dort meine Liebe zu gestehen. Ich überlegte nur noch wie ich sie fragen solle: „Sh-Shinzô?“ „Ja Naki? Was gibt’s?“ „Du ähm… Morgen… hast du da… Zeit?“ „Sicher für was denn?“ „Ich möchte dir nur was zeigen…“ „Okay!“ Wir aßen unsere Nudeln zu Ende und machten uns schließlich auf den Weg nach Hause. Wir verabschiedeten uns wie gestern mit einem einfachen: „Ciao Naki!“ – „Ciao Shinzô“ „Verdammt!“, dachte ich mir, „Morgen sag ich ihr’s…“ Und so schlief ich nach diesem für mich erneut sehr schönen Tag glücklich ein. 12. Dezember, „Paarestag“ unter Jugendlichen in Japan (zumindest hab ich das mal gehört…): „Wohin wollen wir denn jetzt?“, fragte Shinzô mich nach der Schule ganz neugierig. „Lass dich doch einfach überraschen. Es ist zwar am anderen Ende der Stadt aber es wird sich lohnen! Versprochen!“ „Okay.“ Sie Fahrt bis nach Ueno dauerte etwa 45 Minuten mit der U-Bahn. Shinzô schlief nach einer Weile seelenruhig neben mir ein. Irgendwie dachte ich mir in dem Moment bereits, dass wir ein Paar seien. Doch noch war nichts gesagt worden. In der Station angekommen weckte ich sie sanft auf und führte sie an meiner Hand durch den riesigen abendlichen Ueno-Park bis zu einem Hügel. „Da wolltest du mich herführen?“ „Warte doch noch kurz!“ Währenddessen fing es zu schneien an. Na wenn das mal kein Zeichen war!! Man hatte von dem kleinen Hügel einen traumhaften Ausblick auf das weihnachtliche Parkgelände. Der Schnee verstärkte die romantische Wirkung nur noch mehr… Nach ungefähr 300 Stufen standen wir vor einem kleinen, der Göttin des Waldes gewidmeten, Shintô-Schrein. „Naki hier ist es traumhaft! Der Platz ist ja wohl wunderschön!“ Ich spürte, dass es ihr hier gefiel. Schließlich begann ich in einer leisen unsicheren Stimme: „Du, Shinzô?“ „Ja, was ist denn Naki?“ Sie sah mir in die Augen und schien darin zu versinken. „Es gibt da etwas, dass ich dir gerne sagen würde…“ „Was denn? Raus mit der Sprache!“ Sie tat einen auf mutig als ob sie keine Ahnung hätte, was ich in kürze sagen wolle. „Naja, es ist so… Seit ca. einem halben Jahr sehe ich dir nun hinterher. Die letzten Tage waren die schönsten meines bisherigen Lebens. Ich wollte dir nur sagen, dass ich… …“ „…du?“ Sie wurde plötzlich ruhig und sah mir ahnend in die Augen. „Ich… ich… Shinzô ich liebe dich!“ Kurze Zeit sagte sie nichts, ich malte mir die schlimmsten Dinge aus doch dann fing sie ein wenig zu weinen an, umarmte mich ganz fest und brachte in ihren Freudentränen nur mehr ein „Ich liebe dich auch Naki…“ heraus. „Ich liebe dich auch Naki… Seit Monaten liebe ich dich Naki…“ Wir waren bestimmt zehn Minuten in dieser einen Position des Umarmens und ich flüsterte bestimmt dutzende male „Ich liebe dich so sehr…“. Ebenso ging es ihr. Langsam lösten wir uns aus unsere Umarmung und sahen uns , sie mit Tränen in den Augen, ich mit einem Gefühl des inneren Glücks, noch einige Minuten an. Geküsst hatten wir uns nicht… dazu war es noch zu früh. Doch ich war einfach zu glücklich es endlich gesagt zu haben! Und ich war noch viel glücklicher, dass sie genau so dachte! Wir machten uns schließlich, eng aneinander kuschelnd, durch den mittlerweile unter einer sanften Schneedecke schlummernden Ueno-Park auf dem Weg zur U-Bahn-Station. Dort gab sie mir einen Brief, den sie aus ihrer Handtasche nahm. „Hier mein Schatz… den wollte ich dir eigentlich schon vorgestern geben! Doch ich habe mich nicht getraut…“ Es war der Brief mit den Herzchen drauf, den ich gestern während dem Bummel im Modegeschäft gesehen hatte. Ich beschloss ihn erst zuhause zu öffnen und die Zeit bis Shibuya mit ihr zu genießen. Wir kuschelten, spielten mit unseren Händen und waren einfach nur ein glückliches, frisch verliebtes Pärchen. Die ganze Anspannung der letzten Wochen war weggefegt und ich freute mich darauf, Shinzô wieder zu sehen… Zum Abschluss gab ich ihr blaues Armband. Ich trug das selbe und es solle unsere Liebe symbolisieren. Wir umarmten uns erneut 10 Minuten und ich flüsterte, ebenso wie sie, an der Kreuzung, die unsere Wohnblöcke voneinander teilte, dutzende male ein „Ich liebe dich…“ Doch schließlich kam ich glücklich nach Hause und legte mich ins Bett. In ihrem Brief stand, was sie für mich entfinde und was sie an mir mochte. Bevor ich einschlief bekam ich noch eine SMS von Hinôto: „Hey Naki! Ich hab gerade von eurem Glück gehört! Freut mich echt für euch, Lg Hinôto“ Als ich an diesem 12. Dezember einschlief war ich mit Sicherheit der glücklichste Junge der ganzen Welt. Nichts konnte dieses Glück noch zerstören, dachte ich. Kapitel 2: Aller Anfang ist schwer... ------------------------------------- Kapitel 2 - Aller Anfang ist schwer... Zwei Tage nach dem Geständnis in der Schule: Mich erstaunte wieviele Leute es anscheinend bereits wussten. Irgendwer hatte uns gestern gesehen, da war ich mir sicher. Von manchen Leuten aus meiner Klasse wurde ich blöd angemotzt, als Idiot beschimpft. Wie sich herrausstellte war Shinzô nicht gerade unbeliebt in der Klasse und einige wollten es einfach nicht war haben, dass sie ausgerechnet an mich vergeben war. Wir jedoch ließen uns davon nicht sonderlich beeinflussen und zur Demonstration gegen die Leute die es uns nicht vergönnten zeigten wir unsere Verliebtheit mitten in der Klasse. In der Pause kam sie zu meinem Tisch, setzte sich auf mich und wir kuschelten eine ganze Weile. Das ging so lange gut bis einer aus unserer Klasse zum Lehrer ging und sich über unser Verhalten aufregte. Daraufhin rissen wir uns erstmal wieder zusammen und die meisten Leute schienen es bereits akzeptiert zu haben. Nach der Schule traf ich erstmal nicht Shinzô, da sie mit Hinôto etwas für die Schule machte und ich war mit Kotaro am Weg nach Hause. „Hey Naki, es gibt da so Gerüchte du seist vergeben… Ist da etwa was dran??“, wollte er neugierig wissen. „Von wem hast du das denn?“ „Naja man erzählt sich in der Schule so herum wenn jemand wie Shinzô vergeben ist!“ „Ist sie wirklich so beliebt?“, fragte ich wiederum. „Ja, wieso?“ „Das ist mir heute schon aufgefallen. Manche in meiner Klasse haben sich echt zum kotzen benommen. Die haben Dinge gesagt wie es halte eh nicht lange, Shinzô findet bald wen besseren und ähnliches. Die Eifersucht bei denen ist schon was schreckliches!“ „Achso deswegen. Bei uns haben auch manche Leute blöd geredet, da sie wen besseren verdient hätte und so weiter… Aber ich finde es großartig, dass ihr zusammen seid!“ „Danke danke!“ „Aber hey.“, fing er im „Kôtaro-Ton“ an, „Habt ihr schon irgendwas gemacht? Geknutscht??“ „Gott bist du wirklich 18? Bist du so neugierig?“ „Ja bin ich!“ „Na gut wenn du meinst… Nein wir haben bis jetzt nur Händchen gehalten.“ „Wieso habt ihr nicht geknutscht?“ „Wir sind doch erst zwei Tage zusammen…“ „Na und?“ … Das Gespräch verlief, bis ich zu Hause war auf diese Weise. Es kam nichts dabei heraus. Er wollte wissen, was wir gemacht haben, ich versuchte ihm zu erklären, dass nichts war. Unser Nach-Außen-Hin-18-Jahre-Alte“ Kotaro eben. Irgendwo war er doch nur ein Kind, dass noch keine Freundin hatte. „Du ich geh dann jetzt rauf, wir stehen vor meiner Wohnung!“ „Jaja… ich wollte das ja nur wissen!“ „Ich weiß… Such dir auch mal ne Freundin, dann weißt du wie das ist.“ „Ach sei doch still du! Ich werd mir schon eine finden! Kotaro kann doch alles!“ So verabschiedeten wir uns, doch am Abend hatten wir uns eh einen Filmabend bei ihm ausgemacht. Um 20 Uhr kam ich bei Kotaro zu Hause an. Dieser hatte bereits in seinem Zimmer alles, was man für einen gemütlichen Fernseh- und Unterhaltungsabend braucht, aufgebaut. Es gab Getränke, Chips, O-Nigiri, eine Playstation und Filme. Gerade wollten wir anfangen, klingelte es an der Tür. „Kôtaro!! Ich weiß, dass du da bist! Mach auf!!“ Es war Kamui Tatsuya, neben Kotaro einer meiner besten Freunde. Er lebte im selben Haus wie Kôtaro. Wir drei waren seit Jahren ein zusammengeschweißtes Freundschaftstrio. Ich mit meiner klassischen Vorliebe, Kôtaro mit seiner Manga-Playstation-Sucht und Kamui schließlich ein Fan europäischer Rock-Metal-Musik. Eigentlich waren wir drei von unseren Grundinteressen her verschieden doch vielleicht machte genau dies unsere Freundschaft aus. Kamui jedenfalls hört die verschiedensten europäischen Bands, spielt an der Schule im Theater und erzählt gerne Witze. Er hat kurzes schwarzes Haar, ist meist schwarz gekleidet und bringt immer wieder kuriose Dinge mit. Genau wie an diesem Abend. Gerade waren Kôtaro und ich dabei uns den neuen Film von Takeshi Kitano anzusehen, brachte er uns ein Video einer US-Kultband namens „CKY“. Auf diesem Video machten sie die wildesten Stunts und die verrücktesten Dinge, die man sich nur vorstellen konnte. Sie bauten eine Wohnung in einen Skatepark um, fuhren mit Einkaufswagen Hänge hinunter und liefen halbnackt herum. Wenn das einer bei uns in Japan machen würde, bekäme man wohl ernste Probleme. Nach dem anderthalbstündigen Video wollte auch Kamui plötzlich alles über mich und Shinzô wissen. Ich erzählte ihm die Geschichte von A bis Z, doch irgendwie glaubte er mir es nicht so Recht. Irgendwann in unserem Gespräch kam Hinôto mit Shinzô zusammen nach Hause. Wenn ich das richtig verstand, waren also Shinzô und ich in derselben Wohnung, nur in anderen Zimmern. Ich denke nicht, dass sie etwas von mir mitbekommen hatte, sonst wäre sie sicher zu uns gekommen. Wir spielten nach dem Film jedenfalls wieder Tekken Tuniere und hörten ein wenig Musik. Um Mitternacht legten wir uns schlafen. Eine Stunde später wachte ich erneut auf, da ich ziemlich dringend auf die Toilette musste. So schlich ich mich durch die finstere Wohnung leise zum Klo und als ich hineinwollte, war abgesperrt. Also wartete ich bis die Person drin fertig ist. Nach gut zwei Minuten ging die Tür auf und Shinzô stand, nur in einem BH und in Unterwäsche vor mir. Sie errötete und flüsterte: „Naki!! Hey! Was machst du hier?“ „Ich schlafe bei Kotaro! Wir haben einen Film gesehen und danach Playstation gespielt.“ „Achso. Dann wart ihr das, die so laut waren“, grinste sie. Sie sah mich an und umarmte mich schließlich: „Es ist verdammt schön dich hier so nur in Unterwäsche zu sehen.“, sagte sie. „Ach, das Vergnügen ist ganz meinerseits!“ „Man merkts…“, sagte sie und senkte ihren Blick. „Ach…. Hahaha“, lachte ich, „Ich kann doch nichts dafür wenn du so sexy bist!“ „Ach was… Naki?“ „Ja?“ „Ich liebe dich…“ „…ich dich auch!“ „Aber hey, bevor wir hier jemanden aufwecken geh ich lieber wieder!“ Da gab sie mir noch einen Kuss auf die Wange und verschwand leise in der Dunkelheit. Als ich schließlich vom Klo zurückkam lauerten mir Kotaro und Kamui auf: „Hey! Na?? Was habt ihr zwei denn da gemacht?“ „Nur… geredet! Ich war überrascht, dass ich sie gesehen habe…“ „Jaja… gibs doch zu, ihr habt es euch ausgemacht…“ „Wenn du meinst.“ Wir schlichen zurück ins Zimmer und legten uns schließlich schlafen. Am nächsten Abend war ich bei Shinzô zu Hause, da ihre Eltern gerade auf Reise waren: Ich trat in die etwas kleine Wohnung meiner Freundin ein und fand es auf den ersten Blick richtig gemütlich. Sie war wie ich ein Einzelkind und hatte ein kleines Zimmer mit Bett, Schrank und Schreibtisch. Als ich es betrat sah ich an der Wand verschiedene Bilder von Tempeln im Land und setzte mich auf ein schönes, mit Rosa Herzchen-bettwäsche bezogenes Bett. „Ich finde… das Zimmer hier richtig gemütlich“, stotterte ich etwas schüchtern. „Ob wir uns heute wohl küssen?“, dachte ich irgendwie völlig nervös. „Findest du?“, fragte sie und wurde dabei etwas rot. „Ja, finde ich!“, testete ich das Bett aus, „ Es ist wirklich schön hier.“ Sie setzte sich zu mir aufs Bett und wir beide sahen uns erstmal minutenlang nur an. „Ist es nicht wahnsinnig schön alleine zu sein?“, fragte sie. „Ja… irgendwie schon!“, lächelte ich. Nach einiger Zeit griff sie nach meiner Hand und wir streichelten uns gegenseitig die Hände. Ich denke es vergingen Stunden indenen wir nur auf dem Bett saßen, uns ansahen und kuschelten. Irgendwann jedenfalls klingelte mein Handy, ich solle doch nach Hause kommen. „Meine Mutter hat gemeint ich solle nach Hause kommen… Ich wünschte ich könnte noch hier bleiben! Aber ich kann ihr noch nicht sagen, dass wir zusammen sind… Aber bald wird sies wissen okay?“ „Ja… wir sehen uns doch eh bestimmt morgen oder?“, wollte sie wissen. „Mhm… du kannst morgen zu mir kommen!“ „Gut.“ „Fein.“ „Naki?“ „Ja?“ Sie ging noch mal zu mir nachdem ich mir meine Jacke und meine Schuhe angezogen hatte und umarmte mich ganz fest. „Darf ich dir etwas mit auf den Weg geben?“ Mein Herz fing zu pochen an… „Küsst sie mich jetzt?“, dachte ich. Nein ich dachte nicht, ich hoffte es!! Dann müsste es wenigstens nicht ich machen… ich trau mich ja doch nicht! Doch es kam kein Kuss sondern ein zärtlich gehauchtes: „Ich will, dass du weißt, dass ich dich liebe!“ „Ach Shinzô…“, sah ich sie an, „Ich liebe dich auch!“ Und so machte ich mich auf den Weg nach Hause. Mit dem Gedanken beim verschenkten Kuss und bei meiner geliebten. Ich beschloss, sie morgen zu küssen, komme was wolle! Einen Tag später, vor meiner Wohnungstür: Es klingelte gerade. Ich war damit beschäftigt Vanilleeis noch mit heißer Himbeersauce zu übergießen, da rannte ich schnell zu Tür. „Shinzô, hallo! Komm schnell!“ „J-ja?“ Sie zog sich hastig die Schuhe aus und führte sie in die Küche. „Mhm sieht das lecker aus!“, meinte sie. Wir aßen das Eis schnell bevor es schmolz und sie war mir wirklich dankbar dafür. „Naki du kochst lecker!“, schwärmte sie. „Ach… das ist doch kein kochen“, grinste ich, „Das ist doch nur Himbeersauce aufwärmen!“ „Na wenn du meinst…“ Ich zeigte ihr unsere Wohnung und sie gefiel ihr. Sie war eine typisch moderne Wohnung. Küche, Wohnzimmer, 2 Schlafzimmer und Klo. Baden gingen wir meist in das nahe Gemeinschaftsbad. Mein Zimmer war typisch männlich eingerichtet. Darin befand sich mein Bett, ein Schreibtisch, ein Fernseher mit Zubehör und ein PC mit Internetzugang. Daneben noch Poster aus verschiedenen Animes und eine Malerei aus der Edo-Zeit an der Wand. „Wow! Schön hast du es hier!“, fand sie, „Es ist alles so groß!“ „Ach was, ich finde dein Zimmer irgendwie viel gemütlicher!“ „Ach komm…“, kicherte sie. Ich fing wieder an sie anzusehen… Ich versank erneut in ihrer Schönheit, doch diesmal schien es nicht ewig zu dauern. Nach einer kurzen Zeit sagte sie: „Du, Naki?“ „Ja?“ „Ich muss dir schnell was zeigen.“ „Was denn?“ „Schließ die Augen, es ist eine Überraschung!“ „O-Okay.“ Ich schloss die Augen und fing an, darüber nachzudenken, was sie mir denn schenken könnte. War es ein Schmuckstück? Ein Manga? Oder doch etwas anderes? Doch nach kurzer Zeit spürte ich plötzlich etwas angenehm zartes auf meiner Wange… „Nicht aufmachen“, sagte sie. Ich schwebte auf Wolke Sieben da spürte ich plötzlich etwas wohlriechendes, das sich mir näherte. Sie umarmte mich und plötzlich spürte ich das selbe zarte Gefühl auf meinem Mund. Sie küsste mich wieder und wieder und meine Gefühle waren am Sambatanzen! Ich denke es ging minutenlang so dahin, jedenfalls küssten wir uns wieder und wieder. Mittlerweile lagen wir in meinem Bett, beide mit geschlossenen Augen und wir liebkosten uns mit unseren Armen. Irgendwann sagte sie etwas schüchtern: „Mach sie noch nicht auf…“ Da näherte sie sich erneut und plötzlich spürte ich etwas ganz angenehmes in meinem Mund. Es war ihre Zunge… Mittlerweile war ich nicht mehr im siebten Himmel sondern hunderte Stufen darüber. Ich versuchte ein „Ich liebe dich…“ zu flüstern, doch ich schaffte es nicht. Ich war zu sehr mit dem innigen Zungenkuss beschäftigt… Erst nach etwa einer Stunde lösten wir uns wieder und sahen uns an. Sie kuschelte sich an meine Brust und flüsterte: „Na? Hast dich wohl nie getraut was…“ „Nun ja… ich hatte es für heute eigentlich vor…“ „Ach was!“, lachte sie, „Nun hab es eh ich getan!“ Sie küsste mich noch einmal und ich flüsterte ihr zu: „Shinzô… ich liebe dich so sehr!“ „Ach ich dich au-„ „Hey Naki …hallo Shinzô!“ Plötzlich standen Kôtaro und Kamui in meinem Zimmer. „Wir hatten uns gedacht wir sehen mal bei dir vorbei… musst schon abschließen wenn du Besuch von deiner Freundin hast“, meinte Kotaro. „Ach… Naki sorry, dass wir dich stören! Wir wussten nicht, dass du-“ „Wir stören doch nicht diese romantische Liebesszene!“, lachte Kotaro. „Unsere beiden Turteltäubchen haben doch bestimmt eh die letzten zwei Stunden nichts anderes gemacht als zu knutschen! Hab ich nicht recht?“ „Kotaro… lass deine Kommentar-“ „Ist schon in Ordnung Kamui. Kotaro wusste ja nicht das ich mit Shinzô hier bin. Nun was wollt ihr denn hier?“ „Wir wollten dir einen neuen Film zeigen! Vielleicht will Shinzô auch mit sehen?“ „Aber gerne doch, welchen Film habt ihr denn?“ „Er nennt sich Koroshiya Ichi, ist ein Film von Takashi Miike.“ „Ach, der?“, sagte Shinzô plötzlich geschockt, „Nein, ich denke ich gehe… der ist mir zu brutal!“ „Na wenn sie meint“, sagte Kotaro und legte bereits die DVD ein. Ich begleitete Shinzô in den Vorraum der Wohnung bis sie sich die Schuhe anzog. „Du, tut mir wirklich leid!“, versuchte ich zu erklären. „Gar nichts muss dir leid tun… Der Abend war wunderschön!“ „Da hast du Recht…“ „Naki, kommst du?“, schrie Kotaro. dazwischen „Jaja.“ Ich küsste sie noch einmal innig und wir verabschiedeten uns mit einem „Ich liebe dich.“ Der Film den wir uns daraufhin ansahen war wirklich sehr brutal. Es war eine Art Yakuza-Geschichte. Allerdings war er ziemlich surreal und so konnte ich ihn nicht ernst nehmen. Im Großen und Ganzen gefiel er mir aber, auch wenn ich das Ende etwas merkwürdig fand. Nachdem ich schließlich Kotaro und Kamui nach dem Film „verjagt“ hatte legte ich mich ins Bett. Ich sah auf meinem Handy eine SMS von Shinzô: „Hallo Naki! Ich liebe dich, kann nichts dafür, dass sich mein Herz so sehnt nach dir. Hörst du es schlagen? Es schlägt für dich! Es will dir sagen: Ich liebe dich! Liebe Grüße, deine Shinzô“ Ich lächelte und schrieb zurück: „Hallo mein Schatz, Möchte Dein Herz in Sonnenstrahlen hüllen und Deine Seele für mich öffnen, um dich dann sanft ins tiefe Meer der Sinnlichkeit zu locken... Lg dein Naki“ So schlief ich ein mit dem Gedanken bei meinem ersten richtigen Kuss… „Wie Eis mit warmen Himbeeren...“, dachte ich. Kapitel 3: Weihnachten und Neujahr ---------------------------------- Kapitel 3 – Weihnachten und Neujahr 22. Dezember in Tokyo: Nun sind ich und Shinzô bereits zehn ganze Tage zusammen. Jeder Tag kam mir vor wie ein unheimlich schöner Moment, ja wenn nicht sogar wie zehn von Glück erfüllte Leben. In zwei Tagen beginnen die Weihnachtstage und ganz Tokyo hat sich in einen einzigen Haufen Kitsch verwandelt. Fast alle Bäume wurden mit Lammettas, rosa Christbaumkugeln und Sternen geschmückt und alle paar Meter liest man irgendwo „Merry Christmas!“ Ich habe es irgendwie geschafft den ganzen Trubel zu ignorieren… Trotzdem planten ich und Shinzô über Weihnachten irgendwas zu unternehmen. Ich war gerade mit Kôtaro und Kamui am Heimweg von der Schule: „Hey Naki, sagt mal was machst du denn über die Weihnachtstage? Schon was vor?“ „Naja, ich denke ich und Shinzô wollen etwas…“ „Das trifft sich aber gut! Denn wir hatten gedacht, dass wir…“ „…etwas alleine…“ „…alle zusammen etwas unternehmen könnten!“ „alleine… Ich und Shinzô…“, versuchte ich immer wieder zu sagen. „Als ich dachte da an einen Ausflug in ein Spa nicht weit von hier! Die kennst du doch. Diese Rund-um-Wohlfühl-Zentren in denen es wirklich alles gibt… Bäder, Sportmöglichkeiten, Saune, Kino,…“ „…alleine…“, ich gabs mittleweile auf. „Nun ich dachte, dass Du, Kamui, Shinzô, Hinôto und ich zusammen hinfahrn könnten! Was hältst du davon?“ „Nun… eigentlich ist es eine gute Idee… Aber…“ „Was aber?“ „Vielleicht will Naki mit Shinzô alleine etwas unternehmen?“, lenkte nun Kamui ein. „Ach was, das passt schon!“, meinte Kotaro. „Na gut… dann fahrn wir eben.“ Tja… So wurde mein Traum von meinen ersten Tagen, an denen ich mit Shinzô wirklich länger alleine sein konnte innerhalb von wenigen Minuten zerstört. Aber so eine Reise mit meinen ganzen Freunden hat doch auch etwas positives! Zwei Tage später trafen wir uns um ca. 15 Uhr alle am Hauptbahnhof in Shinjuku um Richtung Süden zu düsen. Schon beim Einsteigen durfte ich das „Gepäck“ von Shinzô tragen… keine leichte Aufgabe! Als der Zug schließlich Richtung Izu (eine Halbinsel im Süden Tokyos) losfuhr waren wir alle erstmal wirklich erleichtert. Die nächsten zwei Tage keine Schule und keinen Alltag sondern Ausspannen und Kraft tanken! Wir aßen erst mal alle die von Shinzô und Hinôto zubereiteten Bentô’s und sprachen etwas darüber, wie wir uns den aufteilen. Da wir aber nach knapp einer Stunde bereits angekommen waren blieb nicht mehr viel Zeit zum Reden. Beim Aussteigen kam uns eine riesige Werbetafel entgegen: „Heavenly Spa – Probably the best Place in the World…“ Wir fuhren mit dem Taxi die letzten paar Kilometer bis zum Haupteingang und beim Aussteigen verschlug es uns die Sprache: „Sieht das geil aus!“, meinte Kotaro. „Kotaro, geil ist untertrieben!“, sagte Hinôto erstaunt. Vor uns lag ein Riesenkomplex, der sehr modern aussah. Der ganze Komplex war, so fern man dies von hier sehen konnte außen mit Glas überzeugen. Beim Eintreten standen wir in einer riesigen Halle. Am Boden war ein Lila Teppich verlegt worden, an der Seite des Weges zur Rezeption waren unter der Kuppel aus Glas und Stahl Palmen angepflanzt und 4 Butler warteten darauf, uns unsere Koffer abzunehmen. Nach dem Einchecken gingen wir in unsere Zimmer. Die Anlage war wirklich riesig! Das Hotel war nicht im selben Gebäude wie der Eingangsbereich untergebracht. Wir mussten in ein hohes Gebäude nebenan gehen. Dort fuhren wir in die 20. Etage und kamen in unsere Zimmer. Zwar hatten wir nur die Standardklasse gebucht, dennoch erwartete uns Luxus wie ich ihn bisher nicht kannte. Das ganze Zimmer war europäisch gehalten, es gab drei Betten für je zwei Personen, einen riesigen Tisch, einen Flat TV mit Konsolen und Spielen, eine Musikanlage und noch ein riesiges Ofuro aus Marmor (Bad). Im Nebenzimmer hausten die Mädchen, sie hatten die selbe Ausstattung wie wir. Es war wie im Himmel! Wir konnten uns jederzeit einen Butler rufen lassen und alle Geräte am Areal nutzen! Da wir nur eine Nacht blieben beschlossen wir sofort mit dem Programm zu beginnen. Wir sahen uns erstmal den Plan an. Es gab also eine Halle, die einen Strand simulieren solle, Tennisplätze, Onsen, Hallenbäder aller Art, Fußballplätze, einen Baseballplatz, Tischtennistische, Squaschräume, Massageräume, Sauna, Restaurants verschiedenster Art und für die Kinder eine Erlebnisburg. Wir wussten gar nicht, wo wir beginnen sollen, schließlich entschieden wir uns aber als Beginn für Tennis. Also fuhren wir mit dem Fahrstuhl runter ins Erdgeschoß und Kôtaro, Kamui und ich besorgten uns in der gigantischen Eingangshalle Tennisschläger für uns fünf. Durch einen Gang im Freien, der ganz im Japanischen Stil gehalten war und von zwei Bächen begleitet wurde gingen wir etwa fünf Minuten zum Sportareal. Zwar war gerade Ende Dezember, allerdings hatten wir doch recht warme Temperaturen von um die 15°C. Also machte es uns nichts aus im Freien Tennis zu spielen. Unsere ersten Versuche waren kläglichst gescheitert. Die einzige, die ziemlich gut spielen konnte war Hinôto. Shinzô und ich waren die Katastrophe schlecht hin. Kamui und Kotaro nahmen es nicht so ernst mit den Regeln und alberten mehr Rum als zu spielen. Irgendwann spielten ich und Shinzô eine Partie - oder besser wir versuchten es – die sie mit 6:5, 3:6 und 6:2 gewann. Allerdings war es trotz allem keine richtige Party, ein flüssiges Spiel kam nicht zu Stande. Schließlich beschlossen wir nach zwei Stunden des Tennisspielens erstmal etwas Essen beziehungsweise auf unsere Zimmer zu gehen. Ich und Shinzô gingen in das italienische Restaurant des Spa’s während sich die anderen zum Chinesen begaben. So waren wir endlich mal allein. Wir saßen an einem, typisch Europäisch gehaltenen, Holztisch für zwei Personen, hatten eine Kerze in der Mitte stehen und jeweils ein Glas Kirschsaft. (Rotwein ist ja erst ab 21 ^.~) „Hach endlich mal alleine was?“, fing Shinzô an zu sprechen. „Ja, das ist doch schön oder? So sind wir doch mal, wenn auch nur für kurze Zeit alleine.“ „Mhm. Aber sag mal, die Anlage ist doch wirklich beeindruckend oder?“ „Ja und wie! Wenn man bedenkt, dass wir als Jugendliche einen Sonderrabbat bekommen. Ich möchte echt nicht wissen, was man hier normalerweise zahlt!“ „Mhm…“, sagte sie und sah mir in die Augen. „Tja und dann das freundliche Personal und die Zimmer, es ist wirklich ein…“ „…Naki?“, unterbrach sie mich. „Was denn mein Schatz?“ „Sieh mir einfach nur in die Augen…“ Und so sahen wir uns gut zehn Minuten lang an. Es musste irgendwie komisch ausgesehen haben für die anderen Gäste als wir zwei uns ohne jegliche Regung verliebt ansahen. Doch der Kellner unterbrach uns, als er uns einen großen Teller Spaghetti mit Käse-Sauce brachte. „Mmhh!!“, schwärmte Shinzô, „Ich habe so etwas noch nie probiert!“ „Es sieht lecker aus… Essen wir… aus dem selben Tell-“ Da stopfte mir sie zärtlich die Gabel mit den Spaghetti in den Mund und fütterte mich. „Schmeckts?“, wollte sie kichernd wissen. „Ja und wie!“ „Ich will jetzt auch probieren!!“ Da nahm ich etwas rot im Gesicht die Gabel, rollte ihr Spaghetti auf und schob sie ihr zärtlich in den Mund. „Und?“ „Lecker!“ Wir aßen die Spaghetti – verliebt wie wir nunmal im Moment sind – auf diese Weise fertig. Es dauerte zwar ewig, dafür hatte es einfach etwas romantisches! Am Ende leckte sie mir mit dem Finger Sauce vom Mund weg… Ich denke in dem Moment sah ich ziemlich verdutzt aus. Sie kicherte nur und flüsterte: „Ich liebe dich Nakanusu…“ Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg in unsere Zimmer. Kotaro, Kamui und Hinoto waren allerdings noch essen und so waren wir für einige Zeit in Shinzôs Zimmer alleine. Und für was nutzt man diese Zeit? Richtig… zum knutschen! Herrlich!! Doch bereits zehn Minuten später hörten wir im Zimmer neben uns die anderen zurückkommen. Wir waren noch in unserem Kuss versunken da kam Kôtaro herein: „Ach… stör ich euch?“ Wir waren etwas überrascht, Kamui grinste uns blöd an und Hinôto stand mit einem unschuldigen Blick dahinter. „Nein, bei was denn bitte?“, wollte Shinzô wissen und fing wieder an mich leidenschaftlich zu küssen. Ich lief rot an, da ich es noch nicht gewohnt war vor anderen Leuten zu knutschen, allerdings spielte ich schnell mit. „Das kann ich mir nicht mit ansehen!“, sagte Kôtaro, „In 10 Minuten bei den Onsen okay?“ So verschwanden Kotaro und Kamui aus dem Zimmer, nur Hinôto blieb. Wir lösten uns und sie fing an zu kichern. „Da habt ihr’s meinem Bruder aber mal gegeben was?“ „Ja“, lachte ich, „Der findet doch selber nie eine und jetzt spielt er einen auf den coolen Typen.“ „Tja so ist Ko-kun eben.“ „Stimmt. Naja ich mach mich auf den Weg in die Onsen! Was treibt ihr noch so?“ „Wir gehen auch in die Onsen.“ „Na gut okay.“ Im ersten Moment fing ich an darüber zu spekulieren ob wir im selben Onsen waren… Schließlich würde ich Shinzô dann nackt sehen… Aber vielleicht gerade weil ich zu viel darüber nachdachte stand ich 10 Minuten später vorm Eingang in die traditionell gehaltenen Onsen: „Herren – Damen“ „Na gut…“, dachte ich. Wird doch nichts mit nackter Shinzô… In der Anlage konnte man sich zuerst waschen mit allem was so dazugehört ehe man in das eigentliche Onsen ging. Das Becken konnte man sich übrigens mieten, damit man privat baden kann. Es war kreisrund angelegt und aus Stein. In der Mitte stand eine große Trennwand aus Bambus und auch das Gelände rund um das Onsen war mit einem Bambuszaun umkreist, damit man nicht spannen konnte. „Nun sag schon!“, fing Kôtaro zu sprechen an, „Was hast du jetzt mit Shinzô??“ „Tja… wenn ich das wüsste“, grinste ich. „Na bitte, man merkt euch doch an wie verliebt ihr seid!“ „Meinst du?“ „Ja meine ich! Wir haben euch ja gerade beim knutschen erwischt!“ „Ach was…“ „Nichts ach was! Du erzählst uns jetzt wie es dazu kam und was ihr gemacht habt!“ „Wollt ihr wirklich-“ „-ja wollen wir. Wir sind doch deine besten Freunde.“ „Stimmt auch wieder. Na gut ich erzähl es euch. Aber unter einer Bedingung: Es bleibt unter uns!“ „Jaja…“ Also erzählte ich ihnen die ganze Geschichte. Wie es dazu kam, von unseren ersten Shoppingtouren über das Geständnis bis hin zum ersten Kuss. Und gerade als ich fertig wurde hörte ich auf der anderen Seite zwei sehr bekannte Stimmen… „Psst!“, flüsterte Kamui, „Shinzô und Hinôto! Lasst uns leise sein und ihnen zuhören!“ „Hallo? Ko-kun? Naki? Seid ihr da?“ Stille. „Na gut. Raus mit der Sprache Shinzô! Erzähl mir was zwischen dir und Naki ist!“ Und so erzählte sie die selbe Geschichte Hinôto während Kotaro, Kamui und ich zu horchten. Nach einer Weile allerdings gab mir Kotaro einen Ruck und ich fiel im Wasser um. Die Mädchen hörten sofort auf zu sprechen und brüllten: „Seit ihr da?“ „Nein!“, meinte Kamui sarkastisch. „Haha… Habt ihr alles gehört was wir gerade gesprochen haben?“ „Ja alles… Von Kennenlernen bis Kuss!“ „Na warte Ko-kun!“, brüllte Shinzô. Da tauchte ich wieder auf und wollte gerade etwas sagen als Shinzô ein kleines Fenster in der Trennwand, die nur von Mädchenseite aus geöffnet werden konnte (das sogenannte „Hochzeitsfenster“), öffnete und ich direkt davor stand. Da ich gerade einen Tauchgang hatte und mein Handtuch nicht um hatte stand ich komplett nackt vor ihr. Sie hörte abrupt auf zu sprechen, sah mich kurz an (oder besser sie musterte mich von oben bis unten), wurde tomatenrot als sie merkte, dass sie gerade kein Handtuch vor der Brust hatte und schmiss das Fenster wieder zu. „Shi-Shinzô? Warum bist du so rot?“ „Ach… nichts… gehen wir!“ „Was jetzt schon?“ „J-ja…“ So hörten wir die zwei hinaus tapsen und wir taten ihnen gleich. Nach einer erneuten Wäsche trafen wir die beiden beim Eingang zu den Onsen. Shinzô kam, immer noch mit einem roten Kopf zu mir und fing an mit mir zu flüstern: „Habt ihr echt alles gehört? Ich meine… Kotaro und Kamui…“ „Keine Sorge, ich habe es ihnen auch schon erzählt!“ „Na gut…“ Wir gingen Arm in Arm auf unsere Zimmer, Kotaro und seine Schwester stritten ein wenig wegen dem Vorfall von eben herum als Shinzô plötzlich nochmal anfing zu flüstern: „Na-Naki?“ „Was ist?“ Sie senkte den Kopf, spielte ein wenig mit ihren Fingern und wurde so leise, dass ich sie fast nicht mehr verstehen konnte: „Ge-gefall ich dir?“ „Sprich bitte ein bissen lauter… Ich kann dich nicht verstehen!“ Sie streckte sich mir entgegen und flüsterte mir ins Ohr: „Ge-ge-gefall ich dir? Also ich meine du hast mich ja gerade… gerade…“ Sie wurde erneut rot, ich dachte sie explodiert gleich. „Ja… du gefällst mir, keine Sorge! Aber eigentlich hast du mich ja von Oben bis unten gemustert… Ich nicht dich!“ „Tja…“, kicherte sie, „Darf ich das nicht?“ „Sicher darfst du!“ Zurück auf unseren Zimmern sahen ich, Kotaro und Kamui noch ein wenig fern und ließen uns nach Lust und Laune die verschiedensten Sachen aufs Zimmer bringen. Am nächsten Tag nahmen wir am Morgen noch ein Bad in den zahlreichen Bädern in der Halle und fuhren um die Mittagszeit mit dem Zug nach Tokyo zurück. Shinzô und ich kuschelten uns im Zug zusammen, Kôtaro und Kamui spielten mit den Karten und Hinôto hörte Musik. Weihnachten war also ein eigentlich sehr schönes Fest auch wenn ich mit Shinzô gerne alleine unterwegs gewesen wäre. Aber noch eine Woche dann kommt Neujahr, vielleicht klappts ja dort! Eine Woche später, 31. 12.: Nach langem Hin und Her wurde es leider wieder nichts mit einem gemeinsamen Urlaub von Shinzô und mir. Dafür gaben wir eine große Neujahrsparty bei Kotaro, bei der neben dem Jahreswechsel noch Kamui’s und SHinzô’s Geburtstag (30.12; 2.1.) gefeiert wurden. In Kôtaro’s Wohnung gab es alles, was eine Party benötigt. Wir hatten Karaoke, eine Playstation 2, etwas zu knabbern, zwei Geburtstagskuchen und viel Alkohol. Schließlich wurden Shinzô sechzehn Jahre alt und Kamui achtzehn. Das musste gefeiert werden! (In Japan ist Alkohol zwar erst ab 21 erlaubt allerdings bricht doch jeder mal die Regeln oder? ^.~) Wir begannen gegen 21 Uhr mit der Fete. Zuerst wurde viel gesungen und getanzt, Kotaro versuchte sich am Karaoke, scheiterte allerdings kläglichst. Nach einiger Zeit gab es Kamui’s Geburtstagskuchen. Es war eine Art Rumtorte nach europäischem Rezept. Sie schmeckte wirklich lecker, allerdings hatte Hinôto wohl doch etwas zu viel Rum erwischt. Kamui bekam beim Geschenke auspacken eine neue Gitarre von seiner Mutter, drei CD’s von Freunden, eine DVD mit einer Stuntshow drauf von Kotaro und eine Flasche Sake von mir. Er freute sich sichtlich und wir mussten uns natürlich sofort diese US-Amerikanische Show ansehen, die uns stark an CKY erinnert. (CKY ist Kamui’s Lieblingstape – ähnlich wie Jackass!) Während Kamui ganz hin und weg war fingen ich und Shinzô in der Ecke des Raumes wieder zu kuscheln an. „Ähem ihr zwei“, räusperte sich Kôtaro. „Was?“, wollte Shinzô aufgebracht wissen. „Müsst ihr zwei ständig knutschen?“ Ich war gerade am überlegen was man da wohl am besten sagen könne als Shinzô verärgert: „Ja, müssen wir!“ als Antwort gab und sie mich daraufhin zu küssen anfing. Kotaro widmete sich daraufhin verärgert wieder dem Video. Um halb zwölf begannen wir mit dem Countdown… Wir machten uns schon etwas betrunken auf den Weg zum nahesten Tempel um dort um Mitternacht beim großen Glockenläuten dabei zu sein. Jedoch waren hunderte Leute dort und wir hatten einen eher schlechten Platz ziemlich weit hinten. Kurz vor Mitternacht ging es los: „10 – 9 – 8 – 7 – 6 – 5 – 4 – 3 – 2- 1 -“ Und schließlich begannen die Mönche die große, grün lackierte Glocke aus Stahl ehrwürdig 108 mal zu schlagen. Wir beteten mit geschlossenen Augen und machten uns nach der Zeremonie auf den Heimweg zurück zur Party. Dort wurde nun Shinzô’s Geburtstag gefeiert und auf Neujahr angestoßen. Hinôto brachte einen großen Schokoladekuchen und einige Geschenke. Shinzô fing an alles auszupacken: Kleidungsstücke von ihren Eltern, Zubehör für ihr Handy von Hinôto, einen viel zu kleinen BH und einen String-Tanga von Kotaro und einen Dildo mit der Aufschrift „Take me!“ von Kamui. „Hey was soll das ihr zwei?“, fragte sie etwas verärgert und kicherte zugleich. „Naja damit du und Naki mehr Spaß haben könnt…“ „Achso stimmt ja! Danke! Werden wir gleich nach der Party ausprobieren!“ Ich wurde etwas rot im Gesicht und senkte meinen Kopf. „Naki?“ „J-ja?“ „Bekomm ich von dir nichts?“ „Naja… du hast doch neulich mal gesagt, du willst nur etwas von mir haben, dass auch mit Liebe gemacht ist!“ „Tja stimmt eh… aber…“ Kotaro, Kamui und Hinôto fingen zu lachen an und sagten gemeinsam im Chor: „Selber schuld!“ „Allerdings… habe ich auch das hier für dich Shinzô!“ Ich holte ein kleines Döschen zum Vorschein und darin fand sich ein Ring aus Gold mit einem Rubin darauf. „Oh Naki!“, Sie fiel mir um den Hals, „Wieviel hast du für den bezahlt??“ „Ach… das war nichts! Ist doch nur ein Geschenk für dich! Glaub mir, So viel hat der nicht gekostet!“ „Naja wenn du meinst! Aber herzlichen Dank!“ Auch wenn ich es nicht erwähnen wollte… Wegen diesem Ring habe ich die ganze letzte Woche nach der Schule bis in die Morgenstunden gearbeitet. Aber mir war es wert diese Freude in ihren Augen zu sehen und den Kuss, den ich anschließend bekam, kann man nicht in Worte fassen… „Jetzt knutschen sie schon wieder…“, schüttelte Kotaro den Kopf. „Naja, jetzt lasst uns feiern! Auf das neue Jahr, auf Kamui’s und Shinzô’s Geburtstag!“ Und so verbrachten wir die nächsten Stunden bis tief in den Morgen hinein: Wild trinkend, feiernd, singend und essend. Das Chaos am Tag nach der Party war enorm… doch wir machten uns, wie es sich für einen braven Japaner gehört, erneut auf dem Weg zum Tempel um für ein gutes neues Jahr zu beten und ein Orakelzettelchen zu besorgen. Wir besuchten den selben Tempel wie in der Nacht zuvor. Er lag unweit unserer Wohnungen in Shibuya, war im japanischen Stil erbaut und eher klein gebaut. Dort drängten sich, was für ein Wunder, sehr viele Leute. Es waren noch viel mehr als in der Nacht zuvor. Als wir uns nach vor gekämpft hatten beteten wir an der Glocke erst mal und zogen schließlich jeder ein Orakelzettelchen. „Was hast du Naki?“, wollte Kotaro wissen. „Ach ich? Ich hab großes Glück!“ „Hey ich auch! Toll!“, freute sich Shinzô. „Und ich hab Glück.“, sagte Kamui. „Ebenso wie ich.“, meinte Hinôto. „Und was hast du gezogen Kotaro?“ „Naja… Großes Unglück!“, seufzte er, „Von wegen passen Sie genau auf was sie angehen. Seien Sie einfach Sie selbst und machen Sie nichts halbes. Hört sich ja schon mal toll an…“ Auf dem Rückweg wurden wir von einer Dame nahe einem Reisebüro herbeigewunken. „Wollen Sie ihr Glück versuchen?“, fragte sie Kotaro. „Wobei?“ „Ziehen Sie ein Zettelchen. Wenn Sie die richtige Nummer ziehen gewinnen Sie eine Reise für sich und ihre Freunde hier zum Schneefestival in Sapporo!“ (Zur Info: Jedes Jahr findet in Sapporo (Hauptstadt der Insel Hokkaido) in den ersten Februarwochen das Schneefestival statt. Entlang des Odori-koen werden überall riesige Eisskulpturen hergestellt, die Besucher auf dieser einzigartigen Winterparty bewundern dürfen! Mehr dazu im Anhang und im nächsten Kapitel!) „Und das ist kein Scherz?“ „Nein.“ „Dann werde ich mal eine Nummer ziehen. Welche brauche ich?“ „Das sage ich ihnen wenn Sie gezogen haben!“ Wir feuerten Kotaro an, etwas ordentliches zu ziehen und als er gezogen hatte wollte die Dame wissen welche Nummer er denn habe. „Ich habe Nummer 4.“ „Warten Sie.“, sagte Sie und öffnete ihre Truhe. Darin befand sich eine Rolle Pergament auf der die Gewinnzahl stand. „Ich werde das Pergament jetzt öffnen.“ Spannung lag in der Luft… „Und die Gewinnzahl ist die… …Nummer vier! Herzlichen Glückwunsch!“ Wir freuten uns alle riesig! Waren wir doch erst vor kurzem in diesem Spa und jetzt haben wir erneut etwas gewonnen! Kotaro füllte noch die Formalitäten bezüglich unseren Namen und unseren Adressen aus und schließlich machten wir uns überglücklich auf den Heimweg. Jeder feierte Neujahr noch einmal mit seiner eigenen Familie. Ich jedenfalls freute mich auf das Schneefestival in Sapporo! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)