Things - Oneshot Sammlung von Naju (SasuSaku, NaruSaku, HitsuHina) ================================================================================ Kapitel 3: But, I Believe in You -------------------------------- Ein paar Kunais surrten durch die Luft, Schläge folgten. Eine Person die schnell durch den Raum huschte, Sakura die augenblicklich bewegungslos dastand und auf den richtigen Moment wartete ihre neue Technik ein zusetzten. Sie blinzelte, noch einen Augenblick, etwas näher und- "Zu langsam!", er tauchte direkt vor ihr auf, so nah das die schwarzen Haarspitzen seines Ponys kurz ihr Gesicht streiften, als er den Kopf hob. Reflexartig hielt sie die Luft an. Noch im selben Moment folgte ein gut gezielter Schlag von seiner Seite, der sie stark zum wanken brachte. Aber in letzter Sekunde überlegte er es sich doch noch einmal anders, setzte sich in Bewegung und machte sich daran sie aufzufangen. Das ganze Geschehen endete dann damit, dass die beiden auf dem Boden saßen. Sie mit überraschtem Blick zwischen seinen Beinen hockte und er, hinter ihrem Rücken, einen eher genervten Gesichtsausdruck parat hatte. Ein Seufzen entfuhr ihr, als sie den Kopf hängen lies. Sie hatte aufgehört zu zählen, aber es war nicht das erste Mal an diesem Abend, in dieser Woche, in diesem Monat gewesen, dass sie die Technik verhauen hatte. Drei ganze Monate waren sie am trainieren und sie, die doch sonst immer so schnell darin gewesen war, schaffte es einfach nicht die richtigen Fingerzeichen, zur richtigen Zeit, richtig zu formen. Gemächlich zog sie ihre Knie näher an sich und stützte schließlich ihren Kopf auf diesen ab. Vielleicht sollte es ja einfach nicht so sein? Sie war schließlich kein Kind mehr, hatte ihre Ausbildung in medizinischer Hinsicht bestens bestanden, hatte ihre Aufgabe im Dorf und konnte doch schlichtweg ihr Leben glücklich weiter leben. "Glücklich" war jedoch der falsche Ausdruck korrigierte sie sich. Eines hatte sie nämlich bis jetzt nicht geschafft und gerade das lies nicht los. Jedes mal wenn sie an der Akademie vorbei ging, jedes Mal wenn sie Ninjas zu einer Mission aufbrechen sah oder die Zurückgekehrten auf der Krankenstation versorgte kam es ihr wieder in den Sinn. Die Prüfung zum Jounin. Sie war damals schlichtweg durchgefallen, hatte gegen einen stärkeren Gegner verloren und als Konsequenz daraus, alles bis dahin erreichte abgebrochen und eine Ausbildung im Krankenhaus angefangen. Und das ob wohl sie nicht die einzige gewesen war, viele waren damals gar nicht erst angetreten. Sie lächelte in sich hinein. Wie schnell man sein ganzes Leben doch auf den Kopf stellen konnte... Wie so oft in letzter Zeit verlor sie den Mut. Wer konnte ihr schon sagen, dass es diesmal nicht wieder genau so Enden würde, wie beim letzten Mal? Die Angst wieder zu versagen und die, die an einen glaubten, zu enttäuschen war weitaus stärker als der Wille sein eigentliches Ziel zu erreichen zu wollen. Es kam ihr in den Sinn, wie sie irgendwann einmal davon geträumt hatte, mit ihren Teamkameraden durch die Gegend zu ziehen und einen der schwierigsten Aufträge vom Hokage zu erfüllen. Sie alle drei gemeinsam ohne Hilfe eines Lehrers oder einer anderen Person. Es war alles so greifbar nahe gewesen. Doch was hielt die Zukunft schon von Träumen? Ein weiterer Seufzer entfuhr ihr. Und als könne sie den Lauf der Zeit da durch von sich abhalten, schloss sie die Augen. Mittlerweile, so hatte sie mitbekommen, bereiteten sich Naruto und Sasuke auf die bald stattfindende Auswahl für das Elite Team des Dorfes vor. Ohne großartig darüber nachzudenken, war sie sich felsenfest sicher, dass die beiden es schaffen würden und sich demnächst zu den Anbu zählen konnten. Es schien Sakura so, als wären ihre beiden ehemaligen Teamkameraden unerreichbar geworden und egal wie sie sich auch bemühte sie könnte keinen von beiden jemals wieder einholen. Stumm starrte er auf ihren Rücken. Sein Blick verriet, dass er verärgert war. So zusammengesunken wie sie vor ihm saß, war sie bestimmt wieder mal in einer ihrer kleinen bekümmerten Wahnvorstellungen versunken. Er lehnte sich leicht nach hinten, stützte sich mit beiden Händen ab und fixierte das Mädchen vor sich mit seinen pechschwarzen Augen. Was war denn bloß los? Das rosahaarige Mädchen, so oft wie sie früher gelacht hatte, so oft sah er sie in letzter Zeit betrübt und von einem Lächeln war da keine Spur mehr. Schweigen. Verdammt! Gegen das hier war die Prüfung in zwei Wochen wirklich nichts. Sie so zu sehen, ließ ihn nachdenklich werden. Und das nicht über sich selbst, er dachte an sie und jedes Mal sah er ihre traurigen Augen, hörte ihre kraftlose Stimme. Es war nur Zufall gewesen, dass er ihr über den Weg gelaufen war und doch von da an hatte sie ihn nicht mehr losgelassen. Mehrmals hatte er sich selbst dabei erwischt, wie er einfach so dastand und in die Leere starrte, während sie wieder einmal in seinem Kopf herumschwirrte. Jedem konnte das einmal passieren, das war ihm klar, aber er war nicht jeder und gerade ihm war es in letzter Zeit definitiv zu oft passiert. Er war sich zwar nicht sicher ob es ihr helfen würde, aber wenn er nichts tat würden die beiden wahrscheinlich noch Stunden hier sitzen. Sie, weil sie anscheinend nicht von ihren Selbstzweifeln, Depressionen oder was auch immer loslassen konnte und er, weil er nicht von ihr lassen konnte. "Hey!", sein Stimme klang wesentlich kalter als er es beabsichtigt hatte und doch, es hatte seinen Zweck erfüllt. Ihr Kopf war ruckartig in die Höhe geschnellt und im nächsten Moment starrten ihn grüne Augen fragen an. Okay, sie erwartete dass er etwas sagte... Aber was? Wieder Stille. Ihm fiel einfach nichts ein, was er hätte sagen können und bis vor einem Moment wäre er am liebsten einfach aufgestanden und gegangen. Warum er das jetzt nicht mehr tun konnte war ihm schleierhaft. Vielleicht war es ihr Blick, ihr Benehmen oder doch die Gefühle die sie in ihm auslöste? "Ich habe mich entschlossne dir zu helfen, frag bitte nicht warum, auf jeden Fall habe ich mich nicht entschlossen Monate lang meine Zeit zu verschwenden, früher hast du bei solchen Kleinigkeiten doch nicht so leicht aufgegeben und das hat immer irgendwie Eindruck hinterlassen...", was er gesagt hatte wurde ihm erst richtig bewusst, als er sah wie sie ihn anlächelte. Er wusste selbst, dass es ein recht erbärmlicher versuch gewesen war sie aufzumuntern aber anscheinend hatte die Aussage trotzdem etwas bewirkt. Sie duckte sich leicht, als er weiter sprach, ihr Lächeln dabei noch ein wenig breiter. "Und da wir beide morgen ja auch nichts Besseres vor haben, könntest du dich ja mal konzentrieren, die Technik mal nicht verhauen und dann wär's noch schön wenn ich dich bei der Jounin Prüfung siegen sehe....", auf einmal hätte er ihr noch soviel sagen wollen, dass sie auch alle anderen bedenken sollte die an sie glaubten, sie anfeuern würden, oder dass sie sich nicht hängen lassen sollte, aber schließlich war Sasuke immer noch Sasuke und zog es deswegen lieber vor zu schweigen, gesagt hatte er seiner Meinung nach eh schon zu viel. Einen kurzen Moment Ruhe in dem Sakura ihn verwundert ansah und hätte er sich daraufhin nicht schnellsten daran gemacht auf die Beine zu kommen hätte ihn das Mädchen wahrscheinlich noch umarmt. Aber auch sie besann sich und stand schnell auf. Er war derweil schon zum Ausgang der Halle geeilt, vielleicht um sich davor zu bewahren noch mehr Aufmunterungsversuche oder ähnliches zu starten, als ihn ihre Worte erreichten. "Sasuke..." Nun war es an ihm sich umzudrehen und Sakura leicht fragend zu mustern. Sie stand dort mitten in der Traininghalle, ihre Kleidung verstaubt vom Boden, das schulterlange rosa Haar umrahmte leicht wirr ihr Gesicht und ihre Augen, die nun vor Freude nur so strahlten. Für einen kurzen Moment hatte er den Gedanken zu ihr zu gehen, sie an sich zu ziehen und -Halt! Nicht jetzt, irgendwann hatte er das schon vor, dass war ihm grade jetzt klar, aber nein, nicht jetzt. "Danke Sasuke...", meinte sie und da war es wieder, dieses Lächeln, was er so lang vermisst hatte! Ein leichtes Nicken seinerseits und schon hatte er sich wieder umgedreht und war zum Ausgang geschlendert. Vor der Tür blieb er jedoch stehen und wartete. Sie wäre wohl an ihm vorbei gelaufen, hätte er nicht ihre Hand genommen und sie zu sich gezogen. Grade war vielleicht nicht der richtige Moment gewesen, aber jetzt sah das ganze für Sasuke schon wieder komplett anders aus. So schnell konnte man sein Leben also auf den Kopf stellen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)