Faded in fog von VampirSchäfchen ================================================================================ Kapitel 1: Begegnug im Nebel ---------------------------- Ich widme diese FF 2Tooru, weil so so lieb zu mia is ^-^ 1. Begegnung im Nebel Erschöpft wischt sich Kaede das vom Nebel nass gewordene Haar aus dem Gesicht. Tautropfen hängen an seinen Wimpern und sein Gesicht fühlt sich feucht an. Er ist schon den ganzen Tag aus einem ihm nicht bekannten Grund durch die Straßen der Stadt geirrt und hat nach etwas oder besser jemandem gesucht. Dieses Gefühl, unbedingt zu dieser Person gelangen zu wollen hatte Kaede schon öfter, doch nie war es so ausgeprägt wie Heute gewesen. Es war als rufe jemand nach ihm... Auch wenn er keine Stimmen hörte. Kaede schüttelt den Kopf "Ich bin doch verrückt...", murmelt er leise und macht sich auf den Weg zurück zu seinem kleinen Apartment. Schwer und erdrückend lastet der Nebel an diesem Spätsommertag auf der kleinen Stadt fern ab von Tokyo mit seinen Autos und Smogwolken. Kaede ist recht zufrieden mit dem Leben hier und wünscht sich auch nicht von hier weg. Als er am alten Bahnhof vorbei kommt hält er überrascht inne. Irrt er sich, oder sitzt da jemand auf dem Bahnsteig? Unbezwingbare Neugier steigt in dem jungen Mann auf und er klettert über den niedrigen Holzzaun um zu der Gestalt zu gelangen. Johannisbeerstacheln verfangen sich in seiner Hose und er flucht leise vor sich hin. Die unbekannte Person sitzt noch immer unbewegt da und starrt gerade aus, ohne auch nur einen Blick auf Kaede zu werfen. Dieser schafft es schließlich sich aus dem Gestrüpp zu befreien und stolpert auf den Bahnsteig zu. Schüchtern tritt er vor die regungslose Gestalt hin und betrachtet sie voll Neugier. Der junge Mann vor ihm hat blasse, fast durchscheinend weiße Haut und schöne Braune Augen. Sein langes, fast weiß geblichenes Haar fällt ihm offen über die Schultern und lässt seinen schmalen, kleinen Körper unendlich zerbrechlich wirken. `Wie eine unsagbar schöne Porzellanpuppe...´, geht es Kaede durch den Kopf. Plötzlich dreht der Fremde den Kopf und sieht ihm direkt in die Augen. Sein Blick ist seltsam leer. Kaede schluckt und über windet sich als der Fremde ihn weiterhin nur schweigend anstarrt zu sprechen. "Entschuldigung..... Ich wollte sie nicht stören... Sie sahen nur so traurig aus..." Der Fremde sieht ich forschend in die Augen. Dann nickt er und über seine Lippen huscht ein schwaches Lächeln. "Schon in Ordnung...", seine Stimme ist leise und warm und scheint Kaede wie ein warmer Lufthauch. "Kann ich... Ihnen vielleicht helfen?", fragt er zaghaft und der Fremde lächelt erneut. "Ja... Wenn du die Zeit hast, dir einfach meine Geschichte an zu hören... Das würde mir helfen, und dir vielleicht auch." Kaede nickt eifrig und setzt sich auf die feuchten, von der Witterung stark in Mitleidenschaft gezogenen Steine des Bahnsteiges neben den Fremden. Er strahlt die blasse Gestalt an. "Wenn ihnen danach besser ist, höre ich gerne zu. Ich habe Zeit." Der junge Mann neben ihm nickt und sieht zum Himmel empor, als suche er noch nach den richtigen Worten und der Stelle in seinem Leben, an der er mit seiner Erzählung an fangen muss. Kaede lässt indes seinen Blick über die alte Bahnhofsanlage schweifen. "Warum sind sie ausgerechnet hierher gekommen?" "Um mich an die schönste Zeit meines Lebens zu erinnern.... Eine Zeit in der ich unwahrscheinlich glücklich war, und es nie bemerkt habe... Mit fast jedem Platz dieser Stadt sind Erinnerungen von mir verbunden..... Egal wo ich hin gehe muss ich immer an jene Person denken.... Eine Person, die mir so unendlich wichtig ist, auch wenn er es wohl nie so recht bemerkt hat.", er schweigt wieder und richtet seinen Blick auf einen Punkt weit vom Bahnhof entfernt, scheinbar vollkommen in alte Erinnerungen versunken, so dass Kaede beschließt einfach weiter Fragen zustellen, um es dem Fremden leichter zu machen einen Anfang für seine Erzählung zu finden. Er weiß selbst, wie es ist etwas erzählen zu wollen, und nur nicht zu wissen wie man anfangen soll. Besonders weil es ihm selbst sehr schwer fällt überhaupt über seine Erlebnisse und Gefühle zu reden. `Vielleicht geht es ihm ja genau so´, denkt er. "Wie heißen sie eigentlich?" "Tooru... Doch eigentlich nennen mich die meisten Kyo... Du kannst ruhig aufhören mich zu siezen... In Anbetracht auf das, was ich dir erzählen will, ist es albern wenn du mich siezt." Er lächelt auch wenn es nicht so sonderlich glücklich scheint. `Vielleicht hat er verlernt zu lächeln.... Wer weiß was ihm wieder fahren ist... Ob ich ihm überhaupt helfen kann?´ Ein sanfter Windhauch im hüllt die beiden Männer und bringt Kyos Haar in Bewegung. Anmutig und wie ein seidener Schleier wiegen sie sich im Wind und umrahmen das schneeweiße Gesicht der zierlichen Gestalt. Ein leichter Schauder läuft über Kaedes Rücken. ´Er ist so hübsch... Er wirkt fast übernatürlich schön... Wie ein Engel oder ein Elf ... Auch wenn Elfen groß sind und nicht so klein und zerbrechlich...´ "Hast du jemals den Drang gespürt eine Person immer und überall in deiner Nähe haben zu können? Den Drang diese Person zu berühren, und wenn es nur ganz flüchtig ist?" "Nein... Oder doch.... Manchmal schon. Es ist als wenn man zerbrechen müsste, wenn man diese Person nicht berührt... Und wenn man es dann getan hat fühlt man sich erleichtert und manchmal auch glücklich... Ist es das was du meinst?" "Ja... Genau dieses Gefühl meine ich. Ich habe in einer Band gesungen, die sich Dir en grey nannte." "Also existiert diese band nicht mehr? Du sagtest gesungen... Also Vergangenheit.", unterbricht ihn Kaede und schlägt erschrocken die Hand vor den Mund, "ich wollte dich nicht unterbrechen... Tut mir leid..." Kyo muss lächeln, und diesmal ist es echt und von Herzen. Kaedes Körper fühlt sich beim Anblick dieses Lächelns seltsam an und für ihn steht fest, dass er Kyo um jeden Preis helfen will. `Damit er wieder lachen kann und nicht immer erinnert wird...´ "Du bist wirklich ein aufmerksamer Zuhörer... Am Ende meiner Erzählung wirst du verstehen, warum ich die Vergangenheitsform benutzt habe... Also wie schon gesagt habe ich in einer Band gesungen. Diese Band war mein Lebensinhalt... Der einzige Grund am Leben zu bleiben und zu lachen. Doch dann, eines Tages verkündeten unser Drummer und einer unser beiden Gitarristen aus heiterem Himmel sie wollen die Band verlassen... Kaoru unser Bandleader und Gitarrist, Toshiya unser Bassist und ich waren am Boden zerstört. Damals... Damals habe ich zum erstenmal nach Jahren wieder daran gedacht, wie es ist Selbstmord zu begehen... Wie es ist, wenn das kalte Metall einer Klinge in das Fleisch eindringt... Wie das warme Blut über die Haut läuft und der Herzschlag immer schwächer wird...", Kyo richtet seinen Blick wieder in die Ferne und sein Zuhörer betrachtet ihn schweigend und betroffen von der Seite. Auch ihm ist dieser Gedanke bekannt, doch so etwas aus dem Munde eines anderen zu hören ist irgendwie viel erschreckender als es selbst zu denken. "Schon nach wenigen Tagen haben wir dann einen neuen Gitarristen gefunden: Daisuke. Ein sehr netter Zeitgenosse der dich super mit Kaoru versteht. Manchmal saßen sie Stunden lang einfach nur neben einander... Uns Daisuke hat dann nach ein paar weiteren Tagen einen schmalen, fast mageren Jungen an geschleppt... Sein Name war Shinya und obwohl er nicht danach aus sah konnte er brillant Schlagzeug spielen... Somit waren wir also wieder komplett und begannen wieder zu spielen. Ich habe Shinya von Anfang an gemocht... Ich habe seine Nähe gesucht. Doch er war recht schweigsam und verschlossen...", Kyo schweigt erneut eine Weile lang und Kaede betrachtet ihn eingehend und prägt sich die Einzelheiten seines hübschen Gesichtes ein. `Eigentlich sieht er nicht so aus, als wenn er etwas schlimmes erlebt hat... Aber keiner sieht wirklich danach aus... Man kann die Gefühle und die Vergangenheit eines Menschen nicht an seinem Äußeren ablesen...´ "Trotz dieser Kälte und dem Umstand, dass er nie über seine Gefühle oder Gedanken sprach war ich immer zufrieden wenn ich bei ihm war... Ich habe mich in seiner Nähe einfach wohl gefühlt und nicht ganz so verachtungswürdig wie sonst... Wenn ich in seine Augen gesehen habe schien die Welt ein wenig weniger ungerecht und um so vieles schöner. Oft sind wir schweigend miteinander durch die Straßen und Gassen dieser Stadt gelaufen oder haben hier gesessen und die Sterne beobachtet. Und nun..... Nun kann ich keinen Ort hier in der Nähe ansehen ohne nicht an ihn denken zu müssen... Ohne seinen Geruch wieder in der Nase zu haben und den Wunsch zu verspüren in die Vergangenheit zurückkehren zu können... Wenn ich am Damals zurück denke scheint mir mein Leben danach so leer...", er wendet sein Gesicht der gebannt lauschenden Gestalt neben sich zu. "ich denke... Du weißt was ich meine wenn ich sage, dass ich am liebsten nie nach Hause und von ihm weg gefahren wäre... Wie froh ich war wenn ich neben ihm saß... Wenn wir einander berührten... Es war.... Es war als wenn....." "Man einen Blick in das Paradies wirft?", führt Kaede seinen Satz unsicher zu ende. Kyo nickt und sein Haar fällt ihm über die Schultern nach vorne, wodurch er noch viel mehr nach einer Puppe aussieht. "Ja.... Es war als sei ich für einen Augenblick an einem anderen Ort, an dem es weder Schmerz noch hass gibt... Einen Ort, an dem man weder sich selbst noch andere verachtet... Doch diese schöne Zeit ist nun vorbei..." "Was ist denn geschehen? Er ist doch nicht..... Er ist doch nicht etwa tot, oder?", Kaedes Stimme wurde zu einem Flüstern. "Nein.... Er lebt noch... Doch manchmal denke ich ein Teil seiner alten Persönlichkeit ist gestorben.... Irgendwann ist mir dann aufgefallen, dass plötzlich alles anders war... Daisuke, Toshiya und Kaoru waren wie immer... Doch Shinya und ich hatten uns irgendwie verändert.... Ich weiß auch nicht wie es gekommen ist, oder warum aber eines Morgens bin ich aufgewacht und mir wurde Schlagartig klar, dass es nicht mehr wie früher war. Alles schien sich verändert zu haben, sogar der Geruch. Und Shinya schien mir noch entfernter als je zuvor. Bei den Proben an diesem Nachmittag hatte ich das Gefühl Shinya im Grunde überhaupt nicht zu kennen.... Ich stand vor seinem Schlagzeug und sah ihm zu wie er immer wieder zu schlug und hörte das Spiel der anderen im Hintergrund. "Kyo!", Kaoru kam gespielt verärgert auf mich zu und vermochte sein Lächeln nicht zu verbergen. "Wenn du Shinya schon die ganze Zeit so anstarren musst, dann achte doch bitte darauf wenigstens nicht deinen Einsatz zu verpassen!" "Gomen.....", murmelte ich zerstreut und sah verlegen zu Boden. Toshiya kicherte vergnügt und begann auf und ab zu springen, "Ich hab ne Idee!", quietschte er. Er hatte immer spontan irgendwelche Ideen, die ihm immer zu den seltsamsten Anlässen kamen, "Lasst uns doch mal wieder einen DVD-Abend machen! Es ist schon so ewig lange her das wir einen gemacht haben!" Die und Kaoru stimmten voller Begeisterung laut zu und ich nickte zustimmend Shinya schwieg und Toshiya wandte sich grinsend zu ihm um "Du kommst doch auch, oder?" Shinya nickte und lächelte ihn an, doch ich konnte den Widerwillen in seinen Augen sehen. Ich betrachtete ihn von der Seite während Toshiya lautstark verkündete wir sollen alle gegen Acht Uhr zu ihm kommen und wer wollte könne auch bei ihm übernachten. Plötzlich drehte Shinya den Kopf und sah mir direkt in die Augen. Dann sah er wieder in eine andere Richtung und ich hatte das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben. Dieser Gedanke verfolgte mich auch noch als ich bereits mit einer Tasche über der Schulter auf dem Weg zu Toshiya war. Ich war mir keines Vergehens bewusst und eine gewisse Unruhe überfiel mich. Ich fragte mich ob Shinya mich darauf ansprechen würde und wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte. Shinya zeigte seine Gefühle nicht.... Shinya sagte nicht offen, was ihm nicht passte. Nach außen hin gab er sich manchmal fast Gleichgültig. Als ich bei Toshiya ankam war der Rest der Truppe bereits eingetroffen und ich wurde von Toshiya auf seine stürmische, herzliche Art die ich in einer gewissen weise schätze begrüßt. Auch Die und Kaoru kamen zur Tür um mich in Empfang zu nehmen, während Shinya im Wohnzimmer blieb und mir als ich eintrat nur kurz zunickte. Meine Laune sackte fürchterlich ab. Shinya war die Person, auf die ich mich am meisten gefreut hatte. Aber schien alles andere als erfreut mich zu sehen. Die anderen schienen die frostige Stimmung zwischen uns beiden nicht zu bemerken und ich traute mich nicht mal ihn anzusprechen, geschweige denn ihn zu berühren. Schon während des ersten Films kringelte ich mich zusammen und tat so als schliefe ich. Das war das einfachste und auch das bequemste, wenn es auch nicht das war, was ich am meisten wollte. Ich lag da und spürte meinen eigenen Herzschlag. Dann, ich war schon fast wirklich eingeschlafen, begann Shinya unvermittelt zureden. Ganz normal... Wie immer.", Kyos Blick ist gebrochen und verletzt. Die Sonnenstrahlen, die sich durch den dicken Nebel mogeln können, bringen die Tränen in seinen Augenwinkeln zum glitzern. Kaede sieht ihn wortlos an und weiß nicht wie er den kleineren trösten soll. "Von diesem Moment an wusste ich das es an mir lag, und an keinem anderen. Mit dieser Erkenntnis bin ich schließlich eingeschlafen und am nächsten Morgen bin ich schon recht früh gegangen, damit die anderen, besonders Shinya, von mir unbehelligt Spaß haben konnten. Ich hatte das Gefühl irgend etwas in meiner Brust habe sich zu Eis verwandelt. `Macht doch was ihr denkt!´, dachte ich verbittert. `Ich hasse dich, Shinya.... Ich hasse dich ´ Dieser Gedanke erschreckte mich zutiefst. Wie konnte ich so etwas denken? Doch tief in mir wusste ich, dass ein Teil in mir Shinya innig und über alles liebte und der andere ihn über lasse maße verabscheute. Ich war richtig verwirrt... Ich wusste nicht, wie es weiter gehen sollte, und ob ich Shinya ja wieder in die Augen sehen konnte. Ich hatte mich in einen Mann verliebt... Einen Mann, den ein Teil in mir auf den tot nicht ausstehen konnte.... Nachts träumte ich von ihm und davon ihn.... ihn.....", Kyo bricht ab und schüttelt energisch den Kopf und lässt seinen letzten Satz unvollendet, was Kaede ihm nicht im entferntesten übel nimmt. "Zu diesem Zeitpunkt begann ich auch mich selbst langsam aber sicher zu hassen. Wenn ich den Spiegel gesehen habe wollte ich dieses Gesicht im Spiegel einfach nur zerkratzen... Jede Fieber und jeden Faser dieses Körpers vernichten... Und dann veränderte auch ich mich. Nach Außen hin blieb ich der Kyo, der ich schon vorher gewesen bin, doch mein Inneres wandelte sich. Mit der Zeit bekam ich Angst Shinya zu berühren, oder ihn anzusprechen... Mein Leben machte immer weniger Sinn. Ich verlor das Vertrauen zu den anderen, und selbst mit Kaoru, dem man alles anvertrauen kann und der fast auf jede meiner Fragen eine Antwort wusste, sprach ich nicht mehr über meine Probleme... Es wurde von Tag zu Tag schlimmer...", Kyos Stimme ist zu einem schwachen Flüstern geworden und er sieht zu den mit Unkraut bewachsenen Schienen hinunter, die von Rost brauen und porös geworden sind. In Kaedes Augen brennen Tränen. Ihm tut Kyo unendlich leid und der Wunsch ihm zu helfen ist stärker den je. Der junge Mann mit den hellen Haaren öffnet den Reißverschluss seines schwarzen Oberteiles und entblößt den oberen Teil seiner Brust, der über und über mit schmalen Narben und Kratzern übersät ist. Kaede starrt ihn ungläubig an. "Ja... Das bin ich selbst gewesen... Ich habe es einfach nicht ausgehalten. Am Anfang diente es dem Abreagieren.... Doch dann verspürte ich den Wunsch einfach nur Körperliche Schmerzen zu leiden. Die anderen bemerkten es nicht, da ich mich nur an Stellen verging, die immer bekleidet waren.... Doch dann rückte der nächst jener DVD Abende näher, die ich früher so liebte und nun gehasst und gefürchtet habe. Ich hatte mir fest vorgenommen nicht bei Toshiya zu übernachten, sondern nach dem Film das weite zu suchen. Doch als ich aufstand und mich verabschieden wollte spürte ich plötzlich wie jemand mein Handgelenk fest hielt. Zu meiner aller größten Überraschung war es Shinya, der mich da fest hielt. Er fixierte mich mit seinen schönen braunen Augen und ich konnte mich nicht von der Stelle bewegen. Er sah mich weiter an. Dann erhob auch er sich und zog mich mit sich in die Küche, deren Tür er hinter uns schloss. Er drehte sich zu mir um und sah mir lange in die Augen bevor er zusprechen begann, "Du.... Weichst mir absichtlich aus, oder Kyo?" Ich nickte nur zur Antwort und sah zu Boden, doch Shinya schob seine Hand unter mein Kinn und brachte mich dazu ihm wieder ins Gesicht zu sehen. Da stand ich also vor ihm. Eingeschüchtert und unsicher. Das Verlangen ihn zu umarmen.... Ihn nie wieder los zulassen steigerte sich im gleichen Maße wie mein Selbsthass und das Verlangen ihn so zu verletzen, wie er mich verletzt hat... Unvermittelt kam er mir immer näher und schlang seinen freien Arm um meine Taille. Ich war zu verwirrt um mich zu wehren als er mich küsste. Ich konnte meine Gefühle nicht leugnen.... Ich konnte nicht leugnen, dass ich es genoss und dass ich das was danach folgte durchaus wollte. Es war O.K. ..... Es war für mich mehr als in Ordnung. Obwohl man einen Küchentisch nicht als so sonderlich bequem bezeichnen kann, und Shinya nicht gerade vorsichtig mit mir war, genoss ich jede seiner Bewegungen und die Art wie er meinen vernarbten Oberkörper liebkoste..." Kaede sieht Kyo schüchtern von der Seite an, doch der Gesichtsausdruck des kleineren ist weder glücklich noch schmerzlich sondern gleichgültig. "Ich habe gedacht nun sei endlich alles in Ordnung und in meinem Leben ginge es endlich wieder bergauf... Doch nachdem Shinya wieder genug Atem zum Reden hatte richtete er sich auf, warf mir meine Sachen zu, zog sich selbst an und öffnete die Tür. Ich sah ihn entgeistert an und spürte wie sich die ersten Tränen anbahnten. Shinya sah mich einfach nur kalt an. Mit den Worten: "Wenn du dich weiter so zurichtest wird die Band nicht mehr lange bestehen, Kyo", verließ er den Raum und kurz darauf das Haus. Ich hatte mich bereits wieder angezogen und kauerte weinend in einer Ecke der Küche als die anderen herein kamen um nach mir zusehen und mich zu fragen, was wir so lange getrieben hätten, und warum Shinya gegangen sei. Doch ich antwortete ihnen nicht, stand auf und verließ ebenfalls die Wohnung. Meine Schritte waren zielstrebig, denn ich wusste was ich nun tun wollte oder auch musste. Ob jetzt oder später machte für mich keinen Unterschied und so lenkte ich meine Schritte zu der alten Brücke. Ich sah keinen anderen Weg. Ich wollte sterben... Ich fühlte mich betrogen und benutzt. Es war ein kalter Abend und der Wind war stark, als ich den Stein erklomm. Ich denke, du weißt welchen Stein ich meine?" Kaede nickt. Jeder in der Stadt kennt diesen Stein, der auch von manchen als Teufelsstein bezeichnet wird. Eigentlich ist es kein Stein, sondern ein Sockel, der seinen Namen von den Selbstmördern bekommen hat, die sich schon seit Jahrhunderten von ihm in die Fluten des darunterliegenden Flusses und somit in den sicheren Tot stürzen. Kaedes Stimme zittert vor Aufregung "Aber du hast doch noch einen Ausweg gefunden! Du sitzt schließlich hier vor mir!" Der junge, blasse Mann lächelt und der Wind spielt mit seinen Haaren. "Nein.... Manchmal scheint es nur diesen einen Weg zu geben... Und ich habe ihn gewählt..." Der Wind trägt die Stimme der kleinen Gestalt davon und der Körper Kyos wird langsam durchsichtig. "Mache nie den gleichen Fehler wie ich Kaede-san.... Ich bereue.... Doch mir wird nie verziehen werden...." Die Stimme verklingt und Kyo ist eins mit dem Nebel geworden der Kaede, dessen Tränen auf den kalten Stein fallen, sanft umgibt. Owari ??? Sooo... Erst ma danke fürs lesen ^-^ Also ich denke, es könnte auch noch ne Fortsetzung geben.... Ich hab da so ne Idee.... Aba nur..... Wenn ihr fleißig Kommis schreibt ^-^ *doof-grinsen-tu* Ich weiß.... Ich bin doof... Bin ja schon weg... *davon-hoppel* Mau.... ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)