Vulnerable von Stoechbiene (ZorroXRobin) ================================================================================ Kapitel 44: Hoffnungslos? ------------------------- @phoenixfeder: Daß du ein unglaubliches Talent besitzt gute, nein, geniale Kommis zu schreiben, das ist unumstritten! Aber daß du auch schon etwas über Kapitel sagen kannst, die noch nicht einmal on sind, ist mir neu. Also entweder bist du unter die Hellseher gegangen, oder ich bin noch durchschaubarer als ich dachte. Wenn du dieses Kap hier gelesen hast, wirst du vielleicht wissen, was ich meine. @jen_chan: Zorro ist nicht dumm, das weiß er schon, aber es ist wohl einfach so, daß gegen Robin's Wissen jeder etwas blaß aussieht. Außerdem hat er in den vergangenen Jahren viel dazu gelernt, allein durch seine Vaterrolle, wie du es treffend gesagt hast, aber er weiß, daß er noch viel lernen muß, je älter Diego wird. Das halte ich für einen natürlichen Prozeß. Hinzu kommt, daß ich es von Zorro anmaßend und untypisch gefunden hätte, wenn er sich selbst als Intelligenzbolzen dargestellt hätte. Der Titel hat sich auch auf Nami's Sicht bezogen. Nun viel Spaß beim Lesen, auch wenn das Kap etwas kurz geraten ist. Das nächste wird länger, versprochen! LG Stoechbiene 44. Robin Hoffnungslos? Hier sitze ich nun, allein, starre auf die Holzwand der Kombüse, zwinge mich dazu die einzelnen Astlöcher zu zählen, um nicht nachdenken zu müssen. Erfolgreich habe ich meine maßlose Traurigkeit in den letzten Tagen versteckt, will ich doch mutig und tapfer sein, daß Diego Halt findet und ich meine Freunde nicht zusätzlich mit meinem Geheule nerve. Aber heute Abend ist es erdrückend! Ich fühle mich so einsam, mir ist kalt, trotz der sommerlichen Temperaturen. Nicht einmal der Wein in meinem Glas vermag die Traurigkeit in mir herunterzuspülen, scheint sie eher zu verschlimmern, schließlich kann keiner so viel an Alkohol vertragen wie Zorro und dabei aussehen, als hätte er keinen Tropfen angerührt. Die wenigen Tage, wohl eher Stunden, die ich mit ihm zusammen sein durfte, seine Nähe unendlich genießen, scheinen unsagbar weit weg, als wären sie nur ein Traum gewesen. Und doch kann ich den heißen Geschmack seiner Lippen auf meinen wahrnehmen, seine sanften aber mächtigen Hände auf meinem Körper spüren, den Geruch seines Parfums riechen. Gut, letzteres habe ich mir selbst zuzuschreiben, trage ich doch den ganzen Tag schon seine Klamotten, die über dem Stuhl in seinem Zimmer hingen. Ich will wieder zu ihm, zurück an den schönsten Ort auf Erden, den Platz in seinen Armen. Wenn ich morgens aufwache und noch verschlafen seine Nähe suche, seine Wärme, die Geborgenheit, die er ausstrahlt. Seine warme und tiefe Stimme, die mir die Worte ins Ohr flüstert, die meinen Körper, meine Seele brennen lassen und in meinem Herz den Wunsch entfachen, ihm noch näher sein zu wollen. Zu gern erinnere ich mich an diesen Morgen in Arbana, geweckt durch Diego's vergnügtes Kichern, als er: "Mama und Papa sind Schlafmützen!" rief und dabei völlig aufgedreht auf der Matratze herumsprang. Auch wenn ich noch ein wenig schlafen wollte, eng an Zorro gekuschelt, nur eines seiner Hemden trug, so freute ich mich dennoch riesig über den ersten Morgen, den wir als Familie begannen. Unausgeschlafen, strubbelig, aber überglücklich! Und wie ist dieser verheißungsvolle Tag geendet? Vermutlich in einer Katastrophe, denn da ich ohnmächtig war, kann ich nicht wirklich etwas darüber sagen, nur über das Schuldgefühl, das seit meiner Genesung deshalb in mir heranwächst. Wieso habe ich den Angreifer nicht gesehen? Wie eine Anfängerin habe ich mich abknallen lassen, ohne Gegenwehr. Hätte mich der Typ nicht wenigstens ganz erledigen können, so wäre Zorro nicht dazu gezwungen worden mit Nami zu gehen. Aber dann würde ich jetzt vergebens in der Hölle schmoren und darauf warten, ihn je wiederzusehen. Wenn ich nur wüßte, was Nami damit beabsichtigt? Aber vielleicht ist es besser, wenn ich es nicht weiß. Sie steht auf ihn, nach wie vor und das kann ich ihr nicht einmal verdenken, aber gerade das ist es, was mich beunruhigt. ,Starr ihn nicht so an, er ist mein Freund. Und falsche Hoffnungen brauchst du dir auch nicht zu machen, er kann dich eh nicht leiden. Außerdem bin ich schwanger von ihm, folglich noch ein Grund mehr, weshalb du nie eine Chance bei ihm haben wirst.' Diese Ziege! Ständig mußte ich mir das anhören! Oder wenn sie anfing ihn zu befummeln, ihm das Hemd aufknöpfte, seine braune Haut streichelte, während sie wohlweislich darauf achtete, daß ich es auch mitbekam. Nachts lag ich oft stundenlang wach, stellte mir vor wie es wäre, wenn er zu mir ins Zimmer käme, wie sein nackter Oberkörper im Mondlicht glänzt, seine dunklen Augen geheimnisvoll aufblitzen und er mich verlangend an sich pressen würde. Das Gefühl, das mich dabei stets umfing war so intensiv und real, daß ich mich nicht selten dabei erwischte, wie ich mich unruhig in meinem Bett hin und her wälzte, mir die Kleider vom Leib riß und versuchte, die Illusion eines nächtlichen Abenteuers am Leben zu erhalten. Selbst am Tag wurde ich von diesen intimen Vorstellungen nicht verschont, so daß ich hin und wieder die Befürchtung hegte, man könne mir meine Sehnsüchte an der Nasenspitze ansehen. Und ich verwette meinen Hintern, daß Nami nur zu genau wußte, daß ich diese Träume über Zorro hatte! Und nun? Er hat mir endlich seine Liebe gestanden, erfüllte mir mein Begehren, übertraf es bei weitem, schenkte mir Vertrauen und Zuversicht, doch wurden wir vom Schicksal getrennt. Ist das fair? Gibt es das überhaupt, Fairness? Hätte ich Nami gegenüber nicht einfach dreister sein müssen, Zorro von Anfang an klar zeigen, daß auch ich, die ehemalige Barockagentin, Interesse an ihm habe? Tiefste Gefühle für ihn hege? Ich weiß es nicht. Zu viele Fragen, auf die es keine Antwort gibt, aber in mancherlei Hinsicht ist das wahrscheinlich am besten so. Mein Blick wandert wieder zur Wand, an der wir Zorro's Katanas aufgehängt haben, damit immer ein Stück von ihm bei uns ist. Er wird seine drei Lieblinge bestimmt vermissen, aber ich weiß, daß er sich auch ohne sie recht gut verteidigen kann. Trotzdem ist es merkwürdig die drei Schwerter zu sehen, ohne ihren Besitzer in der Nähe zu wissen. Aber wir werden alles tun, damit er bald wieder bei uns ist, mit uns lachen und feiern kann, uns unsere Lebensfreude zurückbringt. Mein Herz zieht sich hart zusammen bei jedem Schlag den es ohne ihn ausführen muß, wird zerfressen von meiner Einsamkeit, ohne daß ich etwas dagegen tun kann. Ist das die wahre Bedeutung von Liebe? Jemanden so sehr zu vermissen, bis der Körper unter Schmerzen daran zerbricht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)