Vulnerable von Stoechbiene (ZorroXRobin) ================================================================================ Kapitel 26: Nah genug? ---------------------- 26. Zorro Nah genug? Partys sind geil! Oder wenigstens witzig...normalerweise. Aber dieses Trauerspiel von königlicher Lustlosigkeit sieht dagegen ganz anders aus, erinnert eher an einen Kaffeeklatsch am Abend. Schrecklich! Die Musik ist einschläfernd, der Saal dekoriert wie ein Blumenbeet und von Alkohol keine Spur. Ich sterbe! Hinzu kommt, daß Robin sich die ganze Zeit mit König Kobra unterhält, was mir zugegebenermaßen nicht besonders in den Kram paßt. Scheiß Eifersucht! Wieso mußte sie sich auch so ein aufreizendes Kleid anziehen? Nicht daß es mir nicht gefallen würde, aber es wäre mir lieber, wenn sie es tragen würde, während sie sich an meiner Seite befindet, schließlich wollen auch wir Männer mit unserer Begleiterin angeben, wie Sanji sagen würde. Aber nein, statt dessen lehne ich hier an der Wand neben der großen Terrassentür, höre gezwungenermaßen Ruffy beim Fressen zu und bemühe mich vergeblich, ein halbwegs gut gelauntes Gesicht zu zeigen. "Wenn das Essen nicht so klasse wäre, könnte man glatt einschlafen, so langweilig ist es." Hat das eben wirklich Ruffy gesagt? Irritiert sehe ich ihn an, betrachte die Schnute, die er aus Frust zieht. Auch Diego sieht nicht amüsiert aus, obwohl er normalerweise fast immer am lachen ist. Den ganzen Tag über hat er mir erzählt, daß er mit Chopper tanzen will, doch selbst dazu ist die Musik nicht geeignet. Aber wenigstens bleibt mir so erspart, daß mir diese Trish noch mehr auf die Pelle rückt. Kann die nicht endlich verschwinden und jemand anderem die Ohren vollquatschen? Zwar habe ich schon vor einer Stunde aufgehört ihr richtig zuzuhören, aber das scheint sie nicht davon abzuhalten, ungehindert weiter irgendwelchen Müll von sich zu geben. Sollte ich je herausfinden, daß Sanji sie mir auf den Hals gehetzt hat, dann Gnade ihm Gott, denn von mir kann er keine erwarten! Ich werfe einen kritischen Blick zu unserem Blondie, aber entgegen meiner Erwartungen scheint auch er mit der Situation nicht allzu zufrieden zu sein, trotz der beiden leichtbekleideten Frauen an seiner Seite. Erstaunlich. Als er meinen Blick bemerkt, flüstert er kurz seinen beiden Errungenschaften etwas ins Ohr, ehe er zu mir rüber kommt. Natürlich vergißt er es nicht sich auf halbem Weg eine Zigarette anzuzünden, könnte sein Nikotinspiegel doch sonst auf annehmbare Werte abfallen. "Trish, mein Häschen, würdest du Zorro und mich mal kurz allein lassen, ja?" "Klar doch. Laß aber bitte ein bißchen was von ihm für mich übrig." Und weg ist sie. Besser so, bevor ich noch einen Anfall bekomme, weil mir ihr Gesülze auf den Wecker geht. "Deinem Gesichtsausdruck nach mußt du ganz schön genervt sein, Grüner. Aber wen wundert's, dieser Party kann nicht einmal ich etwas abgewinnen." "Trotz deiner Mädels?" "An dieser Bemerkung erkenne ich, daß du keine Ahnung von Verabredungen hast. Eine Frau will unterhalten werden, aber wie soll das bei dieser Trauerfeier funktionieren? Deshalb müssen wir die Sache in die Hand nehmen, bevor alle Gäste kollektiv ins Koma fallen." "Gute Idee, Sanji!" Ausnahmsweise muß ich dem Strohhut mal recht geben, denn auf lange Sicht betrachtet, läuft die ganze Veranstaltung den Bach runter. "Zorro, du organisierst den Alk. Ruffy, du klärst die Musiker mal über den Begriff gute Musik auf und ich suche ein paar süße Mädels zusammen." Und schon ist der Koch weg, mitten im Getümmel aus jungen Frauen verschwunden. Typisch. "Warum habe ich diese Arbeitseinteilung erwartet?" "Tja Ruffy, manche Dinge ändern sich eben nie." Ich schiebe mich durch die Reihen der Gäste auf dem Weg zur Bar, die eigentlich für den Alkohol zuständig sein müßte. Zwar ist die Party nicht gerade ein Stimmungsmacher, aber dennoch kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß Vivi den hohen Alkoholkonsum unserer Mannschaft vergessen hat, dafür war sie zu lange bei uns an Bord. Mein Blick wandert zu den beiden Typen, die hinter dem Tresen stehen und sich unterhalten, während wir hier auf dem Trockenen sitzen. Aber auch als ich vor ihnen stehe, schenken sie mir keine Beachtung. Ohne zu zögern schwinge ich mich über die Theke, um nach etwas hochprozentigem zu suchen. Und wie heißt es so schön? Wer sucht, der findet! Wein, Bier, Rum, alles da! "Darf ich fragen, was sie hier verloren haben?" Die beiden Anzugträger krempeln ihre Ärmel hoch, um mir wohl zu verdeutlichen, daß ich hier unerwünscht bin. Vielleicht hätten sie sich vorher ein paar Muskeln zulegen sollen, damit ihr Auftritt glaubhafter wäre. Lachhaft wird es aber erst, als einer der beiden mir mit der Faust in den Magen schlägt, oder es zumindest versucht. Irritiert starrt er auf seine Hand, die wirkungslos an meiner Bauchmuskulatur gescheitert ist. Mit je einer Hand schnappe ich mir beide am Kragen und hebe sie leicht daran hoch, um ihnen besser in die Augen sehen zu können. "Hört mir gut zu, ihr Halbaffen. Die Fässer stehen hier nicht zur Verzierung, also schwingt die Hufe, wir haben Durst. Kapiert?" Ein zaghaftes Nicken, dann setze ich sie wieder ab. Geschickt springe ich wieder zurück über die Theke, lasse aber dabei noch ein paar Bierflaschen mitgehen. Das wäre erledigt. Einen Teil meiner Beute drücke ich Lysop in die Hand, der mit Karuh und Kaya beim Büffet steht. Ich gehe aber gleich weiter, rufe ihm nur noch zu: "Verteilen!" Er nickt. Mein Weg führt mich weiter durch den Saal, möglichst unauffällig, sofern dies als gesuchter Pirat überhaupt möglich ist, um Trish nicht begegnen zu müssen. Seit meine Freunde und ich den Saal betreten haben, hängt sie an mir wie eine Klette. Schrecklich! Als ob ich sonst keine Probleme hätte. Aber endlich habe ich gefunden, wonach ich gesucht habe; Robin. Allein steht sie da, streicht über den Saum ihres kurzen Kleides, als suche sie eine Beschäftigung. "Na, ist die königliche Audienz beendet?" frage ich, wofür ich mir in der nächsten Sekunde schon wieder selbst in den Hintern treten könnte, schließlich weiß sie jetzt, daß ich zumindest ein wenig eifersüchtig war. Ich Trottel! "Wenn du es so nennen willst. Und was ist mit dir? Hat deine Verehrerin dir eine kleine Verschnaufpause gegönnt?" Zuerst will ich darauf mit einem genervten Spruch antworten, damit sie weiß, wie sehr mir diese Ziege auf den Sender geht, aber an Robin's amüsierten Lächeln erkenne ich, daß sie es auch so weiß. Sie kennt mich eben. Ich reiche ihr eine Bierflasche, die sie in einem Zug leert, genauso wie ich meine. Auch die anderen beiden Flaschen in meiner Hand trinken wir aus, drücken diese noch schnell einem von Vivi's Bediensteten in die Hand, bevor wir in Richtung Tanzfläche verschwinden, wo die anderen bestimmt schon auf uns warten, denn auch die Musik hat sich innerhalb weniger Minuten erheblich verbessert, was eindeutig darauf schließen läßt, daß Ruffy's Überzeugungsarbeit erfolgreich war. "Und, hast du Lust mit einem zweitklassigen, dafür aber sturen Schwertmeister das Tanzbein zu schwingen?" "Nur, wenn dieser nichts gegen alte Omas einzuwenden hat." Wie sie sich dreht...so anmutig schön...bezaubernd.... Sicherlich liegt es am Alkohol, der mich jetzt so denken läßt, so, wie es eigentlich gar nicht meine Art ist. Ihr Rock fliegt leicht hoch, zeigt ihre zart gebräunten Schenkel, läßt mich fallen, immer tiefer in den Gefühlsstrudel, der in mir tobt. Daß ich sie liebe, weiß ich nicht erst seit heute, aber wie sehr, erst in diesem Augenblick. Jetzt begreife ich auch, weshalb mich immer die Eifersucht überkam, wenn sie in aufreizender Kleidung mit Ruffy und Sanji auf Streifzug ging. Es war die Angst vor meinen eigenen Gedanken und Sehnsüchten die ich hätte empfinden können, wenn sie mir in dieser Aufmachung begegnet wäre, ohne daß ich zuvor diese schmerzliche Erfahrung mit Nami erlebt hatte. Robin ist eine Frau, eine echte Frau, kein kleines Mädchen, das sich mit Jungs oder Männern abgibt, weil es ein paar pikante Erfahrungen sammeln möchte. Aber genau diese Tatsache macht sie so prickelnd anziehend, verführerisch, vielleicht sogar gefährlich genug, um sich an ihr die Finger verbrennen zu wollen. Und weiß Gott, ich würde mich gerne an ihr verbrennen, jeden Tag meines restlichen Lebens. Ich ziehe sie wieder zu mir heran, vollziehe eine Drehung mit ihr, zumindest glaube ich das, bin ich doch einfach zu sehr in ihre blauen Augen vertieft, die mich heiß anfunkeln, um überhaupt irgend etwas anderes wirklich wahrzunehmen. Ich erwidere diesen Blick, presse sie dabei ein wenig fester an mich, spüre wie sie der Musik entsprechend ihre Hüften bewegt, sich dabei keß an mich drückt. Hitze umfängt mich, aber ich schwitze nicht, es ist eher in meinem Kopf. Heiß wie die Wüste, wie der Rhythmus des Liedes, der Schein ihrer Augen, die Liebe, die in mir wohnt. Ist es der Alkohol, das warme Klima oder wirklich nur sie, die mich so denken läßt? Tausend mal haben wir uns schon angesehen, zusammen gelacht, gefeiert, aber nie, wirklich nie war sie meinem Herzen näher als in diesem Moment. Liegt es am Tanzen? Wie wir uns bewegen, temperamentvoll, wild, vielleicht sogar auffordernd? Ich weiß es nicht, aber es ist auch egal, denn nur sie zählt. Solange die Musik spielt, uns diese Zweisamkeit schenkt, solange gibt es nur uns beide. Die anderen Gäste sind zu einer grauen Masse verschmolzen, existieren nur am Rand unserer kleinen Welt, interessieren uns nicht, besonders nicht ihre Blicke, die ich doch hin und wieder auf uns spüren kann. Anscheinend ist es unterhaltsam, Robin und mir beim Tanzen zuzusehen. Und je länger wir angestarrt werden, desto berauschter werden wir. Sollen sie uns doch anglotzen, sehen, daß wir zusammengehören. Es kümmert mich nicht, was die Menschen hier darüber denken, ob sie mich verurteilen, weil ich mit einer ehemaligen Barockagentin tanze, Hauptsache sie ist bei mir. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)