Harry Potter empfiehlt! von Swanpride (Komplett!!! Yual-Story!) ================================================================================ Weihnachten ----------- Kapitel 15: Weihnachten Severus war mit seinem Latein am Ende. Er hatte jeden Diagnose-Zauber angewandt, der ihm bekannt war, doch das Ergebnis blieb dasselbe. Weder im Klassenraum noch im Gewächshaus waren irgendwelche Abhörzauber. Dafür wusste Severus nun mehr über Potter und die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Grundstück, als je zuvor. Er wusste, dass Potter (diesem verwöhnten Balg) ein ganzer Flügel für sich alleine zur Verfügung stand. Er wusste, dass der Anti-Apparier-Schutz um das Haupthaus herum etwa acht Jahre alt war, der über dem Rest des Grundstücks hingegen bedeutend jüngeren Datums. Und er wusste, dass niemand das Grundstück betreten oder verlassen konnte, ohne dass Oldridge es bemerkte. Severus wagte es nicht, Potter auf die Möglichkeit anzusprechen, dass seine Verwandten ihn bestahlen. Nicht, ehe er nicht wusste, woher Midas Fox über sein Vorhaben bescheid gewusst hatte. Es konnte doch kein Zufall gewesen sein, dass er gerade rechtzeitig zurückgekehrt war, um ihn von den Dursleys fernzuhalten. Bestärkt wurde diese Theorie noch von einem Ereignis, dass sich Anfang Dezember zugetragen hatte. So gut Potters Leistungen in den anderen Fächern waren, in Verwandlung brachte er Severus regelmäßig zur Verzweiflung. Sobald er seinen Zauberstab in die Hand nahm, war es, als hätte er alles vergessen, was er zuvor gelernt hatte. Und wenn er denn doch mal alles richtig machte, dann war sein Wille nicht ausreichend. Severus wusste, woran es lag. Nach all den Fehlschlägen unter Oldridges Herrschaft, traute Potter sich nichts mehr zu. Er war sehr nervös und machte dadurch übermäßig viele Fehler. Normalerweise hätte Severus sich über solch einen Schüler vor der ganzen Klasse lustig gemacht. Entweder lernten sie dann, sich zusammenzureißen, oder aber sie verließen seinen Klassenraum sobald sie ihre ZAG's in der Tasche hatten. Bei Potter konnte er nicht auf diese Weise vorgehen. Zum einen machte es nur halb soviel Spaß, ihn zu beleidigen, wenn sonst niemand da war, der Potter auslachte, zum anderen würde er seinen Schüler erst dann loswerden können, wenn er entweder gefeuert werden würde (womit sein Auftrag gescheitert wäre), oder wenn er ihn von seinen Verwandten weggeholt hatte. Dafür musste er aber das Vertrauen des Jungen gewinnen. Also tat er sein Bestes, das angeknackste Selbstvertrauen seines Schülers nicht noch weiter zu zerstören. Was zur Folge hatte, dass er an manchen Tagen das Gefühl hatte, an den Bemerkungen, die ihm auf der Zunge lagen, ersticken zu müssen. Schließlich platzte ihm der Kragen. "Verdammt noch mal, Potter! Konzentrieren Sie sich! Sogar Ihr Vater, so unfähig er sonst auch war, hatte ein gewisses Talent für dieses Fach!" Potter sah ihn mit großen Augen an. "Kannten Sie meinen Vater denn gut?" Etwas irritiert antwortete Severus: "Wir waren im selben Jahrgang in Hogwarts. Genau wie Ihre Mutter." "Wie waren sie denn?" Potter schien den Unterricht völlig vergessen zu haben, und auch, wen er da eigentlich mit seinen Fragen belästigte. Oder zumindest schien es ihm für diesmal egal zu sein. "Wie sollen sie schon gewesen sein? Ich bin sicher, Ihre Tante hat Ihnen jedes Detail über sie erzählt." Severus glaubte, damit das unangenehme Thema abschließen und zum Unterricht zurückkehren zu können, doch da hatte er sich getäuscht. "Tante Petunia mag es nicht, wenn ich Fragen über sie stelle", widersprach ihm Potter und sah ihn bittend an. Severus glaubte nicht, dass er der richtige Mensch war, um von Lily und James Potter zu erzählen. In Gedanken verfluchte er Petunia Dursley. Er wusste, dass Adoptiveltern häufig dazu neigten, ihren Kindern die wahren Eltern vorzuenthalten, sie manchmal sogar in dem Glauben ließen, sie selbst seien ihre richtigen Eltern. In Severus Augen war solch ein Besitz ergreifendes Verhalten egoistisch und falsch. Sicher, Potter musste nur das richtige Textbuch aufschlagen, um etwas über seine Eltern zu erfahren. Aber dass war nur das Bild, was die Zaubererwelt von ihnen hatte. Nicht, wie sie wirklich gewesen waren. Und außer Petunia Dursley war er der einzige in Potters Umgebung, der sie wirklich gekannt hatte. "James Potter war sehr (arrogant) von sich überzeigt", zensierte Severus seine Gedanken schnell beim sprechen. "Er hatte ein (nicht nennenswertes) Talent für Verwandlung und Quidditch. Er war Jäger und später Kapitän der Mannschaft von Gryffindor. Und er war (ein Angeber) sehr gut darin, sich ständig in Szene zu setzen. Nur Lily war davon nicht besonders beeindruckt. Sie hat ihn ständig abblitzen lassen (und es war jedes Mal eine Genugtuung), erst in ihrem letzten Jahr hat sie ihn dann (leider) erhört. Ihr Talent war übrigens Zauberkunst und", an dieser Stelle warf Severus Potter einen scharfen Blick zu, "Zaubertränke." Severus überlegte, was er noch erzählen könnte. Es war wirklich schwer über James Potter irgendetwas schmeichelhaftes zu sagen, und Lily... ...da wurde plötzlich die Tür aufgerissen. "Entschuldigen sie, Professor Snape!" sagte Midas Fox. "Aber kann ich mir Harry einen Moment ausleihen? Ich muss nur eben etwas mit ihm besprechen." Severus hatte nie erfahren, was denn da so dringend hatte besprochen werden müssen. Aber er glaubte auch nicht, dass es wirklich wichtig gewesen war. Der einzige Grund, warum der rothaarige Zauberer Potter aus seinem Unterricht geholt hatte, war gewesen, dass Severus mit ihm über ein Tabuthema gesprochen hatte. Und Potter hatte danach nie wieder nach seinen Eltern gefragt. Severus wusste, er wurde belauscht. Er wusste nur nicht, wie. Fest stand nur, dass er nun doppelt vorsichtig war, was er innerhalb des Grundstückes von sich gab, und keine weiteren Besuche bei Dumbledore gewagt hatte. Doch heute war die vorerst letzte Unterrichtsstunde. Die Zeit über Weihnachten und Neujahr würde er angeblich bei Freunden verbringen. In Wahrheit würde er lediglich in Spinners End nach dem rechten sehen, und sich zwischenzeitlich heimlich mit Dumbledore treffen. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er Potter nun bereits eine volle Stunde lang beim üben beaufsichtigt hatte. "Ich denke, es reicht für heute", sagte er. "Geben Sie ihren Zauberstab ab, wir sehen uns dann nach den Ferien wieder." Potter ließ den Stab sinken und legte ihn gehorsam auf dem Pult ab. Doch er ging nicht. Stattdessen zog er etwas aus der Tasche und reichte es seinem Lehrer. "Was ist das?" fragte Severus und sah mit Abscheu auf das in bemaltem Zeitungspapier eingewickelten Päckchen. "Ein Weihnachtsgeschenk, Sir", verkündete Potter respektvoll. Severus wusste zwar nicht, wie der Junge dazu kam, ihm ein Geschenk zu machen, doch er beschloss, zu tun, was anscheinend von ihm erwartet wurde. Mit spitzen Fingern wickelte er das Zeitungspapier auf. Zum Vorschein kam eine hölzerne Schlange, offensichtlich selbst geschnitzt. Es war ein schlichtes, aber auch ein sehr schönes Stück. Severus kam nicht umhin, die Fingerfertigkeit des Jungen zu bewundern. "Nun, die Höflichkeit verlangt wohl, dass ich mich jetzt bei Ihnen bedanke! Sagen Sie, warum ausgerechnet eine Schlange?" Zwar war Severus einst der Kopf des Hauses Slytherin gewesen, aber er glaubte nicht, dass Potter sich dessen bewusst war. "Ich habe das Schlangensymbol auf Ihrem Notizbuch gesehen", erklärte Potter, die Augen ganz und gar auf das Geschenk fixiert, dass Severus nun scheinbar achtlos beiseite gestellt hatte. "Ich dachte, es würde Ihnen gefallen." Der Junge redete weiter, aber was nun aus seinem Mund kam, waren keine menschlichen Laute mehr, sondern unheimliche Zischgeräusche. Severus starrte ihn entsetzt an. "Was war das?" fragte er heftig und stand gleichzeitig mit einer schnellen Bewegung von seinem Stuhl auf. Potter trat vor Schreck einen Schritt zurück. "Es...es tut mir leid. Ich dachte nur..." Er wandte sich um und rannte aus dem Raum. Severus ließ sich in seinen Stuhl zurückfallen. Ein Parselmund! Potter war ein Parselmund! Wie konnte das nur möglich sein? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)