Junge Elite von Tatheya ================================================================================ Kapitel 9: Licht im Dunkel -------------------------- Disclaimer: Die Welt von "Ai no Kusabi" gehört nicht mir, sondern Rieko Yoshihara Sie möge es mir verzeihen, dass ich mir Iason und Raoul vorläufig ausgeliehen habe. Teil: 9 Genre: Ai no Kusabi Rating: PG18-Slash Pairing: IasonxRaoul Warnung: keine 9. Licht im Dunkel "Was jetzt?", Raoul hörte den leichten Anflug von Panik in der Stimme des Furnitures und er musste selbst zugeben, dass das Labor ihnen einen unheimlichen Anblick bot: Die Tanks strahlten in einem kühlen blauen Licht und ihr Inhalt, die halbentwickelten Embryonen, war umso sichtbarer und warfen Schatten an die Wände. "Das ist einfach nur ein Stromausfall.", beruhigte ihn Raoul und betätigte den Kommunikator, der an der Wand eingelassen war und der eigentlich auch von den Notfallgeneratoren mitversorgt werden sollte. Er hatte den Technikern eine Strafpredigt gehalten, die ihresgleichen suchte. Aber auch das nützte ihm jetzt nicht viel. Die Arbeiter versuchten die Ursache für den Spannungsabfall herauszufinden und zu beheben, aber dies würde mehrere Stunden in Anspruch nehmen angesichts eines so großen Komplexes wie des Guardian Eden. Wertvolle Zeit die Raoul nicht hatte. In etwas mehr als 24 Stunden war der Empfang und bis dahin musste er noch die Codes der neuen Blondies vervollständigen, die seine Biochemiker begonnen hatten. Raoul rieb sich über die Nase, er hatte auch schon wieder Kopfschmerzen. "Verzeiht Sir, aber vielleicht kann ich helfen?", Katze hatte es wohl auch eilig aus dem unterirdischen Labor zu verschwinden. "Die Lüftungsschächte hier sind mit einem Wartungsraum in den oberen Ebenen verbunden." Er - ein Blondie - sollte durch Lüftungsschächte klettern? Es wurde immer besser. Aber hatte er eine andere Wahl? Es roch modrig und an manchen Stellen war die Wand von grünlichem Schimmel überzogen. Und es ekelte ihn, wenn er damit in Berührung kam. Seine Knie waren schon feucht, weil sie immer an dem Beton entlangscheuerten. Etwas berührte seine Finger und er hätte beinahe den Halt verloren. "Ihhh." Genau vor ihm war eine handtellergroße Spinne. "Was ist Sir?", Katze stoppte. "Da ist eine Spinne.", bemerkte Raoul und überlegte ob er sie von den Sprossen stoßen sollte, aber dazu müsste er sie ja berühren. "Und?" "Und?!... Ich hasse Spinnen.", Raoul wollte es nicht zugeben, aber in Wirklichkeit hatte er sogar Angst vor ihnen. Seit ein Mitschüler ihm einmal ein solches Getier in seine Tasche gesetzt hatte, verspürte für Spinnen keine große Sympathie mehr. Er meinte fast den Jungen über ihm leise kichern zu hören. Katze kam herab gestiegen, nahm das Tier in seine Hand. "Ich könnte sie euch jetzt in die Haare setzen.", in den Mandelaugen blitzte es spöttisch. "Untersteh dich!", grollte Raoul und sah dann mit Erleichterung zu, wie die Spinne auf einem kleinen Vorsprung, weit von ihm entfernt, abgesetzt wurde. Sie kletterten weiter. "Der Wartungsraum ist gleich dort oben.", meldete dann Katze nach einigen weiteren Minuten. Raoul sah zwar nichts, aber er musste wohl auf Katzes Worte vertrauen und tatsächlich stoppte der Junge und trat gegen ein rostiges Metallgitter, das sogleich nachgab. Erleichtert seufzte er und zwängte sich durch den Durchgang. Er fand sich in einem kleinen Zimmer wieder, ausgestattet mit einigen Computerkonsolen und Überwachungsbildschirmen. Aber sie waren nicht alleine, denn an der Wand stand noch ein anderer Blondie und er hielt Katze an sich gepresst und ein Lasermesser an den schlanken Hals gehalten. Raoul erstarrte und musterte den Fremden. Sein Personengedächtnis war nicht so gut wie das Iasons, aber er glaubte den Blondie schon einmal gesehen zu haben. "Lass den Kleinen los!", befahl er dann und ging einen Schritt auf die Zwei zu. "Bleib stehen Streber." Diese Stimme und der Tonfall. "Astur?" Bei Jupiter, was machte der hier drei Stockwerke unter der Erde in einem Wartungsraum? Steckte er vielleicht hinter dem mysteriösen Stromausfall? Doch bevor er sich auch nur eine mögliche Strategie überlegen konnte, hatte Katze schon gehandelt. Er trat dem Blondie gegen das linke Knie, ein leises feuchtes Schnappen war zu hören, und rammte ihm zusätzlich noch einen Ellbogen in den Bauch. Astur, der das Furniture offensichtlich unterschätzt hatte, fluchte lautstark und schleuderte den Körper des Jungen grob gegen die Wand. Danach stürmte er aus der Tür. Raoul war sogleich bei Katze. "Alles in Ordnung?" Der Kleine hielt sich die Seite. "Geht schon.", erwiderte er gepresst. Er nickte und eilte Astur nach. Sie befanden sich in einem Treppenhaus und von weiter oben konnte er Asturs Schritte hören. Raoul rannte ihm nach und tastete unter seinem Obergewand nach dem Laser. Katzes Tritt musste den Blondie doch empfindlich getroffen haben, denn schon bald hatte Raoul ihn eingeholt und es bot sich ihm ein freies Schussfeld. Ohne lange zu überlegen drückte er ab und erwischte Astur am Bein. Der sackte in sich zusammen, schien aber weiterhin bereit zu sein sich zu wehren. Den Laser auf ihn gerichtet, näherte sich Raoul der liegenden Gestalt. "Was machst du hier?" Keine Antwort. "Ich will wissen, was du hier machst!", wiederholte er eine Spur härter. "Du erfährst von mir nichts.", zischte der andere und reckte stolz das Kinn. "Aha.", er ging in die Knie, den Lauf der Waffe noch immer auf die Stelle zwischen den Augen des Blondie gerichtet. Er blickte in die braunen Augen und konzentrierte sich. "Sie haben mir schon gesagt, dass du das versuchen würdest.", schnaufte Astur. Raoul reagierte nicht, er hörte nur die keuchenden Atemzüge des anderen. Es fiel ihm schwer die Verbindung aufrecht zu erhalten. "Wer hat das gesagt?", war das seine Stimme, die da sprach? Astur wehrte sich, Raoul vermochte nicht zu sagen wie, aber er versuchte ihn auszusperren, ihm keinen Zugriff mehr auf seine Gedanken zu ermöglichen. "Wer?", fragte er noch einmal und verstärkte seine Anstrengungen. In einem stummen Gefecht rangen sie miteinander. Raoul verspürte eine unbändige Wut mit aller Kraft versuchte er eine Antwort aus dem Blondie herauszupressen. Doch schließlich kippte Asturs Kopf leblos zur Seite. Erst da besann sich Raoul wieder. Er suchte mit den Fingern den Puls am Hals. Aber das Herz hatte aufgehört zu schlagen. Die Augen waren blicklos auf ihn gerichtet. Schockiert bemerkte er, dass der andere tot war. War er das gewesen? Hatte er jetzt mit seinen Fähigkeiten auch schon getötet? Völlig ruhig, beinahe teilnahmslos, stand er auf dem nächsten Treppenabsatz und starrte auf die Leiche einige Meter unter ihm. Schnelle Schritte tönten durch das Gebäude. Doch es war nur Katze. "Ruf die Sicherheitsleute.", befahl er dem Jungen als dieser neben ihm auftauchte. Wenige Minuten später waren die ersten Männer vor Ort. Sie schwirrten durch das Treppenhaus wie Bienen. Auch ein Arzt war gekommen um sich die Leiche genauer anzusehen. Raoul stand noch immer auf seinem Platz. Eigentlich könnte er doch jetzt gehen, warum stand er dann hier? "Woran ist er gestorben?", erkundigte sich eine tiefe Stimme neben ihm. Seit wann war denn Iason hier?, Raoul wusste es nicht. Er konnte nur auf den leblosen Körper starren, der da vor ihm auf den Treppenstufen lag. Der Arzt justierte nochmals seinen Scanner. "Er hatte Blutungen im Gehirn... das ist recht ungewöhnlich für so einen jungen Blondie. Irgendetwas hat einen großen Druck auf die Blutgefäße ausgeübt bis diese schließlich geplatzt sind. Mehr kann ich ohne eingehende Untersuchungen nicht sagen." "Das wird auch nicht nötig sein.", wehrte Iason ab und er bedachte Raoul mit einem kühlen Blick. Die eisblauen Augen holten ihn wieder in die Realität zurück. Er hatte noch eine Aufgabe, die im Labor auf ihn wartete. Raoul nickte leicht und verabschiedete sich. Die Codes für die Blondies mussten fertig generiert werden. Über sein Handeln und die Konsequenz dessen musste er sich später Gedanken machen. Jetzt konnte er das noch nicht. _-_-_-~~~-_-_-_ Wie verbissen arbeitete er daran die Codes fertig zu stellen. Seine Biochemiker hatten die verschiedenen Komponenten aus den Archiven zusammengeglaubt und Raoul stimmte sie jetzt noch aufeinander ab. Eigentlich war es eine stümperhafte Arbeit. Normalerweise wurde jeder Code eines Blondie individuell erstellt, deshalb dauerte es auch so lange. Doch diese Zeit hatten sie nicht, deshalb hatten sie auf die Datenbanken zurückgegriffen und sich daraus bedient wie aus einem Baukasten. Der geschätzte Biochemiker und hochverehrte Farrang Kie würde wahrscheinlich im Grab rotieren, wenn er dies wüsste. Am späten Abend war endlich ein Ende absehbar. Raoul stand auf von seinem Arbeitsplatz, er streckte sich. Bald müsste der Bote mit dem Essen zu ihm kommen. Wie ihm Iason geraten hatte, hatte er Fay etwas kochen lassen und dem Furniture befohlen ihm das Gericht - Fleischpasteten in diesem Fall - mit einem Boten ins Labor bringen zu lassen. Während er auf das Lichtermeer unter ihm starrte, musste er wieder an Astur denken. Es war das eingetreten, wovor sich Raoul am meisten gefürchtet hatte: Er hatte seine Beherrschung verloren, hatte seinen Rachegefühlen und seinem Hass nachgeben und getötet. In diesen wenigen Sekunden hatte er wieder gefühlt wie damals auf der Akademie als ihn Astur beleidigt hatte und er ihm nur zu gerne mit der geballte Faust in den Magen geschlagen hätte. Als er ebenfalls diesen Rachedurst und Blutgier gespürt hatte, aber damals vor fünf Jahren da hatte er sich beherrschen können. Und noch etwas fiel ihm auf, er verfügte über Empfindungen, die einem Blondie fremd sein sollten. Es würde keine Konsequenzen für ihn haben, weder die Polizei noch Jupiter würden Fragen stellen, denn Raoul war sich sicher: Astur gehörte zu den Progs und er wäre früher oder später dafür bestraft worden, dass er ein Verräter war... und doch. Er, Raoul, hatte ihn ermordet. Und war damit auf die niedrigste Stufe der Zivilisation gesunken: Einem Mongrel. Das niederste Wesen von primitiven, starken Gefühlsregungen beherrscht. Er musste sich an der Glasscheibe vor ihm abstützten. Ihm war schwindlig und zu allem Überfluss erschienen vor seinem geistigen Auge die Bilder, des auf der Treppe liegenden Asturs. Die Augen vor Schreck weit aufgerissen. Ihm war als ob sein Schädel platzen müsste, Raoul presste die Hände gegen die Schläfen. Irgendetwas in ihm schien geradezu in Flammen zu stehen. Obwohl er die Augen fest geschlossen hielt, sah er ein gleißendes, helles Licht wie von einer Explosion. Der Schmerz strahlte auf seinen gesamten Kopf aus, züngelnde Flammen, welche sich nun direkt in sein Gehirn vorfraßen. Raoul stöhnte schmerzvoll auf. Was waren das nur für Schmerzen? Von weit entfernt hörte er, dass die Tür zu seinem Büro geöffnet wurde. Vorsichtig drehte er sich um, wohl bewusst, dass diese Bewegung seine Übelkeit noch verschlimmern würde. Er konnte nur schemenhafte Umrisse ausmachen, überall war dieses helle Licht... Doch die Silhouette der Gestalt kam ihm bekannt vor. "Iason...", er lächelte schwach und dann gaben endgültig seine Knie nach und ihm war als ob er ins Bodenlose fiele. Die Schmerzen hörten auf, waren kaum mehr als ein dumpfes Nachklingen, ein schwaches Echo in seinem Kopf. _-_-_-~~~-_-_-_ Langsam kämpfte er sich wieder zurück in die Welt der bewussten Wahrnehmung. Er lag auf etwas Weichem, seine Wange berührte ein nach Blüten duftendes Kissen. Sanft streichelte jemand - ist es Iason? - seine Hand. Und er hörte zwei Stimmen. "Es wundert mich nicht, dass er zusammengebrochen ist... zum Glück war ich rechtzeitig hier... neuronale Schäden..." , dann vermochte er sich nicht mehr zu konzentrieren und verlor den Anschluss an das Gespräch. Der Ärmel seines Gewandes wurde hochgeschoben und er spürte den leichten Stich einer Nadel. Kurz darauf öffnete er langsam die Augen, neben ihm auf dem Boden kniete tatsächlich Iason und schien sehr erleichtert zu sein, dass er wieder bei Bewusstsein war. Raoul verspürte keine Schmerzen mehr, er fühlte sich etwas mulmig, aber das war kein Vergleich zu diesem Anfall vor wenigen Minuten. Der andere Blondie war wohl offensichtlich ein Arzt, seiner Kleidung nach zu urteilen. Ja, Raoul erkannte ihn nach näherer Betrachtung, es war Morqua. Ein talentierter junger Mediziner, vielleicht zwei Jahre älter als er und Iason. Ebenfalls ein Mitglied der jungen Elite von Eos, die neue Wege ging. Es hieß er habe eine Affäre mit einem anderen Blondie, zumindest war es seit kurzem Gegenstand eines jeden Gespräches hier in der Stadt. "Ich werde dann wieder gehen.", Morqua fühlte nochmals seinen Puls und nickte ihm aufmunternd zu. Iason verabschiedete sich von ihm und als sie alleine waren, beugte er sich über ihn. Raoul wünschte sich auf einmal, der andere würde ihn doch jetzt küssen. Und tatsächlich wurden seine Lippen sanft von denen des anderen gefangen genommen. "Tu das nie wieder! Jag mir nicht noch einmal so einen Schreck ein!", tadelte er. "Was war los?", wollte Raoul wissen und streckte sich auf der Couch. Jetzt erkannte er auch, wo er sich befand: Es war das kleine Zimmer neben seinem Büro wo auch eine kleine Nasszelle und ein Kleiderschrank untergebracht war. "Ich habe einen Arzt gerufen und dich hierher gebracht." An irgendetwas musste er sich erinnern, etwas was Morqua gesagt hatte. Er schloss die Augen und grübelte über die Phrasen nach, die er halb vor sich hindämmernd aufgeschnappt hatte. Dann fiel es ihm wieder ein: "Was meinte er mit ,neuronalen Schäden'?" "Das wollte ich dich fragen.", erwiderte Iason ernst. "Es scheint als ob deinem Gehirn ein bestimmter Botenstoff gefehlt hat, deshalb bist du zusammengebrochen." "Ich dachte, weil ich einfach übermüdet bin und nichts gegessen hatte.", meinte Raoul trocken. Iason seufzte: "Das natürlich auch und versuch nicht abzulenken. Ich kann es mir sowieso denken." Raoul sagte nichts und wartete ab. "Du hast bei Astur Telepathie eingesetzt." Er nickte nur, dann setzte er sich auf. Iason nahm neben ihm Platz zog ihn näher zu sich heran. "Ich habe ihn gefragt, was er in dem Labor zu suchen hatte. Und ich wollte die Antwort aus ihm herausbekommen, dabei...", Raoul schluckte und schüttelte unglücklich den Kopf. "Iason, was ich getan habe, das war erbärmlich. Ich habe die Kontrolle verloren, genau das, wovor ich solche Angst habe, seit ich weiß, dass ich diese Fähigkeit habe." Er stützte die Hände auf die Knie und starrte auf den Fußboden. "So erbärmlich...", wiederholte Raoul und schüttelte den Kopf. "Jeder macht Fehler Raoul.", Iason umarmte ihn und legte den Kopf auf seine Schulter. "Wir sind Blondies, wir dürfen keine Fehler machen. Wir sind perfekt. Weißt du, was ich meinen Schülern und den Studenten auf der Akademie immer gepredigt habe? Ihr habt ein großes Wissen und große Macht und damit einhergehend eine große Verantwortung. Verstehst du, ich habe meine eigenen Grundsätze gebrochen...", seine Stimme brach und er holte erstickt nach Luft. "Raoul, beruhig dich. Das stimmt alles. Aber wir sind auch nur Menschen." "Darüber kann man streiten.", murmelte er. In der Tat wurde die Rasse der Blondies von einigen Wissenschaftlern der anderen Planeten nicht mehr als ,Mensch' bezeichnet, andere wiederum sahen in ihnen nur eine Weiterentwicklung des vorhandenen Genpools. Doch das waren im Grunde müßige und philosophische Fragen, denen er gleich gar nicht weiter nachging. Iason küsste ihn am Hals, dann seufzte er. "Raoul, du hast es doch nicht mit Absicht getan.", meinte er dann und versuchte den Körper des anderen in eine liegende Position zu bringen. Doch Raoul sperrte sich dagegen, er starrte ins Leere und schüttelte langsam den Kopf. "Weißt du Iason," , es war kaum ein Wispern, "das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Womöglich wollte ich, dass er starb." Er spürte, wie der Griff der Hände an seinen Schultern fester wurde und obwohl er es nicht sah, wusste er dass die blauen Augen in diesem Moment noch kälter dreinsahen. Einige Minuten herrschte Stille in dem kleinen Zimmer. "Und wenn schon," , begann Iason dann, die Stimme kühl und berechnend. "Er war ein Verräter und es war seine verdiente Strafe. Du musst damit fertig werden." "Das ist alles?", knurrte Raoul und sah den anderen zum ersten Mal offen an. "Was willst du noch? Ich kann dich schlecht bestrafen... Fühlst du dich besser?" "Mhm?", erwiderte er fragend, verwirrt über diesen abrupten Themenwechsel. "Dein Kopf.", Iason strich ihm die langen Strähnen wieder hinter die Ohren. Raoul nickte und hielt die Hand fest, die gerade seine Wange berührt hatte. Er neigte den Kopf und küsste die Innenfläche. "Hast du noch etwas Zeit?", fragte er dann heiser als er Iason mit sich nach unten zog. Das Gewicht des anderen Blondies drückte ihn in das Polster, aber er bemerkte es kaum, sondern sah nur das ebenmäßig schöne Gesicht vor sich, das jetzt amüsiert die Lippen zu einem Lächeln kräuselte. Das war vielleicht die beste Art der Ablenkung, ein paar Minuten lang vergessen was gewesen war. "Nein, eigentlich nicht.", doch entgegen seiner Worte wanderte eine schlanke Hand unter Raouls Hemd und schob es langsam nach oben. "Ich muss noch die Daten überprüfen, die du mir geschickt hast.", erklärte er dann. "Ich kann es mir nicht leisten Flainte Tinerta nur auf einen bloßen Verdacht hin zu verhaften." Flainte war der ehemalige Leiter der Labors und es deutete viel daraufhin, dass er den Gendefekt in das Erbmaterial der Embryonen eingeschleust hatte. "Ich habe dir doch schon genug... AH!" Iason hob wieder den Kopf und strich mit der Fingerspitze über den Abdruck seiner Zähne, den er neben Raouls Brustwarze hinterlassen hatte. "Das hat dich schon während der Akademie angemacht.", bemerkte er versonnen und kratzte mit dem Daumennagel über die jetzt harten Knospen. "Ich will es selbst nochmals nachprüfen Raoul, meine Position ist noch nicht so gefestigt als dass ich mir so einen Fehler leisten könnte.", murmelte er dann, während er an Raouls Hose herumfingerte und unwillige knurrte als der Reißverschluss sich verklemmte. "Wenn du meinst.", er wollte nicht länger darüber diskutieren. Raoul griff in die silbrigen Haare und zog den Kopf näher zu sich heran. "Morgen ist alles vorbei?", keine Verschwörungen mehr, keine Progs. Morgen Abend würden alle Verräter bereits in den Gefängnissen sitzen. "Morgen ist alles vorbei!", bekräftige Iason und ihre Lippen berührten sich wieder. Da piepste der Kommunikator an Raouls Handgelenk. Iason stöhnte frustriert und ließ sich ganz auf ihn fallen, ihm dämmerte, dass Iason in den letzten Tagen sich so wenig sexuell hatte betätigen können wie er selbst. Und jetzt hatten sie einmal die Gelegenheit dazu und wurden doch wieder unterbrochen. Raoul hätte den Tag an seinem Handgelenk gerne abgenommen und in die nächstbeste Ecke geworfen. Aber so etwas tat man als Blondie nicht. "Ja?", meldete er sich dann. "Sir, hier ist ein Bote mit Fleischpasteten für Sie.", es war der Pförtner und selbst über die Komleitung hörte man förmlich seinen Magen knurren. Raoul schloss kurz die Augen und atmete durch. "Ist gut Kirrum, nimm dir eine Pastete und dann bring es zu mir." "Danke Sir." Er beendete das Gespräch und klopfte Iason auf die Schulter. "Es scheint als ob die Arbeit ruft." "Ja, scheint so.", der andere setzte sich auf, genau auf Raouls Gesäß und bewegte einmal verführerisch das Becken. "Damit du weißt, was dir entgeht.", bemerkte Iason. Und Raoul wunderte sich über dieses Verhalten, das nicht ganz dem Iason entsprach, den er kannte. Aber wahrscheinlich war es nur die Überanstrengung und der mangelnde Schlaf, der sie beide so unausgeglichen machte, geradezu hungrig nach den Berührungen des anderen. Nun, die wenigen Stunden würden sie auch noch ertragen. "Tss.", zischte Raoul über Iasons großspurige Bemerkung. "Ich denke bei Sonnenaufgang bin ich fertig mit den Codes, vielleicht hast du dann auch noch Zeit." "Das denke ich schon." Fortsetzung folgt.... Im nächsten Teil dann der große Showdown auf dem Empfang, denn die Verhaftungen verliefen nicht ganz so wie geplant und Raoul sieht sich mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Die nächsten Wochen werden recht stressig für mich, daher weiß ich nicht, wann ich den neuen Teil fertigstellen kann. Mir fehlt auch etwas die Motivation zurzeit. :-/ Kritik/ Kommentare / Reviews / Feedback... egal wie ihr es nennt, hauptsache ich höre von euch. ;-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)