Kalesh - Reich der mystischen Wesen von Arlarion ================================================================================ Kapitel 2: Der Drache Langjangan -------------------------------- Der restliche Tag verlief recht Normal. Soweit es eben nach dem Überfall ging. Die Aufräumarbeiten werden noch etwas andauern. Aber das meiste war am Abend aus dem Weg geräumt, sodass Händler hindurch kamen. In der Gaststätte war es wieder voll, da die meisten Hunger von der Arbeit hatten. Melina hatte viel zu tun, aber ihr Blick schweifte nach oben zur Treppe. Der Arzt hatte ja gesagt, dass Lucifer bald am Abend etwa aufwachen würde und wenn, so kannte sie ihn, würde er wieder aufstehen aber das durfte er nicht. Sie seufzte etwas und bediente weiterhin die Gäste. Als sie zur Theke zurückkehrte meinte der Wirt, welcher ihr Vater war. "Geh ruhig hoch zu ihm. Ich werde es auch so schaffen." Er zwinkerte ihr zu. Sie freute sich natürlich darüber und machte sich sogleich auf den Weg nach oben. Die Tür zu Lu's Zimmer öffnete sie leise. Erst schaute sie hinein und sah, dass er noch immer schlief. Leise ging sie hinein und schloss die Türe hinter sich. Mit einem Stuhl setzte sie sich neben dessen bett und wartete, bis er wach war. Es dauerte noch etwas, aber dann wachte er auf. Er sah sie erst etwas verschwommen und dann nach und nach immer besser. "Hng." ihm ging es nicht wirklich gut. "Wie geht's dir?" fragte Melina leise. "Es geht." sagte Lu und stützte sich etwas auf, um mit einer Hand in seinen Nacken zu fahren, wo er zischend die Luft einzog und die Hand wieder weg nahm. "Was...ist geschehen?" fragte er und schaute zu ihr. Sanft legte sie ihn zurück aufs Bett. "Ich weiß es nicht genau, aber anscheinend hast du einen harten Schlag abbekommen. Drake ist fort, aber wird bald wieder kommen." sagte sie mit einem Lächeln. Er schaute sie recht verdutzt an. "Was...aber..." er wollte wieder hoch, aber sie lies es nicht zu. "NEIN habe ich gesagt Lu. Welchen Teil davon verstehst du nicht?" fragte sie und schaute ihn ernst an. Er seufzte. "Ja...schon gut..."Er drehte seinen Kopf etwas weg. //Warum ist er alleine los?// "Ich hole dir etwas zu essen." sagte sie und stand auf. "Na wehe du stehst auf!" sagte sie leicht drohend und verschwand, um etwas zu Essen zu holen. Sie kam etwas später wieder und setzte sich zu ihm. Sie half ihm beim Essen und dann redeten sie noch in die nacht hinein. Der erste Tag: Schon recht früh war Lucifer wach, aber man lies ihn nicht aufstehen. Melina hatte sich als Standwache sozusagen 'eingetragen' und bewachte ihn streng, dass er ja nicht aufstand. Sie hielt sich im Gegensatz zu Lucifer immer an die ärztlichen Vorschriften, was in diesem Falle für Lucifer der beste Weg gewesen wäre. Er sah es auch etwas ein, da ein pochender Schmerz immer wieder kam und zwar an der Schlagstelle. Dazu kam noch ein ständiges ziehen, wenn er seinen Kopf bewegte. Beschweren tat er sich aber nicht. Die Nächsten Tage: Nun, da er seit zwei Tagen im Bett lag, wollte er sich wieder bewegen. Es ging ihn schon mehr als besser, aber Melina lies ihn nicht. Ab und zu kam ein Kopfkissen auf Melina zugeflogen. Er rebellierte einfach im Bett. Er setzte sich soweit auch auf, was Melina nicht gefiel und sie handelte recht strickt. Sie drohte ihn auch damit, dass sie ihn ans Bett binden wollte, wenn er nicht endlich mal sich hinlege! Er tat es natürlich nicht. Sie musste eine halbe Gewallt nutzen oder sie schlug einfach mal auf seine empfindliche Stelle. Denn er hasste es in die Seite gepiekt zu werden. Da erschreckte er sich nicht nur, sondern war auch so dabei, dass sie ihn ganz einfach niederdrücken konnte zurück aufs Bett. Das war schon ein ziemliches Abenteuer und Tag zu Tag wurde es schlimmer und schlimmer. er stand sogar richtig auf und lief im Zimmer umher. Melina hatte es echt schwer mit dem Jungen. Und sie kam sich vor wie seine Mutter.... Anderweitig hallten die schnellen Huftritte des Pferdes den riesigen Bergen wieder und erfüllten alles um ihn herum in eine finstere Stimmung. Doch Drake, der kaum Rast gemacht hatte, sprengte weiter, wie der Wind, ruhte nur, wenn das Pferd kurz vor dem Zusammenbruch stand. Er durfte keine Zeit verlieren! Seine Haare wehte wild umher, verdeckten ihm manchmal die Sicht und schlugen gegen seinen Mantel. Dieser flatterte im heftigen Höhenwind umher. Das Pferd unter ihm schnaufte, keuchte und rannte dennoch weiter, immer weiter den Berg empor. Sein Magen war leer, er war müde und hatte Durst. Aber erst musste er IHN erreichen. Den einzigen, der ihnen helfen konnte... Lanjangan. Eine Kreatur älter als alles anderen Drachen und dabei immer noch in der Blüte seiner Jahre. Schließlich, am Ende des fünften Tages erreichte er endlich die Quellen. Mit einer rauen Bewegung brachte er sein erschöpftes Tier zum Stillstand und sah sich auf der Hochebene um. Der Wind schlug ihm entgegen, trug den sanften Geruch von Gestein mit sich... "Lanjangan!", rief er laut und sah sich dabei um. /Hoffentlich ist er hier.../, dachte er sich gestresst und lauschte. Doch da! Leise hörte er weit weg das Rauschen riesiger Flügel und nur kurz darauf schoss ein gigantischer Schatten über ihn hinweg. Das Pferd scheute und wieherte laut, scharrte ängstlich auf dem Boden und wurde so nervös, das Drake absteigen musste. Das Tier rannte sogleich wieder zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Der Drachentöter blieb aber still stehen. Auch, als eine riesige, hellblau-grüne, viergeflügelte Kreatur vor ihm in den Quellen landete. Vier lange Hörner, fünf Meter jedes, schmückten des großes, langen Schädel des Drachen, der ihn mit blauen Augen, so weise wie die eines Magiers ansahen. Die vier Flügel zog der Drache an und sein langer Schwanz legte sich träge auf den Boden. "Drake... Ich bin sehr froh, dich wohlauf zu sehen.", sprach der Drache leise, dennoch zitterte der Boden unter Drakes Füssen. Der Drachentöter lächelte. "Lanjangan, alter Freund! Du siehst gut aus!" Der Drache nickte und meinte: "Die Zeiten sind gut, auch wenn immer mehr Drachen ihre Wurzeln der Gnade und der Weisheit zu vergessen scheinen, so deucht es mir." "Die Zeit ändert, Lanjangan. Und so auch die Bewohner dieser Welt." "Für wahr.", nickte der Drache erneut und lachte. Ein Geräusch so erhaben, wie man es sonst nie hörte. "Und was, Sohn der Drachen, führt dich zu mir?", erkundigte sich das Geschöpf sanft und Drake zeigte gen Westen. "Ich brauche deine Hilfe, Freund. Ein Dorf fürchtet um sein Leben... und alleine kann ich es nicht schützen." Der Drache sah Drake überrascht an. "Und nun erbittest du meine Hilfe?" Drake nickte nur stumm. Kurz sah der Drache über das riesige Gebirge hinfort... Sein Blick weise, aber voller Trauer. "Nun gut. Ich werde dir helfen, mein Freund. Das bin ich dir noch schuldig." Erleichtert nickte Drake und ging forschen Schrittes auf den Drachen zu. Dieser senkte sein Kopf weit in das Wasser, sodass Drake einfach aufsteigen konnte am Rand der Quelle. Er setzte sich in eine Furche einer Schuppe der riesigen Kreatur, die dann ihren Kopf hob und die Flügel spreizte. "Dann auf! In eine Schlacht, wie wir es früher getan haben!", meinte Lanjangan und Drake rief: "Ja! Auf zur Schlacht!" "DU IDIOT!" donnerte es aus einem Raum der Gaststätte. "KOMM SOFORT ZURÜCK!" es war Melina's Stimme gewesen. Sie war stocksauer auf Lucifer, welcher mit einem Brot im Mund und sich das Hemd anziehend durch die Stadt rannte. Weg vom Gasthof. Er würde nicht umkehren. Nicht jetzt. ZU lange musste er das Bett hüten und sich alles gefallen lassen, doch nun waren knappe 6Tage um und es reichte ihn total. Er wollte nicht mehr im bett liegen. Er wusste schon, wohin er wollte. Auf die schöne Wiese der Stadt! Dort waren einige unbrauchbare Materialien in einer Ecke verfrachtet worden, aber das war ja nur wenig. Er lies sich nieder in das Gras fallen. "Wunderbar!" Derweilen raste der große Schatten mit höllischer Geschwindigkeit über die Lande. Obschon Lanjangan sehr schnell war, würden sie noch lange brauchen, um in der Stadt anzukommen... Der Wind wehte heftig so hoch über den Wolken und Drake konnte nur atmen, wenn er unter die Schuppen kroch. Lucifer schaute in den Himmel und grinste, während er an dem Brot knabberte. Ein stetiges grinsen blieb. Er hatte viel Blödsinn mit Melina angestellt. Mehr als Genug. Er setzte sich nach Minuten wieder auf und rieb sich wieder den Nacken. Viel von der Schlagstelle ist nicht mehr zu sehen. Das war gut, aber es tat dennoch etwas weh. "Weshalb kannst du sie nicht alleine besiegen, Junge? Ich dachte immer, du wärst der stärkste von allen.", gab der Drache von sich und durch das Rauschen der Luft, die an ihnen vorbei schoss, rief Drake: "Es sind keine Drachen. Es sind Menschen und VIELE. Auch ICH habe Grenzen." Es war so schön ruhig. Doch von weiten war das Poltern vieler Hufen zu hören. Er schaute recht erschrocken auf und sah mehrere Reiter durch die Straßen preschen hin zum Hafen. Neugierig wie er war, sprang er auf und nahm den Direkten weg zum Hafen. Etwas tief in ihm sagte Drake, dass sie eilen mussten und so rief er das auch dem Drachen zu. Dieser legte noch einen Zahn zu und flog mit unerträglicher Geschwindigkeit gen Stadt, die man schon weit weg sehen konnte. Die Reiter hielten beim Hafen an und schauten die Matrosen an. Der Anführer trat hervor. "Wo ist die Lieferung?" fragte er streng und befehlend. Lucifer kletterte durch Ecken und Kanten, um etwas mehr zu sehen und zu hören. Matrosen die nicht gebraucht wurden, rannten fort. Die Matrosen sammelten das Zeug zusammen. Einer der Matrosen trat hervor. "Herr wir haben alles zusammen nur eines fehlt Ich biete euch-" weiter kam er nicht, denn aus dessen Kehle ran Blut und er klappte zusammen. Den Drachentöter durchfuhr es wie ein Blitz. "Schneller!", brüllte er den Drachen an und dieser wurde noch viel schneller als er ohnehin schon war. Nicht mehr viel mehr, und Drake würde nicht mehr atmen können. Lucifer hatte dies mit angeschaut. Ihm lief ein ziemlich kalter Schauer über den Rücken. Er wusste nicht warum oder woher, aber eine ziemliche Wut durchfuhr ihn. Zumal er den einen der Reiter erkannte. Den Anführer lies die Situation ziemlich kühl. "Bringt mir die Lieferung!" sagte er befehlend. Er würde jeden einzelnen töten, der sich weidersetzt. Einer von den Reitern fiel vom Pferd und kurz darauf ein zweiter und ein Dritter. Die Pferde scheuen etws auf. "Verschwindet!" Der Anführer schaute sich um und sah Lucifer auf einigen Kisten stehen. Er konnte sich ein lachen nicht verkneifen. Lucifer stand da mit nichts in der Hand, außer einem Stock. "Junge! vergeude dein leben nicht!" Endlich hatten sie die Stadt erreicht, doch erst musste Lanjangan kehrt machen, also würden sie noch einige Sekunden brauchen. Der Drache flog über den wenigen Wolken hinweg, sodass man nur den Schatten kurz sah. Lucifer schwangen Zweifel, ob das eine gute Idee war, aber er blieb stehen. Der Anführer kam näher geritten im Schritttempo. "So jung bist du noch, aber keinen Sinn für Anstand." Es amüsierte ihn irgendwie, dass der Junge sich das traute. Direkt vor ihm blieb er stehen. Er musterte Lu genau. "Du kommst mir bekannt vor. Haben wir uns schon mal gesehen?" fragte er und legte den kopf leicht schief. "Ihr seid vor ein paar tagen geflüchtet! Nachdem ihr die Stadt geplündert hattet!" der Anführer lachte. "Geplündert? Junge! du kennst den begriff doch noch gar nicht! Es war lediglich eine Demonstration keine Plünderung!" meinte er grinsend. Wieder schoss ein Schatten über sie hinweg, so rasch, das er einen festen Windzug mit sich riss. Direkt neben Lucifer landete eine Gestallt am Boden auf den Füssen, stand aufrecht auf und zog sein Schwert. Es war Drake. Ein lautes Brüllen war noch zu hören, als Lanjangan in den Wolken verschwand um erneut kehrt zu machen. Lucifer schaute nach oben und musste sich gegen den Wind stellen, um nicht mitgerissen zu werden. Einige Reiter fielen bei dem Wind vom Pferd, aber andere standen noch da. Einige Pferde waren unruhig, wurden aber zur Vernunft gebracht. Selbst als das Brüllen kam. Lu schaute zu Drake und lächelte leicht. Er war wieder da! "Geht... JETZT.", sagte er mit Nachdruck und starrte den Mann vor sich an. Doch dieser schien das nur lächerlich zu finden. "Ach... willst DU uns aufhalten?", gab der Mann zurück und Drake nickte. "Ich und... mein Freund." Damit erklang das Brüllen erneut, dieses mal lauter und fast ohrenzerreißend. Einige Pferde stellten sich auf ihre Hinterbeine und wieherten Ängstlich. Sie wollten fort, doch ihre Reiter behielten sie hier und ließen sie nicht fort. "Dein Freund?" fragte er und schaute sich um. Er wollte nicht fort gehen. "Wer sagt denn, dass ich gehen will?" "Ich sage es. Und wenn du an deinem Leben hängst, tust du, was ich sagen." Erneut der Schatten, der über ihnen hinweg schoss, diesmal so dicht, dass es die meisten durch den Wind von den Füssen riss und sie hart auf dem Boden landeten. Drake starrte den Kerl einfach nur an. Ein Zeichen von Gefahr, und Lanjangan würde hier mal ordentlich aufräumen. Bei dem Sturz ritten einige Pferde Panisch davon. Selbst einige von den Männern. Der Anführer schaute Drake noch eine Weile an. "Das wirst du noch Bereuen!" meinte er und drehte sein Pferd ab und preschte aus der Stadt. Sein Leben war ihm doch recht lieb. Aber er würde wieder kommen und diesmal würde er eine passende antwort bereit haben. Drake sah dem Mann nach und seufzte erleichtert. Damit steckte er sein Schwert weg und rief: "Lanjangan! Die Luft ist rein." Über ihnen kam der Drache zum Stillstand und flatterte in der Luft, ehe er sich abwandte und etwas außerhalb der Stadt auf den Boden niederließ. Drake sah sich um, drehte sich dann zu Lucifer und musterte diesen. "Du siehst gut erholt aus." Er nickte etwas. Er war im Moment recht sprachlos. "Wenn, man das so nennen will." er schaute sich um. "War das ein...Drache?" fragte er ihn und blickte ihn schon voller Vorfreude an. Melina hatte es natürlich mitbekommen, dass die Männer wieder da waren und wie sie weg gingen. Sie suchte Lucifer weiterhin und sah ihn dann auch. "LUUU~!" donnerte sie drauf los. Er schaute in ihre Richtung und versteckte sich hinter Drake und hielt sich an dessen Klamotten Fest. "Nein Ich will nicht! Halte sie ab!" Melina kam näher. Sie blieb vor Drake stehen aber schaute seitliche Vorbei zu Lucifer. "Du weißt genau dass du noch nicht aufstehen sollst!" sagte sie und schaute Drake an. "hallo!" Drake lächelte. "Hallo. Ist er denn nicht langsam über den Berg?", erkundigte er sich kurz und lachte dabei etwas. Was für ein Anblick. Ein junger Mann der vor einer Frau davonrennen musste. "Naja. Eigentlich schon aber dennoch soll er noch im bett bleiben! Das hat der Arzt gesagt!" sagte sie und hob dabei eine Hand, wo nur der Zeigefinger nach oben Zeigte. "Mir egal ich fühl mich wohl und gut und das reicht doch!" konterte Lucifer. Leicht schielte er zu Melina. "Jaja Lu! Erzählen kannst du viel!" sie schaute ihn an, als würde sie ihn gleich an die Kehle springen wollen. "Ganz ruhig ihr beiden!", sagte Drake von oben her lachend. Dann sah er Melina kurz sanft lächelnd an und sagte: "Ich will ihm nur kurz jemanden vorstellen und dann bringe ich ihn dir gleich wieder, OK?" Er wusste, das er nicht sonderlich charmant winkte normal, doch wenn er es wollte, konnte er es durchaus. Melina schaute zu Drake und wechselte den Blick zwischen beiden. "Na gut..." sagte sie einwilligend. "Aber wirklich nur kurz!" Sie schaute ihn noch mal kritisch an, bevor sie wieder Richtung Gasthaus verschwand. Lu konnte nur grinsen und streckte ihr die Zunge hinterher. "Danke!" "Bedankt dich nicht zu früh.", mahnte er grinsend, "Ich bringe dich nachher gleich wieder zurück und dann ab ins Bett." Damit machte er einige Schritte und gab Lucifer einen Wink er solle ihm folgen. Draußen saß hoch erhoben und erhaben Lanjangan, sah ihnen entgegen. "Och nö..." meinte er dazu. "Ich will nicht wieder ins Bett. Da war ich die letzten Tage schon!" maulte er und ging ihm nach. Er schaute zu Boden, bis er fast in Drake hinein rannte und dann den Drachen sah. Er schaute ihn starr an. "Whow..." machte er und ging langsam auf das große Geschöpf zu. Lanjangan hatte sich gemütlich hingelegt und lächelte dem jungen Mann entgegen. "Lanjangan... das hier ist Lucifer. Lucifer, das ist Lanjangan. Er ist der einzige Drachen, nach dessen Leben es mich nicht dürstet." Der Drache lachte laut und seufzte. "Dein Sinn für Humor ist so schlecht wie eh und je." Lucifer schaute Drake an. "Der...einzigste?" sein blick wanderte dann zu Lanjangan. Langsam nährte er sich den großen Drachen. "Genau.", nickte Drake und der große Drache saß da und wartete. "Sieh ihn dir gut an. So schnell wirst du keinen Drachen mehr von Nahem zu Gesicht bekommen, ohne dabei um dein Leben bangen zu müssen." Lanjangan sah das kleine Wesen auf sich zukommen und kam ihm mit der Schnauze entgegen. Zähne so groß wie Lu selber. Die Größe war recht furchteinflößend, weswegen er einen Schritt zurück machte, als Der Drache näher kam. Sein blick wich von der Schnauze zu dem Körper und den Flügeln des Drachens. "Vier...Flügel...?" "Ganz recht. Vier Flügel.", nickte Drake und der Drache sprach: "Nur noch wenige des Drachenclans besitzen vier Flügel. Ich bin sozusagen einer der letzten der zwei-paarigen Drachen." Er schaute den Drachen an. "Wie...was bedeutet das denn?" wollte er wissen und nährte sich den Drachen wieder weiter. Auch wenn es ein solch großes Geschöpf war, so war es dennoch anmutig und irgendwie zutraulich. "Zwei-paarig. Das heißt: zwei Paare Flügel. Also vier an der Zahl. Seit den letzten 5000 Jahren habe ich nur noch einen anderen meiner Art gesehen.", erklärte Lanjangan sanft und ließ den Menschen näher an sich herankommen. Er nährte sich langsam, da der Drache doch recht groß war. "Und...wo lebst du eigentlich?" er blickte zum Kopf des Drachen und suchte dessen Augen auf. "So groß wie du bist!" "In den Bergen. Hoch oben, wo die Luft so dünn ist, dass nur meine großen Lungen genug Sauerstoff aufnehmen können.", antwortete das Tier sanft und sah Lucifer in die Augen. Der Blick des Jungen traf auf die gelben, sanften Augen des Drachen. Er nickte etwas. Diese Augen. Sie hatten so was schönes an sich. Sie sahen fast aus wie Diamanten. Wunderschön aber dennoch sanft und irgendwie traurig. Der Drache sah auf das junge und kleine Wesen nieder und meinte: "Drake erzählte mir von dir. Du hast Fragen.. frage mich." Drake ging einige Schritte und legte sich unter einen Baum. "Nunja...schon..." er schaute den Drachen an. Er sprach mit einem Drachen, ohne dass er ihn auffraß oder dergleichen. "Wie groß seid ihr so? Sind alle so groß? Wo lebt ihr..." fing er schon mal an. "Das sind Fragen, die ich nicht in fünf Tagen zu beantworten weiß. Aber wir sind vielseitig. Ganz kleine Drachen und solche in meiner Größe. Es gibt auch Drachen die noch viel größer sind als ich.", meinte er leise, "Und wir leben, wo wir leben können. Überall hat es Drachen, doch sie entziehen sich den Blicken Neugieriger." "Warum?" fragte er und ging noch näher zu ihm heran, dass er dessen Schuppen berühren konnte. "Weil es Leute gibt, die uns töten wollen.", erklärte er knapp, "Und zwar auch die, die es nicht verdient haben." "Aber warum denn? Ihr tut doch keinem etwas. Ihr seid Lebewesen wie wir. Ihr habt das Recht zu leben." er schaute den Drachen traurig an. Er konnte es nicht verstehen. Solch schöne Wesen. "Nun...", begann Lanjangan, "Nicht alle von uns sind gute Wesen... ganz im Gegenteil. Viele Drachen spielen in letzter Zeit verrückt, greifen Dörfer an und töten grundlos andere Wesen. Leute wie Drake haben diesen Drachen den Krieg geschworen." Er sah zu Drake, der die Augen geschlossen hatte aber kurz die Hand hob. Er nickte verständlich. Das war einleuchtend. "Aber. Gibt es denn keine Gründe, warum die Drachen die Dörfer angreifen? Das muss doch einen grund haben warum sie so handeln." "Nein.. das ist ja das seltsame.", murmelte der Drache und sah gen Himmel empor, "Sie werden.. zu Tieren, wie es mir scheint. Sie greifen wahllos alles an." "Oh." machte Lu und lehnte sich gegen den Drachen. "Wie einige Menschen wies mir scheint. Einfach wehrlose angreifen. kein Wunder dass alle Drachen gejagt werden." "Tja...", kam es von Drake. Er setzte sich auf und sah die beiden an. "Wenn du noch mehr Fragen hast, stell sie. Er wird heute Nacht noch hier bleiben und geht morgen wieder." Dann grinste er. "Und wir können gleich mit." Er schaute zu Drake hinüber. "Mit...dann..." er schaute zum Drachen. "Auf...ihm?" er deutete zum Drachen. "Ganz genau. Auf ihm.", nickte der Drachentöter. "Sehr viel schneller als ein Pferd und noch dazu sicherer." Drake lachte etwas und Lanjangan seufzte. "Wenn du mich nur als Reittier willst, kannst du mir gestohlen bleiben." Drake grinste. "ICH doch nicht." Er schaute zwischen beiden hin und her. "Bloß nicht streiten.. ich...will noch weiter leben..." Die beiden, Drache und Drachentöter, lachten herzhaft darüber und sahen ihn amüsiert an. "Wir haben und noch NIE gestritten, Junge.", meinte der Drache und Drake: "Dafür bin ich nicht lebensmüde genug." Er verstand das nicht gleich. "Ah ja..." meinte er nur dazu. Sie lachten wieder, diesmal etwas leiser. "Nun, hast du noch Fragen oder nicht?", erkundigte sich dann Lanjangan. Er nickte. "Sicher! hab viele noch, aber...ob einige sooo dringend sind weiß ich nicht." er grinste etwas und fragte dann: "welche Farben habt ihr so alles? welche arten gibt es?" Der Drache lachte kurz, ehe er meinte: "Wir sind viele und unendlich in der Vielfalt. Es würde sehr lange dauern dir alle aufzuzählen. Aber hier ein paar Beispiele: Flugdrachen. Von ihnen gibt es drei Unterarten: Zwergflugdrachen, Flugdrachen und Riesenflugdrachen. Es gibt Wächter. Sie bewachen etwas bis in alle Ewigkeit, auch wenn sie längst tot sind. Dann gibt es Drachen in den Bergen, dem Grasland, der Wüste, dem Wasser, den Sümpfen, den Höhlen, der Lava, ja selbst im Universum hat es Drachen. Sie haben alle, jedes einzelne Tier eine ganz andere Färbung. Es gibt Drachen mit keinen Flügeln, zwei, vier, sechs ja sogar acht Flügel. Es gibt Drachen die mehrere Köpfe haben, wie Tiamat, die Drachenmutter. Und es hat auch welche, die zwei Schwänze haben, keine Beine oder nur Vorderbeine. Die Vielfalt ist berauschend, Junge. Auch gibt es die sechs Götterdrachen der Erdelemente "Luft", "Erde", "Wasser", "Feuer", "Licht" und "Schatten"... Air, Earth, Water, Fire, Ich und Neidrir. Wir sechs wachen über die Hauptelemente. Doch es gibt auch noch viele weitere Elementdrachen, die über das Gleichgewicht dieser Welt wachen: Wald, Gewässer, Ödland, Berge, Meer, Grasland, Eislandschaft, Sumpfgebiet, Feuerlandschaft und Höhlen. Diese Drachen nennt man die Drachen der Geo-Elemente. Dann hat es noch die Lebenselemente: Geburt, Tod, Leben, Untot, Krieg, Gift, Magie, Mond, Stern und Planet. Und zuletzt noch die vier Drachen der Apokalypse... Tod, Chaos, Seuche und Bosheit... Die Bosheit wird vom Unterweltsdrachen Niddhöggr selbst verkörpert." Er hörte aufmerksam zu. Das waren wirklich viele Arten von Drachen und dann alle verschiedene Farben und aussehen. Er lächelte aber dankbar. "Du weißt so viel über die Drachen!" "Ich bin ja auch einer.", meinte Lanjangan lachend, "Nun, wenn du etwas über unsere Schwächen, Kampftechniken und Angriffe wissen willst, frage Drake. Der kennt sich bei uns sehr gut aus." "Hmm... naja ob ich das brauch ist eine andere Frage, aber es ist dennoch interessant. In den Büchern steht meist nur schlechtes über euch, dabei seid Ihr Drachen ganz freundlich." "Nicht alle.", meinte Drake hinter Lu und setzte sich auf. "Viele Drachen rasten in letzter Zeit aus und es gibt leider sehr viel mehr böse und aggressive Drachen als Drachen wie Lanjangan." Er seufzte tief. Er schaute zu Drake, als dieser sprach. "Das ist sehr Schade. Das leben wäre einfacher, wenn alle friedlich miteinander leben würden. Warum können es die Menschen denn nicht verstehen?" "Weil es eben nicht geht, darum.", seufzte Drake leise, "Ich weiß nicht WARUM die Drachen immer mehr ausrasten.. aber sie sind uns sehr gefährlich geworden." Er nickte und atmete leicht schnaufend aus. "wenn ich die Kraft dazu hätte würde ich die Menschen dazu bringen, dass sie sich nicht mehr gegenseitig hassen und alle anderen Wesen auch friedlich und fröhlich sind. ich mag das Kriegszeug nicht so...das... macht mir irgendwie angst." "Krieg macht jedem Angst... auch Drake.", sprach da der Drache leise und sah Drake an, der nur dastand und ins leere blickte. "Krieg ist etwas schreckliches... aber leider allgegenwärtig." und wieder wollte er warum fragen, aber er unterlies es. Eine frage führte zur Antwort, die wieder Fragen aufwarf. er seufzte einfach nur. "Wohin fliegen wir denn dann Morgen eigentlich?" "Nun.. ICH fliege mit Lan wieder zu den Bergen. Dahinter ist mein nächster Zielort. Ob du mitkommen willst, liegt an dir. Immerhin hast du ja nun einen Drachen kennen gelernt.", meinte Drake nachdenklich. "Ja.. aber...ich will nicht hier bleiben, auch wenn Vater es damals verboten hat, dass ich die Stadt nicht weiter verlassen soll als drei Kilometer." er schaute Drake an. "Bitte! Ich will mitkommen!" Drake lächelte. "Gut, dann darfst du auch mitkommen. Aber du musst wissen, den Wächter, gegen den wir gekämpft haben, habe ich noch relativ einfach erledigen können.. es gibt sehr viel schlimmeres." "Ich werds mir zu Herzen nehmen." sagte er freudig und sprang auf. er fiel Drake dankend um den Hals und drückte ihn freudig. Etwas überrascht über diesen Eifer war er schon. "Uff..", gab Drake von sich als Lu ihm um den Hals fiel. "Ist ja gut.. freust dich wohl.", stellte er leise fest. "Und wie!" sagte er und löste die Umarmung auf. "Niemand würde mich mitnehmen wollen aus dem Dorf! Sie kannten meinen Vater wohl zu gut!" "Aha.. und wer WAR dein Vater?", erkundigte sich Drake vorsichtig. Ob es wirklich eine so gute Idee war den Jungen mitzunehmen..? "Naja.. genau weiß ich es auch nicht. Ich weiß, dass man mich hier in der Stadt abgegeben hatte mit einem Buch. Und darin standen Regeln und Anforderungen, wie ich eben aufzuwachsen habe. Ich habe nur gehört, dass er ein Magier gewesen sein sollte. Einer der Roten Roben, aber mehr weiß ich auch nicht so genau." "Rote Roben...", wiederholte der Drache leise und Drake selber sagte: "Naja, ich kannte ihn nicht, also ist es mir egal was er wollte." Lu nickte. "Mir auch!" aber das Buch würde er dann dennoch mitnehmen. Viele Seiten waren noch leer und an einigen tagen erschein eine weitere Seite mit Schrift. Vielleicht stand dann irgendwann da, wer sein Vater wirklich war und was er war. "Also. Ich bin müde und hungrig... lass uns erst mal gehen und uns etwas ausruhen und morgen..", Drake wandte sich an Lanjangan, "Fliegen wir ab." Der Drache nickte und legte sich hin. er nickte. "Okay!" er war voller Vorfreude und vergaß glatt, dass er dann ins Bett gehen musste, was, sobald er es wieder musste, ihm natürlich nicht gefiel und er rebellieren würde. "Na dann. Gute Nacht Lanjangan.", meinte Drake zu dem Drachen, dieser lächelte kurz. "Schlaft gut ihr beiden." Dann wandte sich der Drachentöter zu Lu: "Also." "Nacht!" sagte Lu zu dem Drachen und schaute Drake an. "Was?" "Gehen wir.", lachte er und lief los gen Stadt. Er sah dabei kaum ob Lu ihm folgte, denn das wusste Drake. Er schaute ihn kurz nach. //Was war denn dass jetzt für eine Aktion?// fragte er sich und folgte diesem dann. Er schaute auch nochmals zu dem Drachen. Sie liefen zusammen in die Stadt, wo schon die Leute standen und einige von ihnen starrten Lanjangan an. Die Leute hatten noch nie wirklich einen Drachen von dieser Größe gesehen, der so zutraulich war. Das war etwas neues und auch sehr interessantes. Lucifer seufzte etwas. "Was machen wir jetzt?" fragte er und schaute zu Drake hinauf. "Was essen, baden und schlafen gehen. Das werde zumindest ICH tun.", meinte Drake lächelnd und lief neben Lu ins Dorf. "Aachso." sagte er und grinste ihn leicht schief an. Die Frage jedoch behielt er für sich. //Und was mach ich?...wieder zur Wiese gehen!// Drake lief erst mal weiter, ohne sich groß um die Gedanken des Jungen zu kümmern... HUNGER! Seit Tagen hatte er schon nichts mehr.. Er führte Drake zum Gasthaus. "man sieht sich!" sagte er und winkte kurz, bevor er dann weiterging. //Hoffentlich ist Melina in de Küche und nicht am bedienen...// Er sah Lu kurz nach ehe er in den Gasthof ging. Die Reparaturen waren schon fast fertig und so konnte man auch essen. Er setzte sich und seufzte hungrig. Melina kam etwas später herein und sah Drake. Sie ging zu ihm und fragte nach seinen Wünschen. Sie schaute sich auch um. "Wo ist Lu?" fragte sie dann. Lucifer war weg von der Gaststätte auf dem Weg zu der Wiese, wo er es sich wieder im Gras bequem machte. "Ich weiß es nicht genau. Ich schätze er hat sich irgendwo hingelegt.", sagte der Drachentöter und gab seine Bestellung auf bei ihr. "Und ein wenig Wein, wenn du so nett wärst", fügte er der Bestellung hinzu. Sie nickte. Im Umdrehen meinte sie leicht murrend: "Wenn ich den erwische!" Sie ging zur Küche und meldete dem Koch die Bestellung. Mit einem Glas und einer Flasche Wein kam sie wieder und stellte das Glas hin. Er bedankte sich vielmals und legte ihr großzügig Goldmünzen auf den Tisch. "Das ist für Heute, das letzte Mal und etwas Trinkgeld.", gab er zu verstehen und trank einen ordentlichen Schluck Wein. Sie nickte verständlich. Dann konnte sie ja den Zettel wegwerfen, den sie sich als Erinnerung geschrieben hatte. "Sie sind ein gut gesehener Gast hier Drake." sagte sie lächelnd und steckte das Gold ein. Sie ging zur Küche zurück, wo das essen fast fertig war. Er lächelte ihr sanft nach. Liebes Mädchen. Damit begann er zu essen, langsam und genießerisch. Ja! Endlich Nahrung! Melina kümmerte sich auch um die anderen Gäste, während Lucifer auf der Wiese saß und zum Meer schaute. Es lag wie immer ruhig da. Seine Gedanken kreisten um den Drachen, welcher nicht weit weg war und er schaute zu ihm, denn man konnte ihn wegen seiner Größe gut sehen von seinem Fleck aus. Als er fertig war entschloss er sich ein Bad zu nehmen. Er stand auf und lief hoch, wo er von ein Zimmer für sich hatte. Darin zog er sich um und ging baden. Er überlegte sich, ob er nochmals zum Drachen zurück kehren sollte. Aber er entschied sich doch dagegen und stand auf. Nur zuggut, dass Melina arbeiten musste. Er grinste breit, denn eigentlich hatte Drake ja versprochen ihn zurück zu schicken ins haus, damit er sich ausruhte, doch da er es sichtlich wohl vergessen hatte, war er recht froh darüber und stromerte Richtung Hafen. Im Bad genoss Drake kurz aber intensiv sein Leben... Das war schön, wirklich. Seine Wunde war schon wieder ganz verheilt, dank dem Heilwasser der Quelle. Er setzte sich an einem Pier des Hafens und schaute dem Wind. Etwas lauschte er, denn manchmal konnte man ein leises Singen hören. Das Singen der Meerjungfrauen und manchmal auch von Walen und Delphinen. Er schlurfte nass vom Bad zum Bett und ließ sich darauf sinken. "Hmmmm....", machte er genüsslich.. Schlaf. Etwas das er seit drei Tagen vermisste. Er lächelte vor sich her. So schön war die Ruhe, die das Meer Abends her gab. "Ach hier steckst du also!" hörte er eine weibliche Stimme in seiner Nähe. Er zuckte zusammen und schaute zu Melina. "Oh ja.. ähm.. hallo!" er tat mal wieder etwas unschuldig. Melina schaute ihn nicht so an. "Du hast sie echt nicht mehr alle!" sagte er und haute ihn kurz. "Komm...gehen wir Heim, bevor es zu kalt wird." ER seufzte. "Okay, okay." er wollte eigentlich noch da sitzen bleiben, doch er folgte Melina dann. Drake lag mehr oder weniger im Tiefschlaf. Nichts und niemand konnte ihn jetzt gleich wieder wecken. Mit Melina ging er zurück zum Gasthaus, wo sie ihn die Treppe hochscheuchte. Er ging nach oben, aber nicht ohne ihr ein fiesen Blick zu schenken. Melina musste noch etwas unten mithelfen. Lu ging zum Zimmer von Drake. Wollte noch kurz etwas ihn fragen. Er klopfte leise an und öffnete etwas die Türe. "Drake?" flüsterte er leise. Er sah ihn schlafend auf dem Bett. Natürlich ohne etwas an. Leicht rot wurde er bei diesem Anblick, doch er ging zu ihm und deckte ihn zu, damit er sich nicht erkältete. Drake bekam herzhaft wenig mit. Zu lange hatte er schlaflos umherreiten müssen. Nun hatte er endlich Ruhe und sein zerschundener Körper erholte sich von den vergangenen Strapazen. Er lächelte dann leicht. Auch wenn er davon vielleicht nichts mitbekam, so küsste er Drake kurz auf die Stirn und meinte leise: "Gute Nacht." bevor er sich aus dem Zimmer schlich und in seines Ging. Drake blieb still und nur ein leises Murmeln kam von seinen Lippen. In seinem Zimmer machte er sich bettfertig und legte sich mit einem Lächeln ins Bett. Er schlief nicht sofort ein, aber bald darauf. Die Nacht verging und noch ehe die Sonne aufging wachte Drake endlich wieder ein. Er gähnte kurz, war dann aber sofort auf den Beinen. Den Morgen verschlief Lucifer natürlich. Etwas ZU spät war er ins Bett gegangen. Er rollte sich lieber nochmals im Bett herum, um der Sonne auszuweichen, die in sein Gesicht schien. Drake derweilen ging hinab ins Gasthaus um zu Frühstücken. Sein Bauch knurrte hungrig. Er winkte Melina zu sich und bot ihr auch an, sich etwas zu ihm zu setzen, da gerade noch keine anderen Gäste hier waren. Sie nickte, aber erst mal nahm sie seine Bestellung entgegen und machte diese fertig. Sie war alleine unten mit einem der Köche. Vorbereitungen und allerlei. denn so früh ist das Gasthaus noch nicht offen. mit einem frühstück kam sie zurück und setzte sich zu ihm. Drake bezahlte sie gleich und gab ihr noch ordentlich Trinkgeld. "Heute reise ich ab, in etwa einer Stunde oder zwei. Ich weiß nicht ob wir uns wiedersehen werden." "Schade." meinte sie dazu. "Aber wenn sie weiter müssen, kann ich das ihnen schlecht verbieten." meinte sie schmunzelnd. "Warum haben sie gestern Lucifer eigentlich nicht zurück gebracht, wie sie es versprochen hatten?" Er seufzte. "Entweder ich hab es vergessen oder ich habe einfach gemerkt, dass er etwas Freiheit brauchte.", meinte er nur dazu und lächelte knapp. Melina schaute ihn schief an. "Er kann sehr schnell wieder das Bewusstsein verlieren! die stelle, wo der eine drauf geschlagen hatte ist noch immer sehr empfindlich...da reicht ein normales Gegenklopfen und er würde zusammensacken!" sagte sie besorgt und seufzte. "Ich mach mir sorgen...immer wieder stellt er dumme Sachen an." "Keine Angst.", beruhigte Drake sie, "Ich werde gut auf ihn aufpassen, das schwöre ich. Er ist ein starker Junge und hat viel Willenskraft. Das wird bald verheilt sein." "Werdet ihr ihn denn mitnehmen?" fragte sie ihn verwundert. "Das, darf er nicht Drake! Er darf die Stadt nicht weiter als Meilen verlassen." Drake sah sie verwundert an. "Wieso denn nicht?" "Nun ja...sein Vater hat es verboten. Er war nur kurz hier, um ihn hier abzuliefern, doch sagte er,d ass er nicht weiter weg darf. Und ich darf auch nicht mehr erzählen." sie senkte den kopf. "Tut mir Leid... aber bei so einer Antwort sehe ich keinen Grund den Jungen weiter hier eingesperrt zu lassen. Solch ein grausames Schicksal ist für jemanden mit seiner Abenteuerlust nur eine Qual. Er hat mich gebeten, dass ich ihn mitnehme und wenn mich niemand vom Gegenteil überzeugt, werde ich das auch tun.", sagte Drake nur, freundlich aber ernst. "Aber....aber..." wollte sie protestieren, aber dann biss sie sich auf die Lippen. Sie hatte keine genügenden Antworten dafür parat. "Dann...passen sie aber gut auf ihn auf..." "Werde ich. Außerdem ist er alt genug, dass er auch gut auf sich selber aufpassen kann.", meinte er ernst und lehnte sich entspannt zurück. "Er soll etwas die Welt erkunden, das ist es auch, was er sich so sehr wünscht." Sie seufzte und legte die arme auf den Tisch, sowie den Kopf drauf. "Er wird manchmal so komisch..." meinte sie leise. "Komisch?" Er sah sie überrascht an. "Was genau meinst mit 'komisch'?" "Naja..." sie schaute zu ihm. "Er...sieht manchmal so gefährlich aus...sein Handeln ist überlegt und so...gefährlich. Wie ein Berserker." Er lächelte beruhigend. "Das handeln eines Berserkers ist weder überlegt, noch irgendwie nach Plan. Er kann nicht wirklich ein Berserker sein, Melina. Ein Berserker ist eine Person, die bei großer Gefahr vollkommen durchdreht und ausrastet. Sie bringen alles um, was ihnen bei diesem Wutausbruch zu nahe kommt. Aber wenn du sagst, dass er so überlegt und gefährlich handelt, werde ich ein Auge auf ihn werfen, das verspreche ich dir." Sie nickte. "das hoffe ich für sie." meinte er leise. Aus der Küche her rief der Wirt nach ihr. "Ich muss dann los." sagte sie und stand auf. "Passen sie bitte auf ihn auf!" Drake nickte. "Tue ich.", sagte er und sah zur Treppe. Wo der Junge nur blieb? Lucifer blieb recht lange fort. Er war einfach nur im bett und hatte mittlerweile seine sogar geöffnet. Kurzzeitig saß er im Bett, aber legte sich wieder hin. So war es jeden morgen mit ihm. Er stand meist recht spät auf, wenn ihn niemand aus dem bett schmiss. Gut, wenn Lu nicht mitwollte. Drake nahm sich nicht die Zeit um den Burschen noch extra aus dem bett zu jagen. Erst nach einer gewissen Zeit raffte er sich auf und kroch aus dem Bett hinaus. Er ging nach hinten zum haus, wo ein bad war und wusch sich. Mit kaltem wasser natürlich, damit er wach wurde. Dann kehrte er zurück zu seinem Zimmer und trocknete sich dort halbwegs alles ab. Die Shorts und Hose zog er über. Die Schuhe und Socken lies er erst mal weg. So war es ihm eh meist bequemer. dann suchte er sich ein Tuch, welches er sich verkehrt herum um den Hals band, damit der bläuliche Fleck verschwand. Er tat ihm noch immer weh und er fragte sich so langsam, woher er kam. Er hatte das nicht so recht mitbekommen. Drake sammelte noch all sein restliches Geld ein und lief schon mal auf die Strasse. Lu würde ihm schon noch folgen, dessen war er sich sicher. Er ging nach unten, um etwas zu essen. Er sah Drake nirgends, denn in seinem Zimmer war er nicht gewesen, danach hatte er schon geschaut. Er ging zur Küche und schaute hinein. Da bekam er erst mal ein Tuch ins Gesicht geworfen. Von wem es stammte wusste er schon. "Langschläfer!" meinte Melina, während sie das Tuch wieder an sich nahm. "Falls du Drake suchst, er ist schon los!" Lu schaute sie mit halb offenen Mund an. "Er.. ist schon..." "Ja ist er!" mit den Worten stopfte sie ihm ein Stück belegtes Brot in den Mund. "Eß!" meinte sie und machte sich an die Arbeit. Lucifer rannte halb mit dem Brot im Mund nach oben, um sein Hemd zu holen. Er ergriff es und zog einen Ärmel an, während er das Brot herunter schlang und den Gasthof verlies. "Drake!" rief er ihm nach. "Warte doch mal!" Er war nun draußen auf der Straße und rannte dem anderen Nach, während er sich das Hemd komplett anzog, aber noch nicht zu machte. Drake blieb stehen. "Ah.. endlich! Schlafmützen kommen nicht mit mir mit, Kleider.", sagte er lachend und schritt dann weiter. Lange zu schlafen konnte man sich bei ihm nicht erlauben. Er blieb kurz stehen. "Heeee!" rief er und lief dann weiter. "Dass kannst du doch nicht machen!" Drake lachte. "Warum nicht? Du willst doch mit oder? Bei mir gelten die regeln der Natur: Fressen oder gefressen werden." "Dann fress ich lieber..." gab er murrig seinen Senf dazu und knöpfte sein Hemd nun endlich mal zu. "Ich komme dennoch mit!" "Na dann.", sagte er und lief erst mal weiter. Lu hatte wirklich einen sehr schönen Körper. Doch mit jemanden wie Drake.. da gruselte es dem Drachentöter sogar selber. Er kam nicht mal auf solche Gedanken. Dazu war er zu naiv und unerfahren. Was hatte er in der Stadt denn schon groß erfahren? So gut wie nichts besonderes, außer das, was erzählt wurde und das aus den Büchern. Was auch gut so war. Für Drake war es schon ein Frevel den jungen Mann so anzusehen wie er es vorhin getan hatte. Lanjangan wartete draußen auf sie und hatte sich schon aufgesetzt zu seiner vollen mächtigen Größe. Er folgte Drake. Den noch kalten Boden unter seinen Füßen spürte er und es war angenehm, als sie dann das weiche Gras betraten. Etwas kitzelte es, doch das störte Lucifer nicht groß. Er lief gerne ohne Schuhe herum. Als er den Drachen sah rannte er zu ihm. "Morgen!" rief er zu ihm hoch mit einem Grinsen. "Guten Morgen.", gab Lanjangan sanft zurück und sah die beiden an. "Können wir losgehen?" Drake nickte und sah Lu an. "Können wir? Bist du bereit?" Er schaute zu Drake. "Ja klar!" sagte er freudig. Er schauten dann rauf zu dem Drachen. "Und wohin fliegst du uns?" "Wir werden zurück gehen in seinem Heimat.", meinte Drake, "Den Gebirgsend." Lanjangan senkte den Kopf und wartete geduldig. Er nickte. "Ist aber ganz schön weit weg." meinte er und ihm fiel gerade etwas ein. "Das Buch!" er sah Drake kurz an. "Ich brauche es! Ich komm gleich wieder!" sagte er und hetzte los. //wie konnte ich das nur vergessen?// fragte er sich. Drake sah dem Jungen etwas überrascht nach, wartete aber zusammen mit dem Drachen auf ihn. "Denkst du es ist gut den Jungen mit dir zu nehmen?", erkundigte sich Lanjangan und Drake meinte: "Er will Drachen sehen... das ist alles, was er von mir will und das werde ich ihm geben. Er hat es verdient, die Welt erkunden zu dürfen, wenn ihm danach verlangt." Er rannte zurück zur Stadt, wo er sich das Buch holte. Nebenbei noch die Shuhe anzog und wieder zurück rannte zu Drake und dem Drachen. er kam ziemlich außer Puste an und meinte keuchend: "Wieder da." Drake lächelte und ging zum Kopf des Drachen, der flach auf dem Boden lag. Dann stieg er auf und half Lucifer dabei auch aufzusteigen. Noch immer keuchend griff er nach der Hand und lies sich beim aufsteigen helfen. Das Buch steckte er dann unter sein Hemd. Dort war es immer gut aufbewahrt. Zumindest bis er eine passende Tasche gefunden hatte. Damit hob der riesige Drache sein Haupt und sie kamen sprichwörtlich von 0 auf 100. Metern, in diesem Fall. "Wuoaaaaaah!" Er krallte sich an Drake fest und nicht and en Drachen, welcher so schnell nach oben flog. Dabei bekam er gleich mal Druck auf den Ohren. Lanjangan flog nicht ZU hoch, denn er wusste das Menschen kaum zu Atem kamen. Und auch von der Geschwindigkeit ließ er sich eher gemütlich. Er hielt sich dennoch an Drake fest, auch wenn keine Gefahr bestand, dass er runterfiel. Die Nähe des anderen gefiel ihm hier oben am besten und auch am sichersten. Drake war es sich gewohnt auf den Tieren, die er sonst jagte und tötete, zu fliegen. Lanjangan raste trotz, dass er relativ langsam flog, wegen den vier Flügeln durch die Luft. Er schaute interessiert zu boden. alles war so klein geworden und zog über sie hinweg. es war einfach Wahnsinn! Die Landschaft zog vorbei, raste unter ihnen hinweg und sie kamen den Bergen immer näher. Der Wind blies ihnen durch die Haare und die von Drake flatterten leicht nach hinten weg. Gut, dass er sie zusammengebunden hatte, sonst könnte Lu nun Haare essen Das wäre nicht so appetitlich. Er hatte sich dicht an Drake gedrückt und seine Arme ruhten bei Drakes Bauch. ziemlich weit unten, aber noch nicht zu tief. Er lächelte vor sich her. Nun tat sich Lu einen neue Welt auf. Eine Welt voller Abenteuer und Gefahren, Spannung und vielleicht sogar einer tiefen Freundschaft. Viel würde ihn erwarten, doch Drake würde auf ihn aufpassen, wie dieser es Melina versprochen hatte. Er würde auf Lucifer in dieser Welt der Drachen beschützen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)