Das entscheidende Jahr (35 Kap.) von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 22: Die Wahl des Kapitäns --------------------------------- So fragte Harry wie versprochen Prof. McGonagall am Mittwoch in Verwandlung. Sie hatte nichts dagegen, dass Ron und Hermine Animagie werden würden. Sie meinte, dass sie am Freitag nach dem Unterrichtsende zu ihrem Büro kommen sollten. Dann würde sie das Ritual mit ihnen vollführen. Harry sagte ihr, er würde es Hermine und Ron ausrichten. So tat er es auch. Beim Mittagessen in der Großen Halle übermittelte es ihnen. Sie waren hoch erfreut, dass es klappen würde. Dann könnten sie nämlich zu dritt über die Ländereien streunen ohne Ärger zu bekommen. Nachdem Harry fertig gegessen hatte, ging er schnell hoch in den Gryffindorturm, um seine Schulsachen zu wechseln, weil er jetzt 'Zaubertränke' hätte. Auf dem Rückweg durch den Gemeinschaftsraum blieb sein Blick am schwarzen Brett hängen. Da hing eine Meldung. Er schaute sie sich näher an. Kapitänwahl Am Freitag um 18 Uhr ist das Treffen zur Wahl des Kapitäns. Die Bitte ist, dass alle Mitglieder pünktlich erschienen. Die Dauer ist nicht festgelegt. Harry las sich die Meldung zweimal durch, bevor er dann den Gemeinschaftsraum wieder verließ. Ron stand unten an der Treppe. Anscheinend hatte er auf ihn gewartet, denn sobald Harry ihn erreicht hat, setzte er sich auch in Bewegung Richtung den Kerkern. So brachten sie nun zwei Schulstunden 'Zaubertränke' hinter sich. Komischerweise triezte Prof. Snape Harry diesmal nicht. Aus irgendwelchem Grund behandelte er diesmal alle Schüler gleich. Keiner wurde benachteiligt, keiner bevorzugt. Als Harry mal zu Draco blickte, bemerkte er, dass dieser anscheinend genauso überrascht über das Benehmen des Lehrers war. Mit dem Klingeln zum Ende der Schulstunden, rauschten alle Schüler eiligst hinaus. Harry und Ron hatten jetzt zwei Freistunden, während Hermine in Muggelkunde musste. Somit verabschiedete sie sich von ihnen vor den Kerkerräumen und schritt davon. Harry und Ron machten sich etwas langsamer auf den Weg. "Ron - ich hab dir noch gar nicht gesagt, dass wir am Freitag um 18 Uhr Quidditchtreffen zur Wahl des Kapitäns haben. Alle Mitglieder sollen pünktlich kommen.", sprach Harry seinen Freund an. "Dann können wir gar nicht zu Prof. McGonagall gehen.", erwiderte Ron. "Stimmt. Deshalb dachte ich, dass wir sie fragen könnten, ob ihr es nicht schon heute nach dem Unterricht von Hermine machen könnt. Geht doch eigentlich, oder?", meinte Harry. Ron nickte zustimmend. Somit gingen sie Richtung Büro von Prof. McGonagall, in der Hoffnung, sie dort anzutreffen. Als sie anklopften, ertönte zu ihrem Glück ein 'Herein!' und sie traten eiligst ein. "Was möchten Sie, Mr. Potter und Mr. Weasley?", fragte sie sogleich. "Wir wollten Sie fragen, ob das Ritual schon heute um die gleiche Zeit vollzogen werden kann. Sie müssen wissen, dass am Freitag um 18 Uhr die Wahl des Kapitäns stattfindet und da müssen alle Spieler der Mannschaft da sein.", sprach Harry. "In Ordnung, Mr. Potter. Dann heute nach dem Unterricht bei meinem Büro. Aber ich bitte um Pünktlichkeit." Somit verließen sie das Büro wieder und standen nun auf dem Flur. "Was sollen wir jetzt machen?", fragte Ron nach einer Weile des Schweigens. "Weiß nicht. Wir können ja in den Gemeinschaftsraum gehen und uns ausruhen. Oder wir können Hagrid besuchen.", erwiderte Harry Schultern zuckend. Es war noch genügend freie Zeit. Also entschieden sie erstmal für paar Minuten zu Hagrid hinunter zu gehen. Anschließend könnten sie sich immer noch in den Gemeinschaftsraum setzen. Als sie an die Tür von Hagrids Hütte klopften, hörten sie sogleich, wie sich Schritte von innen näherten. Dann öffnete sich die Tür und Hagrids Kopf schaute heraus. "Ach, ihr seid's. Kommt herein!", meinte Hagrid und öffnete die Tür weiter, so dass Harry und Ron eintreten konnten. Sogleich wurden sie von Fang, Hagrids Saurüden, bestürmt, welchem immer noch die Sabber aus dem Maul lief. "Wollt ihr einen Tee haben?", fragte Hagrid. Sie bejahten und Hagrid setzte einen Kessel aufs Feuer, in welchem er Wasser erhitzte. Sobald das Wasser heiß war, schüttete er es in eine Kanne und hängte noch paar Teebeutel hinein. Das Ganze stellte er dann auf den Tisch, wobei er noch drei Tassen und einen Teller voll irgendwelchem Gebäck holte. Dann setzte er sich endlich zu ihnen. "Und wie läuft's in der Schule?", wollte er wissen. Also erzählten Ron und Harry ihm von den ersten drei Schultagen und noch davon, dass am Freitagnachmittag Quidditchtreffen zur Wahl des Kapitäns wäre. Hagrid meinte, dass sich einer von Ron und Harry für das Amt bewerben sollte. So sprachen eine Weile über dies und jenes. Als es aber schon spät war, verabschiedeten sie sich von Hagrid und gingen wieder hoch zum Schloss. In zwei Stunden würde es Zeit sein, zum Abendessen zu gehen. Bis dahin hatten sie noch Zeit, um sich in den Gemeinschaftsraum zu hocken und zu reden. Als sie denn Gryffindorturm betraten, fanden sie dort fast alle Gryffindors vor. Nur paar waren nicht da, weil sie entweder in Muggelkunde wie Hermine waren oder sich draußen auf den Ländereien aufhielten. Harry und Ron machten es sich in ihren Lieblingssesseln vorm Kaminfeuer bequem und besprachen, wann Harry am besten das Treffen für die DA ansetzen sollte. Nach einer Weile ertönte plötzlich ein leises Pochen am Fenster. Harry schaute hinüber und entdeckte, dass dort nicht eine Eule war, sondern der Phönix Fawkes persönlich. Sogleich lief Harry zum Fenster und öffnete es. Fawkes flog herein und ließ sich auf Harrys Schulter nieder. Er hatte einen Brief am Fuß. Harry nahm ihn sogleich und Fawkes ließ ein kurzes Liedchen erklingen, bevor er sich wieder auf den Weg machte. Nachdem Harry das Fenster wieder geschlossen hatte, setzte er sich wieder zu Ron. "Wer schreibt dir denn?" Harry zuckte nur mit den Schultern, denn er wusste es ja nicht. "Weiß nicht!" "Dann öffne doch einfach mal den Brief.", erwiderte Ron neugierig. Das tat Harry auch sogleich. Lieber Mr. Harry Potter! Könnten Sie bitte mich nachher aufsuchen! Es ist wichtig! Mit freundlichen Grüßen Prof. Dumbledore Harry zeigte Ron auch den Brief. "Was er wohl von dir möchte?! Was kann so wichtig sein?" "Ich werde einfach nachher, wenn ihr bei Prof. McGonagall seid, zu ihm gehen." "Mach das, Harry!" Somit unterhielten sie sich noch eine Weile weiter, bevor Hermine dann den Gemeinschaftsraum betrat. "Hallo!", begrüßte sie die beiden sogleich, aber eilte weiter zum Mädchenschlafsaal, um ihre Schultasche abzuladen. Als sie wieder zurück war, ließ sie sich in den letzten freien Sessel fallen. "Wie war der Unterricht?", fragte Harry sogleich. "Er war klasse.", antwortete sie strahlend. "Aber könnten wir jetzt zum Abendessen gehen?" "Ja, natürlich. Kommt!" Somit gingen sie in die Große Halle, wo schon eine Menge Schüler saßen. Oben am Lehrertisch saßen auch schon fast alle Lehrer. Es fehlte nur eine Person: Prof. Trelawney. Sie war wahr-scheinlich wieder in ihrem Turm geblieben. Als sich Harrys und Prof. Dumbledores Augen kreuzten, nickte Harry diesem zu, um ihm zu erklären, dass er den Brief bekam und kommen würde. Dann wandte er sich dem Essen zu. Sie hatten nicht so viel Zeit, denn Hermine und Ron mussten nachher zu Prof. McGonagall und Harry zu Prof. Dumbledore. Also beeilten sie sich ein wenig und waren nach einer halben Stunde auch schon fertig. Zwei Stunden später - er hatte Hermine und Ron bei Prof. McGonagall abgeliefert - stand er nun vorm Wasserspeier, dem Eingang zum Büro von Albus Dumbledores'. Harry wusste leider aber das Passwort nicht - ohne das würde er nicht hineinkommen. Aber in dem Moment öffnete ihm seltsamerweise der Wasserspeier automatisch den Weg. 'Vielleicht steckte ja Albus dahinter!', dachte sich Harry und betrat die Treppe, welche ihn nach oben zur Bürotür brachte. Kurz klopfte er an, aber niemand antwortete ihm. Somit betrat er den Raum einfach. 'Vielleicht muss er noch etwas erledigen oder mit jemandem sprechen!' Als Harry sich im Raum umschaute - es sah immer noch nicht verändert aus - ertönte plötzlich ein Trillern. Es war Fawkes, Albus Phönix. Harry lief hinüber zu ihm. Es gefiel immer wieder, diesen Vogel zu betrachten. Genauso wie bei seinem eigenen Phönix, welcher aber noch jünger war und somit auch kleiner. Harry blieb so eine Weile bei Fawkes stehen und streichelte ihm den Kopf, was diesem sehr gefiel. Nach langer Zeit ging dann die Tür auf und Albus betrat sein Büro. "Ah, Harry!", rief er, als er diesen entdeckte. "Entschuldige das Warten, aber ich hatte noch etwas zu erledigen. - Setz dich doch bitte! Möchtest du ein Zitronenbrausebonbon?" Harry schüttelte verneinend den Kopf, während er sich setzte. "Harry - es gibt einiges, was ich dir mitzuteilen habe!", fing Albus an. "Als erstes: Es soll in zwei Wochen der erste Hogsmead-Besuch stattfinden." "Aber, Albus - ist das nicht zu gefährlich in diesen Zeiten!", fiel Harry seinem Schulleiter ins Wort. "Ich meine nur, Voldemort ist aktiv." "Ja, ich weiß, Harry, aber wir unternehmen schon Sicherheitsmassnahmen. Das wollte ich jetzt auch ansprechen. Ich hatte dir ja gesagt, als du am ersten September bei mir warst, dass du eine Gruppe von sechs/sieben Personen gründen solltest. Diese Gruppe soll dafür sorgen, dass - falls ein Angriff in Hogsmead sein sollte - alle Schüler und Schülerinnen gesund nach Hogwarts zurückkommen. Könntest du dafür sorgen, dass bis in zwei Wochen die Personen die benötigten Zauber können. Als Hilfsperson bekommst du Remus zur Seite gestellt. Okay?" Harry nickte zustimmend. Er hatte im Grunde schon in etwa im Kopf, welche Personen dafür geeignet wären, aber er würde noch einen Test veranstalten. "Wann hast du dir gedacht, die erste Unterrichtsstunde zu machen, Harry?" "Nun ja! Am Freitag geht es nicht, weil dort das Quidditchtreffen ist. Am Samstag wäre es geeignet." "Wie du meinst, Harry! Ich werde Remus Bescheid sagen, wenn du es möchtest." Harry nickte wieder. "Dann wäre da noch eine andere Sache. Da du jetzt volljährig - bei den Muggeln wie auch schon länger in der Zaubererwelt - erhältst du nun dein Erbe: Das Haus deiner Eltern." Harry konnte es nicht fassen. Er hatte jetzt ein eigenes Haus. Zwar musste dieses bestimmt noch wieder aufgebaut werden, aber das würde schnell passiert sein. "Danke, Albus." "Du brauchst dich nicht zu bedanken. Ich habe nur meine Pflicht getan, es dir zu übergeben, wie ich es versprochen hatte. Wann möchtest du es mal besichtigen?" Beinahe hätte Harry geantwortet, dass er es sofort besichtigen wollte, aber dann ginge eh nicht, weil es schon später Abend war. "Wann wäre es denn möglich?", fragte Harry stattdessen seinen Schulleiter. "Ich könnte es dir ermöglichen, dass du einen Tag mal vom Unterricht befreit würdest. Dann könntest du in der Zeit dorthin reisen. Natürlich würde jemand dich begleiten." "In Ordnung, Albus. - Am Montag würde ich es gerne erledigen." "In Ordnung, Harry. - Damit wäre jetzt auch alles erledigt. Du kannst wieder gehen." "Gute Nacht, Albus." "Gute Nacht." Somit verließ Harry das Büro wieder und lief zum Gryffindorturm, in der Hoffnung, dass ihn niemand erwischen würde und dass Hermine und Ron im Gemeinschaftsraum säßen. Ihm begegnete auch niemand und er gelangte schnell am Portrait der Fetten Dame an. "Passwort?", fragte diese sogleich, als sie Harry erblickte. "Schnatz." Augenblicklich schwang sie zur Seite und ließ ihn durch. In ihrem Gemeinschaftsraum befanden sich jetzt kaum noch Schüler. Nur paar vereinzelte hielten sich dort noch auf. Dean, Seamus, Neville und Ginny saßen ihn einer Ecke des Raums und plauderten miteinander. Harry ging zu ihnen. "Hi Harry!", wurde er sogleich von seinen Freunden begrüßt. "Hallo!", erwiderte Harry. "Wisst ihr, wo Hermine und Ron sind?" Ginny deutete als Antwort nur in die Richtung eines weiter wegstehenden Sessels. Im ersten Moment verstand Harry nicht ganz, aber er ging dann dorthin. Als er über die Lehne des Sessels blickte - wen sah er wohl da? Da lagen natürlich Hermine und Ron eng verschlungen zusammen und bemerkten nicht einmal, wie Harry sie beobachtete. Dieser entschied sich, sie einfach in Ruhe zu lassen und stattdessen ins Bett zu gehen. Am Freitagmorgen wachte Harry ziemlich müde auf. Er hatte anfangs im Bett gesessen und auf seinen Freund gewartet. Aber Ron war nicht erschienen, womit Harry entschied, zu schlafen. Aus diesem Grund war er nun eben müde. Harry zog sich schnell an und schaute auf die Uhr. Es war kaum noch Zeit. Wenn er noch etwas essen wollte, müsste er sich beeilen. Währenddessen schlief Ron immer noch gemütlich in seinem Bett. Langsam riss Harry der Geduldsfaden. Er konnte nicht ewig auf seinen Freund warten. Die anderen Jungs waren schon längst in der Großen Halle. Bestimmt saß Hermine und Ginny dort auch schon. Harry entschied sich nun, eine Maßnahme zu unternehmen. Er sprach "Sonorus!", womit er seine Stimme verstärkte. "RONALD WEASLEY, MARSCH AUS DEM BETT!", rief Harry mit verstärkter Stimme. "SONST HOLE ICH HERMINE MIR ZUR HILFE!" Augenblicklich war Ron auch schon wach. 'Es klappt doch!', dachte sich Harry. "Ich bin ja schon wach!", meinte Ron. "Wird ja auch Zeit! Wir müssen uns beeilen, wenn wir noch etwas zum Essen bekommen wollen." Somit flitzten sie eiligst aus dem Jungenschlafsaal. Als sie aber im Gemeinschaftsraum ankamen, erwartete sie dort seltsamerweise ihre Freundin Hermine. Diese sah aber ganz und gar nicht erfreut aus. Sie funkelte die Jungs böse an, als diese vor ihr stehen blieben. "Wird auch Zeit! Glatt hätte ich euch beide eigenhändig aus dem Bett geholt!" "Halt! Halt!", fiel Harry ihr sogleich ins Wort. "Damit es klar ist: Ich war schon längst auf dem Weg, aber ich habe freundschaftlicherweise auf die Schlafmütze" - er zeigte auf Ron - "gewartet." Jetzt drehte sich Hermine plötzlich um und marschierte aus dem Gemeinschaftsraum. "Wir sollten ihr wohl lieber folgen! Sonst bekommen wir wirklich nichts mehr zu essen!", bemerkte Harry zu Ron und folgte Hermine mit Ron. Sie holten diese aufm Flur vor der Großen Halle ein. Diese war wieder knalle voll, wodurch die Drei zuerst fast ein Problem hatten, Plätze zu finden. Aber nach langem Suchen wurden sie noch fündig. Kurze Zeit später - sie mussten sich mit dem Essen beeilen - schnappten sie sich ihre Taschen und eilten wieder aus der Großen Halle. Sie hatten jetzt zwei Stunden Verwandlung bei Prof. McGonagall vor sich. Harry freute sich immer sehr auf diese Stunden. Am Klassenzimmer angekommen, warteten da schon ihre Klassenkameraden. Anscheinend war Prof. McGonagall noch nicht eingetroffen. 'Wo sie wohl bleibt?', dachte sich Harry. Er blickte zu Ron und Hermine, aber diese zuckten nur mit den Schultern. Kaum hatte Harry seinen Blick von seinen Freunden abgewandt, da ertönten auch schon Schritte auf dem Gang und sie erschien an der Ecke des Ganges. Somit konnte die Stunde beginnen. Harrys Meinung nach verging dieser Tag viel zu langsam. Ihm wäre es eher recht gewesen, wenn schon längst die letzte Schulstunde vorbei wär und sie sich in den Gemeinschaftsraum hätten verziehen können. Aber so war es noch nicht und somit musste endlos warten, bis viele Stunden später endlich die letzte Stunde DADA vorbei war. Endlich Wochenende! Dies sagten sich in dem Moment die meisten Schüler und Schülerinnen! Aber es gab auch paar - wie Hermine -, die noch Unterricht hatten - in Hermines Fall: zwei Stunden Arithmantik. Harry und Ron beeilten sich aus dem Klassenzimmer zu kommen. Kurz rief Harry Remus, der ihn hatte zurückhalten wollen, zu, dass er ihn später noch besuchen würde. Im Gemeinschaftsraum angekommen, ließen sich Harry und Ron erschöpft in die Sessel vorm Kamin fallen. Ihre Tasche ließen sie neben sich auf den Boden fallen. Im Grunde hatten sie jetzt gar keine Lust mehr, zum Quidditchtreffen am Abend zu gehen. Aber es war Pflicht! Sie hätten bis um 16 Uhr genug Zeit, um über alles Mögliche zu quatschen. "Ach, Harry, was ich vergessen habe, dich zu fragen: Was hat eigentlich Prof. Dumbledore am Mittwoch von dir gewollt?", fragte Ron seinen Kumpel nach einiger Zeit des Schweigens. "Er wollte von mir wissen, wann ich beabsichtigt hatte, die erste DA-Stunde zu halten. Remus wird nämlich wieder dabei sein. Und hat er mir noch etwas anderes erzählt.", berichtete Harry. "Was war das andere denn?", drängte Ron weiter nach. "Nun ... er hat mich über mein jetziges Erbe aufgeklärt." "Was für ein Erbe?", fragte Ron, seinen Freund nicht verstehend. "Ich habe von meinen Eltern geerbt. Und das ist ihr Haus, also Godrics Hall." "Das ist ja klasse, Harry. Du hast ein eigenes Haus. Wann wirst du es besuchen?" Neugierig schaute Ron ihn an. "Ich gehe am Montagvormittag dorthin. Aber nur ich." "Meno, warum nicht auch Hermine und ich?" "Ron - Prof. Dumbledore hat mir diese Genehmigung erteilt.", meinte Harry, seinen Freund scharf anblickend. "Wann beabsichtigst du eigentlich die erste DA-Stunde zu machen?", wechselte Ron nun das Thema. "Ich habe mir gedacht, dass morgen am besten ist.", erwiderte Harry. "Prof. Dumbledore meinte, dass ich zudem eine spezielle Gruppe aufbauen soll. Diese sollte aus sechs oder sieben Leuten bestehen. In welcher aber nur Schüler sind, welche aber zu den besten Schülern gehören und welche den Aufnahmetest fehlerfrei bestehen." "Oh je! Das werde ich nie schaffen! Aus was für Aufgaben besteht der Test?", meinte Ron. "Man muss einen Dementor vertreiben können, darf sich nicht von einem Irrwicht verwirren lassen und muss ein kleines Duell bestehen.", erklärte Harry. "Wird das Duell gegen dich sein, Harry?", fragte Ron. "Nein. Ich besorge mir dazu eine Aushilfe." In dem Moment betrat Hermine den Gemeinschaftsraum. 'Wie schnell die Zeit doch vergeht!', dachte Harry, da sie nicht bemerkt, dass es schon Zeit zum Abendessen war. "Wie war der Unterricht?", fragte Harry seine Freundin sogleich, als sie sich zu ihnen setzte. "Gut, aber wir haben wieder viele Hausaufgaben aufbekommen.", meinte Hermine. "Und was habt ihr so getan?" "Ich habe gerade Ron erzählt, dass ich für morgen die erste DA-Stunde festgelegt habe. Es wird ein kleiner Aufnahmetest stattfinden, da ich eine spezielle Gruppe - sie heißt GALV - auf Prof. Dumbledores Bitten hin aufbauen werde. Die sechs oder sieben besten Schüler werden nur aufgenommen." "Harry - was bedeutet GALV?", wollte Hermine wissen. "Nun - das heißt ausgeschrieben: Group against Lord Voldemort.", klärte Harry Hermine auf. "Außerdem habe ich Ron noch etwas Anderes erzählt. Ich habe nämlich von Prof. Dumbledore mein Erbe meiner Eltern bekommen, da ich jetzt ja volljährig bin. Es ist das Haus meiner Eltern." "Klasse, Harry!", rief Hermine und schlang ihre Arme um seinen Hals. "Ehm, ehm!", meldete sich plötzlich Ron zu Wort. "Ihr könnt ja auch noch weiter reden, wenn wir in der Großen Halle sind, oder? Ich will ja nur sagen, dass wir ansonsten das Abendessen noch verpassen." Also machten sich die Drei auf den Weg in die Große Halle. Dort war wieder viel los. Als sie sich an den Gryffindortisch setzten, trafen sie dort auf Ginny, Dean, Seamus, Neville und andere ihre Freunde. "Harry! Gut, dass du kommst!", rief Dean Thomas, welcher seit letztem Jahr im Quidditchteam als Jäger war. "Weißt du, wer der neue Kapitän bzw. die neue Kapitänin wird? Wirst du es?" "Nein, Dean, ich werde nicht der neue Kapitän sein. Aber es wird auch erst nachher um 18 Uhr ausgewählt.", erwiderte Harry ihm, während er sich hinsetzte, um mit dem Essen anzufangen. "Warum willst du nicht der neue Kapitän werden?", wollte Dean wissen. Harry seufzte tief. "Das ist immer noch meine eigene Sache, ob ich Kapitän sein möchte.", entgegnete er etwas sauer. Nun ließ Dean ihn in Ruhe. Nach kurzer Zeit stand Harry vom Gryffindortisch auf, denn er hatte sich beeilt, und verließ die Große Halle, um noch etwas vor dem Treffen seinen Besen auszuprobieren. Als er mit seinem Besen, welchen er aus dem Jungenschlafsaal geholt hatte, auf dem Quidditchfeld eintraf, befanden sich dort schon zwei Personen, welche auf ihnen warteten. Es waren Ron und Hermine. Ron hatte keinen Besen bei sich. "Ron - wo ist dein Besen?", fragte Harry seinen Kumpel. "Ich hole ihn in paar Minuten." "Warum holst du ihn nicht gleich? Oder noch einfacher wäre es, wenn du ihn einfach rufst." Ron sah ihn an, als ob er ihn nicht verstehen würde. "Wie rufen?" Aber Hermine hatte ihrerseits verstanden, was Harry meinte. "Natürlich mit dem 'Accio'-Spruch.", mischte sie sich ein. Harry nickte zustimmend. "Ach so, sag das doch gleich!", meinte Ron und hob seinen Zauberstab, wobei er den Spruch sagte. Aber es geschah nichts. Auch nicht, als schon paar Minuten vergangen waren. "Du musst diesen Spruch noch etwas üben!", meinte Harry zu Ron und hob seinerseits seinen Zauberstab, den Zauberspruch sprechend. Kurz darauf konnten sie auch schon ein Pfeifen hören und weitere kurz Zeit später hielt Rons Besen bei ihnen an. "Danke, Harry!", bedankte sich Harry. "Nichts zu danken! Lass uns jetzt noch ein wenig Üben, bevor die anderen eintreffen!", erwiderte Harry und schwang sich auf seinen Besen. Ron folgte ihm auf seinem Besen in die Lüfte. "Nun gut - du übernimmst erstmals die Position als Hüter, während ich versuche, Tore zu schießen. Nachher werden wir wechseln, und du lässt für mich paar Mal den Schnatz frei.", erklärte Harry seinem Kumpel. Dieser nickte kurz einverstanden. Dann begannen sie mit dem Training. Ron hatte sich - wie Harry jetzt feststellte - seit dem letzten Jahr sehr verbessert. Er ließ kaum noch Bälle ins Tor. Das war auch gut so! Harry wollte schließlich in diesem Jahr nochmals den Quidditchpokal gewinnen, nachdem er seit seinem dritten Schuljahr dies nicht mehr erreicht hatte. Nach einer Weile dann wechselten sie wie abgemacht: Ron ließ nun für ihn den Goldenen Schnatz frei. Harry schaffte es jedes Mal, den kleinen Flattermann einzufangen. Dann irgendwann war es dann endlich 18 Uhr, die Zeit des Treffens. Und sogleich trafen die ersten Leute ihrer Mannschaft ein: Ginny Weasley und Dean Thomas. Sogleich landeten Harry und Ron, um sie zu begrüßen. "Hallo Ginny! Hallo Dean!", begrüßte Harry die beiden. "Hallo Harry! Hallo Ron!", grüßten die beiden sie zurück. Ron gab nur ein kurzes Nicken von sich. Harry wusste gut, warum Ron sich so gegenüber den beiden verhielt. Er war damals - in ihrem sechsten Jahr bei der Wahl der neuen Mannschaftsmitglieder - nicht damit zufrieden gewesen, dass Dean und Seamus als die neuen Jäger von Gryffindor ausgewählt worden waren. Denn er war immer noch sauer, dass Ginny - seine kleine Schwester - mit Dean zusammen war. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn sie stattdessen mit Harry zusammen wäre. Als Minuten später endlich alle anwesend waren - inklusive Prof. McGonagall - wandte sich diese an die Mannschaft. "Wir sind hier versammelt, um jetzt den neuen Quidditchkapitän bzw. die neue Quidditchkapitänin zu wählen. Es möchten sich jetzt bitte alle melden, welche bereitet wären, sich als Kandidaten aufstellen zu lassen.", erklärte sie ihnen. Sie notierte sich die Namen der sich meldenden Kandidaten auf einem Zettel: - Virginia Weasley - Ron Weasley - Seamus Finnigan - Dean Thomas Das waren die einzigen Namen. "Da dies jetzt erledigt ist, geht es an die eigentliche Wahl: Ich werde nach und nach jeden Namen nennen und Sie werden bei dem Kandidaten Ihrer Wahl strecken. Okay?" Alle nickten. "Virginia Weasley!" Sogleich stoben drei Hände in die Luft. 'Nicht mehr?', wunderte sich Harry. Für ihn war die Wahl schwierig gewesen, denn er musste sich entscheiden zwischen seinem besten Freund und dessen Schwester, mit der er aber auch gut befreundet war. Letztendlich hatte er sich dann für Ron entschieden. "Ronald Weasley!" Bei ihm gingen genauso drei Hände hoch. "Dean Thomas!" Er erhielt dagegen nur eine Stimme. "Seamus Finnigan!" Dieser erhielt jetzt gar keine Stimme. Aber dies überraschte Harry keinesfalls, da Seamus nicht so sehr angesehen war. Der einzige Grund, weshalb er in der Mannschaft als Jäger akzeptiert wurde, war, dass er gute Leistung brachte. "Damit wäre der Anfang entschieden: Ronald Weasley und Ginevra Weasley gehen in die zweite Runde der Wahl." "Virginia Weasley!" Nun erhielt Ginny vier Stimmen der gesamten sieben. "Ronald Weasley!" Ron dagegen bekam nur drei Stimmen. "Damit wäre diese Wahl entschieden: Ginevra Weasley wird die neue Quidditchkapitänin." Ron trat zu seiner Schwester und reichte ihr seine Hand. "Glückwunsch, Schwester!" "Danke, Ron!" Dann tat Harry es Ron gleich und gab Ginny seinerseits die Hand. "Genauso Glückwünsche meinerseits, Ginny!" Kurz umarmte er sie noch. Als er sie losließ, bemerkte er noch, wie sie leicht errötet war. Plötzlich räusperte sich Prof. McGonagall nochmals. "Da dies jetzt erledigt wäre, würde ich sagen, dass sie wieder ins Schloss gehen und in Ihrem Gemeinschaftsraum weiter reden." So taten sie es dann auch. Lustig schwatzend liefen Harry und seine Freunde wieder zurück ins Schloss. Harry wollte noch den lang versprochenen Brief an seine Verwandten schreiben. Oben im Turm holte Harry sogleich einen Bogen Pergament aus seinem Koffer und zusätzlich noch eine Schreibfeder. Mit diesen Dingen setzte er sich unten im Gemeinschaftsraum an den Tisch und fing seinen Brief an. Lieber Dudley, liebe Petunia und lieber Vernon! Entschuldigt bitte, dass ich euch so lange auf meinen Brief warten ließ, aber hier in der Schule ging so schnell los, dass ich es vergaß. Heute hatten wir gerade eben die Wahl des Quidditchkapitäns. Ginny wurde zur neuen Kapitänin erwählt. Es war sehr knapp, denn Ron hatte anfangs genauso viele Stimmen wie sie und somit musste es eine zweite Wahlrunde geben. Übrigens möchte ich euch gerne zu Weihnachten einladen. Den Ort, wo wir feiern werden, verrate ich jetzt noch nicht. Es soll für alle Anwesenden eine gleiche Überraschung werden. Ich werde euch dann selbstverständlich abholen. Liebe Grüße, euer Harry Harry las ihn sich noch mehrmals durch, bevor er ihn versiegelte. Dann holte er sich noch schnell seinen Tarnumhang - es war schließlich schon die Zeit, wo man nicht mehr unerlaubterweise durchs Schloss marschieren durfte - und ging Richtung Eulerei. Dort angekommen rief er nach Hedwig, seiner Schneeeule, welche sogleich angeflogen kam und sich auf Harrys Schulter niederließ. "Ja, Hedwig, du darfst für mich diesen Brief wegbringen!" Dann band er ihr seinen Brief ans Bein und flog aus dem Fenster. Harry schaute ihr noch ein Weilchen hinterher, bevor er seinen Blick von ihr reißen konnte. Er verließ nun die Eulerei wieder, denn es war schließlich schon spät und auch wenn morgen kein Schultag war, so wollte er doch nicht so spät ins Bett gehen, da es morgen einen anstrengenden Tag mit DA-Unterricht geben würde. Also ging er unter seinem Tarnumhang versteckt wieder zurück in den Gryffindorturm, wo er sogleich im Jungenschlafsaal seinen Pyjama anzog und sich ins Bett legte. 'Wo ist nur Ron? - Und warum errötet Ginny jedes Mal in meiner Gegenwart?', dachte sich Harry noch, während er so in seinem Bett lag. Plötzlich ging die Schlafsaaltür auf und Ron trat herein. "Wo warst du, Ron?", fragte Harry sogleich neugierig seinen Freund. Statt zu antworten errötete Ron nur. Nun sah er aus wie ein Radieschen. Harry wusste sogleich, was Ron getan hatte, behielt es aber für sich. Stattdessen nickte er seinem Freund nur verstehend zu. Ron zog sich jetzt auch seinen Pyjama an und legte sich ins Bett. "Endlich eine Woche vorbei, was?!", meinte Ron. "Stimmt. Aber morgen wird's nicht weniger anstrengend werden. Es wird wahrscheinlich den größten Teil des Tages einnehmen.", erwiderte ihm Harry. "Hast ja Recht, Harry! - Um wie viel Uhr findet morgen der Test eigentlich statt? Und hast du schon den anderen mitgeteilt?" "Da ich den Test noch vorbereiten muss und dazu noch bei Remus vorbeischauen wollte, wird der Test um 14 Uhr stattfinden. Kannst du bitte es den anderen ausrichten? Das wäre lieb von dir, Ron! Danke! - Ich möchte jetzt gerne schlafen. Morgen möchte ich nämlich früh aufstehen. - Gute Nacht!" "Gute Nacht! Ja, ich werde es selbstverständlich den anderen ausrichten. Wofür sind sonst Freunde da?!" Somit trete sich Harry auf die andere Seite und schlief ziemlich schnell ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)