Das entscheidende Jahr (35 Kap.) von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 11: Harrys Animagus-Training ------------------------------------ Somit gingen Harry, Dudley und Hermine nach oben. Oben angekommen trennten sie sich. Harry wollte sich ein wenig hinlegen, bis Molly sie rufen würde. Der Tag im Krankenhaus hat ihn erledigt. Als Harry sein und Rons Zimmer betrat, begrüßte Ron ihn sogleich freudig. "Na - seid ihr endlich wieder da! Hat ja ewig gedauert!" "Tut mir Leid, Ron. Aber der Besuch musste sein. Außerdem habe ich mich mit Onkel endlich versöhnen können.", erwiderte Harry. "Molly meinte, dass es in einer halben Stunde etwa Essen geben soll." "Oh gut! Ich verhungere schon." Bei der Erwiderung von Ron musste Harry lachen. "Du hast doch dauernd Hunger, Ron!" "Das stimmt nicht! - Nun ja, ich habe schon oft Hunger, aber das liegt damit zusammen, dass mein Körper andauernd wächst." Das stimmte, denn Ron wuchs immer noch. Er war schon längst größer als seine Eltern und alle seine Geschwister. "Wie lange möchtest du denn noch wachsen?", erwiderte Harry mit einem Grinsen. Ron zuckte daraufhin mit den Schultern. "Keine Ahnung." "Kinder! Essen kommen!", ertönte von unten die Stimme Mollys. "Na endlich!", rief Ron und sprang vom Bett auf. 'Na gut - dann lege ich mich nach dem Essen eben hin!', dachte sich Harry, während er ihm ein bisschen langsamer folgte. Auf dem Flur trafen sie auf Dudley, Petunia, Hermine und Ginny und gingen dann gemeinsam nach unten. "Wo essen wir?", fragte Ron sogleich seine Mutter, als sie in die Küche traten. "Natürlich hier! Wir sind heute nicht so viele Leute. Einzig ihr Sechs und Remus und Tonks sind anwesend.", rief Molly. "Verteilt bitte mal die Teller und das Besteck." Harry und Ron übernahmen es, während Hermine und Ginny sich um die Getränke kümmerten. "Was gibt es den Leckeres?", kam die Frage von Ron. Alle stöhnten auf. Das war typisch Ron. "Es gibt heute nur etwas Einfaches: Spaghetti Bolognese. Ich hoffe, dass es euch schmeckt." Damit stellte sie einen großen Topf mit einem riesigen Haufen Spaghetti und daneben einen anderen kleineren Topf mit der Bolognese-Sauce auf den Tisch. Anschließend nahm sie nacheinander die Teller und häufte jedem von ihnen einen großen Haufen von Spaghetti mit Sauce darauf. Harry spürte erst jetzt, dass er sehr hungrig war. Er hatte auch, seitdem er gefrühstückt hatte, nichts mehr gegessen. Deshalb verlangte er, nachdem er den ersten Teller leer gefuttert hatte, nochmals die in etwa gleiche Portion von Spaghetti und Sauce. Hermine und Dudley erging es genauso. Sie hatten anscheinend einen genauso großen Hunger wie Harry, denn sie ließen sich nachdem ersten Teller nochmals eine Portion draufhäufen. Am Schluss waren alle gesättigt und der Topf war ganz leer. Als Hermine und Harry gleichermaßen Anstand machten, Molly in der Küche beim Abwasch behilflich zu sein, wehrte diese höflich, aber ernst ab. "Nein, ihr Beiden. Ihr solltet euch lieber vom Tag ausruhen." Somit begaben sich die Jugendlichen wieder in ihre Zimmer. Harry löste jetzt sein Vorhaben in die Tat um und machte sich fertig fürs Bett. Er schlief auch sogleich ein, sobald er im Bett lag, und hatte zu dem einen friedlichen Schlaf. Am folgenden Morgen war Harry schon zeitig auf. Von seinen Freunden schliefen noch alle - sogar Hermine, obwohl die sonst immer die erste von ihnen war. Somit zog sich Harry an und ging ihn die Küche zum Frühstücken. Dort befanden sich zurzeit nur Molly, Arthur, Bill, Charlie, Remus, Tonks und - zu Harrys Überraschung - auch wieder Albus Dumbledore. "Guten Morgen, Harry!", begrüßte Molly ihn sogleich, als er die Küche betrat, und eilte, um für ihn einen Teller und Besteck zu holen. Dann lief sie zum Herd. "Was möchtest du, Harry? Rührei oder Spiegelei?", fragte sie ihn. "Hmm, ich denk mal, heute nehme ich Rührei.", antwortete Harry. Dann wandte er sich an Professor Dumbledore. "Sir, wissen Sie, wie ich Professor McGonagall mal treffen könnte?" "Nun ja - normalerweise erst wieder Anfang des Schuljahres. Aber ich könnte dich auch nach Hogwarts mitnehmen und anschließend wieder hierher zurückbringen. Wärst du damit einverstanden, Harry?" Harry nickte. Dann konzentrierte er sich auf seinen Teller voll Rührei, welchen Molly ihm gerade eben vor die Nase gestellt hatte. Es schmeckte herrlich. "Gut, Sir, wann könnte ich dann nach Hogwarts? Ich möchte nämlich so früh wie möglich wieder hier sein. Und außerdem möchte ich, dass sich meine Freunde keine Sorgen machen." Professor Dumbledore strich sich kurz über den Bart, bevor er wieder zu Harry herüber blickte. "Nun, eigentlich könntest du gleich nach dem Frühstück mit mir kommen. Dann wärst du zum Mittagessen, also in drei bis vier Stunden wieder hier. Komme bitte in die Bibliothek, wenn du so weit bist!" Somit verließ Professor Dumbledore die Küche. "Harry - mach dir wegen deinen Freunden keine Gedanken. Ich werde ihnen schon Bescheid sagen.", meinte plötzlich Molly zu Harry. Harry nickte nur. Nachdem er fertig mit seinem Frühstück war, ging er hoch in sein Zimmer. Ron schlief immer noch. Schnell durchwühlte Harry den Koffer nach dem Zauberbuch über Animagi. Er wollte es mit zu Professor McGonagall nehmen. Er fand es nicht auf Anhieb und wollte schon fast verzweifeln, aber plötzlich sah er da vor sich liegen. Endlich hatte er es gefunden. Augenblicklich rannte er wieder mit dem Buch unter dem Arm aus dem Zimmer und eilte zu seinem Schulleiter in die Bibliothek. "Ah gut, Harry!", meinte dieser nur und stand auf, sobald er Harry entdeckte. "Komm!" Er folgte seinem Schulleiter ein bisschen in eine Ecke. "Damit wir nicht entdeckt werden, falls jemand hereinkommt! - Gut, gebe mir bitte deine Hand!" Harry tat dies und Dumbledore disapparierte mit ihm nach Hogwarts. Jedenfalls dachte Harry immer, dass Dumbledore mit ihm disapparieren würde, aber in Wirklichkeit hieß dieser Vorgang ganz anders, es war nämlich Teleportation. Also waren sie jetzt in Hogwarts, aber nicht irgendwo dort, sondern im Büro des Schulleiters. "Harry - Professor McGonagall wird dich jetzt erwarten. Ich habe ihr vorhin eine Nachricht übermittelt. - Komm anschließend einfach wieder in mein Büro. Falls ich noch nicht da sein sollte, dann mach's dir erst einmal hier bequem." Harry schritt die Wendeltreppe vor Professor Dumbledores Büro herunter und trat durch den Durchgang hinter dem Wasserspeier, welcher den Eingang versteckte. Harry ging den Gang entlang durchs Schloss, welchen er jetzt schon all die Jahre entlang marschieren musste. Er kannte ihn - wie bestimmt die meisten Schüler - schon auswendig. Dann kam er endlich nach einer Weile am Klassenzimmer von Professor McGonagall an und klopfte an. "Kommen Sie herein, Mr. Potter!" Harry trat ein. Seine Verwandlungslehrerin saß an ihrem Pult und arbeitete anscheinend gerade an der Vorbereitung für das nächste Schuljahr. "Ach, Professor Dumbledore hat mir schon alles erklärt - wenn ich richtig verstanden habe, wollen Sie ein Animagus werden. Stimmt das so?" Sie schaute ihn durchdringlich an. "Ja, Professor." "Harry - hör mir mal kurz zu. - Da du laut Professor Dumbledore ja jetzt zum Orden gehörst - kannst du bitte in der Freizeit, also in der Zeit, wo kein Unterricht ist, und abseits von anderen Schüler/innen mich dutzen. Nenne mich einfach Minerva. Okay? Alle im Orden dutzen sich gegenseitig." Harry war unangenehm, dass Professor McGonagall ihn bat, sie zu dutzen. Aber natürlich ... im Orden gab es eben übliche Gebräuche und dazu gehörte nun mal das gegenseitige Dutzen. Somit nickte Harry seiner Lehrerin zu. "Nun gut - kommen wir wieder zum eigentlichen Thema zurück. Also - was genau willst du, Harry, wegen der Verwandlung zum Animagus wissen?" Also berichtete Harry seiner Verwandlungslehrerin, dass er schon mehrere Male das Zauberbuch über Animagi durchgelesen habe, aber dass er den benötigten Zauberspruch nicht wissen würde. "Nun ja, Harry - es gibt auch nicht sehr viele Zauberer und Hexen, die diesen Spruch beherrschen bzw. überhaupt kennen. Du hast Glück, dass ich eine derer bin, die ihn kennen. Aber es würde zu lange dauern, bis ich ihn dir fehlerfrei beigebracht habe. Somit muss ich ihn an dir ausführen - aber natürlich nur nach deiner Erlaubnis." "Natürlich, ich möchte es auch so schnell wie möglich hinter mich bringen.", erwiderte Harry. "Dann setz dich mal im Schneidersitz auf den Boden und schließe die Augen. Sobald ich den Spruch an dir ausgeführt habe, wirst du innen vor deinen Augen ein Tier sehen. Das wird dann deine Animagus-Form darstellen. Natürlich können es auch mehrere Tiere sein, aber das gab es bisher nur sehr, sehr selten." Harry setzte sich somit im Schneidersitz auf den Boden, schloss seine Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Er hörte in seiner Nähe seine Lehrerin murmeln: "Photographicus Animagus*." Zuerst passierte nichts und Harry dachte schon, dass es nicht funktioniere. Dann sah wurde etwas vor seinen Augen deutlicher. Es waren - wie Minerva gesagt hatte - Tiere, aber in diesem Fall waren es drei Tiere. 'Wie kann das sein? Außer... ich gehöre zu diesen seltenen Fällen, in denen die Personen mehrere Animagus-Formen hat.', dachte sich Harry. "Hallo Harry Potter!", grüßte das erste Tier ihn. Es stand direkt in seiner Nähe und war ein Phönix. "Hallo!", erwiderte Harry. "Wie heißt du denn?" "Ach - erkennst du mich denn nicht wieder?!" Nun wo der Phönix dies sagte, bemerkte Harry, dass dieser Phönix seinem neu bekommenen Phönix sehr ähnelte. "Bist du es, Flame?", fragte er den Phönix somit. "Ja. Ich bin deine Animagus-Form. Ich werde dich mit den anderen zusammen in den folgenden Wochen unterrichten. "Gut. - Kannst du mir, bitte, dann auch noch deine beiden Freunde vorstellen?" Flame nickte und ging ein Stück zur Seite, so dass Harry jetzt freie Sicht auf die beiden anderen Tiere hatte. Es waren ein schwarz-weißer Wolf und ein kleiner Kauz. "Dies ist Pako!", Flame deutete auf den Wolf. "Und dies ist Freddi!" Nun zeigte Harrys Phönix auf den Kauz. "Nett, euch kennen zu lernen!" Harry musste bei dem Gedanken grinsen, dass er sich gerade mit Tieren unterhielt. "Ach - Harry - ich habe noch jemanden vergessen, dir vorzustellen." Erneut schaute Harry und -... "Harry!" Harry wurde genau in dem Moment an den Schultern wach gerüttelt. Er schlug leicht verärgert augenblicklich die Augen auf und blickte in das Gesicht von seiner Lehrerin. "Hast du sie gefunden?" Sie musste nicht extra sagen, was sie meinte mit "sie" und deshalb nickte Harry schnell. Aber er entschied sich, ihr nur von einer Gestalt zu berichten. Die anderen wollte er noch für sich behalten. Er wählte die Gestalt des Wolfes. "Ja, Minerva, ich habe sie gefunden." Fragend sah sie ihn an und somit fuhr er sogleich fort: "Nun, es ist die Gestalt eines Wolfes." Sie sah ihn leicht verwundert an, sagte aber nicht, warum sie verwundert sei. Im Grunde war es ihm auch egal. "Nun gut, Harry - da du jetzt ja dies bewältigt hast - kannst du den Rest ja alleine schaffen. Oder?" "Klar." Harry wollte gerade aufstehen und zur Zimmertür marschieren, als seine Lehrerin noch irgendetwas zu ihm sagte. "Was meinen Sie, Minerva?" "Ach - ich habe dich nur gefragt, ob du es haben möchtest, dass deine Form im Ministerium ins Register eingetragen wird." "Nein, Minerva." "Dann auf Wiedersehen, Harry. Bis zum baldigen neuen Schuljahresbeginn. Oder vielleicht auch vorher im Grimmauldplatz." Harry nickte nochmals zu und verließ dann das Zimmer in Richtung Professor Dumbledores Büro. 'Ob ich wohl auch über Gedanken mit meinen Animagus-Formen Verbindung halten kann?', grübelte er vor sich. "Klar kannst du es!", ertönte Flame' Stimme. "Hi Flame! - Kann ich jetzt noch denjenigen kennen lernen, den du mir zu letzt hast zeigen wollen?" Flame nickte. "Slina! Kommst du bitte mal zu mir?", rief Flame jemanden. Dann erschien langsam neben Flame eine Schlange auf dem Boden. "Guten Tag, Harry Potter! Schön, dass ich Sie mal kennen lernen darf. Ich bin Ihre vierte Animagus-Form.", zischelte die Schlange leise, aber verständlich. "Die Ehre ist ganz meinerseits. - Aber ich dachte, dass ich nur drei Formen hätte.", erwiderte Harry höflich. Harry verbeugte sich leicht vor der Schlange. "Du heißt Slina?" "Ja, das ist mein Name. Normalerweise heiße ich ja anders, aber ich habe mich so viele Jahre so genannt, dass ich vergas, wie ich in Wirklichkeit hieß. - Und ja, du hast vier Animagus-Formen. Du hast mich vielleicht vorhin nur nicht gesehen." "Slina und Flame - ich muss leider jetzt Schluss machen. Wir können heute Abend oder andermal weiter sprechen.", meinte Harry. "Okay. Auf Wiedersehen." Somit war die Verbindung wieder getrennt und Harry - der gerade eben am Wasserspeier angekommen war - betrat die Wendeltreppe und fuhr dieser nach oben. Oben klopfte er an, aber als sich niemand bemerkbar machte, trat er ein. Er fand ein leeres Büro vor. Aber da fiel ihm wieder ein, was Professor Dumbledore ihm bei der Ankunft gesagt hatte. Er schuf sich geschwind einen gemütlichen Sessel und stellte diesen in die Nähe des offenen Fensters - so dass er hinaus schauen konnte. Als Harry sich hinsetzte, kam auch Fawkes, der Phönix von Professor Dumbledore, angeflogen und setzte sich auf sein Bein. Es verging eine Ewigkeit bis dann endlich die Bürotür aufging und Albus hereinkam. "Hallo Harry. Hat es geklappt?" Harry nickte nur, ohne sich umzudrehen oder aufzuhören, Fawkes zu streicheln. "Kommst du, Harry?" Ein bisschen traurig verabschiedete sich Harry jetzt vom Phönix und ging dann zu seinem Schulleiter. Dann nahmen sie sich bei der Hand und disapparierten in die Bibliothek vom Grimmauldplatz. "Das klappt aber nur bei mir, Harry? Das du dies weißt!", erklärte Albus ihm noch. Harry nickte und verabschiedete sich dann in Richtung seines Zimmers. Er wollte dort noch ein bisschen vor dem Schlafengehen üben. Somit war er auch glücklich, als er das Zimmer leer vorfand. Wahrscheinlich war Ron in Ginnys Zimmer und unterhielt sich mit Hermine, Ginny und Dudley. Dann setzte sich Harry auf sein Bett und begann erstmal mit der Verwandlung seiner Hände. Er hatte sich die Form des Wolfes ausgewählt. Anfangs hatte er damit noch ein bisschen Schwierigkeiten - wie er feststellte - aber als es draußen dunkelte, hatte er es schon geschafft, dass seine Hände in Pfoten umgewandelt waren. Er war innerlich sehr stolz auf sich. Wahrscheinlich hatten James, Remus und Sirius es nicht so schnell hinbekommen. Harry ließ diesen Abend das Essen ausfallen, weil er schon todmüde vom Üben war. Aber das war wahrscheinlich nicht so gut, da er stattdessen dann in der Nacht von Alpträumen heimgesucht wurde. In den Träumen erlebte er wieder - wie zuletzt vor einem Jahr - mit, wie seine Patenonkel Sirius durch den Bogen stürzte. Dadurch wälzte sich Harry dauerhaft im Bett hin und her und konnte nicht ruhig schlafen. Das ging so lange, bis Ron ihn irgendwann dann mitten in der Nacht wach rüttelte. "Was ist denn los, Harry? Hast du wieder Alpträume?" Harry konnte nur nicken. "Ist es 'Du-Weißt-Schon-Wer'?" "Nein, Voldemort kam nicht vor. Der Traum ging wieder ums Geschehen Ende unseres fünften Schuljahres." "Möchtest du gerne was zu trinken, Harry? Das könnte dir vielleicht helfen.", meinte Ron. Harry stimmte zu, indem er Ron zunickte und dieser verließ kurz das Zimmer. Kurz darauf erschien er wieder mit einem Glas Orangensaft. "Danke, Ron!" Damit nahm Harry seinem Freund das Glas aus der Hand und trank es schnell aus. Dann stellte er es neben seinem Bett auf den Nachttisch. "Schlaf noch ein Stück, Harry! Du brauchst besonders den Schlaf! - Guten Nacht!" "Guten Nacht, Ron!" Harry legte sich wieder zurück in sein Kopfkissen und tatsächlich - als er wieder einschlief - hatte er einen ruhigen Schlaf. Am darauf folgenden Morgen zwang sich Harry selbst aus dem Bett. Er wollte jetzt die kommenden Tage von morgens bis abends durchüben, damit er so schnell wie möglich seine Animagus-Formen beherrschte. Als Harry die Küche betrat, war er noch ein bisschen blas von der kurzen Nacht, was wohl auch Molly bemerkte hatte. "Harry, du siehst so blass aus! Hast du schlecht geschlafen?" Harry nickte nur. Er wollte so schnell wie möglich frühstücken. "Rührei oder Spiegelei, Harry?" "Nein danke, Molly. Ich möchte nichts von beiden." Harry rutschte auf die Küchenbank, auf welcher noch niemand. Die restlichen Personen, welche sich noch in der Küche befanden, waren natürlich Tonks, Remus, Bill, Charlie und Arthur. "Charlie - müsst ihr, du und Bill, nicht irgendwann wieder zurück an die 'richtige' Arbeit?", fragte Harry Charlie, während er sich einen Toast mit Marmelade bestrich. "Nein, Harry - wir sind so zu sagen aus Gründen des Ordens 'beurlaubt'. Natürlich müssen wir - sobald der Krieg gegen 'Du-Weißt-Schon-Wer' und seine Anhänger beendet ist - wieder zu unseren Arbeiten zurückkehren." Harry lauschte ihm gespannt. Anschließend unterhielten sich Charlie und er noch über anderes. Nebenher aß Harry seinen Marmeladentoast, strich sich anschließend nochmals einen. "Also, gehe ich mal wieder hoch zu den anderen. Die schlafen nämlich noch.", erklärte Harry Charlie, als er vom Küchentisch aufstand, nachdem er fertig mit dem Frühstück war. Somit ging er aus der Küche. Gerade als er sich dann auf der Treppe befand, kam Molly ihm hinterher geeilt. "Harry - falls du Zeit hast, könntest du dann bitte mal die anderen, Hermine, Ron und Ginny wecken.", fragte Molly ihn. "Natürlich, Molly." In Wirklichkeit hatte er im Moment aber keine Lust dazu, aber dies wollte er ihr nicht auf die Nase binden. "Gut, Harry. Und danke." So trennten sie sich wieder und Harry begab sich weiter auf den Weg zu seinem Zimmer. Als er die Zimmertür öffnete, war da aber noch dunkel. Und im Grunde wollte er am wenigsten einen mürrischen Ron erleben. Somit kehrte auf der Stelle um und schloss die Tür wieder. 'Hm - wo könnte ich ungestört üben?', überlegte sich Harry. Da fiel ihm ein, zu welchem Ort Albus am Tag zuvor mit ihm gegangen war, um nicht entdeckt werden, wenn sie disapparierten. Zu diesem Ort begab sich auch Harry jetzt. Er hockte sich auf den Boden dort in der Ecke der Bibliothek und schloss wieder wie den Tag zuvor beim Üben die Augen. Sogleich befand sich Harry in der Nähe eines Waldes. Er verstand zwar nicht, warum er hierhin kam, aber vielleicht konnte er so den Wolf Pako finden. "Pako! - Wo bist du?", rief Harry in Gedanken nach dem Wolf. "Hier bin ich schon.", ertönte die Stimme des Wolfes. Und tatsächlich, da erschien der Wolf am Rande des Waldes und rannte auf Harry zu. "Hallo Harry!" "Hallo Pako! Wie geht's so mit der Beute?" "Ach, es gibt noch genug zu fressen, aber wenn es so weiter geht, wird es bald nicht mehr genug geben. Du musst nämlich wissen, Harry, ich muss mithelfen, eine siebenköpfige Familie durchzufüttern. Und muss ich eben jeden Tag mit auf die Jagd gehen. - Aber zum Thema: Warum bist du hier, Harry?" "Ich habe dich gesucht, um dich zu fragen: Kannst du mir die Wolfssprache beibringen." Pako setzte sich auf die Hinterfüße. "Ja, das kann ich machen, Harry! - Wie weit bist denn mit der Verwandlung?" "Ich habe bis jetzt nur meine Hände verwandelt. Weiter bin ich noch nicht." "Ich rate dir in der Sache: Komm wieder, wenn du mit der ganzen Verwandlung am Ende bist. Dann werde ich dich in der Sprache der Wölfe einweisen. Und vielleicht wirst du dann auch meine Familie kennen lernen." "Gut, Pako. Dann machen wir es so. - Ach, ich habe noch eine Frage: Weißt du, wo sich dieser Wald befindet?" "Ach, Harry, lass dich überraschen." "Bitte gib mir doch nur einen Tipp.", flehte Harry ihn an. "Hm - einen Tipp kann ich doch geben: Es ist ein sehr gefährlicher und deshalb verbotener Wald. - Uups, vielleicht habe ich jetzt doch zu viel verraten. - Auf Wiedersehen, Harry. Ich muss wieder zurück auf die Jagd." "Auf Wiedersehen, Pako." Sogleich rannte Pako Richtung Wald und war auch schon Sekunden später darin verschwunden. Harry seinerseits öffnete die Augen und streckte sich, weil seine Beine und Arme ermüdet waren, vom langen Sitzen. 'Nun gut, dann lasst uns mal mit der Verwandlung fortsetzen.', sagte sich Harry und schloss abermals die Augen. So übte Harry jeden der folgenden Tage von morgens bis abends durch und hatte nach fast zwei Wochen - was wohl ein Rekord war - die Verwandlung in einen Wolf geschafft. Er war sogar richtig stolz auf dieses Exemplar von Wolf. Im Aussehen sah er fast aus wie Pako, nur die Farbe des Fells war anders: Sie war ein Mischung aus hellbraun und dunkelbraun. Es war ein Tag nach seiner Vollendung der Verwandlung. Heute würde er nicht in der Bibliothek üben. Er entschloss sich stattdessen, mal nach seinen Freunden zu schauen. Er wollte eben mal seine Animagus-Form ausprobieren. 'Nun, bei Hermine, kann ich mir nur vorstellen, dass sie sich in der Bibliothek befindet. Aber bei Ron, Ginny und Dudley - da habe ich keine Ahnung.', überlegte Harry. Dann entschloss er sich aber, zuerst einmal in der Bibliothek nach zu schauen. Und tatsächlich - da saßen sie alle beisammen. Und außerdem befand sich hier auch Albus - was Harry ein wenig verwirrte. * kurzer Rückblick * Es war am Morgen des Tages und Hermine, Ron, Ginny und Dudley gingen zum Frühstücken runter in die Küche. "Leute - wisst ihr eigentlich, wo sich Harry aufhält und warum er nicht mit uns zusammen sein möchte?", fragte Ron die anderen. Er bekam aber nur ein unwissendes Schulterzucken als Antwort. "Nun, Ron, wir können ja nachher mal Professor Dumbledore befragen. Vielleicht weiß er mehr über die Sache." "Gut, machen wir das." Somit betraten die Vier die Küche und frühstücken erstmal gemütlich lange. "Leute - kommt ihr mit in die Bibliothek?", kam die Frage von Hermine. Die anderen Drei sahen gegenseitig an und nickte dann gleichzeitig. "Ja, wir kommen mit.", erklärte Ron. Hermine war zwar erstaunt, warum Ron auf einmal Orte wie die Bibliothek nicht mehr vermied - sowie er es alle die Jahre getan hatte. 'Nun ja, jeder Mensch verändert sich mal.', sagte sich Hermine. Aber zu Ron sagte sie nichts wegen ihres Erstaunens, sondern stand stattdessen vom Küchentisch auf und ging in Richtung Küchentür. "Leute - kommt!" Die anderen kamen eiligst hinter ihr her. 'Vielleicht treffen wir in der Bibliothek auch Professor Dumbledore.', sagte sich Ron. Somit betraten sie Sekunden später die Bibliothek und tatsächlich - da in der Ecke saß in einem Sessel mit hoher Lehne Professor Dumbledore. Aber es gab zu ihrem Glück noch in einigem Abstand eine Gruppe von Sesseln, welche die Vier sogleich beschlagnahmten. Hermine ihrerseits eilte sogleich los und holte sich ein Buch. So saßen sie gemeinsam in der Bibliothek, als doch tatsächlich nochmals die Tür aufging. Hermine entfuhr ein kurzer Schrei, denn es war kein Mensch, der eintrat, sondern ein Wolf. * Ende Rückblick * Harry betrat also in der Form des Wolfes die Bibliothek und was er als erstes vernahm, war Hermines Aufschrei. Nun schauten nicht nur Harrys Freunde zu ihm herüber, sondern auch Albus. Als Harry kurz zu ihm herüber blickte, sah er ein Lächeln aus Albus' Gesicht. Er hatte ihn anscheinend durchschaut. Dann ging er hinüber zu seinen Freunden und ließ sich von ihnen streicheln. Nachdem sie damit fertig waren, legte er sich noch ein Weilchen zu ihnen hin und lauschte, was sie so besprachen. "Leute - wir haben aber immer noch nicht herausbekommen, wo sich Harry befindet!", meinte da Ron. Bei seinem Namen stellte Harry seine Wolfsohren auf und lauschte gespannt. Anscheinend sprachen sie über ihn. "Mensch, sind euch die Augen des Wolfes aufgefallen?!", meinte Hermine auf einmal. "Ja, stimmt. Sie waren hellgrün. Komisch! - Das ist doch nicht üblich, oder?", erwiderte Ginny. "Komisch, weißt du, an wen er mich erinnern könnte, Hermine?" "Ja, mich auch. Aber warum sollte er es uns verschweigen?" Ron sah die ganze Zeit verständnislos zwischen den beiden hin und her. "Leute - von wem sprecht ihr?", wollte er dann doch wissen. Aber Hermine hatte sich schon wieder in ihr Buch vertieft. In diesem Moment entschied sich Harry, die Bibliothek zu verlassen und wieder in sein Zimmer zu gehen, um sich zurück zu verwandeln. Und tat er auch. Anschließend ging er wieder - in seiner Menschengestalt - runter in die Bibliothek. Als er eintrat, rief Hermine sogleich: "Harry! - Wo warst du nur?" Harry setzte sich zu ihnen in den letzten freien Sessel. "Hermine - ich war alle Tage nur in meinem Zimmer und habe nichts getan." Hermine schwieg nun, aber Harry ahnte schon, dass sie es ihm nicht abnahm. "Freunde, ich gehe mal in die Küche, etwas essen." "Harry - es gibt aber in zwei Stunden eh wieder Mittagessen.", rief Ron seinem Freund noch hinter, als der aus der Bibliothek ging. "Hallo, Harry Schatz!", begrüßte Molly ihn. "Morgen Molly! - Ich möchte mir etwas zum Essen mit aufs Zimmer nehmen, wenn das möglich wär. Ich nutze die Tage eben, um mich fürs folgende Schuljahr vorzubereiten.", log Harry ein wenig. "Ist schon in Ordnung, Harry. Warte kurz!" Sie bereitete kurz ein paar Sandwichs für ihn vor, welche sie ihm dann in einer Plastiktüte in die Hand drückte. "Lerne nur fein, Harry!" Augenblicklich verschwand Harry wieder aus der Küche in Richtung seines Zimmers, in welchem er es sich gemütlich auf seinem Bett machte, aber noch die Vorhänge zur Sicherheit zuzog. Dann ging er wieder auf die Suche nach Pako. Es dauerte dieses Mal aber nicht so lange, bis er ihn fand, weil er sich entschlossen hatte, zuerst einmal beim Verbotenen Wald von Hogwarts zu schauen. Und tatsächlich - da stand schon Pako und wartete sehnlichst auf ihn. "Komm, Harry!", meinte er sogleich. "Ich zeige dir meine Familie." Urplötzlich befand sich Harry selbst beim Verbotenen Wald. "Wie hast du das gemacht?", fragte Harry. "Ach, das war nur ein einfacher Zauber.", erklärte Pako ihm. Somit lief er wieder los und Harry folgte ihm eiligst. "Pass auf, Harry! Hier im Wald gibt es gefährliche Kreaturen!" "Das weiß ich schon, Pako. Ich gehe nämlich hier auf die Schule." "Dann können wir uns ja bald öfters sehen!" Während sie so durch den Wald liefen, begegneten sie verschiedenen Kreaturen. Auch einigen Zentauren. Sie waren komischerweise unruhig. "Guten Tag, Pako!", begrüßte der Zentaur Ronan, welcher - wie Harry wusste - der Anführer war. "Guten Tag, Ronan!" "Guten Tag, Ronan!", begrüßte Harry den Zentauren, als sich dieser dann ihm zu wandte. "Guten Tag, Harry Potter!" "Woher wussten Sie das?", fragte Harry verdutzt. "Wir spüren es einfach! - Schönen Tag!" Somit eilte Ronan mit den anderen Zentauren weiter und Harry und Pako konnten auch ihren Weg fortsetzen. Nach einer Weile hatten sie dann endlich eine Lichtung erreicht, wo sich eine Höhle befand. Diese Lichtung war Harry noch völlig unbekannt. "Hier ist mein Zuhause, Harry!", erklärte Pako. Dann kamen drei ein bisschen kleinere Wölfe aus der Höhle auf sie zu gerannt. "Hallo Pako!" "Hallo ihr Drei! - Das ist Harry. Er ist mein Schüler. - Harry, das sind meine Geschwister Imiak, Itsi und To." Die drei Wölfe rannten jeder um Harry herum und beschnüffelten ihn kurz. Dann fingen sie an zu wedeln. "Hallo Harry! Schön dich kennen zu lernen! Wo lebt dein Rudel?", fragte ihn Itsi, die Zweitälteste von den Dreien. Harry musste lachen. "Ich bin kein echter Wolf. Ich bin nämlich ein Mensch." Imiak, Itsi und To sahen ihn erstaunt an. "Leute - wo bleibt ihr nur?", ertönte aus dem Inneren der Höhle eine Stimme. "Harry, das ist Akhuna, unsere Alphaweibchen. - Kommt!" Somit begaben sie sich in die Höhle, wo sie auf das Alphamännchen Palo Khan und das Alphaweibchen Akhuna trafen. Sogleich sprangen sie auf und kamen zu ihnen rüber. Palo Khan beschnüffelte auch seinerseits Harry und war mit ihm zufrieden. "Willkommen, Harry!", begrüßte er ihn. "Danke, Palo Khan!", erwiderte Harry erfreut. "Ich heiße dich auch willkommen, Harry!", meinte Akhuna. "Danke, Akhuna!", erwiderte Harry erfreut über die freundliche Begrüßung. "Komm, leg dich doch zu uns. Erzähl uns etwas von deinem Leben. Von den Menschen." "Ich kann aber nicht lange bleiben. Wenn es dunkelt, muss ich zurückgehen. Sonst machen sich meine Freunde Sorgen um mich. Natürlich komme ich morgen wieder." "Wenn du uns das versprichst, dann geht es in Ordnung.", meinte Palo Khan. Somit legte sich Harry zu ihnen und erzählte ihnen so das eine und andere von seinen Abenteuern während seines Lebens. Dann fing aber auch schon an zu dunkeln und Harry musste - ob er wollte oder nicht - gehen. "Bis morgen!", rief er ihnen zu. "Warte, Harry!", rief Pako ihm hinterher. Harry blieb stehen und wartete. "Ich wollte dir noch sagen: Morgen brauchst du meine Hilfe nicht mehr. Da du jetzt diesen Ort kennst, kannst du immer hierher kommen, indem du einfach an ihn denkst. Ich erwarte dich dann morgen vor der Höhle. Wann wirst du kommen?" "Ich denke - so mit den ersten Sonnenstrahlen!" "Okay!" Dann trennte sie sich wieder. Harry dachte fest an den Ort, wo er hinwollte, nämlich in sein Bett. Und augenblicklich befand er sich dort auch wieder. Schnell schnappte er sich noch zwei der Sandwichs aus der Tüte und legte dann die Tüte in die Schublade seines Nachttisches. Nachdem er fertig mit dem Essen war, zog er sich noch den Pyjama an und legte sich dann zum Schlafen hin, weil er todmüde war. So vergingen die folgenden Tage eigentlich ähnlich wie dieser Tag: Harry besuchte Pako und seine Familie, lernte neben die Wolfssprache. Diese war einfach - wie er fand - und er hatte sie schnell gelernt. Dann kam der letzte Tag. Er hatte jetzt sieben Tage lang - heute wär der siebte Tag - Pako und seine Familie besucht. In einer gewissen Weise machte er ihn traurig, zu wissen, dass er jetzt für eine Weile seinen Freund nicht besuchen konnte. 'Harry, du wirst ihn doch spätestens in Hogwarts wieder sehen!', rief sich ins Gedächtnis. 'Und außerdem fängt Hogwarts ja auch in vier Tagen an. Juchhu!' So verschwand doch wieder seine Traurigkeit. Er aß schnell zwei der Weasleys' Sandwichs, verwandelte sich und machte sich auf den Weg zum Verbotenen Wald bzw. zur Höhle von Pakos Familie. Minuten später war er auch schon dort und Pako erwartete in halb erfreut, halb traurig. "Warum bist du so traurig, Bruderherz?", begrüßte Harry ihn in der Wolfssprache, welche er schon perfekt beherrschte. "Ach, Harry - ich bin traurig, weil heute der letzte Tag ist." "Ach, Pako - in genau vier Tagen beginnt auch schon wieder mein Schuljahr in Hogwarts, wo wir uns dann so gut wie täglich zu fast jeder Stunde - außer natürlich zu den Zeiten, in den ich Unterricht habe - sehen können. - Also sei bitte nicht traurig!" Pakos Miene erhellte sich auch augenblicklich wieder. "Wenn das so ist, dann ist es gar nicht schlimm." Plötzlich rannte Pako los, wobei er Harry noch zu rief: "Komm, Harry!", bevor er im Wald verschwunden war. Harry ließ er sich nicht zweimal sagen und rannte blitzartig hinter seinem Freund her. So rannten sie eine Weile quer durch Verbotenen Wald, was Harry als Mensch nie in den Kopf gekommen wär, weil er wusste, dass es viel zu gefährlich war. Aber für die Wölfe waren die Gefahren, welche hier lauerten, nicht gefährlich, mindestens die meisten. Natürlich gab es auch die ein oder andere Kreatur, welche für sie gefährlich war, aber solches Pack vermieden sie einfach. Plötzlich kamen sie auf eine andere Lichtung, die ihm, Harry, genauso unbekannt war. 'Mensch, Leute - ich merke erst jetzt, dass ich denn Wald eigentlich im Grunde gar nicht kenne. Ich dachte immer, weil ich so oft mit Ron und Hermine oder nur mit Ron hier rumgestreift bin, dass ich kennen müsste.', dachte Harry in Gedanken. Auf dieser Lichtung befand sich ein See, der etwas kleiner als der See auf Schulgelände war. "Wuff! Harry - kommst du mit mir schwimmen?" Begierig sprang Pako in den See. Harry tat es ihm nach und sprang auch rein. Das Wasser war angenehm kühl. Und da es heute - hier in Hogwarts - sonniges und besonders warmes Wetter hatte, kam der See genau richtig. 'Was die anderen wohl für ein Bad in so einem See machen würden?', überlegte sich Harry. Sie blieben noch eine Weile drin, bis es dann auch zu kühl wurde, weil urplötzlich die Sonne hinter einer Wolke verschwand. Am Ufer stehend schüttelten sie sich dann gründlich ihre Felle aus, so dass die Haare letztendlich in alle Richtungen abstanden. Das sah komisch aus. "Pako - weißt du eigentlich, wie spät es ist?", fragte Harry ihn plötzlich. "Warum fragst du? - Natürlich weiß ich so was. Ich brauch dazu aber nicht wie ihr, Menschen, eine "Uhr", sondern: Ich lese die Zeit am Sonnenstand ab. Dadurch ist es zwar nicht so genau wie bei euch, aber immerhin weiß ich in etwa, wie spät es im Moment ist. - Jetzt ist es schon Mittag vorbei und es auf den Abend zu." "Danke, Bruder." Harry strich Pako brüderlich mit der Pfote über den Kopf. Dazu muss man wissen: Akhuna, das Alphaweibchen, hatte ihn in ihrer Familie als Wolf aufgenommen und so war er jetzt ein Familienmitglied. Das machte Harry in gewisser Weise glücklich, da er jetzt eine Familie hatte, die sich um ihn kümmerte. Zwar war Molly auch irgendwie wie eine Mutter für ihn, aber trotzdem war die Weasleyfamilie nicht Harrys Familie. "Pako - ich muss langsam wieder zurück. Da es schon Nachmittag ist - wie du sagtest - ist es Zeit Abschied zu nehmen." "Wirklich, Harry?" Pako standen Tränen in den Augen, so dass Harry sich einfach gezwungen sah, seinen neuen Bruder zu umarmen. Zwar ging das als Wolf schwer, aber es ging. "Mensch, Bruder, wein doch nicht. Denk an meine Worte - wir sehen in vier Tagen eh wieder in Hogwarts." Augenblicklich wischte sich Pako mit einer Pfote die Tränen weg und lächelte wieder ein Wolfslächeln. "Komm, Harry - du musst dich noch von Akhuna, Palo Khan, Imiak, Itsi und To verabschieden." Pako rannte schnell vorweg und kurze Zeit drauf kamen sie schon bei der Wolfshöhle an. "Mutter, Vater - Harry muss leider gehen, aber er möchte sich noch von euch verabschieden, da es heute der letzte Tag fürs erste ist. Er meinte aber, dass wir uns in vier Tagen frühestens wieder sehen werden." Akhuna und Palo Khan, die Wolfseltern, kamen langsam aus der Höhle geschritten. "Schon, Harry?" Akhuna sah Harry traurig an. "Ja, Mutter. Leider!" Harry fand, dass es angenehm war, wenn man das Wort "Mutter" aussprach. Es kribbelte dann immer so schön - wie er meinte zu verspüren. "Du weißt ja, Harry, du kannst jeder Zeit kommen, wenn du Hilfe brauchst oder wenn du Sorgen hast. Wir sind deine Familie und werden dir so gut - wie wir können - helfen. Vergiss das nie!" "Nein, Mutter, das werden nie vergessen. Wie ich auch euch nie vergessen werde. Ihr seid meine erste richtige Familie, seitdem ich denken kann. Zwar hatte ich früher eine Mutter und einen Vater wie jeder Mensch, aber Lord Voldemort hat sie mir fortgenommen. Und das ist auch eine Sache, für die er irgendwann mal bitter büssen muss." "So ist gut, Sohn, aber übertreibe es bitte nicht, so dass es vielleicht sogar dich am Ende trifft. Wir wären sehr, sehr traurig, wenn wir ein Familienmitglied verabschieden müssten.", sprach Palo Khan. "Schon okay, Vater. Ich muss jetzt leider wirklich gehen. Aber in vier Tagen sehen wir uns dann frühestens wieder. Bis bald!" Traurig verabschiedete Harry sich von jedem Familienmitglied, ob Vater, Mutter, Bruder oder Schwestern. Dann schritt er langsam von der Lichtung in Richtung Waldausgang. Von dort transportierte er sich dann anschließend zurück in sein Bett. Da er heute Morgen gegangen war, ohne sich umzuziehen, tat er es jetzt. Er tauschte seinen Pyjama gegen eine schwarze Hose und einen roten Pullover um. Dann nahm er sich noch das letzte Sandwich von Molly und aß es schnell auf, bevor er bemerkte, dass er einen Briefumschlag übersehen hatte, welcher auf seinem Nachttisch lag. 'Wer schreibt mir wohl?', fragte sich Harry. Aber auf dem Briefschlag lag noch ein Zettel mit der Handschrift von Hermine. Harry! Dieser Brief kam heute Morgen mit der Post. Er enthält die Sachen, welche wir für Hogwarts in diesem Jahr benötigen. Molly hat beschlossen, dass wir morgenfrüh, also am Freitag, in die Winkelgasse gehen werden, um alle Sachen zu erledigen, die wir noch nicht vor paar Wochen erledigt haben. Bitte sei morgen um 6 Uhr beim Frühstück, so dass wir um 7 Uhr losgehen können. Deine Hermine Harry öffnete nun den Briefumschlag und las schnell die Liste mit den benötigten Gegenständen und Büchern durch. Da sie die Umhänge schon eingekauft hatten und es dieses Jahr - laut Liste - nicht so viele neue Lehrbücher zu kaufen gab, würde es morgen schnell erledigt sein. Da er nun nichts mit seiner Zeit anzufangen wusste und er eh noch müde von den letzten Tagen war - er hatte sich noch nicht wirklich an die Verwandlung gewöhnt - entschloss er sich, doch wieder ins Bett zu gehen und zog kurzerhand seinen Pyjama wieder an. -------------------------------------------------------------------------------- *Ist kein wirklicher Zauberspruch. Ich habe ihn nur erfunden. Er lässt die Animagus-Form innen vor den Augen des anderen Menschen erscheinen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)