Das entscheidende Jahr (35 Kap.) von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Eine unerwartete Überraschung ---------------------------------------- Somit lief Harry eiligst in die Küche, wo er einen Onkel Vernon vorfand, der einen knallroten Kopf hatte. Tante Petunia und Dudley saßen bei ihm am Küchentisch und schauten nur stumm zu ihm hinüber. Harry wusste, warum Petunia nichts sagte. Denn sie war schon seit Ende seines fünften Schuljahres nicht mehr mit dem Benehmen ihres Ehemanns einverstanden, da sie vor bisschen mehr als einem Jahr eingesehen hatte, dass sie Harry all die Jahre falsch behandelt hatten. Aber gegenüber von Onkel Vernon traute sie das nicht zu sagen, da er hier im Haus der Herr war und sie keinen Streit mit ihm haben wollte. Als Harry sich gerade an den Tisch setzen wollte, brüllte Onkel Vernon ihn an: "JUNGE, KANNST DU NICHT GLEICH BEIM ERSTEN RUFEN KOMMEN! ODER MÖCHTEST DU DIE NÄCHSTE ZEIT OHNE ESSEN DURCHMACHEN?" "Ja, Onkel, nächstes Mal ich denke daran.", erwiderte Harry gleichgültig. Ihn brachte Onkel Vernon seit gut einem Jahr nicht mehr aus der Ruhe, da er immer noch eine 'Waffe' in der Hinterhand hatte, falls Onkel Vernon es doch wagen sollte, ihm kein Essen zu geben. "Vernon!", kreischte augenblicklich Tante Petunia. "Pass auf! Willst du, dass seine Sippschaft uns in unserer Haus kommt?" Petunias Rolle war natürlich gespielt, da sie in Wirklichkeit im Guten zur Zau- bererwelt stand. Zwar war sie - im Gegensatz zu ihrer Schwester Lily - keine Hexe, aber sah sie doch einige gute Seiten in der Zauberei. "Beruhig dich, Schatz! Mir kommen diese Typen schon nicht ins Haus. Sie wissen ja gut genug, wie wir von ihrer Sippe denken!" Im Weiteren verlief das Frühstück ohne weitere Zwischenfälle und somit machte sich Harry, nachdem er kurz ein Brot mit Wurst gegessen und ein Glas Orangensaft getrunken hatte, wieder auf den Weg nach hoch in sein Zimmer. Aber als er gerade auf der Treppe war, konnte er hören, wie Tante Petunia seinen Onkel anfing fertig zu machen. "Onkel Vernon! Kannst du nicht langsam anfangen, Harry so zu behandeln, wie du auch Dudley behandelst?" Im ersten Moment verschlug es Onkel Vernon die Sprache, dass seine Frau ihn anschrie, aber dann erwiderte er ihr: "Was? Wir haben ihn all die Jahre so behandelt! Warum soll ich ihn jetzt anders behandeln? Er ist eine Missgeburt, wie einst auch seine Eltern waren." "WAS? DU WAGST ES... DU WAGST ES... IN MEINER GEGENWART ZU SAGEN, DASS MEINE SCHWESTER LILY EINE MISSGEBURT WAR! - WAGE ES NUR EINMAL NOCH UND DANN WIRST DU DIR WÜNSCHEN, MICH NIE KENNEN GELERNT ZU HABEN!", warf Petunia Vernon noch an den Kopf, bevor sie fuchsteufelswild aus der Küche rannte. "Petunia, Schatz... warte doch mal! Ich habe es doch nicht so gemeint!", rief Onkel Vernon ihr kleinlaut hinterher. "Ach ja?! Wie hast du es dann gemeint? Erkläre es mir!", kam es von Petunia schon wieder ruhiger, aber trotzdem noch ein bisschen agressiv, als sie augenblicklich wieder in der Küche erschien. Onkel Vernon wollte schon ansetzen, um es ihr zu erklären, da unterbrach sie ihn wieder. "Ich wollte noch vorher was sagen: Ich habe mir seit letztem Jahr vorgenommen, Harry wie einen normalen Jungen zu behandeln. Falls du nicht auch damit anfängst, könnte ich mir überlegen, mich von dir zu trennen!" Bei der Erwähnung der Trennung war ein leises Wimmern zu vernehmen, welches aber nicht von Vernon kam - sondern von Dudley, der bis da ruhig am Tisch gesessen und das Streitgespräch beobachtet hatte, während er weiter gegessen hatte. "Okay, Petunia! Ich werde mich dran halten. Ich liebe dich nämlich als meine Ehefrau und möchte dich nicht verlieren!", erwiderte er leise, aber verständlich für Petunia. Währenddessen draußen auf dem Flur machte sich Harry - da er nichts mehr verstehen konnte - endgültig auf den Weg nach oben, wo er sich sogleich dem übergebliebenen Hogwartsbrief widmete. Sehr geehrter Mr. Potter! Hier senden wir Ihnen Ihre bestimmt lang erwarteten Prüfungsergebnisse der sechsten Klasse. VgddK: O(hnegleichen) 6 UTZE Verwandlung: O(hnegleichen) 6 UTZE Zaubertränke: O(hnegleichen) 6 UTZE Zauberkunst: E(rwartung übertroffen) 5 UTZE Pflege magischer Geschöpfe: O(hnegleichen) 6 UTZE Kräuterkunde: E(rwartung übertroffen) 5 UTZE Ich freue mich Ihnen erfreulicherweise mitteilen zu dürfen, dass Sie mit Ihren 34 UTZs als einer von zweien aus Ihrem Jahrgang am zweitbesten abgeschnitten haben. Mit freundlichen Grüßen Prof. McGonagall, Stellvertretende Schulleiterin P.S.: Alles Gute zum Geburtstag, Harry! Prof. Dumbledore möchte, dass ich dir ausrichte, dass du morgen, sobald du im Grimmauldplatz ankommst, zu ihm kommen sollst. Er wird sich dann wahrscheinlich in den Bibliothek aufhalten. Nachdem Harry das Lesen beendet hatte, war er völlig mit Glück erfüllt. Seit größter Wunsch würde in Erfüllung gehen, nämlich, dass er die Ausbildung zu einem Auroren angehen könnte. Denn er wollte genauso wie sein Vater James, seine Mutter Lily, sein Patenonkel Sirius und noch paar andere ihm bekannte Leute später gegen die Anhänger Lord Voldemort's kämpfen. 'Aber ob es überhaupt dazu kommt, dass ich so lange leben kann, ist die Frage! Vielleicht hat mich Tom dann schon längst zu meinen Eltern und zu Sirius geschickt.', ging es ihm durch den Kopf, während er alle Briefe und und die Süßigkeiten von Ron wegräumte. 'Nun... was könnte ich jetzt machen?', fragte er sich gerade erst paar Minuten, hörte er Tante Petunia von unten rufen: "Harry! Kannst du mal runter kommen, bitte?" Harry kam dieser Aufforderung sogleich nach und raste nach unten. "Was ist los, Petunia?", wollte er von ihr wissen, als er den Kopf in die Küche steckte, aber dort erblickte er nur eine wunderschöne Fruchttorte auf dem Tisch stehen. 'Für wen diese Torte wohl ist?', fragte er sich sogleich, aber er ging weiter in Richtung Wohnzimmer. Als er dort die Türe öffnete, erschallte: "!!! HAPPY BIRTHDAY, HARRY!!!" Harry, der damit auf keinen Fall gerechnet hatte, musste sich sogleich erstmal hinsetzen, um sich von diesem Schrecken zu erholen. Denn all die Jahre hatte er das nicht von den Dursleys erhalten und jetzt - kurz bevor er sie verlassen würde - machten sie ihm so eine Überraschung. Selbstverständlich freute sich Harry sehr darüber, aber er brauchte sehr, sehr lange, bis er sich davon erholte. "Geht es wieder, Harry?!", erkundigte sich Petunia nach einer Weile. "Ja, Tante. Es geht wieder.", erwiderte Harry. "Aber wo ist denn Onkel Vernon?" Zuerst kam darauf keine Antwort von seiner Tante, aber dann sagte sie: "Er ist abgehauen. -" "Was? Aber er kommt wieder, oder?" "Ja, Harry. Er kommt schon wieder. Aber... als ich ihm erzählt habe, dass ich dir eine Geburtstagsüberraschung machen wollte, ist er ausgerastet und hat seine Jacke geschnappt und das Haus verlassen. Jetzt haben wir erstmal bis heute Abend unsere Ruhe vor ihm." "Macht nichts. Aber was ist mit Dudley?" "Was soll mit mir sein?", kam es da von seinem Cousin, der ruhig in einem Sessel im Wohnzimmer gesessen und zugehört hatte. "Nichts.", warf Harry sogleich ein. "Irgendetwas ist doch.", drängte Dudley trotzdem weiter. "Falls du meinst, dass ich dich all die Jahre immer getriezt und geärgert habe... da wollte ich eh schon seit längerem einmal mit dir drüber reden. Also... ich wollte mich bei dir entschuldigen, aber in Wirklichkeit wollte ich dies die ganzen Jahre gar nicht machen. Ich habe es nur getan, weil ich dachte, dass ich so sein müsste, wie meine Eltern. Aber jetzt habe ich es eingesehen und möchte mich mit dir befreunden." Harry starrte Dudley weiterhin noch immer mit weit geöffnetem Mund an und konnte sich nicht mehr kriegen. Erst Tante Petunia und jetzt auch noch Dudley! "Gut. Wo das jetzt ja geklärt ist, hier Harry ist mein Geburtstagsgeschenk.", meinte Petunia, während sie ihm ein Geschenk überreichte. Als sie es ihm übergab, wären ihm bestimmt beinahe die Augen aus den Höhlen gerutscht, aber was er da sah, konnte er nicht fassen. Sie schenkte ihm doch tatsächlich ein Sortiment von ganz neuen Klamotten: zwei lange Hosen, zwei kurze Hosen, vier Paar Socken, vier T-Shirts, zwei Pullover, zwei Jogginghosen und ein Paar Turnschuhe. 'Mensch! Was das wohl gekostet hat! Bestimmt so viel, wie alle Jahre zusam- men!', ging es ihm da durch den Kopf. "Gefällt es dir, Harry?", fragte Tante Petunia. "Vielen, vielen Dank, Tante Petunia. Womit habe ich das verdient?", fragte er seinerseits, während er sie mit Tränen in den Augen umarmte. "Red doch keinen Unsinn, Harry! Du bist für mich - wie Dudley - - wenigstens jetzt - wie ein Sohn. Und da sollst du auch was zum Geburtstag bekommen. Und da du ja all die Jahre von uns in Sachen Kleidung vernachlässigt wurdest, habe ich einfach mal ein Sortiment von Kleidung für dich besorgt.", erwiderte sie ihm. "Ach - bevor du fragst, woher ich deine Kleidungsgröße weiß - das wusste ich in Wirklichkeit gar nicht. Aber ich habe ein nach Farbe und Geschmack ausgesucht und nicht nach Größe - denn ich weiß doch, dass du jetzt, wo du ja 17 Jahre alt bist, schon seit gut zwei Jahren auch außerhalb von Hogwarts zaubern darfst, weil du ja dort volljährig bist." "Nochmals danke für das, Petunia!" "Gern geschehen, Harry! Aber ich glaub, da gibt es noch jemanden anderen, der ein Geschenk für dich hat." Harry schaute sogleich überrascht in Richtung Dudley, welches ihm da ein Geschenk überreichte. "Ich wusste zuerst gar nicht, was ich dir eigentlich schenken solle - weil ich nicht wusste, ob du in der Zaubererwelt einen Diskman benutzen kannst - deshalb habe ich für dich ein Buch besorgt, das über Karate schreibt. Vielleicht kannst du es irgendwann mal gebrauchen. - Wirst du im nächsten Sommer wieder hierher zu uns kommen?" Bei dieser Frage wurde es still im Raum und Petunia und Dudley schauten zu Harry, der sie gleichermaßen anblickte. Dann rang er sich zu einer Antwort durch: "Nein, ihr werde heute den letzten Tag für immer hier sein. - Na ja, ich hätte es euch eh heute Abend noch sagen müssen. Daher kann ich es jetzt auch machen. - Morgen kommt Remus mich abholen. Er ist der letzte verbliebene Freund meiner Eltern und außerdem ist er - seitdem mein ursprünglicher Patenonkel Sirius Ende meines fünften Schuljahres verstorben ist - mein neuer Pate. Ich werde im Haus von Sirius leben, wo auch alle meine anderen Freunde sein werden." "Schade! Wann kommt Remus denn morgen?" "Er wird so um 12 Uhr da sein." "Komm, Harry! Hier habe ich noch eine Fruchttorte, die ich für dich gebacken habe." Das war jetzt schon fast zu viel für Harry, aber als er Petunia anschaute, blickte sie ihn liebevoll an. So kamen Harry schon wieder die Tränen und musste einfach Petunia umarmen. "Tante, du weißt ja gar nicht, was das mir bedeutetet!" "Ja, Harry! Ich freue mich, dass es dich glücklich macht. - Kommt, wir setzen uns jetzt mal und essen diese leckere Fruchttorte. Der Tee müsste auch längst fertig sein.", meinte sie und ging, um die Teekanne zu holen. Dann schenkte sie jedem ein und gab jedem außerdem noch ein großes Stück Kuchen auf seinen Teller. So wurde ging Harrys Geburtstag noch weiter gut zu Ende und am Abend packte er noch schnell seinen Koffer für Hogwarts mit all seinen Klamotten, Zaubererbüchern und anderen Sachen, welche in Hogwarts benötigen würde. Aber das Packen war für ihn - seitdem er auch ja außerhalb von Hogwarts zaubern durfte - nicht schwierig. Nachdem dies beendet war, zog er sich aus und ging ins Bett, wobei es schon elf Uhr war. Er müsste ja am nächsten Morgen zwar eigentlich nicht früh raus, da Remus ja erst um 12 Uhr käme, aber er wollte den Vormittag, den er noch für sich haben würde, ausnützen und üben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)