Alltag im Hause Kaiba von abgemeldet (SetoxJoey, meine persönliche Kaiba-Familien-Saga) ================================================================================ Kapitel 3: "Wer hat mich denn ohne Vorwarnung geküsst?" ------------------------------------------------------- So, ihr Lieben, jetzt geht's weiter!!!! Danke an alle Kommischreiber, ihr habt mich echt motiviert!! Diesmal wird es einige Rückblenden geben und die Beziehung der beiden wird etwas mehr beleuchtet!!! Ach ja, lasst euch durch den eher ernsteren Anfang nicht verschrecken...aber ich wollte so etwas schon immer schreiben....ich hoffe, dass es später lustiger wird und, dass es euch gefällt!!! Glücklich mit dem Ausgang der Diskussion wollte Joey endlich frühstücken, doch Seto hielt ihn zurück, schmiegte sich von hinten an seinen Mann und wisperte ihm zu "Ich glaub ich erhöhe Mokuba das Taschengeld gleich doppelt!" .... .........."Wer hat mich denn ohne Vorwarnung geküsst?"........... Es gab Dinge, die kann man nicht erklären, Sachen die Außenstehenden völlig unerklärlich und rätselhaft erscheiden - und Seto Kaibas und Joey Wheelers Ehe gehört eindeutig dazu. Hätte jemand den Streit von vorhin beobachtet, nie hätte dieser jemand es für möglich halten können, was sich jetzt im elegant eingerichtetem Esszimmer abspielen würde: Ein völlig harmonisches Frühstück. Seto lass die Zeitung, und lies sich von Joey seinen Kaffe einschenken und zubereiten, schwarz, stark und mit viel Zucker, so wie er ihn am liebsten mochte. Das tägliche Kaffee-Zubereiten war ein Ritual, ein ungeschriebenes Gesetz im Hause Kaiba, was jeder einzuhalten hatte: Niemand außer Joey rührte den Kaffee von Seto Kaiba an. Denn auch, wenn Joey ansonsten einen eher seltsamen Geschmack was Essen anging hatte, war er der einzige der Setos Koffeinbrühe so machte, wie es dem Firmenchef schmeckte. Mit einem dankbaren Lächeln setzte er sich seine Tasse an den Mund und beobachtete hin und wieder über den Rand seiner Zeitung, wie Joey und Mokuba frühstückten. Er selber bekam morgens kaum etwas runter, weshalb er nicht wirklich verstehen konnte, wie man in so kurzer Zeit so viel essen konnte, doch er hielt sich zurück und lächelte nur in sich hinein. Er war heimlich sehr froh, dass Mokuba und Joey sich so gut verstanden. Nur zu schmerzlich erinnerte er sich an die Anfänge ihrer Beziehung, die Heimlichkeiten, das Versteckspiel, die Lügen. Er hatte es immer gehasst Mokuba anzulügen, wenn der Kleine ihn fragte, wo er die Nacht verbracht hatte, war ihm immer eine Ausrede oder Notlüge eingefallen und anfangs ging das auch gut, doch Mokuba wurde misstrauisch, wollte nicht glauben, dass Seto so oft für die Firma weg sein musste und das oft Tagelang und ständig über Nacht. Und irgendwann platzte die Bombe... . Wie gut erinnerte Seto sich an das Gespräch, welches er mit Mokuba geführt hatte, wie er panisch und hektisch versucht hatte sich zu verteidigen und immer wieder um Verzeihung bat. Sagte, dass er es verstehen könnte, wenn Mokuba nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Mokuba hatte all dem nur schweigend zugehört. Irgendwann hatte Seto stockend mit seinen Erklärungsversuchen aufgehört und ängstlich wie ein kleines Kind in Mokubas Gesicht geblickt, was er sich die ganze Zeit nicht getraut hatte. "Hasst du mich jetzt?" Hatte Seto ihn gefragt, mit einem Zittern in der Stimme, die Vorstellung Mokuba zu verlieren war so groß, so allgegenwärtig..... was wenn der doch sehr sensible Junge ein Problem mit der Homosexualität seines Bruder hatte?, verübeln könnte er es ihm nicht. Immer noch hatte Mokuba nichts gesagt. Doch dann ließ sich sein feines Räuspern vernehmen "Liebst du ihn?" Ohne Scheu kam diese Frage aus dem Kindermund, Seto blickte auf, die Frage überraschte ihn "Ja, ich...., ich denke schon!" Seto gab sich alle Mühe Festigkeit in seine Stimme zu bringen, auch wenn ihm gar nicht danach zu Mute war. Aber warum wollte Mokuba das wissen....? Der Blick des Jüngeren ruhte auf dem Gesicht seines älteren Bruder, ein feines Lächeln zierte das Gesicht des Schwarzhaarigen. Impulsiv drückte er sich an den Braunhaarigen, atmete tief durch und flüsterte "Dann gratulier ich euch beiden. Aber sag, ist Joey nicht ganz schön anstrengend?" Eine Heidenlast fiel Seto von der Seele, diese Worte bedeuteten ihn so viel, mehr als alle Aktiengeschäfte der Kaiba Corporation zusammen. Oder zumindest fast so viel, korrigierte er sich schnell innerlich. Innig erwiderte er die Umarmung seines Bruders und antwortete glücklich "Er ist wirklich anstrengend, das kannst du laut sagen, aber ich glaub, das mag ich an ihm... und du bist mir nicht böse?" Heftig schüttelte Mokuba den Kopf "Warum sollte ich dir böse sein? Außerdem mag ich Joey!" Er grinste unverschämt "Er ist wirklich ziemlich lustig, aber versprich mir, wenn ihr zusammenzieht: Er kriegt nicht mein Zimmer!" Seto fiel es wirklich schwer ernst zu bleiben, dieses Gespräch lief besser als er es sich jemals erhofft hatte. Er löste die Umarmung und kniete sich vor seinen Bruder, um ihm besser in die Augen zu sehen . "Mokuba, ich verspreche dir, Joey wird nicht dein Zimmer erhalten. Aber wer sagt, dass wir zusammenziehen wollen? So lange sind wir ja noch nicht zusammen, außerdem weiß ich nicht, ob wir das lange zusammen aushalten, denn du hast schon recht, Joey kann manchmal wirklich mehr als nur anstrengend sein, ich glaub nicht, dass das lange gut gehen würde, aber darüber können wir uns ja noch mal ein anderes mal Gedanken machen!" Während dieser Worte verdunkelte sich Mokubas Miene, ein etwas ängstlicher Ausdruck erschien auf seinem Gesichtchen und vorsichtig beugte er sich zu Seto und wisperte ihm zu "Das hättest Du lieber nicht sagen sollen. Joey steht vor der Tür und hört alles mit an, ich musste ihm versprechen es dir nicht zu verratenen! Und ich könnte mir vorstellen, dass er von deinen Worten ziemlich gekränkt ist." Seto erschrak. "Du wusstest das also schon? Also das mit Joey und mir?" Mokuba wurde etwas rot. "Na ja, aber auch erst seit kurzem....! Du kennst doch Joey, er kann nichts für sich behalten!" "Und ihr habt abgesprochen, was du zu mir sagst?" Seto brauchte keine Antwort, Mokubas verlegenes Gesicht sprach Bände. Irgendwie fand Seto das gar nicht komisch, warum hatte er sich dann so zum Affen gemacht, hatte fast um Verzeihung gebettelt, hatte Panik gehabt alles Mokuba zu sagen, wenn Joey die Klappe nicht halten konnte? Aber das war jetzt das geringere Problem! Der Goldblone hatte alles mitangehört? Jetzt würde er bestimmt jeden Augenblick die Tür aufreißen und..... "Seto.....du bist so ein mieser Schuft!!! Fürs Bett bin ich dir gut genug, aber zusammenziehen willst du nicht mit mir....dabei hast du doch gerade eben noch gesagt, dass du mich liebst....!!" Seufzend erhob Seto sich, jetzt war gut zureden angesagt.... . 'Bescheuert, aber irgendwie auch typisch, dass an dem Tag an dem ich mich geoutet habe auch gleichzeitig Joeys und mein erster richtiger Streit war' dachte Seto nur kopfschüttelnd, während er aus seiner Vergangenheitsreise langsam wieder zurückkam und er sich noch ein Stückchen Zucker in seinen Kaffee rührte. Joey hatte keine Ahnung, dass sein geliebter Mann gerade an die Anfänge ihrer Beziehung zurückdachte. Er frühstückte und stritt sich mit Mokuba um das letzte Brötchen. Der Streit ging gerade in die heiße Phase, beide übertrumpften sich mit Argumenten, warum gerade der eine mehr berechtigt war, das letzte Brötchen zu verspeisen, als der andere, wobei Joey mit seinem Argument "Ich bin mit Seto verheiratet, da brauch ich alle Kraftreserven, die ich kriegen kann!" ganz weit vorne lag und Mokuba fieberhaft überlegte, wie man dieses mehr als nur gute Argument überbieten könnte. Seto, der von dieser Diskussion nur mitbekam, dass sie laut und störend war, versuchte beide, seinen Mann so wie seinen Bruder, mit den Blicken zu töten und überlegte allen Ernstes, ob es nicht in Osaka schöner gewesen war. 'Das waren noch Zeiten: Frühstück ohne Gezanke, Zeitunglesen ohne Zwischenkommentare wie "Sag mal Seto, läuft heute ein guter Film" oder "Duuuu....steht da, ob Brad Pitt und Jennifer Aniston wieder zusammen sind?"' Seto runzelte die Stirn und sponn seinen Gedanken weiter, und gab sich alle Mühe den kleinen Machtkampf vor seiner Nase zu ignorieren 'ich hätte die Geschäftsreise vielleicht doch verlängern sollen, dann säße ich jetzt in einem Hotel, könnte in aller Ruhe meinen Kaffe trinken, ohne ständig mit der Angst zu leben, dass Joey ihn umkippt, würde meinen Wirtschaftsteil in der Zeitung lesen, könnte mich vielleicht mit einigermaßen normalen Menschen unterhalten.....' /und würdest dich dabei die ganze Zeit langweilen, beim Kaffee würdest du dich bei der Kellnerin beschweren, dass er nicht schmeckt und auf deine Zeitung könntest du dich auch nicht konzentrieren, weil du das Gefühl hättest, dass da überall nur 'Joey' steht, hab ich nicht Recht?! So war es doch die ganzen letzten 7 Tage, deshalb bist du doch auch schon nach einer Woche nach Hause gefahren, obwohl es sich viel mehr gelohnt hätte noch mindestens einen halben Monat dazubleiben!/ 'Pahhh' dachte Seto nur und schwor sich, irgendwann mal wieder zum Psychiater zu gehen, so eine kleine, besserwisserische Stimme zu besitzen, die sich in alles einmischt konnte nicht normal sein. Doch verschob Seto seine Pläne und gab ganz heimlich seinem treuem Begleiter im Kopf Recht. Er hatte es einfach nicht mehr ausgehalten und war früher als geplant nach Hause gekommen, auch wenn er Joey am Telefon gesagt hatte, dass es nichts mehr in Osaka zu verhandeln gäbe, doch hatte er genau damit einen ziemlich großen und wichtigen Vertrag in den Wind geschlagen. 'Was ist bloß los mit mir? Früher war ich oft Wochen- oder Monatelang von zu Hause weg gewesen und hatte damit kein Problem!' Er musste gar nicht erst sein Stimmchen antworten lassen, er wusste es ja selber.... . Früher hatte niemand auf ihn gewartet, Mokuba war entweder mitgekommen oder wurde von zuverlässigem Personal betreut und sonst hatte er niemanden gehabt, keine Freunde, niemand der ihn liebte. Ungern dachte er an die Einsamkeit, die ihn umgeben hatte. Nicht immer, aber zu oft, wie er abends im Bett gelegen hatte und fast körperlich spüren konnte, wie sie sich näherte, die Dunkelheit, die ihn innerlich aufzufressen drohte. "Depressionen", hatte ihm sein Psychiater gesagt, "im fortgeschrittenem Stadion, es ist gut, dass ihr Bruder Sie aufgefordert hat hierher zu kommen, Herr Kaiba. Viele junge Menschen leiden in einem gewissen Alter darunter, es kann viele Gründe haben, aber bei Ihnen ist es eindeutig: Einsamkeit und damit folgende freiwillige Isolation...." Viel hatte der Arzt ihm noch gesagt, viele Tage und Wochen hatte Seto gebraucht um sich klar zu werden, was er wollte, was er brauchte und dabei wurde ihm immer klarere, was er nicht wollte: Eine Freundin. Die Tatsache, dass er Homosexuell war überraschte ihn weniger, als die Erkenntnis, für wen sein Herz eigentlich schlug..... . 'Und jetzt habe ich alles, was ich mir je gewünscht habe und nie habe ich mich wirklich dafür bedankt' grübelte Seto und schielte unauffällig zu seinem blonden Ehemann, der immer noch im Clinch mit dem kleinerem Kaiba um das letzte Stückchen Backwerk war. 'Vielleicht sollte ich es jetzt mal machen' entschied Seto spontan und legte den Wirtschaftsteil, den er bis eben noch in der Hand hatte, beiseite. Währenddessen hatte sich neben ihm am Tisch ein Machwechsel vollzogen. Mokuba hatte eingesehen, dass Joey nicht nur größer und älter war, sondern am längeren Hebel saß und es deshalb sinnlos war ihn davon zu überzeugen, dass er, mit seinen 17 Jahren viel schwächer war und mehr Essen brauchte. Seufzend hatte der Schwarzhaarige seinem Schwager das Mohnbrötchen übergeben und schaute neidisch zu, wie dieser es genussvoll aufschnitt. 'Warte nur, Joey. Wenn du nicht hinsiehst dann ist es futsch' dachte Mokuba düster und ein diabolisches Lächeln erschien auf dem Gesicht, des eigentlich sehr attraktiven jungen Mannes. Zufrieden hatte Joey sich sein Brötchen geschmiert und wollte danach greifen und es zufrieden und vielleicht auch etwas selbstgefällig vor den Augen des Millionenerbens verspeisen, doch dazu sollte es nicht kommen. Seto war aufgestanden und zu Joeys Platz gegangen. Der Blonde hatte nicht auf ihn geachtet und spürte dessen Anwesenheit erst, als starke Arme seinen Oberkörper umschlangen und ein braunhaariger Kopf sich sanft seinem Ohr näherten und ihm ein schlichtes "Danke!" zuflüsterte. Vor Schrecken fiel Joey das Brötchen aus der Hand. "Hähhhh?" war seine intelligente und höchst romantische Antwort. Doch Seto wollte keine schmalzigen Worte, er wollte ihn küssen, hier und jetzt. Sanft lies er den Kleineren los und beugte sich über ihn, Joey immer noch mit einem großen Fragezeichen im Gesicht, worüber Seto lächeln musste. Sanft stupste er mit seiner Nase Joeys und presste schließlich seine Lippen auf die des Blonden. Wie bei jedem ihrer Küsse verspürte Seto sofort ein Kribbeln im Bauch, als ihre Lippen sich berührten und eine wohltuende Wärme bereitete sich in seinem Körper aus- Kurz schaute er Joey noch in die braunen Augen, in denen immer noch Erstaunen lag und schloss dann seine. Es hätte alles so wunderbar romantisch sein können. Leider übersah Joey, der sich, überrascht von Setos Gefühlsausbruch am Tisch festhielt, dass sich seine eigene Tasse heißem Kaffee darauf befand und diese gefährlich nahe an der Tischkante platziert war. "Joey, pass auf die....." rief Mokuba plötzlich erschrocken Platsch! "..die Tasse fällt runter!" vollendete Mokuba seinen Satz ruhig, mit leichter Ironie in der Stimme. Erschrocken drehte Joey sich um und schlug die Hände vor den Mund "Uuuups, war das ich?" "Nein, der Weihnachtsmann!" stöhnte Seto genervt, allerdings weniger wegen der kaputten Tasse, sondern weil sein Bedankungs-Kuss so gründlich schief lief. /Memo an mich selbst: Nie wieder wird am Frühstückstisch geknutscht! Ende der Durchsage!/ Schnell drehte auch Seto sich um, bevor er aber mit einer Schimpftirade beginnen konnte öffnete sich die Esszimmertür. Ale Blicke wandten sich zu dem Schwarzangezogenen Angestellten der ersten Stunde - Roland: Kammerdiener, Beschützer der Familie, Butler, Korrespondent, Erzieher und noch so einiges mehr. Wie jedes mal wunderte Joey sich, warum dieser selbst im Winter mit Sonnenbrille im Haus herumlief, doch das war jetzt das kleinste Problem. "Ähhhmmm, komme ich ungelegen Master Kaiba?" Unwirsch wischte Seto diese Frage beiseite "Nein, lassen Sie aber jemanden kommen, der die Sauerei hier beseitigt, die mein Mann veranstaltet hat. Irgendwie hat er es heute mit Sachen umschmeißen!" Beleidigt schmollte Joey und warf Seto einen giftigen Blick zu, während er mit den Füßen versuchte die Scherben zusammenzukehren "Ja, ja, alles meine Schuld!? Wer hat mich denn ohne Vorwarnung geküsst?" Mit ein Seitenblick auf Seto fuhr er fort "Außerdem solltest du aufhören immer auf alten Sachen herumzuhacken, mein Lieber! Finden Sie nicht auch, dass Seto schrecklich nachtragend ist, Roland?" "Jetzt hör auf Roland da mit hineinzuziehen Joey. Er weiß doch gar nicht was Sache ist. Aber, wenn wir schon dabei sind: Finden Sie nicht auch, Roland, dass Joey furchtbar trottelig ist und nichts bei ihm sicher ist?" Ein paar Blauer und Brauner Augen richteten sich auf den armen Roland, der Schlucken musste. "Also, ähhh, ich denke..." unruhig wischte er sich den imaginären Schweiz von der Stirn und suchte panisch nach einer passenden Antwort. 'Für solche Fragen müsste ich echt das doppelte Gehalt kriegen, dieser Job hier ist der reinste Psychoterror' ächzte er innerlich. Schnell zog er aus seiner Jacketttasche einen Stapel Briefe hervor "Also, ich denke, ich werde vielleicht lieber gehen, das geht mich dann doch nichts an und ach so hier, Master Joey - Briefe!" Eilig legte er die Briefe auf den Tisch und verabschiedete sich, nicht ohne zu versprechen, einem Dienstmädchen wegen der kaputten Tasse bescheid zu sagen. "Hmmmm, super gemacht Joey, jetzt hast du ihn verschreckt. Das er noch nicht gekündigt hat ist ein Wunder!" "Bei dem Chef....wirklich ein Wunder!" murmelte Joey. Verärgert verschränkte Seto die Arme, "Hast du was gesagt?" fragte er drohend. "Nein, nein, mein Schatz, da musst du dich geirrt haben!" flötete Joey so unschuldig wie er konnte und setzte sich wieder hin. Leicht verärgert verschränkte Seto die Arme, denn er hat den Blonden sehr wohl verstanden, aber nach Streiten war ihm jetzt nicht zu Mute, das hatten sie diesen Morgen schon genug. Doch es schien wie verflucht, als Seto sich dem Tisch zuwand hörte er erregtes Geschrei. "Mokuba, du, du.....du bist einfach...ich fasse es nicht!" Völlig erstarrt vor so viel Dreistigkeit starrte Joey auf seinen leeren Teller, auf dem bis vor kurzem noch sein hart erkämpftes Brötchen gelegen hatte. Der "Dieb" grinste nur unverschämt und biss genüsslich in sein Brötchen "Tja, wer nicht aufpasst und sich lieber von meinem Bruder abknutschen lässt und dabei noch seine Lieblingstasse hinschmeißt hat es nicht anders verdient!" feixte der Schwarzhaarige. Joey war verärgert, sah aber auch ein, dass Mokuba irgendwie Recht hatte. Seufzend ließ er Brötchen Brötchen sein und widmete sich lieber den Briefen. Briefe lesen und beantworten, das war eine Aufgabe der Joey sich seit seinem ersten Tag im Hause Kaiba widmete. Es war eine stille Übereinkunft zwischen Seto und ihm, denn Joey wollte gebraucht werden und Seto hatte Eingesehen, dass der Blonde dieser Aufgabe gewachsen war und insgeheim war er sehr dankbar, dass er es nicht selber erledigen musste. "Na gut, dann wollen wir mal sehen, was wir so bekommen haben!" Joey griff nach dem erstem Brief, setzte sich seine Lesebrille, die er eigentlich nicht brauchte, weil seine Augen optimal waren und alle Augenärzte ihm versichert hatten, dass er erst in 50 Jahren eine Brille bräuchte, auf und öffnete das sehr förmlich aussehende Schreiben. Seto hatte sich unterdessen seine sicherlich zehnte Tasse Kaffee eingeschenkt und Mokuba verspeiste mit bestem Appetit sein Brötchen. "Ahhhh, Rechnungen: Mokubas Schulgeld wird fällig." "Pack es auf den Stapel" Zur Info= Briefe die auf den Stapel kamen wurden umgehend zu Setos Geschäftsstelle geleitet, die sich darum kümmerte. "Okay, und weiter: Die Stromrechnung." "Auf den Stapel." "Okay. Wasserrechnungen!" "Auch auf den Stapel!" "Gut. Deine Kreditkatenrechnung!" "Ab damit auf den Stapel!" "Meine Kreditkatenrechnung!" "Meinetwegen auch auf den Stapel." "Oh, ein Brief von Yugi und Yami aus Ägypten!" "Ins Feuer damit!" "Oka....hey, was soll das?" Empört kniff Joey die Augen zusammen und blickte zu seinen Mann, der in aller Seelenruhe seine elfte Tasse Kaffee genoss. "Du bist wirklich gemein. Was hast du nur immer gegen Yugi und Yami?" "Es ist ja nicht so, dass ich sie nicht leiden könnte, nein....sie nerven mich nur ungemein. Außerdem hassen sie mich, das beruht auf Gegenseitigkeit!" Versuchte Seto zu erklären. Erstaunt runzelte Joey die Stirn. Auf den Gedanken war er nie gekommen. "Wie kommst du denn auf DIE Idee? Yugi hasst niemanden, er weiß nicht mal was das überhaupt bedeutet." "Ja, ja, ich beweise dir, dass er mich hasst: Ich wette, in dem Brief macht er sich die ganze Zeit über mich lustig!" "Also wirklich Seto" mischte Mokuba sich nun ein "Yugi und Yami würden nie etwas an Joey schreiben und sich dabei über dich lustig machen. So blöd sind die nun auch wieder nicht!" "Ihr versteht das nicht, das würden sie nie so offensichtlich machen, nur so Andeutungen." Erklärte Seto geduldig "Ich glaube du wirst langsam paranoid" Entschied Joey. "Ich werde dir beweisen, dass Yugi und Yami dich nicht hassen. " Entschlossen öffnete er den ungewöhnlich dicken Brief. Zuallererst fielen einige Fotos heraus. Entzückt nahm Joey das oberste Bild . "Nein, wie reizend. Yugi und Yami vor einer Pyramide. Ohhh, noch eins: Yugi und Yami vor einer anderen Pyramide." Seto griff nach einem Foto und hielt es sich vor die Nase "Oh, wie süß: Zwei Durchgeknallte vor einer Pyramide, oh und noch eins: Noch mal zwei Durchgeknallte vor einer Pyramide." "Hmmm..." machte sich Mokuba wieder bemerkbar "Ich will ja nichts sagen: Aber Yugi hat 20 Bilder verschickt, die alle das gleiche beinhalten, er und Yami vor einer Pyramide!" Belustigt schüttelte Seto den Kopf, Joey aber war hellauf begeistert . "Oberflächlich betrachtet mag das stimmen, wenn man aber genau hinsieht, ist jedes Bild einzigartig. Was hältst du davon Seto, wenn wir eines davon einrahmen und auf den Schrank ins Wohnzimmer stellen?" Wäre dieses hier ein Comic würde Seto seinen Kaffee im hohen Bogen wieder ausspucken, da es aber kein Comic ist verschluckte er sich nur vor Schrecken. "Auf den Schrank, wo unser Hochzeitsfoto steht? Niemals!!!" "War ja nur ein Vorschlag" grummelte Joey und griff nun nach dem zweiseitigen Brief. "Hört ihr zu, also: Hallo lieber Joey, hallo Mokuba und auch hallo Seto..." "Hah...." rief Seto aus. "Da habt ihr doch schon euren Beweise: Sie nennen mich als letztes, ich sag doch, sie hassen mich!" Genervt verdrehte Joey die Augen "Sei nicht albern, das ist die Alphabetische Reihenfolge der Vornamen, das hat nichts damit zu tun, dass sie dich hassen! Und jetzt red nicht immer dazwischen und hör lieber zu: Ich hoffe es geht euch allen gut in "good old Japan" und das Wetter ist nicht zu schlecht. Hier in Ägypten ist es einfach herrlich. Wie ihr vielleicht schon gesehen habt, haben Yami und ich schon einige Pyramiden besichtigt, das ist schon ganz schön faszinierend, wenn man sich vorstellt, wie die alten Ägypter vor einer Millionen Jahre diese Häuser gebaut haben, findet ihr nicht auch...he, Seto warum lachst du denn?" Verwundert blickte Joey von dem Brief hoch. "Das ist doch hochinteressant was Yugi da schreibt, ich meine hast du gewusst, dass die Pyramiden schon eine Millionen Jahre alt sind?" Man merkte wie viel Mühe Seto sich gab, um nicht völlig in einen Kicheranfall zu geraten. Auch Mokuba verkniff sich ein Grinsen "Das sind ja echte Scherzkekse, was sagtest du hatte Yugi im Geschichtsunterricht?" Erkundigte sich Seto und warf einen Blick auf eines der Bilder, Yugi und Yami vor einer "Millionen Jahre alten Pyramide". "Im Geschichtsunterricht? Warum fragst du? - Na, auch egal! Ich les mal weiter: Es ist unglaublich heiß hier, kaum vorstellbar, bei euch ist jetzt Winter. Na wie wär's Joey, wenn Seto zu viel Arbeiten muss, kannst du uns ja mal besuchen kommen, es ist wirklich wunderschön hier. Außerdem kann man hier unglaublich billig shoppen gehen. Nein ist das süß, was sagst du dazu Seto? He Seto?" "Jaha..." presste Seto mit zusammengekniffenen Zähnen, Mokuba, der seinen Bruder sehr gut kannte, beobachtete wie Seto mit seiner Selbstbeherrschung kämpfen musste. 'Gleich wird er innerlich bin 20 zählen, um sich abzureagieren' dachte Mokuba und musste schmunzeln. Doch Joey hatte keine Ahnung, was seinen Mann so sehr bewegte, dass er leise irgendetwas undefinierbares vor sich hinmurmelte. "Was, was hast du denn?" "Nichts, ist doch alles okay! Yugi versucht ja nur uns gegeneinander aufzuhetzen und dich nach Ägypten zu locken damit er dich davon überzeugen kann, was für ein schlechter Umgang ich für dich bin und wenn du zurückkommst, hast du mit einem süßen Ägypter angebandelt, aber sonst.....alles okay!" Joey wusste wirklich nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Er entschied sich fürs erste und lachte aus vollstem Herzen "Seto, du bist wirklich köstlich. Yugi will uns doch nicht auseinander bringen, außerdem steh ich nicht auf Ägypter, Europäer sind mir sowieso unheimlich! Ich find gutaussehende Japaner viiiiel attraktiver! " "Afrikaer" knurrte Seto "Was?" "Afrikaner. Ägypten liegt in Afrika, nicht in Europa. Aber danke für die Blumen." Joey lächelte "Wie kommst du denn darauf, dass ich mit attraktiven Japanern ausgerechnet dich meine?" "Weil du ja wohl kaum auf den Freund deiner Schwester stehst!" "Du findest Tristan attraktiv?" "Nein, zum Teufel, ich finde ihn so attraktiv wie einen Affenhintern und jetzt lies einfach weiter, es ist spät und ich hab keine Lust den ganzen Tag zu vertrödeln!" Doch bevor Joey etwas erwidern konnte hatte Mokuba sich eingemischt, seine Augen glänzten verdächtig "Joey, glaubst du Yugis Einladung gilt auch für mich? Ich wollte schon immer mal nach Ägypten!" "Hier geht niemand nach Ägypten! Mokuba du hast Schule und musst dich auf deine Prüfungen vorbereiten und du Joey....ähhh..!" "Ich höre!" antwortete Joey, gespannt auf die Antwort "Du kannst nicht nach Ägypten, weil, weil du blond bist und blonde Männer dort verschleppt werden!" Joeys alles andere als überzeugte Miene veranlasste Seto schnell weiterzureden "Guck nicht so, ich hab das im Fernsehen gesehen. Das passiert dort ständig, dass ein Scheich sich einen blonden Touristen schnappt und gefangen nimmt!" Joey grinste "Wie süß, wie viel Sorgen du dir um mich machst!" Seto wurde leicht rot "Ach quatsch, ich hab nur keine Lust das Lösegeld zu zahlen." Trotz seinem ruppigen Ton warf Joey seinem Seto einen schmachtenden Blick zu. 'Seine Eifersucht ist zu niedlich' dachte er. Er schaute zu Mokuba, der dieser Unterhaltung mit größtem Vergnügung gelauscht hatte und zwinkerte diesem kurz zu. "Also gut, wenn du meinst, dass es für mich zu gefährlich in Ägypten ist, dann bleib ich vielleicht lieber hier, ich möchte doch nicht, dass meinetwegen die Kaiba Corporation pleite geht! Was steht denn noch drin: ...aber ich denke, dass Seto so seine Bedenken hat, dich fortzulassen, vielleicht befürchtet er ja, dass du von einem Scheich geraubt wirst und die Kaiba Corp. danach erpresst wird. Sag ihm, er lebt dort viel gefährlicher: Blond ist nämlich out, Brünett ist in. Erst letzte Woche wurden zwei Brünette Schweitzer Touristen entführt." "Kein Kommentar" brummte der Brünette und überlegte sich, ob ihm blond nicht doch besser stand....oder rot? "Ach Seto, hoffentlich überlegst du dir jetzt nicht, dir die Haare zu färben. Braun steht die hervorragend! Der Brief geht weiter: Wir wohnen in einem sehr schönen Hotel und machen viele Ausflüge in die Wüste, auch in der Hauptstadt waren wir schon, sieht schon andern aus als in Domino City, seltsam, oder?! Yami ist unglaublich glücklich hier zu sein und zeigt mir alles ganz genau. Er kann sogar noch ägyptisch, auch wenn sich alle wundern, mit was für einem Akzent er spricht, na ja das Ägyptisch von damals vor einer Millionen Jahre ist ja schon etwas anders, als heute. Er überlegt allen Ernstes hier zu bleiben und hat mich gefragt, ob wir nicht zusammen hierher ziehen wollen...was meinst du Joey? Ich habe ihm gebeten mir Gedenkzeit zu geben...oh Seto, der arme Yugi, er weiß nicht was er machen soll!" "Das ist doch ganz einfach!" erwiderte Seto mit einem seligen Lächeln auf dem Gesicht "Yugi bleibt mit seinem Eineiigen Zwilling in Ägypten, zieht dort in eine Millionen-Jahre alte Pyramide und ist glücklich, bis ein Sandsturm die beiden vergräbt.....so haben alle was wir wollen: Die beiden Spinner sind im Land ihrer Träume und wir sind die Nervensägen los!!" Empört schmiss Joey ein Stückchen Zucker nach Seto, der geschickt auswich "Wie kannst du so etwas nur sagen, ich schäm mich für dich. Ein Glück, dass Yugi nicht hier ist, also wirklich! Gut, dass ich weiß, dass du das nicht ernst meinst!" "Pffff" "Das habe ich jetzt nicht gehört, so und jetzt lass mich weiterlesen: ich denke, ich werde aber wieder nach Hause kommen, Europa ist einfach nichts für mich.....so ein Trottel, als ob Ägypten in Europa wäre, egal....ich hoffe es geht euch allen so gut wie mir. Ach und Joey: Grüß doch bitte Serenety und Tristan ganz lieb von mir, ja?! Und Mokuba, ich wünsch dir ganz viel Glück bei deinen Prüfungen, aber mach dich nicht allzu fertig, denk immer dran: Sogar Joey hat's geschafft, da wirst du es mit links hinkriegen. Seto, arbeite nicht zu viel und noch etwas: du kannst stolz auf dich sein, sogar hier in Ägypten kennt man die Kaiba Corporation und dich auch, die Mädels stehen total auf dich. Als Yami und ich mit ein paar Bekannten in einem Restaurant waren und er erwähnt hat, dass wir dich kennen sind alle total ausgeflippt und haben den armen Yami mit Fragen überhäuft. Aber keine Angst: Er hat natürlich erzählt, dass du dich nicht für Frauen interessierst und jetzt weiß ganz Europa, dass du mit Joey verheiratet bist. Es stand sogar ganz groß in allen Zeitung! So, jetzt muss ich aufhören, Yami und ich wollten heute noch eine Pyramide besichtigen und vielleicht ein paar Fotos machen!!! Ganz viele liebe Grüße, euer Yugi.... P.S Yami lässt auch grüßen!! Nein, was für ein netter Brief, oder Seto? Seto? Was murmelst du da die ganze Zeit vor dich hin?" Verwundert beugte Joey sich zu Seto und lauschte dessen Gemurmel "Fünfzig, Einundfünfzig..." Seto ließ sich nicht stören und zählte beharrlich weiter "Seto, warum zählst du denn die ganze Zeit vor dich hin?" "Ach weißt du Joey, Setos Psychiater hat ihm mal geraten, wenn er ganz wütend und sauer ist, soller einfach bis 20 zählen, dabei vergeht ihm die Lust zu töten. Aber wenn er bis 50 zählt, muss es sehr schlimm sein!" klärte Mokuba auf. In dem Moment hob Seto wieder seinen Kopf, er strahlte "Achtzig, ich habe nicht mehr das Bedürfnis nach Ägypten zu fahren und Yami eigenhändig zu erwürgen...., es ist unglaublich!" "Das ist sehr beruhigend !" meinte Joey trocken und legte die Papiere beiseite. Es gab nur noch einen Brief, etwas erstaunt drehte Joey ihn um und musterte den Umschlag "Hmmm, wer hat den denn geschrieben?" Behutsam öffnete er es und fischte den Briefbogen heraus. Erst las er das Schreiben alleine für sich, dann begann er vorsichtig vorzulesen "Sehr geehrter Herr Kaibe, gerne würden wir Sie und ihre Familie zum alljährlichen Presseball einladen....bla bla bal, nächste Woche Montag um....ahh, 20:00, um Anmeldung wird gebeten.... ." Er blickte hoch. Seto wirkte alles andere als begeistert "Ich hasse den Presseball. Sich in irgendeinen Smoking zwängen, Interviews, Bilder, Tanzen, nein Danke. Wir gehen nicht hin!" Damit war für Seto das Thema beendet, doch Joey war anderer Ansicht "Seto , ich weiß, du kannst das Medientheater nicht leiden, aber denk doch dran, wir werden von der Presse kaum belagert, dafür sollten wir dankbar sein. Du weißt, wie schwer es den meisten Journalisten fällt und na ja, ein- oder zweimal können wir uns schon mal in der Öffentlichkeit zeigen, sooo schlimm, ist das nun auch wieder nicht, oder schämst du dich etwa für mich?" Lächelnd neigte Joey seinen Kopf zur Seite und schaute seinen Mann schief an, wusste er doch die Antwort, deshalb wartete er sie gar nicht erst ab "Ich finde wir sollten zusagen, am besten telefonier ich gleich heute noch und melde uns an. Wie viele soll ich denn ankündigen?" "Na, drei natürlich, wie immer!" Zu Setos Verwunderung galt Joeys Blick Mokuba. Aufmunternd nickte Joey dem Jüngeren zu. Dieser atmete tief durch und blickte scheu zu seinem Bruder "Also Seto, könnten wir nicht vielleicht vier anmelden?" "Vier? Wen willst du denn mitnehmen?" "Also...., ich dachte..." "Ja, was dachtest du Mokuba?" Half Joey seinem Schwager Dieser ballte die Hände zu Fäusten und unkwillkürlich reckte er sich etwas "Seto, ich würde gerne meine Freundin mitnehmen!" ....!! ...................Erstmal Ende................. So, das war mal ein langes Kapitel!! Ich hoffe es hat euch gefallen!! Und jetzt meine Frage: Hat euch der anfang gestört? - Also weil er nicht so lustig war? Ich hatte sehr viel Spaß den etwas ernsteren Teil zu schreiben, wenn aber alle es blöd finden.....lass ich's! Ich bitte um Kritik....egal ob ihr es mochtet, oder nicht!! Gute Nacht Engelchen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)