Die vier Elemente von abgemeldet (KiraSebi & shinigami__miri) ================================================================================ Kapitel 3: Begegnungen II ------------------------- So der dritte Teil ^-^ Alles andere wie gehabt hoffentlich habt ihr hier auch Spaß dran *fg* Ich denke alle wussten mit wem es weitergeht? Richtig mit unseren Lieblingen Viel Spaß ~~~~ Kai ~~~~ >Weg, nur weg.< Das waren meine einzigen Gedanken, als ich schnell durch den Wald lief. Ich hatte es einfach nicht mehr ausgehalten. Wieder hatte Voltaire mich dazu zwingen wollen zu töten. Klar es waren nur Tiere und ich sollte es machen damit ich meine Kraft besser kennen lernte, aber ich hasste es. Genauso wie Dranzer. Ich wusste nur zu gut, dass auch er etwas gegen das Oberhaupt unseres Dorfes hatte. Voltaire war einfach zu brutal. Kopflos hatte ich den Alten zur Seite gestoßen und war in den Wald gerannt. Nur langsam kam ich zur Ruhe. Was war nur in mich gefahren? Wenn ich zurückkehren würde, würde mich eine harte Strafe erwarten. Gut auch mit den Schlägen kam ich klar, auch wenn sie meinen Hass schürten. Warum war ich ein Auserwählter? So konnte ich nicht für immer fliehen. Das hatte ich Dranzer versprochen. Doch eigentlich wollte ich für immer meinem Dorf den Rücken kehren. "Dranzer? Wie lange werde ich noch bleiben müssen? Ich hasse diese Menschen. Nie sind sie ehrlich immer verlogen und tun nur nett, weil sie Angst vor mir haben. Ich will sie nicht mehr sehen.", fragte ich den Phönix. "Du musst noch etwas Geduld haben Kai. Bald wird die Zeit gekommen sein, dann werdet ihr euch den bösen Mächten stellen müssen." Seufzend sah ich herab. Wie immer hatte ich mich in meinem Lieblingsbaum verborgen. Hier konnte man mich nicht finden. Ich lehnte mich an den Stamm und schloss die Augen. Fühlte mich einsam und alleine, doch wusste ich niemanden, der mir diese Gefühle nehmen konnte. Ich konnte sicher auch nichts anderes fühlen außer Hass etwas anderes hatte ich ja auch nie kennen gelernt. Plötzlich kam starker Wind auf und ich konnte mich nicht mehr halten. Mit einem erschrockenen Schrei fiel ich von dem Baum und setzte mich fluchend auf, um direkt in zwei besorgte blaue Augen zu sehen. ~~~~ Kai ~~~~ ~~~~ Takao ~~~~ Ich hatte genug von dem Dorf. Alle starrten mich mit ärgerlichen Blicken an. Ich habe doch nichts gemacht, oder? Warum nur konnte ich nicht abhauen? Weil ich zu feige war? Oder weil ich nicht wusste wohin? Fragen über Fragen drängten sich in mein Gehirn und drohten mich um den Verstand zu bringen. Schnell schüttelte ich den Kopf um den unliebsamen Gedanken zu entfliehen. Das Training heute war mal wieder eine reine Tortur gewesen. Ich konnte mich noch genau an die Schläge erinnern als mir mein Schwert aus der Hand fiel. Noch einmal schüttelte ich den Kopf. Jetzt war nicht die Zeit um über so etwas nachzudenken. Ich hatte es Dragoon versprochen. Und ich würde mein Wort halten. Ich würde nicht fliehen sondern kämpfen. Zusammen mit meinem Schutzgott. Der sanfte Drache verhalf mir stets zu einem klaren Kopf oder tröstete mich, auch wenn ich wieder Beschimpfungen oder Schläge der Dorfbewohner einstecken musste. Stumm ließ ich alles über mich ergehen. In der Hoffnung, dass sich bald alles zum Guten wenden würde. So auch heute. Ich ließ meinen Gefühlen freien Lauf. Tränen bildeten sich in meinen Augenwinkeln. Doch es störte mich nicht. Ich lief so schnell ich konnte in den Wald. Dort traf ich mich immer mit meinem besten Freund Max. Auch er war ein Auserwählter. Doch er heiterte mich immer auf. Deshalb wurde unser Treffpunkt schon bald zu einem beruhigenden Ort für mich. Ich hoffte, dass der blonde heute da sein würde. Doch als ich ankam war alles still. Das Wasser floss mit einem leisen Rauschen an mir vorbei und auch der Wind gab ein leises Säuseln von sich. Hier fühlte ich mich geborgen, sicher. Ich ließ mich ins Gras fallen und genoss die Umgebung. Die Tränen waren versiegelt. Nur noch eine leichte Tränenspur erinnerte daran. Der Wald war mein Lieblings Ort. Hier konnte ich auch meine Kräfte besser trainieren. Also rief ich Dragoon, der auch sogleich erschien. "Was kann ich für dich tun?", fragte der mächtige Drache leise. "Ich danke dir, dass du gekommen bist. Wir müssen noch trainieren. Ich spüre, dass es bald soweit ist.", erwiderte ich bedrückt. Der Schutzgott strich mir mit seiner Pranke leicht über den Kopf und flüsterte beruhigende Worte. "Wir können beginnen.", sprach er. Dann weckte ich meine Kraft und hüllte Dragoon und mich in ein blaues Licht. Kurz darauf zog ein großer reißender Sturm auf. Plötzlich vernahm ich einen erschrockenen Schrei. Ich hatte nicht bemerkt, dass jemand anwesend war. Sogleich eilte ich besorgt zu der am Boden liegenden Gestalt. Die Gestalt war schon am Fluchen als ich ankam. Wie erstarrt sah ich in seine rot glühenden Augen. //Ich kenne ihn.//, schoss es mir durch den Kopf. ~~~~ Takao ~~~~ ~~~~ Kai ~~~~ Wütend sah ich mich um. Wer war das bitte schön? Konnte der nicht aufpassen. Mann besonders rücksichtsvoll war der wohl wirklich nicht. Ich war wütend und deswegen sah ich den Kleineren vor mir auch böse an, sodass dieser erschrocken zusammenzuckte, das amüsierte mich auch wieder. Manchmal war es wirklich einfach sich andere vom Hals zu halten. Ich sah mein Gegenüber nun genauer an und erstarrte. Das war doch der Junge, der über die Winde herrschte. Derjenige, der mich so faszinierte. Daran wollte ich nicht denken und er sollte es ganz sicher auch nicht bemerken. Vertrauen konnte ich sowieso niemanden schenken, also warum gerade bei ihm anfangen? Wütend, ob nun über mich oder ihn, sei mal dahingestellt, stand ich auf und funkelte den Blauhaarigen wütend an. "Kannst du denn nicht aufpassen?", blaffte ich ihn an und sah ihm finster in die Augen. ~~~~ Kai ~~~~ ~~~~ Takao ~~~~ Ich war wie erstarrt. //Diese Augen.//, schoss es mir durch den Kopf. Ich wollte mich gerade entschuldigen, als er den Kopf hob und mich wütend anfunkelte. Ich zuckte augenblicklich zusammen. Diese waren Augen mit so viel Hass gefüllt. Ich wand meinen Blick ab, aber schon kurze Zeit später musste ich einfach wieder hinsehen. Sein Blick war nicht mehr wutentbrannt sondern irgendwie erstaunt. Als ob er durch mich hindurch sah. Es war allerdings nicht von langer Dauer. Denn dann stand er auf und warf mir einen tödlichen Blick zu. Ich war geschockt. Er war der Junge, den ich immer im Wald sah. Ich hatte ihn bewundert, mich ihm verbunden gefühlt. Doch er blaffte mich nur böse an. Ob ich nicht aufpassen könnte, hatte er gesagt. Natürlich konnte ich aufpassen. Es war ja nicht mit Absicht geschehen. Bevor ich mit dem Training begann habe ich mich extra umgesehen. Wie sollte ich denn ahnen, dass jemand im Baum saß? Nun war ich wirklich sauer. Was nahm dieser Typ sich heraus einfach mir die Schuld zu geben? "Was soll das?! Ich habe dir nichts getan. Es war nicht mit Absicht. Also Entschuldigung.", brachte ich wütend hervor. Doch als sich mein Gegenüber immer noch nicht aufraffte um etwas zu erwidern, wurde ich sauer. Ich drehte mich um, rief Dragoon zurück und wollte gerade gehen. Als er doch zum Sprechen ansetzte. ~~~~ Takao ~~~~ ~~~~ Kai ~~~~ "Na klar und das soll ich dir glauben? So etwas habe ich schon oft genug gehört. Wenn du unfähig bist den Wind zu beherrschen, dann bist du es nicht wert einer der Auserwählten zu sein. Weißt du? Es könnte noch ziemlich gefährlich werden und dann hast du ein Problem.", zischte ich. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. Als ob das ganze meine Schuld gewesen wäre. Er hätte meine Anwesenheit spüren müssen. >Ich habe mich sogar mit Dranzer unterhalten. So eine mächtige Energie kann er nicht übersehen haben. Es war Absicht.< Dieser Junge nahm das alles einfach viel zu leicht. Und er sollte mit den Kräften umgehen können? Das konnte ich nicht glauben. Voltaire hätte mich für einen solchen Fehler grün und blau geschlagen und er sagte es war nicht seine Schuld. So sehr ich mich auch zu ihm hingezogen fühlte. Er durfte es nicht wissen und im Moment wusste ich sowieso nicht, ob ich ihn nicht eher hasste. Die Gefahr kam immer näher und ihm passierte so ein Fehler. Das konnte einfach nicht wahr sein. "Kai. Du musst jetzt gehen. Voltaire sucht dich. Oder willst du noch mehr Probleme bekommen?" "Dranzer. Es ist mir im Moment ganz egal was der Alte will. Ich komme, wann ich das für richtig halte so viel schlimmer wird das nun auch nicht werden. Der ist sowieso sauer auf mich, weil ich mich geweigert habe diese dummen Übungen zu machen.", ich seufzte schwer. Wollte einfach nicht zurück. Hier war immerhin jemand, der sich traute mir zu widersprechen. Das machte ihn mir sympathischer. Ich beschloss trotzdem, dass ich ihn nicht leiden konnte. War vielleicht kindisch von mir, aber etwas anderes kam nicht in Frage. Dranzer schüttelte nur stumm den Kopf und verschwand wieder. Ich wusste, dass er sich Sorgen machte, doch ein paar Tage konnte ich auch hungern. Das war ich sowieso schon gewohnt. Herausfordernd sah ich den Kleineren an. Wie es schien hatte ihm das alles die Sprache verschlagen. Ich konnte nicht anders als leicht zu grinsen. ~~~~ Kai ~~~~ ~~~~ Takao ~~~~ //Der wagt es doch tatsächlich mir zu widersprechen.//, schoss es mir durch den Kopf. Erst einmal war ich zu erstaunt um etwas zu sagen. Doch dann blickte er mich mit einem undefinierbaren Grinsen im Gesicht an. Das brachte mich zum Überkochen. Erst mault er mich an, wirft mir böse Blicke zu und jetzt grinst er. Das konnte ich nun wirklich nicht verstehen. Was bezweckte er damit? "Was soll das?! Ich hab doch gesagt es Tut mir Leid. Reicht das nicht! Hör mal zu. Ich habe jetzt echt keinen Nerv hier mit dir darüber zu streiten wessen Schuld es war. Ich war in Gedanken versunken. Das gebe ich ja zu. Aber du hättest meine Kraft auch spüren müssen, oder? Ist es nicht so. Du kannst die Schuld nicht immer bei anderen suchen. Denkst du, du bist der einzige, der Tag und Nacht trainiert? Nein so ist es nicht. Die anderen zwei trainieren genau so hart. Wir alle arbeiten auf ein Ziel hin. Der große Kampf. Dort werden unsere Kräfte benötigt. Und zwar alle. Wir müssen sie vereinigen. Aber wie sollen wir das schaffen, wenn wir nicht einmal unsere Seelen in Einklang bringen können? Kannst du mir das sagen?", brüllte ich ihn in Rage an. Dieser elende Typ ging mir wirklich auf die Nerven. Was stellte der sich vor, wer er war? Ich habe ihn immer heimlich beobachtet. Seine Gestalt hat mich fasziniert. Wie er so leise im Gras lag. Seine leuchtend roten Augen gen Himmel gerichtet. Und doch sah er so unglücklich aus. Ich wollte nichts lieber als ihm helfen. Doch nun stellte sich heraus, dass er nichts weiter war als ein aufgeblasener Schnösel. Dieses Gefühl, das ich bei ihm immer gehabt hatte. Diese innere Wärme. Noch immer war sie ein fester Bestandteil meines Körpers. Wie ich mich dafür hasste. Ich konnte ihm nicht vertrauen und doch sehnte mein Herz sich nach seiner Liebe. Ich schüttelte schnell den Kopf. So etwas durfte ich nicht mal denken. Er war zwar ein Verbündeter. Doch trotzdem konnte ich ihn nicht ausstehen. Ich blickte verwirrt auf als Dragoon versuchte Kontakt mit mir aufzunehmen. "Takao. Wir müssen zurück. Schnell.", sprach er mit verzerrter Stimme. "Nein jetzt noch nicht. Ich will hören was dieser Idiot zu sagen hat. So schnell lass ich mich nicht vertreiben. Er denkt sonst noch, er hätte mich in die Flucht geschlagen. Diesen Triumph gönne ich ihm nicht.", versuchte ich Dragoon zu überzeugen. "Aber Takao. Du wirst Ärger bekommen. Wenn das der Oberälteste mitbekommt.", erwiderte der blaue Drache eindringlich. "Keine Angst. Ich steh das durch. Mein Gefühl sagt mir das ich bleiben soll. Und du weißt ja, dass ich immer auf mein Herz höre." Dragoon nickte kurz, warf mir noch einen sorgvollen Blick zu und verschwand wieder. Nun wand ich mich wieder dem Jungen zu. Dieser saß noch immer am Boden und blickte mir genau in die Augen. ~~~~ Takao ~~~~ ~~~~ Kai ~~~~ >Dieser Idiot wagt es mir die Schuld zu geben? Das darf doch wohl nicht wahr sein. Der hat ja noch nicht einmal ne Ahnung davon, was es heißt hart trainieren zu müssen.< Mein Grinsen verschwand fast augenblicklich. Ich starrte ihn nun nur noch wütend an. Ich konnte es einfach nicht glauben, was bildete sich dieser Junge denn nur ein? Und was sollte das jetzt? Erst schreit er mich an und dann schaut er auf einmal weg. Dieser Kerl hatte doch gar keine Ahnung, was es hieß hart zu trainieren. Keiner von ihnen wusste, wie es war Blut und Wasser zu schwitzen und alle Schläge über sich ergehen zu lassen. Das wusste ich. Man musste ihnen nur in die Augen sehen. Sie hatten keine Ahnung von richtigen Schmerzen. Sie waren unbeschwert. Besonders dieser Junge vor mir. Immer strahlte er seine Art von Freiheit aus. Wie ich ihn dafür hasste. "Unsere Seelen verbünden? Das kannst du vergessen. Glaube mir, wenn das alles nicht so wichtig wäre, wäre ich schon längst nicht mehr hier. Aber dieser blöde Kampf hindert mich daran das zu tun, was ich will. Ich habe keinen Bock darauf mich die ganze Zeit anderen unterzuwerfen und ganz sicher nicht euch. Ihr habt keine Ahnung, was auf euch zukommt. Ich habe versprochen mich mit euch zu verbünden, weil es nicht anders geht. Mehr nicht und dann komm mir bloß nicht mit so etwas. Wer glaubst du denn wer du bist? Meinst du da machen alle mit. Nur weil du es für richtig hältst? Nur weil du denkst, dass wir alle zusammenkämpfen müssten, stimmt das auch? Und deswegen müssen wir Freunde werden? Das ich nicht lache. Hast du eine Ahnung. Sprichst von hartem Training. Also echt und was soll das? Jetzt greifst du mich an, dass du in Gedanken warst? Was trainierst du überhaupt hier draußen? Wo überall jemand sein kann? Ich denke mal, dass selbst der Älteste von eurem Dorf für Trainingsplätze gesorgt hat, wo keiner zu Schaden kommen kann. Das wäre sonst unverantwortlich. Aber wer weiß vielleicht ist dem ja auch so." Ich war wirklich fast rasend vor Wut. Und diesen Kerl habe ich so oft heimlich beobachtet? Wie konnte ich nur glauben, dass er etwas Besonderes war. Er war nicht anders als alle Idioten in meinem Dorf, die meinen mein Schicksal wäre leicht zu tragen. Sicher war auch er froh, wenn er über mich herziehen konnte. Sicher auch mit diesem blonden Zwerg. Wie ich das alles hasste. Aber ich war wirklich gespannt, was er nun sagen würde. Wäre doch gelacht, wenn ich ihn nicht in die Flucht schlagen könnte. Das war immerhin meine leichteste Übung. >Was mir aber gerade einfällt... Wie heißt der Kerl eigentlich? Ich bin in meinem schönsten Streitgespräch und kenne noch nicht einmal den Namen meines Gegners. Aber diese Schwäche werde ich sicher nicht zeigen.< "Kai nun komm. Voltaire flippt gerade aus. Und wenn du nicht bald da auftauchst, wird einer der anderen darunter leiden müssen. Jetzt komm schon.", hörte ich Dranzers drängende Stimme. Aber das war mir nun wirklich egal. Sie hassten mich sowieso schon, das würde nichts daran ändern. "Mann Dranzer. Lass mich in Ruhe. Ich kümmere mich später darum. Aber erst will ich wissen, was er mir noch zu sagen hat. Er scheint richtig wütend zu sein. So langsam beginnt das Spaß zu machen." Verwirrt blickt der Phönix mich an. "Du hast eine seltsame Art von Spaß Kai. Lass den Jungen doch wütend auf dich sein. Und hau ab. Wegen ihm bringst du dich nur in Schwierigkeiten so kenn ich dich gar nicht." Mit einer abwertenden Handbewegung brachte ich den Vogel zum Schweigen und baute mich nun vor dem Jungen auf. Ich war etwas größer als er, wie ich erfreut feststellte und blitzte ihn nun von oben herab an. Wenn er es wagen würde mir noch einmal zu widersprechen, dann... Na gut ich wusste nicht ob ich ihn dann bewundern sollte oder ihn lieber umbringen würde, aber das würde ich sicher bald herausfinden. ~~~~ Kai ~~~~ ~~~~ Takao ~~~~ Oh Mann Ich war kurz vorm Durchdrehen. Dieser Idiot wollte es einfach nicht wahr haben. War er denn wirklich so blind? In meinen Augen loderte ein blaues Feuer, geschürt durch seine Gleichgültigkeit. Da stand er plötzlich auf. Baute sich in voller Größe vor mir auf. Er war um einiges größer. Ich musste zu ihm aufblicken. Er dachte wohl so konnte er mich einschüchtern. Wenn er wüsste wie falsch er da lag. Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Es fing wirklich an mir Spaß zu machen an seinem Gesicht konnte ich sehen, dass es ihm auch gefiel. Noch nie konnte ich jemanden ehrlich meine Meinung sagen. Schon gar nicht in dem Tonfall. Dafür hätte ich sofort harte Schläge kassiert, oder schlimmeres. Es wirkte wie ein Ventil um die aufgestauten Aggressionen heraus zulassen. Ich funkelte ihn noch einmal herausfordernd an bevor ich sprach. "Jetzt hör mir mal zu! Es sind nicht alle Menschen so wie du. Nicht jeder trägt seine Wut und seinen Hass so wie du zur Schau. Manche verstecken sie. Auch die andern. Wir behalten unsere Gefühle für uns. Und nun zum zweiten Mal. Auch unser Training ist hart! Ob du es glaubst oder nicht. Ich wünschte mir schon oft nie geboren zu sein. Alles wäre besser als das Leben im Dorf. Ja das waren meine Gedanken und sie sind es immer noch. Was die Verbundenheit angeht. Das müsste dir dein Schutzgott doch schon erklärt haben. Wir müssen das nicht weil ICH das will, sondern weil es die Legende so vorschreibt. Und meinen Trainingsplatz suche ich mir immer noch selber aus. Dafür bin ich dir keine Rechenschaft schuldig! Ich trainiere gerne hier. Hier fühle ich mich wohl. Anders als im Dorf. Ich hasse die stechenden vorwurfsvollen Blicke der Dorfbewohner. Aber warum erzähl ich dir das alles?! Dich interessiert doch nur dein Leben. Wie es dir geht hat höchste Priorität. Ist es nicht so? In Wirklichkeit scherst du dich einen Dreck um andere!", zischte ich ihn wutentbrannt an. Nun war ich gelassener. Es musste einfach raus. Wie dieser Typ nur so selbstsüchtig sein konnte, war mir echt schleierhaft. Mit großen Augen sah ich zu ihm empor. Er hatte noch nichts gesagt stand nur stumm da. "Takao. Komm jetzt sofort. Bitte.", bat mich mein Schutzgott eindringlich. Doch noch konnte ich mich nicht geschlagen geben. Ich hatte noch nie so einfach das Handtuch geworfen. Und ehrlich gesagt gefiel mir das Spiel. Ja Spiel. Es war nichts weiter als ein Spiel. Das alberne Gestreite zweier Jungen. Konnte man das wirklich ernst nehmen? "Jetzt nicht Dragoon. Es wird gerade spannend.", versuchte ich meinen Freund abzuwimmeln. Doch er ließ noch immer nicht locker. "Bitte. Das Dorf ist in heller Aufregung. Du wirst eine schreckliche Strafe erhalten. Du weißt genau wie der Dorfälteste Ungehorsam verachtet. Also wird's bald.", sagte der Drache nun schon etwas schärfer. Ich erwiderte nichts mehr. Ließ ihn einfach weiter reden. Es war mir egal. Viel wichtiger war mein Gegenüber. Seinen Namen kannte ich noch nicht. Doch das würde sich vielleicht schon bald ändern. Er hatte etwas Magisches an sich. Auch wenn er mich hier gerade zur Weißglut brachte. Irgendwie machte es das Ganze nur noch reizvoller. Mit grinsendem Gesicht schaute ich zu ihm empor. ~~~~ Takao ~~~~ ~~~~ Kai ~~~~ Der Kerl war wirklich nicht klein zu kriegen. Jetzt grinste er mich auch noch frech an. Und seine Vorwürfe sind wirklich weit hergeholt. Dieser Kerl machte mich einfach wahnsinnig. Dass Dranzer immer noch auf mich einredete, half mir im Moment auch nicht weiter. Wie lange wollten wir uns eigentlich noch streiten? Okay es machte Spaß und es tat auch gut mal seinen ganzen Frust so loszuwerden. Das erleichterte doch ungemein. Außerdem hörte der blauhaarige einem auch noch zu. Was wohl auch an meiner Lautstärke liegen konnte. Immer noch sah ich ihn bedrohlich an, auch wenn ich im Inneren Bewunderung für ihn übrig hatte, noch nie hatte mir jemand so die Stirn geboten. Mal sehen wer als erster aufgab. Ich ganz sicher nicht. "Jetzt hör du mir mal ganz genau zu. Ich finde es ätzend, was ich alles machen muss und das immer mit der Begründung, die Legende will es so. Diese dumme Legende geht mir am A**** vorbei. Und woher willst du wissen, dass es mir immer nur um mich geht? Du kennst mich ja noch nicht einmal. Machst mir Vorwürfe ohne überhaupt zu wissen, wie ich bin. Das ist doch wohl die Höhe! Ich gebe es zu mich interessiert es auch wie es mir geht, aber wenn nicht mich wen denn dann? Ihr habt noch eure ach so tollen Freunde, die euch helfen. Die Leute in meinem Dorf schlagen lieber noch einmal zu. Ja klar. Selbst sie wären froh, wenn ich weg wäre und diesen Wunsch würde ich ihnen nur zu gerne erfüllen. Aber das darf ich nicht. Und das alles wegen diese blöden Legende. Woher will eigentlich irgendeiner von euch wissen, dass das alles stimmt? Es ist nichts weiter als ein Märchen oder hast du etwas anderes erfahren? Was macht dich bitte schön so sicher? Nur weil du etwas liest oder hörst, glaubst du daran. Das ist erbärmlich. Und selbst wenn sie sich erfüllt. Warum sollten wir deswegen unsere Seelen vereinen. Das hieße doch jeder weiß alles von jedem. Oh Nein! Darauf kann ich sehr gut verzichten. Du hast gar keine Ahnung. Siehst alles nur durch eine rosarote Brille. Hast keine Ahnung davon wie die Welt sein kann. Und du willst mir sagen, dass du auf alles vorbereitet bist? Und mich geht es wohl etwas an wo du trainierst. Immerhin hast du mich in Gefahr gebracht, weil du nicht aufgepasst hast und nicht genügend Kraft hast in deinem Dorf zu kämpfen. Du würdest da wohl so wieso nur anfangen zu heulen, oder wie ist das? Nur weil sie dich böse anschauen? Deswegen weigerst du dich dort zu trainieren? Das ich nicht lache. Das ist jämmerlich. Du bist jämmerlich.", zischte ich. Meine Augen hatten sich zu Schlitzen verengt. Dieser Idiot brachte mich zur Weißglut. "Kai nun komm endlich. Oder soll ich dich zwingen?", fauchte Dranzer. "Dranzer. Lass mich verdammt noch mal in Ruhe. Ich will das jetzt ausdiskutieren. Das lasse ich mir nicht bieten. Soll der Alte doch toben und schimpfen. Es geht nicht alles nach seinem Kopf. Er hat schon genug getan." Ich wusste, dass Dranzer ohne Schwierigkeiten die Kontrolle über mich bekommen konnte. Das hatte ich Voltaire schon zu verdanken und verfluchte ihn dafür. Dranzer hatte mir zwar versprochen es nie zu tun, aber ich konnte das nicht glauben. Wieso sollte es auch einer ehrlich mit mir meinen. Ich wandte mich noch einmal an den blauhaarigen. "Und du! Du denkst doch auch nur an dich, oder? Ich denke mal, dass euer Ältester auch nicht davon begeistert ist, dass du dich hier rumtreibst. Was meinst du denn, was der macht? Bestimmt leiden nun andere unter deinem Verhalten, also weise mich nicht zu Recht. Du bist auch nicht besser.", fauchte ich ihn an. So langsam würde ich wirklich richtig sauer. ~~~~ Kai ~~~~ ~~~~ Takao ~~~~ Schon wieder brüllte er mich an. Langsam aber sich wurde ich rasend vor Wut. Was er da von sich gab war schlicht und ergreifend Mist. Wie konnte er nur so etwas behaupten? Dragoon redete immer noch auf mich ein und versuchte mir die dafür folgenden Strafen vorzuhalten. Doch noch konnte ich nicht gehen. Es machte mich sauer, wie er über andere herzog. Das würde ich ihm schon sagen. "So ist das also. Soll ich dich bemitleiden? Ich hab dir schon einmal gesagt, du bist nicht der einzige, der leidet. Doch du merkst es nicht. Siehst nicht die verletzten traurigen Gesichter vor dir. Oder willst du sie nicht sehen? Glaubst du ich habe mir mein Schicksal ausgesucht? Nein. Ich hasse die Legende. Ich hasse mein Dorf. Ich hasse mein mir aufgezwängtes Schicksal. Ich kann nicht an die Legende glauben. Doch was bleibt mir übrig? Du denkst wirklich nur du leidest. Weißt du eigentlich, wie oft ich und auch die anderen Hüter schon am Ende waren. Wir waren verzweifelt. Jeder inklusive mir wollte schon aufgeben. Und wie kommst du darauf, dass mein Dorf mich herzlich aufnimmt. Sie hassen mich. Sie ignorieren mich als hätte ich eine ansteckende Krankheit. Sie schlagen mich. Sie reden über mich, beschimpfen mich. Es ist die Hölle. Jeden Tag aufs Neue. Und dann noch das harte Training. Ich trainiere bis zum Umfallen und selbst da quält der Oberälteste mich noch. Immer wieder schlägt er auf mich ein. Zur Strafe bekomme ich nichts zu essen. Doch das ist mir egal. Und du irrst dich. Ich sehe die Welt nicht durch eine rosarote Brille. Im Gegenteil ich sehe alles Schwarz. Meine Welt ist dunkel und unheimlich. Diese kalte Schwärze droht mich zu verschlingen. Deshalb gehe ich zum Trainieren hier in den Wald. Hier kann ich mich entspannen und für einen Moment die Schmerzen und die Dunkelheit vergessen. Es vertreibt die dunklen Gedanken. Aber Freunde und Glück sind mir fern. Nie hatte ich so etwas geschenkt bekommen. Nie. Immer nur Verachtung und Schläge. Wie kannst du mir etwas vorwerfen, was du selber erlebst? Das ist nicht fair. Vielleicht bin ich jämmerlich und heule manchmal. Aber das zeigt mir immer wieder aufs Neue, dass ich Gefühle besitze. Schon allein dafür lohnt es sich. Verstehst du das?", sprach ich auf ihn ein. Ich hoffte er verstand mich wenigstens ein wenig. Doch warum wollte ich eigentlich von diesem Idioten verstanden werden? Er schien einen Moment abwesend. Ich vermutete, dass er mit seinem Schutzgott redete. Dann drehte er sich wieder zu mir um und warf mir vor die Leute in meinem Dorf in Gefahr zu bringen und das ich auch nicht besser war wie er. Ich war erschüttert. Er hatte es also nicht begriffen. "Ich bringe die Leute aus meinem Dorf nicht in Gefahr. Du hast Recht, dass ich ohne Erlaubnis hier bin, aber ich denke du bist da auch nicht viel anders, oder? Der Älteste in meinem Dorf wird nur mich bestrafen und sonst niemanden. Ich habe es ja auch verdient. Und es stimmt. Ich bin auch nicht viel anders als du. Glaube mir.", erwiderte ich noch. Noch immer sah er mich wütend an. Dabei wollte ich ihn doch nicht verärgern. Ungewollt traten Tränen in meine Augen. Ich wollte doch nur meine Ruhe. War das denn zu viel verlangt? Warum konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Ich musste mich schon so oft solche Vorwürfe anhören. Sie hallten noch immer schwer in meinem Ohr wider. ~Du elendes Stück Dreck. Du sollst der Auserwählte sein. Das ich nicht lache. Du bist nichts weiter als ein eine jämmerliche Gestalt. Du bist Schuld an unserem Unglück. Du bist Schuld, dass es unserem Dorf an Nahrung fehlt. Nur du allein...~ Danach hagelten Schläge auf mich ein. Noch zu genau erinnerte ich mich daran. Doch es war noch nicht das schlimmste. Diese paar Worte, die folgten brachten mich zur Verzweiflung. ~...Deine Eltern hätte man umbringen sollen, bevor sie dich zur Welt gebracht haben. Dann ginge es uns jetzt allen besser. Und sie würden auch noch leben. Genau du bist schuld daran, dass deine Eltern tot sind. Du hast sie getötet. Es ist deine Schuld. Nur deine Schuld. Du wirst diese Schuld immer mir dir herumtragen.~ Ich glaubte es. Meine Eltern waren die einzigen, die sich jemals um mich gekümmert hatten. Auch wenn ich mich nicht mehr daran erinnern konnte. So glaubte ich doch daran. Deshalb trafen diese Worte mich tief. Die Worte, die mein Gegenüber mir an den Kopf warf erinnerten mich sogleich an meine Vergangenheit. Die Tränen konnte ich nicht mehr aufhalten. Aus traurigen Augen versuchte ich in dem Gesicht meines Gegenübers etwas zu erkennen. ~~~~ Takao ~~~~ ~~~~ Kai ~~~~ Wieder schrie mich der Blauhaarige an. Er meinte, ich würde nichts verstehen. Nicht wissen wie es den anderen ging. Damit hatte er vielleicht auch Recht, aber immer wenn sie zusammen waren, waren sie so fröhlich. Ich wollte dazugehören, doch nie würde ich das können. Ich war ein Mörder. Das hatte man mir oft genug vorgehalten. Aber das interessierte niemanden. Wieso also interessierte mich dann er? Wieso wollte ich unbedingt wissen, was er dachte? Und warum nahmen mich seine verzweifelten Worte nur so mit? Das verstand ich einfach nicht. Warum verwirrte mich dieser Junge so? Und warum hatte ich das Gefühl mich vor ihm rechtfertigen zu müssen? Das war gar nicht meine Art. Ich war verzweifelt, aber das merkte er einfach nicht. Ich versuchte ihm in meinen Worten klar zu machen, dass ich nicht wusste was ich tun sollte. Doch scheinbar verstand er mich nicht. Wieso sollte er es auch? Das tat keiner. Ich wollte niemanden in Gefahr bringen. Ich hatte genug von all dem und war doch in meinem Schicksal gefangen. Es zerriss mich innerlich, aber ich musste stark bleiben. Durfte einfach nicht schwach werden. Das passte nicht zu mir. Und ich wollte nicht, dass er über mich lachte. Er sollte mich nicht weiter beschimpfen. Ich wollte das alles nicht mehr hören. Ich wusste ich tat dem Kleineren Unrecht aber ich konnte nicht anders. Wütend und verletzt zischte ich ihn an. Warf ihm vor, dass er auch andere in Gefahr bringen würde. Dabei wusste ich doch, dass es nicht so war. Habe ich doch schon miterlebt, dass er die Schuld anderer auf sich nahm. Aber er warf mir vor keine Gefühle zu besitzen und das war genau der Punkt, an dem ich immer verzweifelte. Konnte ich überhaupt noch Gefühle haben? Ich glaubte nicht daran und das verletzte mich tief. Ich bewunderte den Jungen vor mir. Er gab unverblümt zu auch mal zu Verzweifeln und zu heulen. All das was ich mir nicht erlauben durfte. Ich beneidete ihn. Und dann war es mir einfach so herausgerutscht. >Ich bin so blöd. Nun habe ich ihn sicher richtig wütend gemacht. Das lässt er nicht auf sich sitzen. Gut soll er mich schlagen. Ich habe es ja verdient. Wehren werde ich mich sicher nicht.< Mental verprügelte ich mich gerade selber. Ich hatte es sicher zu weit getrieben. Warum musste ich auch immer so ein schwieriges Temperament haben? Ich hatte es wirklich verdient, dass mich alle hassten. Ich war schuld daran, dass meine Eltern gestorben waren. Dass so viele leiden mussten. Nur damit ich alles überlebte wurden andere ermordet. Ja ich kannte die Dunkelheit auch zu gut. Doch was sollte ich machen? Alles in mir sträubte sich dem Jungen vor mir zu vertrauen. Ich wollte nicht schwach sein. Ich durfte nicht schwach sein. Das konnte ich mir nicht erlauben. "Kai. Nun komm bitte. Voltaire wird dich erschlagen. Ich bitte dich, beeile dich." "Dranzer. Ich kann nicht. Ich kann es einfach nicht. Warum darf ich denn nun nicht sterben? Der einzige Mensch, der mit mir geredet hatte, ist wegen mir traurig. Wieso? Dranzer erkläre es mir. Ich verstehe das nicht." Voltaire war mir egal. Ich wusste, was auf mich zukommen würde. Das musste ich ertragen. Aber diese Augen so traurig zu sehen das konnte ich nicht. Dranzer sah mich mitleidig an. Er wusste ja auch alles von mir. Er wusste wie sehr ich mir diese Worte zu Herzen nahm. Ich konnte es nicht ertragen jemanden weinen zu sehen. Das konnte ich noch nie. Ganz besonders dann nicht, wenn es meine Schuld war. Ich musste dann immer an meine Mutter denken. Die letzte Erinnerung, die ich an meine Eltern hatte, war die als sie ermordet wurden. Das hatte sich tief in meinem Herzen festgebrannt. Und dieser Junge vor mir hatte eine erschreckende Ähnlichkeit mit ihr. Auch sie hatte so sanfte Augen und das gleiche blaue Haar. Kraftlos sackte ich zusammen. Versuchte die Erinnerungen zu vertreiben, aber ich konnte es nicht. Ich sah nur noch Blut. Und die traurigen Augen meiner Eltern. Nein weinen tat ich nicht. Das konnte ich schon lange nicht mehr. Dazu war der Schmerz zu groß. Ich merkte wie mein Geist schwächer wurde. Dranzer war nahe dran meinen Körper zu übernehmen. Meine Seele unzugänglich für jeden zu machen. Doch das wollte ich nicht. Davor hatte ich zu große Angst. Mein Gegenüber sah mir traurig in die Augen. Scheinbar quälte ihn auch etwas. Vielleicht waren wir uns doch ähnlicher, als ich dachte. Was sollte ich nun tun? Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Zwar stand ich noch, aber nur noch mühsam und ich hatte mich an einen Baum gelehnt. Warum verschwand der Junge nicht einfach? Lachte mich aus und erzählte seinen Freunden, was ich doch für ein Schwächling war? Jetzt war sowieso alles zu spät. Ich wollte nicht mehr in dieses Gesicht blicken, das sich vor meinen Augen veränderte. Blutüberströmt war und mit gebrochenen Augen zu mir blickte. ~~~~ Kai ~~~~ ~~~~ Takao ~~~~ Ich hatte es schon wieder getan. Schon wieder hatte ich ihn angeschrieen. Ihn damit verletzt. Das konnte ich genau erkennenden, als er sich kraftlos gegen den Baum lehnte. Auch ihn schienen dunkle Gedanken zu quälen. Was es bei ihm wohl war? //Warum sieht er nur so geknickt aus? Ich möchte ihm helfen aber wie?//, dachte ich innerlich total aufgewühlt. "Du kannst ihm nicht helfen. Niemand vermag dies. Du kannst dir noch nicht mal selber helfen. So leid mir das jetzt auch tut, aber wir müssen gehen.", sprach mich Dragoon sanft an. Anscheinend hatte er meine Gedanken gelesen. Wie ich das hasste. Ich fühlte mich dann immer so durchleuchtet. Und das war ich allen Anschein auch. Dragoon wusste alles über mich. Sogar meine bestgehüteten Geheimnisse. Einfach alles. Noch immer verschleierten Tränen meine Sicht. Ich konnte nicht aufhören. Ich konnte es nicht ertragen ihn so zu sehen. Immer habe ich ihn bewundert. Seine unglaubliche Stärke. Seine Fertigkeit im Schwertkampf. Ihn jetzt so am Boden zu sehen brach mir das Herz. Doch auch mein gebrochenes Herz fühlte sich zu ihm hingezogen. Es sehnte sich nach Wärme und Geborgenheit. Doch konnte er mir das geben? Er schien sich nach genau demselben zu sehnen. Ich musste den Drang unterdrücken ihn zu umarmen. Wie gerne würde ich ihn trösten. Aber konnte ich das überhaupt? Ich hatte es nie gelernt. Noch immer sprach Dragoon auf mich ein. Doch ich verweigerte mich. Ich wollte jetzt einfach keine Antwort geben. Ich wusste ja noch nicht mal, was ich sagen sollte. Dragoon hatte Recht. Ich konnte ihm nicht helfen. Wenn ich noch nicht mal fähig war mir selbst zu helfen. Aber irgendetwas musste ich machen. Ich überbrückte den letzten Abstand zwischen uns und sah ihn an. Doch er hielt seinen Kopf gesenkt. Ich verstand nicht warum er mir nicht in die Augen sah. Doch zwingen wollte ich ihn nicht. Sanft legte ich ihm eine Hand auf den Rücken, um ihn beruhigend rauf und runter zu streicheln. Ich wusste nicht wie ich auf die Idee kam. Noch nie war es mir vergönnt worden so beruhigt zu werden. Doch ich hatte es einmal bei einer Familie in meinem Dorf gesehen. Die Mutter strich ihrem weinenden Kind zärtlich über den Rücken. Es hatte anschließend aufgehört zu weinen und war wieder glücklich. Warum machte ich das alles hier überhaupt? Es war mir in diesem Augenblick völlig egal. Ich musste es tun. Meine innere Stimme sagte es mir. Und auf die konnte ich mich bisher immer verlassen. Der Junge entspannte sich daraufhin, hob aber noch immer nicht den Kopf. Aber ich würde ihn nicht dazu drängen. Ich ließ von ihm ab und ging ein Stück zurück. "Es tut mir Leid. Ich werde jetzt gehen.", sagte ich mit ruhiger Stimme und wand mich zum Gehen um. Es tat mir Leid jetzt zu verschwinden. Aber ich konnte nicht länger. Auch Dragoon war immer drängender geworden. Ich wusste was er sonst tun würde. Und das behagte mir ganz und gar nicht. Aus diesem Grund zog ich es vor zu gehen. Auch wenn ich noch immer nicht den Namen des Jungen wusste. Zu gerne hätte ich ihn gewusst. //Ob ich ihn je wieder sehen werde.//, schoss es mir durch den Kopf. Über diesen Gedanken musste ich erst mal den Kopf schütteln. Er hasste mich jetzt sicher. Wieso sollte er mich denn dann wieder sehen wollen? Traurig senkte ich den Kopf, wollte ihn nicht mehr sehen. "Dragoon wir gehen.", sagte ich zu meinem Begleiter. Der sich daraufhin schon ein Stück weg bewegte. Ich folgte ihm mit gesenktem Haupt. ~~~~ Takao ~~~~ ~~~~ Kai ~~~~ Überrascht war ich zusammengezuckt. Er hatte mich weder geschlagen, noch weiter angeschrieen. Er hatte versucht mich zu beruhigen. Zärtlich hatte er mir über den Rücken gestrichen und ich hatte mich geborgen gefühlt. Ganz automatisch entspannte ich mich unter seinen Berührungen. Sie waren so beruhigend, gleichzeitig aber auch so ungewohnt. Ich schaffte es mit Mühe Dranzer zurückzuweisen und ihn zu beruhigen, da vernahm ich noch einmal seine Stimme. Er entschuldigte sich sogar noch für seine Worte bei mir. Dabei hatte ich ihn doch ebenso verletzt. Ich hörte wie er sich entfernte und sah schnell auf. "Danke. Und entschuldige. Ich wollte dich nicht verletzen.", schrie ich ihm hinterher. Ich konnte einfach nicht anders. Ich wollte ihn auch etwas aufmuntern, so wie er es bei mir getan hatte und das erschien mir eben als der richtige Weg. Der Junge verharrte kurz und schien meiner Stimme nachzulauschen. Ich sah wie er sich wieder aufrichtete und sich mir überrascht zuwandte. Dann jedoch lächelte er noch einmal, hob zum Abschied seine Hand und verschwand schnell. Ich wusste, dass ich auch besser gehen sollte, das war gewiss besser für meine Gesundheit. Deswegen war der blauhaarige nun auch gegangen war. Wenn ihn auch eine Strafe erwartete, sollte er sich beeilen. >Jetzt weiß ich immer noch nicht wie er heißt. Und wiedersehen werde ich ihn wohl auch nicht. Schade.< Leise seufzte ich und fuhr mir über das Gesicht um wieder zu Sinnen zu kommen. "Kai. Bitte ich flehe dich an. Geh. Geh zu Voltaire. Du hast dir nun schon genug geleistet. Du weißt wie hart er ist.", sprach Dranzer auf mich ein. Zögernd sah ich ihm in das Gesicht. Er hatte meinen Geist nicht übernommen, obwohl es für ihn ein leichtes gewesen wäre. Ich war ihm wirklich dankbar. "Ich weiß. Aber ich werde es durchstehen. Mach dir keine Sorgen. Es ist immerhin meine Schuld.", erwiderte ich leise und drehte mich um. Immer noch zögerte ich einen Moment. Noch waren die Erinnerungen zu nahe um sie gänzlich abzuschütteln. Deswegen wollte ich noch nicht zurück. Ich wollte vor den Menschen in meinem Dorf keine Schwäche zeigen. Nein sie sollten nicht wissen, wie sehr mich das alles mitnahm. Nie würden sie mich in Ruhe lassen. Dranzer verstand und sah mich nur abwartend an. Ich wusste, dass er meine Gedanken kannte. Ich wusste, dass er genau erkennen konnte, dass ich eigentlich nichts vergessen wollte. Es waren meine letzten Erinnerungen an meine Eltern. Ich wollte sie nicht vergessen. Egal wie schmerzhaft sie auch waren. Dranzer sah mich fragend an. "Soll ich dir helfen, Kai?" Ich schüttelte nur den Kopf. Das wollte ich nicht. Natürlich konnte Dranzer mir die Schmerzen ersparen. Und auch dafür sorgen, dass ich nichts von den Schindereien mitbekam, aber das wollte ich nicht. Es war mein Körper und das Versprechen meines Schutzgottes. Ich wusste, dass es ihn selber schmerzte mich so zu sehen, aber da mussten wir beide durch. Nur wenige Minuten später hatte ich mich endlich wieder ganz gefangen. Nun konnte ich wieder offen blicken ohne dass ich Angst haben musste, dass jemand erfuhr wie ich mich fühlte. Niemand wusste es. Niemand außer dieser blauhaarige Junge. Ich hoffte, dass er alles für sich behalten würde. Ich war traurig dass er gegangen war, aber ich konnte es verstehen. Und deswegen machte ich mich nun auch schnell auf den Weg in mein Dorf. Kaum hatte ich dieses betreten, sah ich mich griesgrämigen Gesichtern gegenüber, die mich alle funkelnd ansahen. Ich kam in die Mitte des Dorfes und sah dort, warum das so war. Wieder hatte jemand anderes leiden müssen. Ich seufzte schwer. "Dranzer! Heile ihn. Ich gehe zu Voltaire.", befahl ich dem Gott und begab mich zu dem Ältesten, der mich schon erwartete. Dranzer hatte Recht. Er war wirklich wütend. Ich konnte mir schon ausmalen, dass dieser Tag nicht so schnell vorbei sein würde und Dranzer war nicht da. Er befolgte meinen Befehl, wenn auch nur widerwillig. ~~~~ Kai ~~~~ So das wars auch wieder ^-^ Hat mal wieder Spaß gemacht *gg* Sogar mehr als das letzte. Streitgespräche schreiben ist eben das allerbeste ^-^ Vielleicht ein paar Kommis? Bye Kira und shini *alleknufft* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)