Aktfotos von abgemeldet (Kapitel 7: Size 7 - Dunkelkammern) ================================================================================ Kapitel 6: Size 6 - Hintergründe -------------------------------- Guten Morgen, guten Tag und guten Abend^^ Titel: Aktfotos Autor: naglayos Teil: 6/? Abgeschlossen: nein (leider) Art: multipart Fandom: original/reality Warnings: Shônen-Ai (DON'T LIKE; DON'T READ) Disclaimer: Meine Story, meine Charas, meine Idee.... und so weiter und so fort, et cetera pp... Kommentar: I'll be back! Wie versprochen bekommt ihr endlich mal wieder eine Ladung Wolfgang-Pur. Mal sehen, wie es euch gefällt^^. Ich danke für alle Kommentare; ihr seid zu lieb XD. Und es sind schon 22 und das bei gerade mal 5 Kapiteln! Das ist für mich ziemlich viel und... das macht mich so glücklich *Träne wegwisch*... So, jetzt geht und lest endlich das Kapitel, bevor ich noch anfang' zu heulen... --°-- Size 6 - Hintergründe --°-- Ich habe schon immer gerne und gut Landschaften fotografiert. Die Bilder sind immer gut geworden, immer irgendwie ansprechend und interessant, eines Blickes würdig. Doch nun... Jetzt kommt es mir so vor, als ob die Landschaften im Hintergrund zu blass und zu... zu schlecht wären, sofern du im Vordergrund stehst. Alles verblasst neben dir, wird so uninteressant, so... langweilig, weil keine Landschaft dir ebenbürtig ist. Ich schüttele den Kopf über mich. Du siehst mich fragend an. "Was hältst du von dem hier?", frage ich und zeige dir ein Bild von dir; im Hintergrund ein Maisfeld. "Der Hintergrund gefällt mir.", erwiderst du. Ich muss lachen. Wieder siehst du mich fragend an. Wie unterschiedlich doch zwei Menschen denken können. Ich finde das Maisfeld hässlich, zumindest neben dir. "Und das hier?" Du, liegend auf einer Wiese, umringt von Vergissmeinnicht. "Die Blumen sind schön.", sagst du und nimmst es mir lächelnd aus der Hand. Ich finde sie hässlich. Aber andererseits... Vielleicht hast du Recht. Denn im Grunde ist der Hintergrund doch nur dazu da, um das eigentliche Objekt besser darzustellen, es hervorzuheben und noch schöner aussehen zu lassen. Ich nicke. Ja, die Blumen sind schön. Aber nur, wenn du im Vordergrund stehst und sie mit deiner Schönheit erblühen lässt. --°-- Samstag, der 19 Februar (Rückblick) Ich wurde langsam und entspannt wach, öffnete aber nicht meine Augen, da ich merkte, dass ich nicht in meinem eigenen Bett lag, erst einmal abwarten wollte, was geschehen würde und herausfinden wollte, was mich geweckt hatte. Sachte streichelte mir jemand über den Bauch und dann hoch zu meinem Gesicht, fuhr vorsichtig meine Gesichtkonturen nach und ich genoss es. Noch nie war ich so gemütlich morgens wach geworden. Noch nie so entspannt und ausgeglichen. Ich konnte aber ein aufseufzen nicht unterdrücken, als diese warme Hand über meine Lippen strich. Ein leises, angenehmes Lachen erklang und ich fühlte mich gleich noch ein wenig wohler. "Na, schon wach?", flüsterte es leise und ich seufzte nur als Antwort. Wieder strich die Hand über meinen Brustkorb, kraulte meinen Bauch. Als ich noch wacher wurde, bemerkte ich auch das Bein, das sich frech zwischen meine geschlichen hatte und den warmen Körper, der dicht neben mir lag. "Hunger?", fragte Tim dann genauso leise. Ich schüttelte den Kopf, wollte noch nicht aufstehen, sondern noch etwas das angenehme Gefühl genießen mit jemanden an meiner Seite aufzuwachen. Daran konnte man sich doch glatt gewöhnen. Allerdings hatte ich aber nicht das Bedürfnis, genau mit diesem Menschen neben mir aufzuwachen. Zwar war es wirklich angenehm und schön, aber trotzdem... Irgendwie war es nichts allzu Besonderes. Es hätte im Moment jeder sein können, der neben mir lag. Ich hätte mich neben jedem so gut gefühlt. Vielleicht lag es sogar einfach nur an der Befriedigung durch den Sex. Ich musste leicht anfangen zu grinsen, als ich nun genauer darüber nachdachte. Gestern Nacht hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben Sex gehabt und es war besser gewesen, als ich es erwartet hatte. "Sag mal... Nur um es noch mal klar zu stellen: Das war einfach nur Sex, ja?", fragte Tim und ich schlug nun meine Augen auf. Die Sonne schien hell in den Raum doch es war nicht blendend oder unangenehm, was schon sehr seltsam war. Denn eigentlich hatte ich nie gut schlafen können, wenn es hell im Raum war oder, wenn ich nicht alleine im Bett gelegen hatte. Aber anscheinend hatte sich so einiges geändert, seitdem ich meine "Unschuld" verloren hatte. "Also ich hab mich nicht in dich verliebt, wenn du das meinst.", antwortete ich leise und rückte ein bisschen näher zu dem angenehm warmen Körper. Ich fragte mich, wie es wohl wäre, wenn ich einmal so neben Wolfgang aufwachen könnte. "Eigentlich schade. Ich finde wir passen ganz gut zusammen.", schmunzelte Tim und schlag einen Arm fest um mich, um mich noch näher an ihn zu ziehen. Dabei vergrub er sein Gesicht in meiner Halsbeuge und ich strich ihm durch die Haare. Wir schwiegen eine Weile und blieben fast reglos liegen. Ich genoss diese noch ungewohnte Nähe und entschied, dass man so etwas sicher mal wiederholen könnte. Und dabei war ich mir sicher, dass auch Tim nicht davon abgeneigt sein würde. "Sag mal... Wie viel Uhr haben wir eigentlich?", fragte ich plötzlich. "Mh...", nuschelte Tim. "Halb zehn...", konnte ich dann noch heraushören, nachdem er sich etwas gestreckt hatte. Wahrscheinlich um einen Blick auf seinen Wecker zu werfen. Moment... Halb zehn... Irgendetwas störte mich an dieser Uhrzeit. Ich ließ mein Gehirn auf Hochtouren laufen und erstarrte dann. "Scheiße!", fluchte ich und sprang ruckartig auf, was Tim meckern ließ, da ich ihn so unsanft von mir gestoßen hatte. "Was is' denn los?", murmelte er und sah mich fragend an, während ich hektisch meine Klamotten zusammensuchte und mich im Eiltempo anzog. "Meine Eltern werden ausrasten!", schimpfte ich vor mich hin. "Ich habe gesagt, dass ich auf meinen Bruder aufpassen würde und jetzt kommen sie Heim und der Giftzwerg ist allein! Sie werden mich umbringen!" Grinsend stützte Tim sein Kinn auf seine Hand und schaute mir anscheinend amüsiert dabei zu, wie ich verzweifelt auf einem Bein hüpfend versuchte meine Hose anzuziehen. "Du wohnst noch zu Hause?", fragte er belustigt, als ich hart auf dem Boden landete, da ich mein Gleichgewicht nicht hatte halten können. "Nicht jeder kann seine eigene Bude haben, wenn er noch kein Geld verdient!", motzte ich und zog mir dabei mein Shirt über und griff dann nach meinem Mantel, der ebenfalls auf dem Boden gelegen hatte. Unsicher stand ich jetzt angezogen vor Tims Bett. Er bemerkte meine Unentschlossenheit und streckte seinen Arm nach mir aus. Ich beugte mich zu ihm runter und er küsste mich noch einmal. "Fahr vorsichtig, Schatz!", grinste er. Lachend verließ ich das Zimmer und rannte fast zu meinem Auto. --°-- (Rückblick Ende) Dienstag, der 22. Februar Laut lachte es aus dem Hörer und ich hielt ihn, die Augen verdrehend, etwas von meinem Ohr weg. Nein, ich wollte eigentlich nicht taub werden, danke! ~Und...~, wieder Lachen. ~Und... oje... Was haben sie gesagt, als du dann morgens zurückkamst?~ "Wir sind wirklich enttäuscht von dir... bla, bla, bla... Das hätten wir nicht von dir erwartet... bla, bla, bla... Wir dachten, dass du mehr Verantwortungsbewusstsein hättest... bla, bla, bla... und du hast zwei Wochen Hausarrest und Autoverbot!", ahmte ich meine Eltern nach. "Zwei Wochen! Zwei Wochen ohne mein Auto! Ich werde sterben!" ~Na, hör mal! Ich musste früher jeden Tag drei Kilometer zur Schule hin und dann wieder zurück laufen, weil wir uns nicht mal ein Fahrrad leisten konnten!~, schimpfte meine Oma zurück und ich verdrehte wieder einmal die Augen. "Ja, ja... Früher war alles anders, die Leute hatten noch ganz andere Wertvorstellungen, ich bin verwöhnt und egoistisch! Danke, sehr lieb von dir!", zickte ich zurück und lehnte mich weiter in meinen Stuhl, während ich die Füße auf den Schreibtisch legte. ~Das hab ich ja nicht gesagt!... Aber, warum hast du denn bei diesem... Tim, hieß er?... übernachtet?~, fragte sie plötzlich und ich wurde rot. Zum Glück telefonierten wir nur, so dass sie es nicht sehen konnte. "Nun... Wir sind eben noch zu ihm gefahren und dann war es plötzlich so spät und er hat mir angeboten da zu bleiben...", erklärte ich so ungefähr und musste noch nicht einmal lügen. ~Und, wie ist er so im Bett?~, kam es plötzlich kichernd aus der Leitung. "Oma!", rief ich empört und sprang erschrocken auf. Im nächsten Moment öffnete sich meine Tür und Sonja, meine Mutter, schaute rein. "Ist sie tot?", fragte sie nur und ich sah sie entsetzt an. Die Schultern zuckend schloss sie die Tür wieder und verschwand. Meine Familie war verrückt, vollkommen durchgedreht und ich leider auch... ~Was denn? Ich hatte doch Recht, nicht?~, fragte sie und ich hörte das dicke Grinsen, das auf ihrem Gesicht liegen musste, geradezu aus ihrer Stimme heraus. Warum musste diese Frau auch wirklich immer Recht haben? Durfte ich sie denn nicht einmal austricksen können? War es denn zu viel verlangt vor seiner Oma sein erstes Mal verheimlichen zu können? "Wenn du meinst...", murmelte ich nur und setzte mich niedergeschlagen wieder auf meinen Stuhl, während meine Oma am anderen Ende der Leitung freudig schrie und mit Sicherheit einen kleinen Freudentanz aufführte. ~Mein Kleiner wird erwachsen!~, hörte ich sie ab und zu rufen und lief ein weiteres mal rot an. ~Okay, genug der Peinlichkeiten. Aber du musst deiner Oma schon erlauben dürfen, dass sie sich freut, wenn ihr erster Enkel endlich einen Freund hat.~, verteidigte sie sich und ich schaute verwirrt meine Wand an. "Wir sind nicht zusammen, Oma. Das hast du falsch verstanden...", fing ich an zu erklären, hielt dann aber abrupt inne. Oh... Irgendwie war das ziemlich doof, dass ich das gerade gesagt hatte. ~Wie? Nicht zusammen?~, fragte sie auch sogleich und ich hörte ihrer Stimme an, dass sie schon verstanden hatte, darüber aber wirklich nicht glücklich war und deswegen zur Sicherheit noch mal nachfragte. "Das heißt, dass ich noch immer solo bin.", erklärte ich kleinlaut und hörte schon das etwas enttäuschte seufzen meiner Großmutter. ~Kind, was machst du nur für Sachen...~, murmelte sie vor sich hin und nun seufzte ich. Ich mochte es nicht, wenn meine Oma enttäuscht von mir war. Bei meinen Eltern war mir das egal, aber bei ihr war das etwas anderes. "Nun, ich-" ~Nein, ich weiß ja.~, unterbrach sie mich. ~Du bist eine ganz andere Generation. Aber früher war so was nicht schicklich, verstehst du? Da verlor man seine Unschuld erst in der Hochzeitsnacht und auch darüber hat man nicht geredet. Ich fand das ja schon immer ziemlich öde und ich und dein Großvater haben uns ja auch nicht daran gehalten. Wir haben schon-~ "Oma!", unterbrach ich nun sie. Wieder steckte meine Mutter den Kopf durch die Tür. Lauschte sie etwa? "Nein! Sie ist nicht tot!", schrie ich ihr wütend entgegen, stand auf und schob ihr die Tür vor der Nase zu, als Zeichen, dass ich nun nicht mehr gestört werden wollte. ~Wer ist nicht tot?~, fragte meine Oma nun etwas verwirrt und aus dem Konzept gebracht. Wieder verdrehte ich die Augen. "Niemand, Oma, niemand. Aber... du verstehst, es ist nicht gerade einfach für einen Enkel über sein eigenes Liebesleben mit der Oma zu reden. Noch schlimmer ist es allerdings für den Enkel über das ehemalige Liebesleben seiner Oma zu reden!", erklärte ich, woraufhin sie kicherte. ~Nun erinner mich bloß nicht daran, dass ich für den Rest meines Lebens ohne Sex auskommen muss!~, lachte sie und setzte dem Ganzen nur noch das fehlende Sahnehäubchen auf. Ich musste tief durchatmen. "Danke Oma.", schnaubte ich nur und ließ mich erneut auf meinen Stuhl sinken. Wie oft wollte ich das heute denn noch machen? ~Gern geschehen, meine kleiner Schnubsipupsi!~, lachte sie. "Oma...", stöhnte ich lang gezogen. Oh, wie ich dieses Wort verabscheute! Sie hatte es schon damals, als ich noch klein war, dazu benutzt um mich zu Sachen zu zwingen, zu denen ich keine Lust hatte oder, um mich in den Wahnsinn zu treiben. So wie jetzt, zum Beispiel. Ich beschloss eine Anti-Schnubsipupsi-Vereinigung zu Gründen. Und jeder durfte beitreten, der von seiner Oma einen schrecklichen Spitznamen bekommen hat. Ich war mir sicher, dass ich gute Chancen hatte, eine Vereinigung zu gründen, deren Mitgliederzahl jede erdenkliche Skala sprengen würde. Würde ich damit ins Guinnes-Buch kommen? --°-- Samstag, der 26. Februar Mit viel Geduld und jahrelang antrainiertem Verhandlungssinn, hatte ich es doch tatsächlich geschafft meine Eltern davon zu überzeugen, dass eine Woche Autoverbot und Hausarrest als Strafe vollkommen genügen würden. Aber im Grunde hatten sie einfach keinen Bock mehr gehabt, sich mein Gejammer darüber anzuhören, dass ich mein Auto vermisste. Und nun konnte ich endlich wieder mit meinem Liebling durch die Straßen kurven. Herrlich! Ja, gut, ich gab es zu: Ich war Autosüchtig! Aber nur danach es zu fahren. Ich war nicht so ein Freak, der alles über jedes Auto wusste. Nur über meinen kleinen Schatz wusste ich Bescheid. Ja, vielleicht war das verrückt. Aber bei mir in der Familie war das nichts Besonderes, wirklich nicht. Die Ampel sprang gerade, als ich die Kreuzung überqueren wollte, auf rot und ich stoppte murrend. Ich hasste Ampeln! Wartend trommelte ich zu der Musik aus dem Radio auf das Lenkrad. Irgendwie war ich aufgeregt, was wohl daran lag, dass ich Wolfgang heute begegnen würde. Es war jetzt schon ziemlich lange her, dass ich ihn gesehen hatte und irgendwie... Nun, er hatte mir schon gefehlt. Gott, wie peinlich! Und dabei kannten wir uns überhaupt nicht! Aber trotzdem hatten mir die dunkle Stimme und die schönen Augen gefehlt. Ich war so glücklich, als mich Phil gestern eingeladen hatte heute zu ihnen zu kommen. Gut, Lore würde auch da sein, aber wenigstens wusste ich, dass Tim heute leider keine Zeit gehabt hatte zu kommen. Er war zwar auch eingeladen gewesen, musste aber absagen, da er bereits etwas anderes vorhatte. Das beruhigte mich ungemein. Nicht, dass ich nicht auf Tim treffen wollte, denn er war wirklich nett. Aber ich wollte nicht unbedingt auf Tim treffen, wenn Wolfgang in der Nähe war. Immerhin hatte ich bis jetzt nur schlechte Erfahrungen damit gemacht. Und außerdem würde es sich wahrscheinlich komisch anfühlen mit demjenigen zusammen zu sein, mit dem man vor kurzem geschlafen hatte und denjenigen neben dran sitzen zu haben, in den beide verliebt waren, die miteinander geschlafen hatten. Was würde wohl Wolfgang dazu sagen, wenn er davon wüsste? Würde es ihn überhaupt interessieren? Ich bezweifelte es, aber das konnte man ja ändern! Ich grinste leicht und fuhr weiter, da die Ampel endlich auf grün gesprungen war. Phil und Lore waren mir die ganze Woche auf den Geist gegangen. Nachdem ich ihnen erklärt hatte, dass da nichts zwischen mir und Tim war, was auch nur ansatzweise nach Beziehung aussah, hatten Beide versucht mich dazu zu überreden doch etwas mit Tim anzufangen. Und jedes Mal, wenn ich versucht hatte zu erklären, dass ich nicht in Tim verliebt war, hatten sie nur gesagt, dass das ja noch kommen könnte. Blöd war nur, dass ich ja bereits ein Objekt der Begierde hatte und diesem Objekt würde ich heute Abend seit langem endlich mal wieder begegnen. Und noch dazu würde heute Abend kein Liebhaber dieses Objektes anwesend sein, was mir ein gewisses Gefühl von Sicherheit gab. Schnell parkte ich auf der Auffahrt zu Wolfgangs Haus, setzte meine Brille ab und wollte gerade aussteigen, als ich noch mal inne hielt. Seufzend setzte ich mir meine Brille wieder auf, stieg aus und ging zur Tür. Als ich klingelte, begann es drinnen laut zu poltern und ich hörte zwei streitende Stimmen. Kurze Zeit später wurde die Tür von Phil aufgemacht, der irgendwie ziemlich außer Atem war. Ich sah ihn mit hochgezogener, rechter Augenbraue an. "Oh, ich hatte nur gerade eine Auseinandersetzung mit meinem Vater...", sagte er und fuhr sich durch die dunklen Haare. Skeptisch zog ich die Augenbrauen zusammen und sah ihn forschend an. "Er wollte dich abfangen, um dich wegen Tim auszuquetschen, aber das werde ich nicht zulassen!", zwinkerte er mir zu und zog mich ins Haus. Verwirrt blinzelte ich ein paar Mal. Was? "Seitdem ich ihm erzählt habe, dass du mit Tim weggegangen bist, hat er mir keine Ruhe mehr gelassen, die alte Tratsche!", lachte er und schob mich weiter. Ich nickte nur. "Das hab ich gehört!", kam es ermahnend aus der Küche. Ich horchte auf, als ich Wolfgangs Stimme hörte. Irgendwie hatte er mir wirklich gefehlt. "Absicht!", gab Phil zurück und ließ mich im Flur stehen, damit ich meinen Mantel aufhängen und meine Schuhe ausziehen konnte. Wolfgang sollte heute nebenbei auch noch Lore kennen lernen. Phil schien deswegen aber nicht sonderlich nervös zu sein. "Ich sollte dich über's Knie legen." "Versuch's doch, alter Mann.", kabbelten sich Phil und Wolfgang. Ich folgte ihren Stimmen und fand sie beide in der Küche wieder, wo sie nebeneinander stehend in irgendwelchen Töpfen rührten, hier mal probierten und dort noch mal nachwürzten. Grinsend setzte ich mich an die kleine Theke, die die Küche von dem Wohnzimmer und dem großen Tisch trennten, der wieder einmal überaus dekorativ geschmückt worden war. Dieses Mal waren es die Servietten, die ins Auge stachen. Phil hatte sie irgendwie so gefaltet, dass es aussah, als ob man in einem Gourmetrestaurant Platz nehmen würde. "Wir werden ja sehen, wer der Stärkere von uns beiden ist, du Knirps.", stachelte Wolfgang weiter, während ich die Rückansicht der Beiden beobachtete. Mh, lecker!, ging es mir durch den Kopf, als ich bei Wolfgang mit den Blicken etwas unter die Gürtellinie rutschte. "Ich? Knirps? Der einzige Knirps heute Abend ist Fredo!", lachte Phil, was Wolfgang dazu brachte sich umzudrehen und mich positiv überrascht anzusehen. Sofort kam er auf mich zu, stützte sich mit den Ellenbogen an der Theke und mir direkt gegenüber ab und beugte sich weit zu mir. Ich konnte nicht verhindern, dass mir ein angenehmer Schauer über den Rücken lief. Herrje, warum roch dieser Mann nur so gut? "Hi.", flüsterte er fast und ich schluckte ob des dunklen Klangs seiner Stimme. "H-Hi...", gab ich zurück und gab mir eine imaginäre Kopfnuss. Ich hatte doch nicht wirklich gestottert, oder? Und meine Stimme hatte sich doch nicht wirklich so zittrig und heiser angehört, nicht? Hilfe... "Erzähl, wie war das mit Tim? Ich meine, als ihr euch das erste Mal getroffen habt, hat er dich nicht sonderlich freundlich behandelt...", wollte Wolfgang auch gleich wissen. "Äh... ich..." Was hätte ich sagen sollen? Och, weißt du, wir haben das Kriegsbeil begraben und miteinander geschlafen!?!? Ja, das würde ich Wolfgang natürlich sofort auf die Nase binden. Wer erzählte schon dem Vater des Freundes, mit wem man die letzte Woche Sex gehabt hatte? Gut, ich könnte dann natürlich auch fragen, wer sich schon in den Vater des Freundes verliebte. Beides war nicht gerade... gängig? "Hab ich dir nicht gesagt, dass dich das nichts angeht?", kam es plötzlich drohend von Phil und Wolfgang wurde zurück an den Herd gezogen. Sofort fingen beide an sich gegenseitig gegen die Schultern zu boxen und sich wieder aufzuziehen. Ich atmete erleichtert durch und fuhr mir durch die Haare. Na, da hatte ich wohl gerade noch mal Glück gehabt. Keine Minute später klingelte es. Ruhig wischte sich Philipp die Hände ab und schlenderte dann zur Tür. Er war anscheinend wirklich überhaupt nicht nervös oder aufgeregt. Nun, ich wäre es, wenn ich meinen Eltern meinen Freund vorstellen würde. Gut, Wolfgang war nicht gerade der strenge Typ Vater, aber trotzdem hätte ich gedacht, dass eher Phil einem nervlichen Wrack gleichen würde und als einem entspannten Mönch. Immerhin war er, als ich das erste Mal hier auftauchte, wie ein aufgescheuchtes Huhn gewesen. Und ich wusste auch, dass er wollte, dass Wolfgang Lore mochte. Denn Phil gab viel auf die Meinung seines Vaters. Weiter kam ich nicht, da ich plötzlich leicht von hinten umarmte wurde und mir jemand ein Küsschen auf die Wange drückte. Ich grinste. Lore und ich hatten uns in der kurzen Zeit ziemlich gut angefreundet. Mittlerweile konnte ich sogar verstehen, warum Phil sich in sie verliebt hatte. Sie war einfach zu lieb. "Auch dir einen schönen guten Abend!", lachte ich und drehte mich zu ihr um. Sie lächelte fröhlich, doch ich konnte in ihren Augen die Aufregung sehen und spürte auch, dass ihre Hände leicht zitterten. "Ganz ruhig.", flüsterte ich, drückte ihre Hände und lächelte ihr aufmunternd zu. Sie nickte mir dankend zurück. "So, dann will ich euch mal bekannt machen!", verkündete Phil und zog seinen Vater zu mir und Lore vor die Theke. Er legte einen Arm kumpelhaft um die Schulter Wolfgangs, der leicht schmunzelnd daneben stand und Lore musterte. Ich sah grinsend dabei zu. Phil hatte heute Abend unglaublich gute Laune und die sprang sogar auf mich über. "Schatz, darf ich vorstellen, Wolfgang Reiter, mein alter Herr. Und das ist meine neue, bessere Hälfte Eleonore Ziegler.", verkündete Philipp fast feierlich. Etwas zögernd und auch ein wenig schüchtern, streckte Lore Wolfgang die Hand hin. Sofort reagierte der und ergriff die deutlich kleinere Hand, um sie kräftig zu schütteln. "Also darf ich dir dafür danken, dass er plötzlich viel besser gelaunt ist und auf einmal immer das tut, was ich ihm sage?", fragte Wolfgang grinsend und zwinkerte Lore zu. Diese fing an zu kichern und sah zu Phil, der nun leicht rosa anlief und seinen Vater wieder einmal gegen die Schulter schlug. "Was riecht hier so komisch?", kam es dann von Lore, die nach einiger Zeit auch wieder Wolfgangs Hand losgelassen hatte. Erschrocken drehte sich Phil zum Herd, wo aus einem Topf verdächtiger Rauch aufstieg. "Das Essen!", kreischte er und hechtete zum Herd, wo er sich glatt verbrannte. Alle fingen an zu lachen und schon war die Stimmung locker und angenehm. --°-- "Das war... fantastisch!", verkündete Lore. Mit leisem Klappern legte sie ihr Besteck auf ihren Teller und wischte sich dann mit einer fast anmutig wirkenden Bewegung den Mund mit der zuvor noch dekorativ gefalteten Serviette ab. "Danke!", kam es daraufhin von Wolfgang und Phil wie aus einem Mund. Ich nickte nur zustimmend, da ich noch immer am Essen war. Hey, ich musste es eben auskosten, wenn ich denn mal was Ordentliches auf dem Tisch hatte. "Jetzt will ich aber dein Zimmer sehen!", quengelte Lore leicht und sah Phil mit einem Blick an, dem nicht mal ich hätte widerstehen können. "Ich zeig's dir!" Und schon hatte Phil Lore aus dem Zimmer gezogen. Und schon saß ich alleine, mit Wolfgang mir gegenüber am Tisch. Und schon wurde mir mulmig in der Magengegend. Allerdings positiv mulmig, wenn es so etwas überhaupt gab. Eine Zeit lang schwiegen wir und es war nur das Klappern von meinem Besteck zu hören, da ich ja noch immer aß. In meinem Kopf flogen die Gedanken nur so durcheinander. Ein Gesprächsthema! Ich brauchte dringend ein Gesprächsthema! Doch, woher nehmen? "Sag mal...", unterbrach dann Wolfgang die Stille. Ich sah, etwas erschrocken darüber, dass er plötzlich anfing zu reden, schnell hoch und blickte ihm direkt in die Augen. Wieder schwiegen wir und sahen uns lange an. Konnte man in diesen Augen versinken? Waren das Krähenfüße?, fragte ich mich dann kurz und sah wieder zurück auf meinen Teller. Okay... Romantik: 0 Punkte. Tief durchatmen. "Ja?", fragte ich zurück und steckte mir eine volle Gabel in den Mund. "Was war da nun mit Tim?" Ich verschluckte mich und hustete lautstark durch die Gegend, während ich verzweifelt versuchte wieder Luft zu bekommen. Sofort war Wolfgang aufgesprungen und um den Tisch gegangen, um mir dann vorsichtig auf den Rücken zu klopfen. Langsam beruhigte ich mich wieder und das Klopfen wurde zu einem Streichen, was sogar nicht aufhörte, als ich wieder normal atmete. Ich war so froh, dass Wolfgang hinter mir stand, da ich mit Sicherheit knallrot angelaufen war. Und das nicht wegen des Hustenkrampfes! "Geht's wieder?", flüsterte er dicht neben meinem Ohr und sein warmer Atem strich über meine Haut. Ich bekam eine Gänsehaut. Zwei warme Arme legten sich um mich und drückten mich etwas weiter nach hinten gegen die Stuhllehne. Die Hände fingen an sachte Kreise auf meinem Oberkörper zu ziehen, als ob sie den Reiz stillen wollten, der durch den Husten entstanden war und noch immer in meinen Lungen saß. Überrascht von dem allem, versuchte ich die Hände weg zuschieben. "Nicht.", flüsterte er nur wieder und eine freche Zunge strich über mein Ohrläppchen. Ich keuchte auf. Was passierte hier? "Hat das Tim auch gemacht?" Ein kleiner Kuss landete auf meinem Hals. Ich konnte nicht anders, als meinen Kopf zur Seite zu legen und Wolfgang mehr Platz zu bieten. Wen interessierte Tim? Wer war schon Tim? Tim war nichts gegen das hier! "Und das?", hauchte er gegen meine plötzlich so sensible Haut und knabberte dann daran. "Ich-...", setzte ich an, doch in diesem Moment fuhren beide Hände unter meinen Pullover und strichen nun auf nackter Haut ihre Kreise. "Hast du das Tim auch erlaubt?", fragte er fast knurrend und rieb mit seinen Fingern über meine Brustwarzen. Alles Denken schien unmöglich. Ich wollte auch gar nicht denken, nicht jetzt, nicht in diesem Moment und am liebsten niemals mehr. Immer wieder küsste er meinen Hals, knabberte an der dünnen Haut und leckte beschwichtigend mit seiner weichen Zunge über die Bissstellen. Eine Hand blieb an meiner Brustwarze, rieb darüber und kniff hinein. Ich keuchte. Die andere fuhr wieder hinab, tiefer, streichelte meinen Bauch, immer tiefer, strich sacht über die Haut am Hosenbund, tiefer. Was würde wohl Phil denken, wenn er... "Phil!", keuchte ich auf und hielt Wolfgangs Hand fest, die sich gerade unter meinen Hosenbund schieben wollte. Ich hörte Wolfgang enttäuscht seufzen, dann zog er sich zurück. Sinnlichkeit: 0 Punkte. Stimmungszerstörung: 100 Punkte. Den Blick gesenkt und auf der Unterlippe kauend, setzte sich Wolfgang wieder mir gegenüber hin. Ich richtete peinlich berührt meinen Pullover und versuchte meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Wie hatte das passieren können? Und wieso, zum Teufel, hatte es wieder aufhört? "Und? Hast du mit Tim geschlafen?", fragte Wolfgang plötzlich mit nüchterner Stimme und sah mich ernst an. Ich schluckte. "Ja.", sagte ich dann und sah auf meinen noch halbvollen Teller. Oder war er doch halbleer? "Warum?" Wolfgangs Stimme klang, als ob er gerade mit einem Geschäftspartner reden würde, mit dem er noch die letzten Details für irgendein Fest besprach. Gut, ich wusste nicht, ob er sich bei solchen Gesprächen so anhörte, aber ich stellte es mir so vor. "Er ist nett, sieht gut aus und er war gerade da..." Ich zuckte mit den Schultern und sah auf. Wolfgang grinste. Er... grinste? "Und? Wie war's?", fragte er nun belustigt und ich fühlte mich, als ob man mich gerade ins kalte Wasser gestoßen hätte. Hatte ich was verpasst? "Äh... gut?", bekam ich heraus und Wolfgang lachte. Er lachte, wirklich. Ich verstand die Welt nicht mehr und er lachte! "Dein Gesicht ist zu gut!", gluckste er und sah mich dabei mit strahlenden Augen an. Ich rollte mit meinen eigenen. "Zuerst... Zuerst, war ich ja sauer...", begann er, als er sich langsam wieder beruhigte. "Oder vielleicht eher eifersüchtig?" Wieder stand er auf, ging ein drittes Mal um den Tisch herum und stellte sich hinter mich. "Aber dann...", murmelte er und strich mir fast kaum spürbar über die Haare. "Manchmal ist der Hintergrund für das Tun ausschlaggebender als das Getane selbst." Eine Hand strich von meinem Haaransatz zu meinem Hals und hob mein Kinn an, so dass ich den Kopf in den Nacken legen und somit auch Wolfgang ansehen musste. Er lächelte mich an und ich konnte nicht anders als zurück zu lächeln. Ich verstand zwar nicht so genau, was er meinte oder wieso er eben so reagiert hatte, aber es war eben angenehm, wenn er mich berührte. Er beugte sich zu mir herunter, nahm meine Brille ab und... hielt kurz vor meinen Lippen an. Ich spürte seinen warmen Atem auf meinen eigenen und roch das angenehme Aftershave gemischt mit Wolfgangs eigenem Duft. Beides zusammen ergab eine unwiderstehliche Mischung. "Philipp kann uns nicht sehen...", flüsterte er und legte seine Lippen auf meine. --° ...tbc... °-- Erschlagt mich, wenn ihr wollt, aber schreibt mir nen Kommi XD! ---> des nagla Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)