le chat et le rat von mathilda (ich habe so eben den intelligentesten titel der welt erfunden v.v Kyo/Yuki) ================================================================================ Kapitel 9: Scham, Angst und Einsamkeit [mathilda] ------------------------------------------------- Als Akito mich einige Zeit später allein im Wohnzimmer zurücklässt gibt es in meinen Kopf nur zwei Gedanken. 'Schnaps!' und 'Sandsack!'. Die Neuigkeiten, welche er mir überbracht hat, haben mich im wahrsten Sinne des Wortes umgehauen und ich hänge noch etwas benommen von der Wucht seiner Worte auf dem Sofa. Es dauert eine Weile, bis ich in die Küche torkele, um meinen ersten Gedanken in die Tat umzusetzen. Mit schnellen Zügen leerte ich das Glas, dessen Inhalt in meiner Kehle brannte. Shigure sah mich leicht belämmert an, schließlich war ich eigentlich nicht dafür bekannt, besonders gern oder viel Alkohol zu mir zu nehmen. Meine Hände zittern, wie kann Akito SOWAS von mir verlangen!! Wie gerne würde ich jetzt auf ihn einschlagen!! Oder auf YUKI... Yuki, der mir das alles eingebrockt hat! Yuki, der nicht versteht . Yuki dessen Schläge so genau dosiert sind, dass sie mich nie ernsthaft verletzten. Yuki, der mir gesagt hat, dass er mich liebt. Yuki der es ehrlich mit mir meint. Yuki, der in spätestens einem Monat tot sein wird, wenn ich es nicht verhindere. Yuki. Ich möchte nicht dass er stirbt. Bis zum heutigen Tag habe ich gelebt, um ihn zu besiegen. Was soll ich tun, wenn er stirbt, bevor ich es geschafft habe? Aber auch wenn ich mir nicht seinen Tod wünsche, so bin ich doch nicht bereit alles zuzahlen, um sein leben zu schützen. Oder? Hart trifft Glas auf Holz und erzeugt ein leises Klingen. Ich habe mein Glas auf den Tisch gestellt und wende mich, weiterhin in Gedanken versunken zum gehen. Inzwischen habe ich zumindest soviel aus dem heutigen Tag gelernt, dass Yuki dieser Lösung des Problems überhaupt nicht abgeneigt wäre... Aber wie ist es mit mir? Bin bereit SOWAS zu tun? Mit YUKI?! Meinen schlimmsten FEIND?! "Ich gehe trainieren." Gebe ich zur Auskunft, während ich die Küche schon verlasse. Draußen ist es schon stockdunkel. Nur undeutlich kann ich meinen üblichen Trainingsplatz und den Sandsack im Garten ausmachen. Ich bemerke wie unsinnig es wäre nun zu trainieren, wenn ich meine Fehler nicht sehen kann. Jetzt gleich wieder ins Haus zu gehen wäre aber auch peinlich, nachdem ich groß angekündigt habe jetzt zu trainieren... Also tue ich das Naheliegendste. Mit geschmeidigen Bewegungen hangele ich mich am Rosenspalier über den Balkon vor Yukis Fenster zum Dach hoch und machte es mir dort bequem. Es ist eine warme Sommernacht und die Zikaden veranstalten im nahen Wald einen Heidenlärm. Schweigend betrachte ich den mit Sternen übersäten Himmel. Ob es Yuki auch mag, wenn die kleinen Lichtpünktchen über ihm funkeln? Ob er es auch mag, wenn die leichte, abendliche Brise ihm durch die Haare streicht und sanft seine Haut liebkost? Ob er es auch mag, wenn die Frösche im Tümpel hinten im Garten gemeinsam mit den Grillen und einer zwitschernden Nachtigall ein Openairkonzert veranstalten? Ob er es auch mag, wenn die kleinen Lichter der Stadt weiter hinten bunt um die Wette blinken? Warum denke ich eigentlich so einen Schwachsinn!? Es kann mir doch sch***egal sein, ob ihm meine jetzige Umgebung gefällt oder nicht! Wichtig ist doch, dass ich sie schön finde!! Oder? Nervös knie ich auf dem kalten Steinfliesen des Tempels. Meine Hände zittern und die brüchige Stimme des alten Mannes vor mir überschwemmt mich und dringt nur Tröpfchenweise an mein Ohr. Der Kimono, den ich trage nervt. Er riecht nach muffigem Parfüm, drückt und zwickt überall! Außerdem gefällt mir die Farbe überhaupt nicht. Violett steht mir nicht! Was wenn Yuki doch nur Spaß gemacht hat?! Ich will ihn nicht zwingen!! Und das Aphrodisiakum zu benutzen wäre, meiner Meinung nach, nicht nur Zwang sondern es wäre VERGEWALTIGUNG!! Das könnte ich nicht!! Warum zum Teufel habe ich mich nur darauf eingelassen!?! Der Priester murmelt unverständliches Zeug und pendelt mit einem qualmendem Goldgefäß an einer Kette vor meinem Gesicht rum. Dann sagt er mir, ich solle jetzt ne Viertelstunde beten! Okay, bet ich halt! Lieber Gott, hoffentlich ist das alles hier bald vorbei!! Amen! Fertig gebetet. Mann, wie lange soll ich hier denn noch rumbeten!! Maul mich nicht an, Alter! Ich bete, wann ich will!! Und jetzt habe ich eindeutig keinen Nerv dafür! Langsam halte ich's nicht mehr aus!! Wie lange will mich der Typ denn noch mit seinem Religionsgedöns nerven!? Okay, die Viertelstunde ist um! Kann ich das Ganze jetzt ENDLICH hinter mich bringen?! Oh Mann! Jetzt meint der Olle auch noch, mir die Füße mit irgendwelchem stinkendem Zeugs einreiben zu müssen!! Was soll das du Armleuchter? Willst du mich verar***en, oder was?! Oh, der Opa ist endlich fertig! Oh Wunder!! Hat ja auch lange genug gedauert...drei Stunden hat der Typ an mir rumgefuhrwerkt!! Jetzt bemühe ich mich also, wie die Instruktion war, gemessenen Schrittes in das innerste Zimmer des Tempels zu gehen. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich mir total albern vor komme? Kimono stehen mir eindeutig nicht...und violette erstrecht!! Schließlich bin ich an der Tür angekommen und muss, auf Anweisung des komischen Alten, erst mal noch mal zehn Minuten irgendwelches unsinniges Zeug murmeln. Dann öffnet er endlich den kunstvoll bestickten Vorhang und lässt mich in den Raum eintreten. Ein paar amethystfarbene Augen blitzt mich aus dem Dämmerlicht heraus an. Der schneeweiße Kimono, den er trägt, hebt die erröteten Wangen meines Gegenübers hervor. "Kyo." haucht Yuki und sieht mir erwartungsvoll entgegen. Ich schweige und begnüge mich damit etwas näher zutreten. Im nächsten Moment bin ich schon bei ihm, drücke ihn auf den breiten Futon. Ich bin erstaunt, dass er sich nicht wehrt. Vielleicht hat ja auch er seine Instruktionen erhalten, was diese Nacht angeht. Vielleicht... Vielleicht auch nicht... Vielleicht lässt er es auch zu, weil er es schön findet. Schön von seinem Feind unterworfen zu werden... Ich werde diesen Menschen wohl nie verstehen!! Das Leuchten in seinen Augen ist auf jeden Fall echt. Seine Augen...sie faszinieren mich! Ich kann mich nicht erinnern je so viele Gefühle in ihnen gesehen zu haben. Positive wie negative. Ich den Blick nicht von ihnen wenden, starre die violettschimmernden Seen und nähere mich immer mehr seinem Gesicht... Ich spüre vage wie sich zwei Hände um meinen Nacken schlingen. Ein paar Lippen schnappt gierig nach dem meinen...Ich weiß nicht, was das für komisches Rauchzeug war, dass der Olle vorhin vor mir rumgewedelt hat, aber es hat eindeutig bewusstseinserweiternde Wirkung! Wie sonst ist es zu erklären, dass ich mich fühle, als würde ich in einen Kübel puren Glückes getaucht!?! Wie ist es zu erklären, dass ich den Kuss mit einer derartigen Intensität erwidere?! Wie ist alles andere zu erklären, was darauf folgt...? Hände die zart über meinen Rücken streichen... ...Ich hätte noch vor wenigen Tagen denjenigen für klapsmühlenreif erklärt, der mir gesagt hätte dass die Fäuste, welche mir tagtäglich Dutzende blauer Flecken zufügen, so zärtlich sein können.... Mit ein paar geschickten Handgriffen bin ich meinen mühsam angelegten Kimono los. ...Er war sowieso kreuz unbequem! Es machte mir mehr Spaß den teuren Stoff von Yukis Porzellanhaut zu entfernen, als ich je vermutet hätten. Mich erinnert es etwas an Geschenkauspacken an Weihnachten! Es ist interessant zu sehen, wie die hellen Haare auf seiner Haut aufstellen, wenn ich darüber fahre. Wenn ich höre wie er leise aufkeucht kribbelt es seltsam in der Magengegend. Ich drücke erneut meine Lippen die meines Gegenparts und lasse achtlos weißen Stoff auf den Zimmerboden fallen. Wimmern, ein Klang den ich noch nie aus diesem Mund gehört habe... Schlanke Hände, die sich hoffnungslos in meinem Gestrüpp von Haaren verstricken... Elfenbeinfarbenes Rückgrat, welches sich vor Lust durchbiegt, als ich langsam in ihm eindringe... Verschleierte Augen, die mir zu genau sagen, was ich nie zu glaube bereit war... Unartikulierter Laut, welcher aus der weißen Kehle emporsteigt, die von meinen Lippen mit bläulichen Malen bedeckt wird... ...Stille... ...Sanftest Atemgeräusch.... ...gedämpftes Vogelgezwitscher zur Feier der Ankunft eines neuen Tages... ...Blitzende Augen unter langen Wimpern hindurch... ...Rosa Lippen die sich zum Rhythmus einer Frage öffnen und schließen... "Warum hast du das getan?" Ich drehe Yuki den Rücken zu und rolle mich zu einer Kugel zusammen. Ich kann es nicht ertragen, was ich getan habe! Mit dem Morgen kam das Erwachen. Scham. Angst. Einsamkeit. "Ich wollte nicht zum Mörder werden." Sage ich schließlich. "Hätte ich dich sterben lassen wäre ich nicht besser als die, die dich opfern wollten." Ich habe mit einem Mann geschlafen!! Scham. Ich habe mit meinem Erzfeind geschlafen, ihm gegenüber Schwäche gezeigt, die er gut gegen mich ausnutzen kann!! Angst. Ich verlasse unser Nachtlager und fliehe von der Lokalität meiner Schwäche. Du bleibst zurück. Einsamkeit. Mir ist kalt! mir nicht. es ist so unangenehm warm, das mir sie schwitzigen Hände an der Tastatur festkleben -.-" hoffentlich schreibt ihr uns nen netten kommie^^ bye thildchen&ca Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)