About thieves, love and friendship von Norileaf ================================================================================ Kapitel 2: Picknick ------------------- Hallöle ^^, Danke für die Kommis vom letzten Mal, freu mich natürlich immer über sowas. Meine FF hat in meiner Datei 26 Seiten, aber das Ende wird wohl noch etwas auf sich warten lassen. Ich schätze, diese FF dürfte in etwa genauso lang werden, wie "Der entführte Detektiv". Tja, heute wird's ein bisschen heiter, mehr verrat ich nich. XD About thieves, love and friendship - Picknick Ran wachte schon früh am nächsten Morgen auf und gähnte einmal herzhaft, bevor sie sich aufsetzte. Wo war sie denn eigentlich? Zu Hause? Sie sah sich um und erkannte, dass sie sich in Shinichis Zimmer befand. Dass sie in seinem Bett saß. Dass sie eines seiner T-Shirts trug. Moment mal! Sein T-Shirt? Ihr Herz begann zu rasen. Sein T-Shirt und ihren Slip, mehr nicht. Was war denn letzten Abend geschehen? Hatten sie... Dinge getan, an die sie sich nicht mehr erinnern konnte? Und wo war er eigentlich? Je mehr Fragen ihr in den Sinn kamen, umso mehr lief ihr eine Gänsehaut über den gesamten Körper. Wenn sie irgendetwas angestellt hatte, während sie vielleicht nicht mal bei vollem Bewusstsein gewesen war, würde sie sich nie wieder selbst über den Weg trauen. Und dass Shinichi nicht im Zimmer war, beunruhigte sie noch mehr, als wenn er es gewesen wäre. Sie stand auf und überlegte, ob sie sich anziehen sollte. Doch ehrlich gesagt hatte sie dazu noch keine Lust. Vielleicht half es ja auch etwas, wenn sie Shinichi mit den blanken Tatsachen konfrontierte? Ran verließ das Zimmer und ging die Treppe in das Erdgeschoss hinunter. "Shinichi?" Keine Antwort. Sie schlich in das Wohnzimmer und erblickte auch sofort ihren Freund. Er lag schlafend auf dem Sofa und trug noch die selben Sachen wie am Vorabend. Also hatten sie nichts getan, was sie jetzt bereuen musste. Aber wie war sie denn dann an oder besser gesagt in sein T-Shirt gelangt? Sie schnappte nach Luft, als ihr eine mögliche Antwort kam. Die war noch schlimmer als die Annahme, die sie zuvor gehabt hatte. Nervös ging sie zu Shinichi und rüttelte ihn wach. Müde sah er sie an. "Ran?" Schlagartig wurde sie knallrot. "Hast... Hast du mir das T-Shirt angezogen?" Nun war er hellwach und sah nicht wenig schockiert aus. "Ich hab WAS?" "Na, irgendwie muss ich ja meine Kleidung losgeworden und in dieses T-Shirt gekommen sein!", sagte sie mit zusammengekniffenen Augen. Eigentlich hatte sie ja nicht so offensiv vorgehen wollen, doch sie musste es unbedingt wissen. Shinichi sprang auf, als ihm das Gewicht ihrer Frage richtig bewusst wurde. "Du glaubst, ich habe dich ausgezogen, um dich dann in das T-Shirt zu stecken?" Er war inzwischen so rot wie eine Tomate. Wie kam sie nur auf so komische Gedanken? "Ich habe dich gestern Abend nur ins Bett getragen, mehr nicht. Mich wundert es ja auch, dass du meine Klamotten trägst. Kann es vielleicht sein, dass du noch einmal aufgestanden bist und dich umgezogen hast?" Die Erinnerung kam zurück. Er hatte Recht, sie hatte in seinem Schrank herumgewühlt und sich dann umgezogen. Das hatte sie völlig vergessen. Ran schlug die Hände vor dem Mund zusammen und ergriff blitzartig die Flucht. Sie rannte die Treppe hinauf und verschwand in seinem Zimmer. Shinichi sah ihr überrascht hinterher. Verstand mal einer die Mädchen... Als sie wieder völlig angezogen hinunter kam, hatte er bereits das Frühstück zubereitet und goss ihnen zwei Tassen Kaffee ein. Stumm setzte sie sich an den Tisch und nippte an ihrem Getränk. Er setzte sich dazu und gab ihr einen Toast, während sie im Stillen betete, dass er den äußerst peinlichen Vorfall von vorhin nicht erwähnen würde. Aber es kam natürlich, wie es kommen musste... "Du hast also wirklich gedacht, ich hätte dich umgezogen?" Sie errötete erneut und drehte ihr Gesicht weg. "Keine Ahnung, was da in mich gefahren ist. Ich bin einfach in deinem Bett aufgewacht und alles kam mir so komisch vor." Zum Glück sah sie nicht, wie er grinste, sonst wäre sie richtig sauer auf ihn gewesen. "So was Unanständiges traust du mir zu?" Er schlang seine Arme um sie und zog die überraschte Ran zu sich. "Deine Unberechenbarkeit liebe ich. Und du siehst süß aus, wenn du rot bist." Ran verstand die Welt nicht mehr. Er war ihr nicht böse? Was sollte sie davon halten? Sie wusste nicht, was sie mit der neu gewonnenen Erkenntnis anfangen sollte. Shinichi redete so unbeschwert darüber und sie hing mit ihren Gedanken immer noch bei dem Wort "Familienplanung". Ständig musste sie an die Worte ihrer Mutter denken. Shinichi, der Familienvater? Komischer Gedanke... "Hattest du nicht was von einem Picknick mit Kaito und Aoko erzählt?", riss Shinichi sie aus ihren Denkprozessen. Sie sah ihn irritiert an und verstand dann, worüber er überhaupt sprach. "Stimmt, wir wollten uns um zehn am Brunnen im Park treffen." Lächelnd stand er auf und räumte den Tisch ab. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie schon aufgegessen hatten. "Wie wäre es, wenn wir ein bisschen Essen zusammenpacken und dann in aller Ruhe in den Park spazieren?", schlug er vor. Ran war natürlich begeistert von dieser Idee und stimmte fröhlich zu. "Du Schnarchnase!", wütete Aoko und zog Kaito hinter sich her. "Wie kann man nur so bummeln? Eine Viertelstunde Verspätung, was macht das denn für einen Eindruck?" "Jetzt reg dich mal nicht so auf, Aoko!", bat Kaito. "Wir sind doch gleich da und jeder kann sich mal verspäten." Sie biss die Zähne zusammen und verkniff sich jedes weitere Wort. Eigentlich wollte sie sich nicht streiten, aber wenn das so weiter ging, waren sie auf dem besten Weg dazu. Schließlich waren sie am Brunnen angekommen und entdeckten auch sofort Ran und Shinichi, die auf sie warteten. "Sorry, dass wir uns verspätet haben", entschuldigte sich Aoko, doch Ran winkte nur lächelnd ab. "Shinichi kommt auch gern mal zu spät", erklärte Ran und stupste ihren Freund in die Seite. "Zumindest zur Schule." Shinichi musterte sie pikiert und drehte gespielt beleidigt den Kopf zur Seite. "Musst du das so sagen? Was sollen denn Kaito und Aoko von mir denken?" "Ich würde jetzt einfach vorschlagen, wir suchen uns eine schöne Wiese", sagte Aoko fröhlich. "Ich habe für uns alle was zu Essen mitgebracht." Ran hob ihren Picknickkorb in die Höhe und lächelte. "Haben wir auch. Da können wir ja ordentlich reinhauen." Ran und Aoko saßen auf einer Decke auf der Wiese und sahen den Jungs zu, wie diese den Fußball, den Shinichi mitgebracht hatte, hin und her kickten. Es roch nach frischem Gras und die Sonne schien an einem wolkenlosen Himmel, obwohl es am Tag zuvor noch geregnet hatte. Ran seufzte und ließ sich nach hinten sinken. Sie schloss die Augen und machte einen zufriedenen Eindruck. "Wir haben wirklich Glück, dass das Wetter heute so toll ist." Aoko nickte. "Stimmt. Gestern war es wirklich furchtbar. Aber auch das sollte man positiv sehen. Hätte es gestern nicht geregnet, würden wir jetzt nicht hier sitzen." "Und Shinichi würde zu Hause in seiner Bibliothek hocken und verstauben. Ich finde es gut, dass er mal einen Tag nicht an Kriminalfälle denkt." Ran öffnete die Augen wieder und sah Aoko an. "Du und Kaito, ihr kennt euch doch schon lange, oder?" "Woher weißt du denn das?", wollte Aoko überrascht wissen und wandte den Blick von den Jungen ab. "Wir kennen uns schon, seit wir noch kleine Kinder waren." "War bei mir und Shinichi genauso, deswegen habe ich das bei euch gemerkt." Sie setzte sich wieder auf und beobachtete nun ihrerseits Shinichi, der ziemlich ausgelassen wirkte. "Und? Liebst du Kaito?" Aoko glaube im ersten Moment, sich verhört zu haben. War das denn so offensichtlich? War sie sich dessen überhaupt bewusst? Ja, das war sie. Nur hatte sie das immer erfolgreich zu verdrängen gewusst. "Ich bin doch nicht in den Spinner verliebt! Der hat doch nur den Wunsch im Kopf, mir so oft wie möglich unter den Rock zu gucken!" Ran lachte nur und wollte gerade etwas erwidern, als sie ein Klingeln vernahm. Auch Aoko horchte auf und beide sahen zu Shinichis Jacke, aus der das Geräusch kam. "Shinichis Handy!", stellte Ran fest und kramte es aus der Jackentasche. Dann ging sie ran: "Hier Ran Mori am Apparat. Kann ich Shinichi was ausrichten? ... Ah, Inspektor Megure, guten Tag! ... Was? Im Ernst?" Aoko konnte beobachten, wie Rans Gesicht mit einem Schlag den Ausdruck völliger Ungläubigkeit annahm. "Ich denke auch, dass er sich freuen wird. Soll er Sie sofort zurückrufen? ... Ok, auf Wiederhören!" Sie legte auf und starrte das Handy leicht betrübt an. Es verging eben doch kein Tag, an dem er nicht Detektiv war. "Was ist denn?", wollte Aoko wissen. Ran seufzte nur enttäuscht und rief dann nach Shinichi, der gleich darauf mit Kaito zu ihnen kam. "Was ist los, Ran?", fragte Shinichi. "Inspektor Megure hat gerade angerufen. Du hast für morgen Abend einen Auftrag." Shinichis Augen verengten sich und er sah nun so ernst aus, wie er es immer angesichts eines neuen Falles war. "Welcher Auftrag ist das?" Sie schloss in Gedanken den Tag schon ab. Wenn er einmal drin war, dachte er ohnehin nur noch an den Fall. "Kaito KID hat für morgen, dreiundzwanzig Uhr, einen neuen Diebstahl angekündigt. Der Detektiv, der sich sonst darum kümmert, ist in London und deshalb hat der Besitzer des Objekts, das gestohlen werden soll, ausdrücklich nach dir verlangt." Shinichi blieb einen Moment stumm, ballte dann die Hände zu Fäusten und grinste breit. "Wurde ja auch mal Zeit!" Aokos Stimmung war hingegen auf den Nullpunkt gesunken. "Dieser blöde KID! Wenn ich den mal zu fassen bekomme, kann er sich auf was gefasst machen! Elender Dieb!" Das andere Mädchen blieb stumm und senkte den Blick. Sie hasste es manchmal, dass Shinichi Detektiv war. Wie oft wurden sie bei ihren Verabredungen vom Handyklingeln unterbrochen und Shinichi sprintete dann immer sofort los? Manchmal machte sie das traurig und manchmal dachte sie daran, wie egoistisch sie doch war. Er liebte das Detektivsein und das würde auch sie ihm nicht nehmen wollen und können. Auch Kaito sagte nichts und lächelte nur leicht. Er hatte natürlich von der Warnung gewusst, immerhin war sie von ihm ausgegangen. Aber dass er und Shinichi sich schon so bald gegenüber stehen würden, löste in ihm ein Gefühl der freudigen Erregung aus. Der Beste gegen den Besten, das war die Vorfreude wert. "Diesmal entkommt mir KID nicht!" Alle sahen Shinichi an, der gerade kurz vor dem Explodieren zu sein schien. Sein gesamter Körper war angespannt und er schaute entschlossen in den Himmel. "Ich kriege ihn, koste es, was es wolle!" Ran lächelte schwach. Eigentlich sollte sie sich mit ihm freuen, denn sie wusste, dass es Shinichis Traum war, Kaito KID hinter Gitter zu bringen. Doch sie konnte es nicht, denn mit jedem Fall ging er neue Gefahren ein und er betrat eine Welt, in die sie ihm nicht folgen konnte. Dann gab es für ihn keine Freunde und Feinde mehr, nur Opfer und Täter. Kaito grinste vor sich hin und setzte sich zu ihnen auf die Decke. Auch er war ganz aufgedreht, obwohl er das nicht so offen nach Außen hin zeigte wie der junge Detektiv. Er öffnete den Picknickkorb von Ran und Shinichi, was er jedoch nicht bemerkte, und schrie plötzlich laut auf, so dass sogar die Vögel verschreckt von den Bäumen flogen. Nun waren alle Augen auf ihn gerichtet, während er zitternd aufstand und einen Schritt zurück machte. "Ich kann froh sein, keinen Herzstillstand bekommen zu haben! Aoko, was fällt dir ein, Sushi einzupacken?" "Sushi?", wiederholte sie ahnungslos. "Ich habe doch extra keins mitgenommen. Du hast bestimmt den falschen Picknickkorb aufgemacht." "Das ist unserer", erklärte Ran. "Aber warum hast du denn geschrieen, als du das Sushi gesehen hast?" Kaito sah etwas verlegen aus. "Naja, ich habe irgendwie Angst vor Fischen..." Aoko und Shinichi fingen fast zeitgleich mit Lachen an und schließlich musste auch Kaito einstimmen, der zuerst noch etwas geschmollt hatte. Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten, setzten sich Kaito und Shinichi zu den Mädchen auf die Decke und das Essen wurde ausgepackt. Sie begannen mit dem Picknick und besonders Aoko schien ihre Freude zu haben, Kaito aufzuziehen, was jedoch auf Gegenseitigkeit beruhigte. Shinichi beobachtete alles amüsiert und warf dann einen Blick zu Ran, die leicht abwesend vor sich hin starrte. "Ran, alles klar?" Sie schrak zusammen und hob schnell ihren Kopf. Wahrscheinlich hatte er gesehen, dass sie betrübt ins Leere gestarrt hatte. "Ja, alles prima!" Er stutzte. Natürlich war nicht alles prima, das konnte sie ihm nicht weismachen. "Du guckst ja ganz betrübt!" "Ach, was!", lächelte sie tapfer und aß weiter, damit er ihr keine Fragen stellen konnte. Sie war ja wohl schlecht dazu berechtigt, ihm Vorwürfe zu machen, weil er Kaito KID jagen würde. Shinichi konnte nicht verstehen, warum sie das traurig stimmen sollte, wieso auch? Für ihn war es normal, fast schon Alltag. Es war sein Leben. Nach wie vor glaubte er ihr nicht, aber wenn sie es ihm nicht erzählen wollte, dann konnte er sie auch nicht dazu zwingen. Widerwillig, das Thema auf sich beruhen zu lassen, griff er nach seinem Handy und wählte die Nummer von Inspektor Megures Handy. "Guten Tag, Herr Inspektor! Ran hat mir gerade von dem Fall erzählt und ich freue mich wirklich, da helfen zu können. Ich komme heute Abend im Präsidium vorbei, ist das ok?... Wunderbar, dann bis später!" Er legte auf und nahm noch kurz wahr, wie Rans Augen von ihm zu Aoko hinüber huschten. Was hatte sie bloß? Irgendetwas bedrückte sie, das wusste er genau. Er kannte doch seine Ran. "Und? Denkst du, das wird morgen dein großer Abend?", wurde er von Kaito gefragt. Shinichi lächelte nur. "Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber KID wird sich an mir die Zähne ausbeißen." Kaito nickte und biss vergnügt in sein Sandwich. Das würden sie beide ja noch sehen... tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)