Timetraveling von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 7: Ängste der Vergangenheit ----------------------------------- Ängste der Vergangenheit Albel wich automatisch einige Schritte zurück. Genau das war es, warum er hier so schnell wieder weg wollte. Wie konnte er dieser Person je unter die Augen treten. Er erkannte, wie erbärmlich man ihn in diesem Moment halten musste, man konnte die Vergangenheit schließlich nicht verändern. Doch er hätte endlich die Möglichkeit, ihm alles zu erzählen, was ihm als Kind nicht möglich gewesen war. Aber nicht heute Nacht, soviel war klar. Er ging an dem Anwesen vorbei und schlug eine Richtung ein, die er schon lange nicht mehr gegangen war. Nämlich zum Hauptquartier der Blackbrigade. Das Gras unter seinen Füßen dämpfte seine Schritte, so dass er vollkommen unbemerkt den Pfad entlang gehen konnte. Weder Menschen noch Monster schienen in dieser Nacht unterwegs zu sein. Als er sein Ziel erreichte, vernahm er zwei Stimmen, die vom Eingang her zu ihm hinüber getragen wurden. „... vollkommen erledigt, ich hoffe die Wachablösung kommt bald.“ Zwei Wachen hatten sich gegen die Tür gelehnt und versuchten mehr oder minder sich noch etwas die Zeit zu vertreiben. „Hast du schon gehört?“ fragte der eine. „Was denn?“ „Die veranstalten schon wieder so´n Turnier.“ „Echt? Wer muss sich denn diesmal wieder blamieren,“ erkundigte sich der andere. „Die üblichen Verdächtigen, aber diesmal sind auch zwei Neulinge dabei, die unglaublich stark sein sollen. So was hat´s ja schon lange nicht mehr gegeben.“ „Wirklich? Und wer sind die?“ Das Interesse des Wächters war geweckt. „Soweit ich weiß, sind das ein junger Bengel und eine junge Frau, am besten kommst du morgen mal mit, da laufen die Endkämpfe, sowie das Finale.“ „Das werde ich machen.“ Albel vernahm noch das Lachen der beiden, bevor er sich wieder zurückzog. Wie es scheint, hatte er gerade genau die Information erhalten, nach der er gesucht hatte. Es war offensichtlich, das es sich bei den beiden Kämpfern um Fayt und Nel handelte. ‚Sie sind also in Aryglyph...’ Er trat den Rückweg an, denn so langsam spürte er doch, wie die Müdigkeit ihn übermannte. Im Inn herrschte immer noch totenstille, sodass er unbeobachtet wieder zurück in sein Zimmer gehen konnte. Er ließ sich auf seinem Bett nieder und war kurze Zeit später auch schon eingeschlafen. Der Morgen brach unverhofft über die Gefangenen herein, die es als einzige in die Finalrunden geschafft hatten. Auch Fayt und Nel waren noch nicht richtig ausgeschlafen, als zwei mürrische Wächter ihren Trakt betraten und sie unsanft aus ihren Zellen holten. Auf den heutigen Tag kam es an, dass wussten sie. Sie wurden den altbekannten Weg durch die Stadt geführt und erreichten kurze Zeit später den Eingang der Arena. Es schienen am heutigen Tag sogar noch mehr Zuschauer da zu sein, als an dem Vorherigen. Alle Sitzreihen waren vollkommen besetzt, sogar auf den Treppenstufen war kaum noch ein Platz vorhanden. Auch viele Soldaten hatten sich eingefunden. Fayt, Nel und die anderen wurden wieder zum Rand der Arena geführt, wo man ihnen dann mitteilte, welche Gegner sie zu bestreiten hatten. Fayt musste zuerst gegen einen älteren Mann kämpfen, er war ziemlich muskulös und trug nichts weiter als eine dunkelbraune Lederhose, an der sich nur noch ein Hosenträger befand. Sein Haar war schon leicht eingegraut und ließ ihn noch älter wirken. Fayt ließ sich nicht einschüchtern, denn kaum war der Startschuss gefallen, ging dieser auch schon zum Angriff über. Der Mann konterte seine Angriffe mit einer großen Axt, doch das er Fayt unterlegen war, war seit dem beginn des Kampfes klar. Er hatte zwar kraftvolle Angriffe, doch Fayt war viel zu schnell um sich treffen zu lassen. Fayt wich mit Leichtigkeit jedem Angriff aus und seinem Gegner blieb nichts anderes übrig, als aufzugeben, wollte er nicht vor Erschöpfung zusammenbrechen. In den Zuschauerrängen wurde gejubelt. Fayt verließ den Kampfplatz, Nel war als nächste an der Reihe, würde sie diesen Kampf gewinnen, würden sie und er im Finale stehen, dann wäre es egal wer gewinnt. Auch Nels Gegner schien zu ahnen was ihm blühte, denn er hatte eine Defensivhaltung eingenommen und schien sich nicht sicher, ob es wirklich ratsam war die junge Frau anzugreifen. Der Kampf begann und die beiden taten nichts weiter als sich zu belauern. Nel hatte die gesehen, wie der Mann gekämpft hatte. Er sah zwar nicht so aus, doch in seinem unscheinbaren Äußeren schlummerte die Kraft eines Berserkers. Sie wollte es nicht riskieren hier zu verlieren. Auch ihr Gegner wusste von der Kraft, die sich in ihm befand, leider war diese nicht einfach so abrufbar, sondern passierte einfach plötzlich, ohne, dass er etwas dagegen tun konnte. In diesem Moment hoffte er, dass sie ihn auch heute nicht im Stich lassen würde. Nels Geduld war Ende, als sie nach mehreren Minuten immer noch nicht mehr taten, als sich zu umkreisen. Die Menge fing sogar schon an die Kämpfer auszubuhen. Sie ging zum Angriff über und stürzte auf ihn zu. Doch das stellte sich als Fehler heraus, wie sie in den nächsten Sekunden erfahren würde, denn auch ihr Kontrahent hatte seine Haltung geändert. Noch bevor sie reagieren konnte hatte er ihr Handgelenk gepackt und schleuderte sie von sich weg. Sie schlug hart auf den staubigen Boden auf, die Luft wurde aus ihren Lungen gedrückt und für eine Weile blieb sie einfach liegen. Man wollte den Kampf schon beenden, als Nel sie wieder aufraffte, sie atmete schwer, doch aufgeben wollte sie nicht. Sie hatte es schließlich schon mit schlimmeren Gegnern zu tun. Sie nahm wieder eine Angriffshaltung ein, doch statt anzugreifen, schickte sie ein paar Icedagger in seine Richtung. Sie trafen seine Füße und frohren ihn am Boden fest. Überrascht über die plötzliche Wendung in diesem Kampf, bemerkte er nicht, wie sich Nel genähert hatte und ihn mit einem gezielten Schlag im Nachenbereich traf. Sein Körper sackte zu Boden, wobei das Eis von seinen Füßen wegbrach und ihm an einigen Stellen in die Beine schnitt. Er blieb regungslos am Boden liegen und Nel wurde zum Sieger erklärt. Die Arena tobte, viele waren von den Sitzen aufgestanden und applaudierten ihr. Auch Fayt gehörte dazu. Sie lächelte ihn kurz an und ging dann zu ihm. Nach einer kurzen Pause würden die beiden sich gegenüberstehen, daran führte nun kein Weg mehr vorbei. Am selben Tag waren auch Albel und Sophia auf den Weg nach Aryglyph. Doch vorher mussten sie erst einmal den beschwerlichen Weg über die Traummountains schaffen. Für Sophia war es eine weitere Bewährungsprobe, es war das erste mal in ihrem Leben, dass sie solche Anstrengungen über sich ergehen lassen musste. Erst die Entführung durch die Vendeeny und jetzt das. Aber sie beschwerte sich nicht. Ihr war am Morgen aufgefallen, dass Albels Laune, soweit man das sagen konnte, wirklich gut war. Er beschimpfte sie nicht mit jedem zweiten Wort und sah auch sonst nicht so mürrisch aus. Leider wusste sie den Grund dafür nicht, nur dass er gesagt hatte, dass sie so schnell wie möglich nach Aryglyph mussten. Sie würde sich wohl oder übel überraschen lassen müssen. Die Arena tobte noch immer und sie Zuschauer verlangten, dass es endlich weiterging. Fayt und Nel wussten, dass es an der Zeit war. Sie machten sich auf den Weg zum Kampfplatz, begleitet wurden sie von dem tosenden Applaus der Zuschauer. „Bieten wir ihnen eine Show, die sie so schnell nicht vergessen werden,“ sprach Fayt leise zu Nel. Sie nickte ihm zu. „Es ist egal wer gewinnt, trotzdem sollten wir uns nicht zu sehr überanstrengen, schließlich kommt danach noch ein Kampf.“ Sie teilten sich auf und nahmen ihre Plätze ein. Mit einem Mal war es ganz still geworden und alle sahen gebannt auf die beiden Kämpfer. Das würde das Gefecht des Jahres werden. Nel zückte ihr Dolche und Fayt hielt sein Schwert bereit, zusammen warteten sie auf den Startschuss. Dieser ließ nicht auf sich warten und die beiden gingen in eine Angriffposition, beide hatten ein Lächeln auf den Lippen. Albel und Sophia hatten in der Zwischenzeit, die Hälfte des Weges geschafft und hatten eine kurze Pause eingelegt. Sophias Neugier war inzwischen so groß, dass sie ihn einfach fragen musste. „Warum müssen wir so schnell wie möglich nach Aryglyph?“ Er sah sie an, in seinen Augen konnte sie sehen, dass er von ihrer Frage schon wieder ein wenig genervt war. „Die Chancen stehen gut, dass der Idiot und die Spionin sich zu diesem Zeitpunkt dort aufhalten.“ Sophia brauchte etwas, um Albels Umschreibung zu deuten. „Du meinst Fayt und Nel? Sind sie dort?“ „Davon rede ich die ganze Zeit, Weib! Du solltest lernen den Leuten besser zuzuören.“ Sie schmollte nach dieser Bemerkung, es schien als sei Albel wieder ganz der Alte. Fayt und Nel griffen gleichzeitig an. Die Luft vibrierte förmlich, als ihre Waffen aufeinander trafen, einige behaupteten sogar, dass sie Funken gesehen hatten. Dieser Kampf würde nach Meinung der Zuschauer sicherlich in die Geschichte eingehen. Fayt und Nel bekamen von diesem Trubel kaum etwas mit, da sie sich inzwischen vollkommen auf den Kampf konzentrierten. Niemand von den beiden dachte in diesem Moment an Aufgabe. Fayt versuchte es mit vertikalen und horizontalen Schlägen, während Nel versuchte Lücken in seinem Angriffsmuster zu finden. Nicht selten waren die Angriffe so schnell, dass sie mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen waren. Doch beide wussten, dass sie dieses Tempo nicht lange durchhalten konnten, es war nur eine Frage der Zeit, bis einer von ihnen nachgab, aber niemand wollte der erste sein. Fayt setzte zu einem neuen Angriff an: „Dimension Door!“ Der Angriff kam für Nel unerwartet, denn es war nicht wirklich ein Angriff, für schnelle Gegner wie Nel, doch Fayt musste geahnt haben, dass Nel so dachte und hatte ihn deshalb angewendet. ‚Um den Gegner zu besiegen, musst du wie dieser denken... nicht schlecht Fayt...’ dachte Nel. Doch auch sie hatte noch ein paar Asse im Ärmel und sie würde sie auch einsetzen, wenn die Zeit reif wäre. Aber auch Fayt ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, denn Nel war ihm in diesem Kampf noch verdächtig zurückhaltend gewesen, sie musste etwas planen, es war nur die Frage was. Fayt hielt sein Schwert in einem eisernen Griff und versuchte sich auf einen möglichen Angriff von Seiten Nels vorzubereiten. Und dieser kam auch. Fast wie aus dem Nichts kam ihr Angriff. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)