Der unbekannte Verehrer von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Die Mission ---------------------- Julia erwachte erst in der Nächsten Nacht wieder aus ihrem Koma. Sie war allein im Zimmer. Leicht benebelt schlüpfte sie aus dem Bett und trat ans Fenster. Es war Vollmond. Sie räkelte sich und dachte: "Was ist passiert? Wo bin ich? " Mit einem Mal kam die Erinnerung zurück. Instinktiv berührte sie die Bisswunde von Alexander. Dann traten die Tränen in ihre Augen. Sie war traurig und wütend zugleich und schmiss glatt die vergoldete Porzellanvase vom Tisch. "Alexander, du... du Schuft! Ich hasse dich!", schrie sie mit voller Kraft. Alexander, der im Kaminzimmer saß und eine Lektüre las, bekam den Krach mit und musste unwillkürlich lächeln. "Sie ist wach!" Er legte das Buch weg und machte sich auf den Weg zu ihr. Julia saß inzwischen auf ihrem Bett und hatte ihr Gesicht in ihre Hände vergraben. Die Tür zum Zimmer sprang auf und Alexander kam herein. "Meine Lady Julia, wie geht es dir?", fragte er besorgt, doch lächelnd. "Las mich in Ruhe!", schnappte sie ohne zu ihm aufzuschauen. "Aber, aber.", machte er und setzte sich neben sie. "Nix Aber! Du bist ein Vampir, hätte ich das gewusst!", sagte sie zitternd und sah nun zu ihm auf. Alexander erkannte die Tränen. Vorsichtig wischte er eine davon mit seiner Hand von ihren Wangen. "Fass mich nicht an!", keifte sie. Ruckartig zog er seine Hand weg. Sein Lächeln erstarb. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie so wurde. Bisher hatten alle Mädchen ihn verehrt, wenn er sie gebissen hatte. "Okay.", sagte er und verlies wieder das Zimmer. In der zwischen Zeit hatte sich Vector solche Sorgen um seine Liebe gemacht, dass er alles durchstudierte was er nur über Vampire finden konnte. Er wollte Julia um jeden Preis retten. Julia verbrachte die ganze Nacht in dem Zimmer. Sie saß einfach nur da und starrte den Vollmond an. Die Zeit schien wie im Flug vergangen zu sein, als es klopfte und Alexander wieder eintrat. Die Sonne war bereits dabei aufzugehen. Alexander hatte ein fieses Lächeln auf den Lippen. "Julia, meine Liebe! Du hast Besuch!", sagte er und lies den Besuch in Julias Gemach treten. Ein Mann trat ein. Ein Mann, den Julia kannte. Er wendete sich an Alexander: "Ist es möglich, alleine mit Julia zu reden?" Alexander nickte immer noch fies grinsend und verlies das Zimmer wieder. "Julia!", hauchte der Mann und breitete seine Arme aus. "Vector!", schoss es aus ihr hervor und sie lief in seine Arme. Vector nahm sie liebevoll und Schutz bietend in den Arm. "Julia, du musst hier weg! Er ist ein Vampir!", sagte er besorgt. "Ich weiß Vector! Er hat mich letzte Nacht überrascht und er...", antwortete sie und verschwieg den Rest. Vector sah sie ungläubig an, doch da entdeckte er die Bisswunde an ihrem Nacken. Vorsichtig berührte er sie. "Nein. Nein, Julia, das ist nicht wahr! Du kannst nicht...", stotterte er. "Doch. Er hat mich zu einer von seiner Spezies gemacht. Es ist nun meine Aufgabe und Mission ihn zu töten. Deswegen ließ ich dich zurück. Ich wollte das du lebst.", erklärte sie. "Ich kann aber ohne dich nicht leben!", gestand er. "Oh, Vector! Du bist und bleibst ein ewiger Schmeichler!", sagte sie mit einem Lächeln auf den Lippen und schmiegte sich an ihn. Vector nahm sie liebevoll in den Arm und antwortete darauf: "Ich bin kein Schmeichler. Ich sage nur die Wahrheit. Hör zu. Ich werde zurück reisen und ein Gegenmittel für dich erforschen. Warte du hier auf mich. Ich komme so schnell wie möglich wieder!" Er küsste sie zärtlich. "Allerdings bräuchte ich eine Blutprobe von dir." "Das ist kein Problem!", sagte sie lächelnd und ging zu ihrem Nachttischchen. Sie öffnete eine Schublade und holte ein Messer hervor. "Ich hab es immer bei mir!", erklärte sie und musterte ihr Messer. Vector kramte in der Zeit in seiner Tasche und holte eines seiner Reagenzgläschen aus dem Sortiment. Julia war inzwischen wieder bei ihm. Sie schnitt sich, ohne mit der Wimper zu zucken, in den Arm und lies ihr Blut in das Gläschen tröpfeln. "Hier, du solltest in der Zeit deine Mission beenden. Töte ihn hiermit. Nur Silber und Sonnenlicht kann einen Vampir etwas anhaben.", erklärte er und gab ihr einen Pfahl aus purem Silber. Julia lachte. "Danke, Vector! Danke, dass du mir hilfst!" "Ich muss dir helfen. Ich kann nicht anders! Ich liebe dich, Julia!" Damit gab er ihr einen Kuss auf die Stirn und verlies im Eilschritt das Zimmer. Julia lies den Pfahl in ihrem Nachtisch verschwinden und legte sich ins Bett. Es war bereits heller Tag. Vor der Tür zu Julias Zimmer stieß Vector auf Alexander. "Na haben wir gelauscht?", fragte Vector sarkastisch. "Bild dir ja nicht ein, dass sie zurück zu dir kommt! Sie ist nun meine Braut!", zischte Alexander. "Oh, wie schlimm!", bemerkte Vector, lachte höhnisch und lies Alexander stehen. Er eilte durch das Schloss hinaus zu seinem Pferd, dass er bestieg und in den Tag ritt. Vector ritt Tag und Nacht ohne große Pausen zu machen. Es ging für ihn um leben und tot. Es ging um seine Julia. Inzwischen betrat Alexander Julias Zimmer ohne anzuklopfen. Julia sprang erschrocken aus dem Bett und zog rasch die Bettdecke über ihren bloßen Körper. "Was wollte er von dir?", herrschte er sie an. Für einen Augenblick duckte sich Julia vor dem, was sich da näherte, doch dann richtete sie sich wieder selbstbewusst auf und trotzte: "Ich wüsste nicht was dich das angeht, Alexander!" Mit einer blitzschnellen Bewegung griff er nach ihren Schultern. Seine Fingernägel bohrten sich schmerzhaft in ihre Haut. Julia sah ihn mit ernsten Blicken an und zuckte kein bisschen mit der Wimper, obwohl es schmerzte. "Mich geht es sehr wohl an! Du bist meine BRAUT! Du gehörst zu mir!", schrie er. "Das glaubst du doch wohl selbst nicht! Lass mich los!", befahl sie und schlug seine Hände fort. "Heißt es nicht Vampire haben kein Herz? Heißt es nicht Vampire haben keine Gefühle? Pah!", rief sie aufgebracht und bohrte ihren Zeigefinger in seine Brust. "Du bist auch eine Vampirin!", widersprach er ihr. Julia hielt den Atem an. Er hatte Recht! Nun war sie auch eine Vampirin. Aber wieso spürte sie Liebe, Leid und Hass? "Ja und? Ich habe Gefühle und ein Herz! Aber du... Du willst mich doch nur meiner Schönheit wegen.", konterte sie. Sie hatte schnell wieder den verlorenen Faden gefunden. Doch anstatt, dass Alexander ihr wieder widersprach, drückte er ihr einen Kuss auf die Lippen. Julia war gelähmt. Sie hatte ihre Augen starr auf ihn gerichtet. "Sind das etwa keine Gefühle?", fragte er sie leise und eine winzige Träne stand ihm in den Augen. Julia schluckte. Was sollte sie nun tun? Alexander sah sie durchdringend an. Die eisblauen Augen waren so verführerisch, so einmalig, sodass Julia hätte weg schmelzen können. Er zog sie wieder in seinen Bann. Doch dann fasste sie wieder ihre Besinnung und schupste ihn zur Tür hinaus. "Ich muss jetzt schlafen! Gute Nacht!" Damit schlug sie ihm die Tür vor der Nase zu und schloss sich ein. Erschöpft glitt sie zu Boden, wo sie einen kleinen Moment verharrte. Dann stand sie auf und ging endlich in ihr Bett zum Schlafen. Als die nächste Nacht anbrach weckte Alexander sie mit einem Frühstuck am Bett. "Guten Morgen!", säuselte er gut gelaunt. "Was willst du?", schnappte sie zum Gruß und zog die Decke über ihren Kopf. "Frühstück! Ich hab dir Brötchen mit Blutwurst und ein Glas Blut mitgebracht!", stellte er ihr das Frühstück vor. "Bäh! Du widerst mich an mit deinem Blut!", meinte sie. "Ach. Willst du lieber frisches? Hier bedien dich!", lachte er, schlitzte sich die Pulsadern der rechten Hand auf und hielt sie ihr hin. Julia spürte das Verlangen zu trinken und es wurde immer stärker. "Nun, trink! Ich weiß, dass du es willst!", forderte er sie auf. Sie starrte auf sein Handgelenk. Die Begierde nach dem Blut wurde immer stärker und es roch so gut! Doch sie beherrschte sich. Sie richtete ihren Blick auf Alexanders Gesicht und sagte verführerisch: "Komm her!" Damit zog sie ihn in ihr Bett und liebkoste ihn. Es gefiel ihm. Er fiel in Trance und er bemerkte nicht, dass sie den silbernen Pfahl unter ihrem Kissen hervorholte. Sie hatte den Pfahl kurz bevor Alexander sie weckte unter ihr Kopfkissen gelegt. Langsam und vorsichtig strich sie mit der Hand, in der der Pfahl lag, über seinen Rücken. Dann richtete sie den Pfahl mit der Spitze nach unten auf die Stelle, wo sein Herz war. Und mit einem kräftigen Stoß rammte sie ihn in den Rücken von Alexander, der vor Schmerzen laut aufschrie. "Julia, Warum?", keuchte er mit letzter Kraft. Julia lächelte und sagte: "Mein lieber Alexander. Du scheinst mich zu unterschätzen. Ich besitze dank dir die Perle des Universums, die mir die Kraft gab. Danke. Und nun... nun bin ich die Königin der Vampire!" Sie lachte. Und Alexanders Leben versiegte. Als seine Seele den Körper verlassen hatte, zerbröselte sein Körper zu Staub und bedeckte Julia. "Bäh! Das auch noch!", sagte sie angewidert. Und grub sich aus dem Staub aus. Sie griff nach ihrem Mantel und wollte grad das Schloss verlassen, als sich ihr 3 Frauen in dezenten Kleidern in den Weg stellten. Sie schrieen sie an. "Wie konntest du nur?" "Unser geliebter Meister!" "Du hast ihn Umgebracht!" Julia lächelte bösartig. "Ihr wollt euch mir in den Weg stellen? Verschwindet und ich verschone Euch!", befahl sie. Doch die drei Frauen rückten ihr noch näher auf den Hals. Sie wollten Julia töten, um ihren Meister zu rechen. "Wie ihr wollt!", meinte Julia. Sie hob ihre rechte Hand und richtete sie auf die drei Frauen. Was im nächsten Moment geschah, war wohl das unglaublichste, was Julia je gesehen hatte. Die drei Frauen gingen in Feuer auf und verbrannten. Julia lachte triumphierend. Dann machte sie sich auf den Weg nach Hause. Sie musste es noch erreichen, bevor die Sonne aufging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)