Ironic von CaitLin (Zwei männliche Wesen auf einer einsamen Insel) ================================================================================ Kapitel 1: Part 1 -Castaway- ---------------------------- Sooooo, dies ist eine Story von mir und SlippedDee. Also ich will hier niemanden mit nutzlosem Gelaber aufhalten! Lest drauf los und sagt uns was ihr davon haltet! *ggggg* See Ya Caity -^~^- Part 1 Als er seine Augen öffnete brannte es unglaublich in seiner Kehle und seine Glieder schmerzten. In seinem Kopf ging alles drum und drüber. Er konnte nicht klar denken. Ihm war so kalt. So unglaublich kalt. Er zitterte am ganzen Körper. Vorsichtig hob er den Kopf. Er hatte das gottverdammte Gefühl als würden Kokosnüsse auf seinen Kopf regnen. Seine Sinne schärften sich aber nach kurzer Zeit und er erkannte wo er war, auch wenn er nicht wusste an welchem Ort dieses "wo" lag. Es war jedenfalls eine Insel. Hinter ihm umspülte das Wasser seine nackten Füße. Er wischte sich den Sand mit dem zerfetzten Resten seines ehemaligen hemdes von den Lippen und sah sich um. Er war gestrandet. Sie waren in einen heftigen Sturm geraten und er wurde von Bord geschleudert. Klar, das Schiff mit dem er auf den weg nachhause, nach Italien war, war mit sicherheit abgesoffen, der klapprige Kahn hätte diesem Sturm niemals standhalten können. Schwankend richtete er sich auf. Vielleicht war er ja nicht der einzige der gestrandet war. Er hustete und klopfte sich auf die Brust. Der Wind pfiff durch seine nasse Kleidung und ließ ihn schaudern. Dann schliff er sich den Strand entlang. Aber alles was er fand war ein unglaublich großer, sternenklarer Horizont, ein nicht enden wollendes kobaltblaues Meer, Sand und Palmen. "Bei den Eiern des Papstes.. " brummte er als er eine halbe Stunde durch den Sand getaumelt war. Seine Beine waren nur sehr langsam wieder aufgetaut. Er musste der einzige sein, es war sonst niemand zu sehen. Er fuhr sich durch das kurze, schwarze Haar und schüttelte sich als der Wind ihm, wie ein hungriger Wolf, an den Knochen nagte. Vielleicht sollte er sich weiter in das Gestrüpp vorwagen. Die großen Palmenblätter sollten eigentlich nicht allzu viel des eiskalten Windes durchlassen. Vorsichtig wagte er sich vor, strich die Blätter beiseite und schlich sich langsam hinein. Seine Hand wanderte wie ein Impuls zu seinem Gürtel, suchte nach dem kleinen Dolch den er immer bei sich trug. Es war ein angenehmes, sicheres Gefühl als seine Finger sich um den kühlen, schlanken Griff legten. Wie eine Raubkatze schlich er durch den Urwald, sah sich präzise um, auf jedes kleinste Geräusch achtend. Wenn man so lange wie er unter dem Kommando verfluchter Briten gestanden hatte lernte man allerdings so einiges dazu. Er drängte den menschlicheren Teil in sich zurück und machte seinen Instinkten platz, die hervorragend ausgeprägt waren, glaubte er zumindest und er hoffte dass er sich nicht irrte. Bald hatte er innerhalb eines Tages die ganze Insel umrundet. Sie war nicht so groß wie er zunächst erwartet hatte. Aber eigentlich groß genug um auf einer Karte verzeichnet zu sein. Doch er kannte keine Insel dieser Art, die auch nur in einer Entfernung von fünfhundert Meilen, von Italien lag. Verfluchte Scheisse Er ließ sich in den Sand sinken und betrachtete den blutroten Sonnenuntergang. Verdammt wie konnte das nur passieren? Wie hatte er von Bord fliegen können? Was ihn allerdings am meisten störte war dass keine Teile, weder Splitter noch Planken oder ähnliches Zubehör des Schiffes, hernagespült worden waren. Entweder hatte ihn der Sturm viel weiter als vermutet getragen oder das Schiff war gar nicht gesunken, was er sich nicht vorstellen konnte. Seine erste Vermutung musste es eher treffen. Und wenn dem so war, konnte es durchaus möglich sein dass er die britischen Hoheitsgebiete gar nicht verlassen hatte. Oder? Jedenfalls brachte es nichts wenn er sich jetzt noch lange den Kopf darüber zerbrach wo er war. Am Horizont bildeten sich bereits wieder dunkle Wolken und verschluckten die letzten Strahlen der Sonne. Es wäre besser wenn er sich um einenn Unterschlupf kümmern würde. Also erhob er sich ein weiteres mal und machte sich an die Arbeit. Er nutzte das was ihm gerade in die Hände fiel oder ihm zu füßen lag. Innerhalb einer Stunde hatte er eine kleine Mulde gegraben und mit hilfe der großen Blätter ein Dach gebastelt. Kaum war er fertig geworden begann es auch schon zu Regnen. Seine Behausung hatte er wenige Meter vom Beginn des Waldes aufgeschlagen. Er wollte nicht weiter als unbedingt nötig hinein gehen, schließlich wusste er nicht wirklich was ihn dort drin erwartete. Er war am Morgen, oder war es Mittag gewesen?, zwar ein wenig im Wald auf und ab gelaufen, hatte aber nicht genügend Zeit gehabt um alles zu erkunden. Er wusste nicht was im Dickicht lauerte, ob Menschen oder wilde Tiere. Und was er nicht gebrauchen konnte war deren nächtlicher Besuch. Murrend kroch er in die Mulde und legte sich hin. Der Regen trommelte auf das improvisierte Dach, der Wind wurde etwas stärker, erreichte ihn aber nicht. Das Wasser des Ufers rauschte und ein Duft nach Erde und Pflanzen umhüllte ihn. Er war um einiges angenehmer als der Gestank nach erbrochenem oder den Fürzen der Typen mit denen er seine Kabine hatte teilen müssen. Er seufzte und drehte sich auf den Rücken. Gerade hob er den Blick und atmete tief ein, als sein Dach zerriss und eine Ladung Wasser auf sein Gesicht schlug. Er verschluckte sich, begann zu husten und sprang auf die Beine. Sein Kopf stieß gegen das Dach und riss es komplett ab. "Raah!! Gottverfluchter scheissdreck!!!!" brüllte er aus vollem halse, riss den Rest seines Unterschlupfs ein und schleuderte alles zu Boden. Mit einem Satz war er aus der Mulde gesprungen und fluchte laut in den Regen. Dieser schlug ihm erbarmungslos ins Gesicht, als würde es ihm gefallen Leonardo, der in einem Wutanfall tobte, nur noch mehr zu reizen. Und dann war er still. Leonardo rührte sich nicht mehr. Ließ es zu dass der Regen über sein Gesicht, über seine Kleidung glitt und starrte zum Horizont. Warum in Gottes Namen war er hier? Welches Verbrechen hatte er begannen, dass er nun so sehr gestraft wurde? Mit knirschenden Zähnen und zitternden Fäusten stand er im Regen, drehte sich dann um und stampfte davon. Er verbrachte die Nacht mit weit geöffneten Augen unter einer Palme und sah zu wie der Sturm an ihm vorüber zog. Es vergingen einige Wochen und bald hatte er eine Hütte aus dicken baumstümpfen gebaut, die er tagelang versucht hatte mit seinem Dolch zu durchtrennen. Und noch immer kam keine Aussicht auf Rettung für ihn. Er war ein Gefangener auf dieser verfluchten kleinen Insel auf der es nichts als ungenießbare Früchte und kleine Wildtiere und Vögel gab. Als das Wetter sich besserte versuchte er sich am fischfang. Nach etlich gescheiterten Versuchen gelang es ihm ein, zwei kleine ihm unbekannte Fische zu fangen. Sie sahen eigenartig aus in ihrem blau gefleckten Mantel, schmeckten aber unglaublich gut. Bald begann er sich einzuleben und gestand sich dass es vielleicht gar nicht so schlimm war hier gestrandet zu sein. Es gab Tage, da bereitete es ihm unglaubliche Freude zu jagen oder zu schwimmen. Hier war er frei, auf einer kleinen Insel im nirgendwo, eingekeilt vom Meer. Wie konnte ein Gefangener Freiheit empfinden? Welch Ironie! Die Monate verstrichen, mal schnell, mal etwas langsamer. Er fühlte sich ein wenig einsam, das musste er zugeben. Denn bald waren es zwei Jahre die er nun dort verbrachte. Seine Uniform hatte er schon lange weg geworfen. Sie war schon zu nichts nutze gewesen als er gestrandet war. Also lief er nackt herum. Was war schon dabei schließlich gab es niemanden der ihn deswegen bezichtigen, oder in den Kerker werfen lassen würde. An einem lauen Morgen war er fast eine Stunde vor Sonnenaufgang aufgestanden, seltsam denn sonst erhob er sich spät nach der Sonne, wenn sie am höchsten stand. Er stöhnte leise und kratzte sich am verfilzten Bart als er draußen ein leises Kreischen vernahm und stand auf um nachzusehen. Als er unter dem Türrahmen stand erstarrte er. Da war ein Schiff! Ein Schiff! Am Horizont! Aber es verschwand gerade in die entgegengesetzte Richtung. Er rannte zum Ufer und wollte grade rufen als es ihm dann aber doch ziemlich sinnlos erschien. Sie würden ihn nicht mehr hören. Die Entfernung war zu groß. Er ließ die Hände sinken, die er an den Mund gehoben hatte, als er wieder dieses kreischen hörte. Er sah sich um. Er hatte geglaubt dass der Schock nach dem jetzigen gar nicht hätte größer werden können. Da hatte er sich geirrt. Denn dort drüben, keine zwanzig Schritte entfernt lag eine Gestalt am Ufer. Ein kunterbunter Vogel hüpfte um ihn herum, pickte ihm auf den Kopf aber die Gestalt rührte sich nicht. Vorsichtig machte er ein paar Schritte auf ihn zu. Der Vogel legte den Kopf schief und starrte ihn aus dunklen Knopfaugen an. "Ksch! Verschwinde!" knurrte er und begann den Vogel zu scheuchen. Aber dieser ließ sich nichts gefallen, sondern hob sich blitzartig in die Luft und begann auf ihn einzuhacken. "Verdammtes federvieh!! Verschwinde sonst wirst du zu meinem Frühstück!!!" bellte er und schlug nach dem Vogel. Er bekam ein Bein des Tieres zu fassen, das laut zu kreischen begann. Schnell riss Leonardo ihn runter und hielt die Flügel an den runden, weichen leib gepresst. Aber der Vogel gab keine Ruhe, strampelte mit den krallen besetzten Füßen und versuchte ihn mit seinem scharfen Schnabel zu erwischen. Sein Geduldsfaden war gerissen. "Gib Ruhe!!" brüllte er aus vollem halse. Der Vogel verharrte und blieb mucksmäuschenstill. Stattdessen aber begann etwas anderes zu kreischen. Die Quelle war die Gestalt am Boden. Leonardo starrte ihn an, der Junge starrte aus weit aufgerissenen Augen zurück. Er war jung, sehr jung. Er hatte aschblondes Haar und aufgeweckte giftgrüne Augen. Seine schlanke Statur wirkte ein wenig schwächlig, er hatte wohl ziemlich lange nichts vernünftiges mehr gegessen. Ich auch nicht dachte Leonardo grinsend. Seiner Kleidung nach war er ein Adeliger. Wenn etwas gab das er gut einschätzen konnte waren es die Charakterzüge der Menschen. Jeder Trottel hätte das erkannt was er jetzt an diesem Jungen unmissverständlich erkannte. Ein verzogenes Gör einer angesehenen Adelsfamilie. Wahrscheinlich ein Einzelkind das ziemlich verhätschelt wurde. Sein Blick war nicht stark, er war weich. Wie der eines neugeborenen. "Wer... wer sind Sie??" fragte der Junge in fließendem Englisch als er sich zittrig erhob. Er taumelte ein paar Schritte zurück und musterte Leonardo von Kopf bis Fuß. Es war ein herablassender Blick der aber zwischen seinen Beinen hängen blieb. Die Augen des Knaben wurden kugelrund, sein Gesicht rötete sich leicht. Als er den Blick aber hob verfinsterte sich dieser. "Sie nackter wilder!! Lassen sie den Vogel los!!! Elender Barbar!!" kreischte er in seiner mädchenhaften Stimme. Leonardo tat wie ihm geheißen. Der Vogel plumpste wie ein Stein zu Boden und blieb regungslos liegen. "Emelie!! Emelie!!" kreischte der Junge, schnappte sich den Vogel und rüttelte an ihm, erst sacht, dann etwas heftiger, als er nicht reagierte. Leonardo starrte den Jungen mit hochezogener Augenbraue an, dann wandte er sich aber um und stampfte zur Hütte zurück. Das war nun wirlklich nicht die Gesellschaft die er sich gewünscht hatte. "He!! Sie!! Warten Sie gefälligst!! Sie haben meinen Vogel ermordet!! Wissen Sie was Sie da angerichtet haben?? Das ist ein seltener osteuropäischer..." Leonardo schlug ihm die Tür ins Gesicht. "Was erlauben Sie sich, Unhold!! Öffnen Sie die Tür!!!" er begann gegen die Tür zu trommeln und in dem Moment fragte er sich was er mit dem Vogel in der Hand gemacht hatte. Hielt er ihn mit einer Hand fest und schlug mit der anderen gegen die Tür? Hatte er ihn fallen lassen? Oder war es sogar der Vogel mit dem er um einlass verlangte? Er grunzte und warf sich wieder ins Bett. Das war alles ein Traum, ein fürchterlicher Traum. Da fiel ihm das Schiff wieder ein. Vielleicht hatte man den Jungen ja unterwegs von Bord geworfen? Es hätte ihn nicht weiter gewundert. "Machen Sie die Tür auf!! Sie wissen wohl nicht wer ich bin!!! Mein Name ist Sir Ian von Willchester!!" Leonardo sagte nichts, ließ den Kopf ins Kissen sinken und schlief sofort ein. Gegen spät Nachmittag öffnete er wieder die Augen. Das erste was er tat war sich umzusehen. Der Junge war nicht hier drin. Er hatte die schwere Tür nicht aufbekommen. Aber wenn es nun doch ein Traum gewesen und er gar nicht aufgestanden war? Dem wollte er nachgehen. Er öffnete die Tür und trat hinaus. Der junge war nirgends zu sehen. Er lief am Ufer auf und ab, fand aber nicht die kleinste spur auf die Anwesenheit eines weiteren Menschen. Er rieb sich das Gesicht und grinste. Das war in der Tat ein scheusslicher Albtraum. Wohl das schlimmste was er sich vorstellen konnte. Über seinem Kopf kreiste ein eigenartiger Vogel und gab kreischende Laute von sich. Sein grinsen erstarrte. Da kam der Bengel hinter einem großen Felsen hervor und schliff eine Truhe mit sich die ziemlich schwer zu sein schien. Denn er blieb jedesmal nach zwei Schritten stehen um nach Luft zu schnappen. Er hatte die Ärmel und die lederne Hose hochgekrempelt um nicht nass zu werden. Als er Leonardo sah verfinsterte sich seine Miene und er hob demonstrativ die Nase und brachte ein verächtliches "Pah!" zustande, ehe er den Koffer weiter an Land zerrte. Der Albtraum war wahr geworden und stand leibhaftig in einer größe von einmeterundsechzig vor ihm. Der Junge brach schließlich über der Truhe zusammen. Der Vogel kam herunter gesaust und landete auf seinem erschöpften trottel von einem Herren. "Kommen Sie... ja nicht... auf... die Idee... mir zu helfen." schnaubte er und begann an der Truhe herumzuwerkeln. Leonardo spürte eine Wut aufkeimen. Er hätte nichts lieber getan als dem Bengel seinen hochangesehenen adeligenarsch zu versohlen. Aber er war zu hungrig. Er ging in die Hütte zurück und suchte nach seinem Speer um nach Fischen zu jagen. Er würde sich keinen Deut um den kleinen Scheren, sollte dieser zusehen wo er blieb. Nicht weit von ihm tummelten sich die Fische meistens in einer Mulde, um dort ihre Eier abzulegen. Dort würde er sie fangen. In weniger als einer halben Stunde hatte er ein dutzend der kleinen Fische gefangen und kehrte zur Hütte zurück. Der Junge saß auf der Truhe und starrte ihn an. Leonardo ließ sich davon nicht stören. Er legte die Fische beiseite und entfachte ein Feuer. Er ließ alles ganz ruhig angehen, spürte dabei die Blicke des Jungen die sich tief in ihn hinein bohrten. Der dumme Vogel hockte neben seinem Herrn und warf gierige Blicke auf die Fische. Kapitel 2: Part 2 -Die Wildnis ruft!- ------------------------------------- Kommt mir ja nicht zu nahe! Dachte sich Leonardo und warf giftige Blicke zu dem Vogel und seinem frechen kleinen Herrn, dabei stieß er seinen Dolch zentimetertief in einen Baumstumpf neben sich. Aus den Augenwinkeln beobachtete er den Jungen, wie er versuchte die Truhe aufzureißen, was ihm nach abermaligem Rütteln nicht gelang. Wutentbrannt stand er auf und trat gegen die Kiste, die wie auf Kommando aufsprang. "Endlich!" schrie der Junge auf und begann darin zu wühlen, immer wieder aus dunklen Augen Leonardo ansehend, der jedes Mal mit gleichgültigem Blick wegsah. Doch er sah genau, was der Kleine aus der Kiste herauszog. Es war eine halbvolle Whiskeyflasche, die er aufschraubte und sofort an die Lippen hielt. Leonardo hob seine Augenbrauen. Der Kleine ist also ein Säufer. Leonardo konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als dieser zu husten und schlucken begann. Mit einem Handärmel wischte sich der Junge über den Mund und warf die Flasche in den Sand. "Furchtbar..." Es kratzte ihn ungemein in der Kehle, und eine Hitze durchflutete seinen kleinen Körper in Sekundenschnelle, aber was hätte er bei diesem Durst bloß trinken sollen. Salzwasser? "Pah!" Der Vogel hingegen begann wie verrückt auf die Flasche einzuhacken. Leonardo fing an, seine Fische zu brutzeln und braten, tat ein paar Kräuter hinzu und schlug eine Kokosnuss auf, schüttete sich die Flüssigkeit ins Gesicht. Als Ian dies sah, zitterte sein Unterkiefer. Er musste etwas trinken. Seit zwei Tagen hatte er weder was getrunken, noch gegessen und die Fische sahen sehr appetitlich aus, obwohl er sich das bewusst nicht eingestehen wollte. Was sollte er jetzt bloß machen? Er war gestrandet auf einer einsamen Insel von wildem Gestrüpp und salzigem Wasser umgeben, bloß einen zurückgebliebenen Primaten hatte er hier angetroffen. Wie konnte so etwas passieren? Wäre er bloß nicht von zu Hause weggerannt, um in See zu stechen... In See stechen... Das hab ich nun davon... Hoffnung auf Rettung gab es sowieso nicht. Vielleicht sollte er sich einfach umbringen, anstatt elendig zu krepieren? So würde er wenigstens mit etwas Anstand von dieser Welt scheiden. Er begann zu weinen. Ihm war es egal, ob dieser Primat ihn dabei beobachtete. Er suchte nach etwas Spitzen in der Truhe und fand bloß eine Nagelfeile. Er stand auf, legte sich das Ding an die Pulsadern, atmete tief durch. "Leb wohl! Schöne Welt! Ich werde dich vermissen, mein geliebtes England!!!" schrie er zum Meer hinaus. Dann ritzte er sich mit der scharfen Spitze das linke Handgelenk auf, sank in den Sand und fiel hinein, schloss die Augen. Leonardo beobachtete ihn bloß mit großen Augen und erstarrte. Soll er doch abkratzen, dieser Bengel. Ein Problem weniger. Der Vogel begann wie von Sinnen zu kreischen und um den leblosen Körper zu kreisen, dann flog er auf Leonardo zu und flatterte kreischend um dessen Kopf, stieß ihn mit den Flügeln an. "Jetzt halt deinen verfluchten Schnabel, oder ich schneid dir die Zunge heraus!!" schrie er gereizt und schlug mit der rechten Hand nach dem flatternden Objekt über ihm. "Ich geh ja schon, aber halt deine Klappe! Eine Leiche kann ich hier wirklich nicht gebrauchen." Er spürte nur, wie ein Schwall kalten Nasses sich über sein Gesicht und seine Brust ergoss. Erschrocken schlug er die Augen auf und fuhr hoch. "S...S...Süßwasser!!!! Süßwasser!!!!" Er sprang auf, leckte sich gierig über die Lippen, dann erblickte er wieder den Wilden und verstummte. Ian sah auf sein Handgelenk. Es war verbunden. Mit einem Stück Stoff. Dann drehte er sich mit dem Rücken zu Leonardo. "Wieso haben sie mich gerettet? Es ist doch sowieso sinnlos." Dann drehte er sich wieder um, um Leonardo in die Augen zu sehen. Ein Danke, würde auch genügen, eure Verzogenheit. "Verstehen Sie überhaupt meine Sprache?" Ja, leider. Plötzlich ertönte ein lautes Knurren und Ian errötete etwas, hielt sich den Bauch. Ein fürchterlicher Hunger quälte ihn. Er setzte sich wieder in den Sand, sah zum Meer. Wollte sich nichts anmerken lassen. "Willst du dir etwa nichts zu essen suchen? Du glaubst wohl, es wird dir auf einem silbernen Tablett serviert. Verzogenes Gör." Sagte Leonardo auf schnellem Italienisch. Ian hob erstaunt seinen Kopf. Mit aufgerissenem Mund stand er auf, starrte seinen Gegenüber an. "Sie... Sie sind ... oh my god... Italiener... hab ich recht?" Ian wartete auf eine Antwort, doch Leonardo drehte sich weg und ging zu seiner Feuerstelle. "Aber benehmen tun sie sich wie ein Wilder...." fügte er spöttisch hinzu. "Sie sind ein Primat! Jawohl! Ein Primat!!! Jawohl!!!" schrie er ihm hinterher. Ich brauche unbedingt was zu trinken und zu essen. Er hatte Süßwasser, also muss es hier irgendwo einen See oder Bach oder so was geben. Er ging in die entgegengesetzte Richtung den Strand entlang, suchte sich einen Weg in das Dickicht der Palmen und Büsche. Überall waren Insekten, die ihn mal hier, mal da bissen, seinen Kopf umschwirrten. Plötzlich blieb er stehen. "Emelie! Da bist du ja! Hast du was zu trinken gefunden?" Der Vogel kreischte freudig und erhob sich in die Lüfte, flog weiter in den Wald hinein. Ian folgte ihm, als er plötzlich zu einer großen Lichtung kam, wo ein lautes Rauschen zu hören war. "Wasser! Du hast Wasser gefunden, Emelie!!!! Du bist ein Schatz!" Er stieg in die Lichtung, dann ging er vor, zu einer Klippe. Er sah hinunter und seine Augen weiteten sich vor Freude. Unter ihm lag ein kleiner See und auf der anderen Seite stürmte das klare Wasser von einer Anhöhe hinein. Die Sonne kam nicht durch das dichte Blätterwerk der Bäume hindurch, sodass der See im Schatten der Lebewesen lag. "Ein...Ein Wasserfall! Wie wunderschön!" Er stieg den seitlichen Hang der Klippe hinunter, trat ans blaue Gold. Wie in Trance bückte er sich und fuhr mit der Hand hinein. "Wie kalt!" Dann spritzte er sich das Wasser in Gesicht und tauchte seinen ganzen Kopf hinein, trank es in großen Schlücken. "Herrlich!" Er zog sich sein Hemd aus und die Hose ebenfalls. Seine Schuhe hatte er schon längst verloren und die Füße schmerzten etwas von dem rauen Waldboden. Dann sprang er hinein, schwamm zum Wasserfall, wo das Wasser noch um vieles kälter wurde. Er wusch sich und ließ sich wieder zum Rand treiben. Dann stieg er auf einen trockenen Stein, der von einem Sonnenstrahl gewärmt worden war. Er legte sich hin, ließ seinen nassen Körper von der Wärme trocknen. In diesem Moment dachte er nicht mehr an seinen Durst und Hunger vor ein paar Stunden, oder an seinen Selbstmordversuch, oder gar an Leonardo. Er konnte ihm gestohlen bleiben. Auch wenn er ihn gerettet hatte, sein Stolz war zu groß, um ein Gefühl der Dankbarkeit zu entwickeln. "Dieser kleine Fratz! Nennt mich einen nackten Wilden." Leonardo stand in der Nähe des Wasserfalls und beobachtete die schlanke Gestalt , die entspannt auf dem Felsen lag. Trotzdem musste er grinsen, dann schüttelte er seinen Kopf. "Das sind eben die reichen Snobs, die keine Ahnung vom richtigen Leben haben...." Er drehte sich weg. "Wenigstens wird er hier die wahre Härte des Überlebens kennen lernen. Ich glaub, das wird ein richtiger Spaß!" knurrte er in sich hinein. Dann machte sich wieder auf zu seiner Hütte. Des Abends, als die Sonne schon am Horizont zu verschwinden begann, war Ian wieder am Strand und wühlte in seiner Kiste herum. Darin waren meistens nur Klamotten, die er absolut nicht gebrauchen konnte, da die meisten hier ja nackt herumrannten. Er war einen giftigen Blick zu Leonardo. Etwas Geld war auch darin. Unbrauchbar. Ein Buch vom Index. Er musste lachen. Er hatte schon darin herumgeblättert und es ging zu wie in Sodom und Gomorra . Dann legte er es weg, wühlte noch herum, fand aber nichts, außer ein Seil, das er am Boden der Truhe fand. "Wer weiß, wozu das gut ist. Abwarten." Dann sah er zu Leonardo, der gerade ein Feuer entfachte, um sich daran zu wärmen. Es wurde wirklich langsam kalt. Er fischte sich einen Rock aus der Truhe, legte ihn über die Schultern, setzte sich in den Sand und lehnte sich an eine Palme, um auf das rotschimmernde Meer zu blicken. Ich hab Hunger, aber diesen Barbaren fragen kann ich nicht. Das gehört sich nicht. Ich Adeliger soll einen Armen um Essen anflehen. Fürchterlicher Gedanke. Plötzlich stand dieser "Barbar" neben ihm, kniete sich hin, um ihm in die Augen zu sehen. Dann grinste er schelmisch und hob seine rechte Hand, ließ dabei einen "al dente" Fisch vor Ians Nase baumeln. Ian schluckte schwer. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Das ist grausam! "Möchtest du etwa nichts essen?" fragte Leonardo wieder auf Italienisch. "Du musst doch fast verhungern." Er grinste, brach den Fisch in zwei Hälften und begann die eine vor Ians Augen zu verspeisen. "Mhmmmm." Leonardo schloss seine Augen und strich sich über den Bauch. Ian starrte ihn an. Er zitterte, hielt es kaum noch aus. Dann, wie von einer Tarantel gestochen fuhr seine Hand vor, um den Fisch zu schnappen, doch der dunkle Italiener zog die Hand weg und lachte aus vollem Halse. "Sag ,Bitte'. Mehr verlang ich nicht von dir." Es sprach ständig Italienisch. Ian atmete hastig, war gereizt. Er wurde noch nie ausgelacht. Das war das erste Mal und es tat weh. Aber es quälte ihn nicht so sehr, wie sein Hunger. "B.. Bitte, ich bitte dich, gib mir was zu essen." Dicke Tränen quollen aus seinen Augen. Für einen Moment erstarrte Leonardo, dann stand er auf, packte den schmächtigen Jungen am Handgelenk und führte ihn zur Feuerstelle. Als beide saßen, gab er ihm den Fisch und Ian verschlang ihn hastig, ständig seinen Gegenüber anstarrend. Er hasste ihn zutiefst, aus tiefstem Herzen, er konnte nicht ertragen, dass dieser Wilde ihm diese Schmach zugefügt hatte. Aber jetzt brachte ihm dieser Hass nichts. Er musste diese Erniedrigung ertragen, um zu überleben und das war das einzige, was er wollte. Überleben, egal wie. Und dafür musste er mit diesem Unmenschen auskommen. Kapitel 3: Part 3 -Einsam, Zweisam, Gemeinsam- ---------------------------------------------- Sorry, das letzte Kapitel is etwas kurz ausgefallen ^.~; Dafür wird das hier um einiges länger *breitgrinz* Viel Spaß beim lesen ^~^/) Leonardo lehnte sich zurück und grinste in sich hinein. Er wusste selbst nicht genau was es war das ihn so handeln, diesen hochnäsigen Jungen dermaßen quälen ließ. Aber, er musste sich eingestehen, es bereitete ihm unheimliche Freude. Eines wunderte ihn aber. Er warf Ian über die Flammen einen flüchtigen Blick zu. Weshalb hatte er geweint? Warum fiel es so schwer einen anderen um etwas zu bitten? Ian blickte zurück und dann, langsam, ganz langsam ließ er den Fisch sinken. Leonardo starrte ihn an. Eben war der Bengel so hungrig gewesen dass er ihm beinahe die Hand abgerissen hatte, hatte sich einen Fisch nach dem anderen reingestopft und hielt bei dem dritten schon inne. Er konnte von den kleinen Dingern doch nicht gesättigt sein? Da klappte Ian's Mund wie der eines Fisches aus, seine Gesichtsfarbe veränderte sich drastisch und er begann nach Luft zu japsen. Sofort war Leonardo auf den Beinen, sprang hinter Ian, zerrte ihn auf die Beine, umklammerte ihn fest und drückte ein paar mal fest zu. Ian hustete keuchend und würgte die Gräte hervor an der er sich verschluckt hatte. Leonardo hielt ihn fest umschlungen. Er wartete bis der Junge aufhörte zu zittern. "Ich... dachte.. das ist.. mein Ende... " flüsterte Ian. Es war eher an ihn selbst gerichtet als an Leonardo. Dann war es als hätte man Ian geohrfeigt. Er drehte sich um, stieß Leonardo von sich und taumelte zurück. "Ich habe Ihnen nichts zu verschulden" knurrte er. "Ich habe Sie nicht um Ihre Hilfe gebeten." er wischte sich den Speichel aus dem Mundwinkel und versuchte seine Atmung zu regulieren. Seine Kehle brannte. Jetzt war es schon das zweite mal dass der Heide ihm das Leben gerettet hatte. Leonardo spürte eine ungemeine Wut in sich aufsteigen. "Du verfluchtes, undankbares Gör!! Stammst aus einem Adelshaus und kennst weder Worte des dankes noch des bittens!!!!" brüllte Leonardo auf englisch aus vollem halse, so dass es über die gesamte Insel schallte. Nicht weit von ihnen schreckten ein paar Vögel auf. Emelie begann zu kreischen und flatterte wild geworden mit den flügeln. Ian starrte Leonardo entgeistert an, wirkte wie eine in Marmor gemeißelte Skulptur. "Sie... Sie sprechen... englisch...??" fragte Ian heiser. Leonardo, geschockt über seine heftige Reaktion und darüber dass ihm das alles rausgerutscht war wandte sich abrupt ab und begann die Überreste seines Abendessens einzusammeln und weg zu räumen. Dabei fluchte er in schnellem Italienisch und beachtete den Jungen kein weiteres mal. Auch nicht als dieser ihm hinterher torkelte. "He! Warten... warten Sie einen Augenblick!! Sie haben gerade englisch gesprochen ich habe es doch genau gehört!! Sehen Sie mich gefälligst an!" fauchte er und streckte die Hand nach Leonardo aus, welche diese aber weg schlug und ihm einen zornigen Blick zuwarf. Ian starrte zu ihm auf, spürte einen Schauder den dieser Blick über seine Schulter jagte. Er war kalt, eiskalt. Leonardo wandte sich um, ging zur Hütte zurück und schlug die Tür ins Schloß. Ian starrte ihm immernoch verdattert hinterher. Um ihn herum war nichts als Dunkelheit und stille. Und der schwache Schein des Feuers das auszubrennen drohte. Seine Fäuste begannen zu zittern. Dieser vefluchte Bastard... macht mir vor er könne kein Englisch und quält mich bis aufs äußerste.... ich... ich..... "Verdammt!" schrie er und sackte zu Boden. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Warum zum Teufel war er es der ständig unter Qualen litt? Hatte Gott keinen anderen Weg für ihn gefunden? Warum durfte er nicht glücklich sein? Was hatte er nur verbrochen? Die Tränen liefen an seiner Wange herab und tropften in den Sand, in dem sie sofort versickerten. Aber dann, ganz langsam hob er den Blick und starrte in die immer kleiner werdenden Flammen. Er würde die Nacht draußen verbringen müssen, das stand fest. Also durfte er nicht zulassen dass das Feuer ausging. Er rappelte sich schwerfällig auf, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und begann am Waldrand nach Ästen zu suchen, die er in die Flammen warf. Er saß noch sehr lange einfach dort und hatte seinen Blick dem Firmament entgegen gerichtet. Es war eine klare Nacht, allerdings hätte er auf den frischen Wind verzichten können. Er vergrub sich so tief wie möglich unter seinem Rock und starrte in die tänzelnden Flammen. Neben ihm raschelte es und Emelie plumpste vor ihm auf den Boden. "Em" sagte er und lächelte den Vogel an. "Komm her, komm hier drunter." Er hielt den Rock ein wenig auf und ließ den Vogel auf seinen Schoß hüpfen. Der Vogel gurrte leise und machte es sich bei seinem Herren bequem. "Weisst du Em..." sagte er leise. "Auch wenn du ein Tier bist.. und ich bin mir so sicher wie nie wenn ich sage dass ich zu wissen glaube dass du mich verstehen kannst.." Wie als bestätigung fiepte der Vogel leise und betrachtete ihn aus dunklen, freundlichen Knopfaugen die ihm zu zwinkerten. "Du bist wirklich die einzige auf die ich mich verlassen kann" Emelie fiepte wieder auf, diesmal etwas lauter als die Tropfen seiner Tränen auf ihren kleinen Kopf fielen. Am Morgen darauf erhob sich Leonardo etwas früher und brummte vor sich hin als er die Tür nach draußen öffnete. Er zögerte einen Augenblick, begab sich dann aber zur Feuerstelle wo Ian in sich zusammengekauert vor der Glut lag und schlief, den Rock noch immer um seine Schultern gewickelt. Der komische Vogel hockte neben ihm und starrte aufs Meer hinaus. Als er Leonardo sah spannte er die Flügel an, stieß sich vom Boden ab und flog davon. Leonardo starrte ihm verblüfft hinterher. Was war denn das? Sonst blieb der Vogel in der Nähe des Jungen und veranstaltete ein jämmerliches Gezeter wenn Leonardo auch nur in ihre Nähe kam. Warum zum Teufel verschwand er jetzt? Was noch wichtiger war, warum interessierte es ihn? Sollte ihm diese armselige Kreatur und ihr Vogel doch gleichgültig sein. Da begann sich Ian vor seinen Füßen zu regen. Ohne einen Blick an ihn zu verschwenden wandte sich Leonardo wieder ab. Als Ian ihn bemerkte tat er den Mund auf, schloß ihn aber wieder. Nein, er würde nichts von ihm verlangen, nie wieder. Er erhob sich und streckte sich. Eigentlich hatte er vorgehabt diesem kranken Urwaldaffen die Leviten zu lesen aber er ließ es bleiben. Es würde sich nicht in mindester Weise lohnen. Ausserdem wollte er mit dem Schweinehund nichts mehr zu tun haben. Er würde sich schon um sich selbst kümmern. Das durfte ja wohl nicht so schwer sein ein paar poplige Fische zu fangen oder ein Feuer zu machen. Was dieser Affenmensch konnte, konnte er schon lange. Als erstes brauchte er ein Bad denn die vielen Stiche der Insekten machten ihn wahnsinnig. Er kratzte sich wütend am Arm als sein Blick auf die Wunde fiel die er sich am Tag zuvor selbst zugefügt hatte. Warum tat dieser Mann das? Warum half er ihm obwohl sein Verhalten ihm gegenüber nicht sehr anständig war? Ungeachtet der Verachtung die er ihm entgegen brachte. Nein, er wollte sich jetzt keine Gedanken darüber machen. Zielsicher stampfte er los und machte sich auf den Weg zum See den Em gestern gefunden hatte. Langsam schlich er wieder durch den Wald, versuchte sich an den Weg zu erinnern der zum Wasserfall führte. Nach ein paar Anläufen und einem dreimalumdenselbenbaumgehen fand er schließlich was er suchte. Der kleine See erschien ihm geradezu unglaublich einladend, so verlockend mehr noch als beim letzten mal. Dagegen erschien ihm eine Badewanne mit heißem Wasser unglaublich klein und fad. Nachdem er seinen Durst gestillt hatte entledigte er sich seiner Kleider und suchte sich eine Stelle am Ufer an der seine Füße festen Halt hatten und ließ sich nieder. Mit einem Stück Stoff und einem kleinen Klumpen Seife die er in der Truhe gefunden hatte begann er sich den Dreck und den Schweiß vom Körper zu schrubben. Es roch nicht so blumig wie die parfümierten Seifenkerne die er von zuhause kannte auch was das reinigen betraf unterschieden sie sich. Darin war dieses stinkende modernde etwas der reinste flecken- und schweißteufel. Es war ihm plötzlich egal ob er gut roch oder nicht, er wollte einfach den Dreck abwaschen der an ihm klebte. "Raus da du vertreibst mir die ganzen Fische mit deinem Gestank." ertönte eine tiefe Stimme hinter ihm. Es war der bärtige Affenmensch. Und er sprach wieder Italienisch. Ian wandte sich wieder um, ohne ihm Beachtung zu schenken. Verfolgte ihn dieser Spinner etwa? Wenn er tat als könne er kein Englisch, würde Ian so tun als könne er ihn nicht verstehen. So einfach. "He, du kleiner Hosenscheisser ich rede mit dir." knurrte der Kerl hinter ihm. Ian sah ihn an, Leonardo sah zurück. Er hockte wie ein Frosch auf einem Felsen nicht weit über ihm. Sein schwarzer verfilzter Bart starrte vor Dreck und Ian konnte einen kleinen Schauder nicht unterdrücken. Wieviele Parasiten mochten sich da eingenistet haben? "Hää?? Was haben Sie gesagt?? Ich versteh Sie nicht!" sagte er und zog eine dümmliche Grimasse. Leonardo schien verblüfft, grinste dann aber. "Und wie du mich verstehst. Ihr adeligen Blagen lernt doch zig Sprachen." Ian ließ sich nichts anmerken. "Ich weiß nicht was Sie von mir wollen, aber ist es denn zuviel verlangt mal in Ruhe zu baden? Ausserdem würde Ihnen das auch ganz gut tun, Sie stinken wie eine Horde Straßenköter." Er stieß sich vom Gestein des Ufers ab und schwamm ein paar Züge in Richtung Seemitte. "Wenn du glaubst dass ich stinke hast du dich selbst noch nicht gerochen." rief ihm Leonardo zu. Ian reagierte nicht, schwamm seelenruhig weiter. "Ich weiß sehr wohl dass du mich verstehst du kleine Mistkröte! Was willst du mit diesem dummen Kinderspielchen erreichen?" Und dann, langsam aber sicher wurde Leonardo sauer, was nicht schwer zu übersehen war. Er biss sich auf die Unterlippe, seine Stimme erhob sich und eine kleine Ader begann an seiner Stirn zu pulsieren. Er wusste warum der Kerl so tat als könne er ihn nicht verstehen, es machte unheimlichen spaß zu sehen wie sich der andere aufregte. Ian grinste. "Deine Grossmutter stinkt nach verfaulten Eiern und dein Grossvater hat vermoderte Morcheln um seinen Schwanz hängen." brüllte Leonardo plötzlich. Ian erstarrte, verlor einen Augenblick die Beherrschung über sich selbst und drohte unterzugehen, fand aber schnell zu sich. Er wandte sich um. "Ach ja?? Deine ganze Sippe stinkt nach Pferdemist und der Bart deiner Mutter ist zehnmal so lang und zwanzigmal so verfilzt und verlaust wie deiner du verdammter Hornochse!!!!" Und Sekunden später bereute er es das gesagt zu haben. Leonardo warf den Speer beiseite und sprang wutentbrannt ins Wasser. Wie in manischer Angst, begann Ian mit seinen Armen wie wild zu rudern und mit seinen Beinen loszutreten. "Hilfeeeeeeee!!!!" schrie er aus Leibeskräften, als er ein Ungetüm im Wasser auf sich zuschießen sah. In Panik wollte er zum Rand des Sees schwimmen. Sein Herz schlug ihm bis in die Kehle hoch. Ihn packte eine fürchterliche Todesangst. Oh Gott! Dieser Kannibale will mich zum Nachtisch!!!!! Tränen flossen ihm die Wangen hinab, er war felsenfest davon überzeugt, dieser Irre würde ihn packen und hier im See ertränken. Er zitterte wie ein erbärmliches, verängstigtes Kätzchen. Er schluckte etwas Wasser, aber das war ihm egal. Er wollte nur zum Strand, das war sein einziger Gedanke. Er spürte schon den Sand und die Steine unter seinen Füßen, trat heraus, war bis zu den Knien nur mehr im Wasser, als ihn plötzlich etwas am Fußgelenk packte. Ian schrie auf und fiel wieder hin, halb auf den Sand, halb ins Wasser. Das Ungetüm erhob sich aus dem Nass und warf sich auf den schmächtigen Jungen, der reglos dalag. "Du verfluchter Bengel!!! Niemand beleidigt meine Mutter!!!" brüllte er wie ein Löwe, packte ihn grob an die Gurgel, drückte zu. Ian rang nach Luft, Tränen quollen aus seinen großen smaragdgrünen Augen, diesmal war sein Blick nicht mehr hasserfüllt oder wutentbrannt, er war bloß voller Angst, voller Furcht, wie ein sanftes scheues Reh, das in eine von Menschenhand gemachte Falle getappt ist und sich nicht mehr befreien konnte. Als Leonardo diese angsterfüllte Schönheit in Ians Augen sah, zuckte er zusammen. Er schluckte schwer, lockerte seinen Griff, sein wutverzerrtes Gesicht wandelte sich von einem Moment zum anderen in ein besorgtes Antlitz. Wunderschön... Ian starrte tief in die Augen der Gestalt über ihm, merkte, dass die Kraft in der Hand des Wilden nachließ. "Lass mich los!" schrie er wie verrückt, begann wieder um sich zu schlagen. "Runter von mir, du.... du....!!!!" die letzten Worte schluckte er wieder hinunter. Er wollte garantiert nicht sein Leben riskieren. Zum zweiten Mal. Leonardo ließ ihn ganz los, stieg aber nicht von Ian runter. "Runter hab ich gesagt!!!!!" "Jetzt, zappel nicht so. Ich tu dir nichts." Bei diesen Worten strich Leonardo die nassen blonden Strähnen aus Ians Gesicht und lächelte sanft. Oh Gott! Was ist mit dem los? Wie im Schock starrte er Leonardo an. Plötzlich begann er zu schreien. "Du perverses Schwein! Runter von mir!! Runter!!! Oder... Oder...!!!" "Oder was?" Ian verstummte schlagartig, drehte den Kopf zu Seite, begann bitter zu weinen. Plötzlich stand Leonardo auf und setzte sich auf einen Stein. "Wieso weinst du?" Ian kauerte sich auf den Boden zusammen. "Hey, Ich tu dir nichts, das verspreche ich dir. Ich werde dich schon nicht auffressen." Leonardo strich sich mit beiden Händen übers Gesicht. Beide saßen so da. Nach einiger Zeit beruhigte sich Ian, lehnte sich an eine Palme und beobachtete den Italiener. Dann blickte Leonardo zu ihm und grinste. Ian zitterte innerlich. Er musste an das Internat denken. Da hatte es diese Gerüchte gegeben. Seine Haare stellten sich auf. Niemand hatte offen darüber besprochen, aber er wurde nicht angerührt und darüber war er sehr froh. Das hatte er seinem Vater zu verdanken. Sein Vater war mächtig, trotzdem hasste er ihn. Auch wenn seine Mitschüler ihn deshalb in Ruhe ließen. Einer seiner Zimmergenossen hatte nachts oft geweint und er musste sich das mitanhören. Ihm wurde schlecht. "Ich hab schon lange kein Mädchen mehr gehabt." Begann plötzlich Leonardo und sah sehnsüchtig zum Himmel. Ian hob seine Augenbrauen und starrte ihn an. "Das sind mindestens zwei Jahre her." Er seufzte. "Zwei Jahre? Du bist schon zwei Jahre auf der Insel?" "Ja, ich bin hier gestrandet, genau wie du." Beide schwiegen. Ich hatte noch nie ein Mädchen. Von wo auch? Catherine ist hässlich, wie der Glöckner von Notre Dame höchstpersönlich. Ob er verheiratet ist? "Wie... wie heißt du überhaupt? Du hast doch sicher einen Namen." Sagte Ian leise. "Leonardo DaVeneto, zu euren Diensten, eure Verzogenheit." Dabei verbeugte er sich grinsend und sah nicht, dass Ian ihn wütend anfunkelte. "Und ihr, wenn ich fragen darf? Tut mir leid,.... Wenn es mir gestattet ist?" Ian hob seinen Kopf, sah den Italiener nicht an. "Sir Ian Willchester der Dritte. Fünfzehnter Anwärter auf den englischen Thron." Leonardo fing an loszuwiehern. "Soll das ein Witz sein?" Ian sprang entrüstet auf. "Was gibt es da zu lachen?!?!" schrie Ian wütend. "Das interessiert doch niemanden die Bohne!" Leonardo wischte sich die imaginären Tränen aus seinen Augenwinkeln. "Da müssten schon vierzehn Könige vor dir sterben bis du den Thron besteigen kannst. Tut mir leid, wenn ich deine Träume zerstören muss, aber vergiss es lieber. Du hast keine Chance, Kleiner." Ich will auch gar nicht König werden! Schrie es in ihm. "Du kannst froh sein, dass wir hier auf der Insel sind!!!!!!!!!" brüllte Ian zornerfüllt los. "Sonst würdest du schon längst am Galgen hängen!!!!! Du Mistkäfer!!!" "Wie niedlich!! Jetzt komm mal auf den Teppich." Leonardo schüttelte verständnislos den Kopf. "Du kannst sowieso nichts ausrichten. Höchstens dein vollgefressener tückischer Vater, aber der wird ja wohl kaum auf so einen Bengel wie dich hören, wahrscheinlich ist er froh, dass du verschollen bist." Leonardo grinste diabolisch. Ian ballte seine Fäuste. Er zitterte am ganzen Leib. "DU brauchst mir nicht noch vor Augen halten, dass mein Vater mich nicht ausstehen kann! Das weiß ich selber!!!" schrie er. Tränen traten ihm aus den Augenhöhlen, die er nicht aufhalten konnte. "Aber dafür hasse ich ihn umso mehr!!!!" Damit drehte er sich um und stapfte in das Dickicht hinein. Leonardo schluckte schwer. "Kein Wunder." Flüsterte er sich selbst zu. "Der Kleine tut einem schon fast leid." Damit stand er auf und lief dem schmächtigen Jungen hinterher. "Warte!" rief Leonardo ihm hinterher. Er packte ihn am Arm und Ian drehte sich zu ihm, starrte ihn verbittert an. "WAS!?!?!" "Bist du weggelaufen?" fragte der Italiener. Für einen Moment entgleisten Ians Gesichtszüge, dann fasste er sich wieder. "Das interessiert doch niemanden die Bohne, nicht wahr?" er riss sich von ihm los, begann seinen Vogel zu rufen. "Emelie!!!! Emelie!! Wo bist du?!?!" Dieser Vogel war sein einziger Freund. Ein Vogel, mit dem er nicht einmal sprechen konnte. "Dein dummer Vogel ist heute über den Horizont davon geflogen, du brauchst also nicht zu rufen. Der taucht nicht auf!" sagte Leonardo gelassen. Ian drehte sich blitzartig zu ihm um. "Wovon redest du??" "Red' ich chinesisch? Das Mistvieh ist abgehauen!" "Emelie würde mich niemals verlassen!! Sie ist immer bei mir gewesen!!" fauchte Ian wütend. "Du lügst!" Leonardo ballte die Hände zu Fäusten. "Glaubst du ich hab die fliegende Ratte etwa gefressen? Du bist wirklich der dümmste und verzogenste Mistbengel der mir je begegnet ist. Warum renne ich dir überhaupt nach? Wieso helfe ich dir? Was kümmert es mich geh weiter in den Wald hinein und verrecke!!" brüllte Leonardo aufgebracht, wandte sich um und stampfte davon. Seine schweren Schritte zertraten das Geäst zu seinen Füßen. Nach wenigen Schritten war er verschwunden und seine Schritte erstarben, gingen in die gewohnte Stille des Waldes über. Ian drehte sich ebenfalls wütend um, unterdrückte die Tränen die in ihm aufstiegen und ging weiter. Gerade machte er den Mund auf um wieder nach Emelie zu rufen, erkannte aber dass es doch keinen Sinn machte und klappte ihn wieder zu. Umringt von nichts außer Pflanzen, einer alles erdrückenden Stille und einem unglaublich starken Gefühl der Einsamkeit, sank er langsam in sich zusammen. Jetzt, wo auch Leonardo gegangen war fühlte er sich einsamer denn je. Und Emelie's verschwinden machte das alles auch nicht besser. Er wollte nachhause... aber wo war sein Zuhause? Wo gehörte er hin? Nicht in diese Adelsfamilie, nicht auf das offene Meer und auch nicht hierher auf diese verfluchte Insel... Wo waren seine Wurzeln? Bestimmt nicht in England... Nirgendwo... Was hatte er hier eigentlich noch verloren? Er erreichte eine kleine Lichtung und blieb abrupt stehen. Da! Dort drüben stieg Rauch auf! Aber das war doch nicht der Strand an dem Leonardo sein Lager hatte?? Er konnte doch nicht im Kreis gelaufen sein?? Er ging ein paar zögernde Schritte weiter, hielt dann aber wieder inne als eigenartige Geräusche an sein Ohr drangen. Es klang wie Schreie... Ian schrie laut auf als ein großes, schwarzes Gesicht neben ihm aus den Büschen schoss, dann noch eins und noch eins. Er taumelte erschrocken zurück, riss die Augen weit auf und hätte nichts lieber getan als sich auf den Boden zu werfen. Die Männer um ihn herum waren allesamt dunkelhäutig und hatten eigenartige bunte Kennzeichnungen auf Nase, Stirn und Wange. Einer brüllte ihm etwas in einer ihm fremden Sprache zu. Wieder zuckte Ian zusammen. Was um Himmels Willen waren das für Leute?? Das Brüllen der Männer wurde lauter, sie zückten Speerartige Waffen als er nicht antwortete. "Ich.. ich kann Sie nicht verstehen... " sagte Ian, sein Herz krampfte sich zusammen. Es waren vier dieser Männer die um ihn herum standen. Die Männer starrten ihn an. Einer rief einem anderen etwas zu, darauf machte ein anderer einen Schritt vor, packte Ian grob am Ärmel und schnüffelte an seiner Kleidung. Ian wagte es nicht auch nur einen Ton von sich zu geben. Der Mann stieß ihn grob zurück, so dass Ian zu Boden stürzte. Ian sah eingeschüchtert auf, sah dann verwundert wie alle vier in eine Richtung blickten. Er erkannte wen sie da anstarrten. "Leonardo..." flüsterte er und spürte eine gewisse Erleichterung in sich aufsteigen. Leonardo kam auf die kleine Gruppe zu, hob eine Hand und machte eine eigenartige, verbeugende Geste. Ian's Mund klappte weit auf als er aus Leonardo's Mund die selben Töne und die selben Wörter vernahm die er von den Eingebohrenen gehört hatte. Eine Art Diskussion brach aus und Ian erkannte die Angespanntheit die Leonardo's Gesicht mit sich trug. Schließlich nickten die Männer, traten ein Stück zur Seite und gingen an Ian vorüber, nicht ohne ihm einmal ordentlich auf den Kopf zu spucken. "Wa..?! Was erlaubt ihr euch??" brüllte Ian ihnen aufgebracht nach. "Nein!!" Leonardo warf sich nach vorn, stellte sich vor Ian als die Männer sich sofort wieder umdrehten und die Speere zum Angriff hoben. Leonardo stieß Ian zurück, rief den Männern etwas zu. Ian erstarrte, glaubte seinen letzten Herzschlag zu vernehmen als einer der Kerle den Kopf schüttelte, Leonardo zur Seite stieß und auf Ian zu kam. Leonardo rappelte sich schnell wieder auf und wollte auf den Mann los gehen aber die anderen beiden hielten ihn fest, der dritte hob die Faust und schlug zu. Leoanrdo's Kopf erschlaffte, er brach zusammen. Der Mann mit dem Speer stand dicht vor Ian. Dann erkannte er bei ihm etwas das die andreen Männer nicht hatten. Er trug Schmuck und sein Gesicht hatte nicht diese Zeichnungen wie bei den anderen. Vielleicht war er ja sowas wie ein Anführer? Oder König? Was auch immer er schien eine Respektsperson zu sein und Ian hatte ihn wohl mit seinem Aufschrei beleidigt, aber sie waren es doch gewesen die ihm auf den Kopf gespuckt hatten! Aber was wenn es eine ganz andere Bedeutung gehabt hatte? Und Leonardo... er hatte sich für ihn eingesetzt.... um Himmels Willen!! Er tat es nicht gerne, er musste zugeben dass er es verabscheute aber dennoch tat er etwas das überall auf der Welt als unmissverständliches Zeichen galt. Er erhob sich halb, kniete sich dann nieder, senkte den Kopf und sah dem Mann nicht in die Augen. Leonardo war ihm mit einer ähnlichen geste entgegen getreten. Der Mann musste also tatsächlich jemand hoch angesehenes sein. Wie bitter war es sich einem anderen unterzuordnen, doch im Moment war es ihm gleichgültig. Er tat es nicht für sich, er tat es für Leonardo. Dem Mann der ihn seit seiner Ankunft unter seine Fittiche genommen hatte, der Mann der ihn versorgt hatte. Er wagte nicht den kopf zu heben und sprach kein einziges Wort, davon abgesehen dass sie ihn so oder so nicht verstanden. Einer der Männer sagte etwas, die anderen stimmten mit ein. Aber ihr Anführer blieb stumm. Ian begann zu beten, betete um Leonardos Leben, um sein eigenes. Um so schreckhafter war er als eine Hand seine Schulter berührte. Er sah langsam auf, der Mann deutete ihm sich zu erheben. Ian stand langsam auf. Die Männer die Leonardo schulterten gingen weiter. Ian klappte den Mund auf aber der Mann deutete ihm mit einer Handbewegung ihnen zu folgen und nickte in die Richtung in die sie gingen. Ian stolperte ihnen nach. Sie kamen in eine Art Dorf das zwischen dickem Gestrüpp unterhalb der hohen Klippen einer Bucht lagerte. Es war nicht einfach dorthin zu gelangen. Sie mussten einen steilen, versteckten Pfad hinab gehen. Die Männer liefen, auch unter Leonardo's Last, als wär es ein normaler Pfad. Wie übergroße schwarze und bemalte Bergziegen nahmen sie die Hindernisse in der gestalt von Ästen und Felsen die ihnen den Weg versperrten. Ian stolperte und wäre den schmalen Weg der über einer Reihe von aus dem Wasser ragenden spitzen Felsen endete, fast abgerutscht und gestürzt, hätte ihn einer der Männer nicht lachend zurück gerissen. Ian allerdings fand es nicht sehr unterhaltsam aber es war um einiges beruhigender zu wissen dass diese Menschen auch so etwas wie Humor besaßen. Ian nickte dankend und stolperte weiter. Ein weiteres mal drohte ihn der Wind umzuwerfen aber er hielt sich tapfer aufrecht. Im Dorf angekommen kamen ihnen eine Horde und Halbstarke entgegen gerannt. Ian warfen sie nur kurze, missbiliigende Blicke zu, aber als sie Leonardo sahen stürmten sie regelrecht auf ihn zu. Er war hier wohl nicht ganz unbekannt. Ian sah sich um. Das Dorf bestand aus kleinen dunklen Zelten die in regelmäßigen Abständen von etwa einem Meter voneinander entfernt aufragten. Es war zu seiner Überraschung auch nicht so klein wie er gedacht hatte denn hinter einem Felsvorsprung erkannte er noch mehr der oben spitz zulaufenden Zelte. Einer der Männer der Leonardo trug brachte ihn in eines der Zelte, hieß Ian ihm zu folgen. Leonardo wurde auf ein Bett aus Fellen gelegt. Ian ließ sich neben ihm nieder und wartete bis er die Augen öffnete. Leonardo stöhnte auf als er sich erhob und fluchte vor sich hin. "Geht es dir gut...?" fragte Ian leise. Leonardo riss die Augen auf als er ihn erkannte. Er war kurz nach der Dämmerung aufgewacht. Seine Augen funkelten im Schein der kleinen Kerzen die man aufgestellt und entzündet hatte. "Ian... " keuchte er erschrocken und so leise als glaubte er einen Geist zu sehen. Ian sah ihn nicht an, hatte die Beine an sich gezogen und die Arme um die Knie geschlungen. Er starrte auf den Boden. "Wie ist.. ich meine... warum?... Sie wollten dich umbringen..." Leonardo suchte vergeblich Ian's Blick, er wich ihm aus. "Was hast du...? Bist du verletzt?" schrie er plötzlich und sprang auf die Beine. Er packte Ian an der Schulter und wollte ihn untersuchen. "Mir gehts gut. Tut.. mir leid..." Tränen flossen an seinem Gesicht herab. Leonardo sah ihn an. "Was tut dir leid?" "Alles..." Ian begann zu schluchzen. "Es tut... mir.. so leid..." Leonardo seufzte und fuhr Ian mit einer Hand durchs Haar. "Du bist ne ganz schöne Heulsuse, weisst du das?" "Ich dachte die bringen dich um!! Als du... als du dich vor mich gestellt hast... " er konnte nicht mehr aufhören. Leonardo hob die Hand, fuhr mit ihr über das nasse Gesicht und lächelte schief. Eine Stimme drang von außen herein und Leonardo ließ die Hand sinken und sah auf. Der Anführer der Gruppe mit der er hergekommen war trat ein. Er trug etwas das ein wenig einem Gewand ähnelte. Leonardo nickte und Ian starrte zu Boden, versuchte sein Gesicht zu verbergen. Leonardo unterhielt sich mit dem Mann bis dieser keine fünf Minuten später das Zelt wieder verließ. "Was... wollte er...?" fragte Ian leise. "Seshuan wollte wissen ob du in ein anderes Zelt möchtest." Ian sah ihn an. Leonardo sah so anders aus wenn er lächelte. So anders als wenn er dieses bösartige Grinsen auf den Lippen hatte. "Ich habe ihm gesagt dass du bei mir bleiben möchtest." Ian nickte. "Komm her setz dich hier hin. Du warst eben schon eiskalt." Leonardo reichte ihm die Hand, die Ian entgegen nahm und sich zu ihm setzte. Leonardo legte ihm eine der Felldecken über die schmalen Schultern. Er wickelte sich sofort darin ein, spürte noch Leonardo's Wärme die sich um ihn legte. "Ausserdem hat er in hohen Tönen von dir gesprochen." Ein Grinsen machte sich wieder breit. Ian sah ihn still an. "Er hätte dich eigentlich umgebracht, dein Verhalten war einem König gegenüber sehr unverschämt. Aber er meinte dass dein Gang und deine Verbeugung ebenfalls einem Adel entsprechen. Sie zeigen das Blut das durch deine Adern fließt. Ich hab ihm den ganzen Qutasch erzählt den du mir gesagt hast, dass du der fünfzehnte Anwärter auf einen Trohn bist. Er hat genickt und gesagt dass du ein guter König sein würdest. Denn durch deine Verbeugung, ohne zu wissen wer er ist, zeugtest du von großer Aufrichtigkeit, und das Wissen in einem Augenblick der Gefahr zu Handeln obgleich du königlichen Blutes bist. Ein König muss wissen wann es klug für ihn ist sich zu unterwerfen, auch wenn es seinen Stolz zerfrisst" Leonardo begann zu lachen. "Und so einen Stolz wie der den du hast kleiner, den gibt es in tausend Jahren nicht noch einmal. Aber ich muss sagen du hast wahre Größe bewiesen, obwohl es ja nur um mich ging." Ian sagte leise etwas, das Leonardo aber nicht verstand. "Was hast du gesagt?" "Dass ich... angst um dich hatte.. " murmelte er. "Häääääääääää? was?" "Ich hatte Angst um dich verdammt nochmal ist das so schwer zu begreifen? Ich weiß sehr wohl dass du mich richtig verstanden hast du wolltest es nur noch einmal hören!!!" fauchte Ian, packte eines der Kissen und warf es Leonardo an den Kopf, der lachend auswich. Warum konnte er nicht sagen, aber plötzlich in Leonardo's Nähe zu sein entfachte ein wohlbehagen in ihm. Auch in der Nacht in der sie dicht beieinader schliefen fühlte er sich zum ersten Mal geborgen. Kapitel 4: Part 4 -Schönheit und andere kleine Sorgen- ------------------------------------------------------ *sich nomma brav fürs lesen und die Kommis bedank* -^~^- *tief verbeug* Ian erwachte, aber er öffnete seine Augen nicht. Er spürte nur etwas weiches, haariges auf seinem Nacken sich bewegen. Es war so angenehm. Er kuschelte sich näher an die wärmespendende Quelle neben sich und krümmte sich zusammen. Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. Plötzlich fuhr er erschrocken zusammen, als er sich erinnerte, wer diese Wärme ausstrahlte. Ian riss erschrocken seine Augen auf und blickte direkt auf ein ekeliges behaartes achtbeiniges Getier, das mit den acht Beinen zappelte. Wie auf heißen Kohlen stieß er einen gellenden Schrei aus und sprang aus dem Feldbett, oder was es war, entfernte sich in die hinterste Ecke der Hütte. Er starrte wie hypnotisiert das schwarze Ungetüm An. Leonardo bewegte sich und richtete sich auf. "Musst du so brüllen?" fragte er leise und wischte sich den Schlaf aus den Augen. "Die Sonne ist nicht einmal aufgegangen." beschwerte er sich mit verzogener Miene. Dann sah er den zitternden Leib in der Ecke und folgte der Richtung, in die dessen Zeigefinger zeigte. Er begann zu lachen. "Noch nie ne Tarantel gesehen?" fragte er überrascht und hob das Tier hoch, das mit den Beinen zu rudern begann. Leonardo hörte, wie Ian würgte. "Die beißen nicht. Mehr kann ich dir auch noch nicht sagen. Probiert hab ich die noch nicht. Ich weiß nicht wie die schmecken. Die Eingeborenen essen die hier nicht, also hab ich es auch gelassen. Wer weiß, vielleicht sind die ja sonst giftig." Er zuckte mit den Achseln und warf sie aus dem Fenster. Dann lachte er wieder, als er Ian sah. "Du bist widerlich." Bellte er entrüstet. "Wieso hast du dich dann so sehr an mich geschmiegt?" fragte der Italiener grinsend mit geneigtem Kopf. Ian schoss die Röte in den Kopf. "Mir war kalt, zufälligerweise! So kalt, dass ich mich mit deinem Gestank abfinden musste, um nicht zu erfrieren!" Ian blickte ihn aus funkelnden Augen an. "Du riechst aber auch nicht grad nach Rosenblättern." Zufrieden grinsend legte sich Leonardo wieder hin und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. "Aber mit Sicherheit besser als du, du... Stinkmorchel." Knurrte er wütend. "Als Adeligensohn hast du aber ganz schöne Schimpfwörter auf Lager. Woher hast du die?" fragte Leonardo interessiert. Ian antwortete nicht. "Jetzt sei nicht gleich eingeschnappt. Ich finde, wir sollten uns vertragen, wenn wir hier sind." Ians Gesichtszüge nahmen verzweifelte Züge an. "L..Lassen die uns laufen?" "Sicher. Nur war es gestern Abend zu spät, um noch den weiten Weg zu Bucht zu machen. Wir wären sonst von der Dunkelheit überrascht worden. Außerdem lauern hier fleischfressende Spinnen an jeder Ecke." Leonardo begann wieder zu lachen. "Und das ist der Dank dafür, dass ich dich vor diesen Wilden gerettet hab?" sagte Ian leise. "Du hast dich auch nicht bedankt, als ich dir dein Leben gerettet habe. Und das nicht nur einmal." Gab Leonardo lässig zurück. "Na gut.... du hast recht, ich werde mich natürlich auch bei einem Tier bedanken, wenn es mich gerettet hätte, in deinem Fall, gerettet hat." Ian ging ein paar Schritte auf ihn zu, reichte ihm schief grinsend die Hand. "Vielen Dank für deinen tapferen Einsatz, furchtloser Krieger." "Krieg ich keinen Orden?" fragte Leonardo mit geneigtem Kopf. "Höchstens eine Banane..." Leonardo nahm mit einem schiefen Grinsen Ians Hand entgegen und zog ihn ruckartig auf den Boden, drückte ihn an seinen Körper. "Hast du sie noch alle????" schrie Ian entsetzt, mit weit aufgerissenen Augen. "Niemand beleidigt mich und nennt mich ein Tier, nur damit das klar ist." Knurrte der Italiener mit kalter Stimme. Ian erzitterte, als er Leonardos Atem an seinem Ohr spürte. "Lass mich los!!" Bellte Ian wie von Sinnen, versuchte sich aus Leonardos, von der Wildnis starken und von der Südseesonne gebräunten, Arme los zuwinden. "Wieso? Ich bin mir sicher, du wurdest selten in den Arm genommen. Du hattest nicht einmal ein Tier, das du an dich drücken konntest. Nicht wahr?" Leonardo wartete. Ian hörte auf, sich zu wehren. Leonardo hasste zwar diese hochnäsigen adeligen Snobs. Er verachtete sie zutiefst, weil sie keine Ahnung vom wahren Leben hatten. Vor der Haustür konnten Menschen vor Hunger sterben, und sie wussten es nicht einmal und vergnügten sich mit Musik und hatten Trüffel zu Essen. Sie brauchten sich um nichts zu sorgen. Sie waren wohlhabend, mussten nicht hart arbeiten um einen Laib Brot kaufen zu können, aber langsam erkannte er den wahren Unterschied zwischen arm und reich und die letzteren waren nicht zu beneiden. Sie hatten auch Probleme und Sorgen, die sie plagten und innerlich zerfraßen. Nur waren es keine materiellen Dinge, wonach sie strebten. Sie waren frei, was das Geld ausgeben anbelangte, aber waren sie auch in ihrem Geist frei? Ist man wirklich glücklich, wenn man alles Geld und Gold der Welt besaß? War ihr Geist und ihr Herz frei? Konnte es sich frei bewegen? Er erkannte, dass sie nach einem gesellschaftlichen Muster lebten, das ihnen vorschrieb, wie, wo und warum sie zu leben und zu lieben hatten. Bei den Armen war es genau umgekehrt. Ihr Geist und ihre Seele waren frei. Aber ihre materiellen Bedürfnisse konnten nicht gedeckt werden. Ian bewegte sich nicht. Er kämpfte mit den Tränen. Wann hatte er die Liebe seiner Eltern schon gespürt. Nie! Von seinem Vater ganz zu schweigen. Er wusste nicht wieso, aber sein Vater hasste ihn. Von seinem eigenen Vater verstoßen. Er begann zu weinen und vergrub sein Gesicht in Leonardos Brust. "Wieso.... wieso tust du das?" "Was meinst du?" begann der Italiener, sah zur Decke und fuhr Ian übers blonde Haar. "Du bringst mich immer zum Weinen. Immer. Ich hasse das." Schluchzte der Adelige auf. Leonardo überlegte. "Ich weiß nicht, wieso ich das tue. Vielleicht.... weil ich dich weinen sehen will..." hauchte Leonardo. Ian sah abrupt zu ihm auf. Leo erwiderte seinen Blick. "Was... was soll das heißen?" Der Engländer setzte sich auf, um ihm besser ins Gesicht sehen zu können. "Ich weiß nicht. Weil dein Gesicht dadurch lebendig wird. So anders. So zart und verängstigt." Ian sprang auf. "Halt den Mund!" gab er erbost zurück. Nur noch die feuchten Wangen ließen darauf schließen, dass er vor Sekundenbruchteilen noch geweint hatte. Leonardo sah ihn erstaunt an. "Sag so etwas nie wieder zu mir! Hast du verstanden???" Er funkelte ihn an und ging aus dem Zelt. "Aber..." war alles, was Leonardo aus sich herausbringen konnte. Er selbst war über das, was gerade geschehen war erstaunt. Wieso hatte er das gesagt? Das verwirrte ihn immens. Wieso hatte er gesagt, es gefiele ihm, wenn Ian weinte? Wieso überhaupt hat es ihm gefallen? War es die Schadenfreude? Vielleicht faszinierte ihn bloß dieses Gesicht. Er wusste es nicht. Leonardo sprang auf und folgte Ian nach. "Wir können nicht so einfach abhauen." Zischte er ihm hinterher. Er packte ihn fest am Arm. "Ach ja, und wieso nicht?" knurrte Ian zurück. "Wir müssen uns vom Stammeshäuptling verabschieden, schließlich durften wir in seinem Dorf übernachten." Ian blieb schmollend stehen und senkte den Kopf. "Komm. Wir gehen dann zu unserer Bucht zurück, machen vorher einen Abstecher zum See." Ian ließ sich zum größten Zelt des Dorfes dirigieren. Ohne ein Wort zu sagen, verbeugte er sich tief vor dem König, nur Leonardo wechselte ein paar Worte mit ihm. Er schien sich zu bedanken, dann machten sie sich wieder auf den Weg ins Gebüsch, über den schmalen Weg und gelangten so zum See. Leonardo sprang sofort in das kalte Wasser und tauchte lachend wieder auf. "Komm schon! Das Wasser ist sehr angenehm." Schrie der Italiener Ian zu. Dann schwamm er zum Wasserfall, stellte sich drunter und trank es in großen Schlucken. Ian setzte sich auf einen Felsen beobachtete den "Wilden" nachdenklich, als er plötzlich bemerkte, dass dieser mit ihm sprach. "Hey, eure Verträumtheit! Das Badewasser ist genau wie für sie geschaffen, nicht zu kalt und nicht zu warm. Ich bin mir sicher, sie werden begeistert sein." grinste Leonardo frech und bespritzte Ian mit einem Schwall kühlen Nasses. "Ich will nicht." Sagte Ian betrübt. Er wollte zurück nach England, in ein warmes Bett, in eine Wanne mit heißem Wasser und er wollte etwas Ordentliches zu essen haben. "Was ist?" fragte Leonardo und trat triefnass aus dem Wasser, setzte sich zu ihm. "Ich will nach Hause!!!" schluchzte er auf und bedeckte sein Gesicht mit beiden Händen. Leonardo sagte nichts, legte seine Hand um Ians schlanken blassen Körper. "Weißt du? Ich sitze hier schon 2 Jahre fest. Hab ich dir doch schon gesagt. Mittlerweile hab ich mich dran gewöhnt. Es ist gar nicht so schlimm, wie du glaubst, vor allem, wenn wir zu zweit sind. Jetzt hab ich wenigstens jemanden zum Reden, auch wenn du ein kleines verwöhntes Mamasöhnchen bist." Leonardo hielt ihn im Arm und sah lächelnd auf ihn herab. Ian hob abrupt den Kopf, stieß sich erbost weg. "Ich bin kein verwöhntes Mamasöhnchen!" bellte er aufgebracht. "Ich hab es aber nicht böse gemeint." Lenkte der Italiener ein. Sein Gesichtsausdruck war diesmal etwas traurig. Er war traurig, weil Ian immer Distanz zu ihm suchte. Wie lang war es her, dass er einen Menschen im Arm gehalten hatte. Liebevoll im Arm gehalten hatte. Noch dazu einen so schönen Menschen. "Hör auf, mir irgendwelche beleidigenden Namen zu geben! Ich kann das nicht leiden!" Ian sprang auf und ballte seine Fäuste. Leonardo senkte seinen Blick. "Ok, dann werd ich dich Ian nennen, wenn es besser ist." Dann hob er wieder den Kopf und ein breites Grinsen prangte in seinem Gesicht. "Aber dafür kommst du mit mir baden." "Du warst doch grad!" sagte Ian entsetzt, da spürte er schon, wie Leonardo seine Hand packte und ihn ins Wasser dirigierte. Als beide im Wasser waren, zog der Dunkelhäutige den Adeligen an seinen Körper. "Ich will aber, dass du mit mir badest." Ian spürte nur den heißen Atem Leonardos an seinem Ohr, der ihm einen kalten Schauer über den Rücken jagte, der noch kälter war, als das Wasser selbst. Aber Leonardo bereitete ihm Unbehagen, wenn er ihn so nah an seinem Körper spürte. Es war nicht so, dass er sich nicht nach Wärme und Geborgenheit sehnte, was Leonardo ihm auch geben konnte. Es war nur anders, als bei seiner Mutter, wenn sie bei ihm war. "Du siehst aus wie ein Affe." Knurrte Ian. Leonardo sah ihn verdutzt an. "Du solltest dich mal rasieren und deine Haare schneiden. Dann würdest du mit Sicherheit menschlicher aussehen." "Und sag mir bitte, wie ich das ohne Messer und Schere anstellen soll?" fragte der Italiener mit hochgezogener Braue und packte Ian am Unterkiefer, hielt ihn fest. Dann strich er drüber. "Ich hab mir schon gedacht, dass du noch keinen Bartwuchs hast. Ein überreifes Bübchen, also." "Lass mich los!" schrie Ian und schlug Leonardos Hand bei Seite. "Ich hab einen Bart!" bellte er aufgebracht. "Einen blonden Bart! Schau doch!" befahl Ian und hob demonstrierend sein Kinn an. Mit einem schiefen Grinsen beugte sich der Italiener vor und begutachtete die sanften Gesichtszüge. "Egal, ob mit oder ohne Bart (den ich übrigens nicht sehen kann), hast du ein wunderschönes Gesicht." Flüsterte Leonardo und sah ihm in die grünen Augen. Ian musste schwer schlucken, als er sein Herz bis zum Kehlkopf aufschlagen spürte. Dann drehte er abrupt seinen Kopf weg. "Deines ist zu behaart, um zu sagen, ob es schön ist oder nicht." Bei diesem Satz hob er seine Nase, um damit das Gefühl der Selbstverständlichkeit zu unterstreichen. "Ach ich bin ganz froh dass du es nicht sehen kannst." sagte Leonardo und strich sich grinsend über den dunklen Bart. "Sonst müsste ich die ganze Zeit über mit der Angst kämpfen dass du mich des nachts vermutlich anspringen würdest." "Wie bitte?" Ian starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. "Weil ich dich wegen deiner Scheußlichkeit umbringen wollen würde?" Leonardo lachte. "Nein, ich müsste Angst haben dass du ständig in mein Bett springen würdest." Ian's Gesicht lief puterrot an. "Ausserdem..." fügte Leonardo hinzu. "Hast du dir schonmal meine Augen angesehen?" "Was?! Wovon sprichst du?" keifte Ian. Seine Gesichtsfarbe hatte den Hauch einer überreifen Tomate angenommen. Leonardo näherte sich ihm, packte Ian am Arm und zog ihn zu sich. "Lass mich los! Was soll das??" knurrte er. "Jetzt flipp nicht jedesmal so aus wenn ich dir zu nahe komme, ich bin kein Tier verdammt." knurrte Leonardo zurück. "Ich fress dich doch nicht auf. Oder ekelt es dich wenn dich Menschen niederen standes anfassen?" Ian's Kiefer klappte nach unten. "Also stimmt es?" fragte Leonardo mit gehobener Augenbraue als Ian nicht antwortete. "Nein!!" fauchte Ian. "Es ist ja gar nicht so dass ich deine Nähe nicht mag, sie macht mich nur nervös!!!" und sofort bereute er es dies gesagt zu haben. Erschrocken über sich selbst klatschte er sich die Hand an die Stirn. "Ich... äh... ich meine... na ja... also..." Leonardo lächelte, was Ian zusehends nervöser machte. "Das war nicht so gemeint wie du vielleicht denken magst..." "Ich mache dich nervös?" Ian schluckte als Leonardo näher kam. "So schlimm?" fragte er Ian als nur Haaresbreiten ihre Gesichter trennten. Ian schloß die Augen, versuchte ruhig zu atmen. "Vielleicht..." begann Leonardo und strich dabei Ian's Arm entlang. "solltest du dich dann etwas..." plötzlich wurde sein Griff fest. Ian quietschte laut auf als Leonardo's andere Hand sein Bein umschlang und wie ein Fliegengewicht hoch hob. "...abkühlen!" beendete er und warf den kreischenden Adeligen ins Wasser. Ein Schwall Wasser ergoss sich über die Pflanzen als Ian einen Bauchklatscher hinlegte. Leonardo lachte schallend auf. Er krümmte sich leicht als Ian wieder auftauchte und ihn anschrie. "Du verfluchter Schweinepriester!!!" brüllte Ian "Vorsicht mit dem was du sagst kleiner, das letzte mal hab ich dich auch schon zum weinen gebracht. Pass auf sonst erwürge ich dich diesmal wirklich." sagte er mit einem halben Grinsen. Es war offensichtlich dass Ian dabei war seine Geduld erneut auf die Probe zu stellen. Ian verstummte einen Moment, biss die Zähne zusammen und versuchte sich vergebens zu beruhigen. Aber noch bevor ihm etwas passendes einfiel sprang Leonardo auch schon ins Wasser. Ian rührte sich nicht als er zu ihm heran schwamm. "Du fliehst und kreischst ja gar nicht." sagte Leonardo grinsend als er Ian schnaufend erreichte. "Den gefallen tu ich dir noch!" knurrte Ian und starrte ihm in die Augen. Leonardo lachte. "Du bist so bissig geworden, nachdem du mir deine Gefühle gezeigt hast." "Ich weiß nicht wovon du sprichst." "Ich denke dass du das sehr wohl weisst. Du hast geheult und gesagt dass dir dein Benehmen leid tut. Und dass du angst um mich hattest." Ian blickte weg, wollte zum Ufer schwimmen aber Leonardo hielt ihn fest. "Einen Moment noch." er zog Ian zurück. "Was?" fragte Ian wieder bissig. "Ich hab dich vorhin was gefragt." "Das wäre?" "Ob du dir schonmal meine Augen angesehen hast." sagte der Italiener grinsend. "Warum hätte ich das tun sollen?" "Weil sie die wahre Schönheit eines Menschen verkörpern." Leonardo's Gesichtsausdruck wurde ernst. "Sie sind das Auschschlag gebende. Jetzt sieh mir gut in die Augen. Sieh genau hin und dann möchte ich hören was du denkst." Ian versuchte alles, aber ihm nicht in die Augen zu sehen wenn er mit ihm sprach. "Das ist vollkommen lächerlich." "Versuch es. Antworte mir erst wenn du es ausprobiert hast und zieh keine voreiligen Schlüsse." Leonardo nahm Ian's Gesicht in seine Hände und hob es an. Ian wehrte sich nicht, starrte dem anderen in die Augen. Er hatte das Gefühl zu versinken, in diesen unglaublich schönen braunen Augen zu ertrinken. Und dann schlich sich langsam ein Bild in sein Kopf. Er sah Leonardo mit einem gepflegten Haarschnitt, rasiert, in eleganter Kleidung... "Und?" fragte Leonardo grinsend. "Du bist potthässlich." sagte Ian und riss sich mit Mühe von Leonardo's Gesicht los. "Was?!" sagte Leonardo gereizt. "Du hast doch keine Augen im Kopf." "Kann schon sein." murmelte Ian vor sich her und ging aus dem Wasser. "Ich geh schon vor." rief Ian ihm zu und bemerkte nicht das triumphierende Grinsen in Leonardo's Gesicht. Er war ein wenig überrascht über Ian's Verhalten, er vermutete dass der Junge ihn gerade vermutlich belogen hatte. Von wegen hässlich dachte er breit grinsend. Ian hatte seine Sachen zum trocknen in die Sonne gelegt und sich eine Decke über die Schulter geworfen. Es war warm, sehr warm aber er wollte nicht nackt im sand sitzen. Er starrte zum Horizont. Leonardo war vielleicht doch nicht so unattraktiv. Er hatte recht gehabt, verdammt! Wäre der Bart und das alles nicht... Nein er wollte nicht mehr daran denken. Das war alles nicht wichtig. Er musste doch irgendwie hier weg kommen. Aber wo würde er hingehen? Nachhause? Nach England? Von wo er doch geflohen war um seinen Traum zu verwirklichen. Aber letzendlich brachte doch auch die Grübelei nichts. Er war allein auf dieser verfluchten Insel, sogar Emelie war fort. Sie war weg und er war allein, allein mit diesem Irren und seinen Buschfreunden. "Du solltest aufpassen, nicht dass dir die Eier abfrieren." hörte Ian Leonardo sagen als er grade aus dem Gestrüpp trat und zog eine Grimasse. "Sind immernoch meine Eier." sagte er und erschrak über sich selbst. Leonardo lachte hinter ihm auf. "Du wirst ja richtig unverschämt." "Das ist alles dein schlechter Einfluss." knurrte Ian und konnte ein schiefes Grinsen nicht unterdrücken. "Jetzt bin ich auch noch schuld?" er grinste. "Komm lieber mit in die Hütte, ich will nicht auch noch die schuld dafür tragen wenn der zukünftige König keine Nachkommen zeugen kann, obwohl ich denke dass das kein Verlust sein wird." er lachte wieder auf. Ian seufzte und spürte wieder wut auf diesen Verrückten in sich aufsteigen. "Ich will von deinen Nachkommen erst gar nicht reden du hässlicher Pavian." Vielleicht war er ja doch nicht so allein. Es verstrichen einige Monate nach Ian's Ankunft auf der Insel. Er zählte die Tage nicht mehr, nach drei Monaten hatte er damit aufgehört. Er schlief mittlerweile in Leonardo's kleiner Hütte. Leonardo hatte ihm ein Feldbett gebaut auf dem Ian die Nächte neben Leonardo's Bett verbrachte. Anfangs hatte er sich sehr gesträubt aber bald, als die Nächte kälter wurden hatte er eingewilligt. Und im Gegensatz zu Leonardo, der sich nach vielen Protestlauten dazu bereit erklärt hatte wenigstens einen Lendenschurz zu tragen, ging er sorgfältig mit seiner Kleidung um. "Du bist eine perfekte hausfrau." spottete Leonardo manchmal wenn er sah wie Ian seine Kleider im See wusch während er auf der Suche nach essbarem war. Ian beachtete dieses dumme Geschwätz dieser Tratschtante nicht die sich für jede Kleinigkeit die er tat das Maul förmlich zerriss. Manchmal war er von den Mägden die er von zuhause kannte nicht im geringsten zu unterscheiden. Am darauf folgenden Morgen wurde Ian durch einen Knall geweckt. Er sprang auf und starrte in Leonardo's leeres Bett. Dann brach großer Tumult aus. Draußen begannen Männer zu brüllen und zu schreien. Ian zog sich in windeseile an und rannte zur Tür, als diese von außen aufgerissen wurde. Der Mann und Ian erstarrten. Dann begann der uniformierte aufgeregt zu schreien. "Master Ian!!! Endlich haben wir Euch gefunden!!!" Ian's Mund klappte weit auf als er nach draußen trat. Nicht weit vor ihm ankerte eines der königlichen Schiffe und am Strand hatten sich unmengen von uniformierten Soldaten versammelt. "Ian!!!" kreischte eine Stimme. Ehe Ian die Stimme einordnen konnte wurde er angesprungen und zu Boden geworfen. "Ian!!! Wir haben uns solche sorgen gemacht... du warst so plötzlich weg..." schluchzte der kleine, der mindestens zwei Köpfe kleiner als Ian war. "Josua... was... was machst du hier...?" Ian's Schock saß ihm tief in den Knochen. "Wie... wie habt ihr mich... gefunden?" fragte Ian. Ein Offizier verneigte sich ehe er sprach. "Euer Vogel, Master Ian. Er ist zurück gekommen und hat uns her geführt. Master Josua bestand darauf ihm zu folgen. Der König hat es zunächst nicht erlaubt, aber Master Josua hat bekanntlich seinen eigenen Kopf." "Emelie... Emelie hat euch hergebracht?" er atmete tief ein "Wo ist sie..?? und wo ist Leonardo??" "Leonardo, Sir?" fragte der Offizier mit gehobener Augenbraue. "Meinen sie den wilden? Der ist auf dem Schiff Sir, wir brechen gleich auf." Kapitel 5: Part 5 -Auf, in die Heimat!- --------------------------------------- Wohin fahren Ian und Leonardo? Werden sich ihre Wege trennen? Tjaaaaaaaaaaaaaaa lest selbst um eine Antwort auf eure Fragen zu erhalten XDD *sich über eure Kommis freu* -^////^- Ian stieg die Strickleiter zum Deck des hohen Segelschiffes empor. Sein Herz raste wie wild, er wusste nur nicht aus welchem Grund. "Master Ian! Bitte, Gehen sie weiter! Sie sind wohl wieder am träumen?" fragte der Offizier mit schrägem Lächeln, der gleich nach Ian die Leiter hochkam. "Oh!" Ian schüttelte seinen Kopf, als er die Stimme hörte, ging weiter. Als alle an Deck waren, eingeschlossen Josua, wurden die riesigen Segel gesetzt und das Schiff fuhr ins Meer hinaus. Ian marschierte zum Heck, um noch einmal einen Blick auf die Insel zu werfen. Sie war gar nicht mal so klein, aber sie wurde es, je weiter sie sich entfernten. Wo war Leonardo? Plötzlich packte ihn eine Angst, dass er auf der Insel geblieben sei. "Gott! Nein! Leonardo...." seufzte er irritiert. "Ian?" Josua stand neben ihm, blickte hoch, um ihm in die Augen sehen zu können. "Ist Leonardo dein Freund?" Ian sagte nichts, dann, zögerlich nickte er. Da strahlte Josua über sein ganzes Gesicht. "Wenn er dein Freund ist, dann ist er auch mein Freund!" jauchzte er entzückt. "Wo... wo ist er?" Ian zitterte. Er hatte Panik vor der Antwort. "Er ist unterm Deck, glaub ich. Ian?" Erleichtert, ließ er sich auf den Holzboden nieder. Sein Herz raste immer noch. Es konnte sich nicht beruhigen. "Ja?" "Magst du ihn?" fragte Josua mit großen Augen, setzte sich in Ians Schoß. "Wieso fragst du mich das?" Ian strich dem kleinen Jungen durch die Haare. Immer und immer wieder. "Weil ich ihn mag. Schau, was er mir geschenkt hat!" rief er begeistert auf. Er kramte in seiner Tasche herum, zog dann ein Kette heraus. "Was ist das?" fragte Ian erstaunt, berührte es, um es genauer zu betrachten. "Guck mal! Da hängen Muscheln dran! Total schön!" Josua strahlte übers ganze Gesicht. Ian musste lachen. "Hey! Möchtest du sie nicht anlegen? Komm mal her. Ich binde sie dir um den Hals." "Au ja!" schrie der Kleine entzückt. "Master Ian?" Ian blickte hoch. Der Uniformierte Mann stand vor ihm. "Sir! Sie ... sie sitzen am Boden?" fragte dieser irritiert. Ian nahm Josua von seinem Schoß, stand auf. "Reden sie, Bob." "Sir, Wollen sie ein Bad nehmen? Wir haben heißes Wasser und Seife für sie vorbereitet." ,Seife...' dachte sich Ian. Wie lange hatte er keine richtige Seife mehr zu Gesicht bekommen? Er nickte zustimmend. "Folgen sie mir, Sir." Sagte Bob und ging unters Deck. Ian folgte ihm. "Wir haben auch frische Kleider für sie vorbereitet." "Danke, Bob. Ein richtiges Bad hab ich jetzt nötig." Sie blieben bei einer Tür stehen. Bob klopfte an, wartete einen Augenblick. Er klopfte noch einmal. "Sir Leonardo!" rief er. "Sind sie fertig?" fragte er durch die geschlossene Tür. Ians Herz raste. Er konnte es nicht begreifen, er war doch all die Monate ständig mit ihm zusammen! Wieso um Himmelswillen hatte er solche Angst, ihn zu sehen? Es kam keine Antwort. Dann machte Bob die Tür auf. Beide traten ein. In diesem Raum war keine Menschenseele. "Er muss schon fertig sein, Sir." Sagte der Offizier, zuckte gleichgültig mit den Achseln. "Die Wanne ist bereits gefüllt. Hier auf dem Stuhl liegen ihre Kleider. Wir haben auch ihre Sachen mitgenommen. Dort sind sie." Er zeigte auf eine Truhe in der Ecke. "Danke, Bob." Ian ging zu Holzwanne, sah hinein. Das heiße Wasser dampfte und Kräuter schwammen darin. "Sir?" fragte Bob beschämt mit gesenktem Kopf. "Ja? Gibt es noch etwas?" "Sir, ich bin froh, dass wir sie wieder gefunden haben." Ian lächelte, sagte kein Wort, nicht einmal ein zustimmendes. Er wusste nicht ,ob er froh war. Er musste an seinen Vater denken, Angst packte ihn. Plötzlich wollte er nicht mehr nach England. Trotzdem, er war froh Josua zu sehen. Er liebte den Kleinen, wie seinen eigenen Bruder. "Sir?" "Haben sie noch etwas vergessen?" fragte Ian, immer noch erstaunt, dass Bob noch da war. "Sir, darf ich mich entfernen?" Er verbeugte sich der Form halber. Ian sah ihn verblüfft an. ,Entfernen'? "Wieso fragen sie mich, ob sie gehen dürfen? Natürlich können sie gehen." Ian sah ihn schief grinsend an. Bob blickte erstaunt hoch. "Natürlich Sir." Ein Lächeln breitete sich auf dessen Lippen aus, dann verschwand er, schloss die Tür hinter sich zu. Ian schälte sich die teilweise zerfetzten Kleider vom Leibe, warf sie auf den Boden. Dann stieg er vorsichtig ins heiße Wasser, legte sich ganz hinein, um dann mit dem Kopf wieder aufzutauchen. "Wie schön." Seufzte er zufrieden. Eine Weile lag er so da, bevor er sich die Seife nahm und seinen Körper und seine Haare zu waschen begann. Der Duft der Kräuter und die Hitze beruhigten sein Gemüt und seinen Geist. Er entspannte sich, schloss seine Augen. Er hörte nicht, wie die Tür geöffnet wurde und jemand eintrat, sich zur Wanne setzte und ihn lächelnd beobachtete. Die Person nahm einige blonde Strähnen, die ihm ins Gesicht hingen und strich sie nach hinten. Ian schlug seine Augen auf, blickte direkt in ein dunkles Gesicht. Er zuckte zusammen. "Wer sind sie???" begann er zu schreien. "Was tun sie hier!!" Ian lief knallrot an, als er eigentlich merkte, dass er noch nackt in der Wanne lag. "Du solltest besser aufwachen, sonst könntest du noch ertrinken." Die Person lächelte verschmitzt. Ian erstarrte, sah die Person mit weitaufgerissenen Augen an. Er rührte sich nicht, starrte nur in das Gesicht seines Gegenübers. "Erkennst du mich nicht?" Er begann zu lachen. "Sieht gut aus, nicht wahr?" Er grinste bis über beide Ohren, fuhr mit der Hand über sein nacktes Kinn, dann über die schwarzen, glänzenden, glatten Haare. Ian antwortete nicht. Er war noch immer wie zur Salzsäule erstarrt. "Leo....nardo??" keuchte er irritiert. "Ja ha. Na? Erstaunt, oder wie deute ich deine Blicke?" Immer noch grinsend, zwinkerte Leonardo Ian zu. Dieser packte sich an die Brust. Sein Brustkorb drohte zu zerreißen. Er spürte, wie sein Herz so stark in seinem Körper hämmerte, dass es schon beinahe schmerzte. Als wolle es hinaus, sich durch das Fleisch einen Weg nach draußen und in Leonardos Hände bahnen. "Siehst du nicht, dass ich bade?! Ich bin nackt!" bellte Ian irritiert, ihm war erdrückend heiß, und er wusste genau, dass es nicht das Wasser war, das ihn in diesen Zustand versetzte. Ian setzte sich beschämt in der Wanne auf. "Das sehe ich doch. Ich hab dich doch schon oft nackt gesehen, als du im See gebadet hast." "Hast du mich heimlich beobachtet?" bellte Ian weiter. Leonardo sah zur Decke hoch. "Ich muss zugeben, ja, heimlich." Ians Mund klappte auf, seine Augen sprühten Funken. "Du hast immer noch nicht meine Frage beantwortet." "Dreh dich um, ich möchte hinaus aus der Wanne." Sagte Ian, ohne in Leonardos Gesicht zu blicken. "Wenn du mir dann antwortest, dann tu ich es." "Gib mir das Handtuch dort auf dem Stuhl." Sagte Ian kühl. Leonardo nahm das Handtuch und hielt es ausgebreitet Ian hin. Er stand in der Wanne auf. Das Wasser floss an seinem reinen Körper hinunter. Leonardo schlang das Tuch um Ians Körper, begann ihn trocken zu reiben. "Was soll das?" knurrte Ian. "Hab ich gesagt, du sollst mich abtrocknen?" "Wieso bist du heute so bissig? Freust du dich nicht, dass wir zurück nach England fahren?" fragte er, hörte mit dem Abtrocknen nicht auf. "Pah!" Ian sah zur Seite. "Du riechst gut." Sagte Leonardo verschmitzt lächelnd. "Lass mich das machen! Ich bin kein kleines Kind mehr!" fuhr Ian seinen Gegenüber knallrot im Gesicht an, riss ihm das Handtuch aus den Händen. "Schon gut. Aber irgendwie wäre ich lieber auf der Insel geblieben." Leonardo drehte sich um. "Mit dir allein." Fügte er noch hinzu. Ian spürte nur, wie ihm die Hitze in den Kopf schoss. Allein hatte er gesagt. Er stieg aus der Wanne, trocknete sich fertig ab und begann sich anzuziehen. "Du kannst wieder schauen." Leonardo drehte sich um. "Wie großzügig von dir." Sagte er mit leicht ironischem Unterton. Er setzte sich auf einen Stuhl, beobachtete, wie Ian sich anzog. Er stand vor einem Spiegel, knöpfte sich das Hemd zu, da warf Ian Leonardo einen Blick zu, ihre Augen trafen sich. "Du... siehst viel jünger aus." Begann Ian, sein Herz raste wieder. Bloß, wenn er ihn ansah. Es machte ihn verrückt. Er sah weg. "Ich bin fast 24." "24?" sagte er erstaunt, sah ihn mit großen Augen an. "Mit dem Bart und den verfilzten Haaren hast du ausgesehen wie mindestens 30." "Danke für das Kompliment." Wieder dieser ironische Unterton. Ian erschrak etwas, als Leonardo aufstand und auf ihn zukam. "Soll... ich dir die Krawatte binden?" fragte er. "N... Na gut." Ian senkte beschämt seinen Kopf. "Den Kopf musst du schon hochhalten, wie soll ich das machen?" Als der dunkle Italiener Ian Kinn anhob musste der Engländer willkürlich in dessen Augen sehen. Es waren tiefe, dunkle Augen, die so vieles zu sagen vermochten. "Du hast recht..." begann Ian. "Was meinst du?" fragte Leonardo etwas irritiert. "Augen verkörpern die wahre Schönheit eines Menschen. So hast du das doch gesagt, oder irre ich mich?" Leonardo erstarrte. Er ließ den Engländer los. Ian sah ihn an. Und Leonardo stand da, rasiert, mit gepflegtem Haarschnitt, fein gekleidet. Jetzt musste er ihm nicht mehr in die Augen sehen um diese Schönheit zu sehen. Jetzt wollte er ihm in die Augen sehen, um dessen Seele zu sehen. Mit verbittertem Gesichtsausdruck senkte Leonardo sein Haupt. "Du hast mir schon mal gesagt, dass ich potthässlich bin, ein zweites Mal muss ich es nicht hören." Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Er drehte sich mit dem Rücken zu Ian, wollte gehen. "Nein! Warte!!" schrie Ian auf. Er packte ihn am Handgelenk, um ihn zurückzuhalten. Leonardo blieb stehen, sah ihm aber nicht ins Gesicht. "Deine Augen..." begann Ian. "...verkörpern deine Schönheit... und die ist wahr. Als ich dir auf der Insel damals in die Augen gesehen habe, dann hab ich dich so gesehen, wie du jetzt vor mir stehst." Leonardo hob seinen Kopf. "Soll das heißen, dass du mich schön findest?" fragte er. Ian sagte nichts, blickte zur Seite. Er spürte nur, dass Leonardo sein Kinn anhob, um ihm in die Augen sehen zu können. Als Ian Leonardos breites Grinsen sah, riss er sich los. Er war knallrot angelaufen und stinkwütend auf diesen Menschen. Wieso hatte er überhaupt so etwas gesagt??? War er eigentlich noch zu retten? Einem Mann zu sagen, er wäre schön. Er verdeckte sein Gesicht. Er wollte nicht ,dass der Italiener ihn so sah. Plötzlich klopfte es an der Tür. "Ian? Bist du noch drinnen? Ich möchte mit dir und Leonardo zu Mittag essen. Es steht schon angerichtet. Kommst du?" Es war Josuas Stimme. Der Italiener machte die Tür auf. "Da bist du ja, mein Kleiner!" sagte Leonardo, hob ihn hoch auf seinen Arm. "Du trägst meine Kette?" fragte Leonardo erstaunt, als er sie an Josuas Hals baumeln sah. "Jaaah!" schrie er entzückt auf, dann zeigte er mit dem Finger auf Ian. "Ian hat sie mir umgehängt." Dieser verschränkte seine Arme vor der Brust. "Mit nacktem Finger zeigt man nicht auf angezogene Leute." "Du warst doch vor kurzem nackt." Grinste Leonardo, ging mit dem Kleinen aus dem Zimmer, um sich auf dem Weg zum Speiseraum zu begeben. Ian schnaubte, schluckte seine Wut dann aber hinunter, um ihnen zu folgen. Sie kamen in den Raum und als sie das Essen sahen, stockte ihnen beiden beinahe der Atem. Leonardo ließ Josua von seinem Arm runter, der sich an eine Seite des Tisches setzte. "Kommt! Setzt euch!" Leonardo und Ian gingen beide einmal um den Tisch. Darauf stand eine riesige Obstschüssel mit allen möglichen und unmöglichen Früchten, Kartoffeln, Fleisch, verschiedene Saucen und Salate. Leonardo begann zu lachen. "Ian! Du sabberst!" Er nahm sich einen Sessel, setzte sich krümmend vor lachen hin. Josua begann auch zu lachen. "Halt den Mund!" zischte Ian, wischte sich seinen Speichel vom Mundwinkel ab. Knallrot im Gesicht, setzte er sich Leonardo gegenüber, begann sich Kartoffeln auf den Teller zu schaufeln. "Warte!" sagte Leonardo, der sich seine imaginären Tränen von den Augen wischte. "Bevor wir anfangen, sollten wir beten, oder?" "Ja!" sagte Josua, faltete seine kleinen Hände und schloss die Augen. Leonardo tat es ihm gleich, dann blickte er kurz zu Ian. Widerwillig legte Ian seine Gabel weg und faltete die Hände ebenfalls. "Gott, wir danken dir, dass du uns dieses reiche Mahl beschert hast, damit wir nicht hungern und uns von Kokosnüssen ernähren müssen." Josua begann zu kichern. "Lass es Josua immer gut gehen und ihn fröhlich sein, damit er auch andere Menschen mit seinem Gekicher anstecken kann." Josua machte die Augen auf und kicherte noch mehr. "Gott, ich bitte dich, lass Ian ein schönes Leben führen, lass ihn gesund sein und beschütze ihn vor Menschen, die ihm wehtun wollen." Ian schluckte schwer, starrte Leonardo an, der Josua angrinste. "Na? Möchtest du auch Gott um etwas bitten?" fragte er den Kleinen. "Ja! Ich möchte, dass ich immer bei dir und Ian bleiben kann!" jauchzte Josua fröhlich. "Wie soll das gehen?" zischte Ian irritiert, dann sah er, dass Leonardo ihn trüb anblickte. Er senkte beschämt seinen Kopf. Dann atmete er tief durch. "Gott..." begann er mit ruhiger Stimme. "Ich bitte dich, lass es Josua immer gut gehen, denn er ist ein lieber Junge. Lass ihn frei sein. Und ich bitte dich, lass Leonardo glücklich werden mit den Menschen, die er liebt. Amen." "Amen." Ian warf kurz einen Blick zu Leonardo. Er konnte einfach nicht anders. Er war gefesselt von dessen Blick, dessen Wesen, dessen Worten. Zuerst merkte Ian gar nicht, wie Leonardo ihn anlächelte, erst nach einer kurzen Zeit schreckte er auf, begann beschämt zu essen. Das Essen war unglaublich. Hatte es schon immer so gut geschmeckt?? Ian hatte mehr gegessen als ihm eigentlich gut tat und so lag er jetzt ächzend und stöhnend im Bett. "Du hast gefressen als stündest du kurz vor der Todesschwelle." lachte Leonardo. "Wenn ich jetzt sterbe dann mit einem vollen Bauch und einem Lächeln." gab Ian zurück. Leonardo grinste und setzte sich neben ihm auf das Bett. "Nach so einer langen Zeit auf der Insel hast du wohl auch deine Manieren verloren." Ian's Gesichtsausdruck versteinerte sich. Die Insel. Natürlich hatte er den ganzen Luxus wie ein warmes Bad und gutes Essen sehr vermisst... aber jetzt wo er hier war wünschte er sich nichts sehnlicher als mit Leonardo zurück zu kehren. "He, alles in Ordnung?" fragte Leonardo und beugte sich zu ihm vor. "Ich... will nicht zurück." sagte Ian so leise dass Leonardo es nicht verstehen konnte. "Was hast du gesagt? " Leonardo sah ihn etwas skeptisch an. Vielleicht hatte er es ja doch richtig verstanden? Ian drehte den Kopf zur Seite um Leonardo anzusehen. "Ich möchte nicht nach hause... " "Wie? Wolltest du auf der Insel bleiben?" fragte er verblüfft. "Du nicht?" fragte Ian traurig. Leonardo schwieg, wich Ian aus und starrte aus dem Fenster. Ian setzte sich vorsichtig auf, er streckte die Hand aus und griff nach Leonardo's Arm. "Aber... wird es für dich nicht schwierig sein? Ich meine immerhin hast du dort zwei lange Jahre verbracht... und ausserdem.. ich war zum ersten mal in meinem Leben frei... du doch auch..." Leonardo sah Ian plötzlich wütend an. "Schluss damit. Wir haben beide eine Familie und eine große Verantwortung, deine ist sogar größer als meine. Jetzt wo wir die Chance haben unser gewohntes Leben fortzusetzen können wir uns nicht einfach wieder umdrehen und davon rennen nur weil es der einfachere Weg ist der sich bietet!" "Aber du wirst wieder zurück zu deiner Familie kehren!" schrie Ian schon fast. "Und ich werde zurück in das Gefängnis gesperrt wo ich auf einen Thron warte den ich niemals besteigen werde und den ich auch nicht besteigen will!!" Leonardo sah ihn lange an ehe er wieder zum Sprechen ansetzte. "Du willst nicht?" Ian sah ihn an, spürte wie sich heiße Tränen in seinen Augenwinkeln bildeten. "Nein..." "Mein Gott, Ian! Andere Leute würden sterben um an deiner Stelle sein zu dürfen. Sei es nur für einen Tag..." "Dann sollen sie allesamt krepieren! Ja natürlich man denkt, dass es alles im Überfluß gibt, was ich nicht leugne, aber jeden Tag dieses dumme Programm das mir vorschreibt wie ich mich kleiden, was ich tun, was ich lassen was ich essen wo ich pinkeln soll... glaubst du das macht mir spaß?? Wenn ich raus, an die frische Luft möchte schickt man mir ein dutzend Wachen mit! Diese Bastarde rennen mir ständig hinterher nie kann ich allein sein! Und dann mein Vater... und... und... Verdammt ich weiß jetzt was es bedeutet frei zu sein, und die letzten paar Monate war ich frei!! Mit dir... Bei dir konnte ich sein wie ich wirklich bin und nicht wie eine Marionette die man in hübsche Kleider steckt und einem Publikum vorführt!" Leonardo antwortete nicht. Ian ließ entmutigt die Schultern sinken. "Ich verstehe... du bist... wahrscheinlich froh dass du jetzt nach hause kannst...immerhin waren es zwei Jahre die du fort warst... " seine Stimme war schlaff, tonlos. "Ian... " "Würdest du bitte raus gehen? Ich möchte schlafen... " "Jetzt hör mir doch mal zu!" knurrte Leonardo. "Natürlich fehlt mir meine Familie, aber was soll ich denn machen? Was erwartest du? Schau, wir sind arm, meine Eltern sind einfache Bauern und wir haben nicht annähernd soviel Geld oder Essen wie ihr! Mein Vater ist jetzt ein alter Mann und ich muss zurück nach hause um für sie zu sorgen... Ian... Nun wein doch nicht schon wieder.. " Leonardo streckte den Arm aus. "Ich weine nicht." knurrte Ian zurück und wischte sich barsch über die Augen. "Das von deinen Eltern wusste ich nicht, natürlich musst du dann nach hause, das war egoistisch von mir, tut mir leid. Aber ich bin müde und würde trotzdem gern schlafen." "Gut... Wenn was ist, ich bin an Deck." Er erhob sich als Ian nickte und ging hinaus. Ian legte sich wieder hin, leise tropften seine Tränen auf das große Kissen und versanken darin. Leonardo spürte einen kalten Wind der sein Haar erfasste als er an Deck stieg aber die See war ruhig. Die großen Segel über seinem Kopf flatterten als sie ab und an von kleinen Böen erfasst wurden. Es waren nicht viele Männer auf dem Achterdeck, wenige gingen ihren Aufgaben nach, während die meisten von ihnen in einer Ecke saßen und Karten spielten. Er stand am Bug und starrte ins Leere. Sein Blick versank am graublauen Horizont als er an der Reling stand. War es wirklich das was er wollte? Zurück nach hause? Und wenn sich seine Eltern damit abgefunden hatten? Nein, ob er es wollte oder nicht, das spielte keine Rolle. Er musste zurück zu seiner Familie, denn so eine Chance wie diese durfte er nicht verpassen... und langsam aber sicher bereute er das was er getan hatte. Er war es gewesen der das Schiff heran gelockt hatte. Er war es gewesen der ein Feuer angezündet hatte damit sie ihn sahen. Er hatte gewollt dass Ian nach hause kam. Auf der Insel wäre es ihm niemals gut gegangen. Ian war den Luxus gewohnt, er musste in seine Umgebung zurück... fort von diesem gräßlichen Ort... er hatte es nur gut gemeint... aber jetzt würden sich ihre Wege trennen.. und Ian wollte es nicht. Das hätte Leonardo nie erwartet... schließlich war es doch Ian gewesen der so oft genörgelt hatte, dass es kein heißes Wasser und kein gutes Essen gab. Wenn sie in England ansetzten, würde er zusehen müssen, dass er irgendwie ein Ticket für ein Schiff bekam um Heim reisen zu können. Das war jetzt alles egal... was Ian sich wünschte, was er selber wollte. "Sir?" Leonardo wurde aus seinen Gedanken gerissen. Er wandte sich um. Ein junger Bursche, vierzehn oder fünfzehn, stand vor ihm und verbeugte sich kurz. "Ja?" fragte Leonardo und fragte sich was der kleine wohl wollte. "Seargent MacKenzie wünscht Sie zu sehen, Sir." Er starrte den Jungen an und fragte sich einen Moment wer dieser MacKenzie sein mochte. Seit sie auf der Insel angelegt hatten hatte er niemanden mit diesem Namen angetroffen. Wer war der Mann und was er wohl wollte? "Bring mich zu ihm." sagte er schließlich und folgte dem Jungen wieder unter Deck. Leonardo staunte nicht schlecht als der Junge ihn in eine pompös gestaltete Kajüte führte die fast die selbe Größe wie Ians hatte. Diese war allerdings voll gestopft bis zum gehtnichtmehr. Überall flogen Pergamente herum, hier und da lagen offene Bücher, verspritzte Tinte und so einiges was schwer nach verschimmelten Brotkrumen aussah. "Seargent, Sir. Ich habe ihn hergebracht." sagte der Junge etwas zittrig. "Gut, verschwinde Jamie." knurrte eine tiefe männliche Stimme aus der Ecke des Raumes. Der Junge war schneller draußen als Leonardo blinzeln konnte. "Sie haben nach mir verlangt? " fragte Leonardo und bahnte sich einen Weg zum Schreibtisch. Allerdings hielt er inne als er Seargent MacKenzie's Gesicht erkannte. "Du lebst also noch, verfluchter italienischer Schweinehund." Leonardo starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Vor ihm stand ein Mann der um einiges größer war als er selbst. Er hatte breite Schultern und ein starkes Kreuz, das erkannte er an der Art wie der Mann sich bewegte. Sein kupferfarbenes Haar hing ihm unter der weißen Perücke ins Gesicht. "Was'n? Erkennste mich nicht?" Der Mann riss sich die Perücke vom Kopf und schleuderte sie in eine Ecke. Leonardo erstarrte. "Warst'e dir wohl zu schade um mir ma zu schreiben, hä? " "Oh mein Gott..." Leonardos Augen rissen weit auf. "So kannste mich auch nennen." sagte sein Gegenüber und grinste gefährlich. "Svan... " Leonardos Kiefer klappte hinunter. "Mann, nun tu nicht so als hätt'se nen Geist gesehn. Ich glaub ich bin derjenige der so dumm aus der Wäsche schauen sollte. Schließlich dacht'n wir alle schon du seist verreckt als wir gesehn hab'n wie du von Bord geschleudert wurdest!" Er ging einmal um den Tisch, packte Leonardo an der Hand und umarmte ihn herzlich. Leonardo erwachte aus seiner Starre und erwiderte die Umarmung. "Mich einen italienischen Schweinehund nennen, sieh nur was aus dir geworden ist Nordmann! Du gibst dich als Schotte aus, dabei bist du nichts als ein Zwerg von einem Wikinger." sagte Leonardo lachend und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. "Pass ja auf." knurrte Svan grinsend und drückte Leonardo so fest an sich dass dem fast die Luft ausging. Dann ließ er ihn runter und sah ihn von oben bis unten genau an. "Gut schaust'e aus, hast'n bisschen abgespeckt." sagte er grinsend und stach mit einem Finger Leonardo in den Bauch. "He, lass das ja?" fauchte Leonardo grinsend und sah sich dann um. "Hätt ich mir eigentlich denken können dass du es bist als ich hier rein kam, so einen Saustall kannst auch nur du hinterlassen." "Bin eben'n Waschechter Mann." er schlug sich dabei auf die Brust. "Und nicht so ein Waschweib wie du." "Ich geb dir gleich Waschweib!" Leonardo warf mit einem der verschimmelten Brotbrocken nach ihm. Draußen klopfte es an der Tür und sofort verfinsterte sich Svan's Blick. Leonardo schnappte sich die Perücke die vor ihm lag und warf sie Svan zu. Dieser setzte sie sich blitzschnell auf und ließ ein rauhes "Herein!" ertönen. Leonardo wunderte sich schwer über den Mann. Für ihn war er ein alter Kamerad mit dem er viel erlebt hatte und der immer zu Scherzen auferlegt war. Hier sah er ihn zum ersten mal als furchteinflößenden, strengen Hauptmann. Leonardo zwang sich Haltung an wie er es vom Militär kannte als einer der hohen Offiziere den Raum betrat. "Was gibt's Murray?" fragte Svan. "Bitte um Verzeihung aber der Kapitän beschwert sich dass wir zuviel Ballast an Bord haben und deswegen nur sehr langsam voran kommen." "Wie langsam?" "Wir schätzen auf eine Woche Verspätung Sir, wenn der Wind sich nicht wandelt." "Hm, Aye davon sollten wir aber ausgehen. Wenn wir die britischen Hoheitsgebiete erreichen könnte es passieren dass wir erfasst und zurück gedrängt werden." Erinnert mich irgendwie an Odysseus. dachte Leonardo und musste ein Grinsen unterdrücken. Konnte jemand so wenig Odysseus ähneln wie ein Wikinger mit gepuderter Perücke? "Sagen wir höchstens zwei Wochen. Nein ich denke das ist schon in Ordnung so, schließlich rechnet der König erst in sechs Wochen mit uns. Und wenn die Männer meinen wir seien zu langsam, oder auch der Kapitän, soll er sich Leinen um den Hals werfen und ins Wasser springen um das Schiff zu ziehen. Ich werde nichts von Bord werfen lassen, damit das klar ist." Svan's Ton duldete keine Widerworte. Dem Offizier stand der Schweiß auf der Stirn. Würde er dem Kapitän Haargenau diese Worte überbringen wäre er wohl der erste den man mit einer Schlinge über Bord werfen würde. Nachdem der Offizier hinaus gegangen war schloss Svan die Tür ab, riss sich die Perücke vom Kopf und schleuderte sie wieder davon, nicht ohne vor sich her zu fluchen. "Was bildet'n der sich ein, verfluchter Ire! Verdammter Bastard bevor ich meine Fracht über Bord werfe schmeiß ich den und seine Leute ins Meer! Ich kann den Kahn hier auch allein steuern, obwohl's eigentlich genügen würde wenn ich diesen Fettsack... Der wiegt mehr als drei von meiner Sorte. " Leonardo ließ sich auf ein kleines Sofa sinken. "Ich staune immer wieder wie schnell du dich verstellen kannst. Besonders deine Stimme, wenn du willst verschwindet dieser grausige Akzent ja doch." grinste er. "Pass auf Jungchen." Svan schüttelte die Faust. "Mach dich nicht verrückt, setz dich und hol mal tief Luft." sagte der Italiener immer noch grinsend. "Die sind's die mich verrückt machen!" knurrte er wütend. Er warf sich in seinen Sessel zurück und starrte eine Weile an die Decke. Leonardo wusste dass dieser Mann noch größere Aggressionsprobleme als er selbst hatte. Wo Leonardo sich schnell beruhigt hatte begann er zu wüten. Man musste ihn einfach eine Weile in Ruhe lassen damit er wieder einen klaren Kopf bekam. Er kannte es aus eigener Erfahrung. Mit Wikinger legte man sich am besten erst gar nicht an, es sei denn man war ein ebenbürtiger Gegner, oder eine Frau. "Was is'n passiert als'e vom Schiff geflogen bist?" fragte Svan nach ein paar Minuten ruhig, starrte aber immer noch an die schön mit Blattgold verzierte Decke. "Ich bin gestrandet. Auf der kleinen Insel von der ihr uns aufgelesen habt." "Die ganz'n zwei Jahre?" fragte Svan. "Die ganzen zwei Jahre." bestätigte Leonardo. Die Luft in diesem Raum und auch die Atmosphäre wurde ein bisschen beklemmend. "Und der kleine?" "Der kam erst vor ein paar Monaten dazu." Eigentlich hatte er keine Lust mehr darüber zu reden.. "Hast's mit ihm getrieben?" Leonardo sprang plötzlich auf. "Was???" Svan sah ihn grinsend an. "Nun tu nich so unschuldig, hast's doch oft genug erlebt wie's die Jung's miteinander getrieben haben, ob an Bord oder in den Zelten." Und plötzlich begann er aufzulachen als er Leonardo's Sprachlosigkeit sah. "Nein hab ich nicht!!" fauchte dieser mit leicht geröteten Wangen. "Warum nicht? Also mich reizt er schon... " sagte Svan grinsend und bleckte sich die Zähne. "Wage es ja nicht." knurrte Leonardo und wurde plötzlich ernst. Svan grinste eines seiner dreckigen Grinsen. "Und wie ist es mit dir? Darf ich mich an dir vergreif'n? " Leonardo kannte den Burschen lang genug um zu wissen dass es sein ernst war. "Nein!" knurrte er. Du lässt deine Finger von ihm und legst du auch nur eine Hand an mich dann reiß ich dir die Eier ab." Svan lachte. "Ah, irgendwann wirst du schwach werden und nachgeben. Du hattest über zwei Jahre kein Mädchen mehr, auch wenn du selbst Hand angelegt hast weißt du so gut wie ich dass das was anderes ist." Leonardo hob sich auf die Beine. "Auch wenn wir Freunde sind, ich meine es ernst Svan. Ich bring dich um. Und jetzt entschuldige mich ich bin müde und würde gern schlafen." "Kannst auch in meinem Bett schlafen wenn'de willst." "Nein danke." Leonardo warf ihm einen scharfen Blick zu. "Wir werden über vier Wochen zusammen auf See sein, mein hübscher. Irgendwann wirst'e schon in meinem Bett landen." "Träum weiter!" Leonardo ging hinaus und bevor er die Tür hinter sich zu schlug rief er: "Und versuch es erst gar nicht ich werde meine Tür abschließen." Als er die Tür hinter sich schloss hörte er Svan noch lachen. Er war vielleicht ein Idiot aber er war ein sehr guter Freund gewesen, er hoffte dass er es noch immer war und auch in Zukunft sein würde. Kurz nachdem er seine Tür verschlossen und sich hingelegt hatte, hatte er noch einmal an Ian gedacht, kurz darauf war er eingeschlafen. Okay okay diese und andere Fragen wurden vielleicht doch nicht in diesem Teil beantwortet, aber das kommt noch!!! XDD Ich glaub im nächsten oder übernächsten Kapitel, je nachdem wieviel ich hochlade X3 Und büdde büdde schreibt weiter fleißig Kommis, weil ich gern wissen mag ob euch der Verlauf der Story gefällt, oder ob ihr was zu meckern habt >.< Her mit eurer Kritik! See Yaaa Caity -^~^- Kapitel 6: Part 6 -Hast nen Nordmann an Bord, bleibt das Unheil nicht lang fort- -------------------------------------------------------------------------------- Ian wachte auf, als er hart auf dem Holzboden aufschlug, sein Ellbogen schmerzhaft gegen den Nachttisch stieß. "Autsch!" Er richtete sich benommen auf, fasste sich an den brummenden Kopf. "Was ist denn hier los?" stammelte er halb verschlafen. Das Schiff schaukelte stark auf und ab. Er versuchte sich aufzurichten, fiel dann über das Bett auf die andere Seite. "Scheiße, verfluchte! Was ist da draußen los?" zischte er genervt. Er packte das Bett mit beiden Händen, hielt sich daran fest. Dann blickte er kurz aus dem kleinen Fenster. Es war düster und riesige Wolkenschwaden hingen über ihnen, hier und da zuckten Blitze über den grauen Himmel. "Wie spät ist es bitte?" fragte er etwas besorgt. Schnell packte er die Truhe, riss sie auf und nahm sich einen Morgenrock heraus, um sich darin einzuwickeln. Dann marschierte er, sich an allen möglichen Ecken und Enden festhaltend, zur Tür, riss sie auf und trat auf den Gang. Er blickte in beide Richtungen, lief dann den schwankenden Boden zu den Treppen, die aufs Deck führten, stürmte diese hoch. Die ganze Mannschaft eilte durcheinander, versuchte ihren Aufgaben nachzugehen. Die einen holten die Segel ein, andere versuchten gegen den Wind zu rudern. "Was ist hier los?" schrie er beklemmend, versuchte sich durch die Mannschaft zum Heck zu wühlen. Niemand schien ihn zu beachten. Alle waren zu beschäftigt. "Wo ist der Kapitän?" fragte er einen Jungen um die fünfzehn Jahre. Er zeigte mit dem Finger zum Heck. Ian marschierte zurück, entdeckte dann einen breitschultrigen Mann mit feuerrotem Haar, einem karierten Kilt und schwarzen Lederstiefeln, der die Mannschaft zur Arbeit vorantrieb und das Ruderrad fest mit seinen beiden stämmigen Armen hielt. "Wo ist der Kapitän, Sir?" fragte Ian kleinlaut. Als er sich ihm zuwandte, prangte ein breites Grinsen in dessen Gesicht. "Sie stehen direkt vor ihm, MyLord." Schnalzte er und verbeugte sich demonstrativ vor ihm. "Nennen sie mich nicht so. Sagen sie einfach Ian zu mir, das reicht." Erklärte der Adelige, streckte seinen Arm aus. Der große Schotte hob verwundert eine seiner buschigen Augenbrauen. "Das ist'ne Geste der Vertrautheit, MyLord. Ich meine natürlich, Sir Ian." Ian lächelte schief. "Und sie sind?" fragte er daraufhin. "Der Kapitän, Svan MacKenzie, MyLo... Sir Ian." Lächelte er schelmisch, verbeugte sich wieder bis zum Boden. "Was ist mit dem anderen Kapitän passiert?" wollte Ian wissen, blickte zur schwankenden See. Svan stockte irritiert, dann grölte er laut auf. "Dem musste ich ein paar Manieren beibringen, wollte meine geliebten 20 Bierfässer und 30 Kisten Elfenbein ins Meer werfen. Meine teure Fracht einfach ihrem Schicksal übergeben? Nein, das brachte ich nicht übers Herz." Grinste er heimtückisch. "Aber ihn an den Mast fesseln und knebeln, das konnten sie übers Herz bringen?" fragte Ian, neigte skeptisch seinen Kopf, als er hinter Svan einen wimmernden Mann sah, der ein tränenverschmiertes Gesicht hatte und sich vergeblich versuchte von dem Seil zu befreien. "Wie konnten sie nur, Kapitän Svan?" sagte er etwas entrüstet, ging zu dem "eigentlichen" Kapitän, hockte sich vor ihm hin. "Sie sollten ihn nicht an den Mast binden." Sagte er bestimmt. "Wenn ich ihn laufen lasse, wird er sich aufplustern wie'n Gockel in der Brunftzeit. Dat kann ich nich tun." Sagte Svan unberührt. Ian stand auf, blickte ihm in die Augen. "Wem gehört dieses Schiff?" fragte er. "Dem König, Sir Ian." Sagte Svan. "Dann erteile ich ihnen hiermit den Befehl, ihn unverzüglich loszubinden. Wir sind keine Barbaren und behandeln, auch unsere Feinde und Gefangene mit Respekt und Ehrerbietung." Sagte Ian , hob etwas das Kinn an. Ian wartete. Ob er mir auch im Bett Befehle erteilen würde? Svan grinste diabolisch. "Losbinden!" knurrte er. "Aber... Captain!" stammelte ein Mannschaftsmitglied. "Losbinden!" brüllte Svan plötzlich. "Ihr habt den Lord gehört, also tut, was er sagt!!" Fauchte er, immer noch ein Grinsen im Gesicht. "Und geben sie ihm etwas Wasser. Er muss mit Sicherheit durstig sein." "Wie reizend von ihnen, Sir, dass sie sich so um ihn kümmern." Sagte Svan spöttisch. Ian warf ihm nur einen kühlen Blick zu, der ihn verstummen ließ. Dann lächelte Ian dankbar, stellte sich an die Reling, um auf das tobende Meer zu blicken. Svan gesellte sich zu ihm. "Es sieht nach einem Sturm aus." Hauchte Ian, spürte, wie der starke Wind ihm durch die Haare fuhr und die Kopfhaut berührte. "Wohl wahr, aber wir wollen hoffen, dass er an uns vorüberzieht. Die See is zwar unruhig, aber noch hält sie sich zurück." "Sie sprechen von ihr, wie von einem Menschen, fällt mir auf, Kapitän Svan." Dieser lächelte verschmitzt. "Sie ist für mich auch so etwas wie ein Mensch, mit dem ich den Bund fürs Leben eingegangen bin. Sie ist meine Braut." Sagte er mit dunkler Stimme. Ian sah ihm nur fragend ins Profil. Beide schwiegen, bis Svan die Stille durchbrach. "Wie haben sie so lange Zeit auf der Insel überstanden, Sir Ian?" fragte er. "Ohne Leonardo wäre ich gleich am ersten Tag zu Grunde gegangen. Jetzt hätten mich wohl die Geier, wenn er nicht wäre." Genau darauf wollte Svan hinaus. Auf Leonardo. "Verstehe. Ihr habt euch also richtig angefreundet." Sagte er mit einem leisen Lachen in der Stimme. "Wie man's nimmt, Svan. Die Zeit mit ihm war mal leicht, mal schwer." Sagte Ian etwas zaghaft. "Das kann ich mir bei Gott gut vorstellen." Zischelte der Wikingerverschnitt, dreckig grinsend, fischte sein Fernrohr aus dem weiten Hemd, blickte interessiert hindurch. "Ich möchte ihnen nur einen Rat geben, Sir Ian. Die Reise nach England wird länger dauern als einen Monat. Das bedeutet: gutes, wenn nicht sogar, sehr gutes Auskommen mit den anderen Leuten auf Deck und unter Deck, aber lassen sie sich eines gesagt sein. Nehmen sie sich vor Leonardo in Acht." Sagte Svan und ein breites, lüsternes Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. "Wie soll ich das verstehen?" fragte Ian etwas irritiert. "Ich kenne ihn schon länger, als sie sich vorstellen, MyLord Ian, und ich kenne auch seine dunkelsten Hintergedanken. In ihm schlummert ein böser, menschenfleischfressender Tiger, wenn sie verstehen." "Ich weiß immer noch nicht, wovon sie sprechen." Sagte Ian. "Irgendwann, bei Nacht, werden sie schon verstehen, was ich meine. Er hat seit über zwei Jahren keine Frau mehr gesehen. Da stauen sich die Triebe, die befriedigt werden müssen." Als Svan Ians verdutztes Gesicht bemerkte, begann er lautstark zu lachen. "MyLord. Passen sie auf, dass sie nicht zwischen seine Fittiche kommen. Das kann ein böses Ende für sie nehmen." Wieder lachte er auf. "Aber wenn sie Schwierigkeiten haben sollten, dann können sie getrost, jederzeit zu mir kommen, auch nachts, ich schlafe nämlich nie. Sie sind herzlich willkommen, dann weihe ich sie in die Traditionen des Vergnügens unserer Mannschaft ein." Diesmal lachte er schelmisch auf, verbeugte sich abermals, wollte sich umdrehen, als Leonardo vor ihm stand. "Ah! Wenn man vom Teufel spricht!" jauchzte er übertrieben. "Ich habe mich grad mit Sir Ian, unterhalten." Sagte Svan, dann beugte er sich zu Leonardo vor, flüsterte ihm etwas ins Ohr. "Eine reizende Beute, meinste nich auch? Jung und saftig. Wie ich es haben will. Ein Leckerbissen." Knurrte Svan so leise, dass es Ian nicht hören konnte. "Wehe du krümmst ihm ein Haar. Er gehört mir, kapiert?" zischte Leonardo verärgert, musste sich schwer zurückhalten, um seinen Aggressionen keinen freien Lauf zu lassen. Svans Gesicht hellte sich auf. "So ist das also." Grinste er heimtückisch. "Kann schon sein, aber dafür gehörst DU mir." Knurrte er mit ernster Stimme, dann ging er zu seinem Ruderrad, ließ Leonardo zitternd an der Reling stehen. Er hatte es definitiv ernst gemeint. Leonardo schluckte schwer. "Du bist so früh auf, möchtest du nicht schlafen?" fragte Leonardo ihn, stellte sich zu ihm. "Wieso? Wie spät ist es?" Ian sah ihn verwundert an. "Die Sonne geht gleich auf." "Dann kann ich ja wirklich noch ein paar Stunden schlafen. Schläft Josua bei dir?" Leonardo nickte zur Bestätigung. "Dann leg ich mich zu ihm, wenn du's erlaubst." Sagte er, wurde aber schnell am Handgelenk gepackt. "Ich werde mich auch noch hinlegen." Grinste Leonardo freudigstrahlend. Ian drehte sich schnell wieder um, machte sich auf den Weg zu Josua. "Leonardo?" sagte Ian plötzlich, den kleinen schlafenden Josua im Arm haltend "Ja?" "Irgendwie bin ich froh, dass die Reise so lange dauert. Ich hab Angst." "Angst? Wovor?" fragte Leonardo etwas beklemmend. "Vor England. Vor meinem Vater. Damals bin ich weggelaufen um von all diesen Dingen frei zu kommen, verstehst du? Deshalb wollte ich eigentlich mit dir auf der Insel bleiben. Dafür würde ich sogar meinen Traum, Schriftsteller zu werden aufgeben. Du und die Insel. Die zwei Dinge würden mir reichen." Seufzte er, ihm standen Tränen in den Augen. "Ian... Bitte, wach auf. Du weißt nicht, was du da sagst. Du bist eigentlich noch ein Kind. Und Kinder träumen nun mal gerne." Ian schloss seine Augen und die Tränen, die sich in seinen Augenwinkeln gebildet hatten, rannen seine Wangen bis zum Ohr hinab. "Wieso sagst du, ich wäre noch ein Kind? Bin ich bloß ein Kind mit verrückten Träumen für dich?" wimmerte er, drehte sich mit dem Rücken zu ihm. Plötzlich spürte er Leonardos große Hand auf seiner Schulter. "Nein. So ist es doch gar nicht. Du musst auch andere Dinge bedenken. Jetzt sagst du so etwas leicht, aber was ist, wenn du älter wirst? Dann möchtest du doch sicher eine Familie gründen und ihre Erhaltung zu deiner Lebensaufgabe machen." Erklärte Leonardo etwas traurig. "Du... verstehst mich nicht, Leonardo. In diesen paar Monaten.... in denen ich mit dir zusammen auf der Insel war, bist du meine Familie geworden. Du bist meine neue Familie." "Oh Gott... Ian." Seufzte der Italiener mit zittriger Stimme, bedeckte sich mit einer Hand das Gesicht. "Was willst du denn tun, Ian? Ich muss zurück nach Italien, zu meiner Familie. Das ist der Lauf des Schicksals." "Aber den Lauf des Schicksals kann man doch selbst wählen, ist es nicht so?" wimmerte Ian. "Außerdem. Es ist doch auch Schicksal, dass wir uns getroffen haben. Würden wir uns einfach voneinander trennen, ohne uns je wieder zu sehen? Das kann nicht sein!" sagte Ian verzweifelt. "Ich werde doch immer wieder nach England kommen, um dich zu besuchen." Erklärte Leonardo mitleidsvoll. "Das reicht mir aber nicht!!" schrie Ian. "Deine Familie in Italien wirst du früher oder später doch sowieso verlassen, um eine neue zu gründen. Wieso kann ICH diese neue Familie nicht sein? Wieso nicht ich?!" wollte Ian wissen, konnte sich nicht mehr einkriegen, schluchzte auf. Plötzlich bewegte sich Josua. "Mama..." murmelte er leise und schmiegte sich an Ian. Ihm flossen die Tränen, wie Wasserfälle die Wangen hinab, leicht beugte er sich zu dem kleinen Kind vor, um ihm einen Kuss auf die Stirn zu geben. "Ian..." flüsterte Leonardo. "Ian sieh mich an." Ian hob sein tränenverschmiertes Gesicht und wandte es Leonardo zu. "Weisst du, für mich ist das auch nicht einfach, es fällt mir sogar sehr schwer wenn ich daran denke dass wir uns bald trennen müssen. Deswegen versuche ich möglichst wenig darüber nachzudenken, um die letzten Tage mit dir zu genießen. " wisperte er leise, fuhr Ian dabei über das nasse Gesicht. Seine Hand glitt weiter, ruhte an seinem schlanken Hals und streichelte ihn zärtlich. Ian's verwunderter Blick weichte einem sanften Ausdruck. Er genoss Leonardo's sanfte Finger an seiner warmen, pulsierenden Haut. "Warum möchtest du so sehr bei mir sein, Ian?" fragte er leise. "Weil ich... ich weiß nicht. Du bist der erste Mensch bei dem ich mich so wohl fühle, der erste Mensch der mich nicht wie einen Haufen Dreck behandelt." Leonardo's Hand senkte sich, sein Blick wurde trübe. "Also wär es im Grunde egal wer jetzt neben dir liegen würde, so lange er nett zu dir ist?" Ian starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. "Was? Wovon redest du?" Leonardo erhob sich. "Warte, was soll denn das??" fragte Ian irritiert und wollte sich ebenfalls erheben aber Josua hatte sich zu fest an ihn geklammert und er wollte ihn nicht wecken. "Es ist doch egal wer neben dir liegt, egal wer dich versteht. Es könnte doch jeder x-beliebige sein, oder? Solange er dir das Gefühl der Geborgenheit und des Schutzes gibt. Ich glaube da wäre Svan besser geeignet für. " Ian spürte wie sich sein Magen verknotete. "Was redest du für einen Schwachsinn?" zischte er. "Es ist mir nicht gleichgültig ob du oder ein anderer! Was soll das? Glaubst du etwa ich nutze dich aus? Du bist mir mehr wert als alles andere bisher, für dich würde ich alles aufgeben. Würde man von mir verlangen von Bord dieses Schiffes zu stürzen, damit du in Sicherheit bist würde ich es ohne zu zügern tun! Alles andere und jeder andere ist mir verdammt nochmal scheißegal!" stieß er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. Leonardo's Augen rissen weit auf. Verlegen fuhr er sich über das Kinn und den nicht mehr vorhandenen Bart. Ian spürte selbst wie sich sein Gesicht erwärmte, teils aus zorn. "Ich versteh nicht wie du sowas überhaupt denken kannst! Nachdem was wir zusammen durchgemacht haben.. nachdem ich mich dir... und du dich mir anvertraut hast... " aus Ian's Augen quollen wieder dicke Tränen hervor. Leonardo ging zurück zum Bett auf dem Ian mit Josua im Arm da lag und verbissen seine Tränen zu unterdrücken versuchte. "So oft habe ich dich zum weinen gebracht..." sagte Leonardo leise, ließ die Hand wieder über Ian's Gesicht gleiten. "Sowas... darfst du... nicht von mir denken." flüsterte Ian unter leisen Schluchzern zurück. "Es tut mir leid... entschuldige... " Er näherte sich Ian's Gesicht, fuhr ihm mit dem Daumen über die Wange. Ian sah ihn aus verquollenen, traurigen Augen an, spürte wie ein Feuer in seinem Gesicht entflammte und sah in Leonardo's sanfte Augen, ihre Nasenspitzen berührten sich fast. Ian spürte deutlicher denn je sein Herz in seiner Brust schlagen, spürte das Blut das durch seine Adern schoss, noch deutlicher aber Leonardo's Atem der über seine Lippen glitt und die Wärme die sein Körper ausstrahlte. Josua begann sich zu winden, traf mit einem hieb Leonardo's Brust der erschrocken aufkeuchte und sich die Brust rieb. Er warf dem schlafenden Jungen einen vorwurfsvollen Blick zu. "Ein ziemlich kräftiger Tritt für einen dreikäsehoch." bemerkte Leonardo trocken. Ian kicherte leise und auch Leonardo konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Ein wenig enttäuscht über den misslungenen Versuch Ian einen Vorgeschmack seiner Künste zu unterbreiten gab Leonardo sich damit zufrieden neben Ian und Josua zu legen, der in der Mitte lag und Ian sanft mit einer Hand durch's Haar zu fahren. Einen Augenblick hatte dieser ihn angelächelt, war dann aber eingeschlafen. Leonardo fand keinen schlaf. Er wollte Ian nicht verlassen, er wollte bei ihm bleiben. Seine Familie kannte ihn als tot, was wäre wenn er seine Identität ändern und sich irgendwo einen Wohnsitz suchen würde? Wenn er mit Ian gemeinsam sesshaft würde? Ian wollte es so sehr und auch er sehnte sich so sehr danach. Seine Eltern waren bis jetzt allein klar gekommen, ausserdem war seine Familie groß. Seine vielen Onkel, Tanten, Großonkel, Großväter lebten gemeinsam mit seinen Eltern im selben Dorf. Natürlich würden sie sich alle um seine Eltern kümmern, wahrscheinlich hatten sie es die letzten zwei Jahre ohnehin getan. Aber war es nicht egoistisch? Den Menschen die er liebte so eine schwere Last aufzubürden und sich neben sich und ihren Familien zusätzlich noch um zwei alte Leute zu kümmern? "Was soll ich nur tun?" flüsterte er leise und hauchte mit einem gequälten Ausdruck einen Kuss auf Ian's Stirn. Es klopfte sacht an der Tür. Leonardo bemerkte dass auch er eingeschlafen war. Ian und Josua waren fort. "Sir, das Frühstück wird serviert." rief man hinter der Tür. "Ja, vielen dank." rief Leonardo zurück und fuhr sich stöhnend über das Gesicht. Wann war er bloß eingeschlafen? Demnach, dass er zum Frühstück gerufen wurde war es halb zehn. Er hörte leise Schritte und sah auf. Ian kam mit leicht geöffnetem Hemd herein, im Mund eine dunkelblaue Schleife. Seine Hände strichen einzelne Haarsträhnen zurück. Er versuchte sein strohblondes Haar zu bändigen. Als er Leonardo auf dem Bett sitzen sah lächelte er verlegen und eine leichte röte kroch wieder über seine Wangen. "Hast du gut geschlafen?" fragte er als er die Schleife aus dem Mund nahm und sein Haar zusammenband. Ein paar wenige Strähnen fielen nach vorn. "Ja" gab Leonardo zu. "Du wolltest mich gar nicht loslassen." sagte Ian mit einem Schmunzeln. "Oh... das tut mir leid." log er und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Er beobachtete wie Ian sein Hemd glättete und sich im Spiegel betrachtete. "Also... irgendwie kommst du mir reifer vor seit wir hier auf dem Schiff sind." "Ach tatsächlich? Na vielen dank." knurrte Ian. Leonardo hob sich lachend und ging zu ihm. "Ich habe mich geirrt. Du bist zu schnell beleidigt." sagte er grinsend und seine Arme legten sich sanft um Ian's Hüften. "Lass mich!" fauchte Ian "Mein Haar gerät wieder durcheinander!" "Vorhin hat es dir gefallen als ich dich berührt habe, als ich dich küssen wollte." Ian schluckte schwer, spürte seine Knie zittern und eine Gänsehaut die über seinen Körper schlich. "Würdest...du... mich... jetzt... küssen...?" fragte Ian mit zittriger Stimme und wagte es nicht Leonardo im Spiegel anzusehen. Sein Gesicht war puterrot. Leonardo war überrascht, beugte sich aber ein wenig vor und küsste Ian auf den Nacken. Ian zuckte zusammen und Leonardo's Augenbrauen hoben sich als Ian leise aufstöhnte. Er ließ seine Hände über Ian's schmalen Arme gleiten an denen sich die kleinen Härchen aufgerichtet hatten. Im Spiegel sah er wie Ian die Augen schloß. Er lehnte sich an Leonardo's weite Brust. "Wo soll ich dich küssen, Ian?" fragte Leonardo und konnte sich kaum noch zurück halten, seine Finger zitterten als er spürte wie Ian unter seinen Händen vibrierte. "Überall..." Leonardo hörte kleine Englein singen. Er hätte nichts lieber getan als sich auf Ian zu stürzen. Es fiel ihm so unglaublich schwer sich zu beherrschen. Seine Hände glitten über Ian's Hüften, fuhren über seinen Bauch während seine Lippen über die schmalen Schultern des Jungen fuhren. Das leise Stöhnen das Ian von sich gab heizte ihm noch mehr ein. "Wach auf du alter Faulpelz!" knurrte eine stimme und zeriss das unglaubliche Bild das er gerade noch vor Augen gehabt hatte. Plötzlich stand er nicht mehr hinter Ian, er lag auf dem Bett und starrte an die Decke. Ein Traum!! Er richtete sich blitzartig auf. Ian erschrak heftig vor ihm und schreckte zurück. Es war nur ein Traum?? Ein elender Traum?? Aber es war so realistisch gewesen, so unglaublich echt!!! Ian griff sich grade ans Herz und atmete tief aus. "Musste das sein? Mir ist das Herz in die Hose gerutscht!" Leonardo bemerkte dass er nicht der einzige war der den Traum genossen hatte, als er einen zufälligen Blick zwischen seine Beine fiel. Schnell zog er ein Ende der Decke an sich ran und versuchte es zu bedecken bevor Ian etwas sah. "Hey, hast du das Klopfen nicht gehört? Steh auf wir sind schon spät dran, wir sollten den Kapitän nicht warten lassen, das geziemt sich nicht." Er ging auf Leonardo zu und griff nach der Decke. "Nein!! Lass das! Ich komm ja gleich nach, du kannst voraus gehen!" "Ich denk nicht dran, der Mann ist mir unheimlich, allein möchte ich nicht gehen. Mach uns keine Schande und erheb dich endlich!" knurrte Ian. "Hör auf!! Ian ich mein es ernst, lass das!" "Was soll das, das ist albern! Und mich ein Kind nennen! Lass du los!!" "Nein!!" "Lass los! Was soll der Unsinn??" Ian zerrte so fest dass es ihn fast rücklings zu Boden riss. Leonardo versuchte im letzten Moment die Beine zu überschlagen, was aber Ian's Blick auf sich zog, dessen Augen sich so weit aufrissen, dass sie fast aus ihren Höhlen traten. Das ganze Blut schoss aus seinem Körper in seinen Kopf. "Ich... ich.... ähm... " Er kniff die Augen fest zusammen und wandte sich zur Seite. "Scheiße..." flüsterte Leonardo. "Ich warte vor der Tür..." murmelte Ian. Und nachdem Leonardo sich fertig gemacht hatte und sie beiden sich auf den Weg zum Frühstück waren herrschte eine peinliche Stille. Svan saß mit Josua am Tisch und unterhielt den kleinen Jungen indem er sich Trauben in die Nasenlöcher steckte und sie wieder ausschoss. Die Trauben flogen kreuz und quer durch den Raum. Josua japste und schnappte nach Luft und wand und bog sich lachend auf seinem Stuhl. Er schrie lachend auf als eine der Trauben Leonardo am Kopf traf. Auch Ian konnte ein auflachen nicht unterdrücken, verstummte aber als Leonardo ihn schräg und knurrend von der Seite ansah. "Schönen guten Morgen wünsch ich." sagte Svan gutgelaunt als er die Spannung zwischen den beiden bemerkte. "Setzt euch." Ian ließ sich zu Svan's linken neben Josua, der ihm einen Kuss auf die Wange gab, Leonardo setzte sich zu Svan's rechten und versuchte einen Augenkontakt zu vermeiden. "Warum sind wir allein?" fragte Ian und nahm sich etwas vom Brot. "Ich wollte gern mit euch ein wenig allein sein." sagte Svan breit grinsend und tätschelte Josua den Kopf, der ihm grade den Teller voller Trauben zuschob. "Nachher kleiner." sagte er und lachte auf. Ian und Leonardo bedienten sich am Frühstück als Leonardo mitten in der Bewegung erstarrte. Etwas in ihm zog sich zusammen als er eine Hand spürte die an seinem Bein entlang glitt. Svan sah ihn nicht an, er grinste verstohlen. "Wenn du gleich fertig mit Essen bist hab ich mit dir was zu besprechen Leonardo. Es geht um deine Abreise von England. Ich glaube ich weiß wie wir das hinkriegen." Leonardo erstarrte zur Salzsäule. Der Griff um sein Bein wurde fester. Er mied Ian's Blick, nickte nur. Leonardo keuchte auf als Svan's Hände über seinen Oberkörper glitten, mal fest, mal sachte zupackten. "Wenn'de willst dass dem kleinen hier an Bord nix passiert, wenn'de wirklich willst dass ich ihm nicht zu nah komm', dann wirst wohl oder übel du deinen schönen Arsch herhalten." knurrte er Leonardo ins Ohr und biss ihm ins Ohrläppchen. Er fasste grob nach Leonardo's rechter Pobacke und drückte fest zu. "Behandelst du mich wie Dreck... dann wirst du es bitter bereuen." knurrte Leonardo zurück. "Und wenn du ihm trotzdem zu nahe kommst schlitz ich dich auf." "Du kennst mich, ich halte mein Wort." sagte Svan ernsthaft und biss ihm in den Hals. Er begann Leonardo auszuziehen und ihn hier und dort zu berühren, mit Küssen zu bedecken. Wäre er ein wildfremder gewesen würde Leonardo sich auf der Stelle übergeben. Aber weil es Svan war der sich an ihm verging stieg ihm lediglich die Kotze hoch. Aber er hielt sich immer wieder vor Augen, dass er es für Ian tat. Er wollte nicht dass sich dieses Ungetüm von einem Mann an Ian verging, der unter ihm schwach und gebrechlich wirkte. Ian würde an ihm zerbrechen, er würde diese Schande nicht ertragen können. Er versuchte an etwas anderes zu denken, dachte an Ian, an den Traum den er gehabt hatte nur um nicht mitkriegen zu müssen wie Svan ihn auszog, ihn wie ein wildes Tier bestieg. Ian's goldenes Haar, wie es ihm über die schmalen, runden Schultern fiel. Svan durchbohrte ihn, zeriss ihn fast innerlich mit seiner unglaublichen Größe. Ian's Körper, wie er im See badet, sein Körper der den Schein der Sonne reflektiert, Ian's Augen die ihn ansehen. Svan stöhnte laut, begann sich zu bewegen. Ian's süßer Blick wenn ihm Tränen aus den Augen traten, wenn er sie weg wischen durfte. Leonardo konnte nicht mehr, seine Gedanken stürzten ab. Der Schmerz nahm ihn vollkommen ein aber er gab keinen Ton von sich. Er tat es für Ian. Kapitel 7: Part 7 -Für immer an deiner Seite- --------------------------------------------- Leonardo lag ganz nackt und zusammengekauert auf dem großen Bett, sein Körper erzitterte immer wieder von äußerer Kälte, die ihn umgab und von innerer Kälte, die ihn durchströmte. Er griff nach dem Zipfel der Decke, die um ihn lag, biss hinein, um ein Schluchzen zu unterdrücken. In seinem kleinen, winzigen und unbedeuteten Leben hatte er sich noch nie so miserabel und erbärmlich zugleich gefühlt. Er konnte seine Augen nicht schließen, sonst hätte er wieder dieses furchtbare Szenario vor Augen. Svan warf ihm durch den Spiegel einen Blick zu, als er sich das Hemd überstreifte, band sich dann eine purpurne Schleife um den Kragen. "Tut mir leid, Leonardo, aber ich konnte dir beim besten Willen nich widerstehn." Plötzlich breitete sich ein Grinsen auf seinen Lippen aus. "Aber ich bereu's nich." Schweigen. Leonardo spürte, wie das Bett durch Svans massiges Gewicht eingedrückt wurde. "Wenn du dich nicht so gesträubt hättest, wäre was aus uns geworden." Flüsterte er kühl und fuhr ihm grob mit einer Hand über den Oberschenkel zu seinen Lenden. Leonardo zuckte willkürlich zusammen. "Kannst du... kannst du..." begann er. "... bitte gehen? Ich will dich nicht mehr sehen." "Schade eigentlich." Seufzte Svan, stand auf. "Wirste aber zwangsläufig wohl müssen." Schnaufte er zufrieden grinsend ging aus dem Zimmer, knallte die Tür hinter sich zu. Leonardo kniff seine Augen zusammen, zog die Beine an seine Brust, umschlang sie fest. Vor seinen Augen tauchte Ian auf, wie ein Engel, der ihn zu trösten vermochte. Sein Anblick machte es nur halb so schlimm. Er lächelte gequält. Es war für ihn und es war gut so. Wenn Ian etwas passiert wäre, hätte er es sich nicht verzeihen können, er hätte es nicht ertragen Ian diese grausame Schande anzusehen. Langsam richtete er sich auf. Sein Unterleib schmerzte stark, bewegte sich wie ein gebrechlicher alter Mann. Einen Fuß stellte er auf den Boden, dem der zweite folgte, dann stand er schmerzdurchzuckt auf. Waschen. Er musste sofort ein Bad nehmen. Ein Bad, das seinen befleckten und schmutzigen Körper rein wusch. Leonardo mied es in den Spiegel zu sehen. "Wo ist Leonardo?" Fragte Ian Svan, als er ihn fröhlich pfeifend auf dem Deck stolzieren sah. "Ich glaube, er fühlt sich nicht gut." Flötete Svan und lehnte sich an die Reling, blickte Richtung Süden. "Er fühlt sich nicht gut?" Ian war irritiert, er hatte plötzlich ein ungutes Gefühl, irgendwie schmerzte plötzlich sein Herz, wartete die Antwort nicht ab, sondern stürmte unters Deck. Was war geschehen, als die beiden zusammen allein waren? Wieso fühlte sich Leonardo nicht gut? Wieso um alles in der Welt wollte Svan alleine mit ihm sein? Aus irgendeinem Grund schlug sein Herz schmerzhaft gegen seinen Brustkorb. Schnaufend riss er die Tür zu Leonardos Kajüte auf. Sie war leer. Dann begann er alle Kajüten unter Deck abzuklappern, trat in eine, die ziemlich verdampft war. "Leonardo?" fiepte er, trat ein und sah, dass Leonardo sich nackt gegen einen Pfosten gelehnt hatte und ihn mit verletztem Blick ansah. "Was... was ist?" begann Ian besorgt, trat mit einem Schritt auf ihn zu. "Auch wenn ich mich tausendmal wasche, fühle ich mich immer noch so dreckig, wie vorher..." Murmelte er. "Was... Was soll das heißen? Svan hat gesagt, du fühlst dich nicht gut." Bei diesem Namen zuckte er wie bei einem Schmerz gequält zusammen. Geschwächt durch diese Schmach und die erdrückende Hitze, ließ er sich auf den Holzboden gleiten, bedeckte seinen Kopf mit beiden Händen. "Bitte, Leonardo, was ist los mit dir?" fragte Ian, trat auf ihn zu und kniete sich neben ihn. Dieser blickte auf und in dessen Augen. Dann hob er seine Hand, glitt mit seinen Fingern durch das goldblonde Haar, über die blauen Augen, über Ians blassroten Wangen, die Stirn, die kleine Nase und die glänzenden Lippen. Für diese unschuldigen Augen, das noch kindliche Gesicht, für die Lippen, die ihn immer wieder anlächelten, für die Lippen, die er sich so sehnlichst zu küssen wünschte. Für all das und noch mehr hatte er sich beschmutzen lassen und die Qual, die für ihn bestimmt war auf sich genommen und über sich ergehen lassen. "Bitte bleib bei mir." Flüsterte Leonardo, zog den schmächtigen Jungen an sich, umschlang ihn mit seinen Armen. Ian sträubte sich etwas, als ihm wegen Leonardos Nacktheit das Blut in den Kopf schoss, ließ es aber geschehen. "War irgendetwas mit Svan?" fragte Ian besorgt. "Du bist so seltsam." "Ich will darüber nicht reden. Ich will einfach nur, dass du bei mir bleibst." Murmelte er mit geschlossenen Augen, da spürte er, wie Ian sich von ihm wegdrückte, schnell öffnete er die Augen und blickte direkt in die des blonden Jungen. "Ich hab dir doch gesagt, dass ich immer bei dir bleiben will, ich würde dir sogar bis ans Ende der Welt folgen, wenn's sein muss." Hauchte Ian, seine Wangen waren ganz rot und brannten, sein Herz hämmerte in seinem Körper, schwoll auf eine unermessliche Größe an, verspürte die Hitze, die Leonardos nackter Körper verströmte und auf ihn überzugleiten schien. "Ian...." seufzte Leonardo. 'Du bedeutest mir so viel.' Ian saß geschwächt am Frühstückstisch. Er fühlte sich nicht gut, sein Magen krampfte sich immer wieder zusammen. Er war offenbar krank geworden. Er sagte kein Wort. Schnell warf er einen Blick zu Leonardo, dem es auch nicht viel besser zu gehen schien. Er hatte schwarze Augenringe, sein Gesicht war fahl und er hatte offensichtlich noch mehr abgenommen. Das ging schon so seit zwei Wochen und er wollte Ian nicht sagen, was los war. Die ganze Zeit plagte ihn dieses ungute Gefühl. Nach dem Frühstück verschwanden Svan und Leonardo in dessen Kajüte, manchmal auch abends nach einem Gelage und es hatte nicht aufgehört. Heute beschloss er herauszufinden, was in Gottes Namen vor sich ging. Bevor die beiden anderen mit dem Frühstück fertig waren, stand er auf. "Ich kann nichts essen, tut mir leid, ich werde mich zurückziehen." Er verbeugte sich leicht und ging hinaus. Langsam machte er sich auf den Weg zu Svans Kajüte. Sein Herz schlug wie wild, wie automatisch griff er sich an die Brust. Plötzlich verspürte er Angst. Er wollte es plötzlich gar nicht mehr wissen. Nein! Er musste es herausfinden. Er wollte nicht in Ungewissheit leben. Die Sorgen plagten ihn zu sehr. Er trat ein, sah das große Bett. Schnell blickte er sich nach einem geeigneten Versteck um, machte die Schränke und Türen auf. Hier war es sowieso so unordentlich, ihn hätte man in dem ganzen Desaster auch so nicht bemerkt. "Wo versteck ich mich bloß??" in allen Ecken lagen Stapel von Büchern aufgetürmt, auf der gegenüberliegenden Seite des Bettes stand ein riesiger massiver Holztisch mit einem Holzvorbau. Plötzlich ertönten Schritte aus dem Gang und Ian sprang unter den Schreibtisch, hielt verängstigt den Atem an. Er hörte Svans Stimme, dann ertönte dessen kaltes Lachen. "Immer herein spaziert, Leonardo. Jetzt zieh nich so'n Gesicht, immerhin tust du's für unsere liebreizende Jungfrau." Wieder ein schallendes Gelächter. "Halt die Fresse, Svan, sonst bring ich dich um." Es war Leonardos bedrohlich knurrende Stimme, die Ian jetzt hörte. Die Tür wurde geschlossen und abgeriegelt. "Leonardo, Leonardo, Leonardo." seufzte Svan. "Machst mich wirklich traurig. Langsam solltste dich mit dieser Tatsache anfreunden und nich so'nen grausamen Hass entwickeln. Ich seh's doch in deinen Augen." "DU bist grausam, Svan." "Klappe und zieh dich aus. Ganz, kapiert? Und leg dich gleich schön aufs Bettchen." Flötete Svan grinsend. Ian klatschte sich die Hand vor den Mund, riss entsetzt seine Augen weit auf. Er zitterte, kauerte sich noch mehr unter dem Tisch zusammen. Er hörte nur, wie das Bett knackte und quietschte und als er Leonardos unterdrückten Schmerzensschrei hörte, schoss ihm ein ganzer Schwall Tränen in die Augen. Sein Kopf glühte, die Tränen flossen ihm die Wangen herab, dann biss es in den Stoff seines Hemdes, um nicht laut aufzuschluchzen. Svan begann zu stöhnen, das Bett bewegte sich im gleichmäßigen Rhythmus hin und her. Ian konnte das Geräusch nicht ertragen, er presste sein Handflächen gegen seine Ohren, kniff die Augen fest zusammen, um nichts mitzubekommen. Immer noch konnte er es hören und es wurde lauter, immer lauter. Er hörte nur Svan und das Bett, das quietschte, Leonardo konnte er nicht hören. Er weinte. Er weinte bitter, zitterte am ganzen Leib, er wünschte sich weg, weit weg, auf die andere Seite der Welt, irgendwohin, wo er das furchtbare Geräusch nicht hören musste. Er schüttelte sich immer wieder, als ob dieses furchtbare etwas, wie ein unsichtbarer Arm nach ihm griff, den er abschütteln wollte. Er konnte es nicht ertragen, wie Svans Stöhnen lauter und schneller wurde. Er biss fest in seine Hand, um keinen Ton von sich zu geben. Er schmeckte Blut. Sein Hand war ganz verschmiert, aber auch das rote Leben, das aus ihm floss, konnte ihn nicht vom Stöhnen ablenken. Gerade eben, verlor er sein Leben. Er lag immer noch unter dem Schreibtisch, wie ein lebloser nasser Kartoffelsack, seine Hand war ganz rot. Er sah sie an, dann begann er wieder zu weinen. Endlos lange lag er schon da, und endlos oft brach er in Tränen aus, konnte seine Weinkrämpfe nicht unterdrücken. Was sollte er jetzt tun? Vielleicht sterben? Eine Welt brach für ihn zusammen, er fühlte sich ekelhaft und widerlich, nachdem er das mitbekommen hatte. Wieder Tränen. Wieso um alles in der Welt passierte das? Wieso um alles in der Welt tat Leonardo so etwas Abscheuliches? Er konnte noch Leonardos Schrei hören, immer und immer wieder ertönen, wie ein Echo, das zu ihm zurückkam und sich nicht von ihm entfernen wollte. Langsam kroch er unter den Tisch hervor, richtete sich wie gelähmt auf. Mit einem Ärmel wischte er sich über die Augen, doch die Tränen wollten nicht aufhören. Er machte sich schwerfällig auf den Weg, um sich und die Hand zu waschen. Egal, wie oft er sich mit Seife wusch, oder wie stark er mit der Bürste seinen Körper abrieb, er fühlte sich immer noch schmutzig. Seine Haut war ganz rot von den festen Borsten, trotzdem rieb er sich weiter damit ab, dieser Schmerz war groß, aber noch lange nicht so groß wie sein seelischer, der ihn dazu veranlasste sich tiefe Wunden ins Fleisch zu schneiden. Er weinte, wusch sie das Gesicht immer wieder mit dem Badewasser ab. Trotzdem flossen Tränen, sie wollten nicht aufhören. Ian band sich die Wunde auf dem Handrücken mit einem weißen Tuch ab und zog sich wieder an. Er wollte in seiner Kajüte bleiben, stellte sich vor das kleine Fenster, um auf das offene Meer zu sehen. Nicht einmal hier könnte er diese Gedanken vergessen. Plötzlich klopfte es an der Tür. "Ja?" "Ich bin's, Leonardo. Darf ich hereinkommen?" Ian schwieg. Die Tür öffnete sich und der Italiener trat ein. Der andere sah ihn nicht an, er konnte ihn nicht ansehen. "Kannst du schon was essen, oder hast du immer noch Magenschmerzen?" Ian antwortete nicht. "Sag schon." Schweigen. "Was ist? Ist etwas passiert?" Er konnte seine Tränen nicht mehr unterdrücken, er schluchzte auf. "Hey, Ian! Was ist los?" Entsetzt ging Leonardo auf ihn zu, wollte ihn am Arm berühren. Er schlug ihn jedoch weg. Dann wandte er sich zu ihm, starrte ihn gequält an. "Fass mich nicht an!" brüllte Ian panisch. Leonardo stockte, sein Herz zuckte. "Aber..." wieder ging er einen Schritt auf den Engländer zu. "Komm mir nicht zu nahe! Verschwinde! Lass mich in Ruhe! Du widerst mich an!!" brüllte er verzweifelt. Leonardo stand der Schock direkt in den Augen, er verharrte in der Bewegung. Was war nur los mit Ian? Er hatte ihn nie so erlebt. Er bekam Angst. Dann trat Leonardo einen Schritt zurück. "Was.... ist.... los.... mit dir?" fragte Leonardo leise, mit zitternder Stimme. "Verschwinde hab ich gesagt!!" schrie Ian, ließ sich auf den Boden gleiten und fing an bitter zu weinen. "Ich will dich nie wieder sehen!!" Leonardo rührte sich nicht, er starrte auf Ian's zusammengekrümmten Leib herab und fühlte sich einen Augenblick lang vollkommen leer. Es war als hätte Ian ihm den letzten Halt den er Leonardo geboten hatte entrissen. Er wollte ihn nie wieder sehen? Er widerte ihn an? "Ian... " setzte Leonardo nocheinmal an, aber Ian biss sich auf die Unterlippe, schüttelte den Kopf, so dass seine Tränen umher flogen. Sein Gesicht war gerötet und seine Augen vom weinen verquollen. "Raus!!" wollte er schreien aber ein Schluchzer unterbrach ihn. "Sag mir wenigstens was du hast! Ich kann nicht gehen wenn ich weiß, dass du weinst!" Seine Stimme war der Verzweiflung nahe. Es zerbrach ihm das Herz Ian so zu sehen, wie er am Boden kauerte, mit seinen Tränen kämpfte. Er startete einen erneuten Versuch auf ihn zu zugehen. "Bitte Ian... sprich mit mir..." sagte er leise mit gedämpfter Stimme. "Warum hast du das getan..?" hörte er Ian ganz leise schluchzen, so leise als wollte er, dass Leonardo es nicht mitbekam. Als Leoanrdo den Arm ausstreckte um Ian zu berühren sprang dieser auf, schlug Leonardo's Arm weg und starrte ihn wütend mit seinen geröteten Augen an. Leonardo's Blick wanderte runter, entdeckte den Verband an Ian's Handgelenk. "Was ist das? Was hast du da gemacht?" Leonardo schnappte sich, ohne Ian's wüste Beschimpfungen zu beachten, seine Hand und starrte den Verband an. "Lass mich los!!" schrie Ian, wollte sich zur wehr setzen aber Leonardo's Griff wurde immer fester. "Ich hab dich was gefragt!" Leonardo wurde aufeinmal sichtlich zornig. "Ich hab mich gestoßen es ist nur ein Kratzer! Und jetzt lass los!!" schrie Ian wieder, konnte seine Tränen noch immer nicht unterdrücken. "Ich will nicht, dass du mich anfasst!!" er kniff die Augen zusammen, als könnte er Leonardo's Anblick somit vertreiben. "Das kannst du deiner taubstummen Großmutter erzählen!" knurrte Leonardo und begann den Verband zu öffnen. "Nein!!" schrie Ian und schlug mit der anderen freien Hand nach Leonardo. "Hör auf!! Es ist nur ein Kratzer!" "Ach ja? Und warum sträubst du dich dann so?" schrie Leonardo zurück. Und ohne auf Ian's schmerzhaftes Aufstöhnen zu achten riss er den Verband rücksichtslos ab. Einen Augenblick blieb er stumm, seine Augen auf dem Handrücken des Jungen ruhend. Ian rührte sich nicht, außer seinen Schluchzern und Atemstößen, die im Raum hingen, herrschte stille. Leonardo's Augen wanderten vom Handgelenk hinauf bis in Ian's Gesicht und verharrten dort. "Das ist eine Bisswunde." sagte er leise. Sein Blick wurde durchdringend, fest. Ian wollte ihm ausweichen, wollte überall hin starren, nur nicht in Leonardo's Gesicht. "Ich hab gesagt ich will nicht, dass du mir zu nahe kommst!" knurrte Ian, wischte sich grob mit dem Ärmel über das Gesicht und schaffte es Leonardo von sich zu stoßen, der ihn immer noch ungläubig anstarrte. "Wer war das, Ian?" fragte er und starrte ihn mit dunklen, finsteren Augen an. "Das ist nicht der Biss eines Tieres... war das etwa einer der Männer?" Noch ehe er seine Frage aussprach wusste er dass es ziemlich dumm war an etwas derartiges auch nur zu denken. Das waren immerhin Ian's Landsmänner, die ihn mit Respekt und Ehrerbietung behandelten. Ian antwortete nicht, drehte sich weg. "Hattest wohl so'n Hunger dass'e angefangen hast dich selber anzunagen, was Junge?" sagte Svan lachend und kam hinter Leonardo herein. "Mir gefällt Ihre Wortwahl nicht, Herr Kapitän." presste Ian wütend hervor. Das Wort Kapitän betonte er besonders und würgte es hinaus als würde es ihm Übelkeit bereiten. "Ich bin keiner Ihrer Untertanen, also unterstehen Sie mich so mit mir zu sprechen." Svan begann zu lachen, packte Leonardo plötzlich an der Hüfte und riss ihn in seine Arme. Leonardo spürte wie sein Herz für einen Moment aussetzte, spürte wie das Blut das durch seine Adern rauschte Augenblicke lang still stand, sah nur vage Ian's Gesicht, die Tränen die sich wieder über seine Wangen ergossen und sein angewiderter Blick sich abwandte. "Lass mich sofort los du elender Schweinehund!!" brüllte Leonardo zornnig und wollte nach Svan schlagen, als dieser seinen Arm packte und blitzschnell auf seinem Rücken verdrehte. Leonardo schrie auf, seine Beine gaben nach und knickten weg. Er keuchte benommen mit vor Schmerz weit aufgerissenen Augen auf. "Was soll das?! Lassen Sie ihn sofort los!!" schrie Ian entsetzt. "Glaubst'e ich hab dich nicht bemerkt?" flüsterte Svan und leckte sich über die Zähne. Leonardo und Ian erstarrten zeitgleich. Was...?" keuchte Leonardo, der Schweiß stand ihm in der Stirn. "Hab dich gesehen als ich aus'm Zimmer raus bin." sagte Svan knurrend und grinste. "Das Blut auf dem Boden hat dich verraten und die kleinen Laute die du von dir gegeben hast." "Nein.. " flüsterte Leonardo "Das.. ist.. nicht wahr... " sein trüber Blick hob sich. Ian's Augenbrauen verzogen sich, sein Gesicht war Tränenüberströmt und seine Augen gerötet. Ian sah ihn kurz an, konnte aber Leonardo's Blicke nicht ertragen und starrte auf seine Füße. "Was macht ihr alle hier? Geht es Ian besser?" ertönte eine leise fiepende Stimme von der Tür. "Josua, geh hinaus!" rief Leonardo über seine Schulter zurück, zu dem kleinen der unter dem Türrahmen stand und sie mit seinen hellen wachen Augen beobachtete. "Svan... was machst du da?!" statt zu verschwinden trat er einen Schritt vor. "Was machst du? Lass ihn los! Du tust ihm weh, siehst du nicht?!" Josua stolperte auf Svan zu, rüttelte an dem Arm der Leonardo's Arm noch immer fest hinter seinem Rücken verdreht hielt. Svan starrte Josua an, sein Gesicht wurde weich und er stieß Leonardo von sich, woraufhin dieser stolperte und vor Ian's Füßen landete. Svan wandte sich um, nicht ohne Ian und Leonardo ein letztes Grinsen zu zuwerfen und verschwand lachend aus der Tür. Leonardo hob den Blick schwerfällig und starrte Ian an. "Ist.. das.. wahr?" fragte er leise. Josua rannte auf ihn zu und versuchte ihm zu helfen sich aufzurichen, aber er war zu klein und schwach. Ian antwortete nicht, schluckte hart und kniff die Augen zusammen, was aber seinen Tränen keinen Einhalt gebot. "Antworte!!" schrie Leonardo als Ian nicht drauf einging und packte Ian am Arm. Josua starrte Ian erschrocken an. "Ian... Ian was hast du?! Wieso weinst du?" Ian schluchzte, konnte den Schmerz in seiner Brust kaum ertragen. Sein Herz verkrampfte sich, das Atmen verursachte ein Stechen in der Seite. "Warum...?" flüsterte er und starrte Leonardo an. "Warum hast du das getan?!" schrie er und verpasste Leonardo eine Ohrfeige. "Was macht ihr da?! Hört auf!!" schrie Josua. Leonardo's Arm schnellte vor, packte Ian am Kragen. "Ich hab es für dich getan!!" brüllte er nach kurzem Schweigen wieder. Die Worte auszusprechen bereitete ihm große Schwierigkeiten und nur schwierig konnte er die Galle runter schlucken, die sich in seiner Kehle gesammelt hatte. "Für mich?!" schrie Ian und riss die Augen vor erstaunen auf. "Was dümmeres ist dir wohl nicht eingefallen!!" "Hört auf zu schreien!! Bitte!!" Josua zerrte an Leonardo's Hand, an Ian's Kragen und konnte seinerseits ein schluchzen nicht unterdrücken. "Bitte!! Aufhören!!" weinte er, ließ den Kopf auf Leonardo's Arm sinken. "Bitte..." Leonardo's Blick wurde weich, er zog den kleinen in seine Arme und streichelte ihm sanft über den Rücken. Josua's Finger krallten sich in Leonardo's Hemd und sein Tränen tropften auf seine Schulter. "Ist ja schon gut, wir schreien nicht mehr." sagte er leise und küsste die Stirn des Jungen, ehe sein Blick wieder den Ian's traf. Seine roten Augen quollen fast über und sein Haar klebte in seinem Gesicht. "Wieso...?" wiederholte er traurig, aber diesmal viel ruhiger. Leonardo überlegte lange, ehe er sagte: "Es war zu deiner Sicherheit." Ian starrte ihn verständnislos an. "Was?!" "Lass es gut sein." flüsterte er und fuhr Josua mit der rechten durch's Haar. Ian's nächste Worte blieben in seinem Hals stecken, er war aufgewühlt und wütend. Leonardo erhob sich mit Josua, setzte ihn auf das Bett und ging schwankend raus. Ian wollte ihm hinterher, wollte dass er seine Frage beantwortete aber er konnte nicht, er konnte sich nicht rühren. Die nächste Woche blieb Ian in seiner Kajüte, seine Gedanken kreisten um Leonardo. Fiel er in den Schlaf rissen ihn seine Träume zurück in jene Situation in der er dieses schreckliche Szenario beobachtet hatte, die Stimmen, die Geräusche. Es machte ihn fast wahnsinnig. Leonardo war jeden Morgen und Abend zu ihm gekommen, in der Hoffnung ihn wenigstens zum essen zu bewegen, aber Ian rührte sich nicht. Er konnte es nicht. Diesen Abend aber blieb Leonardo fort und kaum war Ian in einen Halbschlaf gesunken, schreckte ihn ein Knall wieder auf. Für ein paar Sekunden herrschte vollkommene Stille, außer dem schwanken der Wellen war kein Laut zu vernehmen. Dann gab es einen weiteren Knall und der Boden unter seinen Füßen schwankte. Ian schwang sofort die Beine aus dem Bett, zog sich rasch seine Hose über und entriegelte die Tür. Gerade riss er sie auf, als jemand in den Korridor stolperte, gegen ihn stieß und er das Gleichgewicht verlor. Er fiel zurück in seine Kajüte, stolperte und stürzte. Er unterdrückte einen Fluch der ihm auf der Zunge lag und wollte sehen wem er das zu verdanken hatte. Mitten in der Bewegung erstarrte er. "Ah, was hab'n wir da? Leckeres Frischfleisch." sagte jemand mit dem Hauch eines französischen Akzentes. Da standen zwei unglaublich schmutzig und verfilzt aussehnde Männer in verschlissenen kleidern und gafften ihn gierig an. Im linken Ohr der beiden trugen sie einen Ohrring in der Form einer Seeschlange. Piraten!! Ian sprang auf die Beine, wich dem ersten auf der sich auf ihn stürzte und schlug nach dem zweiten der ihn fest am Arm packte. "Lass mich los, du dreckiger Hundesohn!!!" schrie er und schlug wild um sich. "Na, na! Geziemt sich das einem jungen Prinzen?" brummte der andere hinter ihm und schlug ihm in den Magen. Ian schwankte, drohte zu stürzen. Sein Magen wand sich vor Übelkeit als die beiden Männer ihn an Deck zerrten. Die Nacht war klar, die Sterne, die sich am Firmament dicht beieinander drängten spendeten ihr schwaches Licht. Ian konnte nur unschwer die Gestalten auf dem Schiff erkennen, die nicht zur Manschaft gehörten. Als die Männer ihn nach vorn, zum Bug hin führten erkannte er die dunklen Umrisse eines anderen Schiffes, das bedrohlich neben ihnen aufragte. Wir wurden gekentert... dachte er und sah sich um. Aber es war niemand verletzt oder geknebelt. Alle schienen wohlauf zu sein. Was hatte das zu bedeuten? Der flackernde Schein von Fackeln ließ Ian zusammenzucken. Svan stand neben einem Kerl der fast so groß wie er selber war. Die geisterhaften Schatten flogen über die Gesichter der Männer und ließen sie wie Dämonen aussehen. Der Mann neben Svan war groß und schlank soweit Ian dies beurteilen konnte. Er hatte langes dunkles Haar das ihm um das spitze Kinn wehte. Auch er hatte diesen Ohrring in Form einer Seeschlange. Nur war seiner größer und hatte kleine Flügel. "Ah, da ist ja unser kleiner Prinz." hörte er Svan's säuselnde Stimme sagen. "Was hat das zu bedeuten?!" fuhr Ian ihn an, als er erkannte dass keinerlei Feindseligkeit zwischen Svan und den Piraten herrschte. Der Gegenteil schien eher der Fall zu sein. "Ich stelle dich gern vor." sagte er grinsend und Ian erkannte eine Reihe weiß aufblitzender Zähne. Er erkannte Svan's Umrisse, sah wie er eine kleine Verbeugung andeutete und mit einer Geste zu Ian deutete. Im schnellen französisch wechselten sie ein paar Worte, ehe der Mann auf Ian zu kam, der einen Schritt zurück weichen wollte, aber die Männer hielten ihn fest. Der Mann beugte sich vor, er roch unangenehm nach Sandelholz und seine Augen blitzen dunkel auf. "Das ist Monsieur Jean-Jaque Mauclair." sagte Svan und nickte dem Mann grinsend zu. "Jean, Sir Ian von Willchester." Mauclair ging langsam um Ian herum und musterte ihn wie eine Ware. Seine kalte Hand fuhr über Ian's schmales Gesicht, aber dieser schlug die Hand des Mannes zurück. "Was zum Teufel geht hier vor sich??" brüllte er voller zorn. "Wieviel willst du?" fragte Mauclair, bevor er sich wieder zu Svan umwandte und auf französisch hinzufügte: "Allerdings muss der Kleine noch etwas zugeritten werden. Er scheint mir etwas bockig zu sein." Ian fuhr zusammen. Svan wollte ihn verkaufen?? "Nein." Svan schüttelte den Kopf. "Er ist nicht zu verkaufen, ich habe da einen richtigen Prachtkerl an der Leine. Er wird dir auf jeden Fall gefallen. Du wirst gewiss deine Freude an ihm haben, er ist nicht wehrlos und du kannst lang versuchen ihn zu zureiten" Svan winkte seinen Männern zu, die kurz unter Deck verschwanden. Kurz darauf ertönte lautes gepolter und einer der Männer die eben verschwunden waren, flog zurück und stieß mit dem Kopf gegen den Mast. Wieder ertönte Geschrei, diesmal war es der andere Mann. Ein dumpfer Aufprall ertönte und es herrschte Stille. Ian konnte erkennen wie die Männer um ihn herum ihre Waffen zogen und als er in die selbe Richtung starrte, in die alle anwesenden Köpfe gewand waren musste er sich beherrschen um nicht laut aufzuschreien. Leonardo stand dort, das Haar wehte ihm ins Gesicht und leises geplätscher berichtete von einer offenen Wunde. Sein Augen funkelten bösartig und in der Hand hielt er das Schwert eines der beiden Männer. Als Leonardo's Blick Ian traf und dann zu Mauclair wanderte spannte sich sein ganzer Körper an. "Wenn... du das tust... " er sah Svan durchdringend an. "Wenn du... es wagen... solltest töte... ich dich... hier und jetzt." Svan lächelte, ging ein wenig auf Leonardo zu, war aber klug genug einen Sicherheitsabstand von fünfzehn Schritten zwischen ihnen zu belassen. "Ich werde ihn nicht verkaufen." er schüttelte immernoch lächelnd den Kopf. "Du wirst gehen." Ian sah wie sich Leonardo's Gesichtsausdruck urplötzlich veränderte. "Damit du frei über ihn verfügen kannst? Vorher nehm ich dich mit in die Hölle!" brüllte er und schoss blitzschnell vor. Svan wich im letzten Moment der tödlichen Klinge aus, stolperte aber rücklings. Leonardo nutzte seine Chance, sammelte sich schnell und traf Svan mit der Kante seiner Klinge. Hätte er nicht zur Seite gerollte hätte die Klinge nicht nur seine Brust gestreift, er hätte sie jetzt tief in seinem Herzen stecken. "Verdammte Scheisse!" brüllte Svan. "Tut doch was!!" Er starrte seine Männer an, die sich aber nicht rührten und erkannte Mauclair's Hand, die sich leicht zum Zeichen der Einhalt erhoben hatte. Svan knurrte wütend, raffte sich wieder auf und stellte sich Leonardo entgegen. Leonardo starrte ihn keuchend an. Er musste sich an seiner Klinge stützen. Jetzt konnte Ian die kleine Blutlache unter ihm erkennen, die stetig wuchs. "Er ist verletzt." hauchte Mauclair. "Er wird dir unterliegen." Svan's Gesicht wandelte sich unglaublich schnell, er grinste. "Hört auf!!" brüllte Ian. Aber niemand reagierte. Svan schlich auf Leonardo zu, umkreiste ihn wie ein Geier. "Leonardo!!" brüllte Ian wieder und als der sich einen kurzen Augenblick zu Ian umsah geschah es so schnell dass Ian es noch immer nicht begriffen hatte. Svan war nach vorn gestürmt, hatte Das Schwert an der Klinge gepackt und Leonardo den Griff in den Magen gerammt. Leonardo hatte aufgestöhnt, war über ein Tau gestolpert, hatte den Halt verloren und war von Bord gestürzt. "Oh, Mon Dieu! Svan, nun ist meine Ware ertrunken." sagte Mauclair, klang aber in keinster Weise entrüstet. Svan wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Dann spring ihm doch nach." knurrte er. Aber es war nicht Mauclair, der zum Spurt ansetzte, nicht er der sich vom Boden abstieß und von Bord sprang. Nicht er war es der Leonardo in das eiskalte Wasser folgte. Es war Ian. "Iaaaaaan!!" hörte er Josua noch schreien, ehe er in das Wasser hinab tauchte. Josua? Aber er war doch gar nicht an Deck gewesen? So, das wars mit Ironic! Hier nimmt die Geschichte ihr Ende! Ich hoffe es hat euch gefallen ^~^ *lach* nein das war natürlich nur ein Scherz, keine Sorge, es wird noch weiter gehen X3 JETZT hätt ich ZU gern eure Gesichter gesehen! *ablach* *hinterhältiggrinz* Keep Smilin' Leute, das wär ja n ganz beschissenes Ende X3 Kapitel 8: Part 8 -Bitte, lass es mich hören...- ------------------------------------------------ XDDD Dass ihr euch mehr sorgen um Josua macht, als um den armen Ian, der dem noch ärmeren, verwundeten Leo ins Wasser hinterherspringt... das hätt ich nich gedacht *lach* "Ein be'erzter Junge..." sagte Mauclair, kratzte sich am Kinn und Strich sich die schmalen Barthaare zurecht. "Und du wolltest die beiden trennen? Du 'ättest ihnen das 'erz breschen können." Fuhr Mauclair spöttelnd fort. "Iaaaaaaaaaaaaaaan!" der kleine Josua, der sich an Bord versteckt gehalten hatte, sprang aus seinem Unterschlupf heraus und stürmte zu der Stelle hin, wo Ian ins Wasser gesprungen war. "Stopp!" schrie Svan und Mauclair packte ihn am Kragen, hob ihn mit einer Hand hoch. Josua strampelte mit all seinen Gliedmaßen in alle Himmelsrichtungen, sein kleines Gesicht war angeschwollen und rot, seine Wangen waren von Tränen überströmt. "'ör auf zu flennen!" schrie Mauclair, woraufhin Josua nur noch in lauteres Geheule ausbrach. Der französische Kapitän ließ ihn auf den Holzboden fallen, hielt sich mit einem gequälten Gesichtsausdruck die Ohren zu. "Oh mondieu, was für ein Satansbraten!" wimmerte er. Abrupt wandte er sich zu seiner Mannschaft. "Pierre! 'ol diesen lord Ian aus dem Wasser, sonst 'ört dieser Bengel gar nischt mehr auf." brüllte er mit pochenden Schläfen. "Außerdem..." er wandte sich zu Svan. "... will isch diesen Lord Ian." Sagte er bestimmt. Svan lachte auf. "Dass ich nich' lache!" grölte er. "Schnapp dir Leonardos Leiche und..." er funkelte den Franzosen an, seine Stimme senkte sich um eine Oktave, wirkte plötzlich bedrohlich. "....verzieh dich mit dem armseligen Kahn zu deinen heißgeliebten Arschfickern. Geschäft ist Geschäft." Der französische Kapitän hob seine schmale Augenbraue. "Du 'ast ein vorlautes Mundwerk, mein lieber Kapitän Svan." Sagte er grinsend "Das 'ast du nischt umsonst gesagt. Isch nehme keine Leische. Du 'ast ihn umgebrascht, deswegen werde isch diesen Ian nehmen, ob du willst, oder nischt." Svan spuckte auf den Boden. "Vergiss es. Du hast sie wohl nicht mehr alle." "Was 'abe isch nischt mehr alle?" Svan lachte laut auf. "Du machst disch lustig über misch." Keifte Mauclair, zog seinen Sebel, richtete seine Spitze auf Svan. Wieder ein Lachen. "Du nimmst misch nischt ernst. Wie isch mir dachte. Mit dir kann man keine Geschäfte abschließen. Lieferst mir nischt die korrekte Ware und verlangst noch den Preis. Ihr Normannen seid dosch alle Barbaren. Und Barbaren verdienen es nischt zu leben." Zischte er mit einem leisen lachenden Unterton. Svan ging ein paar Schritte auf ihn zu. "Was willste damit sagen?" sagte er mit kühler Stimme. "Dass du mich umbringen willst?" wieder ein lautes Lachen. "Du bist doch von allen guten Geistern verlassen. Zuerst möchtest du, dass ich dich in den Mund ficke und jetzt...tze, tze, tze..." schnaubte Svan breit grinsend. "Isch lasse misch nischt von dir provozieren, du Barbar." Mauclairs Augen sprühten regelrecht Funken. "Übrigens... werde isch nischt bezahlen. Weder für den Wein, noch für diesen Lord." "Du machst einen Fehler, Franzose." Knurrte Svan und zog ebenfalls seinen Degen. "Iaaaaaaaaan!!!! Wach auf!!! Wach auf!!!!!!!!!!!!" schrie Josua, wie von Sinnen, schlug ihm ins nasse Gesicht. "Keine Sorge, er wird es überleben." Sagte Mauclair, kniete sich hin, um Ians Lippen mit den Seinen zu bedecken. Plötzlich begann Ian zu husten, spuckte Wasser. "Was ist... was ist passiert?" röchelte er und wollte sich aufrichten. "Iaaaaaaaan!!!!" schrie Josua überglücklich und stürzte sich auf den blonden Lord. Ian drückte den Jungen an sich. Dann erstarrte er. Er wollte gar nicht daran denken. Seine Stirn schmerzte, ihm wurde glühend heiß, er begann am ganzen Leib zu zittern. "Wo..... ist.... Leonardo?" hauchte er verängstigt, blickte zu dem französischen Kapitän mit weitaufgerissenen Augen. "WO IST ER!!!!!" brüllte er plötzlich wie aus Leibeskräften und packte den Franzosen am Kragen. "Beruhigen sie sisch, Mylord. Er lebt. Er schläft." Ians Gesicht war erstarrt, nur die Tränen bewegten sich über seine Wangen. Plötzlich bedeckte er sein Gesicht mit beiden Händen, begann laut zu Schluchzen. "Ich will ihn sehen. Sofort." Wimmerte er. Mauclair stand auf, wartete bis sich Ian aufgerichtet hatte. Er blickte sich um, warf dann dem Kapitän einen Blick zu. "Ist das hier ihr Schiff?" fragte Ian erstaunt über die Länge des Decks, die blankpolierten Böden und die gestrichenen Relings. "Qui. So ist es." Grinste Mauclair. "Und ihr seid meine Gefangenen." Fügte er schief grinsend hinzu. "Gefangene?" Ian erstarrte, wandte sich wieder zu ihm. "Keine Angst. Wir werden eusch nischt foltern und auch nischt festbinden. Is doch absurd. Ihr könnt von 'ier sowieso nischt fliehen." Fügte er spöttisch hinzu. "Was wollen sie mit uns anstellen??!!" brüllte Ian plötzlich. "Das werdet ihr noch sehen, aber keine Sorge, es wird nischt wehtun." Mauclairs Grinsen wurde noch breiter und er machte sich auf den Weg unters Deck. Ians zusammengeballte Fäuste zitterten. "Wo wollen sie hin?" schrie Ian. "Zu eurem Freund." Sagte er noch, als er die Luke hinabstieg. Mit weitaufgerissenen Augen stürzte er dem Franzosen hinterher, sie gingen einen schmalen Gang entlang, blieben vor einer der hintersten Türen stehen. Ian schluckte. "Ist er da drinnen?" fragte Ian trocken. "Ja, Louis 'at sich die ganze Zeit um ihn gekümmert, bis wir disch gefunden 'aben." "Mich gefunden?" "Qui. Er ist ja verwundet gewesen. Er 'at eine Bauchwunde ge'abt. Nischt tief, sonst wäre er tot." Gab er kalt zurück. Ian zuckte bei diesen Worten zusammen. Mauclair öffnete die Tür und trat ein. Ian direkt hinter ihm, sah zu dem weißen Bett, in dem Leonardo schlief. Daneben saß ein bleicher Junge, der nicht viel älter war als er selbst. "Das ist Louis." Der Junge stand auf, verbeugte sich leicht mit einem kalten Glitzern in den Blauen Augen. Ian musste schlucken. Seine schulterlangen, glatten, schwarzen Haare, fielen ihm ins Gesicht. Ian spürte eine Hitze in sich aufsteigen. Er war hübsch, aber irgendwie mochte er ihn nicht. Irgendwie gefiel ihm sein kalter Blick ganz und gar nicht. "Louis, du kannst jetzt gehen." Sagte Mauclair mit einem sanften Lächeln. "Heute Abend möschte isch aber, dass du noch mal zu mir kommst." "Jawohl, Kapitän!" sagte er leise, und warf mit einer Hand seine Haarpracht zurück. Langsam ging er an Ian vorbei, rempelte ihn harsch an. Ein Funkeln blitzte in seinen Augen auf, der Ian erschaudern ließ. "Sei nischt überrascht. Louis wird sehr schnell eifersüchtig." Sagte er mit einem Grinsen im Gesicht. "Eifersüchtig?" fragte er verwundert. Mauclair lächelte nur als Antwort, dann streckte er seine Hand zu Leonardo, wies Ian den Weg. "Tretet ruhig näher." Sagte er. Ian ging zögernd ein paar Schritte auf das Bett zu, sah zu der schlafenden Gestalt nieder. Seine Wangen entflammten als er ihn so ruhig da liegen sah. Plötzlich fiel er auf die Knie, begann zu weinen, wie ein Schlosshund, schmiegte sich an ihn, schloss seine Augen. Er tastete nach Leonardos Hand, grub sein Gesicht in die weichen Daunen. Mauclair sah ihn an. "Du liebst ihn, nischt wahr?" sagte der Kapitän mit einem Grinsen. "Isch 'abe verstanden." Mauclair setzte sich auf das Bett, sah Ian an. "Du bist ein 'übscher Junge. Er liebt disch sischer auch." Ian hob überrascht sein Gesicht. Sein Herz raste bei Mauclairs Worten, er drückte Leonardos Hand. "Wovon sprechen sie?" Der Franzose lachte auf. "Du solltest nischt fragen, wovon isch rede, du solltest die junge Liebe in deinem 'erzen keimen lassen. Sie ist noch unschuldig, wie ein Neugeborenes." "Junge Liebe?" Ians Gesichtszüge entgleisten. "Ich bin ein Mann!!" knurrte er wütend. Wieder lachte Mauclair auf. Der Kapitän fuhr mit seinen Fingern unter Ians Kinn, hob es an. "Isch wette, er hat sisch in diese Augen verliebt, Mylord. Männer können sisch auch lieben, wie ein Weib und ein Mann dies tun. Sie können sisch küssen, sie können miteinander das Bett teilen, wie ein Man und ein Weib." Wieder ein Lächeln. Ian schluckte schwer, starrte den Franzosen entgeistert an. "Ich liebe ihn nicht! Ich... ich ..." Ian riss sich von Mauclairs Hand los, sah Leonardo an. "Ich... weiß nicht. Ich... er ist mir schon sehr wichtig." "Auf Svans Schiff wolltet ihr eusch nischt trennen. Als er über Bord gestürzt ist, bist du ihm 'inter'er, ohne darüber nachzudenken, was mit dir passiert. Ist das für disch nischt Liebe?" fragte Mauclair. "Liebe sollte man nischt verdrängen, sondern sie wachsen lassen, ihr eine Chance geben, Mylord. Es ist nischt falsch ihn zu lieben. Es ist ein Privleg." Ian grub sein Gesicht wieder in die Decke. "Ich hab gesehen, wie er mit Svan zusammen war..." nuschelte er plötzlich. Mauclair hob überrascht seine Augenbrauen. "Deswegen hasse ich ihn." Zischte Ian, sah Mauclair an. "Isch kenne Svan. Er macht das mit jedem." Sagte er, stand mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf. "Er 'at es auch mit mir gemacht." Sagte er mit einem noch breiteren Grinsen. Ian riss erschrocken die Augen weit auf. "Mit....jedem?" Ian zitterte. "Du darfst Leonardo nischt 'assen. Er 'atte womöglisch keine andere Wahl. Er musste es tun. Isch glaube nischt, dass er es auch wollte." Ian senkte nachdenklich den Kopf. "Ich verstehe nicht. Wenn er das mit jedem macht, wieso hat er mich ausgelassen?" fragte Ian. "Isch glaube, dass Leonardo disch beschützt 'at. Anders kann isch es mir nischt erklären. Du wärst vielleischt sogar der erste gewesen. Isch kenne Svans Geschmack und du wärst sein Festmahl." Grinste Mauclair abermals. "Ihr seid doch wahnsinnig." Knurrte Ian. "Ganz und gar nischt." Lachte Mauclair. "Du liebst ihn. So wie du ihn ansiehst, so sieht man keinen anderen Mann an. Du liebst ihn aus tiefstem 'erzen." Ian sah zu Leonardo, strich ihm ein paar schweißnasse schwarze Strähnen von der Stirn, legte seine flache Hand hin. "Ich will immer bei ihm bleiben." Murmelte Ian. "Ich will immer in seiner Nähe sein. Wenn er gestorben wäre, wäre ich das auch." Sagt er, eine Träne rann ihm die Wange hinab, bis zum Kinn. Er hob Leonardos Handrücken an seine Lippen und küsste ihn. "Oh, mondieu. Das ist l'amour. Das isch das noch erleben darf." schwärmte Mauclair. "Dabei dachte isch, dass isch mir zwei 'übsche Bettgenossen geangelt 'abe." Er schüttelte den Kopf. "Isch bin trostlos, Mylord. Trotzdem..." sagte er. "...isch möschte ihnen das Angebot machen. Wenn sie irgendetwas am 'erzen 'aben, dann kommen sie zu mir. Isch 'elfe ihnen gerne. Wir Franzosen sind sehr geschickt mit unseren Zungen, das ist unser Ruf. Sie würden es nischt bereuen, Mylord. Aber Italiener 'aben eine gewisse Leidenschaft. Ihre Passion ist unübertroffen im Bett. Ihre Lenden haben das gewisse Feuer, das einen innerlich verbrennen lässt. Leonardo, kann isch mir vorstellen, ist genauso in der Liebe. Ein brodelnder Vulkan." Schwärmte er. Ian starrte ihn mit großen Augen an, seine Stirn und seine Wangen glühten, das Herz in seiner Brust ließ sich nicht beruhigen. Der englische Lord spürte plötzlich, wie Leonardos Hand seine eigene fester umklammerte. Ian sah schnell zu ihm. Leonardo hatte seine Augen geöffnet, wandte seinen Kopf zu dem Briten. "Bin ich tot?" fragte Leonardo, löste damit ein Schluchzen aus, das Ian nicht mehr unterdrücken konnte. Tränen strömten aus seinen Augen, aber er wollte sie nicht unterdrücken, er ließ ihnen einfach freien Lauf. Leonardo lächelte sanft und legte seine Hand auf Ians Wange, der sich an sie schmiegte, sie zu küssen begann. Leonardo erstarrte. "Was machst du da?" fragte er gequält lächelnd. "Er ist froh, dass du lebst." Sagte Mauclair plötzlich, immer noch ein fettes Grinsen im Gesicht. "Er 'at dich aus dem Wasser ge'olt." "H..hat er?" Leonardo starrte Ian aus großen Augen an. Er schluckte schwer. "Übrigens, wenn isch misch vorstellen darf, isch bin der Kapitän dieses Schiffes, Jean-Jaques Mauclair. Es freut misch sehr, ihre Bekanntschaft zu machen, Monsieur Leonardo. Ein wohlklingender Name." "Wie bin ich auf ihr Schiff gekommen? Was ist mit Svan?" fragte der Italiener etwas zaghaft. "Bedauerlischerweise musste isch ihn töten." Sagte er leicht grinsend, fuhr sich über den Bart. "Er ist tot?" Leonardo erstarrte, auch Ian hob überrascht den Kopf. "Qui, wir 'aben uns eine kleine Schlacht geliefert, die ich gewonnen 'abe." Lächelte er zufrieden. "Aber leider wollte er nischt 'ören. Er wird mir fehlen." "Das kann ich von mir nicht behaupten." Knurrte Leonardo. "Isch weiß, worauf du 'inauswillst. der Lord 'at mir so einige interessante Sachen erzählt." Grinste er. Leonardo warf einen Blick zu Ian, der immer noch dasaß und seine Hand festhielt. "Er liebt disch." Leonardo starrte Ian an, der an seinem Bett kniete. "Ach, hat er das?" fragte er. Er fuhr mit dem Daumen über Ian's Wange, der ihn nicht anzusehen wagte. Er strich ihm die Tränen fort. "Hast du es für mich getan?" fragte Ian unter leisem hicksen. Er hielt Leonardo's Hand eng umschlungen, spürte seinen Leib zittern. "Was meinst..." Da hob Ian den Blick, sah Leonardo aus traurigen, tiefen Augen an. Er wusste plötzlich wonach Ian fragte. Er wusste, dass er diese Sache mit Svan meinte und er dankte Gott dafür, dass Svan nicht Hand an dieses kostbare, wertvolle Juwel gelegt hatte. Er streichelte die samtene Haut, die durch die Tränen feucht geworden waren. "So oft habe ich dich zum weinen gebracht." flüsterte er. "So oft habe ich dich traurig gemacht. Und so oft ich dich verletzt habe, so oft habe ich sie selbst schmerzhaft gespürt, deine Trauer, deinen Schmerz. Ich habe dich immer beschützen wollen und ich werde jetzt nicht damit aufhören. Ich würde jederzeit alle Qualen dieser Welt ertragen, nur um dich nicht mehr weinen zu sehen." Ian starrte ihn an, die Augen schmerzhaft verengt, die Augenbrauen gequält zusammengezogen. "Leo...nardo..." er begann so bitter zu weinen so voller Qual aufzuschluchzen. Seine Finger krallten sich in Leonardo's Hemd. "Siehst du jetzt habe ich dich wieder zum weinen gebracht." flüsterte Leonardo, nahm Ian's Arm und zog ihn sanft auf seinen Schoß. Ian versuchte zu sprechen, verschluckte sich jedesmal. Seine Stimme überschlug sich, erlaubte ihm keinen Ton außer Schluchzern. Mauclair lächelte milde als Ian sein Gesicht in Leonardo's Brust verbarg, der ihm sanft durchs Haar strich. Es dauerte lange, lange bis Ian sich wieder fing. Seine Reaktion war in der Stille wie eine Explosion. "Ich will aber nicht dass du leidest, nur damit ich nicht heule!! Weisst du wie schmerzhaft das alles für mich gewesen ist? Wer hat dich denn zu meinem Leibwächter ernannt? Du musst dich nicht immer für mich einsetzen!!" schrie Ian, erinnerte sich dabei an die Insel, erinnerte sich an die Eingeborenen die sich hatten auf ihn stürzen wollen und Leonardo hatte sich trotz seiner Wut auf Ian für ihn eingesetzt, war aber niedergeschlagen worden. Leonardo zuckte erschrocken zusammen und auch Mauclair sah ein bisschen verwundert drein. "Immer wenn du mich beschützen willst kommst du selbst dabei in Teufelsküche! Ich will das nicht! Das macht mich nicht glücklich, das bringt mich auch nicht davon ab nicht zu weinen! Das kannst du nicht von mir verlangen! Du kannst das nicht verhindern! Weil ich immer um dich weinen werde, weil ich immer weinen werde wenn du Schmerzen hast!!" Mauclair lachte auf. "Ja, ma chere, das ist eine der 'eiklen Dinge in der Liebe. Man möschte seinen Partner unter allen Umständen beschützen und für ihn da sein. Das ist ein ewiger Teufelskreis." Leonardo starrte Ian ein wenig irritiert an. "Glaubst du..." Ian's Stimme wurde leiser, sein Blick sanfter. "Glaubst du mir tut es nicht weh wenn dir etwas zustößt? Glaubst du es schmerzt mich nicht zu sehen wie du leidest? Wie kannst du da davon reden dass du alle Qualen auf dich nehmen würdest? Wie kannst du verlangen dass ich dich leiden sehe?" Er begann mit einer Hand über Leonardo's Kragen zu streichen, daran herum zu zupfen und starrte auf seine Brust. "Das tut mir mehr weh als alle Schläge dieser Welt." sagte er mit gedämpfter Stimme. "Da 'abt ihr wohl ein kleines Problem." sagte Mauclair lächelnd. "Er will disch beschützen und alles Leid auf sisch nehmen und du willst nischt dass ihm etwas deinetwegen widerfährt. Das 'ab isch zu meinen Lebtagen noch nischt erlebt." Mauclair begann zu lachen, verstummte aber räuspernd als er sich einen giftigen Blick von Ian einfing. "Isch werde ja gleich verschwinden, vor'er gibt es aber noch etwas zu klären." Er ging einen Schritt auf das Bullauge zu und warf einen Blick nach draußen, dann wanderte sein Blick weiter zu Ian der noch auf Leonardo's Schoß saß. "Wir 'aben England 'inter uns gelassen und sind auf dem Weg zum persischen Golf. Ich 'offe dass ihr es nicht eilig 'abt nach'ause zu kommen. Isch 'atte leider keine Zeit euch abzusetzen weil isch dringende Geschäfte zu erledigen 'abe." Ian starrte ihn verblüfft an. "Zum... zum persischen Golf? Aber dann sind wir ja Monate unterwegs..." "Tut mir leid, ich 'offe dass ihr das überleben werdet, Monatelang beieinander zu 'ocken." sagte Mauclair nicht ohne breit zu grinsen. Ian's Augenbrauen flogen nach oben, sein Kopf wanderte zu Leonardo an, der, so schien es, in eine völlige Leere starrte. Er nickte Mauclair langsam zu. "Ich verstehe." sagte er ruhig. Damit verabschiedete sich Mauclair und ging hinaus. Ian spürte ein unglaubliches kribbeln im Magen! Er würde noch mit Leonardo zusammen bleiben! Sie würden noch viele Monate miteinander verbringen! Vielleicht sogar noch ein ganzes Jahr, wenn man Hin- und Rückfahrt in sechs Monaten berechnete. Gerade breitete sich ein breites Lächeln auf seinem Gesicht aus, das aber verblich als er Leonardo ansah, der auf das weiße Laken starrte. "Leonardo..." begann Ian und sah ihn traurig an. "Willst du... willst du denn nicht bei mir sein?" fragte er leise, hob eine Hand und streichelte Leonardo's Wange. Leonardo sah ihn an, schloß die Augen und nahm Ian's Hand. Er küsste sanft die Handfläche und öffnete wieder die Augen. "Wie könnte ich das nicht wollen?" fragte er flüsternd. Sie sahen einander lange an, blickten sich in die Augen. "Du... bist unglücklich... du willst nach hause...und ich freue mich... es ist mir egal... so lange ich bei dir sein kann... aber... es macht mich traurig... " sagte Ian und seufzte. Leonardo legte beide Arme um Ian, zog ihn ganz nah an sich ran, bettete den Kopf des Jungen auf seiner Schulter und fuhr ihm sanft durchs Haar. Ian kuschelte sich an ihn, umarmte ihn vorsichtig. "Ich bin nicht unglücklich ich denke nur nach." flüsterte Leonardo, fuhr mit der Hand über Ian's Rücken. "Worüber?" fragte Ian wispernd. "Warum du mir nachgesprungen bist... ich denke die ganze Zeit an nichts anderes." Ian lächelte, atmete tief den Duft von Leonardo's Hemd ein. "Weiß nicht, vielleicht habe ich nicht drüber nachgedacht. Ich wollte wohl einfach nicht allein bei diesen Wahnsinnigen sein." "Er hat gesagt, dass du mich liebst..." Ian wendete den Kopf, sein Gesicht ruhte neben Leonardo's Hals. Er atmete ruhig, spürte wie Leonardo schauderte, als Ian's warmer Atem über seinen Hals fuhr. Ian streichelte seinerseits Leonardos Wange, fuhr über seine Lippen. "Ist es so?" fragte Leonardo, neigte den Kopf etwas um Ian in die Augen zu sehen. "Ja.." gab Ian fiepend zurück, spürte wie sich seine Wangen erhitzten. Um Leonardo's Lippen kräuselte sich ein breites Lächeln. "Wirklich?!" Ian's Gesicht wurde um einiges röter, er versuchte ihn in den Falten von Leonardo's Hemd zu verbergen. "Mach dich nicht lustig." nuschelte er. "Mich lustig machen?!" Leonardo packte Ian an den Schultern, zog ihn mit mühe nach vorn um ihn ansehen zu können. Ian starrte nach unten, wehrte sich aber nicht als Leonardo sein Gesicht hob. "Was glaubst du wie sehr mich das überrascht hat? Und wie glücklich ich darüber bin? Dass du... mir vertraust... dass du... versucht hast mich zu retten. Bitte, lass es mich hören." sagte Leonardo flehend. "Bitte Ian..." Ian atmete tief ein. "Ich... " er hob den Kopf. "Ich weiß auch nicht wie ich mich in dich verlieben konnte du italienischer Schwachkopf." er lachte leise auf als Leonardo ihn mit gehobener Braue und weit geöffneten Augen anstarrte. "Dir werd ich Manieren beibringen!" knurrte Leonardo, hatte jetzt ein freches Grinsen auf den Lippen, als er Ian so nah an sich heran zog, dass sich ihre Lenden berührten. Ian erstarrte, warf einen Blick nach unten und starrte Leonardo an. "Du... du bist... du.. hast..." stotterte er. "Was erwartest du, wenn du auf meinem Schoß sitzt, mir deinen Atem an den Hals bläst?" er grinste verwegen Ian's Gesicht verfärbte sich dunkelrot. "Du bist ein Schwein!" sagte er und wollte sich erheben aber Leonardo zog ihn wieder hinunter, beugte sich über ihn und drückte Ian ins weiche Kissen. "Lass mich los! Du bist pervers!!" fauchte Ian und wollte sich losreißen. Aber Leonardo ließ ihn nicht entkommen. "So? Bin ich das?" flüsterte er. Er schaffte es sich zwischen Ian's Beine zu legen und grinste als dieser aufquiekte. "Was tust du?!?" Leonardo's Hand glitt unter Ian's Hemd, streichelte die weiche Haut. "Das was alle liebenden tun." wisperte er und sah Ian dabei tief in die Augen. "Wenn man liebt, möchte man berühren, küssen." Ian entwich ein leises stöhnen als Leonardo sich hinunter beugte und einen Kuss auf den flachen Bauch gab. Er atmete heftig aus, spürte ein Prickeln das durch seinen Körper rauschte und in seinen Lenden inne hielt. "Wenn ich pervers bin, weil ich dich will. Dann sag mir mal, was hat das zu bedeuten?" fragte er grinsend und deutete auf Ian's Schritt, in dem sich langsam etwas zu regen begann. "Ich weiß nicht wovon du sprichst!" knurrte Ian. "Wirklich nicht?" Leonardo's Hände glitten weiter. Er streichelte mit einer Hand seine Brust, mit der anderen fuhr er über Ian's samtige Lippen. "Ich meine das hier." flüsterte er und spreizte mit dem Knie Ian's Schenkel. Ian bäumte sich erschrocken auf, stöhnte leise. "Hngh... was... Leonardo..." Leonardo lächelte dreckig. "Du glaubst gar nicht was deine Stimme in mir auslöst." sagte er und leckte sich über die Lippen. Ian kniff die Augen zusammen. "Du bist immer noch der perverseste." sagte er leise. "Und warum sagst du nicht mehr, dass ich aufhören soll?" sein grinsen wurde immer breiter. Ian öffnete wieder die Augen. "Weil..." Da flog die Tür wieder auf und Mauclair kam zurück. "Isch 'abe vergessen.... oh.. pardon isch störe wohl?" fragte er und grinste nicht annähernd so breit wie Leonardo in diesem Augnblick. "Hätten Sie nicht noch ein paar Minuten warten können?" fragte er und knurrte grinsend. "Natürlisch, aber isch konnte ja nicht wissen, dass du gleich über ihn 'erfällst." antwortete Mauclair. "Isch wollte nur sagen, dass isch hier jemanden 'abe der unbedingt zu Monsieur Leonardo will." meinte er grinsend. Hinter ihm konnten sie Josua rufen hören. Kapitel 9: Part 9 -Ein Essen mit Folgen- ---------------------------------------- "Isch würde misch ja liebend gerne 'ier mit eusch ins Getümmel stürzen, aber dieser kleine Junge ist gerade im Anmarsch und da würde isch sagen, dass dieser Anblick....." Mauclair neigte den Kopf und betrachtete die beiden in ihrer Stellung. ".... sischer nischt jugendfrei ist." Seine Mundwinkel zuckten und er sah wieder in den Gang. Wie von einer Tarantel gestochen sprangen Ian und Leonardo wie auf Kommando auf, Ian setzte sich ordentlich auf einen Stuhl neben dem Bett, strich sein Hemd glatt und fuhr sich ein paar mal über die Haare. Er war blutrot im Gesicht, seine Hände und Wangen brannten innerlich, er legte sich seinen kühlen Handrücken auf sein Gesicht. Leonardo kroch prompt unter die Decke, zog diese bis zum Kinn an und setzte einen erschöpften Blick auf. Er bemerkte, wie Ian ihm wüste Blicke zuwarf. Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus und er blickte erwartungsvoll zur Tür, da stürmte auch schon Josua mit einem freudigen Lachen herein und ließ sich mit ausgebreiteten Armen aufs Bett fallen. "Leonardo! Leonardo! Wie geht es dir? Du bist ja schon wach! Ich freu mich so!" quiekte er mit Tränen in den Augen. Leonardo drückte den Jungen an sich, musste lächeln. Von der Seite lugte er zu Ian. Ihre Blicke trafen sich. Der Italiener bemerkte, wie das Gesicht des Briten sich mit einem Hauch von Scham überzog. Ian liebte ihn. Er lächelte. "Leonardo??" fragte Josua plötzlich und sah erwartungsvoll zu ihm hoch. "Was ist, Kleiner?" "D.. Darf ich dich... Papa nennen?" fragte er. Plötzlich standen dem Kleinen Tränen in den Augen, er schien sich schwer zusammenzureißen, um nicht loszuquängeln. Leonardo starrte ihn verblüfft an. "Du willst Papa zu mir sagen?" fragte er mit weitaufgerissenen Augen. "Ja!!!" strahlte Josua. "Darf ich! Darf ich! Darf ich???" Plötzlich legte sich ein sanftes Lächeln über Leonardos Augen, er streichelte dem Jungen über die Haare. "Aber nur, wenn du zu Ian Mama sagst, okay?" sagte er leise, gab dem Jungen einen Kuss auf die Stirn. Josua strahlte bis über beide Ohren und nickte aufgeregt. "Mach ich, Papa! Mach ich!" Leonardo lachte auf. Er stockte, als er Ians Blick sah. Dieser sprang auf schnaubte die Luft durch seine Nasenlöcher. "Niemand nennt mich hier Mama! Kapiert?" keifte er mit hochrotem Kopf. "Ich bin keine Frau!" schrie er wild mit den Armen wackelnd. "Aber du sorgst dich um ihn, wie es eine Mutter tut. Wieso sollte er dich nicht Mama nennen? Immerhin sind wir hier noch Monate, wenn nicht Jahre unterwegs! Er ist doch ganz allein und er wird seine Eltern vermissen, denkst du nicht auch?" sagte Leonardo leise und traurigem Blick. Ians Körper wurde wie von einem Blitz durchzuckt. Er hielt seine Brust mit beiden Händen, senkte beschämt den Kopf. Leonardo hatte recht. Irgendwer musste Josua die Geborgenheit auf der langen Reise geben. Wer sonst, wenn nicht er und Leonardo? Seine Eltern? Die waren nicht da. Die waren fort. "Viel.... vielleicht hast du recht." Mit einem gequälten Lächeln kniete er sich hin und nahm Josua in den Arm, schloss seine Augen. "Hab keine Angst, Josua. Mama und Papa sind bei dir, verstehst du? Wir werden dich beschützen, verstehst du?" Ian drückte ihn noch fester an sich, Tränen traten durchs seine geschlossenen Lider, blieben an seinen Wimpern hängen. Der kleine Körper, der sich an seine Brust schmiegte, er liebte ihn. Er wollte ihn beschützen. Er wollte ihn umschließen, um vor der grauen Welt zu bewahren. Dann löste er sich von ihm, gab ihm einen Kuss auf die rötliche Wange, die so weich und zart war. "Mama!!!! Wieso weinst du?" schrie Josua entsetzt. Ian musste plötzlich lächeln. "Nicht alle Tränen werden durch Kummer ausgelöst." Flüsterte er. "Ich bin bloß glücklich, dass du bei mir bist. Jetzt geh aber zu Papa und zwick ihm schön in die Backe, damit es ordentlich wehtut." Ein Grinsen breitete sich auf Ians Gesicht aus. Josua lachte wieder, er strahlte. Der Raum unter Deck war gigantisch. Ein riesiger Tisch stand in der Mitte, gedeckt mit einer köstlich aussehenden Tafel. Die verschiedensten Früchte türmten sich in silbernen Schalen, das Fleisch triefte nur so vor Saft und Fett, der Wein und das Bier flossen schon in Mengen, als Ian, Leonardo, dicht gefolgt von Josua und schließlich der Kapitän in den Raum eintraten. Dem Kapitän schoss seine ganze Wut in den Kopf, als er seine Mannschaft erblickte, die sich wie die Geier über den Tisch hermachten und sich auf das Essen mit Gebrüll stürzten. "Isch entschuldige misch sehr für diese Unverfrorenheit meiner Mannschaft." Seufzte Mauclair. "Auf'alten kann isch die nischt mehr, sie sind in der Überzahl." Grinste er. "Aber setzt eusch doch. Und fangt an zu essen. Auf meinem Schiff is es sowieso unmöglisch gleichzeitig zu beginnen." Daraufhin setzte sich der Kapitän am Kopfende des überlangen Tisches. Louis war auch aufgetaucht, setzte sich neben den Kapitän an der Flanke des Tisches, genau gegenüber von Ian, der neben Leonardo saß. Louis starrte Ian verbissen an und der Blonde kam sich langsam unbehaglich vor. Langsam begann er zu essen, doch dann, als er es nicht mehr aushielt, beugte er sich zu Leonardo um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. "Dieser Louis, der starrt mich die ganze Zeit an." Zischte er verärgert. "Du bist ja auch viel süßer als er und das macht ihn rasend." Antwortete Leonardo leise, erntete mit dieser Bemerkung einen leichten Klaps auf den Oberschenkel. "Obwohl..." Leonardo grinste plötzlich. "... er hat auch das gewisse Etwas." "Du hättest dich ja an ihm vergehen können, als er dich gepflegt hat. Ich kann mir schon vorstellen, was er mit dir gemacht hat." Flüsterte Ian mit unterdrückter Stimme. Sein Kopf war gesenkt. Er war ganz rot im Gesicht. Genau das wollte Leonardo erreichen. Sein Grinsen vertiefte sich. Er legte lässig einen Ellbogen auf Ians Rückenlehne, streifte mit seinen Lippen Ians Ohr. "Und was hast du dir da vorgestellt?" hauchte der Italiener, lehnte sich wieder zurück. Ian zuckte reflexartig zusammen. Er antwortete nicht. Er konnte einfach nicht antworten. Seine Stimme war plötzlich verschwunden, er rührte sich nicht. "Das hier vielleicht?" fragte Leonardo lüstern und legte seine freie Hand auf Ians Oberschenkel, fuhr mit den Fingern zwischen die Beine, seine Hand glitt diesen Weg hinab zum Knie und wieder hinauf, dann hielt er kurz vor dem Schritt inne. "Hör auf!" zischte Ian, seine Hände neben dem Teller zitterten, in seinem bauch vibrierte und kochte es. "Nimm deine Hand da weg!" fuhr er ihn mit gesenkter Stimme an. "Was? Gefällt es dir etwa nicht?" hakte er mit einem Grinsen nach, begann Ians Schenkel zu kneten. Als Ian leise und unterdrückt seufzte, lachte Leonardo leise auf. "Lass das endlich." Keuchte Ian, nahm die Hand und schob sie weg. Irritiert blickte er zu Louis und musste feststellen, dass dieser seine Augen geschlossen hatte und sich im Tischtuch festgekrallt hatte. Was hatte das zu bedeuten? Er blickte fragend zu Mauclair, der sich nicht mit dem Essen beschäftigte, sondern mit Louis. Seine Hände waren unter den Tisch geglitten. Ian schluckte schwer, stieß dabei mit dem Ellbogen seinen Becher um, der vom Tisch fiel. Irritiert schob er den Stuhl weg, kroch unter den Tisch um den Becher wieder aufzuheben. Er blickte zu dem Stuhl, auf dem Louis saß und erstarrte. Er wollte aufstehen, knallte mit dem Hinterkopf gegen die Platte, hielt sich seinen schmerzenden Kopf. Plötzlich tauchte Leonardo neben ihm auf. "Ist etwas passiert? Hast du dir wehgetan?" Er legte einen Arm auf Ians Schultern. "Lass mich in Ruhe!" quiekte Ian, stieß seine Hand von sich, er wurde hysterisch, sein Blut spürte er durch die Ohren rauschen, sein Herz spürte er in der Kehle hämmern. Trotzdem. Sein Blick fiel immer wieder zu Louis' Unterleib, der freigelegt war und Mauclairs Hand dessen Geschlecht liebkoste. Ian schluckte trocken, konnte seinen Blick nicht davon abwenden. Er fühlte sich erregt, seine Wangen waren entflammt, seine Schläfen pochten rasend schnell. Er starrte hin drückte seine beginnende Erektion, die ihn schon fast schmerzte. Er zuckte zusammen, als er Leonardos Stimme wahrnahm. "Hey, guck nicht so rüber, ist ja auffällig, wenn du so hinstarrst und lange unterm Tisch nicht auftauchst." Grinste Leonardo und lachte leise. Er beugte sich vor zu Ian und hauchte ihm leicht ins Ohr. Ian stöhnte erregt. Auch in Leonardo entflammte das Feuer, als er Ian so hilflos seinen Gefühlen gegenüber ansah. "Gefällt es dir? Gefällt dir, was du siehst?" hauchte Leonardo mit geröteten Wangen. Wie gelähmt und gegen einen unbekannten Zauber ankämpfend schüttelte Ian den Kopf. Er nahm den Becher kroch wieder zu seinem Platz. "Warte..." sagte Leonardo, folgte ihm aber bitter enttäuscht, als Ian sich wieder auf seinen Stuhl setzte. Leonardo beobachtete Ian ausgiebig von der Seite, biss von einer Hühnerkeule ab. Ian bemerkte ihn gar nicht, starrte nur in Louis' gerötetes Gesicht. Er lauschte dem leisen Keuchen des dunkelhaarigen Jungen, sah mit großen Augen zu, wie Mauclair ihn zum Höhepunkt trieb und Louis die Zähne fest zusammenbiss, um die pure Lust, die in seiner Kehle steckte hinunterzudrücken. "Merci, moin Capitan." Dann sah er weg zu Leonardo, bemerkte, wie dieser ihn lächelnd beobachtete mit dem Kinn in seine Hand gestützt. Ian lief knallrot an, sah wieder zu seinem Essen, begann die Kartoffeln beschämt zu verschlingen. Er spürte, wie sein Glied gegen seine Hose drückte, versuchte mit der Linken sie abklingen zu lassen. Er musste seine Beine etwas spreizen um etwas mehr Platz zu kriegen. "Etwas eng hier unten, nicht wahr?" flüsterte Leonardo plötzlich und legte seine Hand zwischen Ians Beine, der erstarrt zusammenzuckte und leicht aufschrie. Er bemerkte, wie er Mauclairs und Louis' Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte und klatschte seine Hand vor dem Mund. Er wandte sich verärgert seinem Essen zu. "Bist du wahnsinnig?" schnaubte er aus allen Löchern. Leonardo schnappte sich grinsend eine Banane schälte sie und sah wieder zu Ian. "Ich liebe Bananen." Sagte Leonardo plötzlich. "Die sind so schön lang und groß und... süß." Begann er mit lüsternem Blick zu erzählen. Ian sah ihn mit großen Augen an, musste mit ansehen, wie Leonardo die Spitze in den Mund nahm und sie wieder herauszog. Musste mit ansehen, wie Leonardos dunkle Augen auf ihm ruhten. Der Italiener grinste bei Ians Anblick. Ließ die Banane wieder zwischen seine Lippen gleiten, biss dann ab. Es klopfte an der Tür. Ian lag auf dem Bett, schnell stand er auf und ging zum kleinen Fenster um in die sternenklare Nacht hinauszusehen. "Herein!" schrie er. Die Tür öffnete sich, dann wurde sie wieder geschlossen. "Alles in Ordnung mit dir?" Ian drehte sich um, sah in Leonardos Augen. "Du bist ja nach dem Essen gleich abgehaut." Sagte er besorgt. "Bist du deshalb gekommen?" fragte Ian etwas mürrisch. "Nein, bin ich nicht." Antwortete Leonardo, ging auf Ian zu, blieb dicht vor ihm stehen, wie eine Wand. "Also? Was has du mir zu sagen?" fragte Ian kühl. Er wusste nicht, wieso er so reagierte, aber er fühlte sich einsam, irgendwie alleine gelassen von Leonardo. Vielleicht war es auch bloß die Sehnsucht nach ihm? "Ich bin hergekommen, weil ich mich nach dir sehne, verstehst du?" Ian hob verwundert eine Augenbraue. Damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Er antwortete nicht. Ian erstarrte, denn Leonardo hatte sich zu ihm vorgebeugt und seine eigenen Lippen leicht mit den seinen bedeckt, dann richtete er sich wieder auf, sah Ian in die großen Augen. Mit festen Griff legte er seine rechte Hand auf Ians Nacken und zog ihn forsch an sich, küsste ihn gierig, und mit großem Hunger erwiderte Ian Leonardos leidenschaftlichen Kuss. Seine Arme schlangen sich um den breiten Rücken, sein Körper drängte wie automatisch gegen Leonardos Lenden. Ihre weichen Zungen berührten einander, konnten sich nicht lösen, sie versuchten wild diese Elektrizität in ihre Körper aufzusaugen, in ihre Lenden zu inhalieren, bis sie zu vibrieren begannen. "Leonardo..." stieß Ian leise aus, versuchte noch einen klaren Kopf zu behalten aber die Spannung in seinem Körper, die freudige Erwartung der Leidenschaft ließ es nicht zu. Er sehnte sich danach, so lange hatte er sich danach gesehnt, hatte es sich selber aber nicht eingestehen wollen. Ihre Küsse wurden immer intensiver, fordernder, bis Leonardo Ian mit einem Arm umschlang und mit der anderen Hand die kleinen Gegenstände, die auf dem Tisch lagen, achtlos zu Boden stieß. In seiner unstillbaren Gier setzte er Ian auf dem Tisch ab, küsste ihn wieder, genoß Ian's leises seufzen und stöhnen. Ian reckte sich ihm in seiner Lust entgegen, ließ seine Zunge weiter hinunter wandern, riss ihm förmlich das Hemd auf und presste seine Lippen an Leonardo's Brustwarze, an der zu saugen begann. Leonardo bog den Rücken, stöhnte überraschend laut auf. Ian presste sich wieder eng an ihn, leckte über Leonardos glatte, weiche Brust. Leonardo zuckte zusammen, spürte ein Prickeln in seinem Körper und blickte Ian an, der den Kopf hob und ihn ebenfalls ansah. Es war der Blick eines Raubtieres, voller Verlangen, voller Gier. "Ian... Ian ich.. kann nicht... länger warten..." Als Antwort biss Ian kurz und nicht unsanft in Leonardos rechte Brustwarze während seine Hände unter sein Hemd glitten, sich in seinen Rücken krallten und ihn auf sich zogen. Leonardos Hände glitten über den zarten Körper, rissen ihm die Kleider vom Leib. Ian stöhnte leise, biss sanft ins Ohrläppchen des Italieners und brachte ihn nahezu um den Verstand. Leonardo schauderte, grub seine Hände in Ian's weiches Haar, fuhr ihm mit einer Hand über den Bauch. Er begann Ian wieder mit wilden Küssen einzunehmen, der sich halb unter seinem Gewicht wand, das ihn auf den Tisch presste. Aber er genoß es, genoß Leonardos Nähe, seinen Duft. Er wollte ihn, mit Leib und Seele. Ian winkelte die Beine an, ging auf das Spiel mit Leonardo's Zunge ein und stöhnte auf, als Leonardo ihn von seiner lästigen Hose befreite und seine Oberschenkel verlangend zu streicheln begann. Leonardo entledigte sich seiner Kleidung, beugte sich wieder zu Ian und küsste ihn leidenschaftlich, während seine Hand über Ian's Po wanderte, ihn knetete. Ian seufzte wohlig in Leonardo's Mund, legte den Kopf dabei etwas zurück und seufzte genießerisch als er spürte wie sich Leonardo's bereits aufgerichtetes Glied an seine Schenkel schmiegte. Leonardo's Liebkosungen wurden wilder, seine Küsse gewannen an feuriger Leidenschaft, als er langsam seine Finger in Ian's Körper einführte. Ian schauderte beim ersten Finger, beim zweiten und dritten begann er sich trotz aller zärtlichkeit ein wenig zu verkrampfen. "Tut's weh?" fragte Leonardo keuchend, blickte den wunderhübschen Jungen unter sich an, blickte auf die brennenden Wangen, auf die feuchten Lippen, die leicht geöffnet waren, diese unglaublich schönen Augen. Er wurde zusehends wilder, konnte sich kaum beherrschen. Ian's Anblick trieb ihm all das Blut das er in seinem Körper trug nicht mehr rauf in sein Hirn, sondern versorgte eher den unteren Teil, der unter dem Bauchnabel lag. Und das schien zuviel des Guten zu werden. Ian's Wangen verfärbten sich etwas röter. "Es... ist nur... ungewohnt...." flüsterte Ian zurück. Leonardo hielt inne, küsste Ian wieder, biss sanft in seine Zunge, glitt mit der freien Hand über Ian's Erektion, streichelte sie sanft. Ian warf den Kopf zurück, biss die Zähne zusammen und unterdrückte ein lautes auftöhnen. Leonardo grinste breit. "Ich bring dich schon zum singen kleiner Vogel." flüsterte er Ian ins Ohr, leckte über das Ohrläppchen, knabberte daran. Er spürte wie die Verspannung aus dem Körper unter ihm wich. "Uhhm.... " antwortete Ian, bog dabei den Rücken als Leonardo sein Glied in die Hand nahm, es zärtlich massierte. Langsam, ganz vorsichtig begann er die Finger in Ian's Körper zu bewegen. Er konnte sich kaum halten, hätte sich am liebsten auf den Jungen gestürzt, aber das brachte er nicht übers Herz, noch nicht. Beim ersten Mal würde es ihn womöglich zerreissen, wenn er ihn zu grob nahm. Er bewegte die Finger im selben Rhytmus wie sich die andere Hand um Ian's steifes Glied bewegte. Ian bebte unter ihm, das Stechen, das er anfangs verspürt hatte verging schnell. Sein Körper brannte. Er wollte ihn, er wollte ihn jetzt sofort. "Bitte!" zischte er, versuchte das lodernde Feuer in seinem Körper unter Kontrolle zu bringen, woran er kläglich scheiterte. Leonardo zog die Finger zurück, führte stattdessen seine zum zerbersten angespannte Männlichkeit in ihn ein, hielt einen Augenblick still. Ian's Hände hatten sich in die Schultern des Italieners gekrallt, der keine Einwände erhob. Der Junge atmete schwer, versuchte sich an das fremdartige Ding in seinem Körper anzupassen. Was war das für ein Gefühl? Was war das für ein Verlangen? Wonach schrie sein Blut? Er spürte es überall. Es war wie das verlangen nach Wasser, er hatte durst. Aber war es nicht Wasser wonach ihm verlangte. Er hatte das Gefühl langsam dem Wahnsinn zu verfallen als Leonardo sich sacht aus ihm zog und langsam wieder in ihn hineinglitt. Jede Faser, jede Pore seines Körpers verlangte nach mehr. Leonardo küsste ihn, drang wieder mit der Zunge in seinen Mund, küsste ihn mit ungezügelter Leidenschaft. Ian erwiderte seinen Kuss, atmete immer schwerer, krallte sich wieder an Leonardos Rücken fest, presste sich eng an ihn. Leonardo so intensiv zu spüren, den warmen, weichen Bauch auf seinem eigenen und ihn gleichzeitig in seinem Körper aufzunehmen... gab es etwas schöneres auf dieser Welt? Ian biss die Zähne immer fester aufeinander. Warum konnte er es nicht ausschreien? Warum konnte er nicht... "Stöhn... für... mich.." hörte er Leonardo wispern, spürte dabei wie dessen starke Hände besitzergreifend über seinen Körper strichen, während er schneller in den schmächtigen Körper zu stoßen begann. Ian wickelte die Beine um Leonardo, bewegte die Hüften wie in Trance mit, genoß die gemischten Gefühle, die ihr Aufeinandertreffen mit sich brachte. "Ian... deine Stimme.... lass sie... mich... hören..." knurrte Leonardo ihm ins Ohr. Ian spürte den Schweiß der sich zwischen ihnen bildete, spürte sein eigenes Glied pulsieren und gleichzeitig diesen Kitzel in den Beinen und an dem Punkt, an dem Leonardo in ihn gedrungen war, dort wo er hinein stieß, wieder und wieder in diesem unglaublich heißen Rhytmus, der ihn langsam aber sicher zerfraß. Er wollte mehr! Er bäumte sich stöhnend auf als Leonardo, als habe er seine Gedanken gelesen, immer schneller wurde. Die Laute kamen ihm wie von selbst über die Lippen. Er presste seinen Kopf an Leonardos Schulter, biss stöhnend hinein und schrie fast auf, als dieser nach seinem Glied griff und es wieder zu massieren begann. Eine Welle brach bald über Ian zusammen und riss sie mit sich. Leonardo erging es nicht anders. Er brauchte eine Weile, bis er wieder klar denken und sich bewegen konnte. Ian hob vorsichtig den Kopf, als der Dämmerzustand von ihm abließ. Er lag noch immer auf dem Tisch, benommen von der Intensität des Höhepunkts, den Leonardo ihm verschafft hatte, richtete er sich halb auf. Leonardo lag noch schweißgebadet auf ihm. Er atmete schwer, als Ian ihm zärtlich durchs Haar und über die schweißnasse Stirn strich. Wie in Zeitlupe hob er das Gesicht, blickte Ian aus trüben Augen und einem breiten Lächeln an. "Beim... Arsch... des Teufels..." flüsterte er. "Hätt... ich... gewusst... wie es.. ist... dich in... seinem Bett... zu haben, hätt... ich... dich schon... viel... früher... genommen." Ian sah ihn schief an. "Ach ja?" Er wurde wieder rot. "Und wenn ichs nicht gewollt hätte?" "Das... wär mir... so egal..." sagte er wispernd, legte den Kopf auf Ians Brust. "Dich... so... wild zu... erleben... Grundgütiger...." "Von dir kann ich auch nicht sagen, dass du lammfromm und zurückhaltend warst." Leonardo hob den Kopf, wurde ernst. "Habe... ich dir... weh getan?" Ian sah ihn erstaunt an, hob die Augenbrauen. "Hab ich ausgesehen als hätte ich Schmerzen?" Leonardo aber wendete nicht den Blick ab, lächelte auch nicht. Ian seufzte. "Du willst es unbedingt hören, was? Es hat mir nicht weh getan und ich hab in meinem ganzen Leben noch nie... ich hab nie was schöneres erlebt..." Er lächelte erschöpft. "Und es mit dir erlebt zu haben macht es noch schöner." fügte er hinzu, küsste Leonardo auf die Stirn. "Du warst auch ganz schön geil." sagte Leonardo mit einem breiten Grinsen. Ian starrte ihn an. "Du unsensibler Klotz!" fauchte er plötzlich. "Versaust einem die romatische Stimmung mit deinem dummen gerede!" knurrte er, schubste Leonardo erbost von sich und versuchte sich zitternd aufzurichten. Leonardo hatte sich noch rechtzeitig am Tisch festhalten können, um nicht wie ein Stein umzufallen. "Was?! Was hab ich jetzt wieder..." "Ich sage dir... ich sage dir grade wie... wie schön ich es mit dir fand.... und.... und alles was... was du dazu sagst ist...." Er fand keine passenden Worte. "...sowas halt!" Er sammelte seine Sachen auf, die am Boden zerstreut herum lagen. "Willst du abstreiten, dass dich die Fummelei am Tisch nicht erregt hat? Was ist schon dabei? Schämst du dich etwa dafür? Schämst du dich für deine eigenen Gefühle mir gegenüber? War das eine Beleidigung in deinen Augen? Du bist ja verrückt wenn du so denkst!! Was glaubst du wie froh und glücklich ich bin wenn ich dich erregen kann, wenn ich etwas tue das dir gefällt?!" Ian starrte ihn mitten in der Bewegung an, ließ das Kleidungsstück fallen. Leonardo seufzte. "Ian..." begann er, kam langsam auf ihn zu. "Warum muss ich dir alles geradezu einprügeln? Ich... begehere dich... ich liebe dich... ich kann es nicht oft genug beteuern. Und weil ich dich liebe will ich das tun was dich glücklich macht. Ich weiß du bist anders erzogen worden als ich. Ich bin ein Flegel, während du ein... Prinz bist. Die Worte die ich in den Mund nehme müssen für dich furchtbar ordinär und obszön klingen, aber dort wo ich her komme spricht niemand anders. Wir nehmen kein Blatt vor den Mund." Er hielt vor Ian inne, streckte eine Hand nach ihm aus. Ian nahm sie zögernd, spürte wie das Blut ihm wieder in den Kopf schoß. Leonardo zog ihn an sich, fuhr ihm über den schmächtigen Rücken, küsste seine Schulter. "Du... hast recht...." sagte Ian leise, lehnte sich an den nackten Leib seines Geliebten, atmete den Duft ein, der noch von ihrem zusammenstoß stammte. "Du musst dich für nichts schämen, hörst du? Du musst dich nicht dafür schämen, dass ich dich errege, du musst dich nicht schämen weil du mich willst und schon gar nicht musst du dich dafür schämen, wenn dir nach Stöhnen zumute ist. Du hast eine fesselnde, erregende Stimme." Und wie zur bekräftigung dieser Tatsache ließ er seine Hand in Ians Schritt wandern, umfasste erneut sein Glied. Ian stöhnte auf, biss sich wieder auf die Lippen. "Na, das wollen wir aber noch üben." sagte Leonardo grinsend. "Wir haben die ganze Nacht Zeit." Dabei gab er Ian einen Klaps auf den nackten Hintern. "Hey!" zischte dieser, wollte sich aus der Umarmung befreien, was ihm nur mit Mühe und Not gelang. "Du bist ein geiler Bock!" knurrte Ian, funkelte Leonardo grimmig an. Leonardo lachte. "Wundert dich das?" Es klopfte an der Tür. Ian erstarrte. Nein! Es durfte niemand rein kommen! Sie waren nackt! Alle beide! Aber bevor er handeln konnte rief Leonardo: "Wer da?" "Ich bin es, Louis. Der Kapitän schickt mich." "Ich liege schon im Bett, was gibts?" Ian konnte Leonardo's Gesicht im Glanz der Sterne deutlich erkennen, er sah wie er grinste. "Darf ich eintreten?" Leonardo warf einen zögernden Blick zu Ian, der leise zu knurren begann, dann schüttelte er den Kopf. "Meine Frau würde es nicht gutheißen, sag mir was du willst." Vor der Tür herrschte schweigen. Ian spürte eine Wut aufkochen, schlich langsam und still wie eine Raubkatze auf Leonardo zu, der langsam zurück wich. "Frau?!" zischte er leise. "Der Kapitän wollte sich nur vergewissern, dass es Euch gut geht. Ich wollte nicht stören, gute Nacht." Seine Schritte entfernten sich leise. "Soll ich ihn zurück rufen und wir drei verbringen gemeinsam eine Nacht voller Leidenschaft und..." sagte Leonardo grinsend, doch ehe er noch zu ende gesprochen hatte machte Ian einen Satz nach vorn und warf sich auf ihn. Sie landeten auf dem Bett, rollten in den Laken hin und her. "Nimm das zurück!" fauchte Ian. Leonardo lachte, versuchte den Hieben auszuweichen. "Warum?" lachte er und hob schützend die Hände. "Ich. Bin.Nicht.Deine.Frau. Damit das klar ist!" Er packte Ian plötzlich an den Hüften, der abrupt inne hielt und ihn verwundert anstarrte. "Weisst du... " begann Leonardo und musterte ihn von oben bis unten. Ian saß rittlings auf ihm und hatte grade zum nächsten Schlag ausgeholt. "Du sitzt grade unglaublich perfekt an der richtigen Stelle... wir könnten..." Ian packte ein Kissen, stopfte es Leonardo ins Gesicht, der wieder zu lachen begann. "Du bist ein Schwein!" keifte er und schlug auf ihn ein. Leonardo entriss ihm das Kissen und schneller als Ian blinzeln konnte hatte er ihn gepackt und war mit ihm herum gewirbelt. Plötzlich lag er nicht mehr auf Leonardo sondern neben ihm, der grinsend seine Handgelenke fest hielt. "Lass mich!!" zischte Ian, versuchte sich loszureißen. Leonardo lächelte milde. "Schhh" flüsterte er, beugte sich langsam zu ihm runter und küsste ihn liebevoll auf die Lippen. "Ich liebe dich, Ian." wisperte er als sie sich lösten. "Ich scherze nur, Louis ist nicht süßer oder im mindesten so attraktiv wie du, du hübscher, verzogener Bengel." Ian starrte ihn an, blickte in die Augen, die das Licht der Sterne in sich trugen, als wären die Sterne nicht über ihnen, nicht über diesem Schiff sondern in den Augen dieses Mannes. Ian seufzte leise, schmiegte sich eng an Leonardo und umarmte ihn. Leonardo hielt ihn fest, hauchte einen Kuss auf seinen Nacken. "Ian... möchtest du es... noch einmal?" fragte er leise. "Ja..." flüsterte er zurück, ließ sich sinken als Leonardo sich über ihn beugte und ihn diesmal zärtlich küsste. Langsam und genießerisch schloss Ian seine Augen, spürte Leonardos warme, weiche Zunge, die über die Lippen glitt, bevor er seine Lippen öffnete um ihr Einlass zu gewähren, er begann zu saugen, was dem Italiener einen überraschten Seufzer entlockte. Ian fuhr seinem Geliebten über die nackte Brust, die flache Bauchpartie. Je tiefer er mit der Hand ging, desto heißer wurde die Haut, er spürte Leonardos Schamhaare unter seinen Fingerspitzen, dann stieß er auf die Wurzel. Er begann sie zu drücken, spürte, wie Leonardo ihm in den Mund stöhnte. Mit einem Ellbogen richtete er sich auf, drängte Leonardo sich hinzusetzen. Sie lösten sich und sahen sich keuchend in die Augen. Ohne ein Wort zu sagen saßen sie sich gegenüber, während Ian begann Leonardos Männlichkeit zu drücken. "Hab ich dir schon gesagt, dass du schön bist?" hauchte Ian leise, blickte Leonardo ins gerötete Gesicht, entlockte ihm ein leichtes Grinsen. "Ich wette, du wirst noch schöner, wenn das mit dir anstelle." Ians Wangen flammten auf, als er seinen Kopf hinunterbeugte und die Lippen öffnete, um sie mit der Zunge zu befeuchten. "Nein!" quiekte Leonardo erschrocken auf, packte Ian grob an den Haaren und zog ihn zurück. "Autsch!!!!!" Der blonde Brite verzog gequält sein Gesicht, hielt sich den Hinterkopf. Tränen standen ihm in den Augen. "B..B..ist du durch..geknallt?" schrie Ian beinahe, hielt sich den Hinterkopf. "Das hat wehgetan!!" schrie er immer noch. Leonardo sah ihm wie erstarrt in die funkelnden Augen. "T...Tut mir leid, ich... wollte dir nicht weh tun. Oh Gott, ich bin ein Idiot...!" Schnell beugte er sich vor zu ihm, um ihn in den Arm zu nehmen. "D..Da hast du vollkommen Recht, du Idiot!" keifte er immer noch wütend. Leonardo drückte ihn noch mehr an seine Brust. "I..ich hab mich nur erschreckt, weil du... na ja.." sein Herz begann zu beben, er atmete tief durch. "Ich meine... wolltest du das wirklich tun?" fragte Leonardo, er spürte, wie ihm ein Schwall Hitze zu Kopf stieg. "Jetzt nicht mehr, nachdem du die Stimmung versaut hast, Arschloch!" bellte Ian und warf sich aufs Bett, um zu schlafen. "Nein, nicht schlafen!" kam es aus Leonardo herausgeschossen. "Ich hab mich doch entschuldigt!" jammerte er weiter, legte eine Hand auf Ians Schultern. "Lass mich in Ruhe. Ich bin kein Masochist. Außerdem bin ich sowieso müde." "Aber ich nicht." "Dann nimm deine Hand." Murmelte Ian hervor und schloss seine Augen. Plötzlich spürte er, wie er herumgewirbelt wurde und auf dem Rücken liegend zu dem Italiener aufsah. "Ich bevorzuge aber lieber deinen Arsch." Ian sagte nichts, plötzlich verengten sich seine Augen zu Schlitzen und schlug ihm mit einer Hand ins Gesicht. "Das hast du nicht umsonst gesagt." Leonardo starrte ihn wie gelähmt mit weitaufgerissenen Augen an. Nach einer Weile senkte Leonardo seinen Kopf, setzte sich an den Rand des Bettes. Ian sah ihm fragend ins Profil. "Vielleicht sollte mich Mauclair auf dem Weg zum persischen Golf in Italien absetzen... is ja unterwegs." "Was?" Ians Gesicht wurde weiß wie eine Wand. "Was redest du da?" Leonardo verschnaufte. "Ich weiß auch nicht. Tut mir leid, ich rede nur Quark." Er blickte zu dem Briten, sah, wie sein Gesicht in den Laken des Bettes vergraben waren. "Ich hasse... dich!" wimmerte Ian. "Ich liebe... dich!" sagte er unter Schluchzen. Leonardo schluckte schwer. "Ich möchte wieder mal gerne mit dir in einem See baden." Sagte Leonardo plötzlich, sah an die Decke. Dann wandte er seinen Kopf zu Ian. "Ian, wenn wir alle unsere Geschäfte und Dinge erledigt haben, die wir erledigen müssen, möchtest du dann mit mir auf eine kleine Insel, wo wir zusammen bleiben, für immer?" Ian hob abrupt seinen Kopf, starrte ihn mit gerötetem Gesicht an. Leonardos Hand berührte Ians Bein, begann es zu streicheln. "Ich liebe dich, Ian und es tut mir leid, was ich gesagt habe. Ich möchte dich glücklich machen, weil ich dich liebe. Bitte, verzeihe mir." Ian sagte kein Wort. Langsam rannen ihm Tränen über die Wangen, sein Blick wurde hart. "Wieso sagst du dann so etwas?" begann er zu brüllen. "Wieso sagst, du willst weg, und mich alleine lassen? Wieso?? Wieso sagst du so etwas?" seine Stimme überschlug sich, er begann zu schluchzen, als er sich wieder aufs Bett warf und die Decke über den Kopf zog. Leonardo kniete sich aufs Bett, begann die Gestalt unter der Decke zu streicheln. "Das werde ich nie wieder sagen, es tut mir leid. Ich werde nie wieder etwas sagen, das dich verletzt. Und ich werde dich nie alleine lassen, das verspreche ich dir." Er nahm de Decke, zog sie von Ians Kopf, fuhr ihm mit einer Hand durch das blonde Haar, immer wieder, küsste ihn auf den Hinterkopf. Langsam streifte er den Stoff auch von der Schulter, begann diese mit seinen Lippen zu liebkosen. Er spürte, wie der schmächtige Körper zu zittern begann. "Sssssch...." machte Leonardo, seine Hand wanderte unter die Decke, den Rücken entlang. "Ich werde dich trösten." Hauchte er ihm ins Ohr, das er mit seiner Zunge zu bearbeiten begann. Seine Hand wanderte zwischen Ians Beine, der es wie automatisch etwas anhob. Als Ian Leonardos Finger spürte, die sein Geschlecht abtasteten, seufzte er wohlig. Ians Atem ging tiefer und Leonardo schlug die Decke zurück, hob ein Bein des Briten stark an. "Aaaahh!! W..was machst du, Leonardo!" stammelte er beschämt, als er sah, dass der Blick seines Geliebten zwischen seinen Beinen hängen blieb. Der Italiener antwortete nicht, begann über die Innenseite des Oberschenkels zu lecken, ging langsam höher. "Naaaahh!!" "Du stöhnst ja schon richtig." Flüsterte Leonardo mit einem leichten Grinsen. Ian verdeckte beschämt sein knallrotes Gesicht mit einer Hand, dann spürte er wieder die feuchte Spitze, er konnte einfach nicht anders, als mit der anderen Hand seine eigene Männlichkeit drücken. "Ganz schön gierig..." sagte Leonardo, nahm Ians Hand weg, um sie mit seiner Zunge abzulösen. Ian bäumte sich auf, biss in seine Hand. "Ich kann nicht mehr!" keuchte Ian. "So schnell?" fragte Leonardo etwas enttäuscht. "Dann wirst du eben zweimal kommen." Hauchte er, als er an Ians Männlichkeit zu saugen begann. Der Blonde schrie auf, sein Finger krallten sich in das schwarze Haar des Italieners, er hob seine Hüfte und warf den Kopf zur Seite, als er spürte, wie sein Flüssigkeit sich im Mund seines Geliebten ergoss. Dann ließ er sich fallen, schnaufte tief die Luft ein und aus. Sein Bein lag immer noch über Leonardos Schulter, der mit seinen Fingern Ians Öffnung spreizte, sie mit der Flüssigkeit einschmierte, mit zwei Fingern hineinfuhr und sie vor und zurückbewegte. "Ist es immer noch ungewohnt?" fragte Leonardo. Ian schüttelte bloß den Kopf, biss auf seine Lippen. Seine Finger gingen tiefer, massierten die Innenwand, dann platzierte er sein Glied an der Öffnung, zog seine Finger heraus und bewegte seine Hüfte vor, drang in Ian ein. Er tastete nach Leonardos Hand, fuhr mit seinen Fingern zwischen die seines Geliebten, hielt ihn fest, zog ihn so an sich, dass Leonardo tiefer gehen musste. Er massierte Ians Eichel, begann zu drücken und zu kneten. Langsam fing er an sich in Ian zu bewegen, vor und zurück zustoßen. Er beugte sich vor, um noch tiefer hineinzukommen. Plötzlich schrie Ian auf. "Ich hab wohl deinen Punkt getroffen, was?" Er sah, wie Ian mit seiner Zunge seine Finger umspielte. Sie begannen sich schneller zu bewegen, jedes Mal Ians Punkt treffend, der ihn zum Stöhnen brachte. "Ich... komme... gleich, was ist mit dir?" fragte Leonardo, erntete nur ein benommenes Nicken, begann, schnell und fest hineinzustoßen. Der Italiener verharrte plötzlich in seiner Bewegung, krallte eine Hand in Ians Bein und mit der anderen das Glied seines Geliebten, warf seinen Kopf zurück. Plötzlich flog die Tür auf und Josua stand da, starrte Leonardo und Ian an. Leonardo sah hoch, mit einem schlafenden Ian im Arm, musste lächeln. Hatte er nicht die Tür abgeschlossen? "Was macht ihr da?" fragte Josua etwas verwundert. "Mama und Papa haben sich lieb." Antwortete Leonardo grinsend und gab Ian einen Kuss auf die Stirn. "Krieg ich einen kleinen Bruder?" Leonardo begann laut zu lachen. "Hättest du gerne einen?" "Ich hätte lieber eine Schwester. Könnt ihr eine für mich machen?" Leonardo schluckte. "Komm her..." sagte er plötzlich und breitete eine Hand aus. Der kleine Josua kam zum Bett und setzte sich darauf. "Mama und ich können keine Kinder bekommen, weil wir beide Männer sind. Und ein Mann kann keine Kinder bekommen. Leider." Grinste er. "Ich weiß." Sagte Josua plötzlich und ein Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. Leonardo hob verwundert seine Augenbrauen. "Wie alt bist du?" "Ich werde bald vierzehn." Leonardo sah zur Decke, überlegte. "Darf ich auch jemanden lieb haben?" fragte Josua plötzlich. "Wie..?" fragte der Italiener etwas irritiert. "Ich mag Louis, er ist immer so lieb zu mir. Und manchmal hilft er mir beim Baden." Leonardo klappte der Mund auf. XDDDD So, ihr gierigen Ferkel, hoffe die lemonszenen haben euch gefallen *kicher* Kapitel 10: Part 10 -Liebhaben...- ---------------------------------- Vergesst nich Leute, diese Story ist nicht ganz allein mein verdienst *gggggg* Und wenn ich an dieser Stelle nochmal ne kleine Werbung einschleusen darf, jene, die unsere Story "Be My Sin" kennen haben Grund sich zu freuen, denn die durchgeknallte Story zwischen Rob und Lee geht weiter, das nächste Kapi sollte in ein paar Tagen on sein. Wer die Story nicht kennt, aber gern lesen würd *auf die eigene selbstbeschreibung deut* da is ne kurze Zusammenfassung und der Link! Und mich wunderts ja schon, dass wir schon so viele Josua fans haben XD *ablach* Also viel Spaß beim lesen XD "Er... ist lieb zu dir? Womit hilft er dir denn beim Baden?" Er hob eine Augenbraue, starrte den kleinen verblüfft an. "Nun... er wäscht mir den Rücken und so." antwortete er kichernd. "Und deswegen möchtest du ihn lieb haben?" fragte er etwas verdattert. Das Gesicht des Jungen flammte ein wenig rot auf. "Ich möchte... ihn auch so lieb haben wie du Mama lieb hast." dabei sah er Ian an, der von all dem nichts mitbekam und friedlich schlief. Seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig. "Ich möchte auch so sein... wie du und Mama. Ich möchte auch jemanden so lieb haben und so neben ihm schlafen..." Er streckte eine Hand aus, streichelte Ian durchs Haar. Leonardo, der für einen Moment nicht wusste was er sagen sollte, wuschelte dem kleinen im Haar. "Deine Mama und ich haben dich doch auch lieb." Er hoffte inständig den Jungen ein wenig missverstanden zu haben. "Wenn du möchtest, kannst du bei uns schlafen." sagte er und zwang sich ein Lächeln ab. Aber Josua schüttelte den Kopf und stand auf. "Louis hat gesagt, dass er bei mir schlafen würde wenn ich möchte." Er lächelte so süß, dass es Leonardo fast das Herz zerriss. Er konnte unmöglich mit diesem... diesem kleinen Lustmolch Louis in einem Zimmer schlafen!!! Schließlich war der Junge Franzose es der immer genommen wurde... vielleicht würde er seinen eigenen Trieb an Josua auslassen?? Das durfte er nicht zulassen! Aber Josua gab ihm einen Kuss auf die Wange und wollte zu einem "Gute Nacht" ansetzten. "Josua... " begann Leonardo und sah ihn streng an. "Hat Louis dich schonmal... angefasst?" Josua sah ihn erstaunt an. "Ja... natürlich. Beim Baden." "Was hat er gemacht?" Der Kleine sah ihn unsicher an. "Er hat mich gewaschen..." "Wo hat er dich gewaschen?" "Papa... wieso fragst du mich sowas?" fragte er irritiert. Leonardo seufzte. Er hatte dem Jungen keine Angst machen wollen. "Weisst du Josua, nicht jeden Menschen, der gut zu einem ist, sollte man liebhaben wollen." Er lächelte milde. "Verstehst du?" "Ich.. will doch nicht jeden lieb haben.." flüsterte er, als er merkte wie Ian sich regte. Ian öffnete leicht die Augen, sah Josua an und lächelte. "Kannst du nicht schlafen?" fragte er leise. Josua schüttelte den Kopf. "Ich wollte grade ins Bett gehen. Gute Nacht..." "Gute Nacht." erwiderte Ian murmelnd und wäre fast wieder eingeschlafen. und darin sah er eine Chance, die ihm eine Flucht ermöglichte. Als sich die Tür schloß wandte Ian sich Leonardo zu und schmiegte sich, tief einatmend an Leonardo. "Er wird mit diesem Louis in einem Zimmer schlafen." flüsterte dieser knurrend. "WAS?!?" schrie Ian, sprang wie vom Teufel besessen auf und erschrak Leonardo fast zu tode, der sich erschrocken ans Herz fasste und ihn aus aufgerissenen Augen anstarrte. Ian war aus dem Bett gesprungen und wollte Josua hinterher. "Du bist nackt!!" rief Leonardo ihm nach, als Ian schon einen Fuß vor die Tür gesetzt hatte. Da tauchte plötzlich Mauclair vor ihm auf. Er und Ian starrten einander an. Mauclairs Blick wanderte Ian's Körper herab, der aus seiner Starre erwachte. "Mhh isch 'atte 'eute Nacht nischt mehr mit so einer schönen Aussicht ger'echnet." sagte er grinsend und hob anerkennend die Augenbrauen. Ian sprang einen Satz zurück und schlug krachend die Tür ins Schloß. Leonardo wand sich lachend auf dem Bett, als Ian mit hochrotem Kopf zurück gestampft kam. "Hör auf zu lachen!" fauchte er und bückte sich, um seine Kleider schnell einzusammeln. Da öffnete sich die Tür hinter ihm. "Isch dachte es wär bewölkt, aber isch sehe grade wie der Mond vor mir aufgeht." Leonardo versuchte sich in die Wange zu beißen um nicht laut aufzulachen. Sein Gesicht wurde puterrot. Blitzschnell richtete Ian sich auf, hielt sich Leonardos Hose, die er versehentlich aufgehoben hatte, vor die Lenden. "Was bilden Sie sich eigentlich ein?!" schrie er wütend. Sein Kopf glühte und erreichte die Farbe einer überreifen Tomate. "Wie wär's wenn wir zu dritt ein tänzschen wagen würden?" fragte Mauclair breit lächelnd. "Gehen Sie hinaus verdammt!!" fauchte Ian zornig und wies auf die Tür, die noch sperrangelweit offen stand. "Oh, pardon." sagte er und drehte sich um. Ian glaubte, dass er endlich verschwinden würde und wollte erleichtert die Kleider ablegen. Aber Mauclair dachte gar nicht daran schon zu gehen. Er schloß die Tür und drehte sich wieder zu ihnen um. "Sie sollten die Tür von draußen schließen!!!" fauchte Ian. "Was für ein Temperament." grinste Mauclair. Ian, der kurz vor einer Super Nova stand, wollte grade zum Fluchen ausholen, aber Leonardo trat neben ihn, legte das Laken um seine Schultern. Er selbst stand nackt vor Mauclair und grinste ihn an. "Was kann ich diesmal für Sie tun?" Ian sah, wie Mauclair sich über die Lippen leckte, als sein Blick über Leonardo's Körper glitt. "Isch wüsste da einiges." gab Mauclair unverhemmt zu. Sein Blick blieb zwischen den Beinen des Italieners hängen. "Dann sprechen Sie schnell, bevor ihre Augäpfel aus ihren Höhlen springen." Ian starrte ihn an. Wie konnte er sich einfach so nackt vor diesem... diesem... Franzosen präsentieren?! "Ah, isch wollte misch nur vergewissern, dass es eusch an nischts fehlt. Und da ihr beide eure Nächte wohl miteinander verbringen werdet, dachte isch, dass es besser wäre wenn der kleine Jun'ge nischt allein bleibt. Er wird bei Louis schlafen." "Bei diesem perversen, notgeilen Kerl?!" stieß Ian unkontrolliert aus. Mauclair's Gesichtsausdruck wurde ernst. "Bei aller Liebe, Louis wäre der letzte, der sisch an einem kleinen Jungen vergreift. Es stimmt, dass er ein wenig nymphomanisch ist, aber er würde sich niemals an einem Kind vergreifen." "Ach ja?!?" fuhr Ian ihn wütend an. "Und woher wollen Sie das wissen?!" "Weil er mein Neffe ist." Nun war es an Ian den Mann aus großen Augen anzugaffen. War denn die ganze Welt verrückt geworden?! Fast drei Monate waren vergangen, seit sie Svan's Schiff verlassen und mit Kapitän Mauclair in See gestochen waren. Ihr erster Halt war Annaba, in Algerien gewesen. Nach einer kurzen Rast hatten sie den Hafen verlassen und waren weiter gezogen. Das Mittelmeer trug sie auf seinen Wellen weiter nach Kreta, das sie nur wenige Wochen nach Algerien erreichten. Der Wind hatte sich ungünstig gewendet und ein Sturm war bald aufgezogen, der über drei Nächte anhielt. So waren sie gezwungen einige Tage auf der griechischen Insel zu verbringen. Die Segel wurden eingezogen, die Männer rannten unruhig auf dem Deck umher, riefen einander Befehle zu. Ian döste derweil vor sich hin, genoß die Wärme der Sonne, die sein Gesicht beschien. "Mama!" Josua öffnete die Tür und trat ein. "Mamaaaa! wir sind da!" Ian öffnete leicht die Augen, blinzelte Josua an, konnte aber nicht mehr als einen grünen Fleck erkennen, der ihn verfolgte, wohin er auch blickte. Er grummelte leise, wischte sich über die Augen. "Wo ist Leonardo?" fragte er heiser. "Draußen, er hilft den Männern mit den Segeln. Steh schon auf Ian! Du verpasst sonst was!" rief er fröhlich, tapste auf ihn zu und nahm ihn an der Hand. Als Ian sich auf die Beine ziehen ließ fiel ihm das erste mal auf, dass Josua ein kleines Stück gewachsen war. Verwundert starrte er den Jungen an, der sich langsam in deutlicheren Konturen vor ihm abzeichnete. Josua plapperte aufgeregt, während er Ian mit sich an Deck zog. "...und Louis sagt, dass es viele Leute wie dich und Papa gibt." Ian starrte ihn verwirrt an. "Wie bitte?" "Na..." Er sah sich zu Ian um, als wäre er ein hinterweltler, grinste aber breit. "...dass es viele Männer gibt, die mit anderen Männern ficken." Ian verschluckte sich fast an seinem Speichel und stolperte die letzte Stufe, die zum Deck führte, nach oben. Josua packte ihn reflexartig am Arm und da bemerkte Ian, dass der Junge sich wirklich veränderte. Seine Kraft, sein Körper, seine Stimme, alles begann zu wachsen. "Du... du solltest nicht die Wörter, die Louis benutzt, in den Mund nehmen..." sagte er mit hochrotem Kopf. "Warum? Es ist doch aber so..." "Ian mag es lieber, wenn man alles in blumige Wörter kleidet." sagte Leonardo lachend, der an ihre Seite getreten war. Ian wäre fast zerflossen, als er den Italiener sah. Seine Brust schimmerte im fahlen Licht der Sonne und auf seiner Brust schimmerten ein paar kleine Schweißperlen. Ian unterdrückte den Drang sich auf ihn zu stürzen und ihm über die Brust zu lecken. Er wandte sich schnell ab. "Gehen wir." sagte er, aber Leonardo hielt ihn zurück. "Josua, gehst du mit Louis vor?" fragte er und nickte dem Jungen zu, der am Kai auf ihn wartete. Lange, schwarze Strähnen umspielten sein feinzügiges Gesicht. "Ich möchte deine Mami noch etwas lieb haben." sagte er leise, zog Ian an sich und gab ihm einen Kuss auf den Nacken. Ian zog schaudernd die Schultern nach oben und wollte grade Einwände erheben, aber er ließ es bleiben. "Ist gut." sagte Josua grinsend und lief zu Louis. Ian staunte, als Leonardo ihn nicht in die Kajüte, sondern nach unten in den Lagerraum brachte. "Leonardo...? Was wollen wir..." Leonardo wandte sich um, legte seine Arme besitzergreifend um den jungen Briten und küsste ihn leidenschaftlich. Überrumpelt versuchte Ian sich zu wehren, ließ es aber bleiben, als auch ihn die Leidenschaft packte. Sein Atem ging schwerer, Leonardos Berührungen immer wilder. Sie rissen einander fast die Kleider vom Leib. Ian's Hände glitten über Leonardos Brust, fuhren über die glatte, muskulöse Haut. Er beugte sich ein wenig nach vorn, tat das wonach ihm an Deck schon verlangt hatte. Seine Zunge glitt über die Brust, runter zum Bauch, kreisten um den Bauchnabel. Leonardo stöhnte laut auf. Ian warf ihm einen schiefen Blick zu. "Diesmal lässt du mich..." knurrte er drohend, beugte sich wieder runter und blickte Leonardo's aufgerichteter Männlichkeit entgegen, die ihm so viele Nächte so viel Befriedigung, soviel Freude beschert hatte. Als seine Zunge über die Spitze der Erektion glitt stöhnte Leonardo noch lauter. Langsam, ganz vorsichtig nahm Ian ihn in den Mund. "Oh Gott... Ian..." stöhnte er auf und zischte laut, als Ian den Mund vor und zurück bewegte. Leonardo warf den Kopf in den Nacken, stöhnte lustvoll auf. Ian gab sich allerhand Mühe ihn zufrieden zu stellen. Er beschleunigte den Rhytmus und lauschte dem Stöhnen seines Geliebten, das ihm eine ungeheure Gänsehaut bescherte. Er spürte, wie sich sein eigenes Glied versteifte, wie erregt er war. "Gnnh... Hör... auf..." presste Leonardo hervor. Ian entließ ihn aus seinem Mund, legte die hand in Leonardo's Nacken und zog ihn zu sich hinunter, um ihn zu küssen und mit ihm ein wenig seiner Flüssigkeit zu teilen. Er packte Ian an der Hüfte, während er mit ihm in einem langen Zungekuss verschmolz und setzte ihn auf ein Fass. Ian spreizte fast automatisch die Beine, schlang sie um Leonardo's Hüfte und ließ ihn kommen. Leonardo biss sich auf die Zunge, versuchte ruhig zu bleiben, als er seine Finger in Ian führte, der erwartungsvoll aufstöhnte. Nachdem er ihn vorbereitet hatte glitt er vorsichtig in ihn hinein. Ian stöhnte auf, genoß das heiße Gefühl in seinem Körper, genoß Leonardo's Nähe, einfach alles. Er glaubte den Verstand zu verlieren, als Leonardo sich zu bewegen begann. Kurz darauf stießen sie gemeinsam ihre Lust aus. "Schau mal, Louis, was für wunderschöne, lange, weiße Strände es hier gibt!" seufzte Josua und breitete seine Arme aus, inhalierte die salzige Meeresluft in seine Lungen, die die warme Sommerbrise mit sich brachte. Sie standen am Hafen von Kreta und die Mannschaft hatte vor, hier für ein paar Tage zu rasten und neuen Proviant und wichtige Dinge an Bord zu schaffen. "Hey, Leonardo, seid ihr schon fertig? Hat ja lange gedauert." Rief er seinem Papa zu, der grad auf den Steg trat und sich mit beiden Händen durch die glatten schwarzen Haare fuhr. Er ließ seine weißen Zähne aufblitzen. "Du wirst immer frecher, Kleiner!" sagte er lachend und fuhr ihm durch das rotblonde Haar. "Da fällt mir ein...." Der Italiener beugte sich etwas zu ihm hinunter, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. "...hast du mit Louis eigentlich immer noch so viel Spaß beim Baden?" Josuas Augen wurden zu dünnen Schlitzen und sein Gesicht lief so rot an, wie seine Haare. Bei dessen Anblick begann Leonardo wieder lauthals zu wiehern. "Vor ein paar Monaten hättest du noch: ,Ja, er wäscht mir den Rücken!!' gesagt." Wieder lachte er, als Josua den Mund aufriss um ihm etwas ins Gesicht zu brüllen, doch er brachte kein Wort heraus, seine Scham ließ es nicht zu. "Du solltest ihn auch andere Dinge schrubben lassen, nicht nur deinen Rücken." Grinste er und musste sich einen Schlag auf den Hinterkopf gefallen lassen. Er drehte sich erschrocken um und zwei giftgrüne Augen funkelten ihn wütend an. "Zuerst dachte ich, er hat das alles von Louis, aber du bist ja derjenige, der ihn so verdirbt!" keifte Ian. "Du bist so süß, wenn du wütend bist." Sagte Leonardo schnell. "Josua, hör nicht auf das, was Papa sagt, er ist übergeschnappt." Sagte Ian und schob den Jungen Richtung Mannschaft, die sich bereits versammelt hatte. Dann vernahmen sie schon die Stimme des Kapitäns. "Wir werden in drei Tagen abreisen. Übernaschten werden wir auf dem Schiff. Ihr wisst, was ihr besorgen müsst, also könnt ihr jetzt gehen. Merkt eusch nur eines, 'altet eusch aus jeglischem Ärger 'eraus." Sagte er mit erhobener Stimme, um das Gemurmel der Männer zu übertönen. "Komm, Louis, gehen wir zum Strand, der scheint ziemlich leer zu sein, außerdem geht bald die Sonne unter." Flüsterte Josua dem Franzosen ins Ohr. "Klar." Sagte er lächelnd und wurde von dem rebellischen Jungen mitgezogen. "Schau dir Josua an..." grinste Leonardo und legte einen Arm um Ians Schultern. "... ich befürchte, der Junge ist frühreif." Das Grinsen vertiefte sich noch mehr. "Ich möchte nicht wissen, was du mit vierzehn gemacht hast, wahrscheinlich hast du kleine, blonde Jungs verführt, die dir reihenweise verfallen sind." Sagte Ian und leckte sich über die Lippen, schmiegte sich an seinen Geliebten. "So wie du?" "Endlich wieder Land unter den Füßen." Sagte Josua und grub seine Füße in den kühlen Sand. Schnell zog er sein Hemd aus, warf es zur Erde. Louis blieb stehen und beobachtete ihn. "Du bist schon genauso groß wie ich." Jammerte der Ältere. "Ich frage mich, wie du mit Achtzehn aussehen wirst." Fügte er noch hinzu und setzte sich in den Sand, lies ihn zwischen seinen Fingern hindurchrieseln. Josua legte sich neben ihn, sah zum Meer hinaus. "Du bist so wie Mama. Er ist auch so klein." Grinste er. "Und du bist so groß, du wächst so schnell." Sagte Louis. "Dann können wir wohl nicht mehr zusammen baden." Murmelte er noch schnell. Josua setzte sich auf. "Ich weiß nicht..." entgegnete er mit gesenktem Kopf. Die Sonne war schon halb am Horizont verschwunden und der rote Glanz tauchte Josuas lange Locken in Feuer. Louis setzte sich auf, ließ seine Finger durch die langen Locken gleiten. Immer und immer wieder. "Deine Haare sehen so aus, als würden sie brennen." Lachte Louis. "Magst du rote Haare? Vielleicht sollte ich sie mir schneiden lassen?." "Nein, tu's nicht. Ich mag es hindurchzuwuscheln." grinste Louis. "Die Länge der Haare machen einen Teil der Erotik aus." Sagte der Franzose. Josua sah ihn an. "Du solltest sie so lassen. Sie lassen dich viel erotischer erscheinen." Louis strich ihm die Haare aus dem Gesicht. "Was soll das heißen?" fragte Josua mit großen Augen. "Das soll heißen, dass ich dich gerne ansehe." "W...würdest du mich auch gerne küssen?" fragte der Junge mit erwartungsvollem Blick. "..." Louis starrte ihn überrascht an, bedeckte sein Gesicht mit einer Hand. "Du... bist noch zu jung... nicht mal vierzehn." Nuschelte der Franzose. "Wovon redest du? Ich bin nicht zu jung um dich zu küssen. Ich will das schon lange!" fuhr er ihn wütend an, packte sein Handgelenk. Erstaunt riss Louis seine Augen weit auf, starrte ihn mit hochrotem Kopf an. "Hast du mich denn nicht lieb?" fragte Josua mit gequältem Gesichtsausdruck. "Ich..." begann der Dunkelhaarige zu stottern. "Ich will dich... aber trotzdem... küssen." Hauchte Josua, ließ den Arm, den er hielt locker, beugte sich zu ihm vor. Es war nur ein leichter Kuss, als sich die Lippen berührten, so weich und warm, dann vergrub Josua sein Gesicht in Louis' Halsbeuge, schloss seine Augen. "Es wird langsam kalt. Ich möchte aufs Schiff." Flüsterte Louis und schob den Jungen zur Seite, um aufstehen zu können. Josua sah ihn nachdenklich an. Dabei dachte er, Louis würde das auch wollen, denn er wusste, was er mit dem Kapitän trieb. Und er war traurig, dass es nicht er, sondern der Kapitän war. "Kommst du nicht?" fragte der Franzose. Was war nur los? Josua stand auf und folgte dem Älteren auf das Schiff. Vielleicht war er wirklich zu jung fürs Ficken? Aber wieso tat er es immer mit seiner Hand? Ist das nicht dasselbe? Er fühlte sich plötzlich unglaublich verletzt. Tief in seiner Seele konnte er an nichts anderes denken, als an Louis, an dessen seidig-glatten Haare und die leuchtend blaugrauen Augen. Schnell hob er sein Hemd auf, das noch im Sand lag und warf es über eine Schulter. Den ganzen Abend über sprach Louis nicht mit Josua. Er ignorierte ihn, sah ihn nicht einmal an. "Was ist los mit dir? Bist du sauer?" Der Rothaarige packte ihn am Ärmel, riss ihn herum. Überrascht blickte Louis ihm in die Augen, wich ihm schnell aus. "Nein..." murmelte es leise mit gesenktem Kopf. "Wieso ignorierst du mich dann bitte? Hab ich dir was getan? Ist es so schlimm für dich, dass ich dich mag?!" raunte er enttäuscht. "Nein!!" schrie Louis plötzlich. Josua lockerte den Griff um dessen Schulter und das einzige, was Louis machen konnte, war es sich umzudrehen und unters Deck zu laufen. Es war schon dunkel und die Sterne leuchteten am Firmament heller als je zuvor, als sich Josua entschloss in die Kajüte zu gehen. Er war müde, wollte sich schlafen legen. "Er wird wohl schon im Bett sein..." Mit einer Öllampe machte er sich auf den Weg und als er vor der Tür stand, zögerte er. Sein Herz raste plötzlich wie wild, es hämmerte ihm gegen den Brustkorb. Langsam öffnete er die Tür, trotzdem knarrte sie, dann ging er hinein. Es war dunkel, er hörte nur ein leises regelmäßiges Atmen. "Louis...schläfst du schon?" Keine Antwort. Josua ging zum Bett, stellte das Licht auf den Nachtkasten daneben hin und begann sich seine Kleider vom Leibe zu schälen. Dann zögerte er. Am liebsten würde er sich nackt zu ihm legen und ihn in seine Arme schließen. Vielleicht sollte er sich doch ein Hemd überstreifen? Dann nahm er es und legte es sich um. Er hatte Angst, wusste aber nicht wovor. Würde Louis das nicht wollen? Vorsichtig schlug er die Decke zurück, leise und bedacht stieg er ins Bett und legte sich neben die schlafende Gestalt. Er begutachtete dessen Haare, begann daran zu zupfen. Ohne darüber nachzudenken, strich er mit einem Finger über die nackte Schulter, schob gleichzeitig die Decke beiseite, über den Ellbogen, bis er zur Hand angelangt war, umschloss sie mit seiner eigenen. Mit seinem Körper drängte er sich an Louis Rücken, atmete den salzigen Duft der Haare ein, schloss genießerisch seine Augen. Er sehnte sich so sehr danach ihn küssen und streicheln zu dürfen, dass es ihm schon beinahe wehtat. "Louis..." begann er zu keuchen, ganz leise in seinen Nacken hinein. "Louis... schläfst du schon?" Keine Antwort. Josua biss sich auf die Unterlippe. "Louis..." begann er wieder. "Sei nicht so gemein zu mir. Wieso ignorierst du mich? Ich hab dich doch so lieb... und ich möchte wieder mit dir baden.... ich möchte dich auch waschen, so wie du es mit mir gemacht hast." Plötzlich bewegte sich der Franzose, schlug die Decke zur Seite und setzte sich auf. Josua riss vor Schreck die Augen weit auf, er lag da, wie erstarrt und als Louis seinen Kopf zu ihm wandte, um ihn anzusehen, entgleisten ihm seine Gesichtszüge. Schnell packte er den Zipfel der Decke und zog sie sich über den Kopf. Sein Gesicht pulsierte vor Scham, seine Augen waren weit offen, und er krümmte sich zusammen. Was hatte er sich dabei gedacht, so etwas zu sagen? Und das noch dazu laut, sodass der andere es hören konnte. Er spürte nur, wie das Bett etwas nachgab, und sich jemand über ihn beugte, etwas zu flüstern begann. "Versteck dich nicht, Josua, ich habe dich doch auch lieb. Ich hatte nur Angst, weil du noch ein Kind bist." Josua presste seine Augen zusammen. "Und als du mich am Strand geküsst hast, da wusste ich nicht, was ich fühlte. Es war so überraschend." Josua lauschte der sanften Stimme, er war berauscht von diesen Worten, der Umarmung, in der er jetzt war. "Josua, sieh mich an, bitte." Langsam, aber noch immer etwas unsicher, schob er die Decke weg, sah seinem Angebeteten direkt in die Augen, wartete. Dann begann Louis leise zu lachen. Deine Haare stehen dir zu Berge!" Josua sah beschämt zur Seite. "Du möchtest mit mir baden? Dann komm mit." Hauchte der Dunkelhaarige leise lächelnd. Kapitel 11: Part 11 -Lass uns baden...- --------------------------------------- Sorry dass es etwas gedauert hat aber ich musste warten bis Dee-chan ausm Urlaub back is und mir die fehlenden Parts zuschickt *ggggg* Und damit ihr im nächsten Kapitel keinen Herzinfarkt erleidet, sag ich jetzt schonma, dass es nachm nächsten Part etwas dauern wird, bis es weiter geht weil wir an der Stelle aufgehört haben, was aber nicht bedeutet, dass schluss mit der Story is!!!! es geht auf jeden Fall weiter nur in unregelmäßigeren Abständen >.< Sanft nahm Louis Josua's Hand, stieg mit ihm gemeinsam aus dem Bett. Der junge Brite starrte ihm verblüfft nach, folgte ihm aus der Kajüte. "Ab.. aber so spät noch...?" fragte er erstaunt. "Wieso nicht?" fragte Louis kichernd. "Du wolltest es doch. Oder jetzt etwa nicht mehr?" Er blieb stehen, sah sich zu ihm um. Sofort schüttelte der kleinere hastig den Kopf. "Doch doch!!!" Sanft lächelnd führte er Josua die Treppen hinunter, bis er eine große hölzerne Tür erreichte, sie öffnete. "Es ist so dunkel.. ich kann nichts sehen..." wisperte der rothaarige und lauschte Louis' Atemzügen. Ein leises zischen ging durch den Raum und unweit vor Josua flammte eine Öllampe auf, erhellte den Raum, ließ ihn zur Hälfte in einem tiefen Schatten ruhen. "Das Wasser ist nicht mehr ganz so heiß..." wisperte Louis, nachdem er einen Blick in den Kessel geworfen hatte. "Aber ich denke, dass wir es schon da drin aushalten werden." Ein Lächeln schwang in seiner Stimme mit. Josua nickte heftig. "Gut." schmunzelte der Franzose, drehte den Wasserhahn auf und ließ das warme Wasser in die kahle Wanne rauschen. Die Öllampe stellte er auf eine kleine Ablage neben der Badewanne, so dass sie in einem schwachen Lichtkegel lag. Mit einem Lächeln kam er auf Josua zu, der wie angewurzelt da stand und öffnete langsam Knopf für Knopf dessen Hemd. "Du bist wirklich noch ein Kind." sagte er lachend, als er ihm ins Gesicht sah und seine Aufregung bemerkte. "Komm schon, ganz ruhig." Liebevoll streichelte er ihm mit einer Hand über die Wange. "Wir haben doch oft zusammen gebadet." "Entschuldigung..." murmelte Josua verlegen, starrte zu Boden. Grinsend zog er ihm den Rest an Kleidung aus, legte sie sorgfältig über einen kleinen Hocker und begann sich nun um seine eigenen Kleider zu kümmern. Josua's Hände, die ein wenig zitterten, schnellten vor, umfassten seine Hände. Erstaunt blickte Louis zu ihm rauf. "Darf.. darf ich das machen?" fragte der Kleinere leise, hob vorsichtig den Blick. Einen Moment zögerte er, nickte dann aber. "Wenn du es möchtest." Er ließ die eigenen Hände wieder sinken, lächelte Josua sanft an. "Würdest... du die Augen zumachen?" Louis schien noch verblüffter, unterdrückte ein Aufkichern. Er wollte nicht, dass der Kleine sich schlecht oder veralbert fühlte. Er tat wie ihm geheißen und Josua, fast einer Liebkosung gleich, begann ihn vorsichtig zu entkleiden. Seine Augen ruhten auf dem Körper, folgten jedem Stückchen Haut, das er frei legte, wenn er den Stoff weiter zurück schob. Mit rasendem Herzen ließ er das Hemd über seine Schultern gleiten, legte es zu seinen eigenen Sachen und knöpfte ihm, hart schluckend, die Hose auf. In seinem Körper brach ein ungebändigtes Chaos der Gefühle aus. Er wollte sich nach vorn beugen, diese Haut mit seinen Fingern, mit seinen Lippen berühren. Er sehnte sich so sehr danach. Als Louis völlig entkleidet, im seichten Licht der Lampe, vor ihm stand wusste er weder ein noch aus. Gerade wollte er die Arme um ihn legen, als Louis sich wieder regte. Er stellte das Wasser ab und mit einem Lächeln, das er Josua zuwarf, ließ er sich langsam in der Wanne nieder, seufzte leise. "Es ist wirklich angenehm..." sagte er leise, reichte dann dem Jüngeren die Hand. Ein wenig enttäuscht, dass er seine Chance verpasst hatte, nahm er seine Hand und ließ sich mit dem Rücken zu ihm, dicht vor ihm nieder. Louis spreizte die Beine etwas, um Josua näher an sich heran zu ziehen, bis dieser die nackte Haut des anderen an seinem Rücken spürte. Schaudernd ließ er zu, dass er die Beine halb um die seine schlang. "Fühlt sich gut an, hm?" hörte er Louis wispern und wusste nicht genau, ob er das Wasser, oder seine Nähe meinte. "Ja..." gab er nur leise zurück. Sein Herz begann wieder wie wild zu schlagen, als er sich an Louis' Brust lehnte. "Mhh... wo ist der Lappen nur hin..." murmelte er vor sich hin, sah sich in der Dunkelheit um. "Ich war mir sicher einen mitgenommen zu haben.." In Josua stieg eine ungeahnte Freude auf. "Du... kannst mich doch auch so mit den Händen einseifen.." "Mir bleibt wohl nichts anderes übrig." bemerkte er mit gehobener Augenbraue, versuchte ein Grinsen zu unterdrücken. "Ich komme nicht ran, würdest du die Schüssel dort nehmen und sie mir reichen?" fragte er und deutete auf die Ablage neben ihnen, von der aus die Öllampe ihr samtenes Licht verteilte, direkt neben einer kleine Keramikschüssel mit wohlduftenden Ölen und einzelnen Blütenblättern, die darin herumschwammen. Josua nahm sie in die Hand, roch kurz dran und rümpfte die Nase. "Damit riech ich ja wie eine Frau!" Louis lachte auf. "Woher weisst du denn, wie Frauen riechen?" "Ich bin doch nich blöd..." nuschelte er leise. "Bitte?" "Ja weil ich noch keinen Mann getroffen hab, der nach nem Busch voll Rosen stinkt!" Grinsend tauchte er seine Hand in die Schüssel. "An dir wird es sicher ganz wunderbar duften." Bevor Josua seine Einwände erheben konnte begann Louis ihn auch schon mit dem Öl einzusalben. Ein Aufseufzen entfuhr seiner Kehle, als die Hände seine Schultern massierten und ihn für den Moment diesen Weibergestank vergessen ließen. "Stinkt wohl doch nicht so abartig?" "Doch tut es..." Mit einem breiten Lächeln fuhr er fort, tauchte die Hände ab und an in die Schüssel und verteilte das Öl auf seinem Körper. Seine Hände glitten von seinen Schultern zu seinen Armen, dann die Wirbelsäule runter bis hin zum Bauch, wo er ihn vorsichtig massierte. Er konnte deutlich spüren, dass sich dort langsam aber sicher die Muskeln ausgeprägter entwickelten. Als seine Hände Josua's Schenkel massierten, stöhnte dieser unkontrolliert auf, biss sich aber auf die Lippen. Einen Moment zögernd fuhr Louis aber fort, blieb weiterhin still und konzentrierte sich auf seine >Arbeit<. Zärtlich verteilte er das Öl an den Innenseiten seiner Schenkel, ließ aber seine Lenden aus, was Josua mit einem Wimmern quittierte. "Das kannst du doch selbst..." wisperte er ihm ins Ohr, nahm Josua's Hand und tauchte sie in das Öl, ließ sie dann zwischen seine Beine gleiten. Mit einem stillen, entrüsteten Knurren wusch er sein Glied, das sich ganz langsam versteifte. "Du reisst dir noch den Schwanz ab!" bemerkte Louis, legte dann wieder seine Hand auf die des anderen, führte sie noch einmal zwischen seine Beine. "Langsam..." Josua musste sich beherrschen. Fast schmerzhaft presste er die Lippen aufeinander. Diese ganze Aufregung, diese Angespanntheit brachte ihn fast um den Verstand. Er führte die Hand des kleineren, ließ sie wieder zurück zu seinem Glied gleiten, das er Josua sanft in die Hand nehmen ließ. Ohne dass er es selbst kontrollieren konnte, begann er seine Hand auf und ab zu bewegen. Etwas erschrocken wollte Louis seine zurück ziehen, entschied sich aber dagegen, führte weiter die Hand, bewegte sie mit ihm auf und ab. "Wie fühlt es sich an?" flüsterte er ihm zu. Er schauderte, als er die Stimme so dicht an seinem Ohr vernahm, erschauderte immer wieder, als ihn kleine Wellen der Lust durchströmten. Es war anders... so anders, als wenn man es allein tat.... auch wenn Louis ihn nicht direkt berührte, erfüllte er ihn mit einer unglaublichen Elektrizität, die durch seine Glieder strömte. "..fühlt sich.. gut.. an..." erwiderte er leise und mit allergrößter Mühe. Ihm war grade überhaupt nicht nach Reden zumute, er wollte weiterhin diese unglaublichen Gefühle, die ungestüm durch seinen Körper jagten, bis zuletzt auskosten. Immer wieder seufzte er auf, als sich die Hände auf und ab bewegten. Er legte den Kopf in den Nacken, leckte sich erregt über die Lippen und schloss die Augen. Louis begann seinen Hals mit zärtlichen, hauchzarten Küssen zu bedecken. Er schmeckte den Salz auf seiner Haut, schmeckte das Öl. Oh, wie wunderbar es duftete. Ihre Hände bewegten sich nach und nach immer schneller, ließen Josua immer lauter keuchen, ließen ihn genüßlich aufstöhnen. Ian lag noch wach da, blickte aus dem Bullauge hinaus in die dunkle Nacht, die sie verschluckt hatte. Leonardo öffnete still die Tür, glaubte, dass er bereits schlief und trat auf lautlosen Sohlen ein. Ein leises Knarren ertönte, als er sich zu ihm setzte. "Wo warst du...?" wisperte Ian leise, doch in dieser unheimlichen Stille klang es wie die Explosion einer Kanone. "Ich habe mich etwas mit Mauclair unterhalten." erwiderte er leise, begann sich aus seinen Kleidern zu schälen. "Weshalb bist du noch wach?" Er wandte den Kopf zur Seite, hatte den Rücken seines Geliebten vor Augen. Langsam hob er eine Hand, strich vom Schulterblatt hinunter über das Rückgrat. Leonardo schauderte merklich, entledigte sich seiner Hose und legte sich zu ihm, nahm seine Hand in die eigene. "Deine Finger sind kalt..." Zärtlich küsste er seinen Handrücken, zog ihn eng an sich. Seufzend legte Ian den Kopf an seine Brust, deckte sie beide zu. "Mir ist immer kalt, wenn ich allein bin..." Der Italiener blickte zu ihm hinunter aber er wich seinem Blick aus. "Ian..?" hauchte er leise, hob sanft sein Gesicht an. "Hast du irgendwas?" "Nein..." erwiderte er leise, wollte sich wieder abwenden, aber Leonardo ließ es nicht zu. "Weshalb bist du so melancholisch? Du wirst doch nicht etwa schwanger sein?" "Natürlich nicht du Idiot!" fauchte Ian, verpasste ihm eine kleine Kopfnuss. Grinsend beugte er sich hinunter, küsste ihn sanft auf die Lippen. "Dann sag mir doch bitte was du hast..." "Ich weiß es nicht..." gab er leise zurück, sah ihm in die Augen. Leonardo hob eine Augenbraue, aber Ian schüttelte sofort den Kopf. "Ich meine es ernst... ich habe nur Angst... das wir bald nicht mehr so zusammen sein können..." Mit einem zärtlichen Lächeln drückte er ihn an sich. "Hab keine Angst, das schaffen wir schon." Er beugte sich tiefer zu ihm hinunter, so dass sich ihre Lippen fast berührten. "Wenn ich irgendwo hingehe, nehme ich dich mit." "Bleib... immer bei mir... damit mir nie wieder so kalt ist...." Weshalb konnte er nicht sagen, doch langsam stiegen ihm die Tränen in die Augen. "Für immer." wisperte er und küsste ihn zärtlich. Als Josua aufwachte, fand er das Bett, in dem er lag, leer vor. Enttäuscht richtete er sich auf und hob die Hand, um sich den Schlaf aus den Augen zu reiben. Dabei wollte er sich noch an Louis kuscheln. Als er an letzte Nach dachte, an das gemeinsame Baden, legte er sich wieder zurück. Louis hatte ihn zwar nicht direkt berührt, aber bloß dessen Nähe jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Josua wusste, dass er ihm sehr viel bedeutete, schließlich hatte Louis sich die ganze Zeit um ihn gekümmert, ihn gebadet, er war immer bei ihm und Josua wollte ihn auch immer bei sich haben. Trotzdem spürte er tief in sich drinnen, dass sich die Gefühle zu dem französischen Jungen geändert hatten. Früher wollte er immer bei ihm sein, weil er ihn lieb hatte, aber jetzt, jetzt sehnte er sich nach dessen Körpernähe und süßen Worten, die ihn erschaudern ließen und erregten. "Bist du schon wach?" ertönte eine leise Stimme und Josua hob mit seinem Ellbogen leicht seinen Oberkörper an, starrte zu Louis. "Wieso bist du schon aufgestanden?" schmollte der rothaarige Junge etwas gekränkt und musste zur Seite sehen, denn er konnte dem hellen Blick des 18-Jährigen nicht standhalten... Louis musste lächeln, knöpfte das weiße Hemd zu, das er sich übergestreift hatte. "Ich konnte nicht mehr schlafen, es ist doch schon zehn Uhr vormittags." Josua vergrub sein Gesicht in das Kissen, das neben ihm lag. "Was ist los mit dir?" Louis wurde ernst. "War das... gestern... ein Fehler?" hauchte er leise, sein Gesicht hatte einen bedrückten Ausdruck. Es ist wahr, dass er es vermeiden wollte, ihn auch nur anrüchig zu berühren, oder zu verführen, weil Josua doch noch jung war, gerade mal vierzehn, aber er konnte nicht leugnen, dass es ihm gut tat. Er wollte es nicht leugnen, er mochte Josua sehr und wollte ihn auf keinen Fall kränken. "Nein!!" schrie Josua auf, starrte Louis mit ängstlichen Augen an. "Ich wollte es doch, ich wollte mehr. Aber du..." Josua spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss, er musste kurz abbrechen, um zu schlucken. "Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es dir unangenehm war." Seine Hand wanderte zu seinem Gesicht, um sich die leicht rötlichen Augen zu verdecken. "Du hast recht, ich bin noch ein Kind." Seufzte er leise. Josua spürte, wie ihm seine Tränen auf die Hand tropften. "Siehst du, ich weine...." Erschüttert über diesen Gefühlsausbruch, setzte sich Louis zu Josua und legte tröstend einen Arm um ihn, streichelte ihm über die rotblonden Haare. "Schhh... Es war mir nicht unangenehm... ich hab mich nur etwas überrumpelt gefühlt. Sei nicht traurig." Seine Hand wanderte über den Rücken des jungen Knaben und Louis musste etwas nervös feststellen, dass er da nicht mehr über den Rücken eines Kindes streichelte, sondern über den eines jungen Mannes. "Louis... Ich weiß nicht, wie du für mich fühlst, aber eins kann ich dir sagen..." Josua zögerte, musste hart schlucken, um die Worte, die er sagen wollte, auch aussprechen zu können. "...irgendwann wirst du mir gehören." Brachte er dann ruhiger, als erwartet hervor und blickte dem Franzosen in die Augen. Louis starrte ihn leicht erschrocken an, seine Wangen brannten, aber vor allem klopfte ihm das Herz bis in den Hals. "Aber..." Louis wusste gar nicht, wie ihm geschieht, als seine Handgelenke von dem Rothaarigen gepackt wurden und er forsch zurück aufs Bett gedrückt wurde. Josua kniete über ihm und starrte ihn an. "...und wenn ich dabei unserem geliebten Kapitän den Hals aufschlitzen muss." Louis Augen weiteten sich vor Entsetzen. Er spürte, wie ihm die Angst in den Nacken kroch und die Schamesröte ins Gesicht schoss. Josua wusste es also? Er wusste, dass er der Geliebte des Kapitäns war? "Lass. Mich. Los." Brachte Louis unter knirschenden Zähnen hervor, er wollte sich aus dem Griff befreien, konnte aber die Stärke des Jungen nicht überwinden. Louis bemerkte erschrocken, wie stark sich die Muskeln unter der jungen Haut abzeichneten und die Adern auf den Armen und auf der Brust hervorquollen. "Alle dürfen dich berühren, nur ich nicht." Knurrte Josua. "Wieso verdammt noch mal, darf ich dich nicht berühren?" schrie er. Louis zitterte, Tränen bildeten sich in den Augenwinkeln. "Du... verstehst es nicht." Sagte er knapp. "Dann erklärs mir!!!!!" war die gebrüllte Antwort des Jüngeren. "Sag's mir." Wimmerte er. "Du quälst uns doch nur beide, Josua." Schluchzte Louis auf. "Nein..... Louis..... du bist derjenige, der uns quält." Antwortete Josua ruhig, packte Louis Hemd und riss es ruckartig auseinander, sodass die Knöpfe flogen. "Was tust du, Josua?" Angst packte den Älteren und er kniff die Augen fest zusammen, versuchte sich aus dem starken Griff, in dem er lag zu befreien. Er spürte, wie ein kalte Hand ihm über die Lippen fuhr. Aber die Hand um seine Gelenke verstärkte nur den Druck. "Wieso weichst du mir immer aus?" Die Hand wanderte tiefer und streichelte die Brust des Franzosen. "Bin ich so ekelerregend? Oder... hasst du mich vielleicht?" Ich hasse dich nicht. Ich hasse dich nicht. Schrie es in Louis Brust. "Nein...." wimmerte der Unterworfene. "Ich..." begann er, den Kopf zur Seite drehend. Plötzlich ging die Tür mit einem lauten Knall auf. "Wer 'at 'ier geschriehen?" fragte Mauclair verwirrt, sein Blick blieb aber an Josua und Louis hängen. Mit zwei dumpfen Schritten war er bei den beiden und riss Josua von Louis herunter, zerrte ihn hinaus. "Was 'ast du getan, du verfluc'ter Bengel?" Der Kapitän zerrte ihn ans Deck und stieß den Jungen so, dass dieser mit dem Rücken zu Boden ging. Josua gab keinen Mucks von sich, versuchte sich aufzurichten. "Was... ist hier los? Josua!" ertönte eine vertraute Stimme, es war die von Ian. Mauclair sah den Lord an. "Er 'at versucht Louis zu vergewaltigen." "Das ist nicht wahr!!!" brüllte Josua, Tränen bildeten sich in seinen Augenwinkeln. "Josua..." sagte Ian heiser vor Schreck. "'Alt dein vorlautes Mundwerk!" ermahnte ihn der Kapitän und holte mit einem Stock, den er in der Hand hielt zum Schlag aus. "Ich habe nichts getan!!" brüllte der 14-Jährige panisch, kauerte sich zusammen. "Nein!!" Mauclair hielt inne und sah in die Richtung, aus der der Schrei ertönt war. "Kapitän! Schlagt ihn nicht!" flehte der Dunkelhaarige und lief zu der am Boden zusammengekauerten Kreatur, um schützend seine Arme über ihn auszubreiten. "Er ist noch ein Kind! Wie könnt ihr nur!!" schrie es aus seinen hellen Augen. Louis fuhr mit seinen Armen unter Josuas Rücken, um ihn hilfegebend an sich zu drücken. "Er hat nichts getan!! Wieso wollt ihr ihn schlagen, ohne mich vorher angehört zu haben!" Wie manisch umschlang Josua den schmalen Körper des Franzosen, vergrub sein, von Tränen nasses Gesicht in das kaputte Hemd. "Es tut mir leid..." wimmerte er leise. "Es tut mir so schrecklich leid." Der Kapitän, ein paar Mannschaftsgenossen und Ian betrachteten das Schauspiel. "Josua..." seufzte der Engländer leise. "Louis... ich möchte, dass du ab heute wieder bei mir schläfst. Haben wir uns verstanden?" sagte der Kapitän im schnellen Französisch, sodass es nur wenige verstehen konnten. "Auf keinen Fall!! Ich werde bei ihm bleiben!!" schrie der Franzose entsetzt, ebenfalls auf französisch. "Du wirst mir gehorchen, oder ich werde andere Seiten aufziehen müssen." "Aber wieso denn?!" wimmerte Louis. "Er hat doch nichts getan!" "Und du wirst dich ihm nicht nähern und er dir auch nicht. Dafür werde ich sorgen, wenn es sein muss, höchstpersönlich. Haben wir uns verstanden?" Louis wusste nicht, was er darauf antworten sollte, so enttäuscht war er. Vom Kapitän, von den anderen, die Josua nicht beigestanden waren. Er wollte ihn nicht loslassen. "Josua.... Hör mir jetzt genau zu." Wisperte er so leise, dass nur der rothaarige Junge es hören konnte. "Ich werde jetzt nicht mehr bei dir sein können..." Wie von einer Tarantel gestochen krallte sich Josua an den Franzosen fest, starrte ihn ängstlich an. "Du musst jetzt stark sein... hörst du mich?" Louis hielt dessen Gesicht zwischen seinen Handflächen und versuchte auf ihn einzureden. "Josua... du bist mir sehr wichtig. Wichtiger, als jeder andere hier auf diesem Schiff. Damit du das weißt. Wichtiger als der Kapitän oder sonst wer. Und ich möchte, dass du eines für mich tust: Bitte, hasse den Kapitän nicht, für das, dass er uns auseinanderreißt. Sei stark, dann komm ich wieder zu dir zurück." Hauchte er ihm noch ins Ohr. "Ich liebe dich, Louis." Wimmerte der Rotblonde, hielt Louis immer noch fest in den Armen. Obwohl der Franzose von diesen Gefühlen des Jüngeren wusste, jagten ihm diese Worte einen angenehmen Schauer über den Rücken, der ihn lächeln ließ. "Ich weiß, Josua, ich weiß." Hauchte er noch, als er Mauclairs Stimme vernahm. "Das reischt!! Louis! In meine Kajüte!" Er tat, wie ihm geheißen und begab sich unters Deck. "Und du!" sagte er und richtete seinen Blick auf den am Boden sitzenden Jungen, zu dem Ian sofort gelaufen war. "Wenn ihr ihn bestrafen wollt, Mauclair, dann bestraft ihn nicht zu hart." Der Kapitän sah kurz Ian an, strich sich überlegend über den Schnurbart. "Na gut.... die Segel müssen sowieso schon längst geflickt werden. Also mack disch an die Arbeit, die anderen werden disch einweisen." Mit diesen Worten drehte er sich auf dem Absatz um und marschierte Louis nach. Er wollte ihn sowieso schon längst wieder nehmen, nur ist er in letzter Zeit nicht mehr dazu gekommen. Louis wusste, was ihn jetzt erwartete, aber was sollte er schon tun? Nachdem, was Josua ihm gesagt hatte, nachdem Josua ihm seine Liebe gestanden hatte, fühlte er sich so elendig und zerrissen. Er wollte ihm nicht wehtun und was Josua ihm vorhin angetan hatte, das war ihm egal. Vielleicht musste er wirklich zugeben, dass er es war, der Josua und sich quälte, aber er konnte einfach nicht anders. Oder vielleicht hatte er einfach nur Angst davor, diese Gefühle zuzulassen, denn er wusste, dann würde es kein zurück mehr geben und vielleicht müssten sie sich dadurch nur noch mehr quälen. Und das war das, was er am wenigsten wollte. Die Tür ging auf und Mauclair kam herein, begann sich aus den Kleidern zu schälen. Louis beobachtete ihn angespannt. "Zieh disch aus." Sagte der Kapitän knapp, ohne ihn anzusehen. ,Scheiße' Louis zögerte etwas, trotzdem war es zulange. "Zieh disch aus!!!" schrie Mauclair wütend. Louis schluckte hart und streifte sich die Kleider vom Leib. "Er 'at also nischts getan..... verstehe.... wieso ist dann dein 'Emd kaputt?" Louis schwieg. Was sollte er schon drauf antworten? "Verstehe. Wenn du nischt antworten willst, dann dreh disch um und knie disch aufs Bett." Nackt, wie Gott ihn schuf, tat er das, was Mauclair ihm befahl und stützte sich auf beide Hände. Mauclair öffnete ein Holzschränkchen und nahm eine kleine Glasflasche heraus, mit einer hellen Flüssigkeit. Er nahm den Korken heraus und schüttete sich diese auf die Hände, fing an seine eigene Erektion einzumassieren. Er wollte ihm ja nicht allzu sehr wehtun. Dann ging er auf Louis zu, fuhr ihm ein paar mal mit der Hand über dessen Hintern und stieß dann in ihn hinein. Louis wollte seinen Schmerzensschrei unterdrücken, ihm gelang es aber nicht. Mauclair begann sich in ihm zu bewegen. Auch wenn es langsam war, geschah es so fest, dass er weiter hinunterging und sich auf seine Ellbogen abstützte und den Kopf in die Decke legte. Nach längerem Stoßen klang allmählich der Schmerz ab und er spürte, wie Mauclair mit seiner öligen Hand seinen Schwanz umfasste. Er stöhnte auf und die Lust in seinen Lenden übernahm die Oberhand. Plötzlich spürte Louis, wie es ganz heiß im Innersten seines Körpers wurde und Mauclair von ihm abließ. "Ah..." machte Louis etwas verstört die Augen auf und sah, wie sein Kapitän sich wieder anzog. Louis ließ sich aufs Bett fallen und biss sich auf die Unterlippe. Mit einer Hand umfasste er seine Erektion und begann sie zu reiben und zu massieren. Er musste es zu Ende führen. Trotzdem fühlte er sich so unsagbar schmutzig, wie noch nie zuvor. Er musste an Josua denken und kam dann mit einem unterdrückten Keuchen. Ein paar Tage später saß Josua in seiner Kajüte, nachdem er seine Strafe mit dem Flicken des Segels verbracht und sich fast sämtliche Finger zerstochen hatte und starrte an die Wand, während der Boden schwankte, aber das scherte ihn recht wenig. Immer wieder schlug er sich gegen die Stirn, wenn er an daran dachte, dass es seine Schuld war, dass Louis jetzt bei Mauclair bleiben und musste. Vor seinem geistigen Auge konnte er nur überdeutlich sehen, wie Mauclair ihn in sein Bett zog und ihn anfasste. Wie hatte er nur dermaßen außer Kontrolle geraten können? Wieso hatte er das getan? Aber er war verzweifelt gewesen... und das zu recht... er wollte ihn auch einmal berühren... ihm nahe sein... und er wollte, dass Louis ihn berührte... was war so falsch daran? Es klopfte leise an der Tür, dann ging sie auf. "Josua?" kam es leise von Ian, der langsam eintrat. Müde hob er den Blick, seine Augen schmerzten, als das Licht durch den Flur hinein drang. Draußen war es bereits dunkel und der schwache Schein ließ seine Augen brennen, er hatte lange geweint. Ian wollte auf ihn zukommen, aber Josua zog sich weiter auf seinem Bett zurück. "Bitte, geh weg..." krächzte er heiser. Ian verharrte einen Augenblick, drehte sich dann aber um und ging wieder hinaus. Mit bebenden Lippen vergrub Josua den Kopf auf den angezogenen Knien und biss sich auf die Lippen. Louis hatte Mauclair noch wütender gemacht, indem er ihn in Schutz genommen hatte... Als wäre es nur ein paar Sekunden her, sah er Louis' Gesicht vor sich, wie er ihn angesehen hatte, als er ihn beschützen wollte... Wenige Minuten später öffnete sich die Tür ein weiteres mal und Leonardo kam herein, ohne anzuklopfen. "Stimmt es, was Ian mir erzählt hat?" sagte er ruhig. Josua schüttelte den Kopf, schluchzte dann laut auf. "Ich... hab nichts getan.... ich wollte ihm nichts tun... aber... ich darf... nicht mehr... bei ihm.. sein... Niemand glaubt mir..." wimmerte er. Leonardo kam langsam auf ihn zu, nahm sein Gesicht in beide Hände und hauchte einen Kuss auf seine Stirn. "Weine nicht." Sein Daumen streichelte über seine Wangen. "Ich glaube dir." "Wieso... darf ich.. nicht bei ihm sein?" hicksend schluchzte er wieder auf, sah Leonardo mit brennenden Augen an. "Shh... Es wird wieder gut..." sanft nahm er ihn in den Arm, streichelte über seinen Rücken und seufzte leise. Josua klammerte sich hilfesuchend an ihn, weinte seine Augen aus, bis ihn die Müdigkeit übermannte und er vor Erschöpfung einschlief. Vorsichtig legte er ihn auf das Bett und deckte ihn zu, ehe er sich, wutentbrannt, aus dem Raum schlich. Wie hatte Mauclair, dieses verdammte Schwein sowas nur tun können?? Kapitän Mauclair saß zu später Stunde an Deck und trank einen Tee, während sein Blick auf der dunklen See ruhte, die das Schiff auf ihren sanften Wogen trug. Leonardo kam auf ihn zu, lehnte sich gegen die Reling und starrte Mauclair an, der langsam den Blick hob und ihn ansah. "Wenn es disch nischt allzu sehr stört, isch würde es bevorzugen, diesen Moment allein zu verbringen." sagte er und seine Augen waren in die des Italieners gerichtet. "Doch, es stört mich." sagte er ruhig und starrte ihn weiter an, lächelte dann aber plötzlich. Mauclair hob eine Augenbraue, sah ihn unentwegt an und versuchte festzustellen, was seine Absichten waren. "Mein verehrter Herr Kapitän, ich möchte mich gern ein wenig mit Ihnen unterhalten, wenn es Ihnen genehm ist." Ohne eine Antwort abzuwarten, beugte er sich zu ihm nach vorn und nahm ihm ganz langsam die Tasse aus der Hand, um sie in seinen Händen zu drehen und das Porzellan zu betrachten. "Was kann isch für disch tun?" kam es ein wenig verstimmt vom Kapitän, der ihn plötzlich schräg anlächelte. "Bist du sauer, weil isch euren Kleinen Jungen bestrafen wollte?" Leonardo zeigte keine Regung, doch die Tasse in seiner Hand zerschellte und die Scherben warf er ins Wasser. Ganz langsam wandte er sein Gesicht dem Kapitän zu, neigte leicht den Kopf und fixierte ihn mit seinen dunklen Augen. Der Kapitän hob eine Augenbraue. "Du 'ast eben eine Menge Geld kaputt gemacht." Leonardo beugte sich so weit zu ihm nach vorn, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. "Wenn ich Louis bestrafen wollte, für etwas, das ich nicht einmal richtig gesehen habe, was würden Sie tun?" hauchte er leise. Mauclair lächelte sanftmütig, hob eine Hand und legte sie auf seine Wange, streichelte mit dem Daumen über seine Lippen. "Bist du zornisch deswegen, mein schöner Italiener?" raunte er. Seine Hand wanderte über seine Brust, glitt unter den Stoff und umkreiste die rechte Brustwarze. "Lass ihn wieder zu Josua." knurrte Leonardo, packte seine Hand und umschloss sie langsam, jedoch fest. "Oder hast du nur einen Grund gesucht, dem Jungen die Seele aus dem Leib zu vögeln?" Grinsend sah er ihm in die Augen. "Wer weiß." Aber er schüttelte den Kopf. "Isch 'abe es deutlisch gesehen, der Junge wollte Louis vergwaltigen." "Stattdessen vergewaltigst du ihn." sagte Leonardo, ließ seine Hand los. Das Grinsen verschwand aus seinem Gesicht. "Er 'at seine Strafe verdient." knurrte er, riss seine Hand los. "Isch bin der Kapitän und isch bin verantwortlisch für...." Leonardo holte plötzlich weit aus und schlug Mauclair bewusstlos. Mühevoll öffnete Mauclair nur eine Stunde später seine Augen und stellte leicht verwirrt fest, dass er weder Arme, noch Beine bewegen konnte. Leonardo erschien lächelnd vor ihm, in der Hand einen langen Dolch mit einem breiten Holzschaft. Völlig entgeistert starrte er Leonardo an, konnte nicht so richtig fassen, wie ihm geschah und wollte etwas sagen, aber etwas dämpfte seine Stimme. Leonardo ging langsam um den Sessel herum und zog die Fesseln an seinen Füßen zusammen, die er gespreizt an an die Stuhlbeine gebunden hatte. Mauclair's Augen wurden immer größer. Leonardo hockte sich vor den nackten Kapitän und grinste ihn an. "Glauben Sie mir, das macht mir nur halb soviel Spaß wie es aussieht." sein Grinsen wurde immer breiter. "Aber Sie haben die beiden Jungen zu unrecht bestraft und da Sie sich diesen Fehler nicht eingestehen wollen, dachte ich, dass ich Sie vielleicht anders überreden kann." Lächelnd zog er ganz langsam den Dolch aus der Scheide. Mauclair's Gesicht erbleichte, beim Anblick der blitzenden Klinge, die Leonardo an seine Lippen setzte und genießerisch drüber leckte. Mauclair spürte, wie ihn der Anblick erregte, versuchte es aber zu verbergen. "Ich werde sie nicht verletzen." sagte Leoanrdo sanft. "Zumindest nicht mit dieser Seite des Dolches." Grinsend drehte er die Waffe in seiner Hand um, so dass die Klinge in seiner Hand lag und der Schaft auf Mauclair gerichtet war, dessen Augen immer größer wurden. Seine Muskeln spannten sich an, als er sah, wie Leonardo das Ende in eine Schale tauchte und es in dieser umrührte. Als er den Schaft wieder heraus zog, klebte etwas leicht flüssiges daran, das im schwachen Kerzenschein in der kleinen Kammer, zu sehen war. Mit klopfendem Herzen verfolgte er jede Bewegung, erstarrte zur Salzsäule, als Leonardo die geölte Waffe an seinen Schwanz hielt, sie an diesem auf und ab gleiten ließ, aber dann führte er die Klinge wieder zurück in die Scheide. Einen Moment atmete der Franzose erleichtert auf, zuckte aber zusammen, als wieder etwas kaltes seinen Schwanz entlang glitt. Ein Blick hinunter verriet ihm, dass Leonardo den Schaft zwischen seine Beine führte, weiter, bis zu seiner dunklen Öffnung. Sein Körper verkrampfte sich und er wollte den Mund öffnen, schaffte es aber nicht. Ein kehliger Laut schallte gedämpft durch den Raum, als Leonardo den Griff des Dolches in ihn führte, ganz langsam und mit einem Lächeln, das in sein Gesicht gerichtet war. Der Franzose keuchte auf, zitterte und versuchte die aufkeimenden, unangenehmen Gefühle zu ignorieren, aber sie nahmen zu, je tiefer die Waffe in seinen Körper glitt. "Scheint es gefällt Ihnen?" wisperte er und begrüßte die, sich langsam aufrichtende, Erektion des Kapitäns mit einem bösartigen Grinsen. Dieser kniff die Augen fest zusammen und keuchte immer wieder auf. Einen Moment hielt Leonardo inne, begann dann aber die Waffe in ihm zu bewegen, für wenige Sekunden langsam, dann hart und stoßweise. Dem Kapitän stand der Schweiß in der Stirn und würgte anfangs, was sich jedoch bald legte. Immer wieder stieß Leonardo mit seinem Werkzeug in ihn, rammte es regelrecht in ihn hinein, bis dem anderen die Tränen in den Augen standen. Je wilder Leonardo wurde, umso stärker wurde das Würgen des Kapitäns, bis er kopfschüttelnd nachgab, ihn lautlos anflehte aufzuhören, auch wenn seine pulsierende Erregung zum bersten angespannt war und nach Erlösung verlangte. Leonardo nahm ihm den Knebel ab und sah ihn abwartend an. "Meinet... wegen... sollen sie... sisch wieder... " er stockte, wandte sich zur Seite und übergab sich. Leonardo, leicht geplagt von Schuldgefühlen, wischte ihm den Mund wieder sauber und sah ihn lange an, warf dann einen Blick auf den pulsierenden Schwanz. Er setzte sich halb auf seinen Schoß und sah den Kapitän an, der verwundert und leicht erschöpft zurück blickte. Er empfand es nur für gerecht, wenn er ihn für seine etwas zu grobe Behandlung entschädigte. Vielleicht würde dann seine eigene Strafe, die er sich hiermit wohl eingehandelt hatte, etwas milder ausfallen. Aber es war ihm lieber, wenn es ihn traf, statt Josua, oder Louis.... Seine Hand umschloss das harte Fleisch und begann es zu massieren, pumpte es in einem langsamen Takt, was den Kapitän lustvoll und zugegeben etwas überrascht aufstöhnen ließ. "Ich bin schließlich kein Unmensch." wisperte der Italiener und fuhr mit seiner >Arbeit< fort, bis der andere mit einem lauten Aufstöhnen kam. Kapitel 12: Part 12 -Du bist mein!- ----------------------------------- "Wie siehst du denn aus, Leonardo?" fragte Ian etwas überrascht, als dieser in die gemeinsame Kajüte trat und müde auf dem Bett zusammensackte. "Ich brauch ein Bad." Seufzte er leise und dreht sich so, dass er Ian ansah, der gerade sein weißes Hemd öffnete, es von seinen Schultern gleiten ließ. "Dann geh doch.... das Wasser ist noch heiß." Ian löste das dunkelrote Band aus seinen blonden Haaren, beobachtete durch den Spiegel, wie Leonardo sich seufzend erhob und sich ebenfalls entkleidete. Plötzlich spürte er, wie ihn dieser Anblick erzittern ließ. Er senkte seinen Kopf., und da verspürte er den Wunsch, von Leonardo in den Arm genommen und heiß geliebt zu werden. Bei dem Gedanken kreisten Sternchen über seinem Haupt und er zog sich auch die Kniehosen von den Hüften. "Was Josua jetzt wohl macht?" fragte Ian etwas beklemmt und senkte seinen Kopf, da spürte er, wie Leonardos Finger über seine Wirbelsäule streichelten. Diese Berührungen ließen ihn erschaudern und er schloss seufzend seine Augen, um diese Berührungen weiter zu genießen. "Ich weiß nicht... er sitzt sicher allein und denkt an Louis..." seufzte Leonardo etwas traurig, seine Finger wanderten immer tiefer, bis zum Steißbein und fuhren leicht den Spalt entlang. Ian keuchte überrascht auf. Plötzlich spürte er dessen Atem an seinem rechten Ohr, schlug die Augen auf, um Leonardo aus matten Augen ansehen zu können. "Komm mit mir baden. Machen wir es wie Josua und Louis." Ian musste hart schlucken, ließ sich von dem Italiener zur Wanne dirigieren, der ihn hochhob und hineinlegte. Überrascht quiekte Ian leicht auf und errötete, als er Leonardo leise lachen hörte. Dieser stieg in die Wanne und beschämt stellte Ian fest, dass die Männlichkeit des Italieners direkt vor seinen Augen war. Unbewusst hob er die Hand und streichelte drüber, solange, bis sich das Glied ihm entgegenstreckte. "Ian...." keuchte Leonardo von Leidenschaft übermannt. Dieser kniete sich in der Wanne hin, leckte mit geröteten Wangen über die pulsierende Männlichkeit. Leonardo keuchte laut auf, krallte sich mit seinen Händen in Ians Haare. "Ian..." seufzte Leonardo abermals, von dem Gefühl berauscht, von einer warmen, feuchten Mundhöhle umgeben zu sein.Finger des Engländer streichelten über Leonardos Oberschenkel und über die hartangespannten Muskel des Hinterns, fanden ihren Weg zwischen die Innenschenkel zu den geschwollenen Hoden. Ian begann das weiche Fleisch zu streicheln und zu kneten, konnte Leonardo unendliche Seufzer entlocken. Er spürte, wie sein Geliebter immer ungeduldiger wurde, sich seinem Gesicht entgegen streckte. Durch Leonardos rhythmisches Erzittern, musste Ian zufrieden feststellen, dass dem Stehenden immer wieder Schauer über den Rücken liefen. "Ian..." begann Leonardo lauter zu stöhnen und der Engländer umschloss das Glied, nahm es noch tiefer in sich auf, begann, zuerst ganz sacht, dann immer wilder zu saugen, bis sich auch wirklich die ersehnte Flüssigkeit in seinem Mund ergoss. Leonardo ließ sich zufrieden in der Wanne nieder, blickte Ian in die hellen Augen. Er lächelte verschmitzt und streckte seine Hand nach Ian aus. "Komm her..." sagte er zufrieden, und als der Blonde ihm die Hand reichte, zog er diesen auf seinen Schoß. Beschämt legte Ian seine Stirn auf Leonardos Schulter. "Ich hoffe, das haben Josua und Louis noch nicht gemacht." Flüsterte Ian leise. Er hörte, wie Leonardo zu lachen begann, seine Arme um die schmalen Schultern schlang und den kleinen Körper an sich schmiegte. "Was wäre wenn? Sie würden mit Sicherheit nicht dran sterben." Ian lehnte sich zurück, um dem Italiener in die Augen sehen zu können. "Aber Josua ist doch erst vierzehn." Sagte Ian etwas entrüstet. "Na und? Ich hab mich schon mit elf Jahren an Jungs und Mädchen vergriffen. Das ist keine große Sache." Ians Augen wurden kugelrund und seine Ohren liefen rot an. "Du hast was? Mit elf Jahren?" Ian schluckte hart. "Was ist? Auch mit elf, oder vierzehn hat man bestimmte Gefühle, die einen neugierig machen. Hattest du das nicht? Lass Josua tun, was er für richtig hält, die beiden können kaum schwanger werden. Sollen sie ihren Spaß haben, ich gönne es den beiden. Nur jetzt, nachdem Mauclair Louis wieder zu sich ins Bett genommen hat, werden sich die beiden wohl eine Weile nicht mehr näher kommen. Und ehrlich gesagt will ich mich mit dem Kapitän auch gar nicht anlegen. Es ist sein Schiff und wenn wir nicht von Bord gehen wollen, müssen wir uns wohl oder übel damit abfinden." "Vielleicht hast du ja Recht...." Ian schwieg und lehnte sich wieder gegen Leonardos Brust, schlang seine Arme um dessen Hals, wollte seinen ganzen Körper an seinen geschmiegt haben. "Tut mir leid, dass ich dich hab warten lassen, mein Schatz." Hauchte ihm der Italiener über die Schultern, packte ihn mit den Handflächen an den weichen Hintern, zog ihn näher an sich heran. "Ich liebe dich so sehr, ich könnte dich stundenlang nur lieben." Keuchte er leise, begann ihm den Hals abzuküssen. "Dann tu es endlich..." antwortet Ian leise, sah gar nicht wie sehr er Leonardo damit überraschte. Ian spürte plötzlich, wie Leonardos erneute Erektion gegen die seine drückte und wie von selbst begann er seine Hüfte zu bewegen und dagegen zu reiben. Er begann leise zu Keuchen und süße Laute auszustoßen. Leonardo tauchte seine Hand in das Badeöl, das nicht weit von ihm entfernt stand, begann Ian damit einzureiben, bis seine Hände an dem Körper abglitten. Ian spürte, wie das Öl zu wirken begann, ihn heiß umgab und noch schwerer atmen ließ. Wie berauscht legte er seinen Kopf genießerisch in den Nacken, genoss die Hände, die über seine Brust wanderten. Dann keuchte er auf, als er spürte, wie ihn Leonardo in der Mitte teilte und wie auf Befehl er seine Hüften langsam auf und ab bewegte, sie auch zu kreisen begannen. Ian suchte Leonardos Lippen, begann ihn fordernd zu küssen. Immer wilder begann sich Ian zu bewegen, spürte, wie sein Glied zum Bersten angespannt war. "Leonardo... ich halt's... nicht mehr... aus...."stöhnte er genussvoll und als eine kräftige Hand sich hart um seinen Schwanz legte, dauerte es nicht mehr lange, da nahm er Leonardo ganz in sich auf, schluckte seine Männlichkeit, bis zur Wurzel. Wochen und Monate vergingen. Die Luft wurde heißer und dunstiger, ließen die Männer auf dem Schiff nur kaum bekleidet an Deck herumwuseln. Deren Atem ging schwer, denn der Geruch von Schweiß lag in der Seeluft. Der Junge mit den roten Haaren lehnte sich gegen die Reling, versuchte die salzige Luft des Meeres einzuatmen, beobachtete, wie sie auf Shihr, einer größeren Hafenstadt in Saudi-Arabien zusteuerten. Die Küste war mindestens noch die halbe Tagesfahrt entfernt, so langsam wie sich das Schiff mittlerweile bewegte. Sein Haar, das in der Zwischenzeit ein Gutes Stück gewachsen war, ließ er offen um seinen Kopf wehen. Seine nackte Haut auf Brust und Rücken hatte schon die Farbe von Kupfer angenommen und an manchen Stellen blätterte diese schon ab. Er seufzte. Vor zwei Monaten war er fünfzehn geworden und ein Stück war er auch gewachsen. Er überragte Ian schon um einen halben Kopf und das ließ ihn sanft schmunzeln. Dann zog er ein Stück Papier aus seiner Hose, faltete es auf und las es durch. Ich vermisse deine Augen, deine Haare, die Hände, deine Worte und vor allem dein Lachen. "Was hast du da?" Erschrocken steckte Josua sich das Stück Papier in die Hose und drehte sich schwer schluckend um. "D...Du?" Der junge Engländer starrte seinen Gegenüber überrascht an. Der Schwarzhaarige lächelte sanft. "Wir konnten lange nicht miteinander reden, Josua." "Wo ist der Kapitän?" "Er schläft..." Louis stellte sich neben Josua an die Reling, sah aufs Meer hinaus. "Also? Sagst du mir jetzt, was du da gelesen hast?" grinste der Franzose in sich hinein. "Das war dein Brief. Ich hab ihn mir noch mal angesehen." Louis beobachtete Josua aus seinen Augen heraus, musste unwillkürlich grinsen. "Du bist wieder gewachsen." "Ja." Sagte der Rothaarige knapp. Etwas zögernd hob er seine Hand, um dem Franzosen das lange Haar hinter das Ohr zu streichen. "Du lächelst ja." Stellte Louis zufrieden fest. Josua lachte leise auf. "Ich hab dich auch vermisst, Louis." "Ich weiß." Seufzte der Franzose. "Was hat Mauclair mit dir gemacht? " Nichts." "..." "Das ist vorbei..." begann Louis. "... wenn wir in Shihr anlegen, komm ich wieder zu dir." Er bemerkte das Glitzern in Josuas Augen, das ihm einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte. "Ich habe meinem Onkel gesagt, dass ich zu dir will und er könne mich davon nicht abhalten." "H...Hat er eingewilligt?" "Ja..." sagte Louis zufrieden, legte seinen Kopf auf die rötliche Schulter des Jüngeren, der überrascht zusammenzuckte. "Du bist so süß, wenn du schüchtern bist." Hauchte Louis lächelnd. "Wenn der Kapitän und die Mannschaft von Bord gehen, dann komm ich zu dir, warte auf mich, ok?" Dann drehte sich der Franzose um und ging wieder, blickte noch einmal zurück, in Josuas überraschtes Gesicht. Als Josua in seiner Kajüte auf seinem Bett lag, und die schwankende Holzdecke über ihm beobachtete, und darauf wartete, dass sie endlich in Shihr ankamen, vernahm er plötzlich merkwürdige Geräusche hinter der Wand. Als sie immer lauter wurden, verdrehte er genervt seine Augen. "Die beiden treiben's wieder. Können die nicht irgendwann aufhören?" Etwas säuerlich nahm er das Kissen, auf dem er lag und presste es auf seine Ohren. Nichtsdestotrotz wurde das Stöhnen immer lauter. Verzweifelt nahm er es und donnerte es gegen die Holzwand, dass die Federn flogen. "Ihr vefluchten Arschficker!" knurrte Josua genervt, starrte die Wand mit schwer geröteten Wangen an, bis die Geräusche verstummten. "Endlich...." seufzte er erleichtert, ließ sich wieder auf das Bett fallen, als die Geräusche ihren gewohnten Lauf nahmen. Extrem angepisst setzte er sich abrupt auf und überlegte, was er machen könnte. "Es reicht nicht, dass sie es in der Früh treiben, nein, sie müssen sich auch zu Mittag und Abends das Gehirn rausvögeln." Als es nach fünf Minuten immer noch nicht aufgehört hatte, sprang er vom Bett auf, ging aus seiner Kajüte und stellte sich vor die Tür seines Nebenzimmers. Einen Moment hielt er inne. Sollte er die Tür einfach aufreißen, oder doch besser anklopfen? Sollte er sich den Anblick zumuten, oder darauf warten, bis einer die Tür öffnet? Wutentbrannt trat er gegen die Holzlatten und wartete. Es war still geworden. Nach ein paar Minuten wurde die Tür geöffnet und Leonardo blickte Josua etwas überrascht an. Dieser sah leicht angepisst und mit hochroten Kopf in die Augen des Italieners. "Nur so zur Information. Ihr seid nicht allein auf dem Schiff und eure Brunftschreie hört man auch durch die Wand. Also bitte, haltet euch am Abend etwas zurück." Knurrte der Rothaarige brodelnd vor Wut. "Man hört uns?" fragte Leonardo nicht sehr geistreich. "Ja...." knurrte Josua noch säuerlicher als davor. "Tut uns leid, wir wollten dir deinen wohlverdienten Schlaf nicht ruinieren." Grinste Leonardo, als er Josuas hochroten Kopf sah. "Das will ich auch hoffen." Mit diesen Worten machte er kehrt und verschwand wieder in seiner Kajüte. Wenigstens waren die beiden Säue da drüben leiser geworden, auch wenn das leichte Quietschen des Bettes noch deutlich hörbar war. Zwar nicht so laut wie zuvor, aber immerhin. Diesmal ging er ganz langsam auf und ab. Seine gedämpften Schritte hallten durch den Raum und echoten in seinen Ohren. Er hielt es nicht mehr lange aus, verdammt! Wann würde diese elende Nußschale endlich anlegen?? Das warten trieb ihn allmählich in den Wahnsinn. Verzweifelt suchte er etwas, womit er sich beschäftigen konnte, bis es endlich soweit war und er Louis endlich wiedersehen durfte. Er setzte sich auf die Koje, zog ein Blatt Papier und eine kleine Feder hervor, die er von Ian bekommen hatte. Er tunkte es in das kleine Fässchen Tinte und überlegte. Aber war es nicht Schwachsinn, Louis zu schreiben, wenn sie doch bald wieder gemeinsam eine Kajüte teilen durften? Er setzte die Feder auf das Papier und begann lustlos herum zu krakeln, wobei am Ende das ganze Blatt mit dem Namen Louis in schöner Schnörkelschrift versehen war. Mit gehobener Braue betrachtete er sein Werk, musste unwillkürlich auflachen. Er benahm sich wie ein kleines, verliebtes Mädchen. Sein Herz tat einen Sprung, als er an Deck jemanden laut "Land in Sicht!" rufen hörte. Über eine Stunde lang tigerte er im Raum auf und ab und mit jeder Minute schlug es immer wilder. Immer wieder warf er einen Blick hinaus und eine weitere Stunde später hatten sie Shihr endlich erreicht. Noch bevor sie andokten sprang er auf, wuselte durch den Raum, konnte es kaum noch erwarten. Die Zeit verging so unglaublich langsam, dass er es nicht mehr aushielt. Er stampfte zur Tür, riss sie weit auf und stieß mit jemandem zusammen. Wutentbrannt trat er einen Schritt zurück, starrte die Person an. Sofort schoss ihm eine leichte Röte ins Gesicht. "Äh... e.. entschuldige..." murmelte er. Louis lächelte ihn an, schüttelte den Kopf. "Das macht nichts." Er hob eine Hand, drückte ihn sanft zurück in die Kajüte. "Wo wolltest du denn so eilig hin?" Josua öffnete den Mund, wollte irgendetwas erwidern, aber er konnte es nicht. Er trat einen Schritt auf ihn zu, riss ihn in seine Arme. Ohne zu zögern schlang auch Louis seine Arme um ihn, erwiderte die Umarmung. So viele Dinge gingen ihm in diesem Augenblick durch den Kopf. Dinge, die Mauclair mit ihm getan haben musste, ob Louis nun wollte oder nicht... "Louis..." hauchte er leise, drückte sein Gesicht an seinen Hals und küsste diesen zärtlich. "...was hat er dir angetan, Louis...?" wisperte er wieder, drückte ihn noch ein wenig fester an sich. Er fühlte sich so elendig schuldig... "Shhh" flüsterte Louis, nahm sein Gesicht in seine Hände und lächelte ihn sanft an, strich mit dem Daumen über seine Lippen. "Es ist doch alles wieder gut, Josua. Ich bin ja wieder bei dir." Das Glitzern in Josua's Augen entfachte von neuem. "Ab heute werde ich dich beschützen." sagte er, umfasste seinerseits sein Gesicht mit den Händen. "Damit du für immer bei mir bleibst." Seine Worte ließen Louis sanft lächeln. "Ja, beschütz mich." wisperte er sanft, näherte sich ihm und küsste ihn sanft auf die Lippen. Eine unglaubliche Erleichterung überkam ihn, woher sie nur kam und weswegen, konnte er sich selbst kaum erklären. Vermutlich einfach, weil er Louis wieder hatte. Weil er ihn wieder berühren und bei ihm sein konnte. "Du hast mir so gefehlt." sagte er leise, drückte ihn zärtlich an sich, küsste seinen Nacken. "Du mir auch, Josua." erwiderte er. "Ich habe dich auch sehr vermisst." Liebevoll glitt seine Hand durch sein Haar. Sie fuhren auseinander, als jemand an die Tür hämmerte. "Wir haben angelegt, Josua!" dröhnte Leonardo's Stimme hinter der Tür. "Das ist mir nicht entgangen!" rief er zurück, spürte eine leichte Röte auf seinen Wangen brennen. Ein Wunder, dass es diesen Karnickeln aufgefallen war. Seine Schritte entfernten sich. Verlegen blickte er leicht zu den anderen herab, grinste ihn schief an. "Was ist?" fragte er leise, als er Louis' Blicke bemerkte, die unentwegt auf ihm ruhten. "Du hast dich ein wenig verändert." sagte er lächelnd. "Das hast du schonmal erwähnt." murmelte er, verfluchte sich für die brennende Röte. Louis schüttelte den Kopf, tat wieder einen Schritt auf ihn zu. "Nicht deine Größe. Du wirkst gar nicht mehr wie ein Kind." sagte er sanft. Josua nahm seine Hand, sah ihm fest entschlossen in die Augen. "Ich bin schon lange kein Kind mehr." wisperte er, sah ihn an. "Und..." Er hob eine Hand, strich ihm über die Wange, worauf Louis die Augen schloss. "...das möchte ich dir beweisen." Er zog Louis ein Stück näher an sich heran, so dass sich ihre Leiber berührten und beugte sich zu ihm hinunter. Leicht zögerlich, ob der andere es auch wollte, schob er seine Hände unter dessen Hemd. Das Fiasko vom letzten Mal hatte ihm gereicht. Er wollte ihn nicht noch einmal überrumpeln. Glücklich lächelnd stellte er fest, dass sich Louis unter der Berührung entspannte und sogar die Augen schloss. Ihr Atem berührte sich, brannte heiss auf den Lippen des anderen. Der Kuss darauf war ungemein zärtlich, gewann mehr an Leidenschaft. Leicht keuchend löste sich Louis nach einigen Minuten von ihm, sah ihm lächelnd in die Augen. Josua's Brust hob und senkte sich in einem schnellen Rhythmus, während sein Herz kreuz und quer durch seinen Körper schlug. Eine Hand hob sich, legte sich auf Louis' zarte Wange, die andere ruhte auf der nackten, warmen Haut der Hüfte des Franzosen. Dieser öffnete die Augen, sah ihn lächelnd an. Die Tür öffnete sich ein weiteres mal. "Josua, Leonardo und ich gehen an Land, möchtest du...." Ian verstummte, als er die beiden ansah, dessen Köpfe sich zu ihm umwandten. "Äh... Oh... Pardon!" Ian blickte von Josua zu Louis. "Ich dachte du wärst all..." Jemand packte ihn am Kragen, riss ihn nach hinten. Leonardo's Gesicht erschien, grinste sie breit an und winkte ab. "Macht nur weiter!" Er zog die Tür hinter sich wieder zu. Sie konnten Ian noch fauchen hören und Leonardo mit Beschimpfungen, die recht harmlos waren, bombardierte. Louis kicherte, blickte wieder zu Josua auf. "Dem nächsten, der hier reinplatzt..." Er ging zur Tür, verriegelte diese und lehnte sich gegen das dunkle Holz, lächelte Josua verführerisch an. "...werde ich persönlich über Bord werfen." Josua schluckte hart, als er den Blick des anderen spürte. Er war voller Begierde, voller Leidenschaft und ließ ihn schaudern. Fast ungestüm kam er auf den älteren Jungen zu, zog ihn wieder an sich und presste seine Lippen auf die des anderen. Louis, nicht im mindesten überrascht, erwiderte den Kuss, dirigierte aber den Engländer zurück zum Bett, wo er ihn nieder drückte und sich sogleich auf seinem Schoß niederließ. "Nhh... Louis..." hauchte Josua, als dieser seine warmen Hände unter sein Hemd schob, während er ihn leidenschaftlich küsste, sanft mit der Zunge in seinen Mund eindrang. "Shhh" hauchte Louis, drückte ihn ganz langsam nach hinten, bis Josua auf dem Rücken lag und der andere sich über ihn beugte. "Dann zeig mir mal, wie erwachsen du schon bist." wisperte er grinsend, sah zu ihm herab. Josua zögerte kaum, streckte die Hände aus und begann Louis' Hemd aufzuknöpfen und die zarte Haut, die darunter zum Vorschein kam, mit sanften, hauchzarten Küssen zu bedecken, leicht wie der Flügelschlag eines Spatzes. Josua schloss die Augen, zog wohlig schaudernd die Schultern zusammen, während die Lippen über seine Brust wanderten, bis sie eine der rosigen Erhebungen umschlossen, leicht daran sogen. Der Franzose keuchte auf, legte den Kopf in den Nacken. "Mhh... ah... Josua..." Beim Klang seines Namens schauderte er, ließ sich aber nicht beirren und fuhr fort. Seine Fingerspitzen strichen über die kahle Brust, glitten weiter hinunter, bis zu seinem Bauchnabel. Ganz langsam umspielte er diesen, wandterte dann weiter und hinein, zwischen Stoff und Haut, was Louis immer wieder aufseufzen ließ. Seine Hände umschlossen die festen, runden Pobacken und zogen ihn so näher an sich heran. "Ich... will... mehr von dir...." flüsterte Josua Louis keuchend ins Ohr. Diese Küsse machten ihn wahnsinnig, ließen ihn an seinem Verstand zweifeln. Louis sah ihn an, auch sein Atem ging schneller. Seine Schultern hoben und senkten sich recht schnell. "Ich auch...." erwiderte er schließlich, beugte sich zu ihm herab. Auch in ihm war eine lodernde Leidenschaft entfacht, die sich so schnell nicht nieder brennen ließ. Auch Louis begann den anderen zu entkleiden, bis er nackt unter ihm lag. Mit einem Grinsen leckte er sich über die Lippen, ließ die Zunge dann über die glühende Haut gleiten. Josua stöhnte leise auf, als er die feuchte, warme Zunge auf seinem Leib spürte, griff Louis' ins dichte Haar, als jener sich immer weiter hinab arbeitete und etwas tat, das Josua sonst nur von seinen Träumen kannte. Er nahm ihn wirklich in den Mund!!! Er spürte eine, warme, feuchte Höhle, die ihn hinaus und wieder hinein gleiten ließ. Seine Finger krallten sich tief ins Laken und aus seiner Kehle drangen Laute, die er von sich selbst nicht kannte. Seine Stimme klang plötzlich so tief, so männlich. Louis hörte aber auf, kaum dass Josua sich in Ekstase wand. "Wa...warum... hörst du auf??" keuchte er enttäuscht, wollte sich leicht erheben, aber Louis drückte ihn zurück ins Laken. "Bleib ruhig." sagte Louis kichernd. "Es geht ja noch weiter...." Er sah dem jüngeren lange in die Augen, lächelte sanft und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. "Willst du mich nicht berühren, Josua? Hast du nicht so lange darauf gewartet?" Der jüngere schluckte, nickte aber und drehte sich leicht um, rollte sich auf Louis und erwiderte die sanften Blicke, ehe sich seine Lippen wieder auf seine setzten und seine Hände über die straffe, weiche Haut strichen. Er liebkoste ihn mit einer solchen Intensität, dass Louis nahezu jedesmal schauderte. Die kleinen Härchen auf seinen Armen standen ihm zu Berge. "Mhh... ahh....Josua.." stöhnte er, als warme Lippen die Spitze seines Gliedes für einen Moment umschmeichelten. Darauf folgte die Zunge, die keinen Zentimeter der aufrecht stehenden Erektion ausließ und sie der Länge nach küsste, umschmeichelte. "Louis..." presste Josua mühevoll hervor, beugte sich tief über das Gesicht seines süßen Franzosen. "Ja..." hauchte er zurück, streichelte sanft seine Wange und zog dann eine kleine Flasche aus seiner Hosentasche, entkorkte sie und goss etwas auf seine Hände. Josua sah ihm dabei zu, hob eine Augenbraue. "Das ist Öl." raunte Louis, kicherte, als Josua laut aufstöhnte, während er das Öl auf seiner Erektion verteilte. Fast hätte er angefangen, in seine feuchten, schlüpfrigen Hände zu stoßen, doch er konnte sich noch zurück halten. "I...ich... will dir... nicht weh tun..." murmelte er angespannt, voller Vorfreude. "Du wirst mir nicht weh tun." flüsterte er lächelnd, küsste ihn zärtlich. Louis ließ sich wieder zurück sinken, verteilte dabei noch etwas von dem Öl an seinem Spalt. Allein der Anblick machte ihn wahnsinnig. Er folgte Louis Finger mit den Augen, starrte ihn unentwegt an. "Mach den Mund zu." hauchte er grinsend, tippte sein Kinn mit einem Finger an, den Josua in seinem Mund aufnahm. Louis ließ den Finger ganz langsam hinein und wieder hinaus gleiten, ließ es zu, dass Josua diesen mit der Zunge umspielte. Erregt ließ Josua sich wieder auf ihn sinken, als Louis den Finger zurück zog, ihn in seinen eigenen Mund führte. "Ganz langsam" wisperte Louis ihm ins Ohr. "Hab keine Angst." Er half ihm ganz langsam in ihn einzudringen, hielt dabei sein zum bersten angespanntes Glied in der Hand, dirigierte ihn. Der junge Engländer presste die Lippen aufeinander, als er die plötzliche, heiße Enge spürte, die ihn umgab und in sich aufnahm. Je tiefer er in ihn eindrang, umso lauter keuchte er auf. Es war so anders... so unglaublich... anders!!! Diese Hitze, diese Intensität!! Oh und Louis' Duft, der ihm den Atem raubte. Und Louis?? Er blickte hinunter, sah dem Franzosen ins Gesicht. Er seufzte leise, schmiegte sich, mit geröteten Wangen, ins Kissen, den Mund leicht geöffnet, der die feuchte Zungenspitze frei gab. Sofort beugte er sich hinunter, entfachte einen wilden und doch zärtlichen Kuss zwischen ihnen, wobei Louis seufzte, stöhnte und so erregende Laute von sich gab. Anfangs verhielt er sich ruhig, war noch recht unsicher, aber das legte sich, sobald Louis sich zu bewegen begann, ihm die Hüften entgegen bewegte. Stöhnend bewegte er sich zögernd mit, keuchte immer wieder auf. Wie konnte es ein normaler Mensch nur aushalten, in dieser süßen, engen.... "Entspann dich, Josua..." raunte er, umschloss die Pobacken mit seinen Händen und bewegte ihm nach seinem Takt, seinem Rhythmus, bis auch Josua den seinen fand. Er keuchte auf, wurde nach und nach ein wenig wilder und beugte sich wieder hinunter, um Louis zu küssen, spürte dabei, wie ihm der Schweiss über die Schläfen glitt. Ihre Leiber verkeilten sich ineinander, verbanden sich durch einen dünnen Schweissfilm miteinander und bewegten sich, wie ein einziger Körper, bis sie gemeinsam ihren Höhepunkt erreichten. Kapitel 13: Part 13 -Verborgen unter Schleiern- ----------------------------------------------- Sorry Leutz, dass ihr so lang warten musstet, aber hier kommt endlich das nächste Kapitel *ggg* Es war schon Abends, als die beiden sich vom Bett erhoben hatten und ans Land gingen, um nach der Mannschaft zu suchen. Sie einigten sich, die Tavernen und Wirtshäuser abzuklappern, gingen die dunklen und schwitzigen Gassen der Stadt entlang, folgten den Lichtern, die sich lockten. Die Straßen und Ecken der dunkeln modrigen Häuser waren leer, es tummelten sich nur einige Vagabunden umher, lugten sie schief an, als sie vorbei gingen. Josua spürte, wie Louis näher an ihn herantrat, sich an dessen Körper drängte. "Was ist?" fragte der rotblonde Junge, sah fragend auf den Dunkelhaarigen Franzosen herab. "Es... ist unheimlich hier." Keuchte Louis. "Du brauchst keine Angst zu haben, ich bin bei dir." Sagte Josua leise, lief dabei rot an, als ihm klar wurde, dass er die Beschützerrolle übernahm. "Herr..." ertönte es plötzlich aus einer dunklen Ecke, Louis zuckte willkürlich zusammen, sah erschrocken in die Richtung, aus der die Stimme kam. "Sh..." machte Josua, nahm den Franzosen sacht in den Arm, blickte ebenfalls in jene Richtung. Ein schmächtiger großer Junge trat aus der Ecke, verbeugte sich fast bis zum Boden. Er hielt nur einen zerflissenen Mantel um seinen schlanken Körper geschlungen. Josua starrte ihn abwartend an. Sein Haar war pechschwarz. Er wusste nicht, ob es der Dreck war oder ob dessen Haare wirklich diese Farbe hatten. Über seinen schwarzen, müden Augen, die von langen Wimpern umrandet waren, hatte er schwarze buschige Augenbrauen. ,Er... ist hübsch' dachte Josua fasziniert, ging ein paar Schritte auf ihn zu. "Was willst du...?" fragte der junge Engländer, doch Louis hielt ihn reflexartig zurück. "Lass ihn, Josua. Siehst du nicht ,wie dreckig er ist? Er könnte die Tollwut haben." Stammelte der Franzose leicht angeekelt, bei dessen Anblick. "Herr..." wiederholte der Junge, blickte auf. "... bitte..... ich brauche etwas zu essen. Bitte, mein Herr, kauft mich. Bitte." Josua spürte, wie Louis ihn harsch zurückzog. Er sah den Jungen an, der ihm plötzlich viel mehr leid tat, als vorhin. Er musste sich also verkaufen, um zu überleben. Dabei sah der Junge nicht viel älter aus, als er selbst. Höchstens vierzehn oder fünfzehn. "Wie... heißt du...?" fragte Josua neugierig. "Josua...." raunte Louis, doch als er merkte, dass der Genannte überhaupt nicht auf ihn reagierte, trat er nur ein paar Schritte zurück, beobachtete das Schauspiel missmutig. ,Josua....' Der Junge hob verwundert den Kopf, sah in Josuas Gesicht, plötzlich musste dieser lächeln. "Mich hat noch nie jemand nach meinem Namen gefragt." Seufzte er, als er sich seine Vergangenheit in sein Gedächtnis rief. "Dann bin ich wohl der erste." Lächelte Josua fröhlich zurück. "Mein Name ist Alisan, Herr." Sagte der Junge, biss sich abwartend auf die Unterlippe. "Alisan.... " sagte Josua leise, begann in seiner Hose zu kramen, zog sein ganzes Münzgeld heraus. "Ich glaub nicht, dass du dich wirklich verkaufen willst, Alisan.... Hier." Sagte Josua schmunzelnd, erntete nur ein rotes Gesicht von dem arabischen Jungen. Der rotblonde Engländer nahm die Hand des Jungen, legte ihm das Geld hinein. "Nimm es, das ist alles, was ich habe." "Aber Herr...." stammelte Alisan, umschloss das Geld dankend mit seinen Fingern. "Es tut mir leid, dass ich nicht mehr für dich tun kann, Alisan." Seufzte Josua, streichelte ihm über die Wange. "Das... ist mehr, als ich erwartet hatte, mein Herr." Sagte Alisan, verbeugte sich mit einem Lächeln auf den Lippen, doch hatte er traurige Augen. "Josua..." murrte Louis leise. « Komm, lass und gehen und die anderen suchen. » "Ja, Louis... lass uns gehen." Antwortete Josua, blickte noch einmal zurück, sah, wie ein Schatten in einer Seitengasse verschwand. "Josua...?" "Hm...?" "Hat... der Junge dir gefallen?" Josua starrte den Franzose neben sich aus großen Augen an. "Wieso fragst du mich?" stellte der Engländer verwundert fest. Louis blickte beschämt zur Seite. "Ich.... weiß nicht..." "Er tut mir nur leid, Louis. Hast du ihn nicht gesehen? Er hat ja nicht einmal was zum Anziehen gehabt... Louis...." Geknickt nahm Josua den kleineren Franzosen in den Arm, küsste ihm die Stirn. Als Josua und Louis eines der vielen Wirtshäuser betraten, die sie schon abgeklappert hatten, konnte sie nur mehr noch Gegröle und Gesinge vernehmen, ihr Blick war getrübt vom Qualm des Weihrauchs und der Wasserpfeifen, der ihr Sinne schlagartig zu umnebeln begann. Sie schlängelten sich durch den heißen Raum in die hinterste Ecke, entdeckten, einen grölenden Leonardo, der sich von einem Mannschaftsmitglied mit Met bespritzen ließ, einen vor sich hinschmollenden Ian mit verschränkten Armen, der scheinbar nicht mehr wahrnahm, wie auch er langsam aber sicher immer nasser wurde und den Abend über sich ergehen ließ, dann war da noch der Kapitän, der versuchte, alle Jünglinge, die ihm in den Weg kamen oder zwischen die Finger glitten abzuknutschen und die anderen Bordleute, die rülpsend, furzend, grölend ihre Metkrüge hoben und klirren ließen. "Oh Gott..." stöhnte Josua... fing an, Ian in dem schwitzenden und stinkenden Männergetümmel langsam aber sicher zu bemitleiden. "Heeey!!! Gleine Ginder.... gehören ab in die Heiaaaaaaaa!!!" rülpste Leonardo, warf sich halb auf Ian, der nur versuchte, ihn angeekelt von sich zu schieben. "Geh zum Teufel noch mal runter von mir, du verblödeter Hornochse!" rief Ian erschöpft, war aber zu schwach für diese Aktion. "Isch liebe diiiiiiiiiiiiisch..." rief Leonardo benommen.... "....isch...." sein Blick wurde plötzlich trüb... "....bin so geil auf dich, ich gönnte dich vor all den leuden hier so ordentlisch durschnehmen." Er blickte sich mit wackeligem Kopf um. "Miiiiiiir... gefällt der Gedange...." Josua und Louis zu Tode beschämt und mit hochrotem Kopf, setzten sie sich auf einen freien Tisch neben die Mannschaft, als plötzlich eine liebliche orientalische Flötenmusik ertönte und das Hirn der Männer noch mehr zu umnebeln schien. Die meisten Männer verstummten und wandten die Köpfe fragend hin und her. "Wasisas?" fragte der Kapitän, entdeckte aber daraufhin vier, in durchsichtige Stoffen umhüllte Geschöpfe, die anfingen sich anmutig zu der flötenartigen Melodie zu bewegen. Das Gegröle nahm wieder überhand, einige lachten verstohlen, andere versuchten mit ihren Wurstfingern nach den tanzenden Körpern zu grapschen. "Ich will den Jüngling!!" rief Mauclair mit roten Backen, woraufhin Louis seinen Kopf leicht senkte. "Da isn Kerl drunter? Isch seh nur Didden.....!!!!" rief ein anderer, handelte sich von einem dritten ne Kopfnuss ein. "Wie Affen...." seufzte Ian nur geknickt, ließ seinen Kopf hängen. Josua hingegen umgab der geschmeidige Tanz vollkommen, ließ den Blick von ihnen nicht ab. Er hatte in seinem Leben noch nie so etwas gesehen. Es war wunderschön, wie die bunten Stoffe um deren Körper kreisten, sie umhüllten und umspielten. Josua setzte sich aufrecht hin, konnte nicht die Augen von den Tänzerinnen nehmen und er spürte, wie auch ihm die tanzenden Geschöpfe lüsterne Blicke zuwarfen. Ihm wurde heiß. Darunter konnte er auch einen Jungen entdecken, der ebenfalls mittanzte. Dessen Haut war so dunkel, wie Alisans, seine Haare waren schwarz und lang, bis zu den Hüften ,die er hinten mit einem Band zusammengebunden hatte. Aber was Josua am meisten an ihm faszinierte, waren die braunen Augen ,die von schwarzer Farbe umrandet waren. Er blickte zu einer etwas älteren Frau, die ihn mit ihrem Blick zu durchbohren schien. Einem haselnussbraunen Blick, der nahezu golden wurde. Sie schien jung und lebensfroh, nur die Falten um die Augen und Mundwinkel verrieten ihr Alter. Als der Tanz vorbei war und die Männer in der Taverne nach den Tänzerinnen fassten, sie zu sich zogen, war die Frau mit den haselnussbraunen Augen zu einer Tür verschwunden. Sie blickte sich noch einmal um, verschwand dann dahinter. Josua stand plötzlich auf. Fragend fasste Louis nach dessen Arm, hielt ihn fest zurück. "Wo... gehst du hin, Josua?" Der rotblonde Engländer sah sich zu dem Franzosen um, starrte ihn an. "Ich komme gleich..." nuschelte er nur, ging dann zu der Tür, in der die Frau gegangen war und verschwand ebenfalls dahinter. Louis starrte ihm nach, konnte nicht glauben, wovon er gerade Zeuge wurde. Nachdem, was passiert war... wie konnte eine Frau ihn nur so sehr einnehmen, dass er ihr wortlos folgte? Louis krallte, immer wieder seinen Kopf schüttelnd, die Finger in das dunkle Holz des Tisches. "Louis...." Er wurde am Ärmel gepackt. "...ist... alles in Ordnung mit dir? Wieso ist Josua dieser Tänzerin nachgelaufen?" Der Franzose, hob, wie aus dem Schlaf gerüttelt, seinen Kopf, sah in Ians Augen, suchte dort nach einer Antwort. Plötzlich lächelte er gequält. "Er... hat doch schon lange keine Frau mehr gesehen." Seufzte Louis leise, spürte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. "Und... jetzt, nachdem er eine gesehen hat, fühlt er anders. Ich hätte es wissen müssen. Das... musste einmal kommen." Tränen rannen ihm die Wangen hinab. Erschrocken nahm Ian Louis in den Arm, legte dessen Kopf auf seine Schulter. Er hätte nie gedacht ,dass er das jemals tun würde, aber er hatte den Franzosen sehr ins Herz geschlossen. "Er liebt dich doch. Das hat er selbst gesagt. Ich glaube nicht, dass er dich jemals verletzen würde." Louis versuchte sein Wimmern zu unterdrücken. "Komm, Louis. Gehen wir zurück aufs Schiff. Ich halte es hier sonst nicht mehr aus." Er blickte missmutig zu Leonardo, dessen Kopf ächzend auf dem Tisch lag. "Ich kann das hier nicht mehr mit ansehen." Sagte er, stand auf und nahm Louis' Hand, zog ihn mit sich. Bei der Tür blickte er noch mal zurück, sah, wie Mauclair den langhaarigen Tänzer auf seinem Schoß hatte, ihn küsste. "Die benehmen sich wie Tiere... schlimmer sogar!" knurrte Ian leise und wandte sich wieder ab. Louis ließ sich widerstandslos mitziehen. Draußen blies ihm ein angenehmer, kühler Wind ins Gesicht und ließ ihn unwillkürlich schaudern. Man mochte gar nicht glauben, dass es hier tagsüber so heiß war, dass einem der Schweiß wie Wasser am Rücken herab rann. Warum war Josua so fasziniert von der Frau gewesen..? Wie konnte er ihr nur nachrennen? Eigentlich lag die Antwort klar auf der Hand... aber warum dann noch dieser Straßenjunge? Selbst da hatte er ihn kein bisschen beachtet. Er wischte sich über die Augen und folgte Ian, der sich leise murmelnd über das Verhalten der Männer beschwerte. Aber... dann musste er lernen damit umzugehen... was konnte er schon großartig tun, immerhin war es Josua's Entscheidung... er konnte nichts tun... Immer wieder rannen ein paar warme Tränen über seine Wangen. Warum tat es nur so weh? Weil er an Josua's Liebe geglaubt hatte? Aber... was verstand ein Kind schon von Gefühlen? Von Liebe? Selbst als er in seinem Bett lag versuchte er sich einzureden, dass es nie etwas ernstes gewesen war, weder für ihn noch für Josua. Aber er versuchte es vergeblich. Josua trat durch eine Tür und betrat einen Raum der eine seltsame Wärme ausstrahlte. An den Wänden und an der Decke hingen bunte, fast durchsichtige Tücher die sich leicht bewegten, als würden sie von einem schwachen Wind liebkost werden. Hinter den Schleiern konnte er schwach die Konturen einer Person erkennen. Ganz langsam ging er weiter, schob die Schleier leicht beiseite. Lautlos schlich er weiter, bis er erstarrt stehen blieb, denn es schien sich noch jemand im Raum zu befinden denn zwei Stimmen wurden langsam laut. "...aber...." Ein lautes Klatschen ertönte. "Ich habe dir ausdrücklich verboten hierher zu kommen!" Er wollte sich umdrehen und gehen, aber seine Neugier war zu groß. Er wollte wissen ob sie es war, ob es die Tänzerin war. "Verschwinde und komm mir ja nicht mehr unter die Augen bevor du nicht mindestens das doppelte des Geldes verdient hast." "Ich... ich hab es satt!!" Seltsam, die Stimme kam ihm irgendwie bekannt vor... es war die eines Jungen. "Ich will das nicht mehr!!" Schritte ertönten, als würde jemand rennen und er kam direkt auf ihn zu. "Du bleibst hier!" Und wieder ein Klatschen, als würde man jemandem eine Ohrfeige verpassen. "Wenn du nicht einmal ordentlich arbeiten kannst verkaufe ich dich an den Sklavenhändler!" Die Stimme der Frau wurde lauter, grollender. Dann ein leises aufschluchzen. Josua hielt es nicht mehr aus, riss die letzten Vorhänge beiseite und seine Augen hefteten sich sofort auf die Tänzerin, die mit dem Rücken zu ihm stand. Auf dem Boden vor ihr lag eine gebrechliche Gestalt. "Verzeihung..." begann er. Die Frau wirbelte herum. Ihre goldenen Augen brannten sich in die Josua's und einen Moment später zierte ein Lächeln die kalten Lippen. "Was kann ich für dich tun Herzchen?" fragte sie und ihre Stimme hatte einen seltsam weichen Klang. War es wirklich sie gewesen, die sich eben noch so kalt angehört hatte. Die Gestalt am Boden zitterte und erhob sich ganz langsam. Josua's Augen wurden groß, als sich der Junge erhob. Immer wieder wischte er sich über die Augen, weinte lautlos weiter. "Alisan..?" Seine Augenbrauen hoben sich. Auch der Junge schien überrascht, zuckte sogar zusammen, als er seinen Namen hörte. Das schwarze Haar bedeckte sein Gesicht, aber Josua hatte ihn trotzdem erkannt. Kein Zweifel, das war der Junge von der Straße. Die Frau sah langsam von Alisan zu Josua und ihr Lächeln wurde breiter. "Wenn ihr ihn wollt, Herr, er steht euch gerne zur Verfügung." Josua starrte die Frau verständnislos an. Wofür hielt ihn diese Frau? Für einen Zuhälter? Da schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. Zwang sie Alisan etwa sich zu verkaufen??? Alisan starrte ihn ängstlich an und wandte dann beschämt den Blick ab. Das leise Geräusch seiner Tränen klang in der Stille wie prasselnder Regen. Josua spürte, wie sich sein Herz leicht bei dem Anblick verkrampfte. Der Junge tat ihm so unendlich leid... Er wollte den Mund aufmachen und die Frau anfahren, aber da kam ihm eine bessere Idee. "Wieviel?" Die Frau lächelte und leckte sich über die Lippen. "Eine Nacht..." Josua schüttelte sofort den Kopf, spürte Alisan's angsterfüllten Blicke. "Nicht nur eine Nacht, ich will ihn kaufen." Ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen. "Wie...?" Der freundliche Ausdruck in ihrem Gesicht entgleiste. "Nun..." Sie blickte zu Alisan, runzelte die Stirn und schien zu überlegen. "Das wird nicht ganz billig..." "Nennen sie mir einen Preis." Knurrte Josua leicht gereizt denn der Gedanke, dass sie gerade um ein Menschenleben handelten gefiel ihm ganz und gar nicht. "Den Preis werde ich dir morgen nennen, junger Herr. Komm morgen Abend wieder her. So lange bleibt er in meiner Obhut." Josua's Hände ballten sich zu Fäusten. "Ich werde es keinesfalls dulden, wenn jemand Hand an ihn legt, ich hoffe doch wir haben uns verstanden?" sagte er ruhig und fixierte die Frau mit seinem Blick. Ihre Lippen verzogen sich wieder zu diesem sanften Lächeln. "Wie Ihr wünscht, Herr." Er blickte ein letztes Mal zu Alisan, der sich auf die Lippen biss. Er schien nicht zu wissen ob er nun lachen oder weinen sollte. Josua lächelte ihn an und wandte sich mit einem letzten, drohenden Blick zu der Frau, ab. Um nichts auf der Welt würde er zulassen, dass diese Frau ihn noch weiter quälte. Er sah sich erstaunt um, als er aus dem Raum wieder raus trat. Louis war schon weg? Aber er hatte doch gesagt, dass er gleich wieder käme? In der Taverne war es still geworden und die meisten Männer schliefen auf dem Boden oder auf den Tischen. Leonardo war im Moment nicht ansprechbar... also würde er morgen mit ihm reden müssen. Wie ein lautloses Gespenst betrat er das Schiff und machte sich auf den Weg nach unten, in seine Kajüte. Die Bretter knarrten unter seinen Füßen, während er den kleinen schmalen Gang entlang lief. Müde öffnete er die Tür zu seiner Kajüte und stellte verwundert fest, dass Louis gar nicht da war. Eigenartig... in der Taverne war er doch nicht? Er verließ die Kabine und versuchte es in Louis' Zimmer. Und tatsächlich lag er in seinem eigenen Bett und schlief. Die Tür knarrte leicht, als er sie schloss. Er zog sich aus und legte sich zu Louis ins Bett. Sanft zog er ihn an sich, spürte den warmen Rücken des Franzosen an seinem Bauch. Zärtlich streichelte er ihm durchs Haar. Seine Hand glitt über die schmalen Wangen hinunter. Leicht erstaunt stellte er fest, dass sie feucht waren. War das Schweiß? Louis gab einen leisen Seufzer von sich und drehte sich um, kuschelte sich im Schlaf eng an Josua, der ihn grinsend beobachtete. "Mhh... Josua..." nuschelte er und schmiegte den Kopf an seine Brust. Josua beugte sich leicht vor und leckte ihm mit der Zungenspitze hauchzart über die Wange. "Louis..." flüsterte er leise und streichelte ihm durchs Haar. Der junge Franzose reagierte erst nach dem dritten Rufen und öffnete schwerfällig die Augen. "Mh...?" "Warum hast du geweint?" wisperte er und strich ihm mit der anderen Hand über die Wange. Da realisierte Louis erst, dass Josua neben ihm lag und löste sich prompt von ihm. "Was... tust du hier?" Josua hob eine Augenbraue. "Wir schlafen doch immer zusammen, warum warst du nicht in meinem Zimmer?" Louis biss sich auf die Lippen. "Du... du wolltest... doch nicht mehr bei mir sein..." wimmerte er leise. "Was redest du da?" Louis erhob sich und setzte sich auf, drückte das Gesicht in die angezogenen Knie. "Na.. du bist doch dieser Frau nachgelaufen... und.. und hast mich... allein gelassen..." seine Stimme wurde immer leiser. Josua setzte sich ebenfalls auf und starrte ihn verdutzt an. "Kannst du mir bitte sagen wovon du sprichst? Ich hab doch gesagt ich komm gleich wieder, aber du warst doch derjenige der weg war..." "Ja, nachdem DU MICH zurück gelassen hast!" "Louis..." er beugte sich leicht nach vorn und zog ihn an sich. "...was ist denn nur los mit dir?" Er konnte es nicht mehr zurück halten und brach in Tränen aus. Seine Arme schlangen sich fest um Josua, als wollten sie ihn nie wieder gehen lassen. "Bitte... Josua... verlass mich nicht...." schluchzte er leise. "Geh nicht..." "Wo soll ich denn hingehen? Warum weinst du denn??" Etwas verwirrt drückte er ihn an sich und streichelte ihm über den Rücken, versuchte ihn irgendwie zu beruhigen. Louis blickte zu ihm auf, sah ihn aus verheulten Augen an. "Liebst du mich...?" flüsterte er und hob eine Hand, die er auf Josua's Wange legte. Dieser starrte ihn noch verstörter an. Was war denn in ihn gefahren?? "Warum fragst du mich das?" "Louis..." begann er und spürte einen leichten Zorn aufkeimen. Er nahm sein Gesicht in beide Hände und starrte ihn an. "Was in Gottes Namen ist in dich gefahren?? Jetzt sag mir doch endlich was du hast...." Sein Daumen strich ihm über die schönen Wimpern. Er beugte sich hinunter und küsste ihn dort sanft. Louis schloss die Augen und wimmerte leise. "Ich... will nicht... dass du mich verlässt... nicht wegen dieser Frau... und nicht wegen sonst jemandem.... du bist... ihr nachgelaufen... einfach so... und ich hab Angst... dass du wieder jemandem hinterher läufst... ab... aber... dass du... dann nicht mehr zu mir zurück kommst..." Langsam verstand er. Louis fürchtete sich, dass er ihn betrügen, oder verlassen könnte... Er beugte sich leicht hinunter und liebkoste die süßen Lippen sanft mit den seinen. "Ich liebe dich, Louis." Flüsterte er. "Es kann kommen wer will, ich werde dich immer lieben. Vertrau mir doch." Louis erwiderte den sanften Kuss und schmiegte sich schwach lächelnd an ihn. "Lass uns schlafen." wisperte Josua und küsste seine Stirn, ehe er sich wieder mit ihm hinlegte und ihn dicht an sich heran zog. Irgendwie erleichtert legte Louis seinen Kopf wieder auf Josua's Brust. Er war so unglaublich glücklich, nicht nur, dass Josua zurück gekommen war... sondern weil er das Gefühl hatte, ihm doch vertrauen zu können. Ohne weiter darüber nachzudenken schlief er ein, wobei Josua noch einen Moment wach war und an Alisan dachte, ehe auch er einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)