Ironic von CaitLin (Zwei männliche Wesen auf einer einsamen Insel) ================================================================================ Kapitel 1: Part 1 -Castaway- ---------------------------- Sooooo, dies ist eine Story von mir und SlippedDee. Also ich will hier niemanden mit nutzlosem Gelaber aufhalten! Lest drauf los und sagt uns was ihr davon haltet! *ggggg* See Ya Caity -^~^- Part 1 Als er seine Augen öffnete brannte es unglaublich in seiner Kehle und seine Glieder schmerzten. In seinem Kopf ging alles drum und drüber. Er konnte nicht klar denken. Ihm war so kalt. So unglaublich kalt. Er zitterte am ganzen Körper. Vorsichtig hob er den Kopf. Er hatte das gottverdammte Gefühl als würden Kokosnüsse auf seinen Kopf regnen. Seine Sinne schärften sich aber nach kurzer Zeit und er erkannte wo er war, auch wenn er nicht wusste an welchem Ort dieses "wo" lag. Es war jedenfalls eine Insel. Hinter ihm umspülte das Wasser seine nackten Füße. Er wischte sich den Sand mit dem zerfetzten Resten seines ehemaligen hemdes von den Lippen und sah sich um. Er war gestrandet. Sie waren in einen heftigen Sturm geraten und er wurde von Bord geschleudert. Klar, das Schiff mit dem er auf den weg nachhause, nach Italien war, war mit sicherheit abgesoffen, der klapprige Kahn hätte diesem Sturm niemals standhalten können. Schwankend richtete er sich auf. Vielleicht war er ja nicht der einzige der gestrandet war. Er hustete und klopfte sich auf die Brust. Der Wind pfiff durch seine nasse Kleidung und ließ ihn schaudern. Dann schliff er sich den Strand entlang. Aber alles was er fand war ein unglaublich großer, sternenklarer Horizont, ein nicht enden wollendes kobaltblaues Meer, Sand und Palmen. "Bei den Eiern des Papstes.. " brummte er als er eine halbe Stunde durch den Sand getaumelt war. Seine Beine waren nur sehr langsam wieder aufgetaut. Er musste der einzige sein, es war sonst niemand zu sehen. Er fuhr sich durch das kurze, schwarze Haar und schüttelte sich als der Wind ihm, wie ein hungriger Wolf, an den Knochen nagte. Vielleicht sollte er sich weiter in das Gestrüpp vorwagen. Die großen Palmenblätter sollten eigentlich nicht allzu viel des eiskalten Windes durchlassen. Vorsichtig wagte er sich vor, strich die Blätter beiseite und schlich sich langsam hinein. Seine Hand wanderte wie ein Impuls zu seinem Gürtel, suchte nach dem kleinen Dolch den er immer bei sich trug. Es war ein angenehmes, sicheres Gefühl als seine Finger sich um den kühlen, schlanken Griff legten. Wie eine Raubkatze schlich er durch den Urwald, sah sich präzise um, auf jedes kleinste Geräusch achtend. Wenn man so lange wie er unter dem Kommando verfluchter Briten gestanden hatte lernte man allerdings so einiges dazu. Er drängte den menschlicheren Teil in sich zurück und machte seinen Instinkten platz, die hervorragend ausgeprägt waren, glaubte er zumindest und er hoffte dass er sich nicht irrte. Bald hatte er innerhalb eines Tages die ganze Insel umrundet. Sie war nicht so groß wie er zunächst erwartet hatte. Aber eigentlich groß genug um auf einer Karte verzeichnet zu sein. Doch er kannte keine Insel dieser Art, die auch nur in einer Entfernung von fünfhundert Meilen, von Italien lag. Verfluchte Scheisse Er ließ sich in den Sand sinken und betrachtete den blutroten Sonnenuntergang. Verdammt wie konnte das nur passieren? Wie hatte er von Bord fliegen können? Was ihn allerdings am meisten störte war dass keine Teile, weder Splitter noch Planken oder ähnliches Zubehör des Schiffes, hernagespült worden waren. Entweder hatte ihn der Sturm viel weiter als vermutet getragen oder das Schiff war gar nicht gesunken, was er sich nicht vorstellen konnte. Seine erste Vermutung musste es eher treffen. Und wenn dem so war, konnte es durchaus möglich sein dass er die britischen Hoheitsgebiete gar nicht verlassen hatte. Oder? Jedenfalls brachte es nichts wenn er sich jetzt noch lange den Kopf darüber zerbrach wo er war. Am Horizont bildeten sich bereits wieder dunkle Wolken und verschluckten die letzten Strahlen der Sonne. Es wäre besser wenn er sich um einenn Unterschlupf kümmern würde. Also erhob er sich ein weiteres mal und machte sich an die Arbeit. Er nutzte das was ihm gerade in die Hände fiel oder ihm zu füßen lag. Innerhalb einer Stunde hatte er eine kleine Mulde gegraben und mit hilfe der großen Blätter ein Dach gebastelt. Kaum war er fertig geworden begann es auch schon zu Regnen. Seine Behausung hatte er wenige Meter vom Beginn des Waldes aufgeschlagen. Er wollte nicht weiter als unbedingt nötig hinein gehen, schließlich wusste er nicht wirklich was ihn dort drin erwartete. Er war am Morgen, oder war es Mittag gewesen?, zwar ein wenig im Wald auf und ab gelaufen, hatte aber nicht genügend Zeit gehabt um alles zu erkunden. Er wusste nicht was im Dickicht lauerte, ob Menschen oder wilde Tiere. Und was er nicht gebrauchen konnte war deren nächtlicher Besuch. Murrend kroch er in die Mulde und legte sich hin. Der Regen trommelte auf das improvisierte Dach, der Wind wurde etwas stärker, erreichte ihn aber nicht. Das Wasser des Ufers rauschte und ein Duft nach Erde und Pflanzen umhüllte ihn. Er war um einiges angenehmer als der Gestank nach erbrochenem oder den Fürzen der Typen mit denen er seine Kabine hatte teilen müssen. Er seufzte und drehte sich auf den Rücken. Gerade hob er den Blick und atmete tief ein, als sein Dach zerriss und eine Ladung Wasser auf sein Gesicht schlug. Er verschluckte sich, begann zu husten und sprang auf die Beine. Sein Kopf stieß gegen das Dach und riss es komplett ab. "Raah!! Gottverfluchter scheissdreck!!!!" brüllte er aus vollem halse, riss den Rest seines Unterschlupfs ein und schleuderte alles zu Boden. Mit einem Satz war er aus der Mulde gesprungen und fluchte laut in den Regen. Dieser schlug ihm erbarmungslos ins Gesicht, als würde es ihm gefallen Leonardo, der in einem Wutanfall tobte, nur noch mehr zu reizen. Und dann war er still. Leonardo rührte sich nicht mehr. Ließ es zu dass der Regen über sein Gesicht, über seine Kleidung glitt und starrte zum Horizont. Warum in Gottes Namen war er hier? Welches Verbrechen hatte er begannen, dass er nun so sehr gestraft wurde? Mit knirschenden Zähnen und zitternden Fäusten stand er im Regen, drehte sich dann um und stampfte davon. Er verbrachte die Nacht mit weit geöffneten Augen unter einer Palme und sah zu wie der Sturm an ihm vorüber zog. Es vergingen einige Wochen und bald hatte er eine Hütte aus dicken baumstümpfen gebaut, die er tagelang versucht hatte mit seinem Dolch zu durchtrennen. Und noch immer kam keine Aussicht auf Rettung für ihn. Er war ein Gefangener auf dieser verfluchten kleinen Insel auf der es nichts als ungenießbare Früchte und kleine Wildtiere und Vögel gab. Als das Wetter sich besserte versuchte er sich am fischfang. Nach etlich gescheiterten Versuchen gelang es ihm ein, zwei kleine ihm unbekannte Fische zu fangen. Sie sahen eigenartig aus in ihrem blau gefleckten Mantel, schmeckten aber unglaublich gut. Bald begann er sich einzuleben und gestand sich dass es vielleicht gar nicht so schlimm war hier gestrandet zu sein. Es gab Tage, da bereitete es ihm unglaubliche Freude zu jagen oder zu schwimmen. Hier war er frei, auf einer kleinen Insel im nirgendwo, eingekeilt vom Meer. Wie konnte ein Gefangener Freiheit empfinden? Welch Ironie! Die Monate verstrichen, mal schnell, mal etwas langsamer. Er fühlte sich ein wenig einsam, das musste er zugeben. Denn bald waren es zwei Jahre die er nun dort verbrachte. Seine Uniform hatte er schon lange weg geworfen. Sie war schon zu nichts nutze gewesen als er gestrandet war. Also lief er nackt herum. Was war schon dabei schließlich gab es niemanden der ihn deswegen bezichtigen, oder in den Kerker werfen lassen würde. An einem lauen Morgen war er fast eine Stunde vor Sonnenaufgang aufgestanden, seltsam denn sonst erhob er sich spät nach der Sonne, wenn sie am höchsten stand. Er stöhnte leise und kratzte sich am verfilzten Bart als er draußen ein leises Kreischen vernahm und stand auf um nachzusehen. Als er unter dem Türrahmen stand erstarrte er. Da war ein Schiff! Ein Schiff! Am Horizont! Aber es verschwand gerade in die entgegengesetzte Richtung. Er rannte zum Ufer und wollte grade rufen als es ihm dann aber doch ziemlich sinnlos erschien. Sie würden ihn nicht mehr hören. Die Entfernung war zu groß. Er ließ die Hände sinken, die er an den Mund gehoben hatte, als er wieder dieses kreischen hörte. Er sah sich um. Er hatte geglaubt dass der Schock nach dem jetzigen gar nicht hätte größer werden können. Da hatte er sich geirrt. Denn dort drüben, keine zwanzig Schritte entfernt lag eine Gestalt am Ufer. Ein kunterbunter Vogel hüpfte um ihn herum, pickte ihm auf den Kopf aber die Gestalt rührte sich nicht. Vorsichtig machte er ein paar Schritte auf ihn zu. Der Vogel legte den Kopf schief und starrte ihn aus dunklen Knopfaugen an. "Ksch! Verschwinde!" knurrte er und begann den Vogel zu scheuchen. Aber dieser ließ sich nichts gefallen, sondern hob sich blitzartig in die Luft und begann auf ihn einzuhacken. "Verdammtes federvieh!! Verschwinde sonst wirst du zu meinem Frühstück!!!" bellte er und schlug nach dem Vogel. Er bekam ein Bein des Tieres zu fassen, das laut zu kreischen begann. Schnell riss Leonardo ihn runter und hielt die Flügel an den runden, weichen leib gepresst. Aber der Vogel gab keine Ruhe, strampelte mit den krallen besetzten Füßen und versuchte ihn mit seinem scharfen Schnabel zu erwischen. Sein Geduldsfaden war gerissen. "Gib Ruhe!!" brüllte er aus vollem halse. Der Vogel verharrte und blieb mucksmäuschenstill. Stattdessen aber begann etwas anderes zu kreischen. Die Quelle war die Gestalt am Boden. Leonardo starrte ihn an, der Junge starrte aus weit aufgerissenen Augen zurück. Er war jung, sehr jung. Er hatte aschblondes Haar und aufgeweckte giftgrüne Augen. Seine schlanke Statur wirkte ein wenig schwächlig, er hatte wohl ziemlich lange nichts vernünftiges mehr gegessen. Ich auch nicht dachte Leonardo grinsend. Seiner Kleidung nach war er ein Adeliger. Wenn etwas gab das er gut einschätzen konnte waren es die Charakterzüge der Menschen. Jeder Trottel hätte das erkannt was er jetzt an diesem Jungen unmissverständlich erkannte. Ein verzogenes Gör einer angesehenen Adelsfamilie. Wahrscheinlich ein Einzelkind das ziemlich verhätschelt wurde. Sein Blick war nicht stark, er war weich. Wie der eines neugeborenen. "Wer... wer sind Sie??" fragte der Junge in fließendem Englisch als er sich zittrig erhob. Er taumelte ein paar Schritte zurück und musterte Leonardo von Kopf bis Fuß. Es war ein herablassender Blick der aber zwischen seinen Beinen hängen blieb. Die Augen des Knaben wurden kugelrund, sein Gesicht rötete sich leicht. Als er den Blick aber hob verfinsterte sich dieser. "Sie nackter wilder!! Lassen sie den Vogel los!!! Elender Barbar!!" kreischte er in seiner mädchenhaften Stimme. Leonardo tat wie ihm geheißen. Der Vogel plumpste wie ein Stein zu Boden und blieb regungslos liegen. "Emelie!! Emelie!!" kreischte der Junge, schnappte sich den Vogel und rüttelte an ihm, erst sacht, dann etwas heftiger, als er nicht reagierte. Leonardo starrte den Jungen mit hochezogener Augenbraue an, dann wandte er sich aber um und stampfte zur Hütte zurück. Das war nun wirlklich nicht die Gesellschaft die er sich gewünscht hatte. "He!! Sie!! Warten Sie gefälligst!! Sie haben meinen Vogel ermordet!! Wissen Sie was Sie da angerichtet haben?? Das ist ein seltener osteuropäischer..." Leonardo schlug ihm die Tür ins Gesicht. "Was erlauben Sie sich, Unhold!! Öffnen Sie die Tür!!!" er begann gegen die Tür zu trommeln und in dem Moment fragte er sich was er mit dem Vogel in der Hand gemacht hatte. Hielt er ihn mit einer Hand fest und schlug mit der anderen gegen die Tür? Hatte er ihn fallen lassen? Oder war es sogar der Vogel mit dem er um einlass verlangte? Er grunzte und warf sich wieder ins Bett. Das war alles ein Traum, ein fürchterlicher Traum. Da fiel ihm das Schiff wieder ein. Vielleicht hatte man den Jungen ja unterwegs von Bord geworfen? Es hätte ihn nicht weiter gewundert. "Machen Sie die Tür auf!! Sie wissen wohl nicht wer ich bin!!! Mein Name ist Sir Ian von Willchester!!" Leonardo sagte nichts, ließ den Kopf ins Kissen sinken und schlief sofort ein. Gegen spät Nachmittag öffnete er wieder die Augen. Das erste was er tat war sich umzusehen. Der Junge war nicht hier drin. Er hatte die schwere Tür nicht aufbekommen. Aber wenn es nun doch ein Traum gewesen und er gar nicht aufgestanden war? Dem wollte er nachgehen. Er öffnete die Tür und trat hinaus. Der junge war nirgends zu sehen. Er lief am Ufer auf und ab, fand aber nicht die kleinste spur auf die Anwesenheit eines weiteren Menschen. Er rieb sich das Gesicht und grinste. Das war in der Tat ein scheusslicher Albtraum. Wohl das schlimmste was er sich vorstellen konnte. Über seinem Kopf kreiste ein eigenartiger Vogel und gab kreischende Laute von sich. Sein grinsen erstarrte. Da kam der Bengel hinter einem großen Felsen hervor und schliff eine Truhe mit sich die ziemlich schwer zu sein schien. Denn er blieb jedesmal nach zwei Schritten stehen um nach Luft zu schnappen. Er hatte die Ärmel und die lederne Hose hochgekrempelt um nicht nass zu werden. Als er Leonardo sah verfinsterte sich seine Miene und er hob demonstrativ die Nase und brachte ein verächtliches "Pah!" zustande, ehe er den Koffer weiter an Land zerrte. Der Albtraum war wahr geworden und stand leibhaftig in einer größe von einmeterundsechzig vor ihm. Der Junge brach schließlich über der Truhe zusammen. Der Vogel kam herunter gesaust und landete auf seinem erschöpften trottel von einem Herren. "Kommen Sie... ja nicht... auf... die Idee... mir zu helfen." schnaubte er und begann an der Truhe herumzuwerkeln. Leonardo spürte eine Wut aufkeimen. Er hätte nichts lieber getan als dem Bengel seinen hochangesehenen adeligenarsch zu versohlen. Aber er war zu hungrig. Er ging in die Hütte zurück und suchte nach seinem Speer um nach Fischen zu jagen. Er würde sich keinen Deut um den kleinen Scheren, sollte dieser zusehen wo er blieb. Nicht weit von ihm tummelten sich die Fische meistens in einer Mulde, um dort ihre Eier abzulegen. Dort würde er sie fangen. In weniger als einer halben Stunde hatte er ein dutzend der kleinen Fische gefangen und kehrte zur Hütte zurück. Der Junge saß auf der Truhe und starrte ihn an. Leonardo ließ sich davon nicht stören. Er legte die Fische beiseite und entfachte ein Feuer. Er ließ alles ganz ruhig angehen, spürte dabei die Blicke des Jungen die sich tief in ihn hinein bohrten. Der dumme Vogel hockte neben seinem Herrn und warf gierige Blicke auf die Fische. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)