Second Side Of Love von Meme (-***~The Dark Side ~|~ KaRe ~|~ 07.02. - Kapitel 2 ist online ^____-) ================================================================================ Prolog: Why Have You Done This ? -... ------------------------------------- Moin, Moin ^^ Und herzlich willkommen zu meiner ersten "reinen" Darkfic... Sie ist einer meiner ältesten FF's überhaupt und ich hab sie auch nur online gestellt, weil Hawk89 *sie anstarr* darauf bestanden hat... Naja... Kommen wir zum Thema... Titel: Second Side Of Love Untertitel: The Dark Side Kapitel: Prolog Genre: Darkfic (+Shonen-ai) Paring: uhum... KaiXRay, AzrâlXRay... *räusper*... Erklärung in der FF ^^ DC: Mir gehört nichts, außer die Idee und Azrâl, ich will niemandens Rechte verletzten und verdiene auch kein Geld hiermit... "..." - gesagtes I will follow you, even in death. - ganze Sätze kursiv= gedachtes, aber nur, wenn in jemandes POV geschrieben ,The angels cry and the devils laugh' -gedachtes, wenn in "Normal"-POV (Will you bite the hand, that feeds you?) - Kommentar der Person, wenn wieder in POV -||~|-|~||- -Absatz/ Auslassung etc. So... Der Prolog ist das einzige, was ich im Moment hab und bei genug Feedback werde ich wohl weiterschreiben... bzw. mich dazu verleiten lassen... Also dann... -||~|-|~||- Secon Side Of Love The Dark Side Prolog: Why Have You Done This? -... [Azrâl's POV] Dunkelheit. Sie beherrschte diesen Ort durch und durch. Nur die Hitze weilte noch neben ihr; keines der Elemente schien hier wirklich sein zu wollen; in der Dunkelheit. Nur Kreaturen, von Gott verstoßen, lebten hier. Kreaturen der Finsternis, die Dämonen, die die Menschen fürchteten. In den dunkelsten Ecken verkrochen sie sich, als ich durch die höhlenartigen Gänge schritt. Mit interessierten Blicken musterte ich die teils behauenen Wände, die von den verschiedensten Taten und Kriege meines Herrn ausgefochten wurden. Alles sah ich so deutlich vor mir, als würde die verfluchte Sonne hier unten scheinen. Zum ersten Mal in meinem elenden Leben schritt ich hier entlang und fragte mich, warum Er nach mir gerufen hatte. Sonst schickte er mir seine Boten, wenn es für mich zu tun gab, aber diesmal war es anders gewesen. Diesmal hatte er mir einen Boten geschickt, der mich aufgefordert hatte, zu Ihm zu gehen. Es mag lächerlich klingen, doch auch hier gab es so etwas wie Freundlichkeit und Disziplin. Doch innerlich verfluchte ich Ihn. Warum holte Er mich ausgerechnet jetzt? Wo ich mich doch so prächtig mit den Neuen amüsiert hatte, an ihren Schreien gelabt und noch schöneres mit ihnen getrieben hatte. Plötzlich sprang mich was von der Seite an. "Was willst du hier?", zischte es. "Du hast hier nichts zu suchen!" "Aber du, oder wie?", fauchte ich zurück. "Und geh runter von mir. Ich bin auf dem Weg zum Herrn!" "Klar! Und ich bin Gott!" Zischend kroch es von mir und bäumte sich zu voller Größe auf. "Also was willst du wirklich hier?" Angewidert von ihm baute ich mich vor ihm auf. "Wenn du wüsstest, wer ich bin, wärst du nicht so aufmüpfig!" "Ouh... ich bekomm es mit der Angst zu tun!" "Nein, mit dem Tod!" Leblos fiel die Kreatur zu Boden, das letzte Aufleuchten der violetten Augen versicherte mit, dass es tot war, bevor es zu Staub verfiel. "Selbst Schuld..." Nebelschwaden zogen durch die nächsten Gänge und eine ungewohnte Kälte umschloß mich, sogar die Dunkelheit wich hier. Davon geblendet zog ich die Kapuze meiner Kutte tiefer ins Gesicht und senkte den Blick. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper, was für mich ungewohnt war, und... ja, zum ersten Mal in meinem Leben spürte ich Angst. Zitternd brach ich in die Knie. "Meister", flüsterte ich heiser und deutete eine Verbeugung an. "Azrâl." Seine Stimme klang zart, aber zugleich beängstigend. "Du musst etwas für mich erledigen..." "Ja, mein Meister?" Ich spürte, wie meine Angst immer größer wurde; wie mein Verstand drohte sich langsam in Luft aufzulösen; wie mir schlecht wurde. Immer weiter starrte ich auf den Boden, der langsam an Halt für mich verlor. "Der Tod wird gewünscht In den Dunkelsten Zeiten des Lebens Doch in den Tagen des Lichts Ist er schon da...", sprach er. Ich wusste, es war eine der ältesten Sagen unserer Welt und es war meine Aufgabe. "Wer, mein Meister?" Ein leises Rascheln erklang, doch immer wagte ich es nicht, den Blick zu heben. Der Nebel wurde dichter, hüllte mich ein. "Sieh auf!" Ich tat, wie mir geheißen war. Im Nebel eingehüllt sah ich, wie Bilder eines Jungen auftauchten. Bilder von Misshandlungen, Bilder der Gewalt, nicht selten blutig. Begierig leckte ich mir die Lippen. "Jaaa, mein Meister!" In einer Verbeugung verbleibend schritt ich rückwärts aus dem Nebel und kniete dann wieder nieder. "Azrâl, geh hinauf und hohle bring mir seine Seele, aber wehe, es geschieht ihr etwas. Ich brauche sie unbeschädigt." Es klang wie eine Bitte, nicht wie ein Befehl. "Ja, mein Meister..." Ich wollte schon gehen, als er mich noch einmal zurückrief. "Nimm dies", sprach er. Ich spürte seinen Atem ganz nah an meinem Gesicht und eine Hand auf meiner Schulter. "Was ist es, mein Meister?" Meine Stimmte zitterte, drohte zu brechen. Die Nähe meines Herrn machte mir Angst. Übelkeit stieg in mir auf, ich spürte das Bedürfnis, mich übergeben zu müssen. "Sein innigster Wunsch." Er reichte mir eine gläserne Phiole. "Finde heraus, wie du sie am besten gebrauchst, denn ich vermag es nicht. Zu rein ist seine Seele." "Ja..." Zitternd drehte ich das Behältnis in meinen Händen, eine silbrige Substanz war darin enthalten. "Azrâl?" Seine Blicke schmerzten wie 1000 Messerstiche. "Verzeiht, mein Meister. Ich war nur so fasziniert von diesem Wunsch. Was ist es?" "Selbst ich vermag es nicht zu sagen. Aus einem seiner Träume habe ich ihn entnommen und spürte nur, dass dies dem Jungen wichtig war." Er ließ von mir ab. Erleichtert atmete ich auf. "Und nun, Azrâl, geh hinauf und rette seine Seele." Dunkelheit beherrschte wieder den Ort, mein Meister hatte sich in seine Gemächer begeben, doch ich wagte es immer noch nicht, mich zu bewegen. "M-Meister?" "Ja, Azrâl?", hallte es von fern. "Wie, mein Meister, soll ich seine Seele herbringen? Ihr habt mir noch nicht mal die Umstände erklärt!" "Gewinne sein Vertrauen und benutze seinen Wunsch." "Und seine Seele, mein Meister?" "Die Phiole, Azrâl, die Phiole!" Dann herrschte wieder Stille. Schwankend richtete ich mich auf, verstaute das gläserne Gefäß in meiner schwarzen Robe und konzentrierte mich auf den Jungen. Meine Umgebung verschwand, ich wandelte schneller als das verfluchte Licht durch die Gänge, tauchte durch die Oberfläche. Bilder, immer wieder sah ich die Bilder dieses Jungen vor mir, konnte sie nicht vergessen. Es war, als hätten sie sich in mein Gehirn gebrannt. Verärgert darüber schlug ich gegen einen Stand, der Händler sah wahnsinnig verwirrt aus, konnte sich wohl nicht erklären, was da geschehen ist. Menschen; Sie waren einfältig und egoistisch, glaubten nicht an das, was sie sahen und beuteten ihre Umwelt gnadenlos aus, ohne zu wissen, wie sie ihr damit schadeten. Sie waren Schuld daran, dass ich und alle anderen meiner Rasse dort lebten, wo wir es jetzt taten; hatten ihren Glauben auf Gut und Böse und sahen nicht die Dinge dazwischen. Menschen... Sie waren einfach nicht mehr dass, als was ich sie kennengelernt hatte: Ohne Furcht und mit dem Drang zu erfahren, was sie für die Zukunft tun konnten. Heute wollten sie nur wissen, was die Zukunft ihnen bringen würde. Angewidert blieb ich einen Moment stehen, die Nacht war schon Herr über die Welt geworden, obwohl ich nicht mehr als einen Augenschlag unterwegs gewesen bin. Ein heruntergekommenes Gebäude befand sich direkt vor mir. Hier wohnte der Junge also. Ich würde den Auftrag meines Meisters so schnell wie möglich ausfüllen, damit ich wieder zurück konnte. Weg von diesem Ort, wo ich vor über 1000 Jahren vertrieben wurde, als die Menschen anfingen an Gott zu glauben. Gott; Wieder eines dieser Dinge, die der Mensch verehrte, dabei war er nicht besser als wir. Ich eilte den kurzen Weg in die Wohnung des Jungen. Zuerst dachte ich, es wäre nicht wahr, doch um so weiter ich eintrat, desto deutlicher wurde es: Das was eine Wohnung sein sollte, war mehr ein Chaos. Die Wände waren mit den übelsten (menschlichen) Beschimpfungen beschmiert; Regale, und Schränke waren umgeworfen worden und deren Inhalt lag quer auf dem Boden verstreut; überall lagen Scherben auf dem Boden, nicht selten mit Blut beschmiert. Ich konnte mir nicht vorstellen wie hier jemand leben konnte, dachte ich doch, dass Menschen immer peinlichst auf Ordnung achteten. Im Schlafzimmer sah es noch schlimmer aus, nur in einer Ecke war es aufgeräumt. Leise raschelte es aus der Dunkelheit und ich wich erschrocken in den Schatten zurück, hatte nicht damit gerechnet, dass hier wirklich jemand freiwillig wohnte. Vorsichtig ging ich auf das Bett zu, darauf achtend, nicht aus dem Schatten hervorzukommen. Ich streckte eine Hand aus und wollte nach der Decke greifen, mit der anderen hielt ich die Phiole fest umschlossen, doch bevor ich irgendetwas tun konnte, schnellte eine Hand hervor und packte mich am Arm. Bernsteinfarbene Opale leuchteten auf, wirkten jedoch nicht ängstlich, sondern eher erfreut. Etwas irritiert riss ich mich los und wollte wieder verschwinden, aber der Junge sprang auf und hielt mich abermals fest. Ich war überrascht; Sonst verfluchten mich die Menschen immer, wenn ich auftauchte, doch jetzt... . Prüfend glitt mein Blick über ihn. Nur mit einer Shorts bekleidet stand er da, sein Körper war abgemagert und wurde von Wunden und blauen Flecken geziert. Sein nachtschwarzes Haar wirkte zerzaust und klebte ihm strähnig am verschwitzten Körper. Seine Stimme klang sanft, voller Vertrauen, zitterte jedoch, als er zu mir sprach. "Da... bist du ja... endlich!" -||~|-|~||- So... wie fandet ihr's ??? Wie gesagt, nur bei genug Feedback schreib ich weiter, sonst mach ich mir zuviel Mühe... Und meine anderen FF's *schleichwerbung mach* vernachlässige ich sonst wieder ><° Nya Hoffentlich bis zum nächsten Kapitel ^^ Kurai_Chino Kapitel 1: What is it... a life? -------------------------------- OoO Woah... So viele Kommis! Da kommt man ja aus dem Staunen nicht mehr raus! Danke, danke, danke, danke, danke, DAAAAAAAAAAANNNNNNNNNNNNKEEEEEEEEEEEEEEE @SkyAngel - Freut mich, dass es dir gefällt ^^ Hab mir auch ganz viel Mühe damals mit dem Chapter gemacht ... ^^; @Hawk89 - Findest du eigentlich alles geil, was du zu fassen bekommst??? XDD... ne, freut mich aber, dass du diese FF ebebfalls begleitest ^^ @yurico - *hrhr* Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen! Dieses "Gedicht" hat ne tiefe Bedeutung... ^^ Und... herzlich willkommen ... xD @Amaya_Night - Geil? Wird noch geiler! Weiter! Bitteschön! ... ^^ ... Toll, dass sie dir gefällt ^^ @Portgas - ^^ Super, dass du sie liest... ^^ Und es geht weiter... nach über einem Monat >.<" @Kiara-_-_-chan - Eine unbeschadete Seele? Irgendwie hab` ichs gewusst, dass da sowas kommt, aber die Frage kann ich nicht beantworten, denn das ist ein Hauptteil der FF ^.~ Also weiterlesen ^^ @Winterdream - Doch so viel geschrieben??? Naja... Bitte: Es geht weiter! @sarah89 - So ein langes Kommi *-* Aber ... ich kann nur eines dazu sagen: weiterlesen... Sonst verrat ich zuviel! XD @Nick_chan - Danke... Aber, einen Schreibstil? Ich wusste gar nicht, dass ich soetwas besitze... xD... @Akiko-chan - *mit dir Basketball spiel* .. xD ... Naja Freu dich noch mehr, es geht weiter! @kazumi_17 - Hetz mich nicht >.< ... ich muss doch alles in dieser Stimmung halten... xD Aber tadadadadada.. Fortsetzung ist da ^.~ @Ca - Wah >-< Eine Frage, die mich umhaut... Keine Antwort.. xD @Mao_Anna - Danke fürs Kommmi... ^^ Und, super, dass du wieder dabei bist ^^ @KRIA - Du verstehst mich??? Hach ist das schööööööön... xD @JulY - *-* Du. Liest. Meine. Wertlose. FF? Wow .. ich bin gerührt... TT_TT Und freu mich trotzdem, dass sie dir gefällt ^^ @kojigrily - Super?? Na dann... es wird noch besser... Hoff ich.. xD @Yukei - Alle finden meinen Schreibstil toll, aber ich kann mich damit überhaupt nicht zurecht finden... Ich weiß auch nicht wieso ... ôO... *knuddel* das haste dir verdient... xD @Iruma - Mensch, steh auf, soviel geflehe kann ich nicht ab.. xD... Und... mittlerweile hab ichs verstanden... Auch wenn ich mich damit nicht abfinden kann, dass man meinen Schreibstil mögen kann... ôO @Mika-chan-w - Super? Na zumindest etwas... Ich dachte erst, dass das hier niemand liest... >.<" @batterfly119 - Was ist denn bitte schön noch normal? Sind wir nicht alle anders? ... =^^= @-kaya- - Gott? Ich schäme mich ja schon, dass ich es überhaupt getan hab.. xD ... Ne, aber indirekt werd ichs nochmal machen... hoffentlich sieht man das... ôO... Und, ja, die Hölle *-* Mein ZuHause.. xD Und... du bist die einzige, die Azrâl richtig geschrieben hat.. Respekt.. xD... Aber... Wunsch erfüllt ^.~ Ich freu mich wirklich, dass sie euch gefällt... ^^ Titel: Second Side Of Love Untertitel: The Dark Side Kapitel: 1. Kapitel Genre: Darkfic (+Shonen-ai), Rape, AU Paring: uhum... KaiXRay, AzrâlXRay... *räusper*... Erklärung in der FF ^^ DC: Mir gehört nichts, außer die Idee und Azrâl, ich will niemandens Rechte verletzten und verdiene auch kein Geld hiermit... Zeichenerklärung: "..." - gesagtes I will follow you, even in death. - ganze Sätze kursiv = gedachtes, aber nur, wenn in jemandes POV geschrieben ,The angels cry and the devils laugh' -gedachtes, wenn in "Normal"-POV (Will you bite the hand, that feeds you?) - Kommentar der Person, wenn wieder in POV -||~|-|~||- -Absatz/ Auslassung etc. Naja... Sonst noch... Widmung: yurico Nebenwidmung: Winterdream zum Burzeltag ^^ Mal sehen, wer die nächste Widmung bekommt ... Aber ich will euch ja nicht auf die Folter spannen: -||~|-|~||- Second Side Of Love The Dark Side Kapitel 1: What is it... a life? [Rays POV] Mir war schlecht. Nur der Gedanke daran schien es auch noch zu verschlimmern. Wenn das überhaupt ging. Denn eigentlich war alles schon schlimm genug. Mein Leben war die reinste Hölle. Manchmal stand ich schon kurz davor, es zu beenden, konnte es einfach nicht mehr aushalten; Ihr Gelächter, ihre Blicke, Tritte, Schläge... Wieder schlug ich mir eine Hand voll Wasser ins Gesicht, versuchte meine Gedanken zumindest für kurze Zeit aufzuklären. Mein Blick ging tief in den Spiegel und ich erschreckte mich selbst vor dem, was ich sah; mich. Die Blutergüsse verschwanden nicht einmal mehr, sie schienen ihren Spaß daran zu haben, einfach nur da zu sein. Eine Welle der Übelkeit überkam mich so plötzlich, dass ich mich festhalten musste, um nicht zusammenzubrechen. Alles in mir schien verdreht zu sein, nicht mehr am rechten Fleck; Im Ganzen schien ich hier schon nicht mehr hinzugehören. Was war es denn schon wert, ein Leben? Besonders meines... Niemanden interessierte es, wie es mir ging, geschweige denn dachte jemand daran mir zu helfen, wenn ich zusammengekrümmt da lag, zuckend vor Schmerzen und nicht mehr recht bei Sinnen. Solange sie ihren Spaß hatten, brauchten sie sich ja keine Sorgen zu machen, wie es mir ging. Wer war ich denn schon? Ein niemand, der nichts zu sagen und einfach alles zu ertragen hatte. Und wieder glitt mein Blick in den Spiegel und ich zuckte heftigst zusammen. Diesen Anblick konnte ich schon lange nicht mehr ertragen. Wie war es dann für die anderen? Ich war ein Schandfleck, nicht mehr und noch weniger, verdiente es eigentlich nicht mehr zu leben. Was brachte es denn, wenn ich noch hier bliebe? Rein gar nichts. Leben... Was sollte ich denn damit anfangen? Damit spielen, wie ein Hund mit seinem Knochen, den er nach einer Zeit sowieso wieder wegwarf, wenn er ihn nicht mehr wollte? Was, verdammt nochmal, sollte ich denn hier? Ich ließ mich an der kalten Wand hinabgleiten, die Schmerzen in meinem Rücken ignorierte ich, viel zu lange schon lebte ich schon mit ihnen, als dass ich sie noch wirklich spürte. Sie waren da und mehr nicht, ein ständiger Begleiter Benommen blickte ich auf meine Hände; geschunden, bandagiert, so wie fast mein ganzer Körper. Nur... meine Handfläche der Rechten war irgendwie unversehrt. Fragend schob ich den schmutzigen Verband weiter auseinander. Die Haut war tatsächlich abgeheilt. Naja, zumindest etwas schien in meinem Leben heil zu sein. Vielleicht auch mehr als das. Immer noch sah ich diese violetten Augen vor mir, die in der Dunkelheit des Zimmers geglüht hatten. Sie wirkten schon fast panisch, als ich auf ihn zugegangen war. Ich wusste zwar nicht, wer er war, doch irgendetwas... war da. Ich konnte es nicht in Worte fassen, zu unbekannt war es mir. Und jetzt war ich wieder allein. Dieses kurze Gefühl des Glücks, als ich ihn sah, war so befreiend, dass ich ihm am liebsten sogleich gefolgt wäre, nur weg von hier, aus dieser grausamen Welt. Doch der Unbekannte war einfach wieder verschwunden. Jetzt saß ich wieder allein in meiner Wohnung und wusste nicht einmal, wer er gewesen war. Die Leere in mir schien noch größer zu werden, mit jedem Verlust, den ich ertragen musste. Meine Eltern, Verwandten, sie alle waren auf unerklärliche Weise ums Leben gekommen. Und so etwas wie Freunde hatte ich nie. Niemand wagte sich so wirklich in meine Nähe, denn ich schien das Unglück regelrecht anzuziehen. Überall, wo ich hinging, geschah mir unbekannten Personen etwas, die nicht selten starben und nicht selten wurde es mir angehängt. Aber mir machte es nichts mehr aus, ich wusste, wenn es noch einmal passieren sollte, dann würde ich etwas tun. Nur eines, dass ich mir vorgenommen hatte, dass ich dann wirklich in die Tat umsetzten würde, wenn ich den Grund dazu hätte: Wenn es nochmal geschehen sollte, dann würde ich mich umbringen. Sonst sähe ich keinen Grund dazu. Ich fragte mich nur, ob dieser Fall je eintreten wird. Wann sollte mir denn noch einmal so etwas zu Leibe rücken, dass es mich schmerzte? Mir tat schon nichts mehr weh. Die Misshandlungen schmerzten mich nicht mehr, mich ließ es kalt. Monster nannte man mich schon, aber vielleicht war ich ja genau das. Langsam rappelte ich mich auf. Es brachte ja eh nichts hier zu bleiben, es würde so oder so weitergehen, also konnte ich meinem Unglück auch direkt in die Arme laufen. Schnell schlüpfte ich in meine Schuluniform, die auch schon mal bessere Tage gesehen hatte, schnappte mir meine Tasche und ging hinaus. Draußen war es noch recht dunkel und ich sah nicht wirklich, wo ich entlang lief und stolperte schon mal. Fluchend trat ich gegen eine flackernde Straßenlampe, die daraufhin ganz ihren Geist aufgab. "Na super!", grummelte ich vor mich hin und setzte mich auf die Bank. In ungefähr zehn Minuten würde der Bus kommen, aber man konnte ja nie wissen. Schließlich wurde ich schon oft genug aufgehalten. Zitternd schüttelte ich mich, als mich die Bilder einholten. "Guten Morgen, Ray", hauchte mir eine bekannte Stimme ins Ohr. "Ich hoffe, du hattest ein schönes Wochenende?" "Verpiss dich!" Mir gefiel das jetzt schon nicht. "Hey, bleib locker! Darf man sich denn nicht nach deinem Befinden erkunden?" Ich hatte das Gefühl, kotzen zu müssen. "Quatsch nicht so gequollen! Was willst du?" "Dir kann man auch nichts recht machen, was?" Er schwang sich über die Bank und setze sich neben mich. "Nimmst es wohl lieber auf die harte Zour, was?" Laut schrie ich auf, als er seine Hand in meine Haare vergrub und mit einem kräftigen Ruck meinen Kopf nach unten zog, sodass es knackte. "Fahr... zur... Hölle!" "Welch böse Worte. Da sollten wir dir wohl wieder Manieren beibringen, hm?" "Wir? Ich seh aber nur dich!", keuchte ich hervor. Er verstärkte seinen Griff. "Das lässt sich schnell ändern", erwiderte er und ließ los. "Ohhh, der Bus ist da!" Freundschaftlich legte er mir seinen Arm um die Schultern und zog mich mit in den Bus. Sein Grinsen war so falsch wie die Nacht, wenn sie am Tage stattfand. Der Blick nach draußen war zumindest eine kleine Erleichterung für mich, doch sobald der Russe merkte, dass ich ihm nicht mehr zuhörte, vergrub er seine Finger immer tiefer in meine Schulter. Ich verkniff es mir, es ihm an den Kopf zu werfen, wollte es doch nicht unbedingt auf Prügel ankommen lassen. Nur einen Tag wollte ich mal ohne Verletzungen nach Hause zurückkommen. "...Und weißt du was?", wandte er sich wieder einmal an mich, doch schüttelte ich nur leicht den Kopf. Was interessierte es mich denn schon, welche Antwort er sich auf seine eigene Frage gab!? "Wir bekommen `nen Neuen. Hab gehört, der soll nicht von schlechten Eltern sein... Ich glaub, den seh ich mir mal an!" Na also, total unwichtig. Interessierte mich eh nicht. Die Neuen würden, wenn sie aus gutem Elternhause stammten, auch sogleich aufgenommen und ich war immer ihr erwähltes Opfer für ihre Späße. Genervt stand ich auf und quetschte mich an Bryan vorbei, als er mich plötzlich am Arm festhielt. Er hatte so ein Funkeln in den Augen, was mir so gar nicht gefiel. "Wusste gar nicht, dass du so gut aussiehst!", murmelte er und zog mich wieder zu sich, so dass ich auf seinem Schoß zum sitzen kam. "Ist mir noch gar nicht richtig aufgefallen..." "Wie denn auch?", fauchte ich zurück und sprang wieder auf. Das ging mir zu weit. Nicht, dass er es tat, nein, dass er es mitten im Bus, vor all den anderen, zu mir sagte. Es reichte ja schon, wenn er mir des Nachts auflauerte, doch das er schon vor der Schule nicht mehr von mir lassen konnte, war echt zuviel. Ich riss ihm meine Tasche aus den Händen, die er mit einem Unschuldslächeln festhielt, und drängte mich durch den Gang. So ein widerliches Schwein. Abrupt bremste der Schulbus und ich stolperte ein paar Schritte nach vorne. "Na, wen haben wir denn da?" Der Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören, als er mich wieder hochhievte. "Wusste gar nicht, dass du solche Sehnsucht nach mir hast, dass du mir gleich in die Arme fällst!" "Lass mich los, Tala!" "Nur zu gern. Aber hau nicht gleich wieder ab...", hauchte er mir schon fast zärtlich zu und gab mich frei. So schnell ich nur konnte, eilte ich aus dem Bus und fiel prompt über den nächsten Bordstein. Aber das Schicksal meinte es wohl wieder gut mit mir und meine beiden Freunde fingen mich wieder auf. "Du musst besser aufpassen, Kleiner... Sonst passiert dir noch was!" "Und das wollen wir doch nicht, oder?" Das höhnische Gelächter der Russen drang mir nur gedämpft an die Ohren, nachdem sie mich mit Schlägen in die Magengrube in die nächste Seitenstraße bugsierten. Zitternd lief ich den Weg zur Schule weiter, eine Hand an die Wand gelegt, damit ich nicht umfiele. Diese Schweine hatten es doch tatsächlich wieder getan! Keuchend richtete ich mich aud. Ich wusste nicht, wie andere mich sahen, doch konnte ich es erahnen: Schlimm genug. Meine Lippen waren aufgeplatzt und Blut lief aus ihnen und der Nase. Meine rechte Wange fühlte sich unnatürlich dick an und meine Uniform sah fürchterlich aus. Am Eingang der Schule blickte ich mich gehetzt um- zum Glück war kaum jemand da. Ich verzog mich in die Toiletten und stellte mich ans Waschbecken, die Hände verkrampfte ich um das kalte Prozellan. Blut besprenkelte das makellose weiß. Zitternd drehte ich den Wasserhahn auf und wusch es weg. Nur zögernd sah ich in den Spiegel; Jedenfalls sah ich besser aus, also sonst. Schnell wusch ich mir noch das Blut aus dem Gesicht und von der Kleidung, soweit es eben ging, zog meine Uniform zurecht und verließ den Raum, nachdem ich mich mit einem kurzen Blick in den Flur versichert hatte, dass da niemand war. Ich sprintete zu meinem Spind, stopfte noch einige Bücher in meine Tasche und versuchte so unauffällig wie möglich zum Klassenraum zu gelangen. Inzwischen waren die Gänge etwas belebter geworden. Doch irgendjemand schien es nicht gut mit mir zu meinen. "Da ist ja unser Kleiner!" "Und er hat sich auch noch fein herausgeputzt!" Bryan legte mir wieder einen Arm um die Schultern und zog mich weiter zu sich. "Hör zu", zischte er mir bedrohlich zu. "Wenn du jetzt schön brav bist und keine Mätzchen machst, lassen wir dich in Ruhe!" Fragt sich nur für wie lange. Dennoch nickte ich. "Gut. Also: Ich weiß ja nicht, wie er dazu kommt, aber der Neue will dich unbedingt kennen lernen!" Der Rothaarige legte mir ebenfalls einen Arm um die Schulter. So fühlte ich mich überhaupt nicht wohl, doch wollte ich nichts riskieren und spielte ihr Spielchen mit. Sie schleiften mich durchs halbe Gebäude auf den Schulhof. Unterwegs kamen uns ein paar Lehrer entgegen, die den beiden Russen skeptische Blicke zuwarfen, die dann jedoch nur grinsten und einen auf Freund machten. Ich senkte den Blick, als die beiden ihr Ziel gefunden hatten. "Ich frag mich ja echt, was du mit dem willst, aber, bitte! Es ist deine Sache!", meinte Tala und gab mir einen Stoß in den Rücken, so dass ich ein paar Schritte nach vorn stolperte. Zwar wusste ich nicht, wie der Neue von mir erfahren hatte, wenn er nicht gerade Freunde auf dieser Schule hatte, doch war ich innerlich doch etwas froh, da ich so etwas abstand zu den Russen hatte. "Hey, bist du taub, oder was? Ich hab dich was gefragt?" Langsam sah ich auf und mir wäre beinahe die Luft weggeblieben. Das es so etwas noch gab! Er schien wie aus einem - meinem - Traum entsprungen. Ich schluckte schwer. Das war einfach unglaublich! "Also, wie heißt du?" "Ray... Ray Kon...", flüsterte ich heiser. "Kleiner!", rief Bryan tadelnd. Ich warf ihm einen verächtlichen Blick zu, doch schien es ihn nicht im geringsten zu interessieren. "Er heißt Raymond Kon!", fuhr er unbeirrt fort. "Aber nenn ihn ruhig "Kleiner", daran ist er gewöhnt!" Eine unbändige Wut stieg in mir auf und ich wollte mich gerade auf den Blasslilahaarigen stürzen, als er mich am Handgelenk festhielt und eben diesen einen feurigen Blick schenkte. "Nein, Danke! Ich werde bei Ray bleiben! Denn im Gegensatz zu euch habe ich Respekt vor Namen!" Daraufhin zog er mich mit sich und ich fühlte mich auf einmal gar nicht mehr so erleichtert. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht! "Ich heiße übrigens Kai!" Es wird wieder geschehen... -||~|-|~||- So, das erst mal wieder... Und das Ganze strotz mal wieder vor Sarkasmus! Aber das musste auch mal sein. Das nächste Chap wird wohl etwas dauern (so wie bei all meinen anderen FFs), da die Schule nun mal Vorrang hat... Hoffe trotzdem, dass ihr kräftig weiterlest! Für Fragen, Morddrohungen, et. stehe ich gerne zur Verfügung! ôO Eure Kurai_Chino P.S.: In meinem Weblog stehen ab jetzt alle 3-5 Tage News über den Fortlauf der FFs... ^^; Kapitel 2: Evil Angel ? ----------------------- Hi! Das hier wäre dann wohl endlich das langersehnte (?) neue Kapitel von Ssol. Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, aber die Ideen kamen einfach nicht so wirklich hervor. Ich möchte mich bei den ganzen Kommi-Schreiber für ihre Kommentare bedanken und hoffe, dass ihr es mir nicht übel nehmt, wenn es immer so lange dauert. Das nächste Kapitel lässt nicht so lange auf sich warten, versprochen! ^^ö Wollen wir noch einmal zur Zeichenerklärung kommen: "..." - gesagtes ,The angels cry and the devils laugh' - gedachtes (Will you bite the hand, that feeds you?) - zusätzlicher Kommentar einer Person - in POV -||~|-|~||- - Absatz/ Auslassung etc. Und, neu dazugekommen: -_-/ The past wasn't better \-_- - Flashback Nun denn, viel Spaß! -||~|-|~||- Second Side Of Love Evil Angel ? [Rays POV] Kai umklammerte meine Hand so fest, dass es weh tat, zerrte mich durch die Gänge der Schule. An Lehrern, Referendaren, Schülern vorbei, Treppen hinauf, bis auf das Dach. Der Wind war so stark, dass wir ein paar Schritt zurücktaumelten, als Kai die Tür öffnete. Immer weiter zog er mich mit sich, bis er einen fast windstillen Platz fand. Dort ließ er mich endlich los, stellte sich an den hohen Zaun, der einen daran hindern sollte zu springen. Eigentlich war er meinetwegen gebaut worden. Ich hatte schon einmal springen wollen, doch Tala und Bryan hatten mich aufgehalten. Seitdem wurden sie als so etwas wie meine Schutzengel betrachtet, doch keiner wusste, warum ich dieses tun wollte. Allein wegen ihnen. So konnte ich ihnen auch nicht dankbar sein, denn sie hatten mich gezwungen hier zu bleiben, mein Leben weiter zu leben. Schnaufend setzte ich mich einfach da hin, wo ich gerade stand, rieb mir die Seiten, in den es fürchterlich stach. Eigentlich war ich es gewöhnt plötzlich rennen zu müssen, tat ich es doch ziemlich oft, doch die Schmerzen, die von der morgendlichen Begrüßung stammten, hinderten mich daran, richtig Luft zu holen. Erst als sich mein Atem wieder einigermaßen beruhigt hatte, musterte ich diesen merkwürdigen Jungen. Kai stand mit dem Rücken zu mir, die Hände in die Hosentaschen gesteckt, und schaute auf den Hof unter ihm. Sein silbergraues Haar wurde vom Wind zerzaust, das dunkelblauen Nackenhaar wiegte nur leicht darin. Von der schlichten schwarzen Schuluniform verdeckt, dennoch sichtbar, zeichneten sich muskulöse Arme, ein breites Kreuz und eine im Gegensatz dazu stehende schmale Taille ab. Die rubinroten Augen, die ich für einen kurzen Moment auf dem Hof hatte sehen dürfen, waren einfach atemberaubend. Wenn ich nur daran dachte, wie sie mich ansähen, schlug mir das Herz bis zum Halse. "Pass auf, Kleiner", er betonte das letzte Wort so hasserfüllt, dass es mir kalt den Rücken hinunterlief. Was war bloß los? Wo war diese Wärme in seiner Stimme geblieben? "Denk nicht, dass das jeden Tag so weiter geht! Ich kann es nur nicht ab, wen so etwas wie du solche Qualen erleiden muss!" Mir wurde heiß, ich wusste nicht, warum. Es war, als müsste ich es. Was sollte das heißen? So etwas wie ich? Fand er es lustig mich zu verarschen? Mit meinen Gefühlen zu spielen? Mich zu verwirren, dann eiskalt fallen zu lassen, wie alle anderen? Und; Was für Qualen? Das war doch schon normal! Mein ganzes Leben verging schon so, sei Kindestagen! -_-/ Tritte, Schläge. Alle traten auf mich ein, schlugen mir ins Gesicht. Beschimpften mich, warfen mir Dinge vor, die ich nie getan hatte - nie täte. "Wegen dir ist Risa-chans Katze tot!" Ich hatte nichts getan! Als es geschah war ich auf der anderen Straßenseite. Das Tier kam auf mich zugelaufen, war von einem Auto erfasst worden. Ich war es nicht! "Hiro-kuns Mutter ist im Krankenhaus, weil sie dich vorher getroffen hat!" Das ist nicht wahr! Sie hatte mich nur gefragt, ob es mir gut ginge, als ich schwankend die Straße entlang ging. Doch ich hatte abgewinkt, als sie mich nach Hause bringen wollte. Da wandte sie sich ab, wollte über die Straße, drehte sich noch mal um, sagte mir, wenn ich Hilfe bräuchte, solle ich es dir sagen. Sie passte nicht auf, ein Radfahrer fuhr sie an. "Deine Eltern sind tot, wegen dir!" "NEIN!", schrie ich. Das stimmte nicht! Ganz und gar nicht! Sie waren bei einem Unfall gestorben. Ich hatte nur durch Zufall überlebt. So hatte man es mir aber auch nur versucht zu erklären, ich wäre ja noch zu klein, um das alles begreifen zu können! Pah! Ich war schon groß genug, lernte viel, verstand alles, was sie uns versuchten beizubringen! Wie können die da dann behaupten, ich wäre zu dumm, um den Tod meiner Eltern zu verstehen? Sie waren wohl die Dummen, wenn sie sich nicht trauten, mir die ganze Wahrheit zu sagen! "Du bist nicht normal!" Das traf mich härter als jeder Schlag mitten ins Gesicht. Ich wusste, dass ich anders aussah als sie, aber das rechtfertigte nicht, dass sie mich schlugen und traten. Rechte, so etwas besaß ich nicht. Weder in der Schule das Recht zu reden, noch im Heim das Recht, mich einmal auszuruhen. Ständig bürgten die anderen mir ihre Aufgaben auf. Ihrer Meinung nach hatte ich nur Pflichten. Doch, was ist schon normal?" \-_- Diese Frage hatte ich mir schon oft gestellt. Etwas immer Wiederkehrendes, zum Alltag Gehörendes, hatte man uns immer gesagt. "Normal sein ist nicht immer einfach." Konnte der Gedanken lesen? Das war unheimlich! Wer war er? "Normale suchen sich immer irgendeinen, um an ihnen auszulassen, das dieser nicht normal, sondern besser ist als sie, etwas besonderes." Was war das? Wieso trafen mich diese Worte so? Sie waren so einfach dahergesprochen, doch rührten sie mich zutiefst. Wer, zum Teufel, war er? "Komm, wir gehen!" Er drehte sich um, streckte mir die Hand entgegen. Für einen Moment hatte ich das Gefühl meinen nächtlichen Besucher vor mir stehen zu sehen. Aber das war wohl nur Einbildung... Ich ergriff seine Hand, er zog mich hoch, ließ mich allein stehen, während er schon wieder die Treppe hinunter ging. In meinem ganzen Körper kribbelte es, von der Hand ausgehend, an der Kai mich hochgezogen hatte. Allein der Gedanke an ihn oder daran, seinen Namen auszusprechen, ließ mich angenehm erschaudern. "Beeil dich!", rief er plötzlich und steckte nur den Kopf durch die Tür. Das passte so gar nicht zu ihm. Er wirkte dabei so unschuldig, was er eigentlich nicht war. "Ja!" Das wirkte alles so vertraut, als ob wir uns schon ewig kannten. Dabei war es nicht einmal mehr, als die Zeit, die ein normaler Mensch zum Aufstehen brauchte. Merkwürdig, oder? Sobald ich bei ihm war, ergriff er meine Hand. Zusammen gingen wir wieder hinunter auf den Hof, durch die Halle nach draußen... "Ich hab' denen gesagt, ich brächte dich zum Arzt!", erklärte er sein Handeln, zog mich immer weiter bis in die Innenstadt. "Aber wann denn?", fragte ich völlig perplex, sah die einzelnen Praxen nur so an mir vorbeiziehen. Wo wollte der bloß ganz mit mir hin? Hektisch schaute ich mich um, versuchte jemanden auf mich aufmerksam zu machen, aber niemand schien uns wirklich zu sehen. Abrupt blieb ich stehen, besah mich in einer der großen Glasfronten. Mich traf der Schlag. Langsam hob ich die Hand und fuhr mir über die Lippen. Sie waren verheilt! Aber vorhin, da waren sie doch noch... Was, um Gottes Willen, war hier nur los? Aber der Typ gäbe mir bestimmt keine Antwort, so wie er es in den vergangenen Jahren auch nicht getan hatte. Tat er es eigentlich jemals? "Komm!" Wieder zog Kai mich weiter, sah sich noch einmal um, bevor er durch eine Drehtür ging, erst vor einem Fahrstuhl zum Stehen kam. "Was wird das, wenn du fertig bist?", fragte ich - mal wieder. War der denn vollkommen übergeschnappt? Das grenzte doch fast an Kidnapping! "Dich in meine Wohnung bringen. Zu einem Arzt zu gehen, scheint ja nicht mehr nötig zu sein!" Okay, da hatte er Recht, doch wieso hatte er das nicht vorher gesagt? Immerhin konnte er mir ins Gesicht sehen, mir sagen, wie ich aussah! Irgendwie verstand ich meinen eigenen Gedanken völlig falsch und wurde unwillkürlich rot. Trotzdem war mir das Ganze nicht geheuer, wollte plötzlich nur noch weg. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht! Das hatte ich im Gefühl. "Kommst du, oder willst du dort Wurzeln schlagen?", riss er mich aus meinen Gedanken, wedelte mir seiner Hand vor den Augen herum. "Ich hab' nicht ewig Zeit!" Verdammt, was sollte das? Hatte der denn nicht mehr alle Tassen im Schrank? Erst schleift er mich hierher - unter dem Vorwand mich sonst wo hinzubringen - in irgendein Wohnviertel, von dem ich zuvor noch nie etwas gehört, geschweige denn gesehen habe, machte einen auf freundlich und dann sagte er mir, dass er nicht ewig Zeit hätte? Hatte der denn 'ne Vollmeise? Das passte einfach nicht zu diesem Kerl! Oder das war einfach nur metaphorisch gemeint. Schon möglich... Bevor ich meine Gedanken noch weiter spinnen konnte, zog er mich ein weiteres Mal mit einem Ruck zu sich. In den Aufzug, versteht sich. Sofort schlossen sich die Türen von diesem, der langsam nach oben stieg. Es schien Ewigkeiten zu dauern. Und das beruhigte mich nicht gerade. Die Enge gefiel mir nicht, es beengte einen immer so. Nervös sah ich von meinen Händen zu ihm auf. Er stand ganz locker an der gegenüberliegenden Wand, die Hände in die Hosentaschen gestopft, seine Schultasche hing ihm lässig über eine Schulter, den Blick kontinuierlich auf mich gerichtet. Unheimlich! Da fiel mir auch ein Stein vom Herzen, als sie die Türen öffneten. Eilig ging ich heraus, blieb dann aber wieder stehen, wusste ja nicht, wohin; links, rechts oder geradeaus. Am liebsten wäre es mir, einfach die Beine in die Hand zu nehmen und dann weg... Mir blieb aber nichts anderes, als Kai durch ein wahres Labyrinth aus Gängen mit unzähligen Türen und riesigen Glasfronten zu folgen. Ich warf einen Blick durch eines der Fenster, sah die Welt, sozusagen, unter mir zu Füßen liegen. "Hey!" Verwundert drehte ich mich um, hatte nicht bemerkt, dass Kai stehen geblieben war, schon halb in seiner Wohnung stand. Ich sah noch auf die Nummer seines Apartments, bevor ich an ihm vorbei ging und er die Tür schloss. Die Tür zur Hölle. ,666' war hoffentlich nur reiner Zufall. Soweit ich das auf den ersten Blick nur erahnen konnte, war die Wohnung recht groß und dunkel eingerichtet. Die einzige Lichtquelle war eine Fensterfront. Der größte Teil bestand wohl nur aus diesem Raum. Eine riesige Couch, ein Fernseher, sowie ein Tisch mit dazu passenden Stühlen belagerten die linke Hälfte; ein Billardtisch und eine Küchenzeile die rechte. Eine Tür auf eben dieser führte wohl in einen weiteren Raum. "Mach's dir bequem, muss noch kurz was ... erledigen!" Er deutete auf die Couch, bevor er durch eben genanntes "Loch" in der Wand verschwand. Ich zögerte nicht lange, setzte mich hin. Der Marsch hierher hatte mich ganz schön geschlaucht. Das schwarze Leder knirschte bei jeder Bewegung. Schon unangenehm. Mich täte es stören, wenn ich so etwas besäße. Vor mir stand ein wahnsinnig teuer-aussehender Plasmafernseher auf einem schwarzen Tisch, hinter dessen gläsernen Türen noch mehr technische Geräte standen. Wie er das alles bezahlen konnte? Jobben war doch neben der Schule verboten. Aber vielleicht waren seine Eltern ja auch nur wohlhabend. Ich drehte mich um. Hinter der Couch befand sich der Esstisch mit sechs Stühlen. Ob er öfters Besuch bekam? Etwas gab ein knarrendes Geräusch von sich. Hektisch sah ich mich um. Aus diesem Zimmer kam das gewiss nicht, da war ich mir sicher. Plötzlich ertönte es noch einmal, lauter, bedrohlicher. Ich sprang auf, rannte auf die Tür zu, durch die Kai gegangen war. Sie war verschlossen. Doch ich war mir sicher, dass da etwas nicht stimmte! Ich hatte da doch... Ja, eine Sicherheitsnadel. Ein kleiner, nutzloser Glücksbringer, der eh kein Glück brachte und den ich irgendwann einmal an meinem Schlüsselbund befestigt hatte. Aber vielleicht würde er mir dieses eine Mal helfen. Zitternd bewegte ich die verbogene Nadel in dem Schloss, war mir nicht sicher, ob das überhaupt klappte. Ein leises Klicken. War das wirklich das Schloss gewesen? Ich atmete tief ein, drückte die Klinke herunter. Immer noch verschlossen. Verdammt, das durfte doch nicht wahr sein! Konnte denn nicht einmal in meinem gottverdammten Leben etwas funktionieren?! Das war ja zum Haare raufen! Frustriert schlug ich gegen die Tür. Sie sprang auf. Ein dämmriges Licht herrschte im Raum, ich konnte nichts außer Schemen erkennen. Mit vor mir ausgestreckten Armen tastete ich mich vor. Vorsichtig, Fuß vor Fuß setzend ging ich weiter, bis eine Wand mich aufhielt. Sie fühlte sich jedoch nicht an, wie eine normal Hauswand, sondern eher rau und rissig, fast wie ... Fels?! Das konnte nicht sein, bestimmt nur Einbildung! Wie sollte hier denn Fels herkommen? Vielleicht war er ja aber auch nur künstlich. Doch was sollte künstliches Gestein an Wänden bewirken? Ein Rascheln, direkt neben mir. Aus den Augenwinkeln sah ich einen dunklen Schatten. Grober Stoff strich über mein Gesicht. Er roch alt, ein wenig nach Schwefel. Es war schwindelerregend und für einen kurzen Augenblick hatte ich das Gefühl, aus meiner Welt herausgerissen zu werden. Zwei kräftige Arme legten sich um meine Hüfte, zogen mich an den Körper des Besitzers. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus. "Was machst du denn hier?", flüsterte mir eine bekannte Stimme ins Ohr. Sämtliche Nackenhärchen stellten sich bei mir auf. "Eigentlich hast du hier noch nichts zu suchen!" Was meinte er? Was hatte er vor? Ich versuchte mich umzudrehen, helles, reines Glas splitterte neben mir, dessen Scherben unter meinen Schuhsohlen knirschten. Kai ließ mich nicht los. "Was soll das?", gab ich leise fauchend zurück. Es gefiel mir ganz und gar nicht. Obwohl in einer anderen Situation... War es nicht genau das, was ich schon immer gewollt hatte? "Aber", er klang ein wenig beleidigt - was überhaupt nicht zu ihm passte, "ist es nicht das, was du willst?" Jetzt war es genug! Es ging eindeutig zu weit. Einmal war okay, zweimal ließ einen schon erschaudern, aber das er anscheinend immer wusste, was ich dachte, war einfach unheimlich! "Lass mich los!" Wütend griff ich nach seinen Handgelenken, befreite mich aus seiner Umarmung. Stolperte ein paar Schritte von ihm weg. Im ersten Moment begriff ich nicht, wo ich war. Das einzige, was ich registrierte, war, wie er sich niederkniete, die Glassplitter aufhob. Es knirschte scheußlich, als er diese in der Faust einschloss. Kein Blut floss. Stattdessen legte er die zweite Hand noch darum, hauchte dagegen. Ein sanftes, zu diesem Ort nicht passendes Licht leuchtete durch seine Hände. Grinsend öffnete er diese wieder, eine kleine - wohlgemerkt leere - Phiole lag in ihnen. Durch das Licht, das sie ausstrahlte konnte ich mehr sehen. Ein Schauer nach dem anderen lief mir über den Rücken. Violette Augen blitzten unter einer Kapuze der schwarzen Kutte hervor, die er trug, bis auf den Boden hing. Seine Eckzähne waren so lang, dass sie bei dem grausamen Grinsen immer noch in die Unterlippe stachen. Das war eindeutig nicht Kai! Oder doch? Erschrocken wich ich weiter zurück. Es konnte nicht sein! Es war unmöglich! Etwas hielt mich auf; die Wand. Sie war immer noch rau und rissig, fühlte sich jedoch echter an als zuvor. "Was soll das?", fragte ich noch einmal. Ich musste verrückt sein, völlig durchgeknallt! Wahrscheinlich stieg mir alles nur zu sehr zu Kopf. Reine Halluzination! Man hatte mir schon öfter etwas dergleichen gesagt - das jetzt wohl oder übel auch zutraf. Es konnte einfach nicht sein! Kai - oder wer auch immer das jetzt war - sah mich aus mörderisch funkelnden Augen an. Das Licht, das die Phiole ausstrahlte, verschlimmerte es noch zusätzlich. "Weißt du es denn nicht?" Mit einer raschen, unwirklich wirkenden, gleitenden Bewegung stand er vor mir, dass ich das Gefühl hatte, ein Blitz würde direkt vor meinen Füßen einschlagen. "Du bist dort, wo du hingehörst!" Der Geruch von Schwefel wurde immer stärker und ich wusste, dass da oben - wenn da wirklich etwas wie ein Gott sein sollte - oder hier unten - und da war ich mir jetzt sicher, dass es hier jemanden geben musste - etwas vollkommen falsch verstanden hatte. -||~|-|~||- Das war's. Kurz, knackig, langweilig und es strotzt nur so vor HTML-Codes. --° Wir sehen uns beim nächsten Kapitel! Kurai ^_____^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)