Ein Leben in Dunkelheit von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 1: Mein Weg in die Dunkelheit ------------------------------------------------ Es war der bislang kälteste Winter den ich erleben musste. Nicht nur die Temperaturen waren tiefer als sonst, auch mein Herz war kalt. Ich war allein und wollte mit niemandem reden. Keiner sollte mir je nochmal so nahe stehen wie meine Liebe. Wenn man alles verliert, dann hat nichts mehr einen Wert und man will vermeiden noch einmal alles zu verlieren. Der Schmerz ist einfach zu groß als das man es zweimal ertragen könnte. Mein Leben hatte nur noch einen Sinn. Dieser nannte sich Crave. Er war ein Engel. Er war mein Retter und meine Seele. Er war mein Leben... Als er starb, starb auch ich. Nichts hatte mehr einen Sinn, außer der Tod. Die Erlösung aller Qualen, die Sehnsucht derer die suchen. Mein letztes Verlangen. Verzeien Sie mir, dass ich mich noch gar nicht vorgestellt habe. Aber mein Leben in Dunkelheit ist voll von unbegreiflichen Ereignissen und selbst für mich oft kaum zu verstehen. Wenn ich nun über alles nachdenke, wärend ich dieses Zeilen schreibe, wird mir schwindelig. Schwindelig weil ich weiß, dass ich alles verrate. Mein Dasein wird zu einem öffentlichen Ereignis. Der Wunsch mich zu treffen wird zum Verlangen eines jeden Interessenten. Doch weiß ich dies zu vermeiden. Mein Name ist eigentlich nicht von Bedeutung für das alles. Nun denn, ich werde ihn Ihnen nennen. Mein Name lautet Sir Damian van Danson. In diesem Winter ging ich täglich durch die Straßen Londons und dachte nach. Immer wieder liefen mir Bettler und Straßenverkäufer über den Weg, die mir etwas verkaufen wollten. Eigentlich wollten sie ja doch nur eine warme Bleibe und etwas zu essen. Aber keiner dieser Personen wagte es einen Adligen danach zu fragen. Sie wussten genau was ihnen dann blühte. Und davor hatten sie Angst. Lieber erfroren sie. Ich weiß noch genau wie mich damals ein hilfloses kleines Mädchen mit blond gelocktem Haar anflehte ihre Dienste in Anspruch zu nehmen sie würde auch nicht zu viel verlangen. Genau drei Tage nach Cravens Tod. Ich blieb stehen und sah sie lange an. Ein Anblick den ich mir nicht in meinen schlimmsten Träumen hätte vorstellen können. Das Mädchen war noch sehr jung und sehr schön. Aber ihre Augen waren die einer erwachsenen Frau. Einer Frau wie sie erwachsener gar nicht sein konnte. Und trotz all dem stand sie zitternd an der Straße und verkaufte ihren lieblichen, kleinen Körper. Sie ging einen Schritt auf mich zu und streckte die Hand nach mir aus sagte leise "Bitte..." und brach zusammen. Ihr kalter, magerer, kleiner Körper lag in meinen Armen. Je länger ich sie ansah, desto mehr Mitled bekam ich. Ich legte ihr meinen Mantel um und nahm sie mit auf mein Anwesen. Seit Cravens Tod blühten die Lilien nicht mehr. Er liebte die Lilien und pflegte sie jeden Tag. Er pflanzte sie extra in meinem Haus damit sie auch im Winter noch blühen konnten. Jetzt waren in den Vasen und Kübeln nur noch getrocknete Blumen.Sie ließen die Flure traurig erscheinen. Das kleine Mädchen legte ich auf das Sofa vor dem großen Kamin und machte das Feuer an. Ich ließ meinen Butler für mich einen Wein holen und für das Mädchen eine heiße Schokolade, die sie dann wärmen würde. Ich weiß nicht weshalb, aber ih spürte in mir das Bedürfnis, die Kleine zu beschützen und sie wie eine Tochter zu behandeln. Ich wollte ihr das geben, was sie scheinbar vorher nie zu spüren bekam- Liebe. Sie wurde wach und sah mich mit fragendem Gesicht an. Dann blickte sie durch das Zimmer und staunte. Ich denke, sie wurde neugierig, denn sie stand auf und ging durch den Raum um sich einige Dinge genauer anzusehen. Sie blieb an einer der Vasen, in denen Lilien blühen sollten, stehen und sagte "Sie sollten die Blumen öfter pflegen. Blumen sind wie Menschen, sie brauchen Lieb und Geborgenheit. Zuneigung und Pflege." Sie lächelte kurz und sah mich dabei an. "Darf ich ihnen eine Frage stellen?", fragte sie mit einem bezaubernd, freundlichem Lächeln und ich antwortete "Aber natürlich. Frage alles was dich bedrückt. Ich werde dir jede Frage beantworten." Sie stutzte. Vielleicht wusste sie nicht wo sie anfangen sollte oder sie wusste nicht, wie sie die Frage formulieren sollte. Neben dem Sofa auf dem sie gelegen hatte, stand auf einem kleinen Tisch ein Becher heißer Schokolade. Diesen nahm sie in die Hand und setzte sich auf das Sofa. "warum haben sie mich nicht auf der Straße liegen lassen, wie es alle Adligen tun?" Als ich auf diese Frage nicht direkt antwortete stellte sie mir gleich eine zweite "Sie haben ein gebrochenes Herz, richtig?" Sie hatte recht, ein gebrochenes Herz hatte ich in der Tat. Aber das war bestimmt nicht der einzige Grund dafür, dass ich sie mitnahm. "Ich war faszinierd von dir. Und außerdem mag ich Kinder. Ich bin nicht so wie die anderen. Allein deshalb nicht, weil ich keine Frau hatte." "Waren sie nie mit jemandem zusammen? War nie jemand an ihrer Seite? Das kann ich mir nicht vorstellen. Es muss eine Person in ihrem Leben gegeben haben. Von wem sollten die Blumen sonst sein? Sie kümmern sich ja scheinbar nicht darum." "Du bist sehr klug. Du hast recht. Es gab jemanden in meinem Leben, den ich von ganzem Herzen liebte. Ich liebe ihn auch jetzt noch. Sein Tod hat mich sehr mitgenommen und dann sind die Blumen verwelkt. Genau an seinem Todestag." "Ich habe auch jemanden verloren, aber das ist lange her.... Ich brauche diese Person nicht mehr. Sie hat mich im Stich gelassen!" das kleine Mädchen weinte, aber sie versuchte es zu verstecken. Ich merkte sofort, dass sie von ihrer Mutter sprach. "Du redest von deiner Mutter, nicht wahr?" Sie nickte "Meine Mutter war auch eine Adlige. Sie wollte immer einen Jungen haben und dann kam ich. Sie wollte mich nie haben. Mein Vater war der einzige, der mich liebte. Als er weg war, verkaufte sie mich an einen Mann. Dieser will immer Geld von mir und ich muss mich anderen Männern anbieten um das Geld herbei zu schaffen." Eine weile sagten wir beide nichts. Wir schiegen uns nur an. "Wie ist dein Name, Kind?", fragte ich und sie antwortete zögerlich "Merry, Sir" "Lassen wir diese förmliche Anrede. Mein Name ist Damian. Du kannst mich besser so nennen." "Aber das sagt man doch nur zu Familienmitgliedern.." "Du gehörst jetzt zu meiner. Ich schicke dich nicht wieder auf die Straße, wo du Männer anflehen musst, dass sie mit dir schlafen. Soetwas ist nichts für ein so schönes Mädchen wie dich. Du gehörst in ein schönes warmes Haus, wie diesem hier... Komm, erst zeige ich dir dein Zimmer und dann werden wir dich etwas frisch machen um mit dir Kleider zu kaufen. Anna wird dir beim Frischmachen helfen." Ich stellte ihr meine Bedienstete Anna vor. Sie war immer dafür zuständig gewesen, Craven und mir die Haare zu schneiden oder uns zu rasieren oder Kleider für uns anzufertigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)