Was würdest du tun? von Dragoness ================================================================================ "Was würdest du tun, wenn ich nicht mehr da wäre? Würde ich heute sterben... Was würdest du dann tun? Würdest du mich vergessen?" Weißt du noch, wie du mir vor geraumer Zeit schon diese Fragen stelltest? Damals wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Ich konnte ich nur die letzte von ihnen beantworten: "Ich weiß nicht, was ich täte, doch vergessen könnte ich dich nicht. Niemals! Du bist und bleibst ein Teil von mir, du bist mein Leben! Wie könnte ich dich da vergessen!?" Du hast daraufhin nur gelächelt, deine Arme um mich gelegt und mich zärtlich geküsst. Deine zweite Frage blieb unbeantwortet, denn damals fand ich keine Worte für sie. "Was würdest du tun?" Jetzt aber habe ich die Antwort gefunden und möchte sie dir nun mitteilen: Solltest du sterben, so stirbt auch ein Teil von mir. Mein Dasein wäre fortan erfüllt von Trauer, Kälte, Dunkelheit. Ohne dich würde das Licht aus meinem Leben verschwinden, meine Sonne wäre mir genommen, denn meine Sonne bist du. Ich selbst bin nur wie der Mond: Eigenes Licht besitze ich nicht, ich kann nur den Schein, den du auf mich wirfst, zurück geben. Von meinem Schmerz würde ich in einen tiefen Abgrund gestürzt, tiefer als alles, was ich kenne. Ohne halt stürzte ich dann in die Tiefe... Denn du wärst nicht mehr da, um mich aufzufangen. Natürlich würde ich versuchen, mein Leben fortzuführen, würde mir einreden, dass ich es auch ohne dich könnte. Eine Zeitlang vielleicht könnte ich mich dieser Illusion hingeben. Doch irgendwann müsste ich einsehen, dass es nichts als eine Lüge war... Einsamkeit breitete sich in mir aus und eine unendliche Leere. Von innen her fräßen sie mich auf, was nach deinem Tod noch von mir übrig blieb, das zerstörten sie mit der Zeit vollkommen. Nur wiederstrebend täte mein Herz dann noch seinen Dienst, langsam, qualvoll. Bis ich endgültig die Erkenntnis erlangte, dass ich ohne dich nicht länger leben kann, nicht einen einzigen langen Tag mehr, der doch wie ein ganzes Jahr erschiene. Und schließlich, nach langer Zeit des Alleinseins, stürzte ich mich in einen tiefen Abgrund hinab, ohne Hilfe, ohne Halt. Meine Tränen wären das letzte Zeugnis meine stillen, einsamen Trauer. Und dann endlich, am Ende dieses tiefen Sturzes, wäre ich endlich wieder mit dir vereint, mein Herz. Dann erst nähme mein Leiden endlich ein Ende. Und so stürze ich... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)