Gangs of Cascady von abgemeldet (Kai x Ray) ================================================================================ Kapitel 6: Precious trust ------------------------- *reinschnei* Halli Hallo! Da bin ich auch schon wieder!!! Kai: Was heißt hier schon?! Diesmal hast du sogar länger gebraucht um Upzudaten als beim letzten Mal! Omili: *Kopf senk* Ich weiß, ich weiß. Im Moment gehen mir einfach zu viele Storys durch den Kopf, die ich alle noch schreiben will. Ich war gewissermaßen abgelenkt. Ray: Abgelenkt,... so nennt man das heut zu Tage also, wenn man mit anderen ins Kino geht und sich neue Mangas kauft, statt weiter zu schreiben. Omili: *Ray den Mund zu hält* Woher weißt du das?????!!!!! Sag das bloß keinem, die bringen mich um!!!!! Kai: *glare* Finger weg von MEINEM Ray! Mal ganz davon ab, deine Leser haben es schon gehört. Omili: *schluck* Kai: *Ray von Omili wegschnappt* Und wir gehen jetzt ins Schlafzimmer, während unsere EX-Autorin von ihren Lesern gelyncht wird. Omili: ehehehe..... GOMEN! VIELEN DANK an Chibi-chan fürs Betan! *knuddel* Und vielen Dank an alle Kommischreiber! Lasst euch knuddeln! *knuddel alle* Gangs of Cascady Teil 6 Precious trust Rays Pov Ich verstehe es nicht. Ganz egal wie oft ich versuche es mir zu erklären, jeder Versuch bleibt ergebnislos. Wieso fühlte sich das eben so gut an? Ich meine, als Kane das getan hat, fühlte ich mich einfach nur unwohl. Es war mir nicht recht, dass er mir so zu nahe kam und noch weniger gefiel mir die Art, wie er mich ansah. Wieso war es mir dann aber nicht unangenehm, als Kai genau das Gleiche tat? Nicht nur, dass seine Hand leicht kühl war, er war auch noch um einiges näher als Kane zuvor. Dennoch sandte die kühle und zugleich sanfte Berührung Schauer durch meine Haut und seine Nähe zu mir, die mich sogar seinen Atem auf meiner Haut spüren ließ, fühlte sich so ungemein entspannend an. Ich hatte mich wirklich schwer zusammenreißen müssen. Nur ein wenig länger und ich hätte der Versuchung, mich in diese Berührung hineinzulehnen, nicht mehr widerstehen können. Doch nach wie vor suche ich nach dem Grund zu diesen verwirrenden Gefühlen. Natürlich, obwohl wir eigentlich so was wie Feinde sein sollten, verstehe ich mich sehr gut mit Kai. Man könnte sagen, wir sind Freunde. Aber ebenso sind schließlich auch Zeo, Bryan und die anderen meine Freunde und Berührungen oder Nähe von ihnen hat niemals solches Chaos in mir ausgelöst. Wieso also vollbringt Kai ein solches Werk? Ich weiß eigentlich noch nicht mal viel über ihn oder einen der anderen Red Phönix. Ebenso wenig wie sie sonderlich viel über uns wissen. Sollte diese Tatsache, dass ich praktisch gar nichts über die Personen weiß, mit denen wir einen sehr gefährlichen Auftrag erledigen werden und mit denen wir auch sonst schon zu tun hatten, nicht eher zu der Einstellung führen, sie zu meiden? Wieso fühle ich mich dann so sicher bei Kai? Als könnte ich ihm vertrauen? Noch immer in Gedanken sehe ich zur Seite und genau auf den Grund meiner momentanen Verwirrtheit. Nur auf den Weg vor sich achtend, schreitet Kai neben mir her. Seine Gesichtszüge sind ernst. Das sind sie eigentlich die meiste Zeit. Obwohl ich ihn schon einige Male lächeln gesehen habe. Ich meine jetzt nicht dieses Lächeln, das er immer aufsetzt, wenn er einen neuen Coup vor Augen hat oder diese, die auf Kosten anderer gehen. Was ich meine, ist ein ehrliches Lächeln aus tiefen Herzen. Dieses Lächeln zeigt er wirklich selten. Das finde ich sehr schade, denn es steht ihm meiner Meinung nach sehr gut. Aber das sollte ich ihm vielleicht lieber nicht sagen. Er könnte anders darauf reagieren, als ich es mir erhoffen würde. Zurück zu meinen vorherigen Gedanken stelle ich fest, das ich noch immer keine Antwort auf meine Frage gefunden habe. Warum denke ich, dass ich ihm vertrauen kann? Hier in Cascady kann es einem das Leben kosten sein Vertrauen leichtfertig zu verschenken. Ich weiß das. Ich weiß es, wie kein anderer. Und doch tue ich es Kai gegenüber. Ich schüttle den Kopf. Es mag an seiner Ausstrahlung liegen. Ich kann es nicht erklären. Er hat einfach etwas an sich, das dir sagt 'hier bist du sicher'. Vielleicht weil er ein so guter Kämpfer ist. Oder weil er sehr stark ist. Ich glaube in Sachen Körperkraft übertrifft er sogar Bryan. Dabei sieht er nicht aus wie ein Kraftpaket. Natürlich, er hat gut trainierte Muskeln und einen beachtlichen Körper, aber man würde ihn nicht wie manch anderen mit einem Schrank vergleichen. Er ist außerdem recht groß, hat breite Schultern, ein paar starke Arme, ein schönes Gesicht,.... In welche Richtung gehen nun diese Gedanken? Ob oder ob er nicht gut aussieht, was er zweifellos tut, gehört überhaupt nicht hier her und ich will gar nicht erst versuchen dahinter zu kommen, wieso ich das gerade schon wieder gedacht habe! Irgendwie bin ich frustriert. Ganz egal in welche Richtungen ich meine Gedanken bezüglich der immer noch ungeklärten Frage lenke, auch in den weiteren fünf Minuten lande ich immer wieder bei der Erkenntnis, dass ich Kai attraktiv finde. Was soll ich denn bitte schön jetzt damit?! Wieder seufze ich auf, doch dieses Mal anscheinend etwas zu laut, denn sogleich sehe ich in zwei tief rote Augen, die mich fragend ansehen. "Ist was Ray?" Eine Spur von Sorge liegt in seiner Stimme oder bilde ich mir das nur ein? Ich meine, wieso sollte er sich auch sorgen? Doch als ich in diese Augen sehe, sehe ich neben der so ungewöhnlichen Sanftheit und leichter Sorge, auch die lang ersehnte Antwort auf meine Frage. Es müssen seine Augen sein, die mir immer wieder versichern, dass ich ihm vertrauen kann. Diese Augen, die so ausdrucksstark sind und zugleich der Außenwelt so viel von ihrem Träger vorenthalten. Ich kann die leichte Sensation, dieses Kribbeln, das sich in meinem gesamten Wesen ausbreitet, als er mich so durchdringend mit diesen feuerroten Opalen mustert, nicht unterdrücken. Lächelnd schüttle ich den Kopf. "Alles in Ordnung Kai. Ich war nur in Gedanken." Gedanken über dich. Natürlich spreche ich das nicht aus. Kai wiederum nickt nun. "Du denkst also auch, an diesen Typen eben war etwas definitiv faul, richtig?" Nun ja, das war nicht wirklich das woran ich gedacht habe, aber ich nicke einfach mal. Schließlich ist das auch ein Punkt, der mich interessiert. Weshalb ich meine Bedenken darauf auch gleich ausspreche. "Sie sagten, sie wären beauftragt worden die Kinder zu entführen und wussten, wohl von ihrem Auftraggeber, wo sie zuschlagen müssten, sorgten mit der Bombe sogar für Ablenkung und doch wurden sie von ihrem Boss nicht darüber informiert, wer wir sind. Zumindest machten sie diesen Eindruck auf mich. Das heißt entweder, dieser Kerl unterschätzt uns gewaltig oder das war nur eine Art Test und wir müssen uns auf weitere Überraschungen vorbereiten." Nachdenklich senke ich meinen Blick auf die Straße, die wir entlang gehen. Ich glaube nicht, das der Mann, ich nehme an es ist ein Mann, im Hintergrund genug über uns weiß, um uns aufspüren zu können, aber denkt, wir würden mit so ein paar Schlappschwänzen nicht fertig werden. Also scheidet die erste Möglichkeit aus. "Also war es ein Test, um zu sehen welche Geschütze er gegen uns auffahren muss." Überrascht sehe ich Kai an. Er scheint genau das Selbe gedacht zu haben wie ich. Schon irgendwie witzig. "Aber sie wollten nicht nur die Kleinen, Ray. Hinter dir waren sie auch her." Ernst sieht Kai mich an. Das hatte ich um ehrlich zu sein ganz vergessen. Stimmt ja, der Größte der Kerle sagte die Kinder und ich sollten mit ihnen kommen. "Fragt sich nur wieso." Laut spreche ich meine Gedanken aus. Es will mir wirklich nicht in den Kopf, warum jemand hinter mir her sein sollte. Es gibt nichts, was ich besitze, das sich jemand wünschen würde, der genug Geld hat um ein paar Schwarzkutten anzuheuern. Und besondere Feinde habe ich eigentlich nicht. Klar gibt es immer Leute, die sich mit Gangs anlegen, entweder aus irgendeiner schwachsinnigen Rache oder einfacher Ablehnung gegenüber uns, aber die gehen normalerweise nicht auf die Anführer los, sondern vergreifen sich eher an schwächeren Mitgliedern. Außerdem wäre es für solche Typen vollkommen unsinnig die Kinder ebenfalls zu entführen. Kais nächste Worte bringen mich zurück in die Realität. "Glaubst du, die Kerle gehörten zu diesem Sklavenhändlerring? Das wäre zumindest eine mögliche Erklärung für das Ganze." Ich spüre, wie sich gleichzeitig Wut und ein anderes Gefühl in mir aufbauen. Dieses andere Gefühl, was sich da in mir breit macht, ... ich kann es nicht einordnen. Es ist wie eine Erinnerung oder Vorahnung, die ich aber nicht klar sehen kann. Einfach dieses ungute Gefühl, dass einem etwas einfallen müsste, das man sich an etwas erinnern müsste, es einem aber einfach nicht einfällt. "Was sagte dieser Kerl noch gleich? Sie sollten dich und die Kinder zu ihm bringen..... Nur wer ist wohl dieser er?" Dann, wie aus dem Nichts, kehrt diese so lange begrabene und verhasste Angst in meine Seele zurück. Diese Angst, die ich solange verborgen und begraben hatte. Nun ist mir eine Möglichkeit eingefallen, wie das alles zusammenpassen könnte, doch noch nie in meinem Leben habe ich mir mehr gewünscht, mich mit einer Vermutung zu irren. Ich schrecke auf, als sich eine Hand um meinen Arm legt und mich zum Stehen bleiben zwingt. "Ray? Was ist los, du zitterst!" Ich zittere sogar?! Verdammt! Wie soll ich das Kai jetzt erklären ohne dass er die Sache weiter hinterfragt? Diese Erkenntnis kam einfach zu plötzlich für mich, um mir nichts anmerken zu lassen. Was jetzt? Hastig schüttle ich meinen Kopf und befreie vorsichtig meinen Arm aus Kais Griff. "Es ist nichts. Mir ist etwas kalt, das ist alles. Wir sollten uns jetzt wirklich beeilen. Cassy und die anderen warten auf uns." Schnell gehe ich weiter, um nicht zu riskieren wieder von Kai zurück gehalten zu werden. Ich weiß, dass er mir nicht glaubt, aber ich hoffe er versucht nicht weiter nachzuhaken. Ich kann es ihm nicht sagen. Nicht jetzt und auch nicht irgendwann! Niemals! Ray Pov Ende Mit vor Wut zu Fäusten geballten Händen stand der Phönixleader an Ort und Stelle und sah zu, wie Ray sich Schritt für Schritt von ihm entfernte. //Wieso belügst du mich, Ray? Was ist es, was dir solche Angst macht und wieso kannst du es mir nicht anvertrauen? Glaubst du denn wirklich, ich würde dir diese Ausrede abkaufen?! Es ist noch immer Hochsommer und ich weiß, dass du nicht sehr empfindlich gegenüber Kälte bist.// Direkt nach diesen Gedanken machte Kai den Entschluss, dass er sich so nicht abspeisen lassen würde und lief ein paar Schritte um Ray einzuholen. Bei dem Schwarzhaarigen angekommen, schnappte er etwas rau sein Handgelenk und wirbelte ihn herum, sodass Ray ihn direkt ansah. "Sag mir die Wahrheit, Ray. Was ist mit dir los?" Ray versuchte sein Handgelenk aus dem Griff des Russen zu befreien, doch Kai war deutlich stärker als er und behielt einen eisernen Griff um das schmale Handgelenk seines Gegenübers. "..Ich hab die Wahrheit gesagt.... mir war vorhin etwas kalt und ich-" Ray brach ab, als Kai ihn näher an ihn heranzog und den Griff um sein Handgelenk etwas verstärkte. "Bullshit Ray! Versuch nicht mir so eine lahme Lüge aufzutischen! Ich kenne dich mittlerweile zu gut, um auf so was reinzufallen!" Obwohl er selbst nicht wusste, wieso, nicht genau jedenfalls, machten Ray diese Worte sauer. "Du glaubst mich zu kennen?! Und woher nimmst du das Recht, das zu behaupten?! Du weißt nichts über mich Kai! Ebenso wie ich nichts über dich weiß. Du hast keine Ahnung und es geht dich auch gar nichts an!" Die anderen, die etwas weiter hinter ihren Anführern gegangen waren, hatten nur gesehen, wie Ray plötzlich vorrausgegangen war und Kai ihn dann eingeholt und zurückgehalten hatte. Sie konnten zwar sehen, dass die beiden miteinander sprachen, aber keines der Worte ausmachen, was ihre Lippen verließ. Lee schnaubte. Was erlaubte sich dieser verdammte Phönix seinen Bruder so zu behandeln. Doch bevor Lee zu den beiden rübergehen und Kai das Handgelenk seines Bruders entreißen konnte, gab der Grauhaarige ihm einen besseren Grund sauer zu sein. Denn von einer Sekunde auf die andere drehte er sich in Richtung einiger Häusergassen und zog einen zappelnden und sich wehrenden Ray in schnellem Tempo hinter sich her in eine von diesen. "Hey, was soll das?!" Lee war drauf und dran hinter ihm herzujagen, als Bryan ihn zurückhielt. "Bleib ruhig Lee, Kai wird Ray sicher nicht auffressen. Vielleicht haben die beiden was Wichtiges zu bereden." "Das ist mir scheiß egal! Er hat gefälligst die Finger von Ray zu lassen, also lass mich los, damit ich ihm die Fresse einschlagen kann!" Unnötig zu erwähnen, dass Bryan dieser Bitte nicht nach kam und dass Lee es nicht davon abhielt trotzdem zu versuchen sich aus dem Griff zu befreien. Inzwischen hatte Kai Ray etwas tiefer in die kleine und teils dunkle Gasse geschleift und pinnte ihn nun mit seinen beiden Händen an seinen Handgelenken an eine der Wände. Ray ließ einen kleinen Schmerzlaut raus, der Aufprall mit der Wand war nicht unbedingt sanft gewesen. Verärgert sah er Kai an. "Was soll das verdammt noch mal?!" "Das frage ich dich, Ray! Wieso soll ich dich nicht kennen? Und wieso, verdammt noch mal, geht es mich nichts an?!" Kai war wütend. Er machte sich Sorgen um Ray und dann sagte der Schwarzhaarige ihm, es ginge ihn nichts an. Und ob Ray ihn etwas anging! Dieser jedoch drehte nur seinen Kopf in eine andere Richtung. Weg von den roten Augen, die sich einen Weg in seine Seele zu bohren schienen. "Es bedeutet das, was ich gesagt habe." Das reichte. Schnell und nicht sehr sanft ließ Kai eine Hand Rays los und packte stattdessen sein Gesicht, drehte es zwingend zu sich und verstärkte den Griff an Rays anderem Handgelenk, das er nach wie vor gegen die Wand drückte. "Antworte mir!" Das war der Moment, als auch Ray nicht mehr seine Kontrolle behalten konnte. Er verengte seine Augen zu Schlitzen und schrie Kai erzürnt entgegen. "WAS WILLST DU DENN HÖREN VERDAMMT?! Was erwartest du eigentlich von mir? Dass ich mein ganzes Leben vor dir ausbreite? Dir alles anvertraue?! Nur weil du es willst, dir mein volles Vertrauen schenke und dich in alles einweihe?! Dann verlangst du zuviel, Kai! Ich kann das nicht und ich will es nicht. Ich verstehe dich nicht. Wieso kümmert es dich überhaupt?! Es könnte dir egal sein, was mit mir los ist oder du könntest wenigstens akzeptieren, wenn ich es nicht erzählen will. Stattdessen verlangst du alles zu erfahren, dabei weißt du noch nicht mal, wer ich wirklich bin. Was weißt du schon über mich? Dass ich Chinese bin? Dass Lee mein Bruder ist? Mein Alter? Denkst du wirklich, das ist genug? Dass das ausreichend ist, das alles zu verlangen?" Hart starrten die beiden einander in die Augen. Keiner von ihnen gab nach, keiner sah weg. Schließlich verloren Kais Augen langsam den wütenden Ausdruck und seine Hand an Rays Kinn wurde lockerer und legte sich nun sanft auf seine Wange. Erschöpft schloss Kai die Augen. "Dann lass mich dich kennen lernen. Sag mir, was ich tun muss, damit du mir vertraust. Wirklich vertraust. Ich will dir kein Leid zufügen. Nie wollte ich das und nie werde ich es wollen. Da ist etwas vor dem du Angst hast. Das kann ich nicht nur sehen Ray, ich kann es sogar fühlen. Und es bringt mich um nicht zu wissen, was es ist und dir nicht helfen zu können. Du bist mir nicht egal. Alles andere als das! Ich.... Du bist..... wichtig für mich. Lass mich für dich da sein und dich beschützen. Bitte gib mir eine Chance. Nur... diese eine." Lange ließ Ray die eingesogene Luft aus. Noch immer stand Kai nah über ihn gebeugt vor ihm und auch sein Handgelenk hielt er noch fest, doch hatte er den Druck reduziert und es schmerzte ihn nicht länger. Die Finger auf seiner Wange begannen leicht über die Haut zu streichen und langsam beruhigte sich Ray wieder. Wieder beherrschten diese wirren Gedanken seine Sinne. Was sollte er tun? Konnte es denn wirklich sein, dass er dem rotäugigen Jungen etwas bedeutete? Etwas, das etwas Anderes als Freundschaft war? Etwas, für das es sich lohnte zu vertrauen? Kai rührte sich nicht vom Fleck. Immer wieder strich er leicht mit Zeige- und Mittelfinger die zarte Haut des anderen auf und ab. Alles worauf er nun hoffte war, dass Ray ihm diese Chance geben würde und sich ihm anvertraute. Für ihn war absolut klar, dass, wenn er Rays Vertrauen erlangen könnte, er eher sterben würde als den Schwarzhaarigen in seinem Vertrauen zu enttäuschen. Nun hing es von Ray ab, wie viel Mut er aufweisen konnte um Kai diese Chance zu gewähren. Gerade setzte der Chinese zu einem Satz an, als die schneidende Stimme Lees die Stille der Gasse durchbrach. "Kai! Wenn du Ray zunahe kommst, mach ich dich alle! RAY! Bist du hier irgendwo? KAI!" Lee hatte es nach vielen Versuchen geschafft sich von Bryan zu befreien und war auf der Suche nach seinem Bruder direkt in die Gasse hineingelaufen. Kai zog die Augenbrauen zusammen. Wieso musste Lee ausgerechnet jetzt hier auftauchen?! Inzwischen hatte er Ray losgelassen und dieser stieß sich nun von der Wand ab. "Gehen wir. Lee ist so schon sauer genug." Damit setzte sich Ray in Bewegung, doch Kai konnte ihn nicht so gehen lassen. Er musste wissen, wie seine Antwort ausgefallen war. "Warte Ray. Wie ist deine Antwort?" Langsam drehte Ray sich um und sah Kai tief in die Augen. Nach kurzer Zeit seufzte er und drehte sich wieder um. "Es ist eine lange Geschichte und hier ist nicht der richtige Ort dafür. Gehen wir heim. Dort können wir reden. Außerdem will ich Cassy nicht länger warten lassen." Es war nur für den Bruchteil einer Sekunde. Hätte man Kai gegenüber gestanden und in diesem Moment geblinzelt, hätte man es wahrscheinlich nicht gesehen. Doch genau in diesem Moment, als Ray das sagte, breitete sich das wohl ehrlichste und glücklichste Lächeln auf den schmalen Lippen des normalerweise stoischen Jungen aus, das er je hervorgebracht hatte. Schnell schüttelte er sämtliche störenden Gedanken ab und beeilte sich hinter Ray zu Lee und den anderen zu gehen. Natürlich nicht, weil er sich so besonders auf die Standpauke von Lee, die nun sicher folgen würde, freute, sondern weil er nun ein klares Ziel vor Augen hatte. Eines, wofür er kämpfen würde. Er würde Rays Vertrauen gewinnen und er würde sich als dessen würdig erweisen. Und vielleicht, nur vielleicht, würde es ihm vergönnt sein, auch Rays Herz für sich zu gewinnen. Ja, nun war er sich seiner Gefühle vollkommen sicher. Er würde nicht aufgeben, nicht zurückweichen und alles in seiner Macht stehende tun, damit Ray ihm gehören würde. Bis Ray allein sein war, so wie der Chinese bereits ihn selbst besaß. Für immer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)