Yoru no Jardin von seizonsha ================================================================================ Kapitel 4: Assaut ----------------- "Wer zum Teufel ist diese Hinata?" Drei Augenpaare starrten Kaneshon fragend an, wobei dass von Ran aussah als würde er jeden Moment anfangen zu weinen, würde er die falsche Antwort hören. Kaneshon fühlte sich sichtlich unwohl und zupfte an seinen Ärmeln herum, er wusste weder wie er anfangen sollte, noch was er überhaupt sagen wollte. "Sie ist eine alte Schulfreundin!" platzte es schließlich aus ihm heraus als wäre es die Antwort auf alle Fragen dieser Welt. "Wir haben zusammen in derselben Gegend gewohnt und haben uns halt besser kennen gelernt...nichts besonderes...." Die anderen schauten ihn an als wollten sie sagen "Du, das hätten wir jetzt auch gesagt!". Langsam begann er zu schwitzen, das Schweigen war ihm unangenehm und wieder war es Keshi der sich seiner erbarmte. "Na komm schon, da lief doch mal sicher was zwischen euch, ne?!" Ein weiße Papierserviette hatte sehr unter Rans würgenden Händen zu leiden, während Yuri eher sprachlos in die Runde sah, einerseits erstaunt über Keshis Offenheit andererseits darüber, dass ihm bei dem Gedanken an diese Frau sehr unwohl zumute war. "Naja, sagen wir...wir waren einander nicht abgeneigt, aber..." Ein reißendes Geräusch ließ alle zusammen fahren und in Rans Richtung herum zu wirbeln, die Serviette hing in zwei Fetzen geteilt zwischen seinen verkrampften Fingern. Als er die Blicke bemerkte lächelte er nervös und blickte sofort darauf auf den Boden, Yuri und Keshi wussten zwar was gerade in ihm vorging, jedoch hatten sie ihm beide schon öfter geraten gegenüber Kaneshon ruhiger zu sein. Leider hatten sie dabei nicht bedacht das die Worte Ran, Kaneshon und ruhig, in etwa so gut zusammen passten wie Refuge und der Musikantenstadl. "Was ich sagen wollte war", Kaneshon musste entweder blind, dumm oder beides sein um einfach so weiter zu reden,"Wir waren am Ende doch nur gute Freunde da ihr Bruder unsere Beziehung nicht gern gesehen hätte." Alle blickten mehr oder weniger verwirrt in den Raum, niemand wusste etwas zu sagen, hatte doch niemand Kaneshon jemals eine solche Vergangenheit zugetraut. "Naja gut lasst uns einfach das Thema sein lassen und auf heute anstoßen, immerhin haben wir Refuge gesehen!" Rans Aufruf riss alle mehr oder weniger aus ihrer Träumerei heraus, er blickte mit einer so gezwungenen Fröhlichkeit in die Runde dass man Angst haben musste jeden Moment würden seine Wangen einreißen. "Nyo, Ran nimm's locker..." Keshi wollte gerade zu einem typischen coolen Spruch ansetzen als eine Hand auf Yuris Schulter gelegt wurde. Er drehte sich um, hinter ihm stand der Junge mit dem sich Keshi vor der Konzerthalle gestritten hatte, er lächelte Yuri freundlich an. "Darf ich mich zu euch setzen? Ihr wart doch auch auf dem Konzert, ich bin neu in der Gegend und kenne sonst keinen und es dauert noch ne Weile bis meine U-bahn fährt." Alle vier sahen sich fragend an, es gab eigentlich keinen Grund nein zu sagen, auch wenn es ihnen etwas seltsam vorkam. Mehrere Stunden unterhielten sie sich angeregt über das Konzert, über Nayamis erste Songs, den plötzlichen Aufstieg von Refuge und andere Dinge. "So ein Mist, ich hab meine Bahn verpasst...wohnt von euch zufällig jemand in der Nähe des Ishigami-Schreins?" der Junge schien mehr oder weniger die Zeit vergessen zu haben und da Yuri tatsächlich nur wenige Meter entfernt wohnte bot er ihm an mit ihm dorthin zu laufen. Gewöhnlich hätte sich Yuri ein Taxi genommen, aber der Junge machte einen so netten Eindruck auf ihn dass er sich dazu durchrang mal ausnahmsweise sportlich zu sein. Auf dem Weg war Yuri eher schweigsam, der Junge war nett, doch war er ihm bisher nie begegnet. Er war neu, aber sie wohnten so nah beieinander. Die Dunkelheit war Yuri schon immer unangenehm gewesen, es war ihm auf jeden Fall Recht Gesellschaft zu haben. "Du sag mal, ist dir heute beim Konzert etwas seltsames aufgefallen?" fragte der Junge auf einmal ohne großartig zu erklären was er meinte. Yuri musste überlegen. "Nein...wieso?" Er fühlte sich seltsam, was wollte dieser Junge eigentlich ihm, was sollte er seltsames bemerkt haben?! "Naja irgendwelche Leute denen Nayami besondere Aufmerksamkeit geschenkt hat?!" Irgendetwas stimmte nicht mit diesem Jungen, wie kam er auf einmal auf so ein seltsames Thema, als würde Yuri auf jeden Blick von...ein kurzer Blitz zuckte durch Yuris Gedanken, vor seinem geistigen Auge sah er wieder Nayamis Blick der sich mit seinem traf und er erinnerte sich an den Schmerz den er in diesem Moment gefühlt hatte. "Woher weißt du...?" Yuri verlangsamte seine Schritte und blickte den Fremden an. Der Junge zuckte zusammen, sein Mund verzog sich zu einem undeutbaren Lächeln. "Also hatte er Recht, du bist es wohl wirklich...." Langsam ging er auf Yuri zu, fasste dessen Schultern, blickte ihm tief in die Augen. Yuri fühlte sich unwohl, was wollte dieser Typ von ihm, das war doch nicht normal was hier ablief. "Womit recht? Wer bin ich? Was willst du überhaupt?" Yuri riss sich los und schaute ihn fragend an. "Hörst du nicht wie sie schreien? Sie brauchen es....sie brauchen es...." Er fing an wild zu kichern, es war unheimlich, Yuri wollte weg, einfach nur weg und nach Hause, doch eine andere Seite in ihm schrie danach wissen zu wollen was dieser Junge wollte. "Wer schreit wonach?!" "Sie schreien...nach deinem Blut!" Wie ein Wahnsinniger rannte er auf Yuri zu, aus seiner Hosentasche zog er ein Messer welches er auf Yuri richtete. Dieser verschränkte die Arme vor der Brust und war bereit abzuwehren, doch der Junge erreichte ihn nicht mehr. Ein Schatten sprang aus den Baumwipfeln über ihnen und mit einem Klirren fiel das Messer zu Boden. Das Licht einer Laterne blendete Yuri der vor Schreck zu Boden gefallen war, er sah nur verschwommen wie sein Angreifer in die Nacht davon rannte, das Gesicht seines Retters erkannte er nicht. Eine Hand streckte sich ihm entgegen, er war dankbar für die Hilfe, wenn er auch nicht verstand was gerade geschehen war. Er ergriff die helfende Hand und wäre beinahe wieder zu Boden gefallen aufgrund des Schmerzes in seiner Handfläche als hätte er sich gestochen. Vor seinen Augen liefen Bilder ab in einer Geschwindigkeit jenseits seines Fassungsvermögens, er sah Szenen an die er sich weder erinnerte noch hatten sie irgendeinen Bezug zu seinem Leben. Er sah den Garten aus seinem Traum, die Gestalt am Brunnen, er erinnerte sich an den Schmerz den er in diesem Moment gefühlt hatte. Er sah grausame Dinge, eine weinende Gestalt, eine blutige Hand, ein zufrieden lächelndes Gesicht, halb im Schatten. Langsam gewöhnten sich seine Augen an das grelle Licht der Laterne, doch er wusste schon jetzt, dass er nicht sehen wollte wem er gegenüberstand, er wollte nicht hören und nicht wissen. "Endlich habe ich dich gefunden Dáiya!" sagte Hinata als sie ihm auf die Füße half. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)