Yoru no Jardin von seizonsha ================================================================================ Kapitel 2: Les amis ------------------- Auf dem Weg zur Schule bemerkte Yuri zum ersten Mal wie karg und grau seine Gegend war, er erinnerte sich schwach von einem Garten geträumt zu haben in dem nur Blumen blühten, seine Umgebung war der genaue Gegensatz. Doch die Musik die er hörte vertrieb seine Gedanken recht schnell. Voyage von Refuge dröhnte aus seinem Kopfhörern. So laut dass er keine Geräusche aus seiner Umgebung wahrnahm, es war so als wären die Drums die Schritte der Menschen, die Gitarre der Wind und die Stimme von Nayami über allem als eine allgegenwärtige Beruhigung. Er war so in die Musik vertieft, dass er gar nicht bemerkte wie sich langsam jemand von hinten auf ihn zu bewegte. Yuri betrat ahnungslos den Schulhof und blickte zum Himmel hoch, der wie in der Nacht wolkenlos war, ein einziges Meer aus Blau. Vollkommen in Gedanken versunken vergaß er vollkommen seine Umgebung, was sein Verfolger gnadenlos ausnutzte. Er riß Yuri die Kopfhörer herunter und schrie ihm ins Ohr, "MORGEN YU-CHAN!!!!" Yuri schreckte zusammen und wirbelte mit einem Schrei herum. "ICH HASSE DICH KESHI, DU VERDAMMTER ARSCH!!" Sein Freund Keshi grinste ihn zufrieden an als hätte er gerade ein Eis in die Hand gedrückt bekommen. Er tat das häufiger, Yuri zu ärgern wenn dieser es am wenigsten erwartete, aber beide wussten dass es nur Spaß war, auch wenn Yuri ihm manchmal am liebsten dafür umbringen würde dass er immer dann gestört wurde wenn er seine Musik hörte. "Hey sag mal redet man so mit seinem besten Freund?" "Wer ist hier wessen bester Freund?!" Yuri war sauer, er war gerade so gut gelaunt gewesen, außerdem lief gerade sein Lieblingslied und dann kommt dieser Typ an. "Naja, wie wär's mit dem Typen der noch 4 Karten für Refuge bekommen hat?" fragte Keshi unschuldig und fischte dabei 4 Papierstücke aus seiner Tasche mit denen er vor Yuris Gesicht herum wedelte. Yuris Augen weiteten sich ungläubig während er Keshi die Karten aus der Hand riss. Er starrte auf den Aufdruck der groß den Namen Refuge zeigte. Er konnte es kaum glauben, wie um alles in der Welt war es möglich dass Keshi noch an Karten gekommen ist?! Mit großen, glänzenden Augen sah er Keshi an, diesen wundervollen Menschen der ihm seinen Traum erfüllt hat. "Du bist....einfach genial!" er wollte ihm am liebsten um den Hals fallen, ließ es dann aber doch, sie waren in der Schule und er wollte nicht unbedingt schon wieder für Gerüchte sorgen. "Kein Prob Yu-chan, du weißt doch für unsere Götter würd ich über Leichen gehen!" Keshi grinste von einem Ohr zum nächsten, er war genauso glücklich wie Yuri über die Karten. Das Konzert war morgen Abend und sie beide konnten es gar nicht mehr erwarten, sie mussten nur noch den Anderen Bescheid sagen. Die Anderen, das waren Ran und Kaneshon. Ran war auch Schüler an der Suigen Gakuen und war eine Stufe höher als die beiden, er war relativ introvertiert und still, sie waren damals eigentlich nur in Kontakt gekommen weil er eine CD von Refuge im Flur verloren hatte. Keshi ist damals sofort auf ihn zugestürmt wie ein Wahnsinniger und wollte alles über ihn wissen, Yuri war zuerst nicht sicher ob er Ran mochte oder nicht, aber sobald sie über Refuge redeten wurde Ran auch gesellig. Kaneshon war Schularzt an der Schule, da Yuri früher viel Zeit auf der Krankenstation zugebracht hat, freundete er sich schnell mit dem jungen Arzt an. Kaneshon ist erst 22 und mehr oder weniger ein Aushilfsarzt, aber er macht seine Arbeit gut und hat Yuri oft geholfen wenn dieser mal wieder die eine oder andere Verletzung hatte. Auch er ist heimlicher Fan von Refuge wie Yuri nach einiger Zeit erfahren hatte. Die vier freundeten sich schnell an und ihre Leidenschaft wurde schnell ihr gemeinsames Hobby, sie wollten zudem schon immer einmal Refuge live sehen, jetzt sollte sich ihr Traum erfüllen. Der Schultag verging langsam, noch langsamer als sonst, Yuri hatte auch keine Möglichkeit mehr die Krankenstation aufzusuchen, er war zwar todmüde, aber gesund, etwas wofür er seinen Körper gerade verfluchen konnte. Spätestens in der sechsten Stunde, Mathe, hatten Yuri und Keshi das Gefühl sie müssten auf dem schnellsten Weg hier raus. Sie beschlossen die Kurse diesen Nachmittag zu schwänzen und sich direkt zu treffen, sie mussten schließlich noch besprechen was sie morgen tragen würden. Als endlich die befreiende Schulglocke ertönte stürmten die beiden so schnell sie konnten zur Krankenstation, im Treppenhaus stießen sie fast mit Ran zusammen dem sie schnell erklärten was Sache war. Er war furchtbar aufgeregt dass er tatsächlich Refuge sehen würde. Zu dritt stürzten sie also ins Zimmer in dem Kanesho wie immer in Gedanken versunken an seinem Schreibtisch saß und mit seiner Brille spielte. Er blickte langsam auf und lächelte sie verträumt an. "Na gibt's was besonderes?" er wirkte wie immer etwas verträumt und abwesend, fast zu nett für diese Welt und das stand in krassem Gegensatz zu seinen breiten Schultern und seiner leicht gebräunten Haut, würde einer von ihnen ihm in der Dunkelheit begegnen, sie würden schreiend weglaufen. "Du wirst es nie glauben Kaneshon-san, wir haben Karten für Refuge, für das Konzert morgen Abend"! sprudelte Ran heraus, ganz untypisch für ihn. Kaneshon stand auf und kam auf sie zu, mit seinen 1,90 war das schon ein beeindruckender Anblick für die drei, er beugte sich etwas herunter und strich Ran durch die Haare. "Ich hoffe doch mal ich darf euch begleiten!?" Keshi drängte sich, unsensible wie immer, zwischen die beiden und sah Kaneshon direkt in die Augen. "Nur wenn du uns für heute Nachmittag krank schreibst, wir müssen noch Klamotten für morgen aussuchen!" er grinste ihn frech aber überzeugt an, denn Keshi wusste dass Kaneshon ja sagen würde. Wenige Minuten später befanden sich alle auf dem Weg zu Yuri nach Hause, da seine Eltern nicht da waren würde es keinem auffallen dass sie nicht in der Schule waren. Die Planung für den besten Abend ihres Lebens konnte beginnen. Doch an Yuris Wohnung wartete erst einmal eine Überraschung auf sie, neben der Tür der lange leer stehenden Wohnung nebenan standen Umzugskartons die sich fast bis zur Decke stapelten. Sollte jetzt wirklich jemand hier einziehen? Wer könnte freiwillig in so einem Wohnkomplex ziehen, der sich so viele Kartons leisten konnte. Ihre Frage sollte schnell beantwortet werden, aus dem Haus kam eine junge Frau, etwa in Kaneshons Alter, sie trug ein kurzes blaues Kleid und einen langen Seidenschal, ihre Haare fielen glatt ihren Rücken herunter etwa bis zur Hüfte. "Wow, sie ist hübsch," bemerkte Yuri mit bewundernden Augen und stuppste Kaneshon an der neben ihm stand, "findest du nicht?!" Doch Kaneshon antwortete nicht, er starrte nur ungläubig die Frau an die gerade die Wohnung verlassen hatte und stotterte etwas vor sich hin. "Hi....Hin...Hinata!?!" er hatte auf einmal nur noch wenig von seiner üblichen Fassung, er lief auf die Frau zu und auch sie schien ihn zu erkennen. "Imagura-san sind sie das? Was für ein Zufall dass wir uns hier wieder treffen, was führt sie denn hierher?!" sie blickte ihn freundlich an und ließ ihren Blick auch über die anderen streifen. "Hinata, es ist wirklich unglaublich. Sie sind umgezogen? Neuer Job? Naja ich bin mit Freunden hier, wir wollten noch einige Pläne für morgen Abend besprechen. Ein Freund von mir, Yuri hier, wohnt direkt hier!" er zog Yuri nach vorne und zeigte dann auf die Tür zu der Wohnung in der er und seine Eltern lebten. So kannte man Kaneshon gar nicht, aber viel Zeit zum nachdenken blieb Yuri nicht, die Neue lief auf ihn zu und beugte sich leicht zu ihm herunter, sie war wie Kaneshon auch ziemlich groß und im Vergleich zu Yuri, mit knappen 1,68 noch größer. "Du bist also Yuri, schön dich kennenzulernen wir sind dann wohl von jetzt an Nachbarn." Mit einem Lächeln gab sie ihm die Hand. Er spürte ein leichtes Stechen als er ihre Hand berührte, als hätte er sich an einer Rose gestochen, doch er verdrängte es. "Naja ich muss auch mal weitermachen, besprecht ihr ruhig eure Sachen, ich muss noch einräumen!" eilig verschwand sie wieder zwischen den Kartons und ließ die drei Jungs verwirrt und Kaneshon ziemlich durcheinander zurück. Ohne viel zu sagen schloß Yuri seine Wohnungstür auf und ließ sie alle herein. Seine Hand fühlte sich noch etwas taub an, was könnte das gewesen sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)