Yoru no Jardin von seizonsha ================================================================================ Kapitel 1: Rêve --------------- Vor ihm erstreckte sich ein Langer gepflasterter Pfad, dieser wund sich durch einen wunderschönen Garten, überall sah er Blumen der verschiedensten Arten. Ein sanfter Wind strich durch seine Haare und brachte die Pflanzen dazu geheimnisvoll zu flüstern, eine Sprache die er kannte, aber an die er sich nur unklar erinnerte. Nicht weit von ihm erblickte er einen Brunnen, dort saß eine Gestalt. Ein weißes, langes Gewand. Ein Priester? Nein, diese Gestalt war zu jung, zu zerbrechlich. Er rannte auf sie zu, immer näher und näher, doch gerade als er sie erreichte schoß etwas auf ihn zu, ein Schmerz durchfuhr seine Brust... Mit einem Schrei fuhr Yuri aus seinem Traum hoch, er starrte an die kalten, weißen Wände seines Zimmers. Er versuchte seine Gedanken zu ordnen, sein Mund war trocken und seine Hände zitterten. "Ich brauch frische Luft!" sagte er leise zu sich selbst als er aus dem Bett aufsprang und über den kalten Boden die Wohnung durchquerte. Er war zum ersten Mal ganz alleine hier, seine Eltern hatten vor kurzem Nachricht erhalten dass sie zu einem Auftrag ins Ausland müssten und sie waren der Meinung er sei alt genug sich selbst zu versorgen. Langsam schob er die Balkontür zur Seite und atmete die kalte Nachtluft ein. Der Geruch der Stadt war hier oben im elften Stock nicht so stark, die Luft brannte ein wenig wenn er sie mit Tiefen Zügen einsog. Er stützte sich auf das Geländer und sah in den Himmel, fast keine Wolke war zu sehen und doch gab es keinen einzigen Stern am Himmel, es war fast als würde er in die Dunkelheit blicken in der Hoffnung eine Antwort zu erhalten warum ihm dieser verdammte Traum nicht aus dem Kopf ging. Er strich sich langsam über die Brust, er wollte fühlen ob nicht wirklich etwas nicht in Ordnung war. Der Schmerz war so real gewesen, fast als wäre er wirklich passiert. Doch da war nichts, es war alles in Ordnung mit ihm, es war nur ein Traum gewesen und er machte sich sicherlich nur sinnlos verrückt. Plötzlich vernahm er ein Klirren vom benachbarten Balkon, er zuckte zusammen fast so als erwartete er dass der Schmerz wieder zurück kam. Er wartete mehrere Minuten darauf dass etwas passierte, doch es blieb still. Ein Einbrecher konnte es schlecht sein, nicht hier im elften Stock und wenn, was würde der schon auf einem Balkon wollen. Er gab es auf, es würde nichts bringen noch weiter zu warten und die Wohnung gegenüber stand so oder so seit Monaten leer, er brauchte Schlaf, auch auf die Gefahr hin wieder solche Träume zu haben. Der Traum, bestimmt war der auch daran Schuld dass er solche Geräusche hörte. Mit einem verächtlichen Lachen betrat er wieder die Wohnung und schloß die Tür hinter sich. In der Küche lag Hiuchi zusammengerollt unter dem Tisch, er schlief sanft und ruhig, Yuri war beruhigt, denn sonst wenn auch nur das leiseste Geräusch entstand war sein Hund sofort wach und bellte wie verrückt. Er ging vorsichtig in die Küche um Hiuchi nicht zu wecken, auf dem Tisch lag noch der Kellerschlüssel den ihm seine Eltern da gelassen hatten und ein wenig Geld damit er sich versorgen könnte, den Rest wollten sie ihm überweisen. Daneben lag ein Stapel Werbung und ein Flyer von Refuge. Neben einer Werbung für die neue Single "larme" und dem Hinweis auf das bald stattfindende Konzert in Shibuya sah man ein großes Portraitfoto des Lead-sängers Nayami, er lächelte auf eine mysteriöse Art und Weise, die Yuri sofort wieder gefangen nahm. Yuri vergötterte die Musik von Refuge, sie war für ihn so etwas wie eine Flucht aus seinem Alltag. Hiuchi schien sie nicht sonderlich zu gefallen, er flüchtete immer aus dem Raum falls eines der Lieder lief. Das nächste Konzert war schon ziemlich bald, es dürfte unmöglich sein jetzt noch an Karten ranzukommen. Bei einem Blick auf die Uhr stellte er fest dass es erst 2 Uhr war, lange hatte er nicht geschlafen und es wurde Zeit dass er wieder ins Bett kam. Er nahm einen kurzen Schluck Milch direkt aus dem Kühlschrank, stellte die Packung hastig zurück und passte auf dem Rückweg nicht genug auf, so dass er Hiuchi direkt auf den Schwanz trat. Mit einem lauten Winseln zuckte dieser zusammen und verzog sich noch weiter unter den Tisch. "Gomen, Hi-chan!" flüsterte Yuri ihm zu während er aus der Küche verschwand, auf einmal war er wieder schrecklich müde, die Gedanken an Refuge hatten fast alle seine Sorgen um den Traum vertrieben, selbst den Inhalt des Traumes hatte er fast vollständig vergessen. Mit einem Gedanken daran ob es nicht doch möglich war noch Karten aufzutreiben entglitt er in einem tiefen, traumlosen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)