Alles Auf Anfang... von abgemeldet (War "20 Jahre später, 100 neue Erinnerungen" aber ich konnte den Titel nich mehr leiden...) ================================================================================ Kapitel 4 --------- Disclaimer: siehe Prolog A/N: Laut mir gibts jetzt in Uruguay Azteken-Tempel. Wer ein Problem damit hat, kann mir den Buckel runterrutschen. ;) Kapitel 4 Augenblicklich verstummten die Personen im Raum. Zwei Augenpaare richteten sich auf Desiderata; die grünen Augen Harry Potters schauten genervt und auch ein wenig überrascht, Dumbledores blaue wirkten ... erleichtert. Anscheinend hatte sie etwas unterbrochen was sonst in einen Schreikrampf von epischen Ausmaßen ausgeartet wäre. Dumbledore, der bisher an seinem Schreibtisch gesessen hatte, stand auf und ging auf sie zu. "Desiderata, mein Kind! So schön dich zu sehen. Komm ruhig näher." "Guten Morgen, Professor. Tut mir leid dass ich ein bisschen spät dran bin, aber ich habe mich doch tatsächlich verlaufen." "Kein Problem, kein Problem. Ich hatte gar nicht bemerkt das es schon 10 Uhr ist. Ich war ..." seine Augen wanderten kurz zu Harry "... abgelenkt." Harry schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust, was Dumbledore dazu veranlaßte ihm wieder seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Zumindest kurz. "Harry, warum gehst du nicht schonmal in den Unterricht? Sag Professor McGonagall einfach Bescheid dass du bei mir warst, dann wirst du auch keinen Ärger wegen der Verspätung bekommen. Severus, würdest du Harry bitte zu seinem Klassenraum bringen? Und wenn du dann noch veranlaßen könntest, das man sich um Miss Quidderitchs Gepäck kümmert, wäre ich dir sehr dankbar. Danach komm bitte wieder hierher." Harry sah alles andere als zufrieden aus. Ob das darauf zurückzuführen war, das Dumbledore ihn wohl mitten im Gespräch rausgeschmissen hatte, oder darauf, das man ihm auch noch *Snape* aufgehalst hatte, konnte Desiderata nicht erraten. Und als Snape dann an ihr vorbeihuschte und sowas wie "verdammter Laufbursche" murmelte, war ihr klar dass Severus nicht viel zufriedener war. Dumbledore hatte wohl grade bei beiden eine ganze Handvoll Sympathiepunkte verloren. Sie lächelte. In Hogwarts veränderte sich wohl gar niemand. Als Dumbledore an den Schreibtisch zurücktrat und mit einer Handbewegung einen der Besucherstühle vom Tisch wegschob, setzte sie sich. Das Gefühl in die Vergangenheit gereist zu sein verdreifachte sich urplötzlich. Wie oft hatte sie in diesen sieben Jahren auf genau diesem Stuhl gesessen, immer links von Katie, und versucht so auszusehen, als könnte sie kein Wässerchen trüben, während Dumbledore, mit blitzenden Augen die verrieten wie amüsiert er eigentlich war, sie beide zu einem Nachsitzen nach dem anderen verdonnerte. Falls Desiderata jemals daran gezweifelt hatte, dass Dumbledore Gedanken lesen könnte, wären diese aus dem Weg geräumt gewesen, als er sagte: "Keine Angst, *diesmal* droht dir nach diesem Treffen keine Bestrafung." "Kommt ganz darauf an, wie man Bestrafung definiert." dachte sie, als sie sich wieder daran erinnerte, dass sie eigentlich wieder in Hogwarts war, um zu unterrichten. "Obwohl ich mir sicher bin, dass wahrscheinlich früher oder später eine fällig wäre." Eisblaue Augen, so sehr wie Katelyns, zwinkerten ihr über die Halbmondgläser seiner Brille zu. Desi rutschte auf ihrem Stuhl herum und dachte an all die Sachen, die sie und Kate angestellt hatten *ohne* dabei erwischt zu werden. Wahrscheinlich stand ihr "Schuldig" auf die Stirn tätowiert. Obwohl die Tatsache, dass das Verhältnis zwischen erwischt werden und nicht erwischt werden bei ungefähr 1:5 lag, sie ein ganz kleines bisschen stolz machte. Sie kratze sich am Kopf und versuchte das Thema zu wechseln. "Das ist ja alles schön und gut, Professor, aber vielleicht könnten wir mal *darüber* reden, weswegen genau ich eigentlich hier bin. Bei allem nötigen Respekt, aber der erste Brief war ja wohl ein gaaaaanz kleines bisschen uninformativ und der zweite war sogar noch schlimmer. Und ich denke, wenn ich schon nach 20 Jahren an einen Ort zurückgerufen werde, an den ich nicht einmal im *Traum* gedacht hätte zurückzukehren, dann ist man mir ja wohl wengistens eine Erklärung schuldig!" Vielleicht hätte sie doch nicht versuchen sollen, das Thema zu wechseln. Obwohl sie sicher war, dass Albus Dumbledore es in letzter Zeit gewöhnt war in seinem eigenen Büro angeschrien zu werden. Sie holte mehrmals tief Luft und und hörte auf, sich an den Armlehnen des Stuhls festzuklammern. Na toll. Jetzt kuckte Dumbledore auch noch mitleidig. Dieser verdammte Ort veranlaßte *wirklich* jeden sich wieder so zu benehmen als wäre er 15 Jahre alt! Zum wiederholten Male fragte sie sich warum sie den verdammten Brief nicht einfach weggeschmissen hatte. Zu ihrer Verwunderung hob Dumbledore den Deckel von einer Kristallschale auf seinem Schreibtisch und nahm etwas kleines, gelbes heraus. "Zitronenbonbon?" Diesesmal beherrschte sie sich. Sie sagte ihm *nicht* was er ihrer Meinung nach mit seinem blöden Bonbon anstellen sollte. "Nein? Sicher? Nun gut. Dann werde ich doch wohl am besten am Anfang beginnen. Wie du aus dem Brief ja wahrscheinlich ersehen haben wirst, ist Professor Flitwick zur Zeit nicht in der Lage zu unterrichten. Weißt du etwas über den Zwischenfall?" Desi schüttelte den Kopf. "Natürlich nicht. Wir haben versucht die ganze Sache so gut wie möglich geheim zu halten. Professor Flitwick ist letzten Monat in St. Mungos eingewiesen worden, weil er anfing im Unterricht etwas abzuhalten, was die Muggel "Schwarze Messen" nennen. Das ist im Prinzip so etwas wie unsere magischen Rituale, nur rufen sie dabei ihren Satan an. Ich muss wahrscheinlich nicht betonen wie schwer es war eine Panik vorzubeugen, wenn Professor Flitwick zur Essenszeit in einer schwarzen Kutte erschien, sich beschwerte das sein Lamm-Steak nicht blutig genug war, und dann auf den Tisch sprang und schrie: 'Der allmächtige Satan wird aus der Hölle fahren und alle Ungläubigen bestrafen! Tod! Tod allen Ketzern!'" Desiderata konnte sich nur ganz knapp ein Lachen verkneifen. Natürlich war die ganze Sache sehr ernst, aber die Vorstellung wie der kleine und überaus nette Filius Flitwick mit seiner hohen Piepsstimme in der Großen Halle so eine Show veranstaltete, war einfach zum Brüllen. Als sie sich wieder gesammelt hatte, merkte sie, das Dumbledore schon am weitersprechen war. "... jetzt wohl klar, warum wir einen Vertretungslehrer brauchen. Um ehrlich zu sein war ich schon froh dieses Jahr einen "Verteidigung gegen die Dunkeln Künste"-Lehrer gefunden zu haben, und dann fällt Professor Flitwick aus!" Er gluckste. "Also, was sagst du, war das Erklärung genug?" Desiderata, die schon gar nicht mehr wusste, warum sie eigentlich sauer gewesen war, nickte erneut. "So. Und nun wollen wir uns erfreulicheren Dingen zuwenden. Wie war's in Uruguay?" ~*~*~*~*~*~*~*~ Als Severus 10 Minuten später wiederkam, war Desiderata gerade dabei Dumbledore von einem bestimmten Zwischenfall mit einer Azteken-Mumie und warum es eine gute Idee war, die Tempel in Treppenform zu bauen, zu erzählen. "Ah, Severus! Lief alles glatt? Gut, gut. Desiderata, ich glaube wir sind soweit fertig. Severus wird dir jetzt dein Zimmer zeigen." Er drückte ihr einen großen, erstaunlich Ornament-freien Schlüssel in die Hand. "Und denk dran, meine Tür steht immer offen. Solange du dich natürlich daran erinnerst wo mein Büro ist. Auf Wiedersehen!" Desi grinste etwas beschämt, stand auf und nahm ihren Koffer. Snapes Gesichtsausdruck zeigte ganz deutlich was er davon hielt, ihren Pagen zu spielen. Nichtsdestotrotz verließen sie schweigend das Büro. ~*~*~*~*~*~*~*~ "Also, Tinkerbell ... wie ist es so, hier zu unterrichten?" Desiderata war ziemlich erstaunt das ihre Lungen überhaupt noch genug Luft enthielten um einen Schmerzensschrei auszustoßen, geschweige denn um dumme Fragen zu stellen. Aber sie war Severus schon quer durch das ganze Schloß gefolgt und mindestens 6 Stockwerke hochgestiegen, und er hatte noch kein einziges Wort an sie gewandt. Desiderata hatte die Stille schon immer gehaßt. Eine Zeitlang, sie stiegen gerade die siebte und letzte Treppe rauf, dachte sie er würde sie einfach ignorieren. Aber dann sprach er doch. "Es ist einfach furchtbar. Die Schüler sind alle inkompetent, die Lehrer sind alle gutgläubige Idioten und der Schulleiter ist ein seniler Narr, der nur die abwägigsten Kandidaten für die freien Stellen einsetzt. Aber vielleicht bin ich auch nur voreingenommen, da ich seit gut 15 Jahren ein Fach unterrichte, das ich gar nicht unterrichten *will*. Antwort genug?" Das "Wieso kündigst du nicht einfach?" blieb ihr im Hals stecken, als Severus sich umdrehte und sie mit brennenden Augen ansah. "Und bei allem was heilig ist, NENN MICH NICHT SO!" Sie musste einen schlechten Tag erwischt haben. Noch schlechter als sonst, versteht sich. Selbst Severus Snape verlor selten so die Kontrolle. Aber bevor sie sich entschuldigen konnte, fiel er ihr mal wieder ins Wort. "Das hier ist dein Zimmer. Du wirst den Weg in die Große Halle ja wohl alleine finden. Mittagessen ist um halb eins, falls du es vergessen hast. Und da ich, was auch immer Dumbledore glaubt, tatsächlich auch *Unterricht* habe, werde ich jetzt gehen." Damit drehte er sich um und schritt davon. Desi sah im kurz nach, zuckte dann aber mit den Schultern und schloß die Tür zu dem Zimmer auf, das auf unbestimmte Zeit ihre neue Heimat sein würde. ~*~*~*~*~*~*~*~ Nachdem sie knapp eine Stunde lang ihr neues Quartier erkundet hatte ("Mein GOTT, was für eine Badewanne!") und eine weitere Stunde damit verbracht hatte auf ihr Gepäck zu starren, weil sie nicht wusste wo genau sie anfangen sollte auszupacken, hörte sie Schritte auf dem Flur. Viele Schritte. Und Stimmen. "Wahrscheinlich meine edelen Mitstreiter im ewigen Kampfe gegen das unsägliche Monster 'Schüler' auf dem Weg in die große Halle. Es muss ja schon fast Mittagszeit sein." Sie machte sich keine weiteren Gedanken darüber, bis in dem Gewimmel von Stimmen relativ deutlich die Worte "Harry Potter", "entführt" und "Du-Weißt-Schon-Wer" ausmachen konnte. Neugierig geworden öffnete sie die Tür und trat heraus auf den Korridor. Wo sie direkt mit jemandem kollidierte, den sie auch schon 5 Jahre nicht mehr gesehen hatte. 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